Sport Anne Schillingmann Bewerten, Beurteilen und Benoten. Alternative Methoden zur Leistungsbewertung im Sportunterricht Masterarbeit
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Anne Schillingmann Bewerten, Beurteilen und Benoten. Alternative Methoden zur Leistungsbewertung im Sportunterricht GRIN Verlag
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Stiftung Universität Hildesheim Institut für Sportwissenschaft und Sportpädagogik Bewerten, Beurteilen und Benoten Alternative Methoden zur Leistungsbewertung im Sportunterricht Masterabschlussarbeit im Studiengang Master of Education Lehramt an Grund- und Hauptschulen vorgelegt von: Anne Schillingmann Abgabedatum: 03.03.15
Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 1 2. Begriffserklärung 5 2.1 Leisten und Leistung 5 2.2 Leistungsmessung und Leistungsbewertung 7 3. Problematiken der Leistungsbewertung im Sportunterricht 9 3.1 Relevanz der Notengebung für das Fach Sport 9 3.2 Rechtliche Bestimmungen zur Leistungsbewertung im Sportunterricht 11 3.3 Funktionskonzepte schulischer Leistungsbewertung 12 3.4 Die Sportzensur 17 3.4.1 Vor- und Nachteile 18 3.4.2 Die Dreikomponentennote 20 3.5 Beurteilungsfehler 22 4. Alternative Methoden der Leistungsbewertung 24 4.1 Kriterienkatalog 25 4.2 Kompetenzbeurteilungsbögen 27 4.3 Lernentwicklungsbericht 28 4.4 Alternative Bewertungsmethoden unter Einbeziehung der SuS 30 4.4.1 Allgemeine Ziele der Schülermitbestimmung 31 4.4.2 Die Selbstbewertungsmethode 32 Beispiel: Das Kann-Buch 36 4.4.3 Wechselseitige Bewertung 38 Beispiel: Die Turn-Jury 40 5. Untersuchung einer alternativen Methode der Leistungsbewertung am Beispiel der Turn-Jury 42 5.1 Konzeption der Untersuchung 42 5.1.1 Inhalt und Zielsetzung 42 5.1.2 Der Untersuchungsrahmen 43
5.1.3 Die Untersuchungsgruppe 44 5.2 Durchführung der Unterrichtseinheit 45 5.2.1 Ergebnisdarstellung 49 5.3 Theoretische Darstellung und Einordnung der Forschungsmethode 52 5.4 Durchführung und Auswertung der Datenerhebung 55 5.4.1 Der Gesprächsleitfaden 55 5.4.2 Das Schüler-Interview 59 5.4.3 Das Lehrer-Interview 66 5.4.4 Zusammenfassung der Datenerhebung 73 6. Fazit und Ausblick 75 Literaturverzeichnis Anhang
1. Einleitung "Nicht die Ziffern von 1 bis 6 sind das eigentliche Übel,... sondern die Urteilsprozesse, die zu diesen Ziffern hinführen." (R. Schwarzer) Das Zitat, welches diese Arbeit einleitet, initiiert bereits die Problematik, mit der sich diese Arbeit auseinandersetzt. Seit vielen Jahren wird die Sinnhaftigkeit und der Zweck einer Notenvergabe im Schulsport fachdidaktisch und fachpädagogisch diskutiert. Dabei stehen sowohl die Inhalte und Formen der Notenvergabe als auch die Lehrerinnen und Lehrer als Zensierende im Fokus der Debatte. Im Rahmen dieser Unstimmigkeiten stellt sich immer wieder die Frage, warum müssen Schüler 1 dann eigentlich bewertet werden? Ist es nicht ausreichend sie gut zu unterrichten und ihnen damit Freude am Lernen bzw. Sporttreiben zu bereiten? Scheint es aus pädagogischer Sicht auch noch so wünschenswert, sich von einer Leistungsbewertung zu distanzieren und sich nur auf die Qualität des Unterrichts zu konzentrieren, so unumgänglich ist auch die Tatsache, dass die Schule in unserer Gesellschaft eine Berechtigungsfunktion übernommen hat und somit zur Leistungsbeurteilung, zum Vergleich von Schülern und anschließend zur Selektion verpflichtet ist. Aus diesem Grund soll der Schwerpunkt dieser Arbeit nicht auf einer grundsätzlichen Diskussion über die Notwendigkeit der Leistungsbewertung liegen, sondern viel mehr an der Qualität des eigentlichen Bewertungsprozesses ansetzen. Im Sportunterricht stellt die Leistungsbewertung eine besondere Anforderung dar, weil hier motorische Leistungen ermittelt werden und dabei, im Gegensatz zu anderen Fächern, individuelle körperliche Voraussetzungen eine Rolle spielen. Dennoch muss auch der Bewertungsprozess im 1 Um inhaltliche Umständlichkeiten und sprachliche Wiederholungen zu vermeiden, werden die Begriffe Lehrer und Schüler im Folgenden teilweise nur in der männlichen Form verwendet. Dies kann jedoch geschlechtsneutral gewertet werden. - 1 -
Sportunterricht den Mindestanforderungen an Transparenz und Objektivität als allgemeinen Bewertungsprinzipien genügen. Für die Bewertung und Zensierung von Schülerleistungen werden dabei in der Regel fremdbestimmte Normen und Maßstäbe als Grundlage der Beurteilung verwendet. Diese Bewertungskriterien werden von den Schülern meist hingenommen, aber nur selten vollständig akzeptiert oder verstanden. Dieser Umstand kann dazu führen, dass das Lernen und Leisten im Sportunterricht als Zwang zum Noten-Machen abgestempelt wird. Die Schüler fühlen sich infolgedessen unter Druck gesetzt, sind demotiviert und verlieren zunehmend das Interesse am Sporttreiben. Das kann und darf nicht das Ziel von Sportunterricht sein. Eine Reform der Leistungsbewertung ist überfällig (Winter 2004, S.3). In Anlehnung an dieses Zitat legt die vorliegende Arbeit ihren Schwerpunkt auf die kritische Auseinandersetzung mit der herkömmlichen Leistungsbewertung und bietet davon ausgehend neue Ansätze und Methoden, die den Bewertungsprozess pädagogisch sinnvoll optimieren können. Die Aufmerksamkeit im Bewertungs- und Zensierungsprozess soll dabei auf die Schüler gelenkt werden. Welche Möglichkeiten gibt es, die Schülerleistungen in der Bewertung differenzierter zu betrachten und den Bewertungsprozess für die Lernenden transparenter zu machen? Diese Überlegungen führten zu der Frage, ob man Schüler nicht in diesen Prozess integrieren kann, sie ein Stück weit mitbestimmen lässt und somit mehr Transparenz und Zufriedenheit schafft. Um diese Frage zu beantworten, wird eine der vorgestellten alternativen Bewertungsmethoden in der Praxis durchgeführt und anschließend qualitativ ausgewertet. Dadurch sollen Erkenntnisse darüber gewonnen werden, inwieweit diese Form der Bewertung im Schulalltag überhaupt anwendbar ist und wie die Möglichkeit zur Mitbestimmung von Schülern und Lehrern empfunden wird. Hierfür wird insbesondere der Einfluss der Alternativmethode auf die Merkmale Zufriedenheit, Transparenz und Motivation untersucht. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das wesentliche Ziel der Arbeit ist, auf die verschiedenen Problematiken des Bewertungsprozesses hinzuweisen und neue schülerorientiertere Möglichkeiten in den Fokus zu rücken. - 2 -