Tutorium. Rechnungswesen I. Teil I Grundlagen. SS 2010 Johannes Gauernack. tutor-rewe_i@umwelt-campus.de

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Transkript:

Rechnungswesen I Tutorium Rechnungswesen I Teil I Grundlagen Johannes Gauernack tutor-rewe_i@umwelt-campus.de REWE I Tutorium 1

Grundbegriffe der Kosten und Leistungsrechnung Erträge und Aufwendungen Beide Begriffe sind an die gesetzlichen Bestimmungen des Handels-und Steuerrechts sowie an die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung gebunden. Erträgesind die (meist mit den Einnahmen) bewertete Gütererstellung; sie umfassen alle Erhöhungen des Eigenkapitals. Aufwendungensind der (meist mit den Ausgaben) bewertete Güterverzehr; sie umfassen alle Eigenkapitalminderungen. Die Differenz von Erträgen und Aufwendungen ist der Jahresüberschuss(Jahresfehlbetrag). Auf diesem Basisberechnungssystem beruht der handelsrechtlicher Jahresabschluss. 1 Leistungen und Kosten Leistungensind die bewertete betriebliche Gütererstellung (soweit sie periodenbezogen und ordentlich ist); Kostensind der bewertete betriebliche Güterverzehr (soweit er periodenbezogen und ordentlich ist). Die Differenz von Leistungen und Kosten heißt Betriebsergebnis. Dieses Basisrechnungssystem ist die Grundlage der Kosten-und Leistungsrechnung. 1 1 Kosten-und Leistungsrechnung; WRW Verlag 2006 REWE I Tutorium 2

Grundbegriffe der Kosten und Leistungsrechnung Einzahlungen und Auszahlungen Unter dem Begriff liquide Mittel werden Kassenbestände, Bundesbank-und Postbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks zusammengefasst. Als Einzahlungbezeichnet man den Zugang liquider Mittel und als Auszahlungumgekehrt den Abgang liquider Mittel. Die Differenz von Ein-und Auszahlungen wird als Zahlungssaldo (Zahlungsabschluss) bezeichnet. 1 Einnahmen und Ausgaben Einnahmensind Werte von veräußerten Gütern und Ausgabender Wert von zugegangenen Gütern. Die Differenz von Einnahmen und Ausgaben heißt Finanzsaldo. 1 1 Kosten und Leistungsrechnung; WRW Verlag 2006 REWE I Tutorium 3

Grundbegriffe der Kosten und Leistungsrechnung Einzahlungen / Auszahlungen= Einnahmen / Ausgaben= Veränderungen der liquiden Mittel (Kassenbestand / Bankbestand) Beispiel: Bezahlung von Briefmarken in bar Veränderungen des Geldvermögens (+/-kurzfr. Schuldenänderungen +/- kurzfr. Forderungsänderungen) Beispiel: Verkauf von Waren auf Rechnung Erträge / Aufwand=Veränderungen des Reinvermögens (EK) +/- Sachvermögensänderungen Beispiel: Abschreibung auf einen PKW (RBW) REWE I Tutorium 4

Grundbegriffe der Kosten und Leistungsrechnung Neutraler Aufwand Periodenfremd Betriebsfremd Außerordentlich Aufwand Zweckaufwand = Betrieblicher ordentlicher Aufwand Grundkosten = Aufwandsgleiche Kosten Kalkulatorische Kosten Anderskosten Zusatzkosten Kosten Kosten- und Leistungsrechnung; WRW Verlag 2006 REWE I Tutorium 5

Grundbegriffe der Kosten und Leistungsrechnung Entsprechend dieser Unterscheidung der Begriffe Aufwand und Kosten ist eine Unterscheidung der Begriffe Ertrag und Leistung möglich: Die periodenbezogenen, betrieblich ordentlichen Erträge entsprechen den (Grund-) Leistungen; die neutralen Erträge werden in periodenfremde, betriebsfremde und außerordentliche Erträge eingeteilt. 1 1 Kosten-und Leistungsrechnung; WRW Verlag 2006 REWE I Tutorium 6

