Internetpräsentation Projekte zur Förderung des sozialen Zusammenhalts durch Etablierung einer Willkommenskultur



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Transkript:

Internetpräsentation Projekte zur Förderung des sozialen Zusammenhalts durch Etablierung einer Willkommenskultur Das Bundesamt fördert im Rahmen seiner nationalen Projektförderung seit 01.09.2012 deutschlandweit insgesamt 14 lokale und regionale Projekte zum Schwerpunkt Förderung des sozialen Zusammenhalts durch Etablierung einer Willkommenskultur. Die Etablierung einer Willkommenskultur meint die Gestaltung attraktiver Rahmenbedingungen insbesondere für Neuzuwanderer und bezieht sich vor allem auf die Phase der Erstorientierung. Die Projekte zur Etablierung einer Willkommenskultur sollen daher innovative Konzepte entwickeln, wie Neuzuwanderer direkt nach ihrer Ankunft in Deutschland mit den notwendigen Informationen und Ansprechpartnern für eine schnelle Integration vertraut gemacht werden können. Gefördert werden u.a. Projekte, die auf einer engen Kooperation verschiedener Akteure der Erstorientierung (z.b. Ausländerbehörden, Migrationsberatung, Sprachkurs- und Bildungsträger, Migrantenorganisationen, Wirtschaftsverbände) aufbauen mit dem Ziel einer langfristigen, strukturellen Verbesserung der entsprechenden Kooperationen und Angebote vor Ort. Da ein Willkommen aus einer Hand jedoch nicht nur durch offizielle Stellen ermöglicht werden muss, sondern maßgeblich auch durch zivilgesellschaftliches und ehrenamtliches Engagement unterstützt werden kann, werden auch Projekte gefördert, die die Vermittlung von direkten Ansprechpartnern ( Paten, Lotsen ) für Neuzuwanderer erproben. Die Projekte werden während der Projektlaufzeit intensiv fachlich und wissenschaftlich begleitet, um sie untereinander zu vernetzen, die verschiedenen Projektinhalte und ziele hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit zu überprüfen sowie aus den Projektergebnissen verallgemeinerbare Handlungsempfehlungen zu generieren. 1

Zu Haus am Neckar Baden-Württemberg (landesweit) Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.v. erwachsene Spätaussiedler (Familien) Projektbeschreibung: Ein kreisübergreifendes ressourcenorientiertes Projekt zur Stärkung der Partizipation der Zuwanderer an der lokalen Integrationsarbeit in Baden- Württemberg. Ziele sind: die Stärkung der Potentiale und die Förderung der mitgebrachten Kompetenzen durch die Schaffung von Freizeitangeboten für Jugendliche und in den Bereichen Sport, Theater, Musik und Tanz; Beteiligung der Zuwanderer am gesellschaftlichen und kulturellen Leben der Stadt durch die Einbindung der geschaffenen Angebote in das örtliche Gemeinwesen; Verbesserung der Kontakte mit den einheimischen Nachbarn; Unterstützung der Familien und Eltern bei der Lösung der Integrationsprobleme; Ausbau der Aktivitäten von Migrantenorganisationen in der lokalen Integrationsarbeit. Aufbau einer Willkommenskultur Kornwestheim / Kreis Ludwigsburg / Baden-Württemberg Stadt Kornwestheim Aufbau einer Willkommenskultur: Kleine Willkommensgeschenke mit zahlreichen Informationen und Gutscheinen, z.b. für eine Stadtführung oder einen Kaffee beim ersten Besuch des Bewohnercafés sollen neu Zugewanderten persönlich übergeben werden. Geplant sich auch Hausbesuche nach der Geburt eines Kinder mit der Möglichkeit der Vermittlung einer Familienpatenschaft. Eine Lenkungsgruppe bestehend aus Einwohnermeldeamt, Ausländeramt, Migrationsdienst sowie Migrantenorganisationen und Kulturvereinen soll die Projektorganisation übernehmen und steuern. 2

