Kurz vor seinem zweiten Geburtstag am

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SCHWEIZERISCHE 2. DEZEMBER 2011 Nr. 48/49 128. Jahrgang DIE ZEITUNG FÜR KMU Regionalbund AZA 4410 Liestal Standpunkt-Ausgabe Nr. 329 14. Jahrgang EDITORIAL ENERGIEPAKET Grosses Echo auf zweite Informationswelle für Energieeffizienz im Eigenheim. Die Motivationsspritze wirkt Von Christoph Buser, Landrat, Bereichsleiter KMU-Förderung Wirtschaftskammer Baselland Ausruhen verboten Kurz vor seinem zweiten Geburtstag am 1. Januar 2012 hat das Baselbieter Energiepaket bereits zwei Gründe zum Feiern. Erstens: Die Informationsoffensive im Herbst dieses Jahres kann mit rund 1000 teilnehmenden Hauseigentümerinnen und Hauseigentümern als voller Erfolg gewertet werden. Zweitens: Im landesweiten Vergleich hat bezogen auf die Einwohnerzahl kein anderer Kanton mit Teilsanierungen bestehender Bauten mehr CO 2 eingespart als das Baselbiet. Und bei den ausbezahlten Förderbeiträgen für Teilsanierungen liegt unser Kanton auf Platz zwei. Diese Zahlen gehen aus dem kürzlich veröffentlichen Bericht zum Gebäudeprogramm 2010 hervor. (vgl. Beitrag auf Seite 3). Die Spitzenposition des Baselbiets lässt sich zweifellos auf das Baselbieter Energiepaket zurückzuführen, zu dessen Partnern die Wirtschaftskammer Baselland zählt. Einerseits wurde ein kompaktes Paket geschnürt, das den hiesigen Gegebenheiten und den Bedürfnissen der Hauseigentümer Rechnung trägt und sehr intensiv beworben, andererseits haben viele Unternehmer rund um Haustechnik und Gebäudesanierung das Programm verinnerlicht und es als Marktchance entdeckt. Aber nicht alle! Im Interesse der Umwelt und eines optimalen Dienstes am Kunden gehört meines Erachtens zumindest ein Hinweis zum «Energiepaket» in jedes Kundengespräch oder noch besser, in jede Offerte. Ich begrüsse deshalb, dass die Partner des Energiepakets ihre offensive Informationsstrategie fortführen wollen und einer der Schwerpunkte im kommenden Jahr auf die Unternehmer gelegt wird. Wie bereits im Startjahr können sich Handwerksbetreibe an auf sie zugeschnittenen Info-Events aus erster Hand über die Inhalte, Chancen und Pflichten des Energiepakets informieren. Lassen Sie sich elektrisieren vom Erfolg der ersten beiden Jahre und tragen Sie dazu bei, dass die Erfolgsmeldungen zum Energiepaket im Interesse der Umwelt nicht abreissen. Die jüngste Informationsoffensive zum Baselbieter Energiepaket fand in Bottmingen ihren Abschluss. Wie bereits die Infoabende in Münchenstein, Aesch, Pratteln und Sissach war auch dieser Anlass mit rund 200 Teilnehmenden sehr gut besucht. Die fünf Veranstaltungen zogen insgesamt rund 1000 Interessierte an. Die diesjährigen Informationsveranstaltungen zum Baselbieter Energiepaket von September bis November sollten weitere Wohneigentümer dazu motivieren, eine energetische Sanierung oder die Nutzung erneuerbarer Energie in ihrer Liegenschaft in Angriff zu nehmen. Als Motivatoren traten Architekten, Gebäudetechniker und Vertreter des beim Energiepaket federführenden Amtes für Umweltschutz und Energie (AUE) auf. Sie lieferten Informationen rund um die Gebäudehüllensanierung, die haustechnische Optimierung durch den Einsatz von erneuerbaren Energien und die Zuschüsse des Kantons. Information aus erster Hand Dass Gebäudehülle und -technik nicht getrennt voneinander betrachtet werden sollten, zeigten an den Veranstaltungen Heizungs- und Sanitärtechniker auf: Eine wirklich sinnvolle Nutzung erneuerbarer Energie sei nur dann gegeben, wenn die mit nachhaltigen Systemen erzeugte Wärme nicht gleich wieder durch Fenster, Wände, Dach oder Kellerdecke verloren gehe. Felix Jehle vom AUE führte aus, unter welchen Voraussetzungen die Fördergelder ausbezahlt werden und wie hoch diese ausfallen. Den geballten Informationen folgte jeweils ein Fenster für individuelle Fragen, das jeweils rege genutzt wurde zunächst An allen fünf