Grundbegriffe der Kosten und Leistungsrechnung Einzelkosten Einzelkostensind Kosten, die einem Kostenträger direkt zugerechnet werden können und auch direkt zugerechnet werden. Direkt zurechenbar sind Kosten, wenn sie durch die Erstellung von Gütern genau einer Kostenträgerart verursacht wurden oder auf die Erstellung von Gütern genau einer Kostenträgerart eingewirkt haben. 1 Gemeinkosten Die Gemeinkostensind die Kosten, die einem Kostenträger nicht direkt zugerechnet werden können oder zwar direkt zugerechnet werden können, jedoch nicht direkt zugerechnet werden. 1 1 Kosten und Leistungsrechnung; WRW Verlag 2006 REWE I Tutorium 7

Grundbegriffe der Kosten und Leistungsrechnung Variable Kosten Variable Kosten sind alle Kosten, deren Höhe von der Ausbringungsmenge abhängt. Variable Kosten steigen sehr häufig im gleichen Verhältnis wie die Ausbringungsmenge manchmal jedoch überproportional (progressive Kosten: Arbeitskosten Überstunden) oder unterproportional (degressive Kosten: Rohstoffkosten bei Mengenrabatt). Nur sehr selten sinken sie bei steigender Auslastung (regressive Kosten: Heizkosten in einem Kino). 1 Fixe Kosten Die fixen Kosten sind die bei Veränderung der Ausbringungsmenge konstant bleibenden Kosten. 1 1 Kosten und Leistungsrechnung; WRW Verlag 2006 REWE I Tutorium 8

Grundbegriffe der Kosten und Leistungsrechnung Aufgabe 1.1 Geben Sie für folgende Geschäftsvorfälle einer KG an, ob es sich um (1) Kosten, (2) Leistungen, (3) Neutrale Aufwendungen oder (4) Neutrale Erträge handelt! a) Erträge aus der Vermietung einer Werkshalle (4) b) Gewerbesteuerrückzahlung für eines der Vorjahre (4) c) Erträge aus der Erstellung eigener Werkzeuge (2) d) Verbrauch an Blechen für die Produktion (1) e) Grundsteuer für Werkswohnungen (3) f) Inventurverluste an Hilfs- und Betriebsstoffen (Fehlbestand) (3) g) Telefongebühren für die Verkaufsabteilung (1) h) Lohnfortzahlung für erkrankte Arbeiter (1) i) Überschuss durch den Verkauf eines LKW über Buchwert (4) j) Erträge aus dem Verkauf von Abfällen, die bei der Produktion anfielen (2) k) Gewerbesteuervorauszahlungen (1) l) Aufwendungen für die Instandhaltung von Maschinen (Fremdleistung) (1) REWE I Tutorium 9

Ökonomische Größenbegriffe Aufgabe 1.2 Prüfen Sie, ob es sich bei den folgenden Kosten jeweils um Einzel-oder Gemeinkosten bzw. um fixe oder variable Kosten handelt. Einzelk. Gemeink. Fixe K. Variable K. Telefonkosten X X (Gg. Flat) X (Takt) Miete für ein Bürogebäude X X Akkordlöhne X X Gehalt eines kaufm. Angestellten X X Kfz-Steuern X X Transportkosten X (1Stk) X(Vers.) Verpackungskosten X(1Stk) X Kosten für den Betriebskindergarten X X Materialeinsatz zur Produktion von Produkt X X X Leasinggebühren für ein Auto X X REWE I Tutorium 10

Ökonomische Größenbegriffe Aufgabe 1.4 Geben Sie je ein Beispiel für folgende Kennzahlen: Definitorische Kennzahl Betriebsgewinn = Erlös - Kosten Mathematische Kennzahl ROI = (G/ U) (U / GK) Deterministische Kennzahl Absatzmenge in Abhängigkeit vom Absatzpreis Stochastische Kennzahl Arbeitszufriedenheit in Abhängigkeit von der Arbeitszeit Objektiv hierarchische Kennzahl Immisionswerte Subjektiv hierarchische Kennzahl Umweltkennzahlen wichtiger als Rentabilitätskennzahlen REWE I Tutorium 11

