Erfolgsfaktoren bei Bürgerbeteiligungsmodellen im Bereich Erneuerbare Energien

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Transkript:

Erfolgsfaktoren bei Bürgerbeteiligungsmodellen im Bereich Erneuerbare Energien Tagung Recht und Finanzierung Erneuerbare Energien Bürgerbeteiligungsmodelle Leuphana Universität Lüneburg Franziska Kahla, M.Sc. 06.09.2013 1

Agenda Definition von Bürgerbeteiligungen Aktuelle Datenlage Datenerhebung Definition von Erfolg Erfolgs- und Einflussfaktoren Weiteres Vorgehen F. Kahla, M.Sc. Erfolgsfaktoren bei Bürgerbeteiligungsmodellen im Bereich Erneuerbare Energien 06.09.2013 2

Definition von Bürgerbeteiligung im engeren Sinne Bereitstellung von (Eigen-) Kapital Regional begrenzte Tätigkeit Gewisses Maß an Gemeinwohlorientierung Mitbestimmungs- und/oder Kontrollrechte Mehrheitsbeteiligung 3

Bestand von Bürgerbeteiligungsmodellen (eg und GmbH & Co. KG) Stetige Zunahme an Bürgerbeteiligungsmodellen in den letzten Jahren Anzahl BB-Projekte 500 450 400 350 300 250 200 Neugründungen BB Anzahl BB gesamt 150 100 50 0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 * *2011 noch unvollständige Daten, da die Datengrundlage bei GmbH & Co. KGs noch im Aufbau ist 4

Gesellschaftsformen Anteil der Genossenschaften deutlich höher als andere Gesellschaftsformen Anteil Gesellschaftsformen bei BB Modellen* 12% 2% 2% eg GmbH & Co. KG/ UG & Co. KG GmbH/ UG GbR 84% *Vorläufige Daten aus öffentlichen Quellen 5

Energieformen Viele PV-Anlagen mit kleiner Größe, deutlich weniger Bürgerwindparks Energieform (Mehrfachnennungen möglich)* 101 19 4 2 PV Biogas/ Nahwärmenetz Wind 122 434 Wasser Solarthermie Geothermie *Vorläufige Daten 6

Erste Beobachtungen Deutlicher Zuwachs an Bürgerbeteiligungsmodellen in Deutschland Vor allem Zunahme bei kleinen Genossenschaften Besonderer Schwerpunkt beim Ausbau über Bürgerbeteiligungsmodelle im Bereich Photovoltaik Bürgerwindparks mit großen Volumina als GmbH & Co. KG organisiert Bei weiteren Analysen Genossenschaften und GmbH & Co. KGs im Vordergrund öffentliche Datenbasis Erfolgsfaktoren auf diese Gesellschaftsformen angepasst 7

Datenerhebung Was ist unter Erfolg eines Bürgerbeteiligungsmodells zu verstehen? Welche Indikatoren/Maßgrößen gibt es für den Erfolg? Wovon hängt der Erfolg ab? Durch Expertenbefragungen wurden mehrere Erfolgsfaktoren und deren Einflussgrößen ersichtlich 8

Definition Erfolg Allgemein: Erfolg als Zielerreichung des Unternehmens Erfolg als langfristiger Fortbestand des Unternehmens Differenzierung in monetäre und nicht monetäre Größen EE-Projekte: Rein betriebswirtschaftlich: bilanzieller Erfolg bzw. ökonomischer Gewinn Bei Bürgerbeteiligungsmodellen vor allem im Bereich der Erneuerbaren Energien: Aspekte wie Umwelt und Akzeptanz 9

Erfolgsfaktoren Befragung hat fünf Erfolgsfaktoren ergeben, die verschiedene Prioritäten aufweisen Wirtschaft Akzeptanz Umwelt regionale Wertschöpfung Rechtliche Aspekte Jeder dieser Punkte wird von mehreren Faktoren beeinflusst 10

Erfolgs- und Einflussfaktoren I Wirtschaft Gewinn niedriges Risiko wirtschaftliche Investitionen Risikoadäquate Vergütung Rentabilität Anleger als FK-Geber Steuerung Folgeinvestition anlagenspezifisches Risiko langfristige Stabilität (langfristige) Rendite kostengünstige Realisierung Positive Gesamtperformance Umsatz Umsetzung des Projektes Betriebsergebnis 11

Erfolgsfaktoren und Einflussfaktoren II Akzeptanz reg. Wertschöpfung Anlagebereitschaft Mitgliederanzahl Beteiligungshöhe Einbindung der Bürger Social Media positive Wahrnehmung offene Kommunikation langfristige Beteiligung Erfüllung der Erwartungen Beteiligung breiter Schichten Steuern Arbeitsplätze volkswirtschaftl. Faktoren Einkommen Investition 12

Erfolgsfaktoren und Einflussfaktoren III Rechtliche Aspekte Zukünftiges EEG AIFM Energieart Raumplanung Haftung Umwelt CO 2 Ersparnis Ökobilanz Anlagengröße / Leistung Strom/ Wärme/ Gas Autarkie/ Autonomie 13

Weiteres Vorgehen Ausbau der Datenbank Messung des wirtschaftlichen Erfolgs durch Bilanzkennzahlen Analyse der weiteren Erfolgsfaktoren Aufzeigen von Zusammenhängen und Mechanismen Direkte Steuerung der Einflussfaktoren Beurteilung von Bürgerbeteiligungsmodellen im Vergleich zu Projekten ohne Einbindung der Bevölkerung 14

Kontakt Franziska Kahla, M.Sc. Scharnhorststr. 1, C6.213 21335 Lüneburg Fon +49.4131.677-1936 Fax +49.4131.677-2169 franziska.kahla@leuphana.de Analyse von Bürgerbeteiligungsmodellen als Forschungsprojekt an der Professur für Finanzierung und Finanzwirtschaft der Leuphana Universität Lüneburg http://www.leuphana.de/professuren/finanzierungfinanzwirtschaft/forschung/aktuell/analyse-von-buergerbeteiligungsmodellen.html 15