Energiepaket-Informationsveranstaltungen herrschte sehr grosses Publikumsinteresse. im Plenum und anschliessend bilateral beim Apéro. Markus Meier, Geschäftsführer des Hauseigentümerverbands Baselland und Stv. Direktor der Wirtschaftskammer Baselland, fühlte sich in seiner Rolle als Moderator der Info-Veranstaltungen äusserst wohl: «Es gibt doch nichts Schöneres als ein Produkt zu präsentieren, das nicht nur gut ist, sondern von dem man selber restlos überzeugt ist.» Das Energiepaket sei aus einem Guss, bei der Ausgestaltung sei an alles gedacht worden, schwärmt er. Jehle ortet als weiteren Erfolgsfaktor die Kommunikation. Man habe das Paket in der Öffentlichkeit zusätzlich mit Inseraten, Beiträgen in Zeitungen und Sonderpublikationen bekannt gemacht. Trotz der bisher guten Resonanz zweifelt Jehle daran, dass das Energiepaket jetzt zum «Selbstläufer» wird. Um weitere Informationsmassnahmen werde man während der noch achtjährigen Laufzeit des Projekts nicht herumkommen. Diese Auffassung teilt Markus Meier. Im selben Atemzug lobt er den Kanton dafür, dass er mit dem Energiepaket ein langfristiges, solides Projekt lanciert und nicht bloss ein «Strohfeuer» entfacht habe. Aus dem Energiepaket-Topf können im Durchschnitt jährlich 13 Millionen Franken Fördergelder ausgeschüttet werden. Das Programm startete Anfang 2010. Bis Ende 2011 rechnet das AUE mit Zuschüssen von insgesamt 17,5 Millionen Franken für 2750 Projekte. Diese werden Investitionen von mehr als 140 Millionen Franken ausgelöst haben. Auch KMU-Wirtschaft profitiert Somit gibt es neben der Umwelt und den Hauseigentümern eine dritte Gewinnerin: die regionale KMU-Wirtschaft, welche die Arbeiten grossmehrheitlich ausführen durfte. Das spricht dafür, dass die einschlägigen Branchen das energetische Sanieren als attraktiven Markt erkannt haben. SEITE 3 KANTON BASELLAND «SolARA»: Regierung will mehr Energieeffizienz bei Abwasserreinigung. Sauberes Wasser aus sauberem Strom BILD ZVG HEUTE IN DER SCHNÄPPCHENJAGD 1/6 Einkaufstourismus schädigt die Wirtschaft. HOTELLERIE 2 CEO Christoph Juen will MWSt-Moratorium. KMU-BAROMETER 8 Das Wirtschaftsumfeld verändert sich. Der Baselbieter Regierungsrat hat diese Woche beschlossen, dem Landrat eine Vorlage zur Steigerung der energetischen Effizienz der Abwasserreinigungsanlagen zu unterbreiten. Für 3,71 Millionen Franken will die Regierung auf dem Betriebsgelände von fünf Kläranlagen Fotovoltaikanlagen realisieren. Die Abwasserbehandlung ist ein energieintensiver Prozess. Die 28 Kläranlagen des Kantons benötigen rund 9700 Megawattstunden an elektrischer Energie pro Jahr, dies entspricht dem Verbrauch von rund 2300 Haushalten. Dem Landrat wird mit dem Projekt «SolARA», ein Gesamtkonzept für den Bau von 5 Fotovoltaikanlagen auf Abwasseranlagen des Kantons vorgelegt. Ziel ist es, den Anteil erneuerbarer Energien für die Behandlung des Abwassers zu erhöhen. Bereits heute wird ein Drittel des Strombedarfs für die gesamte Abwasserreinigung durch Strom aus selber produzierter, erneuerbarer Energie gedeckt. Dazu wird das erzeugte Klärgas mit Blockheizkraftwerken verstromt und die Abwärme genutzt. 41 Prozent Selbstversorgung Mit Fotovoltaikanlagen soll der Anteil Strom aus erneuerbarer Energie um rund 640 000 Kilowattstunden pro Jahr erhöht werden. Der Selbstversorgungsgrad mit elektrischer Energie kann durch das Projekt «SolARA» auf rund 41 Prozent erhöht werden. Diese Energieproduktion wird durch den Bau von fünf Fotovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 705 kwp auf der vorhandenen Anlagen-Infrastruktur des Kantons erreicht. Die notwendigen Investitionen sowie die Betriebsund Unterhaltskosten werden zu Lasten der Abwasserrechnung finanziert. Die Investitionskosten für alle fünf Fotovoltaikanlagen werden sich laut Regierung auf 3,71 Millionen Franken. Der produzierte Strom soll kostendeckend an KEV (kostendeckende Einspeise-Vergütung) verkauft werden. Damit erhöht «SolARA» die Kosten der Abwasserentsorgung» nicht. Die KEV-Beiträge decken sowohl die zusätzlichen Kapitaldienst- wie auch die Betriebs- und Unterhaltskosten. Stromnetz wird entlastet Kläranlagen eignen sich für den Betrieb von Fotovoltaikanlagen, da sie eine lange Lebensdauer haben und über grosse Dach- und Beckenflächen verfügen. Der produzierte Strom wird direkt auf der Kläranlage genutzt. Damit wird das Stromnetz entlastet. Vorhandene Elektroinstallationen auf den Kläranlagen für die Stromproduktion der Blockheizkraftwerke können sinnvoll mitgenutzt werden. Standpunkt der Wirtschaft: Offizielles Informationsorgan der Redaktion: Telefon 061 927 64 64 Fax 061 927 65 50 Internet: www.kmu.org e-mail: standpunkt@kmu.org

BL 2 HAUS DER WIRTSCHAFT 2. Dezember 2011 Schweizerische Gewerbezeitung Haus der Wirtschaft Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie KMU-LEHRBETRIEBSVERBUND BL Lernende besuchten Uhrenmuseum in La Chaux-de-Fonds. IM FOKUS «Zeitreise» regt zum Nachdenken an Die verlorene Zeit holt man nie wieder ein. Das Sprichwort passt exakt zum Thema des alljährlichen Ausfluges des KMU-Lehrbetriebsverbunds. Denn der führte ins Internationale Uhrenmuseum in La Chaux-de-Fonds verbunden mit einem gemütlichen Stadtrundgang durch Neuchâtel. Rund 100 Lernende versammelten sich frühmorgens vor dem Haus der Wirtschaft, und alle waren natürlich gespannt darauf, wohin die Reise führt. Als Anja Grönvold, Leiterin des KMU-Lehrbetriebsverbundes, das Geheimnis endlich lüftete, herrschte keine grosse Freude. Träge und sichtlich müde bestiegen die Lernenden die beiden wartenden Reisebusse. Die Fahrt nach La Chauxde-Fonds weckte die Geister: Bei schönem und trockenem Wetter präsentierte sich die Lanschaft postkartenreif. Durch die Welt der Zeit Als alle Lernenden in vier verschiedene Gruppen aufgeteilt wurden, begann die Führung durch die Welt der Zeit und Uhren. Beeindruckende Einzelstücke und diverse Arten von Uhren durften wir bestaunen, natürlich mit geschichtlichen Hintergründen dazu. Nun begannen viele der Lernenden langsam Interesse und Freude am Ausflug zu zeigen. Nachdenkliche Gesichter sah man besonders Die Lernenden aus dem Baselbiet konnten im Museum Schätze der Uhrmacherkunst bewundern. Bild zvg bei den Lernenden im letzten Lehrjahr: Aufgrund des Themas Zeit und Uhren dachten viele an die Lehrabschlussprüfung, die in wenigen Monaten ansteht. Die verlorene Zeit, die man eventuell nicht sinnvoll zum Lernen genutzt hat, kann man leider nicht mehr einholen. Andere Lernende dachten wohl daran, wie schnell die Zeit vergeht. «Irgendwie ist es schon seltsam, nicht mehr täglich die Schulbank drücken zu müssen», sagte ein Lernender, der erst seit Sommer in der Berufsausbildung steht. So ging eine interessante und lehrreiche Führung durch das Uhrenmuseum zu Ende, bei der mehr als nur Informationen über Uhrwerke und Zifferblätter hängen geblieben sind. Führung durch Neuchâtel Au revoir La Chaux-de-Fonds et bonjour Neuchâtel: Nach der Fahrt von LaChaux-de-Fonds nach Neuchâtel hatten alle ein Mittagessen verdient. Mitten im Stadtzentrum durften wir ein vorzügliches Mittagessen im Maison des Halles geniessen. Frisch gestärkt erwarteten uns vier Führerinnen vor dem Restaurant, um uns durch die Stadt Neuchâtel zu geleiten. Neuchâtel hat Vieles zu bieten und zum Entdecken: Das Schloss und die Kollegiatskirche (La Collégiale) sind die bedeutendsten Wahrzeichen der Stadt. Das Maison des Halles, in dem wir zu Mittag gegessen haben, gilt als weiteres Wahrzeichen Neuenburgs. Interessante Fragen wurden von den Lernenden gestellt, die sichtlich begeistert von der Stadt waren. Besonders der Neuenburgersee hat vielen gefallen. Lob vom Chef Nach dem Stadtrundgang wurden die Eindrücke vom Tag intensiv diskutiert. «Alles hat seine Zeit» mit dieser Redewendung wurden die Lernenden des KMU-Lehrbetriebsverbunds während des ganzen Tages