Konservative Therapie von Rückenleiden in der Reha-Klinik Damp

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Transkript:

Konservative Therapie von Rückenleiden in der Reha-Klinik Damp Dr. Thomas Wessinghage Ärztlicher Direktor

Therapieziele Schmerzreduktion Verbesserung der Lebensqualität Erhalt der Beweglichkeit Erhalt der Gehstrecke Verhindern/ Hinauszögern einer Operation

Die Elemente der interdisziplinären Konzeption Ärztliche Diagnostik und Therapie Physiotherapie Sportberatung und medizinische Trainingstherapie Psychologische Betreuung/Entspannungstraining Ernährungsberatung Sozialmedizinische Beratung und Begutachtung

Ärztliche Untersuchung und Beratung Erläutern des üblichen Verlaufs der Erkrankung Therapieformen (konservativ/ operativ) Aspekte von Alltag, Beruf, Sport Ursachen (Bewegungsmangel, Fehlhaltungen ) Ursächliche Behandlungsstrategie Begleitende Maβnahmen (Gewichtsreduktion )

Ärztliche Behandlung Schmerztherapie Manuelle Medizin Osteopathie Ärztliches Beratungsgespräch

Physikalische Therapie Physiotherapie Medizinische Trainingstherapie Thermotherapie Kryotherapie Hydro- und Balneotherapie Elektrotherapie

Physikalische Therapie Physiotherapie Medizinische Trainingstherapie Thermotherapie Kryotherapie Hydro- und Balneotherapie Elektrotherapie

Physikalische Therapie Physiotherapie Medizinische Trainingstherapie Thermotherapie Kryotherapie Hydro- und Balneotherapie Elektrotherapie

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Physikalische Therapie Physiotherapie Medizinische Trainingstherapie Thermotherapie Kryotherapie Hydro- und Balneotherapie Elektrotherapie

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Bewegungstherapie Krankengymnastik Rückenschule Rückenfreundliche Sportarten Medizinische Trainingstherapie Bewegungsübungen im Wasser Bewegungstherapie im Freien (Nordic Walking, Laufen)

Bewegungstherapie Krankengymnastik Rückenschule Rückenfreundliche Sportarten Medizinische Trainingstherapie Bewegungsübungen im Wasser Bewegungstherapie draußen (Nordic Walking, Laufen)

Bewegungstherapie Krankengymnastik Rückenschule Rückenfreundliche Sportarten Medizinische Trainingstherapie Bewegungsübungen im Wasser Bewegungstherapie draußen (Nordic Walking, Laufen)

Bewegungstherapie Krankengymnastik Rückenschule Rückenfreundliche Sportarten Medizinische Trainingstherapie Bewegungsübungen im Wasser Bewegungstherapie draußen (Nordic Walking, Laufen)

Bewegungstherapie Krankengymnastik Rückenschule Rückenfreundliche Sportarten Medizinische Trainingstherapie Bewegungsübungen im Wasser Bewegungstherapie draußen (Nordic Walking, Laufen)

Bewegungstherapie Krankengymnastik Rückenschule Rückenfreundliche Sportarten Medizinische Trainingstherapie Bewegungsübungen im Wasser Bewegungstherapie draußen (Nordic Walking, Laufen)

Bewegungstherapie Krankengymnastik Rückenschule Rückenfreundliche Sportarten Medizinische Trainingstherapie Bewegungsübungen im Wasser Bewegungstherapie im Freien (Nordic Walking, Laufen)

Entspannungstherapien: Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen Qi Gong Yoga Sauna Solarium

Zusätzliche Therapieinhalte: Psychologische Begleitung Ergotherapie/ Hilfsmittelberatung Sozialmedizinische Begutachtung/ EFL-Testung Nachsorgeplanung

Optimierung des Rehabilitationserfolges bandscheibenoperierter Patienten durch ein ergänzendes kognitivverhaltenstherapeutisches Behandlungsprogramm

Effizienz von Die Erfolgsquote einer Bandscheiben-OP liegt bei 60 bis 90 %. Bei 10 bis 40% der Patienten fortbestehende Schmerzen, Sensibilitätsstörungen, Lähmungserscheinungen Bei 2 bis 19% der Patienten erneute Bandscheibenvorfälle, davon 74% innerhalb von 6 Monaten [Ostello et al. (2003) Rehabilitation following first-time lumbar disc surgery. Spine, 28, 3, 209-218]

