Rahmenhygieneplan für den Umgang mit MRE (MultiResistente Erreger) in Wohneinrichtungen

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MRGN Multiresistente Gram-negative Stäbchenbakterien

Tröpfcheninfektion Gegebenenfalls aerogene Übertragung Kontaktinfektion möglich

Transkript:

Rahmenhygieneplan für den Umgang mit MRE (MultiResistente Erreger) in Wohneinrichtungen Das MRE-Netzwerk Hamburg legt hiermit einen Musterhygieneplan zum Umgang mit multiresistenten Erregern vor. Dieser Musterhygieneplan wurde mit allen Hamburger Gesundheitsämtern sowie der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz abgestimmt. Dieser Rahmenhygieneplan ist als Arbeitshilfe konzipiert für Wohneinrichtungen gemäß 2 Absatz 4 des Hamburgischen Wohn- und Betreuungsqualitätsgesetzes (HmbWBG). Er berücksichtigt auch die aktuellen Empfehlungen der KRINKO 1 zu den multiresistenten gramnegativen Stäbchenbakterien (MRGN). Der Begriff MRGN ersetzt die früher verwendeten Bezeichnungen für einige Keime. Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus (MRSA) Vancomycin-resistenter Enterococcus (VRE) Enterobacteriaceae (z.b. E.coli, Klebsiellen etc.) ESBL Acinetobacter baumannii Pseudomonas aeruginosa 3MRGN und 4MRGN 3MRGN und 4MRGN 3MRGN und 4MRGN Die Bezeichnung ESBL entspricht nicht mehr der aktuellen Definition, da es sich hierbei um eine Eigenschaft von Keimen und nicht um einen einzelnen Keim handelt, wird aber auf Grund der weiten Verbreitung als Bezeichnung weiterhin verwendet. Die Einteilung in 3MRGN (MultiResistentes Gram Negatives Stäbchen) bzw. 4MRGN erfolgt entsprechend der Resistenzlage gegenüber den vier Antibiotikagruppen, die am häufigsten zur Therapie bei schweren Infektionen durch die genannten Erreger eingesetzt werden. Die Bezeichnung 3MRGN bedeutet, dass der Erreger gegen drei Antibiotikagruppen resistent ist; ein 4MRGN ist gegen alle vier Antibiotikagruppen resistent. Entscheidend ist die gute Basishygiene bei der Pflege der Bewohner sowie bei den Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen in den Wohneinrichtungen. Eine Weiterverbreitung vieler Erreger, auch von Krankheitserregern wie z.b. Salmonellen etc., aber auch von antibiotika-resistenten Erregern wie VRE, 3MRGN kann durch konsequente Anwendung vermindert werden. Beim Umgang mit Bewohnern bei denen eine 3MRGN-, MRSA- oder 4MRGN-Problematik besteht werden zusätzliche Maßnahmen empfohlen, die zu beachten sind. Die Maßnahmen in der ersten Spalte des Planes enthalten die grundsätzliche Basishygiene sowie die ergänzenden Maßnahmen bei 3 MRGN. In der zweiten Spalte sind die Maßnahmen aufgeführt, die zusätzlich zur Basishygiene bei MRSA oder 4MRGN anzuwenden sind. Die Inhalte des Rahmenhygieneplanes sind Mindeststandards und sind von den Wohneinrichtungen für die eigene Einrichtung gemäß Risikoanalyse anzupassen und umzusetzen. Es wurden bewusst keine gesonderten Maßnahmen für die Gruppe der stark kognitiv eingeschränkten Bewohnern (z.b. Demenz) aufgenommen, da hier eine individuelle Reflexion des Einzelfalles erforderlich ist. Für Fragen steht Ihnen das MRE-Netzwerk Hamburg gerne zur Verfügung. (Mail: mre-mrsa@hamburg-nord.hamburg.de, oder Telefon; 428 04 2465) 1 Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) beim Robert Koch-Institut Stand 07/2014

Hamburger Rahmenhygieneplan für den Umgang mit MRE (Multiresistente Erreger) in Wohneinrichtungen Organisatorisches Unterbringung des Bewohners Mobile Bewohner Informationspflicht Transport und Verlegung Basishygiene und weitere Maßnahmen bei VRE/3- MRGN Keine besonderen Anforderungen Ausnahme: Bewohner mit unterschiedlichen multiresistenten Erregern nicht in einem Zimmer unterbringen! Allgemeines Einzelzimmer nicht zwingend erforderlich Kohortenisolierung möglich Ausnahmen: MRSA/4MRGN-Bewohner mit offenen Wunden, Harnwegskatheter, Sonden, Tracheostoma oder sonstigen Stomata, möglichst im Einzelzimmer mit eigener Nasszelle unterbringen! (Keine Isolation!) Kennzeichnung des Zimmers (keine Erregerangabe) Ist keine Einzelzimmerunterbringung möglich, nicht in einem Zimmer unterbringen mit Bewohnern die für MRSA und 4-MRGN besonders ansteckungsgefährdet sind. Teilnahme an gemeinsamen Mahlzeiten und gemeinsamen Aktivitäten ist möglich, solange vorher vom Bewohner entsprechende hygienische Maßnahmen durchgeführt wurden. Mitarbeiter müssen informiert und in die Hygiene eingewiesen sein (Pflege, Hauswirtschaft, Hilfspersonal, Physiotherapeuten usw. ggfs. auch externe Kräfte informieren). Hausarzt informieren Betroffene Bewohner (kolonisierte und infizierte) müssen informiert werden Angehörige/Besucher siehe Spalte Besucher! Basishygiene VRE/3MRGN mitteilen! Patienten-Begleitbogen MRE-Netzwerk Hamburg nutzen Vorabinformation an die Zieleinrichtung Vorabinformation an Transportdienst Patienten-Begleitbogen MRE-Netzwerk Hamburg nutzen Achtung: Bei Verlegung des Bewohners immer alle Beteiligten informieren (z.b. Notarzt, einweisender Arzt, Krankenhaus, Rettungstransport etc.) Besucher Basishygiene Besucher müssen sich vor Betreten eines Isolierzimmers im Dienstzimmer melden Besucher informieren und in die Hygiene einweisen (Händedesinfektion) Händehygiene bei pflegerischen Kontakten, Händedesinfektion immer vor Verlassen des Bewohners/ Bewohnerzimmers Keine Schutzkleidung/-Schutzhandschuhe generell erforderlich, lediglich bei möglichem Kontakt mit erregerhaltigem Material im Rahmen der Basishygiene Meldepflicht Häufungen von Infektionen mit Multiresistenten Erregern sind nach 6 IfSG meldepflichtig 2

Verfahrensanweisung Hamburger Rahmenhygieneplan für den Umgang mit MRE (Multiresistente Erreger) in Wohneinrichtungen Basishygiene und weitere Maßnahmen bei VRE/3-MRGN Hygiene Pflegepersonal Händedesinfektion vor und nach Tätigkeiten, die aseptisches Arbeiten erfordern (z.b. Bereitstellung von Infusionen, Tabletten richten). vor und nach Kontakt mit infektionsgefährdeten Personengruppen z.b. immunsupprimierte Händedesinfektion vor und nach pflegerischen Kontakten Händedesinfektion vor und nach Kontakt/Manipulation an Wunden, Kathetern, Sonden, Tracheostoma und sonstigen Stomata (trotz Schutzhandschuhen) Händedesinfektion nach Ablegen von Schutzhandschuhen Händedesinfektion nach möglichem Kontakt mit erregerhaltigem Material Zusätzlich: Vor und nach direkten MRSA/4MRGN-Bewohnerkontakten. Nach Ablegen der Schutzkleidung/- handschuhe vor Verlassen des MRSA/4MRGN- Zimmers! Wenn möglich MRSA/4MRGN-Bewohner zuletzt versorgen! Schutzhandschuhe vor Manipulation an Wunden, Kathetern, Sonden, Tracheostoma und sonstigen Stomata vor dem Bettenmachen/Bettwäsche wechseln vor möglichem Kontakt mit erregerhaltigem Material Wechsel der Handschuhe und hygienische Händedesinfektion zwischen unreinen und reinen Arbeiten am Bewohner Schutzkittel/ Einmalschürzen Mund-Nasenschutz/ Schutzbrille vor Manipulation an Wunden, Kathetern, Sonden, Tracheostoma und sonstigen Stomata vor engem pflegerischen Kontakt vor dem Bettenmachen/ Bettwäsche wechseln vor möglichem Kontakt mit erregerhaltigem Material Wenn erforderlich (z.b. Besiedelung der Haut): langärmelige Schutzkittel mit Bündchen tragen. Einmalschürzen anlegen Grundsätzlich: Einmalschürzen wenn mit einer Durchnässung und Kontakt mit Krankheitserregern zu rechnen ist. Vor dem Absaugen bei Tracheostoma Wenn mit sonstigen infektiösen Aerosolen (z.b. bei Atemwegsinfektionen) oder ggfs. wenn mit einer Keimaufwirbelung zu rechnen ist, muss ebenfalls Mund-Nasenschutz getragen werden. 3