Rechengrößen Aufgabe 1.3 Die folgenden Geschäftsvorfälle des Unternehmens U sind mit den richtigen Beträgen in folgendes Schema einzuordnen: Fall Einzahlung Einnahmen Ertrag Leistung Auszahlung Ausgabe Aufwand Kosten a) U nimmt ein langfristiges Bankdarlehen in Höhe von 1 Mio. auf. b) U schreibt eine im Vorjahr für 80 T angeschaffte Maschine linear über 5 Jahre ab. Der Wiederbeschaffungspreis liegt bei 120 T. c) U kauft Rohstoffe für 72 T per Scheck. d) U verkauft Fertigerzeugnisse zu einem Preis von 320 T, der innerhalb des nächsten Monats zu bezahlen ist und der 45 T über dem in der Finanzbuchhaltung und Kostenrechnung gewählten Wertansatz liegt. e) U führt im Sachanlagevermögen eine Zuschreibung i. H. v. 40 T durch. f) U verkauft eine schon ältere Maschine aus dem Anlagevermögen mit einem Buchwert von 0 für 5.500 in bar. g) U kauft für 150 T Waren auf Ziel ein. h) U tilgt einen Kontokorrentkredit von 250 T durch Überweisung vom Postgirokonto. REWE I Tutorium 12

Rechengrößen Fall Einzahlung a) 1 Mio. Einnahme Ertrag Leistung Auszahlung Ausgabe Aufwand Kosten b) 16 T 24 T c) 72 T 72 T d) 320 T 45 T 45 T e) 40 T f) 5.500 5.500 5.500 g) 150 T h) 250 T REWE I Tutorium 13

Aufgabe 1.5 Grundlagen Gewinn Die Firma Baustoffe GmbH wurde Anfang 2003 gegründet und wies folgende Entwicklung auf: Jahr Erträge Aufwendungen 2003 50 T /a 45 T /a 2004 70 T /a 55 T /a 2005 90 T /a 65 T /a 2006 140 T /a 110 T /a 2007 100 T /a 80 T /a 2008 60 T /a 70 T /a 2009 50 T /a 65 T /a Im Oktober 2009 wurde das Unternehmen aufgelöst. Ermitteln Sie die Periodengewinne und den Totalgewinn des Unternehmens. REWE I Tutorium 14

Gewinn Jahr Erträge Aufwendungen Gewinn 2003 50 T /a 45 T /a 5 T /a 2004 70 T /a 55 T /a 15 T /a 2005 90 T /a 65 T /a 25 T /a 2006 140 T /a 110 T /a 30 T /a 2007 100 T /a 80 T /a 20 T /a 2008 60 T /a 70 T /a -10 T /a 2009 50 T /a 65 T /a -15 T /a Total: 560 T /a 490 T /a 70 T /a REWE I Tutorium 15

Kosten Kosten Variabel (beschäftigungsabhängig) fix (zeitabhängig) Degressiv proportional progressiv absolut fix sprungfix REWE I Tutorium 16

Ausgaben / Auszahlung / Einnahmen / Einzahlung Aufgabe 1.6 (Olfert / Kostenrechnung 2005) Die Maschinenbau GmbH hat am 01.05.2005 drei gebrauchte Lastwagen zum Stückpreis von 20.000 von der Firma Auto-Müller gekauft. Die Lastwagen werden am gleichen Tag geliefert, jedoch erst am 01.06.2005 von der Maschinenbau GmbH bezahlt. a. In welcher Höhe sind zum 01.05.2005 und zum 01.06.2005 Auszahlungen und Ausgaben entstanden? b. In welcher Höhe sind bei der Firma Auto-Müller zum 01.05.2005 und zum 01.06.2005 Einzahlung und Einnahmen feststellbar? REWE I Tutorium 17

