Der Weg zu innerer Stärke. Kraftquellen. Immer gut zu(m) Fuß. Im Falle eines Falles. Was tun, wenn der Diabetes die Füße angreift?

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Transkript:

Ihr Magazin rund um das Thema Diabetes und Koronare Herzkrankheit Ausgabe 3/2015 Kraftquellen Der Weg zu innerer Stärke Immer gut zu(m) Fuß Was tun, wenn der Diabetes die Füße angreift? a Seite 6 Im Falle eines Falles Die AOK unterstützt ihre Versicherten bei Behandlungsfehlern a Seite 11 www.aok-bw.de/curaplan-aktiv Ein Service Ihrer AOK Baden-Württemberg

2 Gut zu wissen Titel: laflor/istockphoto; Fotos: privat, Ulrich Scholz, Idal/istockphoto; Cartoon: Ioan Cozacu Leser fragen Experten antworten Soll man eigentlich regelmäßig alle Krebsvorsorgeuntersuchungen machen oder ist das nicht sinnvoll? Chefarzt Dr. med. Wolf- Rüdiger Klare, Radolfzell Die Untersuchungen, um die es geht, werden zwar oft als Krebsvorsorgeuntersuchungen bezeichnet, tatsächlich aber sollen sie einen eventuell vorhandenen Krebs möglichst früh feststellen. Ob aber alle diese Früherkennungsuntersuchungen sinnvoll sind, ist unter Experten durchaus noch umstritten. Konkret geht es in der Diskussion um folgende Fragen: Ist die jeweilige Untersuchungsmethode zuverlässig? Wie oft wird Krebs übersehen und wie oft gibt es blinden Alarm, der zu unnötigen Folgeuntersuchungen führt? Welches Risiko hat der diagnostische Eingriff? Kann man den Krebs im frühen Stadium überhaupt wirksam behandeln? Und ist diese Behandlung erfolgreicher als eine spätere Therapie oder verlängert sich durch die Entdeckung des Krebses nur die Zeit, die der Patient mit dem Wissen um seine Erkrankung lebt? Bitten Sie Ihren Arzt, wenn Sie unsicher sind, mit Ihnen eine persönliche Vorsorgestrategie zu entwickeln. Eines weiß die Medizin übrigens sicher: Die beste Krebsvorsorge sind regelmäßige Bewegung, eine gesunde Ernährung und Rauchverzicht. Sie senken das Krebsrisiko ohne Risiken und Nebenwirkungen! Haben Sie eine Frage? Schreiben Sie an: AOK Baden-Württemberg Redaktion Curaplan aktiv Postfach 10 29 54 70025 Stuttgart Bei Zuzahlungen sparen Für Leistungen wie Medikamente, Krankengymnastik oder Krankenhausbehandlungen muss der Patient nach dem Willen des Gesetzgebers Zuzahlungen leisten. Erwachsene müssen jedoch nicht mehr als zwei Prozent ihres jährlichen Bruttoeinkommens zuzahlen. Für chronisch Kranke, die besonders oft zum Arzt müssen oder viele Medikamente benötigen, liegt die Grenze bei einem Prozent. Die Patien- ten leisten so lange Zuzahlungen, bis ihre individuelle Belastungs- grenze erreicht ist. Erst bei höheren Summen ist die Befreiung möglich. Zu viel gezahlte Beträge werden auf Antrag erstattet. Wer regelmäßig hohe Zuzahlungen leistet und ein gleichbleibendes Einkommen wie z. B. Rente hat, erhält von der AOK für das kommende Jahr das Angebot zur Vorabbefreiung. Die Versicherten überweisen den anfallenden Betrag bis zur Belastungsgrenze vorab an die AOK und erhalten eine Befreiungskarte für das kommende Kalenderjahr. Die Vorabbefreiung ist ein freiwilliges Angebot. Wer lieber abwarten möchte, ob er die Belastungsgrenze im kommenden Jahr überhaupt erreicht, kann selbstverständlich auch weiterhin die Quittungen sammeln. G Mehr Informationen in Ihrem AOK-KundenCenter

3 Nachgehakt Behandlung aus einem Guss PD Dr. Sabine Knapstein, Ärztin und Psychotherapeutin bei der AOK Baden-Württemberg, rät Patienten mit koronarer Herzkrankheit zur Teilnahme an AOK-Curaplan KHK und am FacharztProgramm Kardiologie. Werden Patienten, die an AOK-Curaplan KHK und am FacharztProgramm Kardiologie teilnehmen, nicht überversorgt? Nein. Wer an AOK-Curaplan teilnimmt, erhält eine vom Hausarzt koordinierte Therapie nach dem aktuellen medizinischen Wissensstand. Das schließt die Behandlung durch Kardiologen ein. Und warum raten Sie dann zur Teilnahme am FacharztProgramm Kardiologie? Weil der Patient darin optimal von Hausund Facharzt versorgt wird. Ziel ist es, die Therapie so früh an gesundheitliche Veränderungen anzupassen, dass z. B. unnötige Klinikaufenthalte vermieden werden. Da besteht also Handlungsbedarf? Ja, denn nach Klinikaufenthalten kommt es bei Älteren häufig zu Infektionen oder Stürzen. Im FacharztProgramm ist geregelt, wie oft man bei welcher Herzkrankheit zum Facharzt sollte und wie die Diagnostik erfolgt. Außerdem prüfen Hausund Facharzt regelmäßig die Medikation auf Verträglichkeit und Wirksamkeit. Hinzu kommt die Beratung zum Lebensstil. Das steigert die Lebensqualität der Patienten deutlich. Dieses Symbol zeigt Ihnen, dass Sie im Internet weitere Informationen zum Thema des jeweiligen Beitrags finden. Einfach www.aok-bw.de/ curaplan-aktiv aufrufen und in das Feld Suche & Webcode den vierstelligen Webcode eingeben. Jährlicher Medikamentencheck Viele Patienten nehmen mehrere Medikamente gleichzeitig ein. Dadurch steigt die Gefahr, dass sich Arzneien gegenseitig in ihrer Wirkung beeinflussen und Organe wie Leber oder Nieren Schaden nehmen. Der Hausarzt soll darum bei jedem AOK-Curaplan-Teilnehmer, der regelmäßig fünf und mehr Medikamente einnimmt, einmal jährlich einen Medikamentencheck durchführen. Er prüft dabei, ob der Patient noch alle Medikamente benötigt, ob die Dosierung stimmt und die Arzneien miteinander verträglich sind. Bei der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) der AOK Baden-Württemberg wird der Hausarzt zwar von seinen Kollegen im FacharztProgramm über verordnete Medikamente informiert. Doch welche Vitaminpillen, Schlaf- oder Schmerzmittel der Patient selbst einkauft, erfährt er nicht. Manche Patienten bringen für den Check alle Medikamente in einer Tüte mit zum Arzt. Der Patient kann aber auch eine Liste führen, in die er alle Medikamente einträgt. Hier finden Sie einen Vordruck, in den Sie Ihre Medikamente eintragen können: www.aok-bw.de/curaplan-aktiv U Webcode 5311 Der Draht zu Ihrer AOK: Fragen oder Anregungen? Rufen Sie uns einfach an: 0800 265 29 65* oder schreiben Sie eine E-Mail an: Info@bw.aok.de * Ihr Anruf ist gebührenfrei.

4 Stehaufmännchen werden sie oft genannt: Menschen, die nichts aus der Bahn zu werfen scheint. Sie hadern nicht mit ihrem Schicksal, gehen aus Krisen oft sogar gestärkt hervor. Die Wissenschaft bezeichnet diese Eigenschaft als Resilienz. Natur, Sport oder Freunde Was uns stark macht Fotos: laflor/istockphoto, spinka/istockphoto, Tobias Arhelger - Fotolia Wie schaffen die das? Der Nachbar, der trotz seiner schweren Erkrankung immer optimistisch ist. Die Arbeitskollegin und Mutter, die sich nach der Trennung aufgerappelt hat und offenbar zufrieden ist mit ihrem Leben. Das Zauberwort heißt Resilienz und bezeichnet die Fähigkeit eines Menschen, seine psychische Gesundheit aufrechtzuerhalten oder wiederzugewinnen, auch in sehr belastenden Situationen. Resiliente Menschen sind überzeugt davon, dass sie Einfluss auf ihr Leben haben. Bei einer chronischen Erkrankung ist die Einsicht wichtig, dass man an der Tatsache, dass man krank ist, nichts ändern kann, erläutert Prof. Klaus Lieb vom Deutschen Resilienz-Zentrum (DRZ) und Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz. Der Krankheitsverlauf lässt sich aber oft positiv beeinflussen man sollte sich also bewusst machen, dass man selbst etwas tun kann! Außerdem haben resiliente Menschen enge und stabile Bindungen zu anderen und bitten ohne Scheu um Hilfe. Eine Krise ist