Willkommen in Fürth Fürth / Bayern Institut für soziale und kulturelle Arbeit (ISKA) Migranten und Einheimische Aufbau eines ehrenamtlichen Unterstützungsnetzwerks zur Entwicklung und Umsetzung einer Willkommenskultur für Neuzuwanderer. Die Zielgruppe der Neuzuwanderer soll über die Kooperation mit den Institutionen der Integrationsberatung vor Ort und über die Kooperation mit den aktiven Migrantenvereinen erreicht werden. Außerdem soll das Projekt im Netzwerk Migration Fürth, im Integrationsbeitrat und in der Öffentlichkeit vorgestellt und beworben werden. Freiwillige für das Projekt werden hauptsächlich über eine breite Öffentlichkeitsarbeit akquiriert. Die Freiwilligen-Teams werden von einem hauptamtlichen Projektleiter aufgebaut, betreut und begleitet. Es finden Fortbildungen zum Thema Interkulturelle Kompetenz und interkulturelle Stadterkundung statt. Ziel des Projektes ist es z.b., Zuwanderinnen und Zuwanderer beim Neubeginn in Fürth zu unterstützen. Es wird deshalb für alle Zugewanderer auch ein sog. Starterpaket geben, in dem viele Informationen z.b. über Beratungseinrichtungen, Schulanmeldung, Fürth-Pass oder den öffentlichen Nahverkehr enthalten sind. Nachbarn kommen zusammen Berlin Al-Dar e.v. Mitbürger arabischer Herkunft und deutsche Mitbürger Das Projekt soll durch gegenseitigen Austausch und Kennenlernen ein friedliches Zusammenleben der Mitbürger im Sozialraum bewirken. Die Zuwanderer erhalten die Möglichkeit, sich pragmatisch und an ihrer Realität orientiert, mit ihren Mitbürgern im Sozialraum auszutauschen. Durch Treffen erhalten sie Unterstützung, kulturellen Beistand und praktische Tipps. Durch niederschwellige Angebote (Feste, Kulturangebote etc.) soll die Basis zum Abbau von Vorurteilen geschaffen werden. Durch Maßnahmen wie Veranstaltungen, Fachvorträge, Seminare und Ausflüge werden Alltagssituationen thematisiert, Kenntnisse erworben und ein neues Umfeld außerhalb des Sozialraums erfahren. Weitere Ziele sind die Verbesserung der wechselseitigen Akzeptanz von Zuwanderern und Aufnahmebevölkerung, die Sensibilisierung der Bürger mit und ohne Migrationshintergrund für die Identifizierung der Alltagsdiskriminierungen und die Behebungen der gegenseitigen Missverständnisse. 3

Neukölln gemeinsam gestalten Berlin Nachbarschaftsheim Neukölln e.v. Ziel ist die Erhöhung des Anteils Zugewanderter in zivilgesellschaftlichen Vertretungen und Gremien in Berlin-Neukölln durch Information, Befähigung und Begleitung der Zugewanderten und durch Förderung der interkulturellen Öffnung der Gremien. Hierzu sollen Bürgerbüros mit Informations- und Beratungsangeboten zu Beteiligungsmöglichkeiten eingerichtet sowie Räume und technische Infrastruktur für sich gründende Migranten-Selbstvertretungen geschaffen werden. Um bürgerschaftliches Engagement von Zugewanderten anzustoßen, werden die Zugewanderten in ihrem Lebensumfeld aufgesucht und wird ihnen praktische Unterstützung bei der Wahrnehmung von Beteiligung angeboten. Aufsuchende Informationsworkshops sollen über Kultur- und Moscheevereine eine breite Öffentlichkeit erreichen. Für bereits Engagierte bietet das Projekte Qualifizierungskurse mit Vermittlung von know how für politisches Engagement. Um die interkulturelle Öffnung von Beteiligungsgremien zu fördern, werden Gelingensbedingungen migrantischen Engagements in Interviews untersucht und in einem Praxisleitfaden sowie einem Fachtag präsentiert. Mentorenprojekt Bremerhaven AWO Sozialdienste GmbH Das Projekt will nach Bremerhaven zugewanderten Menschen Patenschaften zu ehrenamtlichen Mentorinnen und Mentoren vermitteln und durch die Initiierung einer individuellen Begleitung die soziale Integration fördern. Nach der Teilnehmerakquise und im Anschluss an Einzelgespräche sollen in einem Pairingverfahren Mentoren und Neuzugewanderte passend ausgewählt und miteinander in Kontakt gebracht werden. Die Mentoren treffen sich regelmäßig mit den Neuzugewanderten und übernehmen Türöffner- und Lotsenfunktionen bei der Alltagsorganisation und der Lebensgestaltung in einer zunächst fremden Umgebung. Durch die individuelle Begleitung Neuzugewanderter durch einen Mentor soll eine Willkommenskultur geschaffen und so die soziale Integration gefördert werden. 4

