Obst. und Beeren. Schweizer Früchte das ganze Jahr



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Inhalt Seiten Obst oder Beeren jeden Tag... 2 Zu Besuch bei Obstbauer Edwin Huber... 4 Mit Schweizer Obst durchs ganze Jahr... 6 Zu Besuch bei Brigitte und Markus Glauser-Althaus... 8 Ein kurzer, aber sehr intensiver Auftritt... 10 Allerlei Leckeres aus Obst und Beeren kinderleichte Rezepte... 13 Gut zu wissen... 14 Impressum Konzept und Herausgeber: LID Landwirtschaftlicher Informationsdienst, Bern Ausgabe: 09.11.20 / 14.15.15 Text: Karin Iseli-Trösch, Thunstetten Gestaltung: atelierquer, Rena Witschi, Niederwangen Fotos: David Berset, Vinzenz Bütler, Ursina Caviezel, Karin Iseli-Trösch, Urs Tanner, SMP, LID, www.landwirtschaft.ch Klimaneutral gedruckt Vögeli AG Druckzentrum SC2010080905 Diese Broschüre ist kostenlos erhältlich bei: LID Landwirtschaftlicher Informationsdienst Weststrasse 10, 3000 Bern 6 Tel. 031 359 59 77, Fax 031 359 59 79 E-Mail: info@lid.ch, Internet: LID.CH Obst und Beeren Schweizer Früchte das ganze Jahr Links www.suissfruit.ch www.5amtag.ch www.landwirtschaft.ch www.lid.ch

Obst oder Beeren jeden Tag Ob frisch geerntet, zubereitet als Früchtekuchen, als getrockneter Energiespender, gepresst als Saft, veredelt als Likör, Schnaps und Wein, als Konfitüre auf dem Butterbrot oder in irgendeiner anderen Verarbeitungsform: Obst und Beeren spielen in unserer Ernährung eine zentrale Rolle und gehören auf jeden Speiseplan. Äpfel, Birnen, Erdbeeren und Co. begleiten uns täglich ein Leben lang. Und das schon seit Urzeiten. Bereits die Pfahlbauer haben wild wachsende Erdbeeren gesammelten und Himbeeren und Brombeeren waren bei den Römern und Griechen sehr beliebt. Gezüchtet und kultiviert werden die verschiedenen Beerensorten aber erst seit dem 18. Jahrhundert. Obst wird dagegen bereits viel länger kultiviert. Es wird angenommen, dass in Ägypten bereits 1500 Jahre vor Christus Obst angebaut wurde. 500 Jahre später haben griechische Einwanderer in Kleinasien und Süditalien mit dem Obst- und Weinbau begonnen. Die Römer brachten das Obst dann auch in unsere Gefilde. Früchte schaffen Einkommen Heute ist der Anbau von Obst und Beeren ein wichtiger Bestandteil der Schweizer Land wirtschaft. Rund 6 Prozent ihres Einkommens erwirtschaf ten Schweizer Bäuerinnen und Bauern mit Obst und Beeren immerhin rund 600 Millionen Franken. Etwa 4300 Bauern familien leben von der Obstproduktion. Dank ihnen ist die Schweiz während vieler Monate im Jahr fast unabhängig von ausländischem Obst besonders bei den Äpfeln. Ein Leckerbissen nicht nur frisch gepflückt Erdbeeren schmecken genauso wie Äpfel nicht nur frisch gepflückt bestens. Sie lassen sich, wie alle Beeren- und Obstsorten auch prima und vielfältig verarbeiten. So werden beispielsweise jährlich über 100 000 Tonnen Äpfel zu Apfelsaft verarbeitet. Herr und Frau Schweizer trinken pro Kopf und Jahr rund 12 Liter von diesem gesunden Kraftspender aus der Natur. Vermehrt wird der Apfelsaft als Schorle, verdünnt mit Mineralwasser, getrunken. Äpfel schmecken auch prima als Mus, in Kombination mit salzigen Speisen oder in einem Kuchen. Und wer es alkoholhaltig mag, geniesst Äpfel verarbeitet