Das Bienensterben Hausgemacht oder Fremdeinwirkung?

Ähnliche Dokumente
ohne bienen gehen wir maja. für eine landwirtschaft ohne gift.

Man denke darüber nach

Bienenwirtschaft Facharbeiter Das Wesen eines Bienenvolkes

Faktoren der Bienengesundheit

Völkerführung in. Spätsommerpflege. Überwinterung. o Schröpfen für Jungvolkbildung o Drohnenbrutentnahmen

Herzlich Willkommen. Bildungszentrum Wallierhof Fachstelle Bienen Marcel Strub

Monitoring-Projekt Völkerverluste

Perspektiven für die Stärkung der Bienen

Bienengesundheit in der Schweiz - Schritte in Politik und Verwaltung -

Koordinierte Varroabehandlung

W arum die Bienen aussterben??

Natürliche Krankheitsvorsorge

Die Biene, der Mensch und die Moral

Zukunft Biene Institut für Zoologie. Institut für Zoologie. Bienensterben. Beebook. In der Nachfolge des Nobelpreisträgers Karl von Frisch

Integrierte Varroabehandlung

Bienengesundheit. Helmut Gerken Zuchtobmann aurich.de aurich.de

(BUNDESAMT FÜR VERBRAUCHERSCHUTZ UND LEBENSMITTELSICHERHEIT BVL 2008)

Die Varroamilbe - ein Ektoparasit an der Honigbiene II

Der Einfluss von Pflanzenschutzmittel auf die Bienengesundheit

Zukunft Biene. Karl Crailsheim Institut für Zoologie MEET THE BEES, WIEN

Exkursion zum Thema Bienenschutz

Bienen und Pestizide. J.D. Charrière. Symposium SCNAT, 26. November I gutes Essen, gesunde Umwelt

Gute imkerliche Praxis

Völkeraufbau nach Völkerverlusten

Naturnahe Varroabehandlung

Ertragsteigerung durch gesicherte Bestäubung

Fred Klockgether Freier Berater für Bienengesundheit. Deutschland, Österreich, Schweiz Bayer Bee Care Center

UNIVERSITÄT HOHENHEIM

Energie aus Wildpflanzen

Aktuelle Ansätze in der biologischen/biotechnischen Varroabekämpfung

Zukunft Biene Beurteilung der Bienensterblichkeit in Österreich 1. Bienenstandbesuch, Juli 2015 [Bienenstand Nr: OÖ1-Besuch1]

Die ökonomische und ökologische Bedeutung der Honigbienen

Wissenschaftliche Aspekte von Agnihotra Tiere - Bienen Dr. Ulrich Berk

Monitoring-Projekt Völkerverluste

2 Filmabend + Vorträge

HONIGBIENEN NATUR VIELFALT GENUSS

I N F O R M A T I O N

Landesverband Badischer Imker Imkerausbildung nach dem Leitfaden des Landesverbandes der badischen Imker

VORTRAGSTHEMEN WANDERLEHRER

Völkervermehrung und Schwarmkontrolle

Facharbeit. Einfluss von Pestiziden auf Bienen im Meßdorfer Feld

Naturnahe Varroakontrolle

Situation der Kärntner Bienenwirtschaft im Jahr 2014

Marc-Wilhelm Kohfink Bienen überwintern

Der Kleine Beutenkäfer

Leitfaden zur Imkerausbildung

Zucht und Selektion bei der Honigbiene

Schulungsplan 2016 Zielgruppe: Anfänger und Interessierte

Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau. Augen auf am Bienenvolk Bienenvölker besser verstehen lernen!

Sommercamp für junge Menschen mit Kindern

IMKERVEREIN STAUDEN Beauftragter fürs Probeimkern: Horst Roßmanith, Blumenstr. 14, Langenneufnach, Tel.:

Aktuelle Informationen zu den einzelnen Modulen. Modul 1

Die Bienentragödie - oder doch noch eine Erfolgsgeschichte?