konfrontiert. Urs Berger, Gründer des KMU-Lehrbetriebsverbunds, durfte ein grosses Lob von den Führerinnen in Neuenburg sowie vom Restaurantpersonal den Lernenden weitergeben: alle hätten sich sehr interessiert gezeigt und sich vorbildlich benommen. Luca Zanfrini Luca Zanfrini Der Ausflug des KMU-Lehrbetriebsverbunds wurde organisiert von den Lernenden des Bereichs KMU-Support im Haus der Wirtschaft unter der Leitung von Luca Zanfrini. Als Sachbearbeiter im Lehrbetriebsverbund ist er verantwortlich für administrative Aufgaben wie Korrespondenz mit Lernenden, Organisation weiterer Anlässe oder Auskunftsstelle für die Lernenden. Zudem bietet er den Auszubildenden bei den Stützkursen des Lehrbetriebsverbunds Hilfestellung. Zanfrini ist darüber hinaus mit folgenden Aufgaben betraut: Lehrabschluss-Prämierungsfeier: Administrative Unterstützung der Organisation, Korrespondenz, Moderation, Organisation Alpenrundflug. Berufsschau: Mitorganisation der Eröffnungsfeier, des Ausstellerapéros und des Tages der Berufsbildung. Fit in die Lehre: Referate (Erfahrungsberichte als Lernender) vor Schulklassen, deren Schülerinnen und Schüler sich mit der Berufswahl auseinandersetzen. Luca Zanfrini (20 Jahre) arbeitet seit 2008 im Haus der Wirtschaft. Zunächst absolvierte er hier eine kaufmännische Lehre, seit 2011 ist er als Sachbearbeiter fest angestellt. POLIT-KOLUMNE Bundesräte zur Zusammenarbeit zwingen? Eines der ersten schwergewichtigen Traktanden, welche der neu gewählte Nationalrat in der Wintersession zu behandeln haben wird, betrifft die Regierungsreform. Die (alte) Staatspolitische Kommission (SPK) erachtete es als ihre vordringliche Pflicht, «den Bundesrat als Kollegialbehörde zu stärken und dem Kollegialprinzip mehr Gewicht zu verschaffen». Was dafür vorgekehrt werden soll, liest sich wie eine Mängelrüge. Das Parlament will die sieben Mitglieder des Bundesrates «neu» dazu zwingen, das ganze Kollegium «regelmässig über ihre Geschäfte und damit zusammenhängende Probleme zu informieren». Allenfalls sperrige Bundesratsmitglieder sollen per Reformgesetz vom Kollegium «zur Herausgabe von Informationen verpflichtet werden können». Neu? So steht es doch schon in der Bundesverfassung (Artikel 177): «Der Bundesrat entscheidet als Kollegium. Für die Vorbereitung und den Vollzug werden die Geschäfte des Bundesrates nach Departementen auf die einzelnen Mitglieder verteilt.» Dass sie das Gesamtgremium über das Ergebnis und ihre weiteren Absichten informieren müssen, entspricht klar dem Geist dieses Verfassungsartikels. Nur sieht leider die Regierungspraxis anders aus. In den letzten Jahren stellte man in Krisensituationen (UBS/Swissair/Finanzkrise/Libyen-Affäre usw.) immer wieder fest, dass der Bundesrat nicht als Kollegialbehörde zusammengearbeitet hat. Ganz im Gegenteil: Jeder und jede für sich und alle zusammen gegen die andern. Einschläge Abklärungen des Parlamentes belegen diese unhaltbaren Zustände. Die SPK will deshalb «gesetzgeberische Zeichen setzen» und Regierungskollegialität auf der Stufe des Vollzugs auch mit Hilfe Peter Amstutz, ehemaliger Leiter der Bundeshaus- Redaktion der «Basler Zeitung» einer stärkteren Bundeskanzlei erzwingen. Bundeskanzlerin Corina Casanova bisher zum Mitreden, aber nicht Mitentscheiden an Bundesratssitzungen ermächtigt soll ein «erweitertes Antragsrecht im Bundesrat» erhalten und von den Departementen direkt Auskünfte verlangen können. Ein heikles Unterfangen: Aus der einstigen Bundesschreibstube, die sich zur Stabsstelle des Kollegiums entwickelte, wird eine Art übergeordneter Schaltzentrale der Exekutive gemacht. Dazu befürwortet die SPK sogar die Schaffung eines bei der Bundeskanzlei angesiedelten Präsidialdienstes: «Er soll für eine professionelle und kontinuierliche Wahrnehmung der spezifischen Präsidialaufgaben wie zum Beispiel der Pflege der internationalen Beziehungen sorgen.» Das dürfte weder das laut Verfassung