PHILOLOGISCHE STUDIEN UND QUELLEN. Herausgegeben von Bernd Bastert, Volker C. Dörr, Jens Pfeiffer, Jürgen Schiewe und Hartmut Steinecke.

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Transkript:

PHILOLOGISCHE STUDIEN UND QUELLEN Herausgegeben von Bernd Bastert, Volker C. Dörr, Jens Pfeiffer, Jürgen Schiewe und Hartmut Steinecke Band 256

Norbert Oellers: Überzeugung durch Poesie Zur deutsch-jüdischen Literatur von Ludwig Börne bis Else Lasker-Schüler Herausgegeben von Hartmut Steinecke und Volker C. Dörr

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http:/ dnb.d-nb.de abrufbar. Weitere Informationen zu diesem Titel finden Sie im Internet unter ESV.info/978 3 503 17009 8 Gedrucktes Werk: ISBN 978 3 503 17009 8 ebook: ISBN 978 3 503 17010 4 ISSN 0554-0674 Alle Rechte vorbehalten Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. KG, Berlin 2016 www.esv.info Dieses Papier erfüllt die Frankfurter Forderungen der Deutschen Nationalbibliothek und der Gesellschaft für das Buch bezüglich der Alterungsbeständigkeit und entspricht sowohl den strengen Bestimmungen der US Norm Ansi/Niso Z 39.48-1992 als auch der ISO Norm 9706. Druck und Bindung: Strauss, Mörlenbach

Inhaltsverzeichnis Vorwort... 7 Collum liberum. Ludwig Börnes Freiheitsbegriff das eindeutige Besondere... 11 Die zerstrittenen Dioskuren. Aspekte der Auseinandersetzung Heines mit Börne... 27 Mehrfacher Schriftsinn. Rosen und Nachtigallen in Heines Lyrik... 53 Heines Florettübungen. Die romantische Schule... 71 Heines Hebräische Melodien... 89 Die Bestrafung der Söhne. Zu Kafkas Erzählungen Das Urteil, Der Heizer und Die Verwandlung... 107 Franz Kafkas Eine kaiserliche Botschaft... 125 Notwendig, aber sinnlos. K.s Kampf ums Schloß, im Schnee... 139 Scheinend, vielleicht, aber. Wirklichkeit in Kafkas Romanen... 159 Franz Kafka als Briefschreiber... 171 Arthur Schnitzlers Novelle Casanovas Heimfahrt... 197 Literatur der Überredung Überzeugung durch Poesie. Bemerkungen zu Joseph Roths Roman Hiob... 213 Liebe zu Gott, Menschen, Dingen. Zur Lyrik Else Lasker-Schülers... 227 [Else Lasker-Schüler:] Die Verscheuchte. Verlorene Heimat, zerstörte Liebe... 245 Verluste. Zu Else Lasker-Schülers Mein blaues Klavier... 255 Nachweise der Erstveröffentlichungen... 263 Weitere Veröffentlichungen von Norbert Oellers zur deutschjüdischen Literatur... 265 5