Ausgaben / Auszahlung / Einnahmen / Einzahlung a) Stand vom 01.05.2005: Auszahlungen 0 /Mon. + Forderungszugänge 0 /Mon. + Schuldenzugänge 60.000 /Mon. = Ausgaben 60.000 /Mon. Stand vom 01.06.2005: Auszahlungen 60.000 /Mon. + Forderungszugänge 0 /Mon. + Schuldenzugänge 0 /Mon. = Ausgaben 60.000 /Mon. Wie am 01.05.2005 liegen auch jetzt Ausgaben in Höhe von 60.000 vor. Allerdings beinhaltet dieser Betrag keine Schulden mehr, da er beglichen worden ist, also zu Auszahlungen geführt hat. REWE I Tutorium 18

Ausgaben / Auszahlung / Einnahmen / Einzahlung b) Stand vom 01.05.2005: Einzahlungen 0 /Mon. + Forderungszugänge 60.000 /Mon. + Schuldenabgänge 0 /Mon. = Einnahmen 60.000 /Mon. Die Einnahmen betragen 60.000, sind aber nicht durch einen Geldzugang entstanden, sondern durch einen Zugang an Forderungen. Stand vom 01.06.2005: Einzahlungen 60.000 /Mon. + Forderungszugänge 0 /Mon. + Schuldenabgänge 0 /Mon. = Einnahmen 60.000 /Mon. Wie am 01.05. liegen auch jetzt Einnahmen in Höhe von 60.000 vor. Am 01.06. sind die Forderungen allerdings durch einen tatsächlichen Geldzufluss ersetzt worden. REWE I Tutorium 19

Zeitlohn / Akkordlohn Aufgabe 1.7 (Olfert / Kostenrechnung 2005) (1) Bei der Werkzeug GmbH ist ein Arbeiter im Zeitlohn beschäftigt. Er erhält als Lohn 13 /h. Unter Anlegung der Erkenntnisse des Arbeitsstudiums (REFA) müsste er bei Normalleistung in der Lage sein, stündlich 4 Teile fertig zu stellen, was er bisher auch im Durchschnitt erreichte. In der vergangenen Woche kam er nur auf eine durchschnittliche Arbeitsleistung von 2,7 Teilen pro Stunde. Wie hoch ist der Lohn des Arbeiters für letzte Woche, wenn er 38 Stunden arbeitete? 38 h/wo 13 /h = 494 /Wo (2) Bei welchen Arbeitskräften sollte eher der Zeitlohn (Z) bzw. Akkordlohn (A) verwendet werden? Nachtwächter; Pförtner; Maurer; Fernfahrer; Schleifer; Dreher Z Z A Z A A REWE I Tutorium 20

Akkordlohn Aufgabe 1.8 (Olfert / Kostenrechnung 2005) (1) Für Montagearbeiten an Handmixgeräten wird ein Satz von 4,50 pro fertig montiertem Gerät bezahlt. Wie hoch ist der durchschnittliche Stundenlohn eines Arbeiters, wenn er für den Abrechnungszeitraum einer Woche in 38 Stunden 181 Handmixgeräte montiert hat? (2) Die Bearbeitung eines Werkstückes erfordert 20 Minuten, der tarifliche Grundlohn wird mit 14,20 /h angesetzt und ein Akkordzuschlag von 20 % gewährt. Ermitteln Sie: a) Den Grundlohn b) Den Minutenfaktor c) Den Stundenlohn bei 4 in einer Stunde bearbeiteten Werkstücken! REWE I Tutorium 21

Akkordlohn Lösung: (1) 181 Stk/Wo 4,50 /Stk 38h/Wo = 21,43 /h (2) Es ergeben sich: a) Grundlohn = 14,20 /h + 0,2 14,20 /h = 17,04 /h 17,04 /h b) Minutenfak tor = = 0,284 /min 60 min/h c) Stundenlohn = 4 Stk/h 20 min/stk 0,284 /min = 22,72 /h REWE I Tutorium 22