zu Apfelwein oder Calvados, dem edlen Apfelbranntwein. Die Erdbeere hinkt dem Apfel punkto Vielfältigkeit kaum hinterher. Wer hat sein Frühstücksbrötchen nicht schon mit leckerer Erdbeerkonfitüre bereichert oder zu einer Kugel Vanilleeis die Sauce der roten Beere genossen? Kinder lieben die Beeren in Form von Sirup und als Geschmackgeber im Jogurt oder im Milchshake. Erwachsene lädt die Beere zu einem Schlückchen Erdbeerlikör oder Erdbeerwein ein. In der modernen Küche wird immer öfter mit fast schon mutigen Kombinationen gespielt. Warum nicht mal eine Lavendelblüten-Crème, garniert mit einem Erdbeerspiesschen, kosten oder einen Kohlrabisalat mit Erdbeersauce? Die Bienen bedanken sich mit Honig Obst und Beeren sind lecker und gute Vitaminund Nährstofflieferanten. Aber nicht nur das. Obstbäume und Beerensträucher sind wichtig für das gesamte Ökosystem. So sind zum Beispiel Bienen und Obstbäume ideale Partner. Während das Insekt von den Blüten als Nahrungsquelle profitiert, übernimmt es im Gegenzug die Bestäubung der Blüten und sichert so die Entstehung der Früchte und den Erhalt der Bäume. Aus den wertvollen Pollen, welche die Biene bei ihrem Flug von Blüte zu Blüte sammelt, stellt sie den herrlich mundenden Honig her. Insbesondere Hochstammobstgärten sind zudem ein unentbehrlicher Lebensraum für viele bedrohte Kleinlebewesen und leisten so einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität. Handarbeit Erdbeerenernte verlangt viel Fingerspitzengefühl Weltweit wichtig Früchte auf einem Markt in Peru Eingemachtes So werden Früchte als Wintervorrat nach alter Tradition haltbar gemacht Hochprozentiges In dieser kleinen Schnapsbrennerei entsteht edler Baselbieter Kirsch 2 3

Der Apfeltraum in Neukirch TG 6,5 Hektaren Apfelbäume 2 Hektaren Obstbaumschule Zu Besuch bei Obstbauer Edwin Huber Äpfel, so weit man blicken kann Der Ausblick aus dem Stubenfenster der Familie Huber ist für Apfelliebhaber paradiesisch: Äpfel, so weit das Auge reicht. 21 000 Apfelbäume gehören den Hubers. Von jedem kann der Bauer jährlich über 15 Kilogramm Äpfel ernten acht verschiedene Sorten. Golden ist bis anhin die wichtigste davon. «Doch das wird sich im Laufe der nächsten Jahre ändern. Denn der Golden wird am Markt immer weniger nachgefragt. Dafür wird die Sorte Gala immer beliebter. Dieser saftige, herzhafte Apfel scheint vor allem bei den jungen Leuten gut anzu kommen», sagt Edwin Huber. Er ist seit Beginn seines Berufslebens Obstbauer aus Leidenschaft. Mit Tieren habe er nie etwas anfangen können. Deshalb sei Milchproduktion oder Schweine haltung für ihn nie ein Thema gewesen. Obstbau bedeutet sehr viel Handarbeit. Doch diese nimmt Edwin Huber gerne in Kauf. Vor allem weil er seinen Arbeitsplatz, die Natur, so sehr liebt. «Ich wäre definitiv keiner, der jeden Tag im Büro sitzen könnte! Mein Beruf ist der schönste überhaupt. Doch ein Zuckerschlecken ist der Anbau von Äpfeln nicht. Frost, Hagel und Krankheiten können innert kürzester Zeit die Ernte vernichten.» Gegen Hagel hat er Netze über seine Bäume gespannt. Ohne gehe es nicht mehr. Zu gross sei der Druck der Abnehmer. Frost sei in seiner Region kaum mehr ein Problem. Krankheiten hingegen