Vorwort Professor Dr. Norbert Oellers wird am 8. Oktober 2016 achtzig Jahre alt. Aus diesem Anlass erscheint dieser Band mit einer Auswahl seiner Schriften zur deutsch-jüdischen Literatur. Bisher war zwar in der Spezialforschung zu einzelnen jüdischen Autoren bekannt, wieviel Erhellendes, Neues, Diskussionswürdiges Norbert Oellers über deren Werke veröffentlicht hat; aber als einer seiner Arbeitsschwerpunkte wurde dieses literarische Feld bisher selten wahrgenommen. Denn die Aufsätze und Vorträge erschienen in vielen verschiedenen, auch abgelegenen, teils ausländischen Zeitschriften und Sammelwerken, nie gesammelt in Buchform. Mit diesem Buch soll der Blick auf die gesamte Beschäftigung von Norbert Oellers mit der deutsch-jüdischen Literatur geöffnet und gezeigt werden, welche Bedeutung ihr im Rahmen seines wissenschaftlichen Gesamtwerks zukommt. Allerdings gibt es einen gut nachvollziehbaren Grund dafür, dass innerhalb des wissenschaftlichen Profils von Norbert Oellers dieser Themenbereich weniger wahrgenommen wurde: die überragende Bedeutung seiner wissenschaftlichen Arbeiten zu Schiller und Goethe, zur Weimarer Klassik. Er hat die Forschung über diesen zentralen Gegenstand der deutschen Literaturgeschichte seit einem halben Jahrhundert geprägt von seiner Dissertation über Schillers Wirkungsgeschichte und dem Beginn seiner Mitarbeit an der Schiller-Nationalausgabe bis zum Abschluss dieses Projekts als Alleinherausgeber und der Arbeit an der historisch-kritischen Ausgabe der Briefe Goethes in den letzten Jahren. Seine Forschungen umfassen alle Stadien des Umgangs mit Texten, von der Edition über die Interpretation bis zur Monographie (längst zum Standardwerk geworden: Schiller. Elend der Geschichte, Glanz der Kunst, 2005) und zu Studien über das literarische und kulturelle Umfeld. Dieses überaus umfangreiche und vielgestaltige wissenschaftliche Hauptwerk hat Norbert Oellers längst einen Platz in der Fachgeschichte der Germanistik gesichert. Er wurde dafür auch öffentlich geehrt: mit dem Schillerpreis der Stadt Marbach am Neckar 1996. Neben diesen Arbeiten über die Klassik stand von Beginn an die Beschäftigung mit der Literatur anderer Epochen dem Vormärz, der klassischen Moderne, der Gegenwart sowie, epochenübergreifend, mit deutschjüdischer Literatur. Diese wurde, mit über 30 Aufsätzen, zum wichtigsten der weiteren Schwerpunkte; und auch hier beginnt die Beschäftigung be- 7

Vorwort reits in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts und reicht bis in das letzte Jahrzehnt. Klassik und deutsch-jüdische Literatur das scheint ein Gegensatz zu sein. Norbert Oellers selbst hat das oft schwierige Verhältnis der Weimarer Klassiker zu Juden und dem Judentum in einem Aufsatz kritisch analysiert: Goethe und Schiller in ihrem Verhältnis zum Judentum (1988). Und seine Beschäftigung mit der jüdischen Literatur setzte ein mit Arbeiten über Ludwig Börne und Heinrich Heine, die sich noch zu Lebzeiten Goethes überaus kritisch mit diesem und der von ihm geprägten Kunstperiode auseinandersetzen. Oellers zeigt, wie sie aus ihrer politischen und ästhetischen Kritik heraus neue Schreibarten entwickelten, Heine ein lyrisches Werk schuf, das ihn in die Nachfolge Goethes stellte. Den zweiten Schwerpunkt der Sammlung bilden Studien über Franz Kafka. Sie behandeln zentrale Werke, Motive, Themenkomplexe, widmen sich mit besonderer Intensität immer wieder seiner Sprache, gehen ihr bis in die Satzstrukturen und Schlüsselwörter nach. Eine Leitfrage dabei ist auch stets: Wieviel Jüdisches steckt in den Erzählungen und Romanen eine Frage, die sich kompetent vor allem dann erörtern lässt, wenn man ein umfangreiches literarhistorisches Feld deutsch-jüdischen Schreibens überblickt. Einige weitere Aufsätze befassen sich mit der Lyrik Else Lasker- Schülers. Sie stehen am Schluss, weil die letzten ihrer Werke zwei Jahrzehnte nach Kafkas Tod entstanden. Als Exilautorin wurde Lasker-Schüler in Deutschland lange Zeit kaum beachtet. Norbert Oellers gehörte zu den Initiatoren und Herausgebern einer historisch-kritischen Gesamtausgabe, die bei dem Prozess ihrer wachsenden Anerkennung eine wichtige Rolle spielte. Als Mitherausgeber ihrer Lyrik geht Oellers in seinen Aufsätzen über ihr Werk immer wieder auf die Handschriften, auf Varianten und alternative Fassungen zurück, zeigt die Auseinandersetzung mit dem geeigneten Wort, ja nicht selten: dem ihrer Überzeugung nach angemessenen Satzzeichen. Aus intensiven textnahen Einzelinterpretationen entwickelt Oellers Zusammenhänge und Kompositionsprinzipien der Lyrik. Nicht selten erweisen sich dabei ähnlich wie in seinen Kafka-Interpretationen angeblich dunkle Stellen der Deutung und dem Verständnis durchaus zugänglich. Um zu zeigen, dass Norbert Oellers sich auch außerhalb dieser Schwerpunkte immer wieder mit Werken jüdischer Schriftsteller befasst hat, wurden Aufsätze über Romane zweier bedeutender Autoren aus der Zwischenkriegszeit aufgenommen, Arthur Schnitzler und Joseph Roth. Insgesamt kann diese Auswahl damit die Weite des literarhistorischen Blicks von Oellers zeigen und die Bedeutung andeuten, die den deutschsprachigen Wer- 8

