Grundlagen der Phänomenologie Husserls

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Transkript:

Grundlagen der Phänomenologie Husserls Prof. Dr. Thomas Bedorf und Dr. Steffen Herrmann, Institut für Philosophie, Lehrgebiet Philosophie III, FernUniversität in Hagen, Präsenzseminar vom 17.- 19.02.2014, Seminarort: Husserl- Archiv zu Köln Die Phänomenologie stellt eine der wichtigsten Denkströmungen der Philosophie des 20. Jahrhunderts dar. Trotz ihrer weitreichenden Wirkungen v.a. in Deutschland, Frank- reich und anderen europäischen Traditionen besteht heute oftmals nur ein oberflächli- ches Verständnis dessen, was die Methode der Phänomenologie auszeichnet, oder wird sie als von der sprachphilosophischen Wende überholt betrachtet. Im Seminar soll da- her die Grundlegung der Phänomenologie durch ihren Gründervater Edmund Husserl nachvollzogen und kritisch aufgearbeitet werden. Husserl bestimmt die Phänomenologie als Wissenschaft vom erfahrenden Bewusstsein. Als solche versteht sie sich zunächst als Alternative zur traditionellen dualistischen Be- wusstseinsphilosophie, in der das Bewusstsein und die Welt durch eine Kluft voneinan- der getrennt sind. Demgegenüber zeigt Husserl, dass Bewusstsein immer schon Be- wusstsein von etwas ist. Wir stehen der Welt nicht zunächst als einer Fremden gegen- über, sondern sind je schon bei ihr. Die eigentliche philosophische Aufgabe besteht für ihn daher nicht darin, zu zeigen, warum überhaupt etwas existiert, sondern vielmehr darin, auf welche Art und Weise dem Bewusstsein etwas erscheint. Ausgehend von Husserls Vorhaben, die Phänomenologie als strenge Wissenschaft zu be- gründen, wird sich das Seminar in drei Teile gliedern. Im ersten Teil wird es um eine Er- schließung der Grundbegriffe der phänomenologischen Methode (Intentionalität, Epo- ché, Reduktion) gehen; im zweiten Teil stehen dann unterschiedliche phänomenologi- sche Analysen (Zeitlichkeit, Leiblichkeit, Intersubjektivität) im Mittelpunkt. Im dritten Teil sollen schließlich einige prominente Anschlüsse an Husserl diskutiert werden (Hei- degger, Levinas, Derrida). Empfohlene Hintergrundlektüre: Gander, Hans- Helmuth (Hg.), Husserl- Lexikon, Darmstadt: WBG 2010. Mayer, Verena, Edmund Husserl, München: Beck 2009. Vetter, Helmuth (Hg.), Wörterbuch der phänomenologischen Begriffe, Hamburg: Meiner 2004. Zahavi, Dan, Husserls Phänomenologie, Tübingen: Mohr Siebeck 2009. Für Studierende der Module M9, P3, P5 im Bachelor- Studiengang Kulturwissenschaften, sowie den Mo- dulen IV und VI des Master- Studiengangs Philosophie Philosophie im europäischen Kontext. Weitere Auskunft erteilt: Christoph Düchting, Tel. 02331 / 987-2791; christoph.duechting@fernuni- hagen.de 1

Seminarprogramm Mo., 17.02.2014 1. Sitzung 16. 00-16. 45 Einführung 2. Sitzung 17.00-18. 30 Die phänomenologische Methode I : Kritik des Psychologismus Primärtext: Widerlegung des Psychologismus, in: Die phänomeno- logische Methode. Ausgewählte Texte I, hg. v. Klaus Held, Stuttgart: Reclam 1986, S. 53-97. Sekundärtext:, Robert Hanna,»Husserl s Arguments against Logical Psychologism«, in: Verena Mayer, Edmund Husserl: Logische Unter- suchungen, Berlin: Akademie 2008, S. 27-42. 3. Sitzung 18. 45-20. 15 Die phänomenologische Methode II: Die Wesensschau Primärtext: Tatsache und Wesen, in: Die phänomenologische Me- thode. Ausgewählte Texte I, hg. v. Klaus Held, Stuttgart: Reclam 1986, S. 98-130. Sekundärtext: Rudolf Bernet, Iso Kern, Eduard Marbach: Edmund Husserl. Darstellung seines Denkens. Hamburg: Meiner 1996, Kap. 2. 20. 15-20. 45 Besichtigung Husserl- Archiv Di., 18.02.2014 4. Sitzung 9. 00-10. 30 Die phänomenologische Methode III: Intentionalität und Epo- ché, Teil 1 Primärtext: Die phänomenologische Fundamentalbetrachtung, in: Die phänomenologische Methode. Ausgewählte Texte I, hg. v. Klaus Held, Stuttgart: Reclam 1986, S. 131-195. Sekundärtext: Dan Zahavi, Der Begriff der Intentionalität, in: ders., Husserls Phänomenologie, Tübingen: Mohr Siebeck 2009, S. 12-22. 2