Akutes Ereignis Ängstliche Vermeider Depressive Durchhalter Fröhliche Durchhalter Krankheitstheorie Schmerz = Schaden Krankheitstheorie Zähne zusammenbeißen Krankheitstheorie gar nicht drum kümmern Angst Depressive oder gereizte Stimmung Positive Stimmung Vermeidung Überaktivität Muskelabbau Schmerzlernen Sozialer Rückzug Schmerzchronifizierung [Hasenbring et al. (2001) Psychologische Mechanismen im Prozess der Schmerzchronifizierung. Der Schmerz 15, 6, 442/447] Depressivität Stress Nonverbales Ausdrucksverhalten

Effizienz von Therapien nach Bandscheibenoperation Behandlung 4-6 Wochen nach OP: Starke Evidenz für die kurzfristige Überlegenheit intensiver körperlicher Trainingsprogramme und die langfristige Wirkungsgleichheit intensiver und weniger intensiver Trainingsprogramme [Ostello et al. (2003) Rehabilitation following first-time lumbar disc surgery. Spine, 28, 3, 209-218]

Definition Return to Work Patienten, die nach der Rehabilitation ihre Erwerbstätigkeit wieder aufgenommen haben, Fehlzeiten von unter 12 Wochen haben (im Jahr nach der Reha), nicht berentet sind und keinen Rentenantrag gestellt haben, keine Intention geäußert haben, einen Rentenantrag zu stellen. [Bürger W, Dietsche S, Morfeld M & Koch U (2001) Multiperspektivische Einschätzungen zur Wahrscheinlichkeit der Wiedereingliederung von Patienten ins Erwerbsleben nach orthopädischer Rehabilitation - Ergebnisse und prognostische Relevanz. Die Rehabilitation, 40 (4), 217-225.]

Back-to-Balance, Verhalten nach OP 7 Stunden, 7 Module über 3 Wochen stat. Rehabilitation Übergeordnete Schulungsziele: Aufbau internaler Kontrollüberzeugungen: Ich kann etwas bewirken! Aufbau eines individuellen Konzeptes zum eigenaktiven Schmerzmanagement: Ich weiß, was ich tun kann! Durchgängig angewandte Methoden Kontinuierlicher Aufbau und Sicherung von Transferstrategien

Back-to-Balance 7 Stunden 1. Stunde Einführung in das Schulungsprogramm 2. Stunde Schmerz (Definition, Ursachen) 3. Stunde Schmerzbewältigungsstrategien 4. Stunde Kommunikation über Schmerz 5. Stunde Stress und deprimierte Stimmung als Risikofaktoren 6. Stunde Rolle der Arbeitsplatzunzufriedenheit 7. Stunde Abschluss und Transfer

Back-to-Balance 7 Stunden Hohe Akzeptanz, hohe Motivation Keine Scheu vor psychologischen Aspekten Höchste Zufriedenheit von allen Gruppentherapien Programm überfordert die Patienten nicht, selbst das Thema Neuroplastizität findet Akzeptanz Gute Kombination von didaktischen und therapeutischen Inhalten Systematische Reflektion der Therapieerfahrung Abbau von Angst vor falschen Bewegungen, Ermutigung, Glaube an die zukünftige Belastbarkeit

Back-to-Balance Zusammenfassung Ergebnisse Hinsichtlich Hauptzielkriterium Return-to-Work bezogen auf die Rehabilitationsmaßnahme kehren die Probanden der Interventionsgruppe signifikant früher und sicherer an den Arbeitsplatz zurück Überlegenheit der Interventionsgruppe bei psychosozialen Skalen und der Beweglichkeit (entscheidend für Chronifizierung) Schmerzbezogene Kognitionen (Umgang mit Schmerz) bei Probanden der Interventionsgruppe signifikant günstiger Zur Katamnese zeichnet sich ab, dass letztlich alle Patienten wieder an den Arbeitsplatz zurückgekehrt sind (methodenkritische Reflexion)