Vorwort ken jüdischer Autoren nicht nur im Rahmen einer deutschen Literaturgeschichte zukommt. Aufgrund seiner Arbeiten über deutsch-jüdische Literatur wurde Norbert Oellers 1989/90 auf eine Gastprofessur an die Hebräische Universität Jerusalem eingeladen. Für sein wissenschaftliches und kulturpolitisches Lebenswerk wurde er 2010 mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse ausgezeichnet. Es galt seinen Verdiensten um die Literatur der Klassik, aber wohl auch um die deutsch-jüdische Literatur. Die einzelnen Beiträge wurden in der Gestalt abgedruckt, in der sie erschienen sind. Norbert Oellers legt stets großen Wert darauf, literarische Texte in ihrer historischen Gestalt wiederzugeben, nicht durch Normierungen späteren (ihrerseits veränderbaren) Regulierungen anzugleichen. Dasselbe sollte auch für literaturwissenschaftliche Arbeiten gelten. So stehen hier beispielsweise Texte unterschiedlicher Rechtschreibung nebeneinander. Nur einige wenige Formalia, die ja in Deutschland von Redaktionen und Verlagen gesetzten Normen folgen, wurden angeglichen; wenige Druckfehler verbessert. Der Anhang informiert über die Erstdrucke der Aufsätze sowie über die weiteren Veröffentlichungen von Norbert Oellers zur deutsch-jüdischen Literatur. Bei der Bearbeitung der Beiträge für den Druck und den Korrekturen waren die Mitarbeiter des Düsseldorfer Lehrstuhls von Volker Dörr eine große Hilfe. Dafür danken wir Benita Niggemeier, Philipp Ritzen und Martin Schepke. Wir danken ferner dem Erich Schmidt Verlag, der zugestimmt hat, diesen Band in eine von uns herausgegebene Reihe aufzunehmen. Die Herausgeber dieses Bandes sind Weggefährten von Norbert Oellers: Hartmut Steinecke, emeritierter Professor der Universität Paderborn, seit gemeinsamen Studienjahren in Bonn; Volker Dörr, Professor an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, wurde von Norbert Oellers promoviert und hat sich bei ihm habilitiert. Im Namen der beiden Wissenschaftlergenerationen, denen sie angehören, gratulieren sie dem Kollegen und Freund Norbert Oellers zum 80. Geburtstag. Einer der Gründungsväter der Germanistik, Jacob Grimm, hat in seiner Rede Über das Alter (1860) festgestellt, dass die Volksweisheiten dem 80-Jährigen nicht mehr viel zutrauen ( schneeweisz, der welt narr ). Eine ganz andere Perspektive habe allerdings der philolog : es mag arbeiten und unternehmungen geben, die sich für das alter besonders eignen, die emsig eingeholte erfahrung voraussetzen und stillen, ruhigen abschlusz verlangen. In diesem Falle gelte für das Alter: seine rüstkammern stehn ja angefüllt, an erfahrungen hat es jahr aus jahr ein immer mehr in sie eingetragen. doch nicht blosz am vorrath zehren will es, es hat auch unaufhör- 9

Vorwort lich fortgesonnen und seine ausbeute zu vertiefen getrachtet. Kurz: in begabten, auserwählten männern halten kraft und ausdauer fast ohne abnutzung weit länger noch. Wir wünschen dem Philologen Norbert Oellers Gesundheit und auf lange Zeit kraft und ausdauer ohne Abnutzung. Paderborn und Düsseldorf, im März 2016 Die Herausgeber 10