Zweiter Engagementbericht der Bundesregierung Prof. Dr. habil Thomas Klie

Ähnliche Dokumente
Instrumente Kommunaler Engagementförderung

Zusammenleben neu gestalten Zukunftsfähige Kommune. Prof. Dr. Thomas Klie Fachtag 30. Oktober 2014 Heppenheim

Der Siebte Altenbericht der Bundesregierung - Ein Werkstattbericht -

NAR Seminar Heidelberg. zze Zentrum für zivilgesellschaftliche Entwicklung

Zivilgesellschaftliche Bedeutung von Vereinen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund (VJM)

Bürgerschaftliches Engagement und demografische Herausforderungen in ländlichen Strukturen

Vielfalt im Ländlichen Raum Plädoyer für eine neue Willkommenskultur

Anlage, Analysen und zentrale Aussagen Prof. Dr. Thomas Klie

Erfolgsfaktoren kommunaler Integrationskonzepte

Ehrenamt im Spannungsfeld von freiwilligem Engagement und staatlicher Verantwortung

Ländlicher Raum. Prof. Dr. habil Thomas Klie zze Freiburg / Hamburg. Freiwilligensurvey und Engagementpolitik der Länder Berlin 2.11.

Die Caring Community Taugt sie als Leitbild für den demographischen Wandel?

Vielfaltstrategien in Kommunen des ländlichen Raums

15. Fachtagung: Kultur des Wandels. Wie gestalten Freiwilligenagenturen Entwicklungen im bürgerschaftlichen Engagement mit?

Auf- und Ausbau inklusiver Sozialräume zur Stärkung und Unterstützung sorgender Gemeinschaften

Caring Communities Vom Leitbild zu Handlungsansätzen

Islamische Wohlfahrtspflege in Deutschland

Freiwilliges Engagement von Türkinnen und Türken in Deutschland

Nationale Stadtentwicklungspolitik. Foto: Bundesregierung/ Kühler

Stiftungen als Förderer der Zivilgesellschaft

Integration vor Ort: Koordination und Vernetzung

Caring Community und der Siebte Altenbericht

Wohnortnahe Grundversorgung mit Bürgerpartizipation. Prof. Dr. Claudia Neu Hochschule Niederrhein Jülich/Barmen, 15./

Profil Stadtteilarbeit. Stand Juni 2016

Sozialraumorientierung + Freiwilliges Engagement = Inklusion

Themenwerkstatt Vom Engagement zur Beteiligung Rahmenbedingungen, Herausforderungen, Handlungsansätze

Beteiligungskultur stärken! Was heisst das?

Neues vs. Altes Ehrenamt in Deutschland

Die Landesstrategie Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg

Daseinsvorsorge und Engagement? Workshop 2 Bagfa Jahrestagung Augsburg Dr. Thomas Röbke

Teilhabe ermöglichen, Vernetzung organisieren und Sorgestrukturen mitgestalten Zentrale Botschaften des Siebten Altenberichts

#ODD16 #OGMNRW 1/5

1. Zukunftskongress Soziale Infrastrukturen 1. Juni 2017, Berlin Dr. Daniela Neumann

Sorge und Mitverantwortung in der Kommune

Zurückliegende Tagungen und Konferenzen zum Siebten Altenbericht

Deutscher Bürgerpreis

Wie können Kommunen ambulant betreute Wohnformen befördern?

Gesellschaftlicher Zusammenhalt Zivilgesellschaft Politischer Konflikt Edgar Grande

26. Februar Fachtagung

DEGRIN Begegnung und Bildung in Vielfalt e.v.

Integrierte Versorgung: vom Versorgermodell hin zur gemeinschaftlichen Sorge

Ein Projekt der Gefördert durch die Mit Unterstützung der.