Elementare Berechnungen Aufgabe 1.9 Die X-GmbH stellt nur ein Produkt her. Im Geschäftsjahr 01 werden von diesem Produkt 15.000 Stück zu je 75 /Stk produziert und verkauft. Die Fixkosten betragen 216.000 /a, die variablen Stückkosten 30 /Stk. Die Geschäftsleitung rechnet damit, dass die fixen Kosten im Geschäftsjahr 02 um 25 % und die variablen Stückkosten um 10 % ansteigen. Aufgrund einer Marktanalyse wird ferner davon ausgegangen, dass trotz der geplanten Preiserhöhung von 8 % die Absatzmenge im Geschäftsjahr 02 um 20 % gesteigert werden kann. Berechnen Sie den Periodenerfolg des Jahres 01 und den bei Zugrundelegung der prognostizierten Datenveränderungen zu erwartenden Periodenerfolg des Jahres 02. Ermitteln sie Ferner die voraussichtliche Erfolgsveränderung, die Break-even-Punkte für die Jahre 01 und 02 und stellen Sie fest, ob eine Verlagerung des BEP stattfindet. (Bitte runden Sie auf volle T bzw. Stück ab, falls Sie keine vollen Zahlenwerte errechnet haben.) REWE I Tutorium 23

Lösung: Geschäftsjahr 01: Grundlagen Elementare Berechnungen E = p x = 75 /Stk 15.000 Stk/a = 1.125.000 /a K = K v + K f = k v x + K f K = 30 /Stk 15.000 Stk/a + 216.000 /a = 450.000 /a + 216.000 /a = 666.000 /a G = E K = 1.125.000 /a 666.000 /a = 459.000 /a BEP = K f /(p k v ) = 216.000 /a / (75 /Stk 30 /Stk) = 4.800 Stk/a E Erlös p Stückpreis x Stück K Kosten K v variable Kosten / k v variable Kosten pro Stück K f fixe Kosten G Gewinn BEP Break Even Punkt REWE I Tutorium 24

Geschäftsjahr 02: X neu = 15.000 Stk/a 1,2 = 18.000 Stk/a p neu = 75 /Stk 1,08 = 81 /Stk Grundlagen Elementare Berechnungen K fneu = 216.000 /a 1,25 = 270.000 /a k vneu = 30 /Stk 1,1 = 33 /Stk E neu = p neu x neu = 81 /Stk 18.000 Stk/a = 1.458.000 /a K neu = K vneu + K fneu = k vneu x neu + K fneu K neu = 33 /Stk 18.000 Stk/a + 270.000 /a = 864.000 /a G neu = E neu K neu = 1.458.000 /a 864.000 /a = 594.000 /a BEP neu = K fneu / (p neu k v neu ) = 270.000 /a / (81 /Stk 33 /Stk) = 5.625 Stk/a Veränderung: G: 594.000 /a 459.000 /a = +135.000 /a BEP: 5.625 Stk/a 4.800 Stk/a = 825 Stk/a REWE I Tutorium 25

Elementare Berechnungen Aufgabe 1.10 Die X-GmbH stellt nur ein Produkt her. Im Geschäftsjahr 01 werden von diesem Produkt 6.000 Stück zu je 140 /Stk produziert und verkauft. Die Fixkosten betragen 125.000 /a, die variablen Stückkosten 88 /Stk. Die Geschäftsleitung rechnet damit, dass die fixen Kosten im Geschäftsjahr 02 um 20 % und die variablen Stückkosten um 25 % ansteigen. Aufgrund einer Marktanalyse wird ferner davon ausgegangen, dass trotz der geplanten Preiserhöhung von 10 % die Absatzmenge im Geschäftsjahr 02 um 25 % gesteigert werden kann. Berechnen Sie den Periodenerfolg des Jahres 01 und den bei Zugrundelegung der prognostizierten Datenveränderungen zu erwartenden Periodenerfolg des Jahres 02. Ermitteln sie ferner die voraussichtliche Erfolgsveränderung, die Break-Even-Punkte für die Jahre 01 und 02 und stellen Sie fest, ob eine Verlagerung des BEP stattfindet. (Bitte runden Sie auf volle T bzw. Stück ab, falls Sie keine vollen Zahlenwerte errechnet haben.) REWE I Tutorium 26