5. Sitzung 11. 00-12. 30 Die phänomenologische Methode III: Intentionalität und Epo- ché, Teil 2 Primärtext: Die phänomenologische Fundamentalbetrachtung, in: Die phänomenologische Methode. Ausgewählte Texte I, hg. v. Klaus Held, Stuttgart: Reclam 1986, S. 131-195. Sekundärtext: Rudolf Bernet, Iso Kern, Eduard Marbach: Edmund Husserl. Darstellung seines Denkens. Hamburg: Meiner 1996, Kap. 2. 6. Sitzung 14. 30-16. 00 Phänomenologie der Zeit Primärtext: Inneres Zeitbewusstsein, in: Phänomenologie der Le- benswelt. Ausgewählte Texte II, hg. v. Klaus Held, Stuttgart: Reclam 1986, S. 80-110. Sekundärtext: Dan Zahavi, Die Zeit, in: ders., Husserls Phänomeno- logie, Tübingen: Mohr Siebeck 2009, S. 82-100. 7. Sitzung 16. 30-18. 00 Phänomenologie der Leiblichkeit Primärtext: Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomeno- logischen Philosophie. Buch II : Phänomenologische Untersuchun- gen zur Konstitution (Hua IV), Dordrecht: Springer 1952, S.144-160, 257-262. Sekundärtext: Dan Zahavi, Der Leib, in: ders., Husserls Phäno- menologie, Tübingen: Mohr Siebeck 2009, S. 101-113. Mi., 19.02.2014 8. Sitzung 9. 00-10. 30 Phänomenologie der Intersubjektivität Primärtext: Andere, in: Arbeit an den Phänomenen, hg. v. Bern- hard Waldenfels, München: Fink 1993, Kap. IX. Andere, S. 161-183. Sekundärtext: Dan Zahavi, Die Intersubjektivität, in: ders., Husserls Phänomenologie, Tübingen: Mohr Siebeck 2009, S. 114-130. 3

9. Sitzung 11. 00-12. 30 Phänomenologie der Lebenswelt Primärtext: Krisis der europäischen Wissenschaften, in: Phänomeno- logie der Lebenswelt. Ausgewählte Texte II, hg. v. Klaus Held, Stutt- gart: Reclam 2002, S. 220-228, 245-292. Sekundärtext: Dan Zahavi, Die Lebenswelt, in: ders., Husserls Phä- nomenologie, Tübingen: Mohr Siebeck 2009, S. 131-146. 4

Weiterführende Literatur Aguirre, Antonio F., Genetische Phänomenologie und Reduktion, Den Haag: Nijhoff 1970. Bernet, Rudolf, Kern, Iso u. Marbach, Eduard, Edmund Husserl: Darstellung seines Den- kens, Hamburg 1989. Biemel, Walter, Die entscheidenden Phasen der Entfaltung von Husserls Philosophie, in: Zeitschrift für philosophische Forschung 13/2, 1959, S. 187-213. Depraz, Natalie u. Zahavi, Dan, Alteritiy and Facticity. New Perspectives on Husserl, Dord- recht: Springer 1998. Gadamer, Hans Georg Die phänomenologische Bewegung, in: ders., Gesammelte Werke, Bd. 3, Tübingen: Mohr Siebeck 1987, S. 104-146. Gander, Hans- Helmuth (Hg.), Husserl- Lexikon, Darmstadt: WBG 2010. Held, Klaus, Einleitung, in: ders (Hg.), Edmund Husserl. Phänomenologie der Lebenswelt. Ausgewählte Texte II, Stuttgart: Reclam 1986, S. 5-54. Held, Klaus, Einleitung, in: ders. (Hg.), Edmund Husserl. Die phänomenologische Metho- de. Ausgewählte Texte I, Stuttgart: Reclam 1986, S. 5-52. Henrich, Dieter, Über die Grundlagen von Husserls Kritik der philosophischen Traditi- on, in: Philosophische Rundschau 6/1, 1958, S. 1-26. Ingarden, Roman, Einführung in die Phänomenologie Edmund Husserls. Tübingen: Nie- meyer 1992. Landgrebe, Ludwig, Der Weg der Phänomenologie. Das Problem der ursprünglichen. Er- fahrung, Gütersloh: G. Mohn 1963. Mayer, Verena, Edmund Husserl, München: Beck 2009. Mayer, Verena, Erhard, Christopher u. Scherini, Marisa (Hg.), Die Aktualität Husserls, Freiburg: Alber 2011. Möckel, Christian, Einführung in die transzendentale Phänomenologie, München: Fink 1998. Strasser, Stephan, Grundgedanken der Sozialontologie Husserls, in: Zeitschrift für phi- losophische Forschung 19/1, 1975, S. 3-33. Ströker, Elisabeth, Husserls transzendentale Phänomenologie, Frankfurt/M.: Klostermann 1987. Vetter, Helmuth (Hg.), Wörterbuch der phänomenologischen Begriffe, Hamburg: Meiner 2004. Zahavi, Dan, Husserls Phänomenologie, Tübingen: Mohr Siebeck 2009. 5