Rainer Ohliger. Migration und Gesellschaft: Eine (Zukunfts-)Geschichte?
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- Sebastian Gerhardt
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1 Rainer Ohliger Migration und Gesellschaft: Eine (Zukunfts-)Geschichte?
2 Was kommt nun? 1. Begriffsklärungen 2. Leitfragen und Ausführungen 3. Konzeptionelle und strategische Schritte in die Zukunft: Praxisbereiche 4. Diskussion: Q&A 2
3 Begriffsklärungen 1. Migration 2. Gesellschaft 3. Zeithorizonte ( Zukunft ) 4. Geschichten und Geschichte 3
4 Begriffsklärung: Migration 1. Internationale Migration: Nationalstaatssystem als Referenzgröße 2. Formen der Migration über die Zeit (Arbeitsmigration, Flucht/Asyl, ethnisch privilegierte Migration, Familienzusammenführung) 3. Migration, Integration, Partizipation, Diversität und Kohäsion 4
5 Begriffsklärung: Gesellschaft 1. Gesellschaft als nationale Gesellschaft 2. Gesellschaft als nationale Gesellschaft im europäischen und globalen Raum 3. Gesellschaft als Migrationsgesellschaft 4. Gesellschaft als (auch) gesteuertes System 5. Gesellschaft als offen, pluralistisch, demokratisch 6. Gesellschaft als sozial und funktional differenziert: Migration/Differenz als eine Facette 5
6 Begriffsklärung: Zeithorizont 1. Interdependenz von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft 2. Pfadabhängigkeiten 3. Generationelle Zusammenhänge 4. Leitbilder und Narrative für die Gesellschaft der Zukunft 6
7 Begriffsklärung: Geschichten und Geschichte 1. Biographische und kollektive Erfahrungen von Gruppen ( Erzählungen ) 2. Geschichte als Realgeschichte ( das Geschehene Zugänge, Auswahl, Erzähl- und Verantwortungsgemeinschaft) 3. Geschichte und Geschichten als Deutungssystem ( Wir-Produktion /Zugehörigkeiten) 7
8 Leitfragen und Ausführungen 1. Ausgangspunkte Woher kommen wir? 2. Standpunkte Wo stehen wir? 3. Fluchtpunkte Wo wollen wir hin? 8
9 Ausgangspunkte: Woher kommen wir? 1. Nation als Ethno-Nation 2. Migration lag konstitutiv quer zur Nation 3. Normative Überzeugung: Deutschland ist kein Einwanderungsland politische und rechtliche Folgen 9
10 Standpunkte: Wo stehen wir? 1. Migrationsgesellschaft, Multi-Kulti, postmigrantische Gesellschaft vs. Traditionen des Ethno-Nationalen? 2. Konsens: Deutschland ist ein Einwanderungsland. 3. Kontrovers: Aktive Migrationspolitik? 4. Konfliktreich: Rassismus als schwieriges Thema 5. Flüchtlingskrise als Motor des Wandels? 10
11 Fluchtpunkte: Wo wollen wir hin?? 11
12 Fluchtpunkte: Wo wollen wir hin? 1. Migration als Normalfall - Nation als offene und inklusive Wir-Gruppe? 2. Einheit von Migrations- und Integrationspolitik? Steuerung? 3. Gesellschaft ohne Rassismus Gesellschaft mit Courage? 4. Anerkennung, Teilhabe und Diversität statt (nur) Integration? 5. Leitbilder und gemeinsame Narrative entwickeln (20. Juni) politische und rechtliche Folgen 12
13 Konzepte und Strategien für vier Praxisbereiche 1. Raum- und Stadtplanung 2. Sprache und Bildung 3. Ausbildung und Arbeitsmarkt 4. Leitbildentwicklung 13
14 Praxisbereich: Raum- und Stadtplanung 1. Verteilung (Fl.) 2. Wohnungs- und Städtebau 3. Communities vs. Segregation 4. Stadt/Land; Ost/West, Innenstadt/Peripherie 5. Nachhaltigkeit: Beispiel WST (Nds.) 14
15 Wohncontainerbau in Niedersachsen 15
16 Praxisbereich: Sprache und Bildung 1. Ausweitung und Reorganisation der Integrationskurse des BAMF - Lehrkräfte - Angebotsstruktur der Spezialkurse - Curriculum (Orientierungskurs) - Integration durch Sprache Sprache durch Integration 2. Schulen umbauen - Personal - Lehreraus- und Fortbildung - Curricula und Lehrmaterialien - DaZ als Querschnittsaufgabe - Berufsschulzugang erweitern (Flüchtlinge) 16
17 Praxisbereich: Ausbildung und Arbeitsmarkt 1. Anerkennung, Qualifizierung, potentielle Rückkehr oder transnationale Berufsbiographien (Flüchtlinge) 2. Einstieg und Aufstieg ermöglichen (Flüchtlinge) 3. Anwerbung ausbauen (Fachkräfte, demographischer Wandel) 4. KMUs als zentrale Akteure befähigen 17
18 Praxisbereich Leitbildentwicklung - Leitbilder statt Leitkultur - message, nicht nur Slogan - vorwiegend kommunale Aufgabe (KMK) - keine top down Wertevermittlung - Leitbilder brauchen leadership - partizipatives Vorgehen - multi-stakeholder Vorhaben - Anknüpfungspunkte - Prozess als wichtiges Ergebnis - Bleibebedingungen schaffen - Leitbild führt zu neuem Narrativ - gelebte und praktische, nicht statische Leitbilder sind nötig - Holstein Kiel (Fußball) als Vorbild 18
19 Diskussion 19
20 Struktur der Flüchtlingsbevölkerung Asylbewerber in D. im Jahr 2015 (Erstanträge) 20
21 Zentrale Ergebnisse der Allensbach-Studie - Lage meistens noch im Griff, vielfach aber an der Kapazitätsgrenze - Die aktuell größten Probleme: Wohnraumbeschaffung und Personalsituation - Große Hilfsbereitschaft, aber auch Sorgen der Bürger - Vielfach keine Zeit für Strategien trotz großer langfristiger Herausforderungen - Integrationschancen der Flüchtlinge 21
22 Was wäre eine strategische Ausrichtung auf kommunaler Ebene? - Konzeptentwicklung für mittel- und langfristige Herausforderungen Themenfelder Vorgehensweisen 22
23 Themenfelder - Unterbringung/Wohnen? - Sprachvermittlung und -erwerb - Bildung - Qualifizierung und Arbeitsmarktzugang - Sozialintegration - Übergangsmanagement/Verschränkung - Leitbildentwicklung - capacity building 23
24 Vorgehensweisen: einige Anmerkungen - Führung liegt bei kommunaler Spitze (Politik/Verwaltung) - Vernetzung der Akteursebenen nötig - stetiger Prozess: Dialog und gemeinsame Konzeptentwicklung, externe Akteure - keine Kostenneutralität/Finanzierung - Partizipation auf möglichst vielen Ebenen - Flexibilität/Bleibebedingungen 24
25 Diskussion: (Wie) Schaffen die Kommunen das? 25
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