Bankfachliche Anforderungen an eine zentrale Kunden-/ Personensicht als Herausforderung an die IT 4. Treffen des Arbeitskreises IV-Beratung in der GI e.v. Aschaffenburg, 17. September 2010
Kundenbindung und Kundenintegration in der Unternehmensberatung Kundenbindung und Kundenintegration ist nicht nur ein wichtiges Thema für die Unternehmensberatung selbst, sondern vor allem ein wichtiges Thema bei unseren Kunden im Bankensektor. - Neben den Fragen der Kundenbindung speziell im Privatkundenbereich wird vor allem aufgrund von regulatorischen Anforderungen eine zentrale Sicht auf den Kunden immer wichtiger. - In diesem Zusammenhang möchte ich den Begriff Kunde auf den Begriff Person erweitern. Der Kontakt in der Filiale ist für die Banken sowohl aus vertrieblicher als auch aus regulatorischer Sicht sofort von Interesse, nicht erst wenn er ein Kunde ist und bereits ein Produkt erworben hat. Auf dieser Basis möchte ich heute ein Statement abgeben, welche Anforderungen aus fachlicher Sicht im Bankenumfeld an eine zentrale Personensicht erforderlich sind und welche Herausforderungen für die IT sich daraus ableiten. Gesellschaft für Informatik / Vortrag / Seite 2
Eine zentrale Personensicht ist aus vertrieblichen, prozessualen und regulatorischen Gesichtspunkten notwendig Bankkunde Erhöhung der Beratungs- und Betreuungsqualität Prozessuale Kundenbegeisterung Vertrieb Einheitliche Sicht auf Personen bzw. Nomenklaturen Einheitliche Sicht auf wirtschaftliche Betreuungsverbünde Kundenorientierte, ganzheitliche und geschäftsfeldübergreifende Betreuungssicht Notwendige Grundlage für vertriebliche CRM-Aktivitäten Vertrieb Bankkunde Regulatorien Qualitative Sicht auf Regulatorische-/Risiko-Verbünde Steuerliche, konsistente Personensicht Geldwäsche und Compliance-orientierte Personensicht Sicherstellung allgemeiner regulatorischer Anforderungen (z.b. KWG, MiFID) Prozesse IT Regulatorien Prozesse Verringerung Prozesslaufzeiten Vertrieb (Kosten) Erhöhung Datenqualität durch einmalige Vorhaltung juristischer und natürlicher Personen Vereinfachung Abwicklungsprozesse Marktfolge (Kosten) IT Reduzierung Kosten bzw. Komplexität in der Anwendungs- und Systemlandschaft Minimierung multipler Anpassungsprozesse Gesellschaft für Informatik / Vortrag / Seite 3
Durch eine gewachsene Anwendungslandschaft und eine Aufgliederung in Sparten ist keine zentrale Personensicht gegeben Anwendungslandschaft Datenhaltung Kunde Risikomanagement Web-Förderberatung Compliance DB Meldewesen/ Compliance Verbundgeschäft Compliance DB SAMBA Bilanzen/RW SAP CO Sonstige Gesamtbanksteuerung SAP FI SAP AFI SAP FDB SAP CRA SAP BW S-Safir SAP RRA SAP BW Standard Kredite Vertrieb/CRM Retail Vertriebsplattform Produkt- und Abwicklungsplattform SAP CMS Komplexe Finanzierung Komplexe FM- Abwicklg. Murex... Konten & Karten Zahlungsverkehr Internet Vertrieb/CRM Wholesale Financial Markets (IB/AM/...) Murex Bloomberg XETRA Reuters Standard FM- Abwicklg. Reuters Eurex FX Trader Prinzipbild Steuerungsplattform Unterstützungsplattform Datenmanagement/ Stammdaten KUNDE Bankfachliche Querschnittsfunkt.... Betriebswirtschaftl. Querschnittsfunkt. SAP HR, AM, MM... SAP PM, PS,... Technische Querschnittsfunkt. Lotus N. MS Office Kundeninformationen werden häufig am Konto in den bestandsführenden Systemen geführt Aufgrund gewachsener Anwendungslandschaften, gibt es in der Regel kein zentrales Bestandsführungssystem, sondern eine Vielzahl von produktspezifischen Systemen, in denen dann jeweils Kundeninformationen gehalten werden Dies wird verstärkt durch die unterschiedlichen Anforderungen des Privat- und Firmenkundenbereichs die in unterschiedlichen Anwendungen für die gleichen Produkte resultieren. In der Vertriebsplattform ist oftmals eine vertriebliche Sicht auf den Kunden oder die Person gegeben, aber es erfolgt keine Sicht über den gesamten Abwicklungsprozess Es erfolgt vielfach eine verteilte / redundante Datenhaltung mit Vortagesbeständen. Nur durch die Einführung eines zentralen Personenstammdatensystems und die Abschaltung von Altsystemen mit Kundendaten bzw. Herauslösung von Kundendaten aus bestandsführenden Systemen als Primärbestand können die fachlichen Anforderungen erfüllt werden. Gesellschaft für Informatik / Vortrag / Seite 4
Die Einführung eines zentralen Personenstammdatensystems bedeutet eine große Herausforderung an Fach und IT in drei Handlungsfeldern Einheitliche fachliche Anforderungen Harmonisierung der spezifischen Anforderungen der einzelnen Geschäftsbereiche auf ein fachliches Objektmodell und einheitliche fachliche Regeln Verzicht auf Spezifika der Altanwendung, die nicht ursächlich in ein Personenstammdatensystem gehören, ggf. aber in den Altanwendungen mitrealisiert waren Detailprüfung zusätzlicher, bisher noch nicht realisierter Anforderungen Integration in die bestehende Anwendungslandschaft Datenmigration Realtime-Anbindung vor allem der Vertriebsplattform Anbindung einer Vielzahl abnehmender Tertiärsysteme, die die Daten in Strukturen der abzulösenden Altsysteme erwarten ohne doppelte und damit redundante Datenhaltung einzuführen Ablöse- / Änderungsstrategie der Altsysteme (Big Bang Approach in der Regel nicht machbar aufgrund der Vielzahl von betroffenen Systemen) Die Überführung der Daten aus den Altsystemen / Umsystemen in das neue Stammdatensystem entspricht einer Datenmigration je System Datenqualität der Altdaten und Detaillierung der fachlichen Regeln bestimmen den Erfolg der Migration Eine besondere Herausforderung ist die Doublettenprüfung und Zusammenführung verschiedener Kundendatensätze zu einer Person Gesellschaft für Informatik / Vortrag / Seite 5
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