Verfahrensanweisung Abfall & medizinischer Abfall Bettwäsche/ Leibwäsche Pflegehilfsmittel und medizinische Geräte Hamburger Rahmenhygieneplan für den Umgang mit MRE (Multiresistente Erreger) in Wohneinrichtungen Hygiene in der Pflege Basishygiene und weitere Maßnahmen bei VRE/3-MRGN Zuerst die Verfahrensanweisung Hygiene Pflegepersonal berücksichtigen Medizinische Abfälle z.b. spitze scharfe Gegenstände in durchstichsicheren Behältern sammeln. Sonstige Abfälle in Abfalleimer mit Deckel, später dem Hausmüll zuführen. Sammeln im geeigneten Wäschesack und bei mind. 60 C mit Desinfektionswaschmittel (VAH gelistet) waschen Alle Abfälle direkt im Zimmer sammeln und nach Verschließen des Abfallbeutels wie üblich entsorgen. Wäsche im Zimmer in geeigneten Wäschesäcken entsorgen Bei stark durchfeuchteter Wäsche Kunststoffsack über den Wäschesack ziehen und fest verschließen (z.b. verknoten) Privatwäsche nicht von den Bewohnern oder seinen Angehörigen waschen lassen. Handtücher, Waschlappen, Bettwäsche, Nacht- und Unterwäsche während der MRSA-Sanierungsphase täglich wechseln. Nach der Sanierung 2x wöchentlich. Nach Vorgabe des R+D-Plans Nach Möglichkeit bewohnerbezogen benutzen, nach R+D-Plan desinfizieren und im Zimmer belassen. Instrumente Nach Vorgabe des R+D-Plans. Bei 3-MRGN und VRE: Vermeidung rektaler Temperaturmessung Bewohnerbezogenes Thermometer nebst Schutzhülle Einmalinstrumente nach Gebrauch im Abfallbeutel entsorgen. Abfallbeutel fest verschlossen (z.b. verknotet) aus Zimmer entfernen Instrumente nach Gebrauch im Zimmer in dicht verschließbare Behälter geben und anschließend ohne Zwischenlagerung der Aufbereitung zuführen. Geschirr Maschinelle Aufbereitung bei einer Temperatur von 65 Pflegeutensilien z.b. Waschschüsseln Brillen, Zahnersatz, Hörgeräte etc. z.b. Telefon, Fernbedienung etc. Nach Reinigungsplan, keine desinfizierende Aufbereitung bei bewohnerbezogener Nutzung erforderlich! Zahnersatz in Prothesenreiniger Z.B. Brillen, Hörgeräte, Kämme, Haarbürsten, Schmuck und Zahnbürsten (nach Gebrauch) bei Bedarf reinigen Nach R+D-Plan, keine desinfizierende Aufbereitung erforderlich 4 entsprechend 3-MRGN und VRE Geschirr nach Gebrauch ohne Zwischenlagerung direkt der maschinellen Aufbereitung zuführen. Bei vorhandenem Tablettsystem wird das Tablett als Letztes in den Wagen gegeben und mit dem üblichen Verfahren aufbereitet. Bewohnerbezogen benutzen und im Zimmer belassen Desinfizierende Aufbereitung nach Vorgabe MRSA/4MRGN R+D-Plan (z.b. im Rahmen einer MRSA-Sanierung) Wischdesinfektion vor Entfernung aus Bewohnerzimmer Zusätzlich: Desinfizierende Aufbereitung der Zahnprothese nach Vorgabe, falls MRSA/4MRGN im Nasen- /Rachenbereich nachgewiesen sind. Desinfizierende Aufbereitung nach Vorgabe MRSA/4MRGN R+D-Plan