Pflege und Sorge. Diskurse. Prof. Dr. Thomas Klie Deutscher Verein Berlin 24. April 2017

KOMMUNALE RESILIENZ SCHUTZFAKTOREN UND STRUKTUREN

Die Rolle von Städten und Gemeinden in der Sorgenden Gemeinschaft Caring Community

Kommunale Flüchtlings- und Integrationspolitik. Ausgewählte Ergebnisse einer Online-Befragung von Städten, Landkreisen und Gemeinden

Netzwerke in aller Munde Chancen und Grenzen von Netzwerken. Pautzke in Schwerin 1

Entwicklung der Zivilgesellschaft in Ostdeutschland

Potenziale der Bürgerenergie

Programm & Einladung 5. und 6. Dezember 2018 im Cafe Moskau in Berlin

Prof. Dr. Sebastian Braun Direktor des Instituts für Sportwissenschaft und Leiter der Abteilung Sportsoziologie an der Humboldt Universität zu Berlin

Zivilgesellschaft und Dritter Sektor: Konzeptuelle Herausforderungen

Dr. Frank Gesemann Zum Stand der kommunalen Integrations- und Diversitätspolitik in Deutschland

Inklusion und Engagement

KOMMUNALE NETZWERKARBEIT. Marina Bänke

Lebenswerte Stadt für alle. Inklusion als kommunale Steuerungsaufgabe. Prof. Dr. Albrecht Rohrmann

Bürgerschaftliches Engagement und demografische Herausforderungen

Die Rolle von Städten und Gemeinden in der Sorgenden Gemeinschaft Caring Community

Demographischer Wandel und regionale Selbstverantwortung

Markt, Mitverantwortung und Moral CSR als Standortvorteil

Den demografischen und sozialen Wandel gestalten

Aktiv Altern - Quartiersentwicklung - Sorgende Gemeinschaft. Bezüge zu den inhaltlichen Schwerpunkten des LEADER Projektes Dienstag, 2.

Jetzt das Morgen gestalten

Caring Community eine Perspektive für Sorgestrukturen und kulturen im urbanen Lebensraum. Prof. Dr. habil Thomas Klie

Bundesweite Initiative Orte der Vielfalt eine bundesweite kommunikative Strategie zur Stärkung von Vielfalt, Toleranz und Demokratie

Herausforderung Demenz. Was kann gemeint sein, wenn man sich dabei auf die Zivilgesellschaft beruft?

Politik für die Lebensphase Jugend

Die Bedeutung bürgerschaftlichen Engagements für eine gelingende Integration

Caring Communities: Die politische Unterstützung

Sozialräumliche Versorgungsketten Stark fürs Quartier

Rainer Ohliger. Migration und Gesellschaft: Eine (Zukunfts-)Geschichte?

Open Smart City. Astrid Habenstein , Opendata.ch/2017. Transdisziplinäre Forschungsstelle für die Hauptstadtregion Schweiz Universität Bern

Gut Älterwerden im vertrauten Wohnumfeld. Ein Förderaufruf für Impulse im Quartier. Hendrik Nolde Kongress Armut und Gesundheit 2017

Erfolgsfaktoren und Hindernisse bei der Integration von Flüchtlingen im ländlichen Raum Erfahrungen aus Forschungs-Praxis-Projekten

Kirchen und Wohlfahrtsverbände als Mitgestalter in der Stadtentwicklung. Profile und Aufgaben Neuer sozialer Arbeit

Die Integration ostdeutscher Flüchtlinge in der Bundesrepublik Deutschland durch Beruf und Qualifikation

Die neue Eine-Welt-Strategie des Landes NRW- Ergebnisse und Umsetzungsperspektiven

Neue Wohnformen neue Nachbarschaften

KOMMUNALKONGRESS 2015 KEIN GELD UND DOCH KOMMUNAL AKTIV?! UNIV.-PROF. DR. THERESIA THEURL

Die Umsetzung des VN-Übereinkommens über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. - Aktionsplan der Bundesregierung-

Wie sieht das Arbeitsfeld der ReKIs aus?