schon. «Im Jahr 2007 musste ich wegen der Bakterienkrankheit Feuerbrand 2 Hektaren roden. Das war unglaublich schlimm! Nicht nur wegen des finanziellen Schadens. Dieser wurde mir zum Teil entschädigt. Fast schlimmer war die psychische Belastung. Einen so grossen Teil der Anlage vernichten zu müssen, ist für einen Obstbauern schrecklich.» Mit Aprikosen gegen das Feuerbrandrisiko Ob und wann das Feuerbrand-Schicksal ein nächstes Mal zuschlägt, kann niemand sagen. Aus diesem Grund hat Edwin Huber seine Obstbaumschule ausgedehnt. Neben jungen Apfelbäumen zieht Huber nun auch Steinobstbäumchen auf etwa Zwetschgen oder Aprikosen. Diese verkauft er alle. Denn der Anbau von Steinobst ist auf seinem Betrieb kein Thema. Die geografische Lage ist dafür ungeeignet. Das ganze Jahr über ist Edwin Huber mit der Pflege seiner Apfelbäume beschäftigt. Zwischen November und April werden die Bäume zurechtgeschnitten. Dann folgen die chemischen Pflanzenschutzmassnahmen. «Die braucht es einfach auch, wenn man etwas ernten will», sagt Edwin Huber. Immer wieder muss er kontrollieren, ob keine Schädlinge oder Krankheiten den Blüten das Wachstum schwer machen. Das Gras zwischen den Baumreihen muss geschnitten und die überzähligen Früchtchen müssen im Sommer ausgepflückt werden. Ein zweiter Baumschnitt im Sommer gehört ebenfalls zur Arbeit eines Obstbauern. «Von August bis Oktober sind wir dann mit Ernten beschäftigt.» Neben einer Polin, die jeweils neun Monate im Jahr den Hubers zur Hand geht, helfen während der Erntezeit rund fünf Hausfrauen aus der Region. Tafeläpfel, wie hier die Sorte Gala, reifen bei Hubers in ertragsreichen Niederstammkulturen Edwin Huber kontrolliert seine Bäume regelmässig auf Schädlingsbefall Die kleinen Obstbäume in der Baumschule werden durch «Aufpfropfen» veredelt 4 5

Mit Schweizer Obst durchs ganze Jahr Die wichtigsten Obstarten im Überblick Fünf Portionen Früchte und Gemüse soll man täglich essen, so die Empfehlung von Fachleuten. Dies entspricht einer Tagesportion von rund 240 Gramm Obst. Zum Glück bauen die Schweizer Bauern ein breites Spektrum verschiedener Fruchtarten an, und auch die Sortenvielfalt ist riesig. Das macht die Einhaltung der «5 am Tag»- Regel viel einfacher. Der Apfel Äpfel sind hierzulande die mit Abstand beliebtesten Früchte. Es wird unterschieden zwischen Frühsorten, wie etwa dem Gravensteiner, die ab August geerntet werden, und Herbstsorten, die ab Mitte September gepflückt werden. Dazu zählen Gala oder Golden Delicious, die beliebtesten Apfelsorten überhaupt. Der Spruch: «Ein Apfel am Tag den Doktor gespart» kommt nicht von ungefähr: Äpfel beinhalten eine Menge Vitamine und andere wichtige Stoffe. 70 Prozent davon finden sich in der Schale oder direkt darunter. Die Birne Die Birne ist die drittliebste Frucht der Schweizer Bevölkerung. Weltweit gibt es über tausend Birnensorten. In der Schweiz kennt man hauptsächlich vier Sorten. Da die Frucht in reifem Zustand sehr sensibel auf Druck reagiert, werden die Birnen kurz vor der Reife gepflückt. Nach der Ernte reift sie prima nach. Im Vergleich zu anderen Obstsorten beinhaltet die Birne relativ wenig Fruchtsäure, weshalb sie besonders süss schmeckt. Die Kirsche