Hamburger Rahmenhygieneplan für den Umgang mit MRE (Multiresistente Erreger) in Wohneinrichtungen Hygiene Reinigungspersonal Weitere R+D-Vorgaben siehe Umgang mit Reinigungs- und Desinfektionsarbeiten Verfahrensanweisunnahmen bei VRE/3-MRGN Basishygiene und weitere Maß- Händedesinfektion nach Beendigung der Reinigungs- und Desinfektionsarbei- ten. Zusätzlich: vor Verlassen des Zimmers Händedesinfektion nach dem Wenn möglich MRSA/MRGN-Zimmer zuletzt Ablegen von Schutzhandschuhen. reinigen! Händedesinfektion nach möglichem Kontakt mit erregerhaltigem Material Schutzhandschuhe Einmalhandschuhe für Reinigungs- und Desinfektionsarbeiten immer tragen Schutzkittel/ Einmalschürzen Vor Verlassen des Zimmers die Einmalhandschuhe in den Abfall entsorgen! Schutzkleidung für Reinigungs- und Desinfektionsarbeiten immer tragen Mund-Nasenschutz Achtung: Mund-Nasenschutz tragen, wenn mit infektiösen Aerosolen zu rechnen ist, z.b. Husten, Atemwegsinfektionen Wenn erforderlich (z.b. Besiedelung der Haut): langärmlige Schutzkittel mit Bündchen tragen. Vor Verlassen des Zimmers Schutzkittel in den Wäschesack/Einmalschürzen im Abfall entsorgen 5

Hamburger Rahmenhygieneplan für den Umgang mit MRE (Multiresistente Erreger) in Wohneinrichtungen Umgang mit Reinigungs- und Desinfektionsarbeiten (Reinigungskräfte und Pflegepersonal) Basishygiene und weitere Verfahrensanweisung Maßnahmen bei VRE/3-MRGN Zuerst die Verfahrensanweisung Hygiene Pflegepersonal und Hygiene Reinigungspersonal berücksichtigen Zimmerreinigung/ Oberflächen z.b. auch Telefon, Fernbedienung etc. Nach Vorgabe des R+D-Plans reicht i.d.r. eine tägliche Reinigung aus Bei Doppelbelegung unter Einschluss von VRE/3-MRGN desinfizierende Aufbereitung (Kontaktflächen). Siehe R+D-Plan MRSA/4MRGN (ggfs. Desinfektion) Handkontaktpunkte und bewohnernahe Flächen sind nach Absprache mit der Hygienebeauftragten zu behandeln (je nach Keimlokalisation tägliche Wischdesinfektion) Sofortige gezielte Wischdesinfektion bei sichtbarer Kontamination Wenn möglich Zimmer zuletzt reinigen. Abfall Sonstige Abfälle in Abfalleimer mit Deckel, später dem Hausmüll zuführen. Sanitärräume Tägliche Reinigung nach R+D- Plan ggfs. bei Doppelbelegung desinfizierende Aufbereitung Fußböden Nach Vorgabe des R+D-Plans reicht i.d.r. eine Reinigung aus. Desinfektion nur bei Kontamination Oberflächen Nach Vorgabe des R+D-Plans reicht i.d.r. eine Reinigung aus Bei Doppelbelegung desinfizierende Aufbereitung (Kontaktflächen). Schlussdesinfektion Durchführung einer Schlussdesinfektion nach Verlegung oder vor Neubelegung nach Vorgaben des R+D-Plans Grundsätzlich sollten Matratzenschutzbezüge verwendet werden, die atmungsaktiv und desinfektionsmittelbeständig sind! Reinigungsutensilien Für jedes Zimmer frische Reinigungstücher und Wechselwischbezüge verwenden! Reinigungstücher und Wechselwischbezüge maschinell desinfizierend aufbereiten (Kochwäsche oder Waschen bei 60 C und Verwendung eines desinfizierenden Waschmittels) und vollständig trocknen. Arbeitsgeräte nach Arbeitsende desinfizierend aufbereiten Reinigungswagen nicht in das Zimmer fahren Alle Abfälle direkt im Zimmer sammeln und den Abfallbeutel fest verschlossen (z.b. verknotet) wie üblich entsorgen. R+D-Plan MRSA/4MGN (ggfs. Desinfektion) R+D-Plan MRSA/4MGN (ggfs. Desinfektion) R+D-Plan MRSA/4MGN (ggfs. Desinfektion) MRSA nach dem ersten negativen Abstrich 4-MRGN nach 3 negativen Abstrichserien Achtung: Falls Zimmer nicht zuletzt gereinigt werden kann, Arbeitsgeräte nach Zimmerreinigung desinfizierend aufbereiten! Erstellt unter Verwendung des Merkblattes Hygiene-Maßnahmen beim Umgang mit MRE (Multiresistente Erreger) im Altenpflegeheim mit freundlicher Genehmigung des MRE-Netz Rhein-Main. 6