Flucht, Asyl und Einwanderung. Worüber sprechen wir eigentlich (nicht)?

gfwd -Generationsübergreifende Freiwilligendienste- Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

2. Fachtagung der Engagementwerkstatt Berlin Freiwilligendienste und Pflege

Forderungen der Jugendarbeit in Bayern

Berlin wird Hauptstadt

Demographische Entwicklung

Menschen mit Behinderung im Alter

Wir leben in einer alternden Gesellschaft Zunahme der Lebenserwartung

Bundesprogramm Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit

Kommunen schaffen Zukunft Handlungsansätze zur Gestaltung des demographischen Wandels

Newsletter für Engagement und Partizipation in Deutschland 25/2016

Thema Integrationskonzept

in Deutschland Ihre Bedeutung und Funktion im Integrationsprozess Hamburg, 04. November 2008

Aktiv Altern - Quartiersentwicklung - Sorgende Gemeinschaft

Bürgerschaftliches Engagement und demografischer Wandel in lokalen Bezügen

Die Landesstrategie Quartier 2020 Gemeinsam.Gestalten. Ein Leuchtturmprojekt des Ministeriums für Soziales und Integration Baden-Württemberg

Bürgergesellschaft Rheinland-Pfalz: Eine landespolitische Strategie

Erklärung der 10. Bundeskonferenz der Kommunen und Initiativen

Transkript:

Zweiter Engagementbericht der Bundesregierung Prof. Dr. habil Thomas Klie Workshop der BAGFW Zum 2. Engagement- und 7. Altenbericht Berlin 23.09.2014 1

I. Der 2. Engagementbericht

1. Auftrag Demographischer Wandel und bürgerschaftliches Engagement der Beitrag des Engagement zur lokalen Entwicklung Ein engagementpolitischer Beitrag zur Demographiestrategie der Bundesregierung Ausgangspunkt/ Annahme: Bürgerschaftliches Engagement ist unerlässlich für Individuelle Teilhabe Gesellschaftliche Integration Wirtschaftliches Wachstum Kulturelles Leben Stabile demokratische Strukturen

2. Fragen Beitrag von BE zur Stärkung des Zusammenlebens vor Ort Beitrag von BE zum Aufbau, zur Stabilisierung von sorgenden Gemeinschaften Verankerung von BE im Lebenslauf Lebensqualität im ländlichen Raum und BE

3. Erwartungen Praxisnahe Politikempfehlungen unter Berücksichtigung der föderalen Struktur der Bundesrepublik Abgabe Sommer 2015 Deutscher Bundestag: Januar 2016

4. Arbeitsweise Unabhängigkeit Dialogorientiert Thematische Workshops z.b. 13.12.2013 Migration und Engagement in Essen mit dem ZfTI Monetarisierung 29.9.2014 Dialogveranstaltungen vor Ort Unter Einbeziehung der Stadtund Dorfgesellschaft Frankfurt, Berlin- Treptow/Köpenick, LKr GVP Zusammenarbeit mit anderen Kommissionen Z.B. mit 7. Altenbericht Expertisen Daseinsvorsorge, Bildung und Engagement, Jugend und Engagement, Migration/ Bildung und Engagement, Bürgerkommune Kommissionsmitglieder Prof: Dr. Daniela Birkenfeld Prof. Dr. Adalbert Evers Prof. Dr. Michael Hüther (stellv. Vorsitzender) Prof. Dr. Brigitte Geißel Prof. Dr. Thomas Klie (Vorsitzender) Prof. Dr. Renate Köcher Prof. Dr. Tilman Mayer Prof. Dr. Doris Rosenkranz Prof. Dr. Martina Wegner Prof. Dr. Peter Dehne Geschäftsstelle: Zentrum für zivilgesellschaftliche Entwicklung (zze) Freiburg/Hamburg

5. Kontinuität und Eigenständigkeit Allgemeiner Teil Bürgerschaftliches Engagement in der Gesellschaft Kontinuierliche Berichterstattung Zeitbudgetstudie (DStatis) Mikrocensus Allensbach Zentrale Fragestellungen Monetarisierung Ordnungspolitik und BE Föderalismusreform und BE BE Begriff, weites Engagementverständnis, Zivilgesellschaft Schwerpunktthema: lokale Entwicklung Ausgewählte Fragestellungen Daseinsvorsorge und BE Genossenschaften Sorgende Gemeinschaften Migration und BE Betrachtungsweise BE Rahmenbedingungen auf kommunaler Ebene Nicht begrenzt auf Handlungsoptionen und Zuständigkeiten der Kommunen Beeinflussende Faktoren aus relevanten Politikfeldern

