Begleitmuster für die linke Hand. (c) Thorsten Schuchardt

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Transkript:

Begleitmuster für die linke Hand (c) Thorsten Schuchardt www.klavierlicks.com

Die linke Hand hat beim freien Klavierspiel hauptsächlich folgende Funktionen: 1. Begleitfunktion 2. Übergangsfunktion 3. Rhytmus-/Groovefunktion Im folgenden werden anhand einer einfachen 1-4-5-1-Kadenz in C-Dur (Akkordverbindung)-so, wie es in unzähligen Songs vorkommt- diese drei Funktionen der linken Hand erläutert. Kadenz=Akkordverbindung Zu jeder Funktion werden 3 Beispiele gezeigt und jeweils eine Variation dieser drei Beispiele. 1. Begleitfunktion In der Begleitfunktion übernimmt die linke Hand die Untermalung, das Umspielen der Melodie oder der Akkorde. Das erste Beispiel ist wohl eine der bekanntesten Begleitfiguren für die linke Hand: Die typische 1-5-1 Bewegung:

Im zweiten Beispiel werden die Stufen 1-5-1 mit der darüber liefgenden 2.Stufe und der Terz (3) ergänzt: Im Dritten Beispiel wird die obere, erste Stufe weggelassen und statt dessen die Figur mit der darüber liegenden 2 und 5 ergänzt:

An diese weiten Lagen der linken Hand muss man sich sicherlich erst einmal gewöhnen. Diese Figur gibt dem Akkord einen unnachahmlichen, offenen und weichen Klang. Jetzt wird es Zeit, daß wir dem Stück einen Namen geben: Die Melodie! Was wäre der schönste Song ohne eine Melodie?? Ein Arrangement mit Kombination dieser 3 Begleitmuster, ergänzt mit einer Melodie und freien Spiel (Begleitfiguren) der rechten Hand, kann folgendermaßen aussehen:

2. Rhythmusfunktion In der Rhythmusfunktion spielt die linke Hand percussiv und gibt rhythmische Akzente. Gerade in der Liedbegleitung ist es wichtig, daß der Pianist nicht nur den Ton, sondern auch den Takt angibt. Dabei spielt die linke Hand eine wesentliche Rolle. Im ersten Beispiel bleiben wir mit der linken Hand immer auf dem Grundton, setzen dafür aber rhythmische Akzente: Dieses Beispiel sollltest du ausgiebig mit dem Playalong oder Metronom üben und dabei genau auf das exakte Timing achten! Beim nächsten Beispiel ergänzen wir die obige Figur wie folgt:

Bis hierher verwenden wir alles Töne der Stufen 1-5-1! Wichtig ist das genaue Zählen, Auch hier am besten mit dem Playalong oder Metronom. Die linke Hand muss sich sicherlich erst einmal an diese "schnellen Bewegungen" gewöhnen. Lasst euch Zeit und wiederholt diese Übung mehrmals am Tag! Im nächsten Beispiel findet eine Betonungsverschiebung vor der dritten Zählzeit statt. Zudem findet hier zu den Stufen 1-5-1 auch die Terz (Stufe 3, "Terzbass"") Verwendung: Eine Kombination dieser 3 Beispiele, ergänzt mit einer Melodie und AKkorden in der rechten Hand, kann folgendermaßen aussehen:

3. Übergangsfunktion Übergangstöne lassen eine Akkordverbindung oft erst richtig schön und "cool" klingen. Sie dienen lediglich dazu, einen fließenden Übergang von einem zum anderen Akkord herzustellen. Aber Achtung: Weniger ist mehr! Die begleitung sollte dadurch nicht unruhig werden oder "chaotisch", es sollen nur einige musikalische Akzente gestzt werden. Im ersten Beispiel werden die Stufen 1 und 5 mit den Übergangstönen 2 und 3 ergänzt: Im zweiten Beispiel wird der Übergangstopn 2 im obigen Beispiel durch 2 sechzehntel ersetzt, nämlich 2 und 3b. Danach folgt die Terz (3):

Im nächsten Beispiel findet wieder eine Verschiebung der Betonung durch eine Rückung der sechzehntel nach vorne mit den Übergangstönen 5 und 6. Die 5-6er Stufe ist übrigens eine sehr populäre Melodielinie, insbesondere als Auftakt oder zum Beginn eines Refrains oder kurz vor dem Ende eines Songs. Eine Kombination dieser 3 Beispiele, ergänzt mit einer Melodie und AKkorden in der rechten Hand, kann folgendermaßen aussehen:

Variationen Es folgen nun 3 eigene, stilistische Variationen (Pop, Funk, Blues) über genau dieselbe Grundkadenz 1-4-5-1, um zu zeigen, welche Bedeutung gerade die linke Hand auch auf stilistische Einflüsse hat. Die linke Hand spielt dabei alle bislang besprochenen Begleitmuster, die rechte Hand ist durch ein eigenes Melodie-und Akkordspiel ergänzt.