Gebäudestandards Ein allgemeiner Überblick 0
Inhalt Die Notwendigkeit Die etablierten Gebäudestandards Die Defizite Die Fortentwicklung Die Zusammenfassung 1
1 Die Notwendigkeit 2
Endenergieverbrauch nach Sektoren Jährlicher Endenergieverbrauch von Berlin: 264 187 Terajoule = 9 Mio. t SKE Gewerbe Handel Dienstleistungen übrige Verbraucher 21% Haushalte Gewerbe Handel Dienstleistungen übrige Verbraucher 19% Raumwärme 75% Haushalte 27% Warmwasser 12% Bergbau und verarbeitendes Gewerbe 7% Verkehr 26% Elektrogeräte und Beleuchtung 13% [statber. Berlin 2006] 3
Chance der Energetischen Ertüchtigung DIN 4108 WSchVO Heizwärmebedarf [KWh/(m²a)] Originalzustand teilsaniert wirtschaftlich optimal gedämmt EnEV EnEV 2009 EnEV 2012 Anteil der Wohnungen 2008 [%] [EBuM] 4
unsanierter Restbestand R in % Energetisches Sanierungsdefizit Energetische Ertüchtigung in 2008 gegenüber 2005 von 0,66 % auf 2,00 % des Bestandes gestiegen 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 0,66% (Ist 2005) 2,00% (Ist 2008) 4,00% 8,00% 0 20 40 60 80 100 120 Zeit n in Jahren 2008: 2% 5
2 Die etablierten Gebäudestandards 6
Energetische Gebäudestandards Neubau nach Energieeinsparverordnung 2009 Effizienzklassen (130, 115, 100, 85, 70, 55) Passivhaus Nullheizenergiehaus Plus-Energie-Haus EnEV 2009 Effizienzhaus 100 Q p Referenzgebäude H T = max. 0,65 W/(m²K) (gebäudetypabhängig) Effizienzhaus 70 Q p 70 %, H T 85 % der EnEV Anforderungen (KfW, dena) Effizienzhaus 55 Q p 55 %, H T 70 % der EnEV Anforderungen (KfW, dena) Passivhaus Jahres-Heizwärmebedarf q h 15 kwh/(m²a), Q p 120 kwh/(m²a) incl. Strom Nullheizenergiehaus geringer Verbrauch und eigene Deckung des Heizenergieverbrauchs Plus-Energie-Haus geringer Verbrauch und höhere Energieerzeugung als Verbrauch im Jahresmittel 7
Energieeinsparverordnung 2009 Neubau nach EnEV 2009 entspricht guten Niedrigenergiehausstandard Begrenzung des Jahres-Primärenergiebedarfs auf zulässigen Wert eines Referenzgebäudes Q P, real Q P, max, ref (Sanierung: Q P, max, ref + 40%) Primärenergiebedarf und Energieverluste [EBuM] Grenzwerte für Transmissionswärmeverlust der Umfassungsfläche H T Nebenanforderung zulässige Höchstwerte für H T gemäß EnEV 2009, Anlage 1, Tabelle 2 8
Effizienzhaus Effizienzklassen stehen in Relation zur EnEV Verbreitung durch dena und Förderprogramme der KfW-Bankengruppe [dena] Effizienzhaus 85 & 100 nur für Bestandsbauten Effizienzhaus 55 & 70 für Neubau und Modernisierung Bei KfW zusätzlich Effizienzhaus 115 & 130 9
Passivhaus und Nullheizenergiehaus Passivhaus Thermische Behaglichkeit nur durch Nachheizen oder Nachkühlen der notwendigen Frischluft Frischluft z.b. durch Wärmetauscher erwärmt oder gekühlt Jahres-Heizwärmebedarf q h 15 kwh/(m²a), Primärenergiebedarf inkl. Haushaltsstrom Q p 120 kwh/(m²a) Nullheizenergiehaus im Jahresmittel ohne Energiebezug für Raumwärme und Warmwasser Beispiel: Zertifikat des Passivhaus Instituts Darmstadt [passiv] 10
Plus-Energie-Haus Plus-Energie-Haus im Jahresmittel: Energieerzeugung > Energieverbrauch Konzept des Plus-Energie-Hauses des BMVBS [TU Darmstadt] Mittel: Hohe Wärmedämmung Kompaktheit Luftdichtheit Nutzung regenerativer Energien vor allem Photovoltaik Solar Decathlon Gewinner 2009 [TU Darmstadt] 11
3 Die Defizite 12
Energetische Standards Grundlage der energetischen Standards: Energetische Bilanzierung nur auf Nutzungsphase ausgelegt [Gertis] 13
Energetische Standards Grundlage der energetischen Standards: auf m² Gebäudefläche bezogen 2007 Statistisches Jahrbuch 2009 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1999 1998 37 38 39 40 41 42 Wohnfläche m² je Einwohner in Deutschland Primär-Energiebedarf in kwh/(m²a): 40 40 Gebäudefläche in m²: 150 200 Primär-Energiebedarf in kwh/a: 6.000 8.000 14
Strategien für Ressourcenschonung Bisherige Gebäudestandards orientieren sich an der Effizienzstrategie Möglichkeiten der Ressourcenschonung: Suffizienzstrategien (z.b. Verringerung Wohnfläche pro Einwohner, Selbstbeschränkung bzw. verpflichtungen, Verordnungen) Konsistenzstrategien (z.b. Wiederverwertung von Baustoffen, Kreislaufwirtschaft) 15
4 Die Fortentwicklung 18.02.2010 16
Nachhaltiges Bauen Berücksichtigung von Ökologischer Dimension Ökonomischer Dimension Sozialer und kultureller Dimension Im Detail u.a. Wirkungen auf die globale und lokale Umwelt Ressourceninanspruchnahme Lebenszykluskosten von Gebäuden Nutzerzufriedenheit und Gesundheit 17
Gebäudestandards der Nachhaltigkeit Laufendes Europäisches Normungsverfahren CEN/TC 350 Nachhaltigkeit von Gebäuden Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude des BMVBS (BNB) Bsp.: Deutsches Gütesiegel für nachhaltiges Bauen (DGNB) Bsp.: BRE Environmental Assessment Method (BREEAM) Bsp.: Leadership in Energy and Environmental Design (LEED) [BMVBS 2008] [breeam] [USGBC] 18
5 Die Zusammenfassung 19
Zusammenfassung passiv vor aktiv: erst Erhöhung des baulichen Wärmeschutzes und der speicherfähigen Massen, dann Steigerung des Anteils der regenerativen Energieversorgung nicht Nullenergie oder Nullemission sondern LCA /LCC optimierter Standard Steigerung der Anreize für Modernisierung des Gebäudebestandes 20