4 Friends Hamburg SBB Kompetenz GmbH Ziel ist die Förderung des sozialen Zusammenhalts, indem Leitlinien zur Entwicklung einer Willkommens- und Anerkennungskultur entwickelt werden. Dabei soll die wechselseitige Akzeptanz und interkulturelle Kompetenz aller Beteiligten verbessert werden. In einem Netzwerk, das aus Vertretern von Migrantenorganisationen, Unternehmen, der Universität, der Politik, maßgeblichen Verbänden sowie der SBB Kompetenz besteht, sollen die Leitlinien formuliert und anhand eines Beispiels für die Praxistauglichkeit überprüft werden. Nach einer abschließenden Korrektur wird ein Fragebogen entwickelt, der es erlauben wird, den Stand einzelner Unternehmen bezüglich ihrer Willkommenskultur und möglicherweise latent auftretender diskriminierender Verhaltensweisen zu überprüfen. Perspektivisch wird die gesellschaftliche und soziale Integration in gemeinsamer Verantwortung angestrebt. Etablierung einer Willkommenskultur Wiesbaden / Hessen Kubis, Verein für Kultur, Bildung und Sozialmanagement e.v. Neuzugewanderte EU-Bürger Ziel ist die Etablierung einer Willkommenskultur, die Menschen mit Migrationshintergrund hilft, sich in diesem Land zu orientieren und in der Gesellschaft Fuß zu fassen sowie die Kultur, Wertevorstellung und die Sprache kennenzulernen und zu festigen. Den Zugewanderten sollen ehrenamtliche Paten zur Seite gestellt werden, die sie dabei begleiten ihren neuen Wohnort und relevante Orte kennenzulernen. Sie erhalten die Möglichkeit, in einem geschützten Raum Informationen über Beratungsdienste, Zugang zu Kita-Plätzen, Schulformen, Ausbildungssystem, Integrationskursen, Elternbildungs- sowie Freizeitangeboten zu erfahren, Fragen zu stellen und dadurch ihre Selbsthilfepotenziale zu stärken. Darüber hinaus bieten Gesprächskreise geschlechterspezifische Austauschmöglichkeiten an. Ehrenamtliche leisten dabei Hilfestellung im Alltag. So werden Chancen eröffnet, sich am gesellschaftlichen, kulturellen, 5

wirtschaftlichen und politischen Leben zu beteiligen. Zuwanderer sollen selbst für das bürgerschaftliche Engagement motiviert und angeregt werden, selbst Patenschaften zu übernehmen. Die Ansprache der Teilnehmer erfolgt über die Migrationsdienste sowie Integrations- und Sprachkurse. IRON Integration von Roma in der Nordstadt Dortmund / Nordrhein-Westfalen Planerladen, Verein zur Förderung demokratischer Stadtplanung und stadtteilbezogener Gemeinwesenarbeit e.v. Roma Ziele sind die Einführung eines konstruktiven Klimas gegenseitiger Akzeptanz und des friedlichen Miteinanders im Stadtteil, die Förderung einer sachlichen und pragmatischen öffentlichen Diskussion über Probleme, die Schaffung von Bedingungen und Voraussetzungen für den alltäglichen Informationsaustausch und der Kommunikation sowie die Befähigung zur Mitsprache und Selbstorganisation und Etablierung von Strukturen zur Interessenvertretung. In der ersten Phase des Projekts steht daher die Gewinnung der öffentlichen Aufmerksamkeit und des Verständnisses für die Bedürftigkeit der Zielgruppe im Vordergrund. Parallel dazu sollen eine sachliche und pragmatische Diskussion gefördert und die antiziganen Ressentiments abgebaut werden. In der zweiten Phase tritt das Ziel des Austauschs und der Kommunikation in den Vordergrund. Über verbindende Elemente und Aktivitäten, die Lösung akuter Konflikte sowie organisierter Trainings, Schulungen und Workshops sollen kulturelle Barrieren überwunden, Möglichkeiten geschaffen und Gelegenheiten geboten werden, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Als Drittes soll die Zielgruppe zunehmend zu Mitsprache, Selbstorganisation und Selbstvertretung im Stadtteil befähigt werden. Dazu müssen sie in Stadt und Stadtteil heimisch werden können, eine Stimme entwickeln und sich mit ihren Anliegen Gehör verschaffen. Ebenso müssen Politik, Verwaltung und Institutionen sich den neuen Migranten öffnen. 6

Kapido Aktivierung Mobilisierung von Migrantensenioren Dortmund / Nordrhein-Westfalen Stadtteil-Schule Dortmund e.v. Ältere Migranten Ziele sind die Aktivierung von Selbsthilfepotentialen, die Öffnung von örtlichen Angeboten für die Zielgruppe sowie die Vernetzung mit Angeboten der Aufnahmegesellschaft und Aktivierung der Gruppen. Die Zielgruppe soll durch Recherche über die Gegebenheiten in den Communitys und den Einrichtungen definiert werden. Schlüsselpersonen aus den verschiedenen Gruppen werden gezielt angesprochen und für eine Mitarbeit animiert und geschult, um später einige Senioren-Gruppen in ihren Communitys aufzubauen. Durch gezielte Schulung des Personals in den Einrichtungen der Aufnahmegesellschaft werden dort interkulturelle Kompetenzen gefördert. Zu bestimmten Themen werden spezielle Angebote unterbreitet wie Erkennen eigener Ressourcen und Probleme, Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Deutschen und Migranten, Stärkung der interkulturellen Kompetenz der Einrichtung sowie Schaffung und Etablierung von interkulturellen Angeboten, Aufbau und Verstetigung einer stabilen Struktur von ehrenamtlichen Multiplikatoren durch Ausbildungsmaßnahmen. Café International Miteinander im ländlichen Raum Hilchenbach / Kreis Siegen-Wittgenstein / Nordrhein- Westfalen Stadt Hilchenbach Das Projekt basiert auf dem Grundsatz, dass sowohl die aufnehmende Gesellschaft als auch die zugezogenen Menschen mit Migrationshintergrund gemeinsam Verantwortung für das Zusammenleben tragen. Ein zentraler Treffpunkt bietet für die soziale Integration ins dörfliche Gemeinwesen große Chancen. Die Projektstelle versteht sich als Bindeglied zwischen MigrantInnen und deren Familien, der städtischen Integrationsbeauftragten, dem Arbeitskreis für Integration, Bildung und Familie" und den Einheimischen im Sozialraum. Über das Projekt sollen Brücken gebaut und Begegnungen erleichtert werden zwischen den Zugewanderten und Einheimischen. Besonders im ländlichen Raum kann über gemeinsames Erleben der Alltagskultur gegenseitiges Verständnis und 7