Es gibt zwei Arten von Kirschen: die süssen und die sauren. Zudem unterscheidet man zwischen Tafelund Verwertungskirschen. Während die für den Frischkonsum bestimmten Tafelkirschen sorgfältig von Hand gepflückt werden müssen, können die Verwertungskirschen mit grossen Baumschüttelmaschinen geerntet werden. Kurz vor der Ernte sind die Tafelkirschen sehr anfällig auf Witterungsschäden. Deshalb schützen viele Bauern ihre Anlagen in dieser Zeit mit Plastikfolie vor Hagel und Regen. Die Aprikose Aprikosenbäume blühen früh im Frühling. Frost mögen die Blüten jedoch gar nicht. Deshalb gedeihen die süssen Früchte vor allem in den südlichen Ländern, etwa Spanien oder Italien. In der Schweiz werden sie gewerbemässig fast nur im Wallis an den Nordhängen am linken Rhone-Ufer angebaut. Dank des dort idealen Klimas ist dieser Teil des Kantons Wallis eines der nördlichsten Aprikosenanbaugebiete überhaupt. Die Zwetschge Viele Jahre sah es so aus, als ob die Zwetschge ihre besten Zeiten gesehen hätte. Die Anbaufläche ging stetig zurück. Doch das war einmal! Heute ist die Zwetschge wieder allseits beliebt und begehrt. Im Gegensatz zur sehr ähnlich aussehenden Pflaume kann auch Kochen die Zwetschge nicht aus ihrer Form bringen oder ihr die Süsse rauben. Ihre vielen Nahrungsfasern helfen bei Verdauungsproblemen. Die Exoten: Quitte, Kiwi, Pfirsich und Nektarine Quittenbäume gibt es in der Schweiz nur wenige. Die steinharte Frucht kann nicht frisch gegessen werden, schmeckt verarbeitet zu Kompott, Konfitüre und Gelee aber prima. Kiwi ist bei vielen Leuten eine sehr beliebte Frucht. Doch ein grossflächiger Anbau kommt hierzulande nur an ganz wenigen Standorten, zum Beispiel am Genfersee, in Frage. Kiwi stauden vertragen den Frost schlecht. Pfirsiche und Nektarinen werden in der Schweiz aus klimatischen Gründen ebenfalls kaum angebaut. Obstkonsum in Kilogramm pro Person in der Schweiz Anderes frisches Obst 10,7 kg Zitronen, Grapefruits 3,1 kg Orangen, Mandarinen 12,2 kg Bananen 9,5 kg Trauben 4,7 kg Das Wallis und der Thurgau sind die Obstkörbe der Schweiz Quelle: BFS 6 7 15% Apfel Birne Aprikose Kirsche Zwetschge 6% 1% Anteil im Hauptanbaugebiet 28% 18% 8% 30% 51% 6% 96% 20% 30% 8% 24% Äpfel 15,7 kg Birnen 3,4 kg Kirschen 0,6 kg Zwetschgen/Pflaumen 1,2 kg 1% 5% Aprikosen 1,6 kg Pfirsiche 3,7 kg 1% Beeren 6,5 kg

Das Beerenparadies in Utzenstorf BE 180 Aren Erdbeeren 35 Aren Heidelbeeren 4 Aren Himbeeren 27 Hektare Ackerbau: Getreide, Mais, Kartoffeln, Raps 220 Mastschweine, 24 Mastmunis, 60 Kaninchen, einige Schafe Zu Besuch bei Brigitte und Markus Glauser-Althaus 17-Stunden-Tage Brigitte und Markus Glauser-Althaus sitzen entspannt am Küchentisch. Vielleicht zum letzten Mal für lange Zeit denn bald beginnt die Erdbeerernte. Dann wird es auf dem Hof während rund sechs Wochen hektisch zu und her gehen. «Während der Ernteperiode beginnen wir um fünf Uhr morgens mit der Arbeit und sind nicht vor halb neun Uhr am Abend fertig», sagt Markus Glauser. Zehn Monate haben er und seine Frau hart gearbeitet, um jetzt die Früchte zu ernten. Bereits im August des Vor jahres wurden die Erdbeerstauden gepflanzt, 60 000 an der Zahl. Die jungen Pflänzchen werden dabei einzeln und von Hand in eine Setzmaschine eingelegt. Vollautomatische Setzmaschinen gibt es nicht. «Bewässern, Austriebe, voreilige Blüten und dürres Laub entfernen, jäten, Schädlinge und Krankheiten bekämpfen, die Wege mit Stroh einstreuen und düngen: Auch nach dem Setzen geht uns die Arbeit nicht aus. Nur im Winter kann man die Erdbeerpflanzen mehr oder weniger sich selbst überlassen», sagt Brigitte Glauser. Wenn sie von den Beeren spricht, leuchten ihre Augen. Man sieht es ihr an: Die Arbeit auf dem Feld ist für sie mehr als nur Beruf. Kein Wunder! Schliesslich fingen ihre Eltern mit der Produktion von Erdbeeren an, als sie noch ganz klein war. Gaben ihr die Liebe zu der Königin aller Beeren also mit auf den Lebensweg. Kundschaft aus der ganzen Schweiz Die eine Hälfte der Erdbeeren liefert das Ehepaar Glauser an einen Händler, der sie in die ganze Schweiz verkauft. Die andere Hälfte des Feldes stellen sie den Konsumenten zum Selberpflücken zur Verfügung. «Wir haben Kundschaft aus der ganzen Schweiz, die jedes Jahr zu uns aufs Erdbeerfeld kommt. Vielleicht, weil unsere Erdbeersorte besonders aromatisch ist. Bis zu 50 Kilogramm ernten einige Kunden. Der Durchschnitt beläuft sich aber so auf 2 bis 3 Kilogramm.» Dass mal eine Beere direkt von der Staude in den Mund wandert, ist für Birgitte Glauser kein Problem. Nur wenn kaum was bezahlt, dafür aber ausgiebig gegessen und zertrampelt wird, greift das Ehepaar ein. Ist die Erdbeersaison zu Ende, kann sich Familie Glauser noch lange nicht ausruhen. Denn jetzt warten die Himbeeren und Heidelbeeren darauf, gepflückt zu werden. Während sich die Kundschaft bei den Heidelbeeren als Pflücker versuchen darf, lesen die Glausers die Himbeeren selbst ab: «Die Himbeere ist ein sehr sensibles Früchtchen, das schon beim kleinsten Druck zerquetscht wird. Zudem haben wir eine so super schmackhafte Sorten, dass beim Pflücken wohl kaum jemand dem ausgiebigen Probieren widerstehen könnte», sagt Markus Glauser lachend. Anders als bei den Erdbeeren, verkaufen die Glausers ihre Himbeeren und Heidelbeeren direkt an ihre Kundschaft und sind somit völlig unabhängig vom Zwischenhandel. Eine Tatsache, die die beiden schätzen. Erdbeeren zum selber pflücken sind ein Genuss für Jung und Alt Brigitte Glauser-Althaus liebt den direkten Kontakt zur Kundschaft auf dem Erdbeerfeld 8 9

Die Erdbeere Ein kurzer, aber sehr intensiver Auftritt Die wichtigsten Beerenarten im Überblick Wer Erdbeeren und Co. so richtig ausgiebig geniessen will, muss sich jeweils sputen. Denn während die meisten Obstarten während Wochen oder sogar Monaten ohne Probleme gelagert werden können, sind die verschiedenen Beeren nur sehr kurz haltbar. Der Anbau von Beeren ist kein einfaches Unterfangen: Regen oder Hagel zum falschen Zeitpunkt lässt das Aroma schwinden und die Beeren faulen. Die Erdbeere ist die unbestrittene «Königin» unter den Beeren. Keine andere Beere ist so beliebt. Sie reagiert äusserst empfindlich auf Druck und beginnt rasch zu faulen. Spätestens zwei Tage nach der Ernte sollte sie gegessen werden. Um das unwiderstehliche Aroma nicht zu gefährden, sollte die rote Frucht ungerüstet und nur kurz ins kalte Wasser getaucht werden. Erdbeeren enthalten mehr Vitamin C pro 100 Gramm Fruchtfleisch als Orangen und Zitronen. Weltweit gibt es über 1000 verschiedene Erdbeersorten. Die Himbeere und die Brombeere Die Johannisbeere und die Stachelbeere Die Heidelbeere und der Holunder Es gibt rote, weisse und schwarze Johannisbeeren. Letztere werden auch Cassis genannt. Die kleinen, säuerlichen Beeren lassen sich nicht lange aufbewahren. Deshalb werden sie in der Schweiz fast ausschliesslich für den Frischmarkt angebaut. Kaum eine andere Beere oder Frucht hat einen so hohen Gehalt an Vitamin C wie die Cassis. Im Vergleich zur Orange beinhaltet die schwarze Beere fast viermal so viel des wichtigen Vitamins. In der Kultivierung ähneln die Stachelbeeren der Johannisbeere. Jedoch hat die Stachelbeere einen viel kleinere Bedeutung im Anbau. Früher kannten wir die Heidelbeere hauptsächlich als «Heubeeri», die wir im Juli und August im Wald ernteten, meistens direkt vom Strauch in den Mund. Heute werden Heidelbeeren vermehrt in Erwerbskulturen angebaut; die Anbaufläche in der Schweiz hat sich innert 10 Jahren verdreifacht. Kulturheidelbeeren sind grösser als ihre «Waldgenossen» und schmecken milder. Beim Holunder wird zwischen schwarzem, rotem und weissem Holunder unterschieden. Gewerbemässig wird in der Schweiz nur der schwarze Holunder angebaut. Und auch dieser nur in sehr bescheidener Menge. Die Beeren können gut zu Gelee, Sirup oder Likör verarbeitet werden. Die beiden Beeren sind Schwestern. Jedoch ist die Anbaufläche von Himbeeren weit grösser als jene von Brombeeren. Bei der Himbeere unterscheidet man zwischen Sommer- und Herbstbeeren. Dank dem unterschiedlichen Reifezeitpunkt erstreckt sich die Himbeersaison von Juni bis September. Die Brombeeren haben ihre Saison zwischen Mitte Juli und Ende Oktober. Ob die Brombeere so richtig reif ist, lässt sich leicht feststellen: Löst sich der Fruchtzapfen ohne Problem, ist der Genuss ge sichert. Im Gemüsefach des Kühlschranks, mit einer Frischhaltefolie bedeckt, halten sich Him beeren und Brombeeren zwei bis drei Tage. Erdbeeren Anteil im Hauptanbaugebiet 8% Himbeeren 15% 19% Brombeeren Johannisbeeren 18% Heidelbeeren Holunder 8% 14% 33% 6% 56% 17% 16% 29% 46% 13% 6% 15% 10% Stachelbeeren 6% 22% 9% 9% 10 12.5% 16% Quelle: SOV 11

Früchtesaison Süsse, saftige Schweizer Früchte erntefrisch vom Bauerhof Alles zu seiner Zeit Nicht jede Frucht und jede Beere hat das ganze Jahr Saison. Der Natur und den Schweizer Bauern zuliebe geniesst man Kirschen, Erdbeeren und Co. am besten dann, wenn sie hierzulande erhältlich sind. Ein Winter ohne Erdbeeren steigert garantiert die Lust auf die süsse Sommerbotin. Äpfel Boskop Braeburn Gala Glockenapfel Golden Delicious Granny Smith Gravensteiner Klarapfel Maigold und Jonagold Primerouge Birnen Conférence Gute Luise Kaiser Alexander Packhams Williams Beeren Erdbeeren Himbeeren Johannisbeeren Brombeeren Stachelbeeren Weitere Früchte Aprikosen Pfirsiche Nektarinen Kirschen Zwetschgen Trauben Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Allerlei Leckeres aus Obst und Beeren Apfelmost-Brötchen Zutaten für 8 bis 12 Stück: Butter für das Blech Apfelausstechförmchen zum Garnieren n 500 g Ruchmehl n 1 ½ TL Salz n 15 g Hefe, zerbröckelt n 2 dl Apfelsaft, naturtrüb n ca. 1 dl Vollrahm Zubereitung: 1. Für den Teig Mehl und Salz mischen, eine Mulde formen. Hefe im Apfelsaft auflösen, mit dem Rahm in die Mulde geben. Zu einem geschmeidigen Teig kneten. Zugedeckt bei Raumtemperatur aufs Doppelte aufgehen lassen. 2. Den Teig in 8 bis 12 Stücke teilen, Brötchen formen und auf das bebutterte Blech legen. Nach Belieben mit einem Apfelförmchen einen Apfel einprägen. 1. In der Mitte des auf 200 C vorgeheizten Ofens 20 bis 25 Minuten backen. Dazu passen ein Glas Apfelsaft und ein Stück Tilsiter. Apfelmost-Brötchen Brot-Beeren-Rösti Zutaten für 4 Personen 4 Mütschli, altbacken, in feine Scheiben geschnitten Eiermilch: n 4 Eier n 1,5 dl Vollrahm n 3 bis 4 EL Rohzucker n Bratbutter oder Bratcrème n 400 g Erdbeeren, geviertelt oder in Scheiben geschnitten Zimtzucker zum Bestreuen Erdbeerblättchen zum Garnieren Zubereitung: 1. Für die Eiermilch Eier, Rahm und Zucker verrühren. Mit den Mütschli mischen und kurz ziehen lassen. 2. Brot-Eier-Masse in der heissen Bratbutter oder Bratcrème unter gelegentlichem Wenden hellbraun backen. Erdbeeren zugeben, kurz erwärmen, auf Tellern anrichten. Mit Zimtzucker bestreuen, garnieren. Mit Jogurt, flaumig geschlagenem Rahm oder Vanilleglace servieren. Statt Erdbeeren andere Beeren oder eine Mischung verwenden. Brot-Beeren-Rösti Saison Schweizer Früchte 12 13

Gut zu wissen Richtig gelagert Egal ob im eigenen Garten gepflückt oder im Geschäft gekauft. Werden Früchte und Beeren nicht gleich gegessen oder verarbeitet, ist eine richtige Lagerung unabdingbar. Hier ein paar wichtige Tipps: Obst n Birnen und Äpfel sollten bei einer Luftfeuchtigkeit von rund 90 Prozent und bei 3 bis 8 Grad Celsius aufbewahrt werden. n Bei den Äpfeln sind nur die Herbstsorten lagerfähig. n Birnen sind sehr druckempfindlich. Haben sie erst einmal eine Druckstelle, sind sie nur noch kurze Zeit haltbar. n Äpfel und Birnen geben das Reifegas Äthylen ab und lassen dadurch andere Obst- und auch Gemüsesorten schneller reifen beziehungsweise verfaulen. Deshalb sollten diese Früchte getrennt von anderen aufbewahrt werden. n Aprikosen, Zwetschgen, Trauben etc. sind kein Lagerobst und müssen möglichst rasch nach dem Einkauf gegessen, verarbeitet oder eingefroren werden. Beeren n Keine Beerenart ist zur längeren Lagerung bestimmt. Deshalb möglichst bald nach dem Pflücken geniessen, verarbeiten oder einfrieren. n Zum Einfrieren: Nach dem Waschen die Beeren gut trocknen lassen und in einer Lage einfrieren. Sind die Beeren gefroren, können sie in eine Plastikbox oder einen Beutel umgefüllt werden. So kleben die Beeren nicht aneinander. Gesunde Früchtchen Obst- und Beerenarten enthalten viel Vitamin C und Nährstoffe. Die nachfolgende Tabelle bietet einen Überblick. Die Angaben beziehen sich auf 100 Gramm des essbaren Anteils. Vitamin C Energie Kohlenhydrate Fett Magnesium Für eine Protion braucht es Apfel 5 mg 51 kcal 11,7 g 0,3 g 4 mg 1 mittelgrossen Apfel Birne 5 mg 53 kcal 12,2 g 0,3 g 4 mg 1 mittelgrosse Birne Kirsche 6 mg 70,7 kcal 15,3 g 0,5 g 4 mg 20 Kirschen Zwetschge 4 mg 38 kcal 8,8 g 0,1 g 4 mg 5 bis 7 Zwetschgen Aprikose 7 mg 44 kcal 10 g 0,1 g 4 mg 4 kleine, 1,5 grosse Aprikosen Erdbeere 60 mg 35 kcal 7 g 0,5 g 4 mg 5 bis 8 mittelgrosse Erdbeeren Himbeere 25 mg 38 kcal 7 g 0,6 g 4 mg 30 bis 40 Himbeeren Brombeere 20 mg 32 kcal 6,2 g 0,4 g 4 mg 18 bis 23 Brombeeren Heidelbeere 20 mg 52 kcal 11,3 g 0,5 g 4 mg 120 g Heidelbeeren Johannisbeere (rot) 40 mg 29 kcal 5 g 0,5 g 4 mg 120 g Johannisbeeren Erdbeeren haben Sonnenbrand Nicht nur Hagel, starker Regen oder Schnecken machen der Erdbeere das Leben schwer, sondern auch die Sonne. Ist die Sonneneinstrahlung zu stark, bekommen die reifen Beeren braune bis graue Flecken und werden matschig. Viele Früchtchen für eine Himbeere Himbeeren und Brombeeren sind Sammelsteinfrüchte. Das heisst, sie besteht aus ganz vielen kleinen Steinfrüchtchen, die dank ganz feinen Härchen aneinanderhaften. Obstbäume als Weltwunder In den «hängenden Gärten der Semiramis in Babylon» fanden sich zahlreiche Obstbäume. Diese Gärten wurden im Jahr 600 vor Christus durch den König Nebukadnezar II erbaut und gelten heute als eines der sieben antiken Weltwunder. Zumindest erzählt dies die Sage, denn die Gärten existieren nicht mehr. Suisse Garantie garantiert die Herkunft Echt schweizerisch! Dies gilt für Landwirtschaftsprodukte mit dem Herkunftszeichen «Suisse Garantie». Auf diese Art und Weise mit dem Schweizer Kreuz gekennzeichneten Produkte wurden in der Schweiz produziert und gegebenenfalls verarbeitet. Gentechnisch veränderte Pflanzen oder Tiere sind tabu. Umwelt- und tiergerechte Produktion sind ein Muss für Suisse-Garantie- Produzenten. Viel Arbeit mit den Beeren Trotz modernster Technik ist der Beerenanbau nach wie vor sehr arbeitsintensiv. So müssen pro Hektare Himbeeren rund 5000 Arbeitsstunden investiert werden. Bei den Erdbeeren sind es mehr als 2400 Stunden. Im Vergleich dazu: Beim Getreide fallen pro Hektare je nach Mechanisierungsgrad 30 bis 54 Arbeitsstunden an und bei den Kartoffeln 168 bis 281 Stunden. Kleine Bäume sind trendy In den letzten Jahrzehnten hat sich der Obstbau stark verändert. Früher wuchsen Äpfel, Kirschen und Co. an Hochstammbäumen. Heute dominieren die Niederstammkulturen. Die etwas mehr als mannshohen Bäume sind wesentlich leichter zu bewirtschaften. Die Hochstamm-Obstbäume prägen jedoch die Landschaft und bieten vielen Vogelarten und Kleinlebewesen Schutz. Der Bund bietet daher jenen Landwirten, die ihre Hochstammkulturen weiter pflegen, finanzielle Unterstützung. Obst- und Beerenbauern sind gut vernetzt Der Schweizerische Obstverband (SOV) ist das Sprachrohr der Obst- und Beerenbranche. Er vertritt die Obstbauern sowie die Mostereien, Brennereien und Dörrereien gegenüber den Behörden, der Politik, der Wirtschaft und den Konsumenten. Auf vielfältige Art und Weise bringt er den Konsumenten die einheimischen Früchte näher. Sei es durch Fernsehspots, Lehrmittel oder saisongerechte Rezepte. Die Produzenten finden beim Verband immer eine offene Türe. Dies bei Fragen zu Anbau oder Verarbeitung ebenso wie bei der Preisaushandlung mit den Händlern. Der SOV setzt sich für einen umweltgerechten Obstbau ebenso ein wie für eine gute Qualitätskontrolle und den Anbau von neuen Sorten. www.swissfruit.ch 14 Quelle: 5amTag.ch 15