Bienen und Biodiversität

Kopf und ein Fühler (rot) Hinterleib (gelb) Brust und ein gegliedertes Bein (blau) Code 1 : Die Farbgebung ist richtig

Einwinterung. Reinhard Habermayer

Bienenkrankheiten und Bienenparasiten Heinz Bauer Rednitzhembach

Anmeldung zur Anfängerschulung

Bienentagebuch 2014 im Bezirksklinikum Mainkofen

Zukunft Biene. Grundlagenforschungsprojekt zur Förderung des Bienen schutzes und der Bienen gesundheit

Bienenweide. Hast du schon gewusst...?

Kulturpflanzen anbauen und pflegen (Bestäubung) Natur erleben und schützen (Lebensräume schaffen) mit Naturmaterial gestalten (Bienenwachs)

Betriebsweise verbessern Mit wenigen Schritten Völker führen

Zukunft Biene. Grundlagenforschungsprojekt zur Förderung des Bienen schutzes und der Bienen gesundheit

Party vor dem Flugloch der Bundestags-#Bienen. Die Saison startet jetzt auch in Berlin. Freuen uns auf den Honig in diesem Jahr!

Kranke Bienenvölker: Neues Forschungsprojekt FIT BEE sucht Ursachen und Lösungen

MAQS im Praxistest Eine 4-jährige Studie zum Einsatz von Ameisensäure in unterschiedlichen Applikationsformen

Bedeutung der Honigbienen

Neu Imker Kurs 2015:

BZB Guido Eich Postfach Oldenburg. 0441/ , Fax: mobil: 0178/

Seminar: Grundlagen und praktische Umsetzungsbeispiele für nachhaltige Entwicklung: Imkern

VS-Mitglied VLI Huber Josef

Bedeutung und Methoden der Befallskontrolle

Wiese in Leichter Sprache

Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Imkern in der Stadt

Ziel: Blühender Landkreis

F i l m - und B i l d s t e l l e des Bezirksverbandes Imker Niederbayern Martin P e t e r Floriweg Mengkofen Tel.

Bilden Sie aus den Buchstaben Zu welcher Klasse gehören die verschiedenen Bienenfamilien?

Lösungen zu den Arbeitsblättern ANATOMIE & BIOLOGIE

Unser Schulimkerjahr

Der Aufbau eines Bienenvolkes

Kleinste. Wir kennen sie als einer Vorliebe für bunte Blüten. Als summender Gast im Garten. Und sogar als Zeichentrickfigur dass die Biene jeden Tag

Ruhrstadt-Imker Aktuell vom 24. November 2016

VARROA MILBE Fortpflanzung & Vermehrung

Veitshöchheimer Imkerforum 2013

Neonicotinoide in der Landwirtschaft Expositionspfade für Bienen

Aktuelles vom BGD Königinnenzucht im Miniplus. Jürg Glanzmann, apiservice, Leiter Fachstelle Zucht

I N F O R M A T I O N

Hygiene am Bienenstand

Was braucht das Bienenvolk was brauchen die Bienen

Landwirtschaft, Pflanzenschutz und Imkerei

Facharbeiterkurs Bienenwirtschaft. Bildungshaus Schloss Krastowitz Bienenpflege. Was machen unsere Bienen eigentlich im Winter?

ERFOLGREICHE VARROA BEKÄMPFUNG OHNE AMEISENSÄURE IN SÜDTIROL

Energiemais und Windkraft als Insektenkiller?!

Moderne Hohenheimer Betriebsweise

Vor allem aber lernt die Theorie, sonst bleibt Ihr praktische Stümper Euer Leben lang (August Baron von Berlepsch, 1869)

Wettbewerb Bienenfreundlichste Kommune Schleswig-Holsteins

Zuchtwertschätzung BLUP-Methode / Tiermodell

Transkript:

Das Bienensterben Hausgemacht oder Fremdeinwirkung? Dr. Gerhard Liebig immelieb@t-online.de Bienensterben = Völkersterben Ein Bienenvolk verliert jährlich etwa 0,25 Millionen Arbeiterinnen und 5 Tausend Drohnen. Bei einem Bestand von 1 Million Bienenvölkern sterben jährlich 250 Milliarden Arbeiterinnen und 5 Milliarden Drohnen. Allein in Deutschland. Das alljährliche Völkersterben im Winter betrifft etwa 100.000 Völker und 500 Millionen Arbeiterinnen.

