Wie funktioniert kleinräumige Kommunalstatistik? Organisation, Datenquellen, Hilfestellungen

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Transkript:

Wie funktioniert kleinräumige Kommunalstatistik? Organisation, Datenquellen, Hilfestellungen

Was ich Ihnen vermitteln möchte: Wozu braucht man eine Kommunalstatistikstelle? Was braucht man, um ein kleinräumige Kommunalstatistik betreiben zu können? Wo kann man Hilfestellungen finden?

Was ich Ihnen vermitteln möchte: Wozu braucht man eine Kommunalstatistikstelle? Was braucht man, um ein kleinräumige Kommunalstatistik betreiben zu können? Wo kann man Hilfestellungen finden?

Wozu eine Kommunalstatistikstelle? Zusätzlicher Nutzen: In abgeschotteten Kommunalstatistikstellen darf man: Verwaltungsdaten ohne spezielle Zweckbindung aufbereiten und dauerhaft speichern (z.b. Zeitreihen aus dem Einwohnermelderegister) Einzeldaten aus der Bundes- und Landesstatistik anfordern (z.b. Gebäudeund Wohnungszählung des Zensus, Bautätigkeitsstatistik, Unternehmensregister) Einzeldaten von Dritten anfordern (z.b. Kraftfahrtbundesamt, Bundesagentur für Arbeit) Eigene Umfragen durchführen (z.b. Mietspiegel, Bürgerumfragen, Mobilitätsbefragungen)

Wozu eine Kommunalstatistikstelle? Beispiele für Anwendungsfälle: Wo ist der Bedarf an Kindergärten, Schulen, Jugendzentren und Sportanlagen gedeckt und in welchen Gebieten droht künftig eine Unterversorgung? Welche Auswirkungen wird der demografische Wandel auf die Bevölkerungsstruktur und die erforderliche Infrastruktur haben? In welcher Dynamik verändern regionale und internationale Zu- und Fortzüge die Sozialstruktur in unseren Städten und Gemeinden? Wie viele Personen in welchem Alter müssen bei einem bestimmten Szenario evakuiert werden? Wie viele Menschen leben im Einzugsbereich eines geplanten Einkaufsmarkts?

Wozu eine Kommunalstatistikstelle? Die Nachfrager: Daten für Bauleitplanung Beantragung von Förderprogrammen Verkehrsplanung Ver- und Entsorgungsbetriebe Schulentwicklung Gefahrenabwehr Bürgerinformation Wirtschaftsförderung

Was ich Ihnen vermitteln möchte: Wozu braucht man eine Kommunalstatistikstelle? Was braucht man, um ein kleinräumige Kommunalstatistik betreiben zu können? Wo kann man Hilfestellungen finden?

Voraussetzung Nr. 1: Die Abschottung Räumliche Trennung eigene Räumlichkeiten, gegen Zutritt unbefugter Personen gesichert Organisatorische Trennung getrennte Verwaltungseinheit, keine anderen Verwaltungsaufgaben in diesen Räumen Personelle Trennung entweder eigenes Personal ohne andere Verwaltungsaufgaben oder Pendeln zwischen Tätigkeiten und Räumlichkeiten. Regelungen: Analog Zensus 2011; Statistikgesetze der Länder (Ausnahme Nordrhein-Westfalen: Landesdatenschutzgesetz)

Voraussetzung Nr. 2: Erstellung eines kleinräumigen Gliederungssystems Möglichkeit 1: Kleinräumige Gliederung

Voraussetzung Nr. 2: Erstellung eines kleinräumigen Gliederungssystems Möglichkeit 2: Rasterzellen (INSPIRE-RL gibt europaweiten Standard vor)

Voraussetzung Nr. 3: Georeferenzierung der Statistikdaten Kleinräumige Gliederung (KRG) Alphanummerische Fortschreibung der KRG im Registerbestand oder Verschneiden der georeferenzierten Punktdaten mit der KRG-Geometrie im GIS Rasterzellen Projektion von georeferenzierten Punktdaten auf die Raster- Geometrie im GIS Anfangsaufwand Enge Zusammenarbeit mit der Vermessungsverwaltung

Was ich Ihnen vermitteln möchte: Wozu braucht man eine Kommunalstatistikstelle? Was braucht man, um ein kleinräumige Kommunalstatistik betreiben zu können? Wo kann man Hilfestellungen finden?

Hilfestellungen 1. Grundlageninformationen Jährlich stattfindende KGSt-Seminare Grundkurs Kommunalstatistik (5 Tage) Referenten: Dr. Manfred Pauly (Stadt Koblenz), Dr. Andrea Schultz (Stadt Leipzig) Themen: Recht, Organisation, Instrumente, Methoden, Produkte, Datenquellen, Umfragen, Zensus Kommunalstatistik für Fortgeschrittene (5 Tage) Referenten: Barbara Lux-Henseler (Stadt Nürnberg), Prof. Dr. Peter Höfflin (EH Ludwigsburg), Thomas Nirschl (Stadt Nürnberg) Themen: Bevölkerungsstatistik, Sozialstatistik, Räumliche Analysen

Hilfestellungen 2. Technische Unterstützung KOSIS-Verbund - www.kosis.de Struktur: Gemeinsame Plattform für kommunale Gemeinschaftsprojekte derzeit > 150 Kommunen und andere öffentliche Institutionen Mitgliedschaft beitragsfrei

Hilfestellungen 2. Technische Unterstützung KOSIS-Verbund - www.kosis.de Software (umlagefinanziert): DUVA (Datenproduktion und Datenhaltung) EwoPeak (Plausibilisierung und Korrektur des MR-Bestands) HHGen (Ableitung und Typisierung von Haushalten aus dem MR) MigraPro (Ableitung des Migrationshintergrunds aus dem MR) SIKURS (regionalisierte Einwohnerprognose) AGK (Adressen, Gebäudedaten und Kleinräumige Gliederung) KOSIS-App (Kleinräumige Strukturinformationen auf Smartphones)

Hilfestellungen 2. Technische Unterstützung KOSIS-Verbund (www.kosis.de) Schulungen / Austausch Regelmäßige Schulungen zu den KOSIS-Softwareprodukten Jährliche KOSIS-Tagung (3 Tage)

Hilfestellungen 3. Inhaltliche Unterstützung Verband Deutscher Städtestatistiker (VDSt) www.staedtestatistik.de Berufsverband / Netzwerk der Kommunalstatistiker derzeit rund 340 Mitglieder monatlicher Newsletter Zeitschrift Stadtforschung und Statistik

Hilfestellungen 3. Inhaltliche Unterstützung Verband Deutscher Städtestatistiker (VDSt) www.staedtestatistik.de Fachliche Arbeitsgemeinschaften AG Bevölkerung (u.a. Indikatoren- und Merkmalskatalog zum demografischen Wandel, Migrationshintergrund in der Statistik) AG Umfragen (u.a. Koordinierung der kommunalen Umfrage zur Lebensqualität) AG Methodik AG Wahlanalyse

Hilfestellungen 3. