Erfahrungsbericht über meinen Bachelor Plus-Aufenthalt und Praktikum in Florenz SS 2012

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Transkript:

Erfahrungsbericht über meinen Bachelor Plus-Aufenthalt und Praktikum in Florenz SS 2012 Von Ofelia Esther Señas Leben in Florenz: Florenz ist die Hauptstadt der Toskana und im Vergleich zum Siena gibt es mehr kulturelle Angebote vor allem für diejenigen, die sich besonders für die Kunst der Renaissance interessieren. Zahlreiche Museen mit wichtigen Gemälden und Skulptur der Kunstgeschichte, sowie eindrucksvolle Kirchen und Profanbauten gibt es dort zu sehen. Wenn man sich für moderne Kunst interessiert, kann man zum Palazzo Pitti gehen. Dort befindet sich die Galleria d Arte Moderna mit Werken von den Macchiaioli (Eine Gruppe italienischer Künstler, die sich gegen den vorherrschenden Akademismus wendet). Der Begriff Macchiaioli leitet sich von italienischen macchia ab, was Fleck bedeutet. Zeitgenössische Kunst jedoch findet man eher wenig in Florenz aber mehr als in Siena. Und wenn man sich für die Kunstrichtung, Mode und Design interessiert, erfährt man am besten über den ovo -Führer, was es in Florenz aktuell zu sehen gibt (wie gesagt, das Angebot ist überschaubar). http://www.iovo.it/ Ich persönlich habe mich in dieser wunderschönen Stadt sehr wohl gefühlt, wenn sie auch keine Studentenstadt wie etwa Karlsruhe oder Heidelberg ist. Das merkt man auch an den weniger studentenfreundlichen Preisen. Zwar gibt es viele unterschiedliche Bars, und auch einige Clubs, aber die sind meist nicht besonders günstig was Eintritt und Getränkepreise angeht. Jedoch bieten die meisten Bars ab ca. 19 Uhr Aperitivo an. Da zahlt man ungefähr 8 bis 9 Euro für einen Cocktail, und kann sich am Buffet bedienen (gut ist das Buffet z.b. im Soul Kitchen oder im Kitsch ). In Florenz gib es zwei große Organisationen für Erasmusstudenten, die Parties, Ausflüge und Abendessen veranstalten. Man kann bei Facebook nachschauen: FACE (http://www.florentineassociation.it/) und C.D.M (Florence Erasmus Firenze/

Cittadini del Mondo Students Association). Die bestehen aus ehemaligen Erasmusstudenten. Die Lebensmittelpreise sind in Florenz etwas höher als in Siena. Am besten ist es, wenn man nicht direkt in der Innenstadt in die kleine Lebensmittelläden geht, da die Touristenpreise haben. Ich habe meistens bei Esselunga eingekauft, da dieser Supermarkt in meiner Nähe der Günstigste war. Coop kann ich auch empfehlen. Praktikum: In der Zeit von 12. März bis 12. Juli 2012 war ich als Praktikantin und Bachelor Plus Stipendiatin am Gabinetto Disegni e Stampe (GDSU) degli Uffizi, in Florenz beschäftigt. La Galleria degli Uffizi gehört zu dem Polo Museale Fiorentino (Museumskomplex), der gleichzeitig aus 29 staatlichen Institutionen besteht, wie Museen, Villen und Kloster. http://www.polomuseale.firenze.it/ Zu Beginn möchte ich die Galleria der Uffizien vorstellen. Die Galleria wurde von 1560 bis ca. 1581 von Giorgio Vasari, Bernardo Buontalenti und Alfonso Parigi gebaut. Laut Großherzog der Toskana, Cosimo I de' Medici sollten dem Bau die wichtigsten Ministerien und Ämter (die genannten uffici) dienen. Die Galerie gilt als eine der berühmtesten Museen der Welt und ihre Sammlung besteht aus Malerei, Bildhauerei, Druckgrafiksammlung usw.

