FORUM Organisch oder psychisch bedingte Beeinträchtigungen der sprachlichen Kommunikation und des Spracherwerbs sind die Phänomene, denen sich die klinische Linguistik widmet. Nicht nur die allgemeine Bedeutsamkeit dieses Arbeitsgebietes veranlaßt die Redaktion zum Abdruck des nachstehenden Berichts, es ist vor allem auch das orientierende Bild, das Georg Greitemann und Walter Huber von einem entstehenden (und vielleicht wachsenden) linguistischen Berufsfeld zeichnen, dem sich die linguistische Ausbildung an den Hochschulen nicht verschließen kann. Wegen des weiteren Zusammenhangs, in dem die von den Autoren durchgeführte Umfrage zu sehen ist, verweisen wir auf die Schrift über linguistische Berufsfelder von Brünner/Fiehler/Herlemann. Was die Autoren an Desideraten wiedergeben, denen sich Linguisten in der klinischen Praxis gegenübersehen, steht in einem Spannungsverhältnis zu dem in Heft, veröffentlichten Erfahrungsbericht von Ulrich Schmitz. Hierin wird für die Redaktion erneut ein Anlaß ersichtlich, im FORUM einer linguistischen Zeitschrift die Möglichkeiten und Grenzen quantitativer und an einem positivistischen" Wissenschaftsverständnis orientierter experimenteller Verfahren - zur kontroversen - Diskussion zu stellen. Georg Greitemann/ Walter Huber Klinische Linguistik Seit Gründung der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft (DGfS) im Jahr 99 gibt es eine Kommission, in der Berufsfelder für Linguisten, u.a. das der Klinischen Linguistik" oder auch Patholinguistik" untersucht werden (vgl. Klann-Delius 98). Angaben zu diesem Berufsfeld wurden bereits in einem Bielefelder Projekt gemacht (Mellies/Vauth 98), in einem Bericht von Berliner Kollegen (Ostermann et al. 98) sowie in den von der Bundesanstalt für Arbeit herausgegebenen Blättern zur Berufskunde (Auer/Hartmann 98). Am ausführlichsten wird das Berufsfeld Klinische Linguistik" von Ostermann (98) diskutiert. Für die DGfS hat Gisela Klann-Delius einen Fragebogen zur Ermittlung dieses Berufsfeldes erarbeitet. Im folgenden berichten wir über die Ergebnisse l Brünner, Gisela/Fiehler, Reinhard/Herlemann, Brigitte: Linguistische Berufsfelder außerhalb von Schule und Hochschule. [Hrsg. von der] Berufsfelderkommission der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft <DGfS>. - (Osnabrück: Verein zur Förderung der Sprachwissenschaft in Forschung und Ausbildung, e. V. 983). (= Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie. Beiheft. 6). Zeitschrift für Sprachwissenschaft, (983), 33- Vandenhoeck & Ruprecht, 83 ISSN -96 Download Date /6/ :9 PM
3 Georg Greitemannj Walter Huber der Umfrage bei Kliniken, die Patienten mit organisch bedingten Sprach-, Sprech- und Stimmstörungen versorgen. Voranstellen möchten wir eine Beschreibung der Arbeitsmöglichkeiten in diesem Bereich. L Beschreibung des Berufsfeldes Klinische Linguisten beschäftigen sich mit organisch und/oder psychisch bedingten Beeinträchtigungen der sprachlichen Kommunikation und des Spracherwerbs. Die Störungen betreffen einzelne oder mehrere sprachsystematische Komponenten (Lautsystem, Lexikon, Syntax, Semantik, Pragmatik) und können uni-, multi- oder supramodal ausgeprägt sein. - Klinische Linguisten arbeiten an Institutionen, in denen solche Beeinträchtigungen diagnostiziert, behandelt und erforscht werden und an denen eine spezifische Ausbildung und Fortbildung stattfindet. Solche Institutionen sind: Kliniken der Neurologic, Psychiatrie, Pädiatrie und HNO, Rehabilitationseinrichtungen derselben medizinischen