für die Aussenpolitik gemeinsam zuständige Bundesratskollegium noch die Departementsleitung des Aussenministeriums begeistern. Denn in der erklärten Absicht, «unkoordinierte Sololäufe der jeweiligen Amtsinhaber zu vermeiden», wird mit diesem Vorschlag leider nur versucht, Fehler der Vergangenheit mit neuen Fehlern zu tilgen. Der Bundesrat nehme seine Führungsfunktion zu wenig wahr, kritisierten bereits die Geschäftsprüfungskommissionen (GPK) beider Räte. «Im Flugzeug der Eidgenossenschaft fehlt der Pilot», fasste Maria Roth-Bernasconi (SP/GE) als Präsidentin der nationalrätlichen GPK diesen Befund zusammen. Der Bundesrat messe dem Führungsprozess eher eine untergeordnete Bedeutung zu. Krisenmanagement sei jedoch «von höchster Aktualität», und die strategische Steuerung müsse auf das Früherkennen gesellschaftlicher, ökonomischer und ökologischer Trends ausgerichtet werden. Der Bundesrat meinte gelassen, die Bedeutung von Planungsinstrumenten in einer direkten Demokratie sei zu relativieren. Überdies sei die Arbeit der Regierung regelmässig den Entscheiden des Volkes unterworfen. Der Baselbieter SP-Mann Claude Janiak als Präsident der ständerätlichen GPK staunte nur noch: «Wir fragen uns, ob der Bundesrat überhaupt verstanden hat, worum es geht.» Daran wird auch zu denken sein, wenn die Vereinigte Bundesversammlung am 14. Dezember 2011 die Gesamterneuerungswahl des Bundesrates vornimmt. Der Autor gibt seine eigene Meinung wieder. Diese muss sich nicht mit jener der Wirtschaftskammer decken. Kontakt E-Mail: l.zanfrini@kmu.org VERKEHR Flankierende Massnahmen zur HPL in Vorbereitung Das Neugestaltungsprojekt der Rheinstrasse ist im Rahmen des H2-Gesamtprojektes erarbeitet und im Jahr 2002 rechtskräftig geworden. Aus heutiger Sicht drängt sich aber eine Überarbeitung des Projektes Rheinstrasse in Frenkendorf, Füllinsdorf und Liestal auf. Bau- und Umweltschutzdirektorin Sabine Pegoraro hat diese Woche das Regierungskollegium über die Absichten des Tiefbauamtes informiert. Der Abschnitt Rheinstrasse ist ein integraler Bestandteil des Projekts H2 Pratteln-Liestal (HPL). Als flankierende Massnahme ist dieses Projekt 2002 mit den übrigen H2-Abschnitten rechtskräftig geworden. Es soll die Entlastungswirkung der H2 Pratteln-Liestal verstärken. Bis zum Realisierungsbeginn wird das genehmigte Projekt fast 15 Jahre alt sein. Ausgestaltung verbessern Aus diesem Grund diskutieren das Tiefbauamt Baselland, weitere kantonale Amtsstellen und Gemeindevertreter zurzeit über eine mögliche Verbesserung der Ausgestaltung der Rheinstrasse. In einer Arbeitsgruppe wurden die Bedürfnisse aufgelistet und zu einem Konzept «Ertüchtigung des rechtskräftigen Projekts» zusammengeführt. Der Arbeitsgruppenprozess wird noch im laufenden Jahr abgeschlossen sein. Die landrätliche Bau- und Planungskommission ist dieser Tage über den aktuellen Stand informiert worden. Die Resultate des Arbeitsgruppenprozesses werden voraussichtlich Mitte Januar 2012 der Öffentlichkeit vorgestellt. Für den Sommer 2012 wird die Planauflage angestrebt. Ziel bleibt es, mit den ersten Arbeiten an der Umgestaltung unmittelbar nach der Eröffnung der neuen H2 zu beginnen. BUD IMPRESSUM standpunkt Herausgeber/Verlag: Schweizerischer Gewerbeverband sgv, Schwarztorstrasse 26, Postfach 8166, 3001 Bern, Tel. 031 380 14 14 verlag@sgv-usam.ch Redaktion sgz: Schwarztorstrasse 26, 3007 Bern Tel. 031 380 14 14 redaktion@sgv-usam.ch Regionalbund «Standpunkt» Herausgeber: Wirtschaftskammer Baselland Arbeitgeber Baselland Unabhängiges Podium für eine liberale Wirtschaft und Gesellschaft, Haus der Wirtschaft, Altmarktstrasse 96, 4410 Liestal Tel. 061 927 64 64, Fax 061 927 65 50 Internet: www.kmu.org E-Mail: standpunkt@kmu.org Verantwortung: Hans Rudolf Gysin, Direktor Redaktion/Umbruch: Christian Horisberger (ch.) Produktion: IWF, Postfach 633, 4410 Liestal Abonnement im Mitgliederbeitrag inbegriffen Adressänderungen: Bitte an Wirtschaftskammer Baselland E-Mail: standpunkt@kmu.org Der Abdruck von Textbeiträgen mit vollständiger Quellenangabe ist erlaubt.