Zunächst möchte ich die Graphische Sammlung degli Uffizien präsentieren. Il Gabinetto Disegni e Stampa degli Uffizi befindet sich im ersten Stock der Galerie und beherbergt eine der bedeutendsten Druckgraphik Sammlungen der Welt. Die Sammlung begann um die Mitte des 17 Jahrhunderts mit dem Kardinal Leopold de` Medici und wurde im Laufe der Jahrhunderte bis heute stetig erweitert. Die Werke (mehr als 150.000 Zeichnungen und Drucke) datieren vom Ende des 14. Jahrhunderts (Trecento) bis zum heutigen Tag. Die italienischen Meister dominieren. Aber es gibt auch Werke von ausländischen Künstlern. Il Gabinetto ist verantwortlich für die Durchführung der periodischen Ausstellungen. Das innere Restaurierung-Labor beschäftigt sich mit der kontinuierlichen Verbesserung des Zustands der Sammlung. Die Bibliothek und Mediathek spezialisieren sich auf Bildmaterial, das den Gelehrten zur Verfügung steht. Während der ersten Arbeitstage als Praktikantin wurde ich im Museum sehr freundlich von allen Kollegen aufgenommen. Die Verantwortliche der Abteilung, Frau Marzia Faietti ist berühmt. Sie hat mir Einblicke in die tägliche Arbeit des Museums und in die verschiedenen Arbeitsbereiche verschafft. Wegen einer geplanten Ausstellung mit dem Kunsthistorischen Institut in Florenz hatte ich leider keinen eigenen Computerarbeitsplatz. Ich habe meistens mit meinem Laptop gearbeitet oder teilte mir einen mit weiteren Praktikanten. Da viele Kollegen oft außerhalb des Museums arbeiteten, gab es meistens die Gelegenheit, ihren Arbeitsplatz zu benutzen. Die Arbeitszeiten waren in zwei Schichten eingeteilt, die täglich wechselten: Montags, mittwochs und freitags von 8.30-13.30 Uhr; dienstags und donnerstags von 8.30-17.00 Uhr. Da ich hauptsächlich Textabschnitte vom Deutschen ins Italienische übersetzen musste, konnte ich ab und zu abwesend sein und zu Hause die Arbeit machen. Außerdem durfte ich zwei Tage unter der Woche nach Siena fahren, weil ich an der Uni noch zwei Kurse belegen wollte. Frau Faietti hat mir diesen Wunsch ermöglicht.

Hauptsächlich habe ich Texte über das Druckgraphische Werk Parmiganinos und die Zusammenarbeit mit dem Kupferstecher Giovanni Caraglio am Beispiel Kupferstichs Martyrium des heiligen Paulus und die Verurteilung des heiligen Petrus, die Zusammenarbeit mit dem Holzschneider Antonio da Trento am Beispiel des Chriaroscuro-Holzschnitt Martyrium des heiligen Paulus und die Verurteilung des heiligen Petrus und die Zusammenarbeit mit Vicentino übersetzt. Dafür habe ich nicht nur meine Sprachkenntnisse gebraucht, sondern auch Fachliteratur über die Druckgraphik und die verschiedenen Techniken benutzt. Selbstverständlich habe ich die Texte im Zusammenhang mit Bilder bearbeitet und dadurch bin ich zu dem Bartsch Katalog gekommen. Je mehr ich recherchiert habe, desto mehr Interesse für Graphik habe ich entwickelt. Das merke ich bis heute immer noch, wenn ich ein Museum besuche, versuche ich immer die Druckgrafiksammlung anzuschauen.

Wissenslücken habe ich nicht nur mit meiner Chefin gefüllt, sonder auch mit dem Kurator und anderen Kollegen. Eine sehr gute Gelegenheit hatte ich mit der Ausstellung "Carte che paion fatte col pennello: chiaroscuri italiani dal Cinquecento al Settecento, weil es manche Blätter des Textes direkt vom Original studieren konnten. Außerdem konnte ich mit Giorgio Marini, dem Kurator andere Blätter über die verschiedene Techniken der behandelnden Künstler vertieft anschauen und studieren. Über dieser Erfahrung bin ich sehr glücklich, da ich sehr geringe Kenntnisse über diese Kunstgattung hatte. Ich habe meistens alles theoretisch verstanden aber wenn man vor ein Blatt steht, kann man nicht gleich alles selbstverständlich wahrnehmen. In meiner Praktikumszeit gab es auch zwei wichtige Projekte mit dem Kunsthistorischen Institut in Florenz Max - Plank - Institut. Eine war die Austellung Il dolce potere delle corde Orfeo, Apollo, Arione e Davide nella grafica tra Quatrocento e Cinquecento und die zweite war Euploos, auch mit dem Kulturhistorischen Institut in Florenz (KHI) und der Scuola Normale Superiore di Pisa, eine Bilddatenbank der Blätter der Druckgrafiksammlung. Obwohl ich nicht direkt bei diesen Projekte dabei war, bin ich in Kontakt mit den zuständigen Personen gekommen und habe Information aus erster Hand bekommen. Das Kunsthistorische Institut in Florenz organisiert oft sehr interessante Abendvorträge und Tagungen über kunsthistorische Themen, die man kostenlos besuchen kann und die über den aktuellen Forschungsstand vor allem über italienische Künstler informieren. http://www.khi.fi.it/institut/index.html

Fazit: Das Praktikum und die Stadt mit ihrer Lebhaftigkeit haben mir sehr gut gefallen. Ich kann nur jedem empfehlen ein Praktikum in Italien zu machen, um Selbständigkeit bei Projekten oder das Studium der Zeichnungen als Forschungsschwerpunkte zu gewinnen und seine Sprachkenntnisse zu verbessern. Durch den Kontakt sowohl zu internationalen Praktikanten als auch einem interkulturellen Team verliert man schnell seine Scheu eine ausländische Sprache zu sprechen. Durch das Arbeiten im interkulturellen Team lernte mit Menschen aus anderen Kulturen effizient zu arbeiten. Das Praktikum hat mich im Bereich der Forschung zu arbeiten bestärkt und mich befähigt in einem internationalen Museum zu arbeiten.