Titelthema 5 in den Augen dieser Menschen immer vorübergehend. Sie sind überzeugt: Alles wendet sich zum Guten. Also eine Frage der Persönlichkeit? Das scheint nur so. Seelische Widerstandskraft und Beweglichkeit lassen sich trainieren, betont Diplom-Psychologin Isabella Helmreich, Mitarbeiterin des DRZ- Teams um Prof. Lieb. Der erste Schritt zu innerer Stärke besteht darin, seine eigenen Wertvorstellungen zu erkennen und sein Leben danach zu richten. Den eigenen Weg finden Man sollte sich die Frage stellen, wo mich äußere Umstände oder andere Menschen veranlassen, von meinen Wertvorstellungen abzuweichen, erläutert Isabella Helmreich. Sich seine Stärken bewusst zu machen ist ein weiterer Schritt. Das gibt Selbstbewusstsein. Außerdem machen Dinge, die man gut kann, meist Spaß ein Hinweis, welche Hobbys für Entspannung sorgen können. Viele vernachlässigen die Balance zwischen Anspannung und Entspannung. Und Stress schwächt die psychische Widerstandskraft, erklärt Helmreich. Deshalb ist es wichtig, Strategien zu entwickeln, wie man seinen Akku aufladen kann. Auch dafür gibt es viele Möglichkeiten. Sport und Bewegung zählen dazu. Freunde treffen, sich Auszeiten nehmen oder eine Entspannungsmethode anwenden, sind andere, betont sie. Doch dazu muss man merken, dass man unter Stress steht: Hier hilft Achtsamkeit. Sie macht uns die Signale des Körpers bewusst. Ein wichtiger Schlüssel ist auch der Umgang mit Gefühlen. Wer negativen Gefühlen gegensteuert, wird gelassener, unterstreicht die Expertin. Man steht z. B. wieder mal in der längsten Schlange an der Supermarktkasse. Die meisten ärgern sich. Aber könnte ich nicht stattdessen auch diesen Moment der Ruhe und des Nichtstuns genießen und der Seele eine kurze Entspannungspause gönnen?, regt sie an. Glück wahrnehmen Eine Kraftquelle ist auch das bewusste Wahrnehmen von Glück. Das fällt vielen anfangs ganz besonders schwer. Doch auch das kann man trainieren, fügt Isabella Helmreich hinzu. All das ergibt ein Nähkästchen oder einen Werkzeugkasten mit vielen Möglichkeiten für jede Situation, sagt Isabella Helmreich. Prof. Lieb unterstreicht: Unser Gehirn und unsere Gefühle sind formbar. Und das kann man in jedem Alter lernen. (sd) Stress abbauen und sich entspannen, fördert die Widerstands kraft. Mehr Informationen zu den Ent spannungskursen der AOK finden Sie auf der Seite 10 in diesem Heft. Das Deutsche Resilienz-Zentrum wurde 2014 gegründet. Zentrales Anliegen ist es, Resilienzmechanismen zu verstehen, Strategien zur Prävention zu entwickeln und Lebensumfelder so zu verändern, dass Resilienz gefördert wird. G www.drz.unimainz.de Glücklichsein kann man trainieren Das Glückstagebuch Sie sehen überwiegend die Belastungen und Probleme in Ihrem Alltag? Schulen Sie Ihre Wahrnehmung. Setzen Sie sich jeden Abend fünf Minuten hin und notieren Sie sich, was Ihnen an diesem Tag Schönes passiert ist. Schreiben Sie mindestens drei Dinge auf. Lesen Sie sich am folgenden Tag die Notizen vom Vorabend noch einmal durch. Das macht gute Laune und stärkt die Zuversicht. So schulen Sie Ihren Blick für die schönen Dinge des Lebens. Die Kichererbsenübung Sie erinnern sich abends nicht mehr an Ihre Glücksmomente? Hier hilft die Kichererbsenübung. Dazu stecken Sie sich eine Handvoll Kichererbsen (oder kleine Kieselsteine) in die linke Hosentasche. Jedes Mal, wenn Sie sich über etwas freuen (z. B. eine zufällige Begegnung, den Sonnenschein, einen Schmetterling etc.), nehmen Sie eine Kichererbse und stecken sie in die rechte Hosentasche. Das stützt Ihre Erinnerung. Sie möchten etwas für Ihre seelische Widerstandskraft tun? Hier finden Sie weitere Tipps und gezielte Übungen: www.aok-bw.de/ curaplan-aktiv U Webcode 5301