Die Situation der Bienenhaltung und das jährliche Bienensterben in Deutschland nimmt zu etwa jedes fünfte Volk etwa jedes zweite Volk nimmt zu etwa jeder zweite Schwarm alle! den Varroatod oder den Hungertod normal sind 10%, kann 30% erreichen etwa jeder dritte verliert mehr als 10% seiner Völker nahe Null! etwa 1000 jährlich etwa 100 jährlich Summa summarum: Jedes Jahr sterben in Deutschland über 200.000 Völker. Ausschließlich wegen Schwärmen lassen und unzureichender Varroabekämpfung.

Das Einstein-Zitat "Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben." Das hat Albert Einstein einmal vorgerechnet: keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr keine Menschen mehr. 5 Jahre war der Filmemacher unterwegs.

China USA Schweiz Kurzbeschreibung der Inhalte der in den sechs besuchten Ländern gedrehten Filme Deutschland Bieneninstitut (Erläuterung der "Bienensprache") Österreich Australien Schauplatz und Inhalt der vor Ort gedrehten Filme Apfelplantage der Universität Peking (Handbestäubung von Apfelblüten), Ladentisch einer Apotheke (Verkauf von eingetüteten Pollen) Mandelanbau in Kalifornien (riesige Mandelplantagen, Ausbringung eines Fungizids während der Mandelbüte, maschinelle Mandelernte) Wanderimkerei Miller (Bienenvölker in der Mandelblüte, Völkertransport auf dem Highway, Völkervermehrung durch Teilung, Honigschleudern, Winter-Auffütterung, Völkerkontrolle um Frühjahr) "Killerbienen-Imker" (Umsiedelung eines relativ friedlichen Bienenvolkes, Honigabfüllen) Bienenhaus-Imker (Fang und Einschlagen eines Schwarmes, Kontrolle von Begattungskästchen an einer Belegstelle, Abschwefeln eines an Sauerbrut erkrankten Volkes, Verbrennen des getöteten Volkes) Zuchtbetrieb Singer (Königinnenaufzucht, Versand von Königinnen und Kunstschwärmen mit der Post) Bieneninstitut (Instrumentelle Besamung, Aufstellung von Versuchsvölkern auf einer Insel) Was dreht man, wenn man einen Dokumentarfilm über das Bienensterben machen will? Das Ergebnis der 5 Jahre langen Suche nach dem weltweiten Bienensterben und seinen Ursachen Drehorte von "More than honey" in Was wird dort gezeigt? China USA Schweiz Deutschland Österreich Australien Honigbienen? nein ja ja ja ja ja Imker und Bienenvölker? nein ja ja nein ja nein verstorbene Bienenvölker? nein ja nein nein nein nein verstorbene Bienen? nein ja ja nein nein nein Varroabekämpfung nein nein nein nein nein nein Als mögliche Ursachen für Bienenvölkersterben werden postuliert (?) oder demonstriert (!) Zucht???? Monokulturen?? Pestizide?? Krankheiten?! Stress??

Anbau und Ernten von Äpfeln in China 1961-2011 (Quelle: FAO) Entwicklung der Völkerzahlen in den Erdteilen 1961-2011 (Quelle: FAO)

