Auslandssemester University of the Sunshine Coast, Australien BEWERBUNG Da die University of the Sunshine Coast zu den Partnerhochschulen der Hochschule Ludwigshafen gehört, war der Bewerbungsprozess wenig kompliziert. Die vorgegebenen Bewerbungsunterlagen, wie zum Beispiel einen Sprachnachweis auf mindestens B2-Niveau und einen Lebenslauf in englischer Sprache, konnte ich unter Mithilfe meines Englisch- Dozenten und des Büros für internationale Angelegenheiten ohne große Probleme beschaffen. Nach Einreichung der Unterlagen erhielt ich zeitnah die Zusage für das Auslandssemester an der USC. Von seitens der Universität in Australien mussten dann noch weitere Dokumente ausgefüllt und per Mail versendet werden. Außerdem sollten die Studiengebühren in Höhe von 8900 AUD überwiesen werden, damit die Immatrikulation an der USC erfolgen konnte. Nach mehrfacher Nachfrage erhielt ich einen Erlass der Studiengebühren in Höhe von 10%, musste also statt 8900 AUD nur noch 8010 AUD überweisen. Nachdem das Geld in Australien angekommen war, schrieb ich mich in der University of the Sunshine Coast ein und war somit ab diesem Zeitpunkt offiziell internationaler Student in Australien. FINANZIERUNG Nicht nur aufgrund der horrenden Studiengebühren sondern auch wegen der im Vergleich zu Deutschland um ca. 30% höheren Lebenshaltungskosten spielte die Finanzierung des Auslandssemesters eine bedeutende Rolle beim Planungsprozess. Neben dem Ersparten gibt es auch noch einige weitere Finanzierungsmöglichkeiten. In meinem Fall bewarb ich mich für Auslands-Bafög und für ein Stipendium des Deutschen Akademischen Auslandsdienstes, kurz DAAD, genannt PROMOS. Während der Beantragungsprozess für das Bafög mit erheblichem bürokratischen Aufwand einherging, verlief die Bewerbung für das PROMOS-Stipendium äußerst unkompliziert. Letzten Endes bekam ich sowohl eine Zusage für das Bafög als auch für das Stipendium. Während ich vom Staat knapp 5500 erhielt, überwies mir der DAAD in zwei Schritten insgesamt 600. ORGANISATION
Ein halbes Jahr im Ausland Das bringt natürlich einen erheblichen organisatorischen Aufwand mit sich. Flüge buchen, Visum beantragen, Reisepass bestellen, Unterkunft suchen, Kleidung und Utensilien kaufen, Reisen planen und und und. All das benötigt Zeit und deshalb kann man mit der Planung für das Auslandssemester nicht früh genug beginnen. Sobald ich die Zusage von der USC hatte, startete bei mir der Planungsprozess. Zunächst buchte ich über den auf Studenten ausgerichteten Reiseveranstalter STA Travel meine Flüge nach Australien und zurück. Dabei gilt: Je früher die Buchung, desto billiger der Flug. Also unbedingt so schnell wie möglich, um entsprechende Flüge kümmern. Außerdem sollte man nach Buchung der Flüge den Transfer vom internationalen Flughafen in Australien zum Studentenwohnheim buchen. Ich entschied mich für einen etwas überteuerten Anbieter, den ich online gefunden hatte. Im Nachhinein würde ich mich aber auf jeden Fall für einen Transfer des Anbieters Con-x-ion entscheiden, da dieser mit Abstand der günstigste ist. Mit dem Promo-Code WOW20 erhält man zusätzlich nochmal einen Rabatt von 20 Prozent. Das Visum beantragt man in Australien online. Bereits nach wenigen Tagen erhielt ich die Zusage von den australischen Behörden für ein Working Holiday Visa. Obwohl es in Australien speziell für internationale Studenten ein Studentenvisum gibt, entschied ich mich für das ein Jahr gültige Arbeitsvisum, das eigentlich für Work and Travel gedacht ist, da dies erstens günstiger war und mir zweitens die Möglichkeit gab, ein ganzes Jahr in Australien zu bleiben. Den Reisepass bestellte ich im örtlichen Rathaus. Bei der Suche nach einer Unterkunft stieß ich auf das Studentenwohnheim Varsity in unmittelbarer Uni-Nähe. Die Bewerbung fand online statt. Kurze Zeit später erhielt ich die Zusage und nach Überweisung einer Kaution in Höhe einer Monatsmiete von 840 AUD war die Unterkunft sicher. Weitere wichtige Dokumente wie den internationalen Führerschein oder die internationale Studentenkarte beantragte ich ebenfalls bereits Wochen vor dem endgültigen Abflug nach Down Under. Gegebenenfalls könnte man sich auch überlegen, ein Konto in Australien zu eröffnen, um eventuell anfallenden Gebühren beim Abheben bzw. Bezahlen mit einer Kreditkarte im Ausland aus dem Weg zu gehen. Ich entschied mich dagegen, würde es aber eventuell beim nächsten Mal so machen.