Disziplinen, Lehranstalten für Logopädie, Hochschulen für Sprachheilpädagogik, Forschungszentren der Universitäten, der Max-Planck-Gesellschaft und von sonstigen Stiftungen. - Ungeklärt ist, ob für klinische Linguisten ebenso wie für Pädagogen nach mehrjähriger praktischer Tätigkeit und nach Ablegen einer Sonderprüfung die kassenärztlich anerkannte Niederlassung in einer sprachtherapeutischen Praxis möglich ist. Wie bei Logopäden könnte die Behandlung nur auf Verordnung und unter Kontrolle eines Arztes erfolgen. (Vgl. dazu die Stellungnahme der Mitgliederversammlung der DGfS vom 3.3.98 in Köln, Bulletin der DGfS Nr. /98). Bei der Beobachtung und Interpretation von Sprachstörungen kommen Verfahren und Modellvorstellung aus verschiedenen Richtungen der Grammatiktheorie, der Lexikontheorie, der linguistischen Logik und Pragmatik zur Anwendung. Für eine psychometrisch abgesicherte Diagnostik und Erfolgskontrolle der Sprachtherapie ist die Anwendung und gegebenenfalls die Entwicklung von linguistisch begründeten Tests und Aufgabensammlungen notwendig. Für die Planung und Durchführung von Therapie geht es zum einen um die Entwicklung von linguistisch begründeten Therapiemethoden, Programmen und Materialien, zum anderen um die Anwendung lernpsychologischer und sprachdidaktischer Verfahren. In der Ausbildung von Logopäden sind insbesondere Stoffe der Psycho- und Neurolinguistik zu vermitteln, aber auch der allgemeinen und theoretischen Linguistik. In der irisgesamt 6-semestrigen Ausbildung sind für Linguistik 8 Stunden vorgesehen. - Diese Tätigkeitsbereiche mit ihren spezifischen Problemstellungen sind natürlich je nach Institution unterschiedlich gewichtet. Soweit uns bekannt, arbeiten in der Bundesrepublik zur Zeit ca. 6 ausgebildete Linguisten an Institutionen, die mit der Diagnostik, Therapie und Erfor- Download Date /6/ :9 PM
Klinische Linguistik 35 schung von Sprach- und Sprechstörungen schwerpunktmäßig beschäftigt sind. Die Bezahlung erfolgt in der Regel ab BAT II a. Die Beschäftigungsverhältnisse sind hauptberuflich, teilzeitlich sowie im Rahmen von Lehraufträgen. Zusammen mit dem immer noch ansteigenden Bedarf an Logopäden und Sprachtherapeuten dürfte auch der Bedarf an klinischen Linguisten in den nächsten Jahren steigen. Für eine genaue Schätzung des Bedarfs ist von den Häufigkeiten auszugehen, mit denen zentrale Sprachstörungen bei Erwachsenen und Kindern pro Jahr auftreten. Aphasien mit vaskulärer Ätiologie haben pro Jahr eine Inzidenzrate von ca. 5 Patienten pro l Million Einwohner. Nimmt man Aphasien anderer Ätiologien und Aphasien bei Kindern hinzu, dann ergibt das für die BRD jährlich ca. 5 Neuerkrankungen mit Aphasie. Ein Drittel dieser Patienten ist schätzungsweise therapiebedürftig, wobei die Dauer der Behandlung im Schnitt zwischen 6 Monaten und l Jahr liegen dürfte. Für die Inzidenzrate von Sprachentwicklungsbehinderungen bei Kindern ist von ca. 6 Neugeborenen pro Jahr auszugehen. Davon haben -3% frühkindliche Hirnschäden, von denen wieder ca. Va zu Behinderungen der Sprachentwicklung führen. Ausgehend von diesen Schätzungen ergeben sich pro Jahr für die BRD -5 Neuerkrankungen mit zentralen Sprachstörungen, von denen annähernd Erwachsene und Kinder eine genaue neurolinguistische Diagnose und Therapieplanung benötigen. Würden diese Aufgaben ausschließlich von klinischen Linguisten erfüllt, dann ergäbe sich ein sozial-medizinisch begründeter Bedarf von -5 klinischen Linguisten für die BRD, wobei wir davon ausgehen, daß -5 Patienten