II. Diskussionslinien 1. Vielfalt des Engagements 2. Zivilgesellschaft 3. Lokale Politiken

1. Vielfalt des Engagements I

Vielfalt des Engagements II

2. Zivilgesellschaft Gesellschaftliche Transformationsprozesse geben Anlass für Diskurse über Engagement Vom klassischen über das neue Ehrenamt zum BE Bürgerschaftliches Engagement regt Diskussionen um Grundlagen und Erscheinungsformen eines zivilgesellschaftlichen Engagements an Welches Gesellschaftsverständnis leitend? Vielfalt des Engagement neu ordnen und würdigen Vom stillen bis zum Engagement im öffentlichen Raum Zivilgesellschaft als Referenz Mehr als Dritter Sektor

Zivilgesellschaft mehrdimensional Normatives Konzept - Relevante Werte: Rechtsstaatlichkeit, Partizipation, Gerechtigkeit, Gewaltfreiheit, Toleranz etc. - Zivilisiertheit der Interaktionen zwischen den gesellschaftlichen Akteuren als kulturelle Voraussetzung und individuelle Fähigkeit zur Umsetzung 4 1 (Dritter) Sektor und Ausgangspunkt - Akteure: Wohlfahrtsverbände, Initiativen, Vereine, Verbände, Stiftungen - Gemeinwohlorientierung, mitgliedschaftliche Struktur Zivilgesellschaft als... Handlungslogik - Handeln aller Sektoren ist auf Offenheit und Vernetzung gerichtet: Staat: Regulierendes Handeln vs. Ermöglichung Unternehmen: BWL vs. VWL 3 Dritter Sektor: Partikulärinteressen vs. Umfeldoffenheit Bürger/in: Privatinteresse vs. gesellschaftliches Interesse Gestaltungsprinzip der Gesellschaft - Gegenseitige Verwiesenheit der gesellschaftlichen Sektoren - Voraussetzungen, die der Staat nicht schaffen, aber ermöglichen kann 2 zze Zentrum für für zivilgesellschaftliche Entwicklung 2007 2007

Zivilgesellschaft und zivilgesellschaftliches Handeln 1. Zivilisierte und zivile Gesellschaft Friedlicher und gewaltfreier Umgang mit Konflikten Nach innen und außen 2. Prinzip der Rechtsstaatlichkeit Garantie persönlicher Freiheitsrechte Rechtlich gebundenes staatliches Handeln 3. Ermöglichung demokratischer Partizipation Institutionalisiert Spontan 4. Verpflichtung auf Gerechtigkeit Gleiche Grundfreiheiten Ungleichheiten funktional 5. Offene Gesellschaft Lernfähigkeit Toleranz

Strukturmerkmale der Gesellschaft und Engagement Blinkert 2014

Zivilgesellschaftliche Tugenden Ziviler Habitus: Ablehnung von Gewalt, Affektmäßigung, pp Zivilcourage: eigenen Standpunkt öffentlich vertreten Zivile Kompetenz: glaubwürdig, effektiv auftreten Mitverantwortlichkeit Sorgehaltung

3. Lokale Politiken Demographische Herausforderungen Gesellschaft des langen Lebens, Jugend: Risiken und Chancen, rush hour in der Lebensmitte, Interkulturalität Diversität von Räumen Ländlich/ städtisch, prosperierend, schrumpfend Politik auf lokaler Ebene Daseinsvorsorge, Mehrebenenpolitik, Vielfalt von Engagement Partizipation Mitträger (Wohlfahrtspluralismus) Neue Bedeutung des Engagements in der lokalen Entwicklung Umwelt, Bildung, Sorge Quartiersentwicklung bis public health Querschnittsaufgaben lokaler Engagementpolitik Institutionelle und infrastrukturelle Rahmenbedingungen Subsidiäre Vorsicht

Wohlfahrtsverbände Intermediäre Instanzen Regiefunktion und Kompetenz für Welfare Mix Hybridität als Organisationsmerkmal Kulturelle und managerielle Unterstützung/Steuerung von Gemeinschaften in Sorge Attraktivität des zivilen und politischen Leitbildes einer Caring Community?

zze Zentrum für für zivilgesellschaftliche Entwicklung 2011 2007 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!