In meinem Fall zwar nicht unbedingt vorgeschrieben, aber trotzdem überlegenswert ist ein Besuch beim Arzt, um seinen Impfstatus überprüfen zu lassen und eventuelle Auffrischungsimpfungen durchzuführen. Informationen dazu erhält man auf der Internetseite des Auswärtigen Amtes. Ebenfalls wichtig bei der Planung für ein Auslandssemester ist die frühzeitige Abklärung des Versicherungsschutzes. Als privat Versicherter war das bei mir zwar relativ unkompliziert, könnte aber für gesetzlich Versicherte mit erheblichem bürokratischem Aufwand verbunden sein. Also unbedingt schon 3 Monate vorher darum kümmern. Um das Bezahlen in Australien so unkompliziert wie möglich zu machen, sollte man außerdem rechtzeitig eine Kreditkarte besorgen. Nach ausgiebiger Recherche entschied ich mich für eine Kreditkarte der Deutschen Kreditbank, kurz DKB. Verschiedene Tests bezeichneten diese Kreditkarte als die Beste für Studenten. Und auch ich kann sie nur weiterempfehlen. Die Beantragung erfolgt online und ziemlich unkompliziert. Außerdem ist die Karte komplett kostenlos. Knapp 1 Monat vor meiner Abreise begann ich, dringend benötigte Utensilien für das Auslandssemester einzukaufen. Ganz wichtig dabei: Eine gute Kamera mit gutem Zoom. Gerade in Australien gibt es sensationelle Landschaften mit einzigartiger Flora und Fauna zu besichtigen. Wie schade wäre es, das nicht auf Bildern festhalten zu können. Vor meiner Abreise dachte ich, eine normale 0-8-15-Kamera wäre völlig ausreichend. Doch schon nach wenigen Wochen wurde mir klar: Ich brauche eine Kamera, die zumindest ansatzweise in der Lage ist, das Gesehene auch ansprechend auf Bildern abzuspeichern. Also bestellte ich mir noch in Australien eine neue, bessere Kamera und war mit dieser Entscheidung trotz erheblicher Ausgaben sehr zufrieden. Also spart nicht an der falschen Stelle und kauft euch eine gute Kamera. Ihr werdet es mir danken. Auch ansprechende Kleidung sollte für Australien gekauft werden. Mein Auslandssemester begann im australischen Winter (Auf der Südhalbkugel ist der Winter im europäischen Sommer). Und schon vorab sei gesagt: Die Nächte im Winter dort sind unfassbar kalt. Während es im Juli tagsüber bis zu 23 Grad werden können, fallen die Temperaturen nach Sonnenuntergang auf bis zu 0 Grad. Deshalb unbedingt auch dicke Jacken und lange Hosen einpacken oder ggf. kaufen. Wer eine ausführliche Packliste mit allen benötigten Utensilien
und Kleidungsstücken für einen Auslandsaufenthalt in Australien sucht, wird auf der Internetseite von australien-info.de fündig. Und schon war es so weit. Der Abflug stand unmittelbar bevor. Doch was wäre ein Abschied ohne Abschiedsparty? Das dachte ich mir auch und lud deshalb meine Freunde und Verwandte zu einer letzten gemeinsamen Party für die kommenden 6 Monate ein. Dann konnte es beginnen: Das Abenteuer Australien. STUDIEREN AN DER USC Das Studium an der USC weicht in vielen Bereichen von einem Studium in Deutschland ab. Im krassen Gegensatz zum deutschen Studiensystem, bei dem sich die Endnote für die jeweiligen Fächer meistens zu 100 Prozent aus der Klausurnote ableitet, wird die Endnote in Australien aufgeteilt in mindestens 3 Teilnoten. Je nach Studienfach können diese Teilnoten Präsentationen, Hausarbeiten, Tests oder Klausuren sein. Das bedeutet im gleichen Atemzug auch einen entsprechenden Mehraufwand während der Vorlesungszeit. Aus dem deutschen Studienalltag war ich es gewohnt, erst zur Klausurphase viel für die Uni zu tun. In Australien war von Beginn der Vorlesungen an, viel gefordert. Ständig mussten sogenannte Assignments bearbeitet und abgegeben werden. Zurücklehnen konnte man sich deshalb nur selten. Dieser Mehraufwand bedeutete aber gleichzeitig auch, dass die Endnote nicht nur von einer Prüfung abhängig war und die Klausur am Ende des Semesters entsprechend weniger zählte. Man mag dazu denken, was man will. Mir jedenfalls gefiel dieses System und ich kam damit gut zurecht. Auch die Vorlesungen an sich laufen etwas anders ab als in Deutschland. Jeder meiner 4 gewählten Kurse, die ich mir im Vorhinein von meinem Professor anerkennen lassen musste, war etwas anders. Aber eines hatten alle gemeinsam: Die Dozenten waren sehr entspannt und äußerst freundlich. In der Regel durften wir alle dutzen und auch für Fragen nach den Vorlesungen hatten sie stets ein offenes Ohr. Zusätzlich zu den 4 Vorlesungen in den jeweiligen Fächern, mussten wir entweder Tutorien oder Workshops besuchen, in denen das theoretisch erlernte Wissen aus den Vorlesungen nochmals mittels Übungen vertieft werden sollte. Auch der Campus unterschied sich maßgeblich von meiner Heimathochschule in Ludwigshafen. Wahnsinnig moderne Gebäude, ausgestattet mit neuester Technik, verteilt
auf einer riesigen Fläche. Es gab zahlreiche Cafés, eine große Mensa, eine riesige Bibliothek, eine Sporthalle, mehrere Rasenplätze für Rugby und Fußball, viele Computerräume, große und kleine Vorlesungssäle, einen großen Aufenthaltsraum für Studenten einfach alles, was man sich vorstellen kann. Nicht umsonst zählt die USC zu den modernsten Unis in Australien. Als besonderes Schmankerl konnte man auf den Grünflächen hin und wieder sogar freilaufende Kängurus beobachten. Nicht zuletzt wegen der für deutsche Verhältnisse hohen Studiengebühren, war auch das Rahmenprogramm für Studenten anders als in Deutschland. Ständig gab es kostenloses Essen oder sonstige Veranstaltungen für Studenten. Vor allem in der Orientierungswoche wurde den Studenten viel geboten. Campusrundgänge, Gewinnspiele, Vorträge, Live-Musik, kostenlose Getränke sowie Mahlzeiten, Spiele und und und. Das war schon außergewöhnlich und sehr spaßig. Man fühlte sich dadurch schnell sehr wohl an der USC. Während der Vorlesungszeit gab es jeden Mittwoch kostenloses Mittagessen. Mal gab es Burger, mal Tortillas, immer war es lecker. Die zahlreichen sportlichen Angebote der USC nahm ich hin und wieder wahr. Zum Beispiel besuchte ich des Öfteren das öffentliche Fußballtraining. Gecoacht wurden wir dabei von der, laut eigener Aussage, Trainerlegende Otto Klaus aus Deutschland. Ich kann jedem Studenten, der sich für die USC entscheidet, nur nahelegen, zumindest einmal diesem Training einen Besuch abzustatten. Alleine Otto Klaus macht dieses Erlebnis zu etwas ganz Besonderem. Außerdem besuchte ich für mehrere Monate das zur Uni gehörende Fitnessstudio und ließ mir dort von den freundlichen Angestellten einen Trainingsplan zusammenstellen. Die Notengebung an der USC war stets fair. Zu jedem Assignment erhielten wir einen ausführlichen Bewertungsbogen der Dozenten, in denen sie ihre Notengebung begründeten und außerdem Verbesserungsvorschläge für die zukünftigen Assignments gaben. Auch die Klausuren waren fair gestaltet und bei entsprechendem Lernaufwand absolut machbar.
REISEN Australien, das Land der Superlative. Das Traumziel schlechthin. Nicht zuletzt wegen der unglaublichen Natur entschied ich mich für das Auslandssemester in diesem Land. Und so wichtig die Uni in diesem Zusammenhang auch ist, so wenig sollte man das Reisen vernachlässigen. Ich persönlich habe mir schon im Vorhinein einen Plan erstellt, in dem ich mir meine persönlichen Reiseziele in Australien aufgeschrieben hatte. Während des Auslandssemesters nutzte ich nahezu jede Möglichkeit, dieses atemberaubende Land zu erkunden. Sobald ich 2-3 Tage Zeit hatte, flog oder fuhr ich irgendwo hin. Australien bietet Strände, Regenwälder, Wüsten, Savannen und Berge. Während der Vorlesungszeit konnte ich zumeist nur am Wochenende reisen. Die wohl beste Gelegenheit für eine ausgiebigere Reise bietet der sogenannte Midsemesterbreak. Ende September pausieren für eine Woche die Vorlesungen. Inklusive Wochenende hatte ich also knapp 10 Tage frei. Diese Zeit nutzte ich für einen Trip in den Süden Australiens. Falls man aufgrund von Reisen mal ein paar Vorlesungen ausfallen lassen will, kann man das jederzeit mit seinen Dozenten abklären. Zumeist stellt das keine großen Probleme dar. Nach Beendigung des Semesters stand schließlich meine große Abschlussreise an. Da ich schon während des Semesters große Teile Australiens bereist hatte, entschied ich mich, gemeinsam mit einigen Freunden, deshalb die einmalige Chance zu nutzen, für wenig Geld nach Neuseeland zu fliegen. In nur 3 Stunden Flugzeit erreicht man das Land von der australischen Ostküste aus. So sehr mich Australien auch beeindruckt hatte, so unglaublich fand ich Neuseeland. Natürlich ist das alles eine Frage des persönlichen Geschmacks, aber ich fand das Land der Maori fast noch schöner als das Land der Aborigines. Fakt ist: Wer gerne neue Kulturen kennenlernt und atemberaubende Fleckchen Erde erkundet, sollte sich das Reisen sowohl in Australien als auch in Neuseeland nicht entgehen lassen.