Haus der Wirtschaft - Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie THEMA BL 3 2. Dezember 2011 Schweizerische Gewerbezeitung BERUFSBILDUNG Lehrabschlussprüfungsexperten geehrt Die Kantonale Lehrabschlussprüfungskommission hat im Muttenzer «Pantheon» auch dieses Jahr die verdienten Prüfungsexpertinnen und -experten für ihr langjähriges Engagement in der Berufsbildung geehrt. Die Experten mit 20, 25, 30, 35 und 40 Amtsjahren wurden im Rahmen der schlichten Feier von Prüfungskommissionspräsident Albert Peter gewürdigt. Wirtschaftskammer-Präsident Andreas Schneider drückte den Experten die Anerkennung des Wirtschaftsdachverbands in Form eines Geschenkkorbs mit Baselbieter Spezialitäten aus. Mit der Ehrung bedanken sich die Berufsbildungsbehörde und die Wirtschaftskammer nicht nur bei den Berufsfachleuten, sondern gleichzeitig bei den Arbeitgebern, die ihre Mitarbeite für die Ausübung dieser Tätigkeit zur Verfügung stellen. An der Feier wurden auch die ausscheidenden Chefexpertinnen und -experten geehrt. Es sind dies Heidi Huber (Allschwil, Fachangestellte Gesundheit) und Patrick Moritz (Kaiseraugst, Maler). Die Jubilare 20 Jahre: Balmat Henri, Möhlin, Chemie- und Pharmatechnologe/-technologin; Bloch Liselotte, Biel-Benken, Restaurationsfachleute, Restaurationsangestellte/r (Chefexpertin); Bovet Heinz, Rheinfelden, Chemie- und Pharmatechnologe/-technologin; Fluri Reto, Gelterkinden, Chemie- und Pharmatechnologe/-technologin; Gobetti Martin, Basel, Laborant/in Chemie; Grandpierre Hans, Reinach; Elektroinstallateur/in (und Verabschiedung); Grollimund Jakob; Muttenz, Automobil-Fachmann, -Mechatroniker/in Gysin Rudolf, Rothenfluh; Hartmann Gilles, F-Hirtzbach; Heggli André, Oberwil, alle Chemie- und Pharmatechnologe/-technologin; Jegge Siegfried, D-Eschbach, Laborant/in Chemie; Meyer Christian, Zunzgen, Automobil- Fachmann/ -Mechatroniker/in; Moll Roger, Aesch, Chemie- und Pharmatechnologe/-technologin, Oser Heinz, Schönenbuch, Gärtner/in Garten- und Landschaftsbau; Roth Daniel, Bottmingen, Cheminist/in (Chefexperte); Schaufelberger Jürg, Aesch, Polymechaniker/in; Schmitt Jean-Paul, F-Kembs, Chemie- und Pharmatechnologe/-technologin; Schütz Matthias, Muttenz, Anlagen- und Apparatebauer/in (und Verabschiedung); Wyss Andreas, Basel, Gärtner/in Zierpflanzen. 25 Jahre: Bürgin Alfred, Niederdorf, Forstwart/in (Chefexperte); Buser Roman, Pratteln, Elektroinstallateur/in; Hasler Lukas Armin, Gelterkinden, Zimmermann/Zimmerin; Marantelli Remo, Kaiseraugst, Laborant/in Chemie (Chefexperte); Roppel Paul, Obermumpf, Laborant/in Chemie; Schmid Engelbert, Oberwil, Laborant/in Chemie; Schmid Peter, Sissach, Forstwart/in; Sieber Eduard, Füllinsdorf, Chemie- und Pharmatech-nologe/-technologin (Chefexperte); Sommerer Thomas, Arlesheim, Gärtner/in Zierpflanzen; Weber Hans, Wittinsburg, Gärtner/in Zierpflanzen; Wietlisbach Urs, Sarmenstorf, Cheminist/in. 30 Jahre: Aeschi Paul, Laufen, Spengler/in; Finkbeiner Urs, Liestal, Bäcker-Konditor/in; Vecellio Anton, Binningen, Heizungsinstallateur/in. 35 Jahre: Beck Roland, Lupsingen, Coiffeur/Coiffeuse; König Werner, Sissach, Elektroinstallateur/in (und Verabschiedung). 40 Jahre: Juzl Johann, Aesch, Laborant/in Chemie. ch. Regierung stärkt die Berufsbildung in der Kantonalen Verwaltung Die Baselbieter Regierung hat das neue Berufsbildungskonzept für die Lernenden in der Kantonalen Verwaltung beschlossen. Mit dem Konzept wird die Attraktivität des Ausbildungsbetriebs «Kantonale Verwaltung BL» gesteigert und die Qualität der Ausbildung weiterentwickelt. Mit dem Konzept werden sowohl schulisch schwächere als auch stärkere Lernende gefördert. Somit ermöglicht es einerseits weniger qualifizierten Jugendlichen den Einstieg ins Berufsleben und verhilft ihnen mit