durch einen klinischen Linguisten pro Jahr zu versorgen wären. Diese Schätzung geht ausschließlich von Inzidenzraten aus und nicht von Prävalenzraten, also nicht von der Gesamtheit der pro Jahr zu betreuenden Patienten. Bei Berücksichtigung der Prävalenz, über die genaue Angaben jedoch nicht vorliegen, ergibt sich möglicherweise eine Verdoppelung der Bedarfsforderung. Eine wesentlich wichtigere Einschränkung dieser Bedarfsschätzung ist natürlich, daß eine Reihe weiterer Berufe für die diagnostische und therapeutische Betreuung von zentralen Sprachstörungen zuständig sind. Die relevante Forschung ist ausschließlich interdisziplinär. Sie erfolgt im Bereich der Neurowissenschaften, der Spracherwerbsforschung, der Verhaltensforschung und der klinischen Psychologie. Je nach Spezialgebiet sind die Forschungsschwerpunkte recht unterschiedlich. Im Bereich der zentralen Sprachstörungen bei Kindern und Erwachsenen geht es beispielsweise um die Zuordnung von sprachlichem Verhalten zu gestörten Strukturen und Funktionen des Gehirns, um die Entwicklung von Modellen der sprachlichen Verarbeitung, um Beschreibungen der sprachlichen Symptomatik bei verschiedenen klinischen Syndromen, um linguistisch und psychometrisch abgesicherte Diagnostik, um Untersuchungen zur sprachlichen Lernfähigkeit. Nach einer Grundausbildung in allgemeiner Linguistik einschließlich der Phonetik ist eine Schwerpunktbildung in Neuro- und Psycholinguistik notwendig. Zusatzausbildung in Psychologie als zweitem Hauptfach mit dem Schwer- Download Date /6/ :9 PM
36 Georg Greitemann/ Walter Huber punkt in klinischer Psychologie ist nahezu eine notwendige Voraussetzung. Ein Zweitstudium in Medizin oder Pädagogik kann je nach Aufgabenbereich sehr sinnvoll sein, führt jedoch meist von dem eigentlichen Tätigkeitsbereich der klinischen Linguistik weg. Bei schwerpunktmäßiger Beschäftigung im Bereich der Sprachtherapie ist eine Zusatzausbildung in Logopädie sehr sinnvoll. Eine Reihe weiterer Berufe ist für die diagnostische und therapeutische Betreuung von zentralen Sprachstörungen zuständig, nämlich Logopäden, klinische Psychologen, Sprachheilpädagogen sowie aus den medizinischen Disziplinen Phoniater, Pädiater und Neurologen. Eine Abgrenzung zu diesen Berufen, insbesondere zu klinischer Psychologie und Logopädie, ist auch bei genauer Beschreibung der Aufgaben des klinischen Linguisten nicht immer möglich. Ein Nachteil ist, daß Linguisten im Gegensatz zu Psychologen nicht einen Diplomstudiengang nachweisen können. Außerdem gibt es einen speziellen Ausbildungsgang analog zu dem des klinischen Psychologen derzeit nur in Ansätzen. Eine weitere Schwierigkeit ist, daß an den genannten Institutionen meist nur Ärzte oder Psychologen als Mitarbeiter mit Hochschulabschluß vorgesehen sind. Dies erfordert Flexibilität und rasches Einarbeiten in Aufgaben, die in der theoretischen Ausbildung eines Linguisten nicht angesprochen werden können. Andererseits begründet sich der Bedarf an klinischen Linguisten gerade darin, daß Mitarbeiter mit detaillierten Kenntnissen in der Beschreibung von Sprachen, in den Theorien von Sprachen sowie in den Methoden und Ergebnissen der experimentell-empirischen Teilgebiete der Linguistik gebraucht werden.. Umfrage Der Fragebogen zur Ermittlung des Berufsfeldes klinische Linguistik (vgl. Anhang) umfaßte die folgenden Punkte:. An wievielen Institutionen arbeitet ein Linguist bzw. besteht Bedarf?. und 3. Was ist der Tätigkeitsbereich für diese Stellen?. Um welche Störungsbilder geht es: Aphasie, Sprechstörung, Kommunikationsstörung bei Erwachsenen, Sprachstörung bei Kindern? 