6 Im Fokus Polyneuropathie Immer gut zu(m) Fuß Gesunde Füße bieten die beste Chance, mobil zu bleiben. Professor Andreas Fritsche erklärt, wie der Diabetes die Füße angreift und was Betroffene tun können, um sie zu schützen. Von Ameisenlaufen sprechen Patienten manchmal, wenn sie die Symptome der Polyneuropathie beschreiben. Tatsächlich, so der Diabetologe Prof. Andreas Fritsche, äußert sich diese diabetische Folgeerkrankung bei vielen Betroffenen durch ein Brennen in den Füßen und strumpfförmige Schmerzen. Aufgrund der Schädigung der Nerven der Patienten, erklärt er, werden die Beine aber häufig auch gefühllos. Das normale Schmerzempfinden und die Sinnesempfindungen in den Beinen überhaupt gehen verloren. Von der peripheren Neuropathie, bei der die Nerven in den Beinen betroffen sind, unterscheidet der Arzt die autonome Neuropathie. Bei ihr sind die Nerven innerer Organe geschädigt. Fotos: Mauritiusimages, Christoph Bünten, privat Die medikamentöse Behandlung Die Polyneuropathie wird zum einen medikamentös behandelt. Die Therapieempfehlungen für das strukturierte Behandlungsprogramm Diabetes sehen verschiedene Medikamente vor, darunter auch Antidepressiva, also Mittel gegen Depressionen. Das im jeweiligen Fall geeignetste Medikament zu finden, sei jedoch nicht immer ganz einfach. Prof. Fritsche rät deshalb dazu, Neurologen oder Schmerztherapeuten in die Behandlung einzubeziehen. Verordnet der Arzt Mittel gegen Depressionen, bedeute das nicht, dass der Patient depressiv sei, so Fritsche. Die Mittel sollen die Schmerzen lindern. In der Regel, so die Erfahrung

7 des Diabetologen, gelingt es, die Schmerzen so weit einzudämmen, dass die Patienten eine deutlich höhere Lebensqualität erreichen und nachts nicht mehr wegen brennender Füße wach liegen. Den Blutzucker senken Ursache der diabetischen Polyneuropathie ist wie bei anderen Folgeerkrankungen des Diabetes auch der über längere Zeit erhöhte Blutzucker. Den BZ- Wert zu senken ist deshalb eines der wichtigsten Behandlungsziele. Die Schmerzen nehmen ab, die Beschwerden bessern sich, wenn sich der Blutzucker normalisiert, so der Diabetologe. In strukturierten Be hand - lungspro grammen wie AOK- Curaplan werden mit jedem Patienten persönliche Zielwerte für den Blutzucker festgelegt. Prof. Fritsche warnt allerdings vor zu großen Erwartungen. Es brauche Zeit, die Blutzuckerwerte in den Griff zu bekommen und bis sich die Nervenfunktionen verbessert hätten, könne durchaus ein Jahr vergehen. Kontrollieren und Pflegen Patienten, die kein Schmerzempfinden in den Beinen mehr haben, spüren auch Verletzungen am Fuß nicht. So kann ein Steinchen im Schuh oder ein kleines Geschwür schwer heilende Wunden verursachen. Der behandelnde Arzt soll darum mindestens einmal im Jahr die Füße der am strukturierten Behandlungsprogramm teilnehmenden Diabetespatienten inspizieren, bei erhöhtem Risiko sogar jedes Quartal. Er überprüft dabei die Funktion der Nerven, die Durchblutung und ob Verletzungen oder ein Geschwür vorliegen. Sicherheit ist aber ohne die aktive Teilnahme des Patienten an der Behandlung nicht zu haben. Zwei- bis dreimal am Tag, so der Professor, müsse der Patient seine Füße selbst kontrollieren. Kontrollieren bedeute, erläutert er, die Füße sorgfältig anzuschauen und mit den Händen abzutasten. Wer nicht mehr so beweglich sei, das selbst zu tun, solle den Partner bitten oder Hilfsmittel wie einen Professor Dr. Andreas Fritsche Spiegel benutzen. Unerlässlich ist darüberhinaus auch eine gute Pflege der Füße. Außerdem ist es sinnvoll, Alkoholkonsum zu meiden, da auch Alkohol die Nervenfunktion schädigen kann. Erfolgreiche Behandlung Die andere Form der Neuropathie, die autonome Polyneuropathie, kann Übelkeit, Verstopfung, Durchfall und Schwindel auslösen, aber auch Herzrhythmusstörungen und Impotenz je nachdem, welches Organ betroffen ist. Auch hier schaffen Medikamente und die Senkung des BZ-Wertes vielfach Abhilfe. Diese Form der Erkrankung, weiß Prof. Fritsche, trete jedoch deutlich seltener auf als die periphere. Ich kenne mehr und mehr Patienten, die seit 50 und mehr Jahren einen Typ-1-Diabetes oder seit über 40 Jahren einen Typ-2-Diabetes haben, ohne dass es zu schweren Folgeerkrankungen gekommen ist. Man kann, so sein Fazit, heute als Diabetiker eine normale Lebenserwartung haben und eine hohe Lebensqualität erreichen, wenn man den Blutzucker rechtzeitig gut einstellt. Anne Dieckhoff Professor Dr. Andreas Fritsche ist Diabetologe am Universitätsklinikum Tübingen und Mitglied des Vorstands der Deutschen Diabetes Gesellschaft. Regelmäßige Kontrolle Mit dem Handspiegel kann man den ganzen Fuß betrachten Der Arzt prüft, ob die Nerven noch funktionsfähig sind Das vollständige Interview mit Prof. Dr. Fritsche lesen Sie hier: www.aok-bw.de/ curaplan-aktiv U Webcode 5312 Für die Gesundheit Ihrer Füße können Sie selbst viel tun. Hier steht, worauf es dabei ankommt: www.aok-bw.de/ curaplan-aktiv UWebcode 4113

8 Gesundes Leben Herzgesundheit Wieder im Takt Wenn das Herz aus dem Takt gerät, lautet die Diagnose oft Vorhofflimmern. Mit der richtigen Behandlung und einer gesunden Lebensweise kann man das elektrische Chaos im Herzen gut in den Griff bekommen Fotos: Ulrich Scholz, peepo/istockphoto Das Facharzt- Programm Kardiologie der AOK garantiert Ihnen eine optimale fachärztliche Versorgung Ihrer Herzerkrankung. Voraussetzung für die Teilnahme ist, dass Sie in das HausarztProgramm eingeschrieben sind. G www.aok-bw.de/ facharztprogramm Bei Strom denkt man zuerst an die Steckdose oder an elektrisches Licht. Aber auch das Herz braucht Strom, um arbeiten zu können. Er entsteht im Sinusknoten, einer Ansammlung spezieller Zellen in der Wand des rechten Herzvorhofs. Normalerweise nimmt er von hier einen direkten Weg zu den Herzkammern. Beim Vorhofflimmern fließt der Strom dagegen häufig in kleinen Kreisen durch den Vorhof und wird nicht mehr zuverlässig auf die Herzkammern übertragen. Bei vielen Menschen schlägt das Herz als Folge zu schnell und unregelmäßig, manchen wird schwindelig, andere sind weniger belastbar viele bemerken das aber auch gar nicht, sagt Prof. Dr. Bernd Nowak vom Cardioangiologischen Centrum Bethanien in Frankfurt am Main und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Herzstiftung. Die richtige Behandlung Vom Vorhofflimmern sind Menschen mit Vorerkrankungen wie Herzschwäche, Bluthochdruck oder Diabetes häufiger betroffen. Ein Drittel der Patienten leidet jedoch unter Vorhofflimmern, obwohl das Herz ansonsten völlig in Ordnung ist. Wenn das Herz so aus dem Takt geraten ist, ist das Risiko höher, dass sich Blutgerinnsel bilden, auf Wanderschaft im Körper gehen und so einen Schlaganfall auslösen. Mit der richtigen Behandlung kann man dieses Risiko aber sehr stark minimieren, sagt Nowak. Und das gehört dazu: P Der Kardiologe prüft, ob der Patient Medikamente zur Blutverdünnung braucht. P Macht das Flimmern Beschwerden, muss es behandelt werden. Das ist mit Medikamenten möglich. Je nach Ursache der Rhythmusstörung kann es auch helfen, bestimmtes Herzgewebe per Katheter zu veröden. Diesen Vorgang nennt man Ablation. Weniger Kilos = geringeres Risiko Mit Medikamenten und Ablation können wir Patienten oft so gut behandeln, dass sie über