Elementare Berechnungen Lösung: Periodenerfolg im Geschäftsjahr 01: 187.000 /a Periodenerfolg im Geschäftsjahr 02: 180.000 /a Veränderung des Periodenerfolgs: BEP im Geschäftsjahr 01: BEP im Geschäftsjahr 02: Veränderung des BEP: 7.000 /a 2.403 Stk/a 3.409 Stk/a + 1006 Stk/a REWE I Tutorium 27

Elementare Berechnungen Aufgabe 1.11 Die Schönwetter GmbH ist ein Einproduktunternehmenund produziert ausschließlich Regenschirme. Im Geschäftsjahr 01 wurden 10 T Stk produziert und zu je 20 /Stk verkauft (aufgrund der anhaltenden Schlechtwetterlage war das Lager am Ende von Geschäftsjahr 01 vollständig geräumt). Die variablen Stückkosten betrugen 8 /Stk. Und die gesamten Fixkosten lagen bei 60 T /a. Für das Geschäftsjahr 02 geht die Schönwetter GmbH von folgender Situation aus: Die variablen Stückkosten steigen in Folge höherer Einstandspreise für Rohmaterial um 25%. Die fixen Kosten sinken durch konsequente Anwendung des Lean- Produktionskonzeptes um 5 T /a. Trotz einer Preiserhöhung um 5 % steigt der Absatz wegen erwarteten Dauerregens um 20 %. a) Bestimmen Sie die Periodenerfolge für das Geschäftsjahr 01 und 02! b) Wie hoch ist der BEP im Geschäftsjahr 01 bzw. 02? c) Hat sich der BEP im Geschäftsjahr 02 im Vergleich zum Vorjahr geändert? REWE I Tutorium 28

Elementare Berechnungen Lösung: a) Periodenerfolg im Geschäftsjahr 01: 60.000 /a Periodenerfolg im Geschäftsjahr 02: 77.000 /a b) BEP im Geschäftsjahr 01 5.000 Stk/a BEP im Geschäftsjahr 02: 5.000 Stk/a c) Hat sich der BEP geändert? Nein REWE I Tutorium 29

Aufgabe 1.12 Grundlagen Elementare Berechnungen Die Schlechtwetter GmbH stellt ausschließlich Regenschirme einer bestimmten Spezifikation her. In der hier betrachteten Planperiode können höchstens 5.000 Regenschirme zu einem Stückpreis von 76 verkauft werden. Gleichzeitig fallen variable Kosten in Höhe von 50 /Stk und Fixkosten von 46.800 /a an. In dieser Planperiode können maximal 6.000 Stkproduziert werden, die aufgrund fehlender Lagermöglichkeiten sofort zu verkaufen sind. a) Bestimmen Sie den maximal möglichen Periodengewinn und den BEP. Gehen Sie in Teilaufgabe b) von folgendem Sachverhalt aus: Die variablen Stückkosten sind aufgrund höherer Materialkosten gestiegen. Zudem muss die Schlechtwetter GmbH wegen vertraglicher Vereinbarungen in der Planperiode 1.200 Regenschirme zu einem Stückpreis von 70 an einen einzelnen Abnehmer liefern. Alle anderen Daten aus dem obigen Aufgabentext gelten unverändert, insbesondere auch die Nachfrage von 5.000 Regenschirmen zu einem Stückpreis von 76. b) Auf welchen Betrag dürfen die variablen Stückkosten höchstens ansteigen, wenn das gewinnmaximale Produktionsprogramm keine Verluste erzielen soll? REWE I Tutorium 30

Elementare Berechnungen Lösung: a) Periodengewinn: 5.000 Stk/a (76 /Stk 50 /Stk) 46.800 /a = 83.200 /a BEP = K f / (P k v ) = 46.800 /a / (76 /Stk 50 /Stk) = 1.800 Stk/a b) Gewinn = Erlös Kosten soll 0 ergeben, also: 1.200 Stk/a (70 /Stk k v ) + 4.800 Stk/a (76 /Stk k v ) 46.800 /a = 0 Auflösen ergibt: 6.000 Stk/a k v + 402.000 /a = 0 k v = 67 /Stk REWE I Tutorium 31