3. Welche Aufgaben sind vorgesehen: Diagnose, Therapie, Forschung, Planung und Koordination von Therapien, Ausbildung?. Wird eine Mitarbeit von klinischen Linguisten generell als relevant eingeschätzt? 5. Welche Qualifikationen werden bei klinischen Linguisten vorausgesetzt? 5.. Kenntnisse der theoretischen und deskriptiven Linguistik 5.. Kenntnisse des kindlichen Spracherwerbs 5.3. Kenntnisse des klinischen Bildes von Sprach-, Sprech- und Kommunikationsstörungen 5.. Kenntnisse der experimentellen Psychologie Download Date /6/ :9 PM
Klinische Linguistik 3 5.5. Kenntnisse von Therapieverfahren: Sprach-, Verhaltens-, gesprächstherapeutische, tiefenpsychologische Ausrichtung 6. Wie hoch wird der derzeitige Bedarf an klinischen Linguisten geschätzt? Der Fragebogen wurde Ende November 98 zusammen mit einem Begleitbrief von Professor Poeck, Vorstand der Abteilung Neurologic der RWTH Aachen, an 89 Institutionen verschickt, von denen insgesamt rund 6% antworteten. Die Einzelheiten entnehme man Tabelle. Bei den Schulen war der Rück- Tab.l Institutionen Neurolog. Kliniken HNO/Kinderkliniken mit Audiologie bzw. Phoniatrie Rehabilitationskliniken für Hirnverletzte Schulen für Logopädie/ Sprachtherapie zusammen angeschrieben 5 5 89 geantwortet 6(6%) (%) (3%) (%) 53 (6%) Anzahl Institutionen Tab. Linguisten Relevanz vorhanden benötigt weder noch ja nein offen Neurologie (6) 6 3 Audiologie/ Phoniatrie () 6 5 8 Rehabilitation () 6 6 Schulen () 3 Zusammen (53) in% 6% 3 59% 3 5% 38 % 3% 8 5% Download Date /6/ :9 PM
38 Georg Greitemannj Walter Huber lauf auffallig niedrig, möglicherweise deshalb, weil die Fragen - für die Tätigkeit von Linguisten an Schulen als irrelevant angesehen wurden. Teilweise haben auch Kliniken und dazugehörige Schulen, die von uns gesondert angeschrieben wurden, nur einen Fragebogen für die gesamte Klinik zurückgeschickt. Die Antworten auf die Fragen nach vorhandenen und benötigten Linguisten (Frage l a-b) sowie nach Einschätzung der Relevanz von klinischer Linguistik (Frage ) sind in Tabelle zusammengestellt. An jeweils rund */ der Institutionen sind Stellen für klinische Linguistik bereits vorhanden bzw. besteht kein Bedarf an solchen Stellen. Mehr als die Hälfte der Institutionen hat derzeit Bedarf für einen klinischen Linguisten, bei fünf Institutionen, darunter drei Rehabilitations-Kliniken besteht Bedarf zusätzlich zu bereits vorhandenen Stellen. Insgesamt schätzen % der Beantworter eine Mitarbeit von Linguisten als relevant ein, während 3% es verneinen, daß eine Mitarbeit von Linguisten wichtig werden kann. In Tabelle 3 sind die Einschätzungen über die Zahl der derzeit in der BRD benötigten klinischen Linguisten angegeben. Rund 36% der Institutionen gab Tab. 3 Anzahl Institutionen Bedarfs-Einschätzung ca. 5 mehr keine Antwort Neurologic (6) 8 Audiologie/ Phoniatrie () Rehabilitation () 3 5 Schulen () zusammen (53) 3 5 5 9 hier keine Antwort. Die Mehrzahl der Institutionen schätzt, daß 5- klinische Linguisten derzeit benötigt werden. Diese Schätzungen umfassen sowohl die Anzahl der bereits tätigen klinischen Linguisten als auch die Anzahl von offenen und aktuell benötigten Stellen. Die Angaben zum Tätigkeitsbereich (Fragen und 3) sind in Tabelle des Anhangs aufgeschlüsselt. 68% der Institutionen gibt die Versorgung von Aphasien als Tätigkeitsbereich an, während nur -3% auch die übrigen Störungsbilder nennen. Rund die Hälfte der Institutionen sieht jeweils die Diagnose, die Download Date /6/ :9 PM
Klinische Linguistik 39 Therapie und die Forschung als geeignete Aufgaben an. Therapieplanung und Ausbildung werden demgegenüber deutlich weniger häufig genannt. Etwas mehr als % der Institutionen machte keine Angaben. Die Wichtigkeit der Aphasie in der Einschätzung der Fragebogen-Beantworter wird auch daran deutlich, daß sie in Kombination mit den Aufgaben Diagnose, Therapie und Forschung im Vergleich zu den anderen Störungsbildern herausragend am häufigsten genannt wird. Die Verteilung der Antworten auf Frage 5 nach den Kenntnissen, die ein im klinischen Bereich tätiger Linguist vor allem mitbringen sollte, sind in Tabelle 5 des Anhangs angegeben. Am wichtigsten werden Kenntnisse der allgemeinen Linguistik, Kenntnisse des klinischen Bildes von Sprach-, Sprech- und Kommunikationsstörungen sowie Kenntnisse von Behandlungsverfahren angesehen. Diese wurden von 9% bzw. % der Fragebogen-Beantworter angekreuzt. Die im Fragebogen im einzelnen angeführten Gegenstandsbereiche der theoretischen und der deskriptiven Linguistik, nämlich Lautstrukturen, Wortschatz, Satzbau und Struktur von Kommunikationsvorgängen werden in etwa als gleich wichtig angesehen (33, 3, 35 bzw. 36 von insgesamt Antworten). Von den im einzelnen angeführten therapeutischen Verfahren wird Sprachtherapie von nahezu allen Beantwortern angekreuzt (39 von ). Demgegenüber werden Verhaltenstherapie, Gesprächstherapie und tiefenpsychologisch ausgerichtete Therapie weitaus weniger häufig genannt (6, 5 bzw. von ). 3. Schlußfolgerung Die Umfrage zeigt, daß insbesondere Neurologen die Zusammenarbeit mit Linguisten bei der Diagnose, Therapie und Erforschung von Aphasien als notwendig ansehen. Die Mehrzahl der Neurologen gibt für die BRD eine Bedarfsschätzung von rund klinischen Linguisten, wobei eher weniger als die Hälfte der benötigten Stellen vorhanden bzw. besetzt sind. An von 6 neurologischen Kliniken würden Linguisten sofort eingestellt, sofern Stellen frei wären bzw. geeignete Bewerbungen vorlägen. Vorausgesetzt wird vor allem eine gründliche Ausbildung in allgemeiner Linguistik, aber auch Kenntnisse der klinischen Bilder von Sprachstörungen sowie von sprachtherapeutischen Methoden. Weitgehend dieselben Einschätzungen fanden sich in den Antworten der Rehabilitationskliniken und - mit einigen Abstrichen - in den Antworten von Kliniken mit Phoniatrie/Audiologie. Allerdings waren hier die Zahlen der insgesamt erfaßten Institutionen deutlich geringer. Eine Fortsetzung der Umfrage bei einer größeren Zahl von Kliniken, die organisch bedingte Sprachstörungen im Kindesalter und die psychogen bedingte Kommunikationsstörungen versorgen, ist vorgesehen. Download Date /6/ :9 PM
Georg Gr eilemann \ Walter Huber Literaturnachweis [Auer/Hartmann 98] Auer, J.C.P./Hartmann, Peter: Sprachwissenschaftler einschließlich Phonetiker und Kommunikationswissenschaftler. - In: Blätter zur Berufskunde. Hrsg. von der Bundesanstalt für Arbeit. Bd. 3.. Aufl. - Bielefeld: Berteismann 98. [Klann-Delius 98] Klann-Delius, Gisela: Zum Stand der Recherchen in Sachen Studiengang klinische Linguistik. - In: Bulletin der DGß 5 (98), 33-3. [Mellies/Vauth 98] Mellies, Rüdiger/Vauth, Ulrike: Arbeitsmöglichkeiten für Linguisten im Bereich Sprachpathologie. - Arbeitsmaterialien zur Berufsfeldproblematik. Hrsg. von der Berufsfelder Kommission der DGfS. - Bielefeld: Fakultät Linguistik und Literaturwissenschaft 98. S. -. [Ostermann 98] Ostermann, Frank: Arbeitsfeld sprachlich-soziale Versorgung. Beschreibung undproblematisierung der Arbeit mit Sprachgestörten aus linguistischer Sicht. ~ In: Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie 9 (98), -69. [Ostermann et al. 98] Ostermann, Frank/Sanden, Peter/Schrick, Michael: Linguistikstudium und dann? Eine Untersuchung über Arbeitsmöglichkeiten für Sprachwissenschaftler außerhalb der Universität. - In: Linguistische Berichte 66 (98), -55. Anhang Deutsche Gesellschaft für Sprachwissenschaft Der Vorstand Fragebogen zur Ermittlung des Berufsfeldes,,klinische Linguistik". Arbeitet an Ihrer Institution ein ausgebildeter Linguist... ja... nein oder besteht an Ihrer Institution ein Bedarf an ausgebildeten Linguisten. In welchen Bereichen arbeitet der bei Ihnen beschäftigte Linguist, bzw. in welchen Bereichen sollte er arbeiten - in der Versorgung von. zentralen Sprachstörungen bei Erwachsenen (Aphasien). Sprech-, Stimm- und Hörstörungen bei Erwachsenen.3 Kommunikationsstörungen bei Erwachsenen. Entwicklungsstörungen der Sprache, des Sprechens und Hörens und der Aphasien bei Kindern. 3. In welchen Arbeitsbereichen innerhalb Ihrer Institutionen arbeitet bereits ein Linguist bzw. ist die Arbeit eines Linguisten wünschenswert - im Bereich der 3. Diagnose 3. Therapie 3.3 Forschung 3. Planung und Koordination von Therapien (Supervision) 3.5 Ausbildung von Logopäden oder Sprachtherapeuten... ja... nein Download Date /6/ :9 PM
Klinische Linguistik. Könnten Sie sich vorstellen, daß für Ihren Bereich der Versorgung von Sprach-, Sprech- und Kommunikationsstörungen eine Mitarbeit von Linguisten wichtig werden kann... ja... nein 5. Welche Kenntnisse sollte ein im klinischen Bereich tätiger Linguist vor allem mitbringen - 5. Kenntnisse von Verfahren der Beschreibung und Analyse 5.. von Lautstrukturen der Sprache.l. des Wortschatzes 5..3 des Satzbaues 5.. der Struktur von Kommunikationsvorgängen 5. Kenntnisse des Verlaufs der kindlichen Sprachentwicklung 5.3 Kenntnisse des klinischen Bildes von Sprach-, Sprech- und Kommunikationsstörungen 5. Kenntnisse experimenteller und statistischer Verfahrensweisen für die Durchführung und Entwicklung von diagnostischen Verfahren und für die kontrollierte Beobachtung des Therapieverlaufs 5.5 Kenntnisse von Behandlungsverfahren mit einer 5.5. sprachtherapeutischen 5.5. verhaltenstherapeutischen 5.5.3 gesprächstherapeutischen 5.5. tiefenpsychologischen Ausrichtung 6. Wie hoch würden Sie die Zahl der derzeit in der Bundesrepublik für die Arbeit in Ihrem Fachgebiet benötigten Linguisten einschätzen...... 5......... mehr Download Date /6/ :9 PM
Georg Greitemann l Walter Huber Tab. : Einzelangaben und kombinierte Angaben zu Tätigkeitsbereichen: Störungsbilder (Frage ) und Aufgaben (Frage 3) N = 53 6--- Diagnose Therapie For- Therapie- Ausbil- keine A. schung planung düng n 9 3 5 9-3-- 6-3-9- -6-5- -3-5- -5--3 --- Aphasie Sprechstörung Kommunikationsstörung Sprachentwicklungsstörung keine Antwort 36 9-5-- --5-8--- 6-6-- -5-- 9 9 6 6 9 9 3 5 8 3 N: Gesamtzahl der Institutionen, darunter aufgeschlüsselt nach Neurologic, Audiologie/Phoniatrie, Rehabilitation, Schulen n: Anteile der Einzelangaben, darunter aufgeschlüsselt nach Institutionen Tab. 5: Einzelangaben und kombinierte Angaben zu vorausgesetzten Kenntnissen (Frage 5) N = 53 6--- Allg Ling Sprach Entw Klin Bild Exp Psych Therapie keine Antw Allg Ling Sprach Entw Klin Bild Exp Psych Therapie keine Antw 5-9-9-3 6-9-5- c 3 ----3 9 9 3 6-6--3 38 3 36 9-6--3-3-- Eingereicht am 8.9.98 Download Date /6/ :9 PM