Jahre keine Beschwerden haben, sagt Nowak. Wichtig für Patienten mit Vorhofflimmern ist aber neben der richtigen ärztlichen Behandlung auch, dass sie selbst aktiv werden. Dazu gehört eine Gewichtsreduktion genauso wie ausreichende Bewegung mit mindestens 150 Minuten pro Woche. Wer noch kein Vorhofflimmern hat, kann sein Risiko dafür senken, wenn er sein Gewicht reduziert, sagt Nowak. Das hat gerade erst wieder eine im Frühjahr vorgestellte Langzeitstudie australischer Wissenschaftler belegt. (ks) Aus dem Takt heißt die Broschüre der Deutschen Herz stiftung rund um Herzrhythmusstö rungen. Sie können Sie für drei Euro (in Briefmarken) bestellen bei der Deutschen Herzstiftung e.v., Vogtstraße 50, 60322 Frankfurt am Main G www.herzstiftung.de

AOK-Curaplan 9 Die Dokumentation Mehr als ein Stück Papier Der Arzt hält die Ergebnisse jedes Curaplan-Termins fest. Diese Dokumentation ist für die Behandlung von größerer Bedeutung, als viele glauben. Was soll ich damit anfangen?, fragt sich vielleicht der eine oder andere Patient, wenn ihm der Arzt beim Verlassen des Sprechzimmers einen Ausdruck der Behandlungsdokumentation in die Hand drückt. Doch wer so denkt, liegt falsch, denn die Dokumentation enthält auch für den Patienten viele wichtige Informationen. So wird im Abschnitt Anamnese/Befunde der aktuelle Gesundheitszustand des Patienten beschrieben. Wie hoch sind der Blutdruck und bei Diabetikern der HbA1c? Raucht der Patient noch? Alles Wichtige in Kürze Hier finden sich auch Hinweise darauf, ob die Nieren gut arbeiten und wiederum für Diabetiker wichtig ob die Füße gesund sind. Zudem hält der Arzt eventuelle Begleit- und Folgeerkrankungen des Diabetes oder der koronaren Herzkrankheit fest sowie die Medikamente, die er gegen die Krankheit verordnet. Außerdem unter der Überschrift Relevante Ereignisse Notfälle wie einen Krankenhausaufenthalt. Im nächsten Abschnitt vermerkt der Arzt, ob er dem Patienten die Teilnahme an einer Schulung empfohlen hat und ob dieser an einer vorher empfohlenen Schulung teilgenommen hat. Denn wenn ein Patient ohne nachvollziehbaren Grund zweimal in Folge eine empfohlene Schulung nicht wahrgenommen hat, muss er aus dem Programm ausscheiden. Es folgen Angaben zur weiteren Behandlung: Welche Untersuchungen durch Spezialisten sollen erfolgen? Ist ein Krankenhausaufenthalt notwendig? Die AOK wirkt mit Für die AOK ist u. a. die Information von Interesse, ob der Patient Informationsmaterial zu den Themen Ernährung, Bewegung oder Rauchstopp wünscht. So kann die AOK den Patienten dabei unterstützen, gesünder zu leben und ihm beispielsweise gezielt Kurse, Vorträge oder Broschüren anbieten. Datenschutz wird großgeschrieben Die Dokumentation ist darüber hinaus auch die Grundlage für die wissenschaftliche Auswertung der Curaplan-Programme. Außerdem werden aus den Daten Hinweise für den Arzt abgeleitet, wie er die Behandlung des Patienten künftig noch wirksamer gestalten kann. Aus Datenschutzgründen wird die Dokumentation für diese Zwecke anonymisiert. Sie ist so für alle, die am strukturierten Behandlungsprogramm mitwirken, eine unverzichtbare Informationsquelle, ohne die das Programm in dieser Form nicht möglich wäre. (cp) Die Behandlungsdokumentation Zu Hause kann man sich seine Werte noch mal in Ruhe anschauen AOK-Curaplan sieht vor, dem Patienten nach jedem Curaplan- Termin einen Ausdruck der Dokumentation mitzugeben. Bitten Sie Ihren Arzt um einen solchen Ausdruck, wenn er ihn einmal vergessen sollte. Am besten heften Sie die Dokumentation in Ihrem Curaplan- Ordner ab. Dann haben Sie immer alle wichtigen Daten zu Ihrer Behandlung zur Hand. Das kann im Notfall entscheidend sein.

