Meteorologie Teil 2 Dr. Volker Beer

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Transkript:

Meteorologie Teil 2 Dr. Volker Beer

Märzwinter Hochdruck im Norden (Island, Skandinavien, Westrußland) und Tiefdruck im Süden (Biskaya, Mittelmeer) verursachen eine Ostströmung mit der Kaltluft einfließt.

Märzwinter Der Märzwinter ist ein in unseren Breiten häufig zu beobachtender Spätwintereinbruch, der zwischen Ende Februar und Anfang April, meist aber Mitte März erfolgt. Wie das Weihnachtstauwetter ist der Märzwinter eine meteorologische Singularität. Grüne Weihnachten Weiße Ostern!

Okklusion Okklusionsfront (Mischfront) Auflösung des Tiefdruckgebietes Eine Kaltfront überholt eine Warmfront. Kaltfrontokklusion: Die einströmende Kaltluft ist noch kälter als jene, die vor der vorauseilenden Warmfront liegt. Die Mischfront nimmt Kaltfrontcharakter an. Warmfrontokklusion: Die einströmende Kaltluft ist wärmer als jene, die vor der vorauseilenden Warmfront liegt. Die Mischfront nimmt Warmfrontcharakter an.

Hochdruckgebiet Warme Luft dehnt sich aus ihre Dichte sinkt. Damit sinkt der Luftdruck ebenso die Temperatur Wolkenbildung, Regen Tiefdruckgebiet Kalte Luft mit hoher Dichte sinkt ab, Luftdruck steigt ebenso die Temperatur Wolkenauflösung Hochdruckgebiet

Die Omega - Wetterlage Hochdruckgebiet

Hochdruckgebiet Die Omega - Wetterlage

Hochdruckgebiet Die Omega - Wetterlage

Die Omega - Wetterlage Hochdruckgebiet

Die Omega - Wetterlage Hochdruckgebiet

Sommerliches Hitzehoch 19. August 2012: Zwischen dem Zentraltief südlich von Island und einem Höhenrücken, der sich vom westlichen Mittelmeer nach Skandinavien erstreckt gelangt heiße und trockene Luft aus Nordafrika nach Deutschland.

Hochdruck- gebiet, strahlungsarme Jahreszeit Beginn der Ausbildung einer Bodeninversion

Hochdruck- gebiet, strahlungsarme Jahreszeit vollständige Bodeninversion 15. November 2012

Hochdruck- gebiet, strahlungsarme Jahreszeit Am Boden: kalt und Nebel Gipfelregionen: Sonnig, wolkenlos und sehr mild 15. November 2012

Hochdruckgebiet, Winter Blockierende Hochdrucklage, Ausbildung einer Bodeninversion

Hochdruckgebiet, Winter Blockierende Hochdrucklage 06. Februar 2012, Kältehoch mit Trog (Höhentief, ein von Nordeuropa über Mitteleuropa und den Mittelmeerraum bis Nordafrika reichender Langwellentrog)

Föhn Von Süden anströmende Luft wird auf der Tiefdruckgebietsvorderseite zum Aufsteigen gezwungen. Nebenstehend ein Beispiel des Erzgebirgsföhns.

Föhn Von Süden anströmende Luft wird durch quer zur Anströmungsrichtung liegende Gebirge auf der Tiefdruckgebietsvorderseite zum Aufsteigen gezwungen. Häufig im Alpenraum, eher selten an den Mittelgebirgen zu beobachten.

Föhn Auf der Leeseite rasche Wolkenauflösung, aber Föhnfische in den stehenden Wellen der strömenden Luftmasse

Gewitter

Gewitter

Gewitter

Gewitter

Gewitter Eisheilige: 11.05.: Mamertus 12.05.: Pankratius 13.05.: Servatius 14.05.: Bonifatius 15.05.: Sophie In Norddeutschland gelten der 11. - 13.05., in Süddeutschland der 13.05. - 15.05. als Eisheilige Nacht 10./11. Mai 2012 Minimaltemp. 20,1 C, 11. Mai: Maximaltemp. 30,5 C, Gewitter mit Unwetter(Tornado)potential vor markanter Kaltfront