Respekt aufgebaut werden. Regelmäßige Workshop-Angebote (aus dem Bereich Kultur, Bildung, Sport, Musik u.a.) festigen die Gemeinschaft. Die Projektstelle informiert über bestehende Angebote und unterstützt bei der Kontaktaufnahme im Sozialraum (Vereine, Verbände). Um Hemmschwellen und Vorbehalte zu überwinden, ist eine niederschwellige Begleitung notwendig. Weitere Projektziele und -inhalte sind: Interkulturelle Öffnung des Sozialraums durch Begegnung zwischen Zuwanderern und Einheimischen, Etablierung eines interkulturellen Treffpunktes im ländlichen Raum, Optimierung der Netzwerkarbeit mit Vereinen, sozialen Einrichtungen und Migrantenorganisationen sowie Aufbau von langfristigen und stabilen Freundschaftskulturen und Partizipation und Empowerment. Gemeinsam aktiv im Quartier Wuppertal / Nordrhein-Westfalen Nachbarschaftsheim Wuppertal e.v. Ziele sind der Aufbau einer nachhaltig wirkenden Bürgerorganisation, die Förderung des Zusammenlebens, der Selbstverantwortung und des bürgerschaftlichen Engagements sowie die Förderung von demokratischen Fähigkeiten. Dazu soll im Stadtteil eine eigenständige Bürgerorganisation mit dem Arbeitsansatz Community Organizing auf- bzw. ausgebaut werden, in der sich Bewohnerinnen und Bewohner mit und ohne Migrationshintergrund gemeinsam engagieren. Ein professioneller Organisator motiviert und qualifiziert die Menschen, sich für ihre eigenen Interessen und für die Verbesserung ihrer persönlichen Lebenslage einzusetzen. Er baut Beziehungen und Netzwerke auf und bringt Menschen mit gleichen Interessen zusammen. Sie erlangen die Kraft, sich gemeinsam für ihre Belange einzusetzen und Verbesserungen für ihre Lebenssituation oder ihr Umfeld einzufordern oder durch bürgerschaftliches Engagement zu erreichen. Es finden regelmäßige Versammlungen und Arbeitsgruppentreffen statt, in denen die Bewohner selbst Strategien und Aktionen erarbeiten, wie ihre Probleme gelöst werden können. 8

Aktive Teilhabe in Schleswig-Holstein (ATSH) Kiel / Schleswig-Holstein Türkische Gemeinde in Schleswig-Holstein e.v. mit türkischem Migrationshintergrund Ziel des Projekts ist es, die Kompetenzen der Migranten durch Information zu stärken. Die Zugangsbarrieren bei den Regeldiensten und Migrantenorganisationen sollen durch interkulturelle Öffnung abgebaut werden. Die Partizipation soll durch die Vermittlung von Grundlagenkenntnissen der deutschen Gesellschaft gestärkt werden. Mit Hilfe von Veranstaltungen, wie Workshops, Gruppentreffen und Exkursionen soll die gleichberechtigte Teilhabe von Migranten sowohl am gesellschaftlichen als auch am politischen Leben gesteigert werden. In Informations- und Bildungsveranstaltungen zu verschiedenen Themenschwerpunkten sollen die Migranten über Gesetze und Rechte informiert werden, um so ihren eigenen Integrationsprozess beschleunigen zu können. Durch den Abbau der Zugangsbarrieren zu Fach- und Regeldiensten sowie Fortbildungsangebote zur interkulturellen Öffnung der Einrichtungen soll der soziale Frieden gefördert werden. Teilhabeprojekt Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein (landesweit) Arbeiterwohlfahrt, Landesverband Schleswig-Holstein Das Projekt möchte eine Willkommenskultur durch Interkulturelle Öffnung entwickeln. Zudem sollen die Chancengleichheit von Migranten in der Gesellschaft gefördert, die Zahl der Einbürgerungen in Schleswig-Holstein erhöht, die politische Bildung und Partizipation von Migranten verbessert sowie die Bildungschancen von Migrantenkindern erhöht werden. Hierzu sollen sich landesweite Migrantenorganisationen, Behörden und Migrationsberatungsstellen zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch über Integrationsarbeit, Willkommenskultur und interkulturelle Öffnung vernetzen. Durch politische Bildungsseminare mit Akteuren der Integrationsarbeit und Politikern aus kommunaler, Landes- und Bundesebene soll die politische Teilhabe der Migranten gesteigert werden. Die Kompetenzen von Migrantenorganisationen sollen durch landesweite Schulungen zur Einbürgerung, zu Projektanträgen für ihr Vorhaben, ihren Rechten und Pflichten, Öffentlichkeitsarbeit für ihren Verein gestärkt und so ihre Chancengleichheit verbessert werden. Besucher der Schulungen sollen ihr Wissen als Multiplikatoren weitergeben. 9