10 Besser versorgt AOK-Angebote Fünf gegen den Stress Dem Stress keine Chance: Die AOK-Angebote zur Achtsamkeit und Entspannung beugen einer Überforderung vor und helfen, die Balance beim Umgang mit einer chronischen Erkrankung zu finden. Fotos: iskynesher/stockphoto, privat Anmelden und entspannen Autogenes Training Mit der bekanntesten westlichen Entspannungsmethode gelingt es, die psychische und physische Leistungsfähigkeit zu erhalten und zu verbessern. Ziel des Kurses ist es, die Kraft der Vorstellung für einen wohltuenden Entspannungszustand zu nutzen wann immer einem danach ist. Nach dem Erfahrungskurs bei der AOK lässt sich diese Technik natürlich auch selbst anwenden. Die neuen AOK-Gesundheitsangebote für Frühjahr/Sommer 2016 erscheinen Anfang Dezember. Aus dem umfangreichen Programm kann jeder den für sich passenden Entspannungskurs auswählen. Zum Mitmachen braucht man lediglich bequeme Sportbekleidung, Gymnastikmatten sind in ausreichender Zahl vorhanden. Mehr Infos und Anmeldung im nächsten AOK- KundenCenter und unter G www.aok-bw.de/gesundheitsangebote Ebenfalls verfügbar ist das neue Kursprogramm AOK-Curaplan gesund und aktiv speziell für Teilnehmer an den AOK- Behandlungsprogrammen für Chroniker. Die Broschüren mit den vielfältigen Angeboten liegen beim Curaplan-Arzt und im AOK- KundenCenter aus. Weitere Informationen auch im Internet unter G www.aok-bw.de/gesundheitsangebote > Curaplan Progressive Muskelentspannung Durch die An- und Entspannung verschiedener Muskelgruppen lernt man, sich durch eine intensiv erlebte Entspannung der Muskeln innerlich zu beruhigen und Verspannungen zu lösen. Wer sich angewöhnt hat, auf Anspannung sofort mit Entspannung zu reagieren, kann selbst in Stresssituationen die Ruhe bewahren. So reagiert der Körper ganz allgemein gelassener auf Aufregung, Angst oder Ärger. Stressbewältigung Zusammen mit den AOK-Experten analysieren die Kursteilnehmer die beruflichen und privaten Belastungssituationen. Anschließend werden gemeinsam Strategien entwickelt, wie jeder den Stress selbst abbauen oder einfach in die Schranken weisen kann. Mit dieser Anti-Stress-Hilfe ist man allen Anforderungen im Beruf und Privatleben gewachsen. Hatha-Yoga Durch die Yoga-Haltungen sowie gezielten Bewegungs- und Atemübungen wird der Körper gekräftigt und gedehnt, gleichzeitig die Wirbelsäule aufgerichtet und gestützt. Über den Körper wirkt Yoga auch auf die Psyche, der Geist kommt zur Ruhe und eine innere Gelassenheit stellt sich ein. Sich achtsam bewegen und entspannen Verschiedene Bewegungs- und Entspannungsformen in aller Ruhe ausprobieren und dabei entdecken, welche Aktivität am besten zu einem passt und guttut. Das Kursangebot lädt dazu ein, die richtige Form und das individuelle Maß zu finden, damit man auf Dauer bewegt und entspannt bleibt. Stephan Funk

11 Behandlungsfehler Mit Rat und Tat Immer mehr Menschen suchen bei Verdacht auf Behandlungsfehler in Krankenhäusern und Arztpraxen Hilfe. Bei der AOK Baden-Württemberg kümmern sich qualifizierte Service-Teams um solche Patienten. Frau Schneider, wie viele Versicherte wenden sich an Sie, weil sie einen Behandlungsfehler vermuten? Die AOK Baden-Württemberg wurde in den vergangenen vierzehn Jahren über 6.000-mal um Hilfe gebeten. 