Gewitter 12. Mai 2010: Maximaltemp. 13,7 C, Minimaltemp. Folgenacht: - 0,5 C

Gewitter

Gewitter

Gewitter Grate und Gipfel verlassen, nicht dem Steinschlag aussetzen, nicht in Wasserströme, Bäche gehen. Drahtseile, einzelne, freistehende Bäume, Stromleitungen, Seilbahnanlagen und Liftanlagen, wie deren Masten meiden. Seeufer, Brücken, wasserführende Rinnen sofort verlassen, trockenen Boden aufsuchen. Größere Felshöhlen, Mulden bieten Sicherheit, kleine Nischen und Überhänge sind gefährlicher als offenes Gelände. An Felswänden gibt es ein sicheres Dreieck, dessen Seitenlänge am Boden der Wandhöhe entspricht. Von der Felswand 3 bis 5 Meter Abstand halten, aber nicht dem Steinschlag aussetzen. Schütterer Wald mit niedrigen Bäumen ist sicherer als eine offene Lichtung. Über den Rucksack herausragende Ski, Eispickel, Skistöcke etc. wirken als Blitzableiter, unbedingt abseits ablegen. Alle Metallgegenstände ebenfalls abseits ablegen, Handy in der Mitte des Rucksackes verstauen.

Gewitter Sicherung anlegen, auch an scheinbar sicheren Stellen damit Sie bei Blitzeinschlag in unmittelbarer Nähe nicht von der Druckwelle weggeschleudert werden. Sicherung mit karabinerloser Seilverbindung, die unterhalb des Herzens endet (nasse Seile und erst recht metallene Karabiner sind elektrische Leiter). Kann ein Klettersteig nicht verlassen werden, dann von einem einzelnen Fixpunkt aus eine Sicherung aufbauen. Helm aufsetzen, bzw. aufbehalten, Steinschlaggefahr, Gefahr des Wegschleuderns bei Blitzschlag. Gewitter aussitzen! Keine Bewegungen. Mit geschlossenen Beinen Kauerstellung und den Boden mit kleinstmöglicher Fläche einnehmen um Schrittspannung zu vermeiden. Auf isolierende Unterlage (Biwaksack, Rucksack, Seil) setzen. Auf der Haut liegende Metallgegenstände wie Halsketten ablegen, Verbrennungsgefahr! Mehrere Personen sollten untereinander Abstand halten, um Bodenströme und Seitenblitze zwischen den Personen zu vermeiden. In der Hütte Fenster und Türen verschließen, nicht aus dem Fenster lehnen oder in der geöffneten Tür stehen. Metallwände einer Biwakschachtel nicht berühren.

Gewitter, Superzellen Unterschiede zum normalen Gewitter: - hochreichende andauernde Rotation des Aufwindbereiches. - vertikale Windscherung, Änderung der Windgeschwindigkeit und Windrichtung mit der Höhe. Diese Bedingungen sind erfüllt, wenn vor einer markanten Kaltfront, feuchte und heiße Luft aus Nordafrika über das Mittelmeer einströmt. Superzellen sind die Voraussetzung für das Auftreten von Tornados!

Gewitter, Superzellen Schematischer Aufbau einer Superzelle

Gewitter, Superzellen Bodenwetterkarte vom 20. Juni 2013: labile, feucht-heiße Luft strömt auf Tiefvorderseite nach Mitteleuropa.

Gewitter, Superzellen Satellit 20. 06. 2013 9:22 Uhr GMT

Gewitter, Superzellen Satellit 20. 06. 2013 11:47 Uhr GMT

Gewitter, Superzellen Satellit 20. 06. 2013 14:42 Uhr GMT

Gewitter, Superzellen Satellit 20. 06. 2013 15:39 Uhr GMT

Gewitter, Superzellen Satellit 20. 06. 2013 19:13 Uhr GMT

Gewitter, Superzellen Niederschlagsradar 20. 06. 2013 21:30 Uhr GMT Leipzig: 63 l/m² innerhalb einer Stunde!

Tropen- sturm Tropensturm Gordon bewegte sich am 19. August 2012 mit einer Zuggeschwindigkeit von knapp 34 km/h in Richtung Azoren. Mit 177 km/h Windgeschwindigkeit erreichte er Hurrikanstärke 2 der 5-skaligen Saffir Simpson- Skala. Gordon

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit