Planspiel Demokratie und Extremismus
Planspiel Ausgangslage: Angrenzend an ein Dorf befindet sich ein riesiger Soldatenfriedhof aus der Zeit des 2. Weltkrieges. Problem: Seit Jahren versuchen extremistische Gruppen, diesen Friedhof für propagandistische Events zu nutzen. Rechtsextremisten veranstalten ein Heldengedenken für deutsche Soldaten, Linksextremisten gedenken der Helden der proletarischen Revolution Islamisten planen eine Ehrung der Helden des wahren Glaubens Lösungsansatz: Die Dorfgemeinschaft plant nun eine offene Bürgersitzung, auf der die Frage geklärt werden soll, wie mit diesen Veranstaltungen umgegangen werden soll.
Gruppen im Planspiel Presse (min. 3, max. 5 Leute) Demokratische Parteien (min. 5 Leute pro Partei) 1. Partei der Freiheit 2. Partei der Gleichheit 3. Partei der Solidarität Extremisten (min. 3, max. 7 Leute pro Gruppe) 1. Rechts (Ziel: Rassistisch organisierte Gesellschaft) 2. Links (Ziel: Diktatur des Proletariats unter ihrer Führung) 3. Islamisten (Ziel: Gottesstaat) Unentschlossene (Mögliche weitere Gruppen: Kirchen, muslimische Gemeinde, Sozialverbände.)
Rolle der Presse Die Presse liefert ca. alle halbe Stunde eine Zeitung mit Informationen (z.b. in Form von Hintergrundberichten, Interviews etc.) aus den verschiedenen Gruppen. Sie hat dabei eine so genannte Wild-Card, die ihr ermöglicht, eine vollkommen erfundene Geschichte zu streuen. Angebot des Verfassungsschutzes: Interviews und Hintergrundgespräche mit der Presse.
Rolle der demokratische Parteien Ihre Mitglieder vertreten ihre Ansichten je nach Schwerpunkt der eigenen Parteien (also je nach dem eher Betonung von Freiheit, Gleichheit oder Solidarität). Ihr gesetzlicher Auftrag ist, sich an der Willensbildung des Volkes zu beteiligen. Sie basieren auf freiwilligem Engagement. Sie bieten ihren Mitgliedern (öffentliche) Ämter. Sie orientieren sich an den Prinzipien der freiheitlichen demokratischen Grundordnung.
Rolle der extremistische Gruppen Ihre Mitglieder vertreten ihre Ansichten je nach Schwerpunkt der eigenen Gruppen (also je nach dem eher Betonung von Rassismus, Diktatur des Proletariats oder Gottesstaat). Sie basieren auf freiwilligem Engagement. Sie versuchen, auf die öffentliche Meinung Einfluss zu nehmen. Sie orientieren sich nicht an den Prinzipien der freiheitlichen demokratischen Grundordnung, begehen aber keine Straftaten.
Prinzipien der freiheitlich demokratischen Grundordnung Prinzipien der freiheitlichen demokratischen Grundordnung - Menschenrechte - Ausschluss jeder Gewalt- und Willkürherrschaft - Volkssouveränität - Gewaltenteilung - Ablösbarkeit und Verantwortlichkeit der Regierung - Mehrparteienprinzip, Chancengleichheit der Parteien, Oppositionsfreiheit - Unabhängigkeit der Gerichte
Spielphasen Phase 1: Die Gruppen bilden sich. Sie geben sich 1. eine Satzung 2. einen Slogan 3. eine Forderung hinsichtlich der extremistischen Aktionen auf dem Soldatenfriedhof Abschluss von Phase 1: Die Gruppen präsentieren ihre Ergebnisse. Phase 2: Die Gruppen suchen Mehrheiten für ihre Kandidaten und ihre Forderungen. Abschluss von Phase 2: Kandidatenlisten für die Bürgersitzung werden aufgestellt. Phase 3: Bürgersitzung. 1. Wahl des Vorstandes 2. Diskussion zum Thema: Extremistisches Heldengedenken auf unserem Friedhof. Wie sollen wir damit umgehen?
Bürgersitzung Für die Dauer der Sitzung zu vergebende Ämter: 1 Diskussionsleiter 2 Protokollführer 2 Beisitzer 2 Ordner
Bürgersitzung im Dorf Aushang: Extremistisches Heldengedenken auf unserem Friedhof. Wie wollen wir damit umgehen? Alle Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, an der Sitzung teilzunehmen. Tagesordnung: 1. Wahl des Vorstandes 2. Diskussion zum o.g. Thema 3. Abstimmung