2014 wurden 1.250 Vorwürfe bearbeitet, knapp zwei Drittel richteten sich gegen Krankenhäuser, ein Drittel gegen niedergelassene Ärzte. Insbesondere nach dem Einsatz von Knieoder Hüftgelenksprothesen haben viele Patienten den Eindruck, dass etwas schiefgelaufen ist. Welche Hilfe können sie von der AOK erwarten? Überall vor Ort hat die AOK Baden-Württemberg spezialisierte Service- Teams, die von AOK-eigenen Juristen und Medizinern unterstützt werden. Sie helfen, einen Behandlungsfehler zu klären und mögliche Schadensersatzansprüche durchzusetzen. Mit Einverständnis des Versicherten holen die Fachleute der AOK zunächst Christine Schneider ist Volljuristin und leitet das Referat Patientenrechte bei der AOK Baden- Württemberg. die zur Prüfung eines Behandlungsfehlers erforderlichen Patientenunterlagen ein. Nur so ist eine umfassende Beurteilung des vermuteten Behandlungsfehlers möglich. Und wenn sich der Verdacht erhärtet? Als Entscheidungshilfe für die folgenden Verhandlungen über die Schadensregulierung lässt die AOK BadenWürttemberg ein neutrales fachärztliches Gutachten vom Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) erstellen. Die Gutachter prüfen, ob die Behandlung nach dem anerkannten medizinischen Standard erfolgt ist. Etwa jede dritte Beschwerde wird tatsächlich als Fehler bestätigt. Auf der Basis des Gutachtens kann der Patient entscheiden, welche weiteren Schritte er unternimmt. (Die Fragen stellte Stephan Funk) Mehr Informationen unter G www.aok-bw.de/patientenrechte oder in Ihrem AOK-KundenCenter. Gesundheit aktuell Hilfe bei Osteoporose Im Gegensatz zur Regelversorgung werden Patienten mit Osteoporose im FacharztProgramm Orthopädie von Beginn an ganzheitlich versorgt und ausführlich beraten, wie sie den Abbau von Knochenmasse aufhalten und Stürzen vorbeugen können. Ist eine Knochendichtemessung aus medizinischer Sicht angezeigt, wird diese in der Regel vom Facharzt vorgenommen. An dem 2014 gestarteten Programm nehmen mehr als 500 Orthopäden, Unfallchirurgen und Chirurgen teil. Praxen knüpfen Netz Über 100 Haus- und Facharztpraxen in Heilbronn haben sich per Internet vernetzt, um Behandlungsdaten, ärztliche Befunde und Arzneimittelverordnungen leichter austauschen zu können. Die AOK unterstützt diese zunächst probeweise unternommene Maßnahme. Sie erwartet, dass durch den besseren Informationsaustausch zwischen den Ärzten die Behandlungsqualität steigt. Die Teilnahme der Patienten an dem Projekt ist freiwillig. Impressum Redaktion und Verlag: KomPart Verlagsgesellschaft mbh & Co. KG, Rosenthaler Straße 31, 10178 Berlin, Telefon: 030 22011-240. Herausgeber und Verleger: AOK Baden-Württemberg, Stuttgart. Chefredakteur: Christian Pohl (cp); Redaktion: Stella Dammbach (sd); Karola Schulte (ks); Grafik: Ulrich Scholz Design, Düsseldorf. Gemäß 13 SGB I sind die Sozialversicherungsträger verpflichtet, die Bevölkerung im Rahmen ihrer Zuständigkeit aufzuklären.

Sudoku: Die Zahlen von 1 bis 9 dürfen in den senkrechten und waagerechten Spalten und den kleinen Quadraten nur jeweils einmal vorkommen. Die farbigen Felder ergeben die Lösungszahl. Schicken Sie uns die Lösung auf einer Postkarte oder per E-Mail: KomPart-Verlag, Rosenthaler Straße 31, 10178 Berlin E-Mail: curaplan-bw-dk@kompart.de Wir verlosen unter allen Einsendern 100 Euro* als Zuschuss für Ihren Ausflug. Der Gewinner der letzten Ausgabe: Helmut Miller aus Ulm. * Der Preis ist gesponsert und wird nicht aus Mitglieds - beiträgen finanziert. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Lösung: Einsendeschluss ist der 31. Dezember 2015. Foto: Bildagentur Huber Mit Gewinnspiel: Natur aktiv erleben Viele reizvolle Landschaften warten darauf, erkundet zu werden. Lösen Sie unser Sudoku und gewinnen Sie einen Zuschuss zu Ihrem Ausflug. Kirche auf dem Kandel, Schwarzwald