entsprechenden Fördermassnahmen zu einem Berufsabschluss. Andererseits sichert sich der Kanton den eigenen Fachkräftenachwuchs mit einer gezielten Investition in gut qualifizierte Jugendliche. Die erforderlichen Massnahmen werden grossmehrheitlich kostenneutral in den nächsten drei bis fünf Jahren umgesetzt. BUD Damit die Wärme drin und die Kälte draussen bleibt: 18 Zentimeter starke Aussenisolation an einem Wohnblock in Liestal. ENERGIEEFFIZIENZ Fokus im kommenden Jahr auf Informationen für Unternehmer. Energiepaket ist angekommen Der operative Chef des Baselbieter Energiepakets, Alberto Isenburg, kann von einem guten Herbst sprechen: Die Resonanz auf die fünf Informationsveranstaltungen, zu der das Energiepaket von September bis November eingeladen hatte, waren sehr gut besucht. Zudem hätten die qualifizierten Fragen der Teilnehmenden gezeigt, dass die Hauseigentümer sich bereits mit dem Programm befasst haben: «Das Energiepaket ist beim Publikum angekommen». Hinzu kommt: Die per Ende 2011 hochgerechneten 2750 Gesuche mit einem Fördervolumen von 17,5 Millionen Franken beweisen, dass die Starteuphorie mit ins zweite Jahr genommen werden konnte. Die Volksinitiative «Millionen-Erbschaften besteuern für unsere AHV» schwächt unseren Wirtschaftsstandort Schweiz und gefährdet unsere Arbeitsplätze. Vollmundig und mit populistischen Schalmeienklängen sammeln die Initianten aus linksbürgerlichen Kreisen Unterschriften für die Einführung einer eidgenössischen Erbschafts- und Schenkungssteuer. Schenkungen und vererbtes Vermögen von mehr als 2 Millionen Franken sollen neu mit einer Steuer von 20 Prozent auf Bundesstufe belastet werden. Das Ansinnen verkennt, dass praktisch alle Kantone in den letzten Jahren die Erbschafts- und Schenkungssteuer gegenüber direkten Nachkommen abgeschafft haben. Die Stimmbürger der meisten Kantone haben begriffen, dass es nicht angehen kann, dass Vermögen, welches bereits durch die Einkommens- und Vermögenssteuer belastet worden ist, zusätzlich auch noch durch die Vermögenssteuer geschmälert werden soll. Sollte die Initiative Erfolg haben, wäre dies als bedenkliche Neidkultur zu qualifizieren. Die Tugenden Selbstverantwortung, Fleiss und Können, welche oft zu einem Vermögensaufbau geführt haben, würden mehr und mehr einer kollektiven Gleichgültigkeit und Anspruchsmentalität weichen. Reserven in Gefahr Mehr als 90 Prozent der Arbeitnehmer der Schweiz sind bei kleineren und mittleren Unternehmen tätig. Ein Unternehmer ist stets darauf bedacht, dass seine Unternehmung eine gesunde Struktur und finanzielle Reserven aufweist, denn nur dies hilft, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten über die Runden zu kommen und die Arbeitsplätze zu sichern. Oft werden die Gewinne der Unternehmungen reinvestiert, um das Wachstum des Unternehmens zu finanzieren. Ein eigentlicher Vermögensaufbau des Unternehmers ausserhalb seines Betriebs findet meist nur beschränkt statt. Gerade hier Beratungstätigkeit optimieren Sehr zufrieden ist der Leiter des Baselbieter Amtes für Umweltschutz und Energie (AUE) mit den Leistungen der involvierten Handwerksbetriebe. Nur in Einzelfällen hätte die Qualität der Arbeiten Anlass zu Beanstandungen gegeben. Grösseres Optimierungspotenzial ortet Isenburg bei der Beratungstätigkeit der Unternehmer zum Energiepaket oder bei der administrativen Unterstützung der Hauseigentümer beim Beantragen von Fördergeldern. Absender der Gesuche seien zwar zwingend die Bauherren, jedoch gehe die Gesuchsadministration den Unternehmern aufgrund ihrer Kenntnisse der Materie leichter von der Hand. Bislang schätzt Isenburg den Anteil von Fördergesuchen, bei denen Handwerker Hausbesitzern Schützenhilfe geleistet haben, auf ein Drittel: «Da ist nach oben noch Luft». Stehe diese Form der «Aufgabenteilung» zur Debatte, müsse zwingend klargestellt werden, dass das Gesuch vor Sanierungsbeginn und vom Bauherrn unterzeichnet