Ausmaß und Ursachen des Völkersterbens in den USA 2007/08 Hobby Nebenerwerb Haupterwerb Völkerzahl per Definition <50 50-500 >500 Anzahl beteiligter Imkereien 112 94 125 Völkerbestand Gesamtzahl 1472 17211 455653 Völker/Imkerei (Mittelwert) 13 183 3645 Völkerverlust in % Gesamtwert 33,2 31,2 36,0 Mittelwert pro Imkerei 32,0 29,1 32,2 Ursache Häufigkeit % "Poor Queen" 31 verhungert 28 Milben 24 CCD 9 Wetter 9 Völkerführung 8 zu schwache Völker im Herbst 7 Nosema/Ruhr 4 Ernährung 4 Stress 3 Viren 3 Pestizide 3 Kleiner Beutenkäfer <1 Amerikanische Faulbrut <1 Bären <1 Transport <1 Diese Ursachen hat allein der Imker zu verantworten! Bienenvölker überleben jeden Winter, wenn sie im Oktober gesund (nahezu milbenfrei) ausreichend stark (>5000 Bienen), mit genügend Futtervorrat (>12 kg), auf jungem Wabenbau (< 3 Jahre alt) und mit junger Königin (max. 2 Jahre alt) eingewintert werden. Quelle: Dennis vanegelsdorp, Jerry Hayes Jr., Robyn M. Underwood, Jeffery Pettis: A Survey of Honey Bee Colony Losses in the U.S., Fall 2007 to Spring 2008, PLOS One, 3 (12), 1-6 (2008).

Die Situation der Bienenhaltung und das jährliche Bienensterben in Deutschland nimmt zu etwa jedes fünfte Volk etwa jedes zweite Volk nimmt zu etwa jeder zweite Schwarm alle! den Varroatod oder den Hungertod normal sind 10%, kann 30% erreichen etwa jeder dritte verliert mehr als 10% seiner Völker nahe Null! etwa 1000 jährlich etwa 100 jährlich Summa summarum: Jedes Jahr sterben in Deutschland über 200.000 Völker. Ausschließlich wegen Schwärmen lassen und unzureichender Varroabekämpfung. mögliche Ursachen für Völkerverluste im Herbst/Winter Belastung durch Pestizide bienenwidriger Witterungsverlauf im Winter mangelhafte Pollenversorgung Nutzung einer späten Pollentracht Nutzung einer späten Tannentracht andere bekannte oder neuartige Krankheitserreger mangelhafte Wabenhygiene ungünstige Altersstruktur bei der Einwinterung Überdosierung bei Varroabehandlung Winterfutter nicht geeignet Verhungern oder Verbrausen Varroabefall im Spätsommer/Herbst/Winter über der Schadensschwelle

Dr. Gerhard Liebig, 1.9.1976 30.11.2011 angestellt an der Landesanstalt für Bienenkunde an der Universität Hohenheim Was habe ich getan? 1976-2011 Läuse zählen Entstehung, Beobachtung, Prognose und Nutzung der Wald- und Tannentracht 1982-2011 Milben zählen 1984-2011 Bienen zählen 1984-2011 Imker zählen Entwicklung und Beobachtung des Varroabefalls, Schadensschwellen, Varroabekämpfung mit organischen Säuren, Entwicklung von Bekämpfungskonzepten Beobachtung der Volksentwicklung, Einfluss der Umwelt (Tracht, Klima, Witterung, Völkerführung, Landwirtschaft [ Monitoring]) auf die Volksentwicklung Werbung für die Bienenhaltung, Entwicklung von Konzepten für die Ausbildung und Fortbildung Versuchs- und Monitoringbienenstände in Baden-Württemberg

Vergleich von Ein- und Auswinterungsstärke 1989/90-2010/11 30000 Bienenvölker können im Winter wachsen Anzahl Bienen im März 20000 10000 hat 1995 199 kg Honig gebracht y = 0,77x - 112 r 2 = 0,59 n=3258 0 0 10000 20000 30000 Anzahl Bienen im Oktober Vergleich von Ein- und Auswinterungsstärke 1989/90-2010/11 30000 Bienenvölker können im Winter wachsen Anzahl Bienen im März im Oktober im März tot 20000 Klasse Anzahl hat 1995 199 kg in% Anzahl in% <2500 Honig 32 gebracht 1,0 16 50,0 2500-5000 312 9,6 18 5,8 5000-7500 921 28,3 27 2,9 7500-10.000 1152 35,4 11 1,0 10.000-20.000 813 25,0 3 0,4 10000 >20.000 28 0,9 y = 0,77x 0-112 0,0 Summe 3258 100 r 2 75 = 0,59 2,3 n=3258 0 0 10000 20000 30000 Anzahl Bienen im Oktober