eingereicht werden muss. Denn nachträglich gestellte Gesuche würden unter keinen Umständen bewilligt, betont Isenburg. Um Missverständnissen vorzubeugen, rät Isenburg den ausführenden Betrieben, die Hauseigentümer über die Möglichkeiten des Energiepakets zu informieren, aber auch über die Rahmenbedingungen und das Prozedere. Im kommenden Jahr will das Energiepaket bei seiner Informationstätigkeit den Fokus nebst den Hauseigentümern auf die ausführenden Unternehmen richten. Isenburg kündigt hier Schulungen sowohl technischer und administrativer Natur an. Sein Ziel: «Die Handwerker sollen bei jeder Offertstellung und jedem Kundenbesuch das Energiepaket-Mänteli tragen und das Programm selbstverständlich auf den Tisch bringen». Man sei am Überlegen, was man den KMU bieten könne, dass ihnen das Programm in Herz und Blut übergehe. würde die Initiative die Unternehmen in schmerzlicher Weise treffen, denn die Erben oder Beschenkten müssten häufig auf die finanziellen Reserven der Unternehmen zurückgreifen und diese durch die Mittelentnahme schwächen. Die Dividendenzahlung müsste aber nicht nur für die Erbschaftssteuer herhalten, sondern auch noch die Einkommenssteuer auf der Dividende abdecken, was mitunter zu einer weiteren Steuerbelastung führen dürfte. Die Initiative sieht zwar vor, dass bei der Übertragung von Unternehmen der Freibetrag von zwei Millionen erhöht und der Steuersatz von 20 Prozent reduziert werden kann. Die Festlegung der Parameter würde zu einem späteren Zeitpunkt auf Gesetzesebene und nicht auf Verfassungsstufe erfolgen. Voraussetzung für eine ermässigte Steuer wäre ohnedies, dass die Erben das Unternehmen mindestens zehn Jahre weiterführen. Eine Unternehmung braucht eine kompetente und starke Führung. Die BILD CH. Energieberatungen auswerten Ebenfalls fürs Jahr Drei geplant ist eine Analyse der bisherigen Energieberatungen innerhalb des Pakets. Die Untersuchung soll aufzeigen, ob und welche Massnahmen die Hausbesitzer umgesetzt haben. Die Auswertung könnte gewisse Kurskorrekturen beim Paket bewirken. Mit der bisherigen Zusammenarbeit mit der Wirtschaft zeigt sich Isenburg äusserst zufrieden: «Mit dieser Partnerschaft haben sich Wirtschaft und Umweltschutz getrofen: Unsere Seite konnte die Wirtschaft motivieren, mitzuziehen und das Paket zu unterstützen. Die Unternehmer auf der anderen Seite haben das Gefühl dass das Energiepaket nicht nur wirtschaftsverträglich, sondern auch freundlich ist. Damit wurden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. ch. BASELBIET TOP Gleichzeitig mit dem Baselbieter Energiepaket startete der Bund 2010 sein Programm zur Reduktion des CO 2 -Ausstosses im Gebäudebereich. Im Bereich Teilsanierungen belegte das Baselbiet 2010 landesweit den ersten Platz: In keinem anderen Kanton konnte hier bezogen auf die Einwohnerzahl mehr CO 2 eingespart werden. Bei den ausbezahlten Fördergeldern pro Einwohner rangierte das Baselbiet 2010 hinter Uri auf dem zweiten Platz. Diese Erfolge sind das Ergebnis der Aufklärungsarbeit fürs Baselbieter Energiepaket und damit auch ein Erfolg für die Wirtschaftskammer als Partner des Programms. ch. ERBSCHAFTSSTEUER-INITIATIVE Linksbürgerliche Kreise wetzen die Messer, um die Gans zu schlachten, die goldene Eier legt. Die KMU-Wirtschaft hat allen Grund zur Sorge. Verführerisch und gefährlich Gilbert Hammel ist Inhaber eines Treuhandunternehmens und Präsident der Liga Baselbieter steuerzahler. geplante Erbschaftssteuer würde wohl dazu führen, dass Erben aufgrund der neuen Erbschaftssteuer ungeachtet der erforderlichen Fähigkeiten die Unternehmen weiterführen und nicht verkaufen würden. Mitunter kann dies zur Folge haben, dass Unternehmen aus fiskalischen Gründen in Schieflage geraten und damit Arbeitsplätze und auch AHV-Beiträge durch die Arbeitgeber und -nehmer verloren gehen. Hüten wir uns davor, die Gänse zu schlachten, die goldene Eier legen. Gilbert Hammel