mögliche Ursachen für Völkerverluste im Herbst/Winter Belastung durch Pestizide bienenwidriger Witterungsverlauf im Winter mangelhafte Pollenversorgung Nutzung einer späten Pollentracht Nutzung einer späten Tannentracht andere bekannte oder neuartige Krankheitserreger mangelhafte Wabenhygiene ungünstige Altersstruktur bei der Einwinterung Überdosierung bei Varroabehandlung Winterfutter nicht geeignet Verhungern oder Verbrausen Varroabefall im Spätsommer/Herbst/Winter über der Schadensschwelle mögliche Ursachen für Völkerverluste im Herbst/Winter Belastung durch Pestizide bienenwidriger Witterungsverlau f im Winter mangelhafte Pollenversorgung Nutzung einer späten Pollentracht Nutzung einer späten Tannentracht andere (bekannte oder neuartige) Krankheitserreger sind für die Überwinterung ohne Bedeutung mangelhafte Wabenhygiene regelmäßige Wabenerneuerung Winterfutter nicht geeignet allen Wald- und Tannenhonig entfernen, ausreichend auffüttern Verhungern oder Verbrausen Mäusegitter statt Mäusekeil! ungünstige Altersstruktur bei der Einwinterung Überdosierung bei Varroabehandlung Varroabefall im Spätsommer/Herbst/Winter über der Schadensschwelle

mögliche Ursachen für Völkerverluste im Herbst/Winter Belastung durch Pestizide mangelhafte Wabenhygiene Winterfutter nicht geeignet bienenwidriger Witterungsverlau f im Winter andere (bekannte oder neuartige) Krankheitserreger sind für die Überwinterung ohne Bedeutung regelmäßige Wabenerneuerung allen Wald- und Tannenhonig entfernen, ausreichend auffüttern Verhungern oder Verbrausen Mäusegitter statt Mäusekeil! mangelhafte Pollenversorgung Nutzung einer späten Pollentracht Nutzung einer späten Tannentracht Auf die Spätsommerpflege kommt es an! Oder: Der Fehler steht hinter dem Kasten! ungünstige Altersstruktur bei der Einwinterung Überdosierung bei Varroabehandlung Varroabefall im Spätsommer/Herbst/Winter über der Schadensschwelle Überwinterung im Großraum Stuttgart 1989/90-2010/11 Mittelwerte von jährlich >120 Bienenvölkern relative Auswinterungsstärke bzw. Völkerverluste in % 100 rel.auswinterungsstärke und Völkerverluste in % Winter-Temperatur 80 60 40 20 0 1989/90 1990/91 1991/92 1992/93 1993/94 1994/95 1995/96 1996/97 1997/98 1998/99 1999/2000 2000/01 2001/02 2002/03* 2003/04 2004/05 Clothianidin im Raps- und Maisanbau 2005/06* 2006/07 2007/08* 2008/09 2009/10* 2010/11 5 C 4 3 2 1 0-1 -2

Völkerverluste in % 40 35 Deutsches Bienen-Monitoring (DeBiMo) Völkerverluste im Winter 30 2004/05 2005/06 2006/07 2007/08 Institut 2004/05 2005/06 2006/07 2007/08 25 Celle 2,7 4 18,5 7,6 20 Freiburg 12 14 15,9 18,5 Halle 11,6 13,6 7,2 36,5 15 Hohenheim 6,3 2,2 1,4 1,8 Hohen-Neuendorf 9 24,8 3,1 17,8 10 Kirchhain 7,1 13,9 12 15,1 5 Mayen 5,2 12,1 6,1 16,9 Münster 5,7 14,1 0,4 14 0 Veitshöchheim 11,5 16,2 15 14,6 Gesamt 8,0 1) 12,8 1) 8,8 1) 14,4 1) 6,6 2) 13,1 2) 11,0 2) 12,8 2) Celle Freiburg Halle Hohenheim Hohen-Neuendorf Kirchhain Varroamilbe im Griff = kein Völkersterben! Mayen Münster Veitshöchheim Bienensterben im Rheintal Maisaussaat Ende April 2008 gebeizt mit Clothianidin gegen Maiswurzelbohrer Gift-Staub-Kontamination der Rapsblüte Flugbienensterben, Eintrag von kontaminierten Pollen Untersuchungsauftrag: Wie nachhaltig sind die Schäden? Gefährdung der Biene während bzw. durch die Maisblüte? Ergebnis: Die geschädigten Völker hatten sich bis Ende Juni erholt. Die Nutzung der Maisblüte hat den Völkern in keiner Weise geschadet.

Autor: Berndt Welz Es sind keine Bienenvölker gestorben. Die geschädigten Völker hatten sich bis Ende Juni 2008 erholt. Es traten keine erhöhten Völkerverluste im Winter 2008/2009 auf. http://www.mlr.baden-wuerttemberg.de/mlr/allgemein/abschlussbericht_bienenschaeden.pdf vom 17. Dezember 2008

Es sind keine Bienenvölker gestorben. Die geschädigten Völker hatten sich bis Ende Juni 2008 erholt. Es traten keine erhöhten Völkerverluste im Winter 2008/2009 auf. http://www.mlr.baden-wuerttemberg.de/mlr/allgemein/abschlussbericht_bienenschaeden.pdf vom 17. Dezember 2008

http://www.test.de/bienensterben-wenn-das-summen-verstummt-4579521-0/ Bienensterben Special Zitate aus dem Heft 8/2013 der Stiftung Warentest Weltweit sterben massenweise Bienen. Pestizide wirken wie Nervengift Die Gründe, warum ganze Bienenvölker in Europa, Nordamerika und Asien schwinden, sind vielschichtig. Zum Großteil sind sie menschengemacht. Monokulturen in der industrialisierten Landwirtschaft bieten den Insekten nicht genug Nahrung. Den Bienen geht es wie uns Menschen. Eine vielfältige Ernährung trägt zur Gesundheit bei, einseitige Ernährung schwächt und macht krank, sagt Professor Jürgen Tautz, Leiter der BeeGroupam Biozentrum der Universität Würzburg. Auch zeitlich ist das Nahrungsangebot stark begrenzt. Im Spätsommer, wenn die Bienen Vorräte und Kraft für die Wintermonate sammeln, sind viele Felder bereits abgemäht. Bienenfreundliche Wiesen mit nektarreichen Blumen fehlen, erklärt Jürgen Tautz.

Zitate aus dem Heft 8/2013 der Stiftung Warentest Weltweit sterben massenweise Bienen. Verbotene Schädlingsbekämpfungsmittel gefährden Bienen Was auf den Feldern wächst, wird zudem reichlich gedüngt und mit Pestiziden behandelt. Vollständig verzichten können die Landwirte darauf nicht, sonst fressen ihnen Schädlinge die Ernten weg, sagt Professor Tautz. Dass die Europäische Kommission im Mai dieses Jahres den Einsatz von drei Pestiziden aus der Gruppe der Neonikotinoideuntersagt hat, hält der Experte aber für einen Schritt in die richtige Richtung. Die verbotenen Pestizide wirken auf Bienen wie Nervengift, nehmen ihnen den Orientierungssinn, das Kommunikationsvermögen und die Kraft, sich um den Nachwuchs zu kümmern... Sind die Bienen durch Nahrungsmangel und Pestizide erst einmal geschwächt, kommt ihr Immunsystem nicht mehr an gegen Viren, Pilze, Bakterien und Parasiten. Seit etwa 2002 sorgt eine Kombination dieser Faktoren für das massenweise Sterben der Bienen in Deutschland, erklärt Tautz. Weltweit sterben massenweise Bienen Monokulturen nicht genug Nahrung, einseitige Ernährung schwächt und macht krank Neonicotinoide = Nervengifte stören Orientierungssinn, Kommunikationsvermögen, Brutpflege Nahrungsmangel + Neonicotinoide Immunsystem wird geschwächt, anfällig(er) gegen Krankheiten und Parasiten (Varroa) seit 2002 sterben massenweise Bienen in Deutschland

Die durchschnittliche Honigleistung/Volk ist angestiegen, weil..?

35 Die durchschnittlichen Honigerträge pro Volk errechnet aus den Angaben des Deutschen Imkerbundes. Rote Säulen kennzeichnen die Honigerträge in den Jahren mit bzw. nach öffentlich gemachten überdurchschnittlich hohen Völkerverlusten 30 Honigertrag je Volk [kg] 25 20 15 10 5 0 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Quelle: www.biosicherheit.de

Weltweit sterben massenweise Bienen Monokulturen nicht genug Nahrung, einseitige Ernährung schwächt und macht krank Neonicotinoide = Nervengifte stören Orientierungssinn, Kommunikationsvermögen, Brutpflege Nahrungsmangel + Neonicotinoide Immunsystem wird geschwächt, anfällig(er) gegen Krankheiten und Parasiten (Varroa) seit 2002 sterben massenweise Bienen in Deutschland Die Entscheidungsträger in der Politik lassen sich leider häufig stärker von der Größe und Färbung einer Blase beeindrucken als vom Gewicht sachlich und fachlich fundierter Argumente. Wissenschaftliche Institute und Fachbehörden: Die Anwendung zugelassener Pflanzenschutzmittel nach Vorschrift verursacht kein Bienensterben Hauptursache für Völkersterben im Winter ist die unzureichende Varroabekämpfung Mit High-Tech für hot-air-production ausgerüstete Experten Um Rettung ihres Publikums (Quote) durch Aufklärung bemühte Medien Messlatte für das Bewusstsein, Alles..(besser) zu wissen

Völkerverluste im Winter 2013/14 2012/13-14% -10% Im Winter 2014/15 ist mit Völkerverlusten zu rechnen, die deutlich über dem Normalwert von 10% liegen.

Das Varroaproblem: Populationsdichte Brut Vergleich von Volksentwicklung und Befallsentwicklung Bienen Varroamilben Winterbienenbrut Winterbienen Frühjahr Sommer Herbst Winter Entwicklung Die Schadensschwellen und Varroabefall von Altvölkern Populationsdichte 100 Milben/Tag 10 Milben/Tag 1 Milbe/Tag Frühjahr Sommer Herbst Winter

Entwicklung Die Schadensschwellen und Varroabefall von Altvölkern Populationsdichte 100 (-300) Milben/Tag 10 (-30) Milben/Tag 1 (-3) Milbe(n)/Tag Frühjahr Sommer Herbst Winter Populationsdichte zwei Behandlungen im Die Varroabehandlung Spätsommer/Herbst von Altvölkern = A+A+O eine Behandlung im Herbst oder Winter Frühjahr Sommer Herbst Winter

Besonders wichtig ist der Schutz der zwei Behandlungen im Winterbienenbrut Die Varroabehandlung vor übermäßig Spätsommer/Herbst von Altvölkern starker Parasitierung. Vor allem die erste Behandlung muss gut wirken. Dabei kommt es nicht darauf an, wie viele Milben herunterfallen, sondern wie viele im Bienenvolk bleiben. Populationsdichte Nicht nur behandeln! Auch beobachten! eine Behandlung im Herbst oder Winter Frühjahr Sommer Herbst Winter = A+A+O Die Situation der Bienenhaltung und das jährliche Bienensterben in Deutschland Das Bienensterben ist hausgemacht! nimmt zu etwa jedes fünfte Volk etwa jedes zweite Volk nimmt zu etwa jeder zweite Schwarm alle! den Varroatod oder den Hungertod normal sind 10%, kann 30% erreichen etwa jeder dritte verliert mehr als 10% seiner Völker nahe Null! etwa 1000 jährlich etwa 100 jährlich Summa summarum: Jedes Jahr sterben in Deutschland über 200.000 Völker. Ausschließlich wegen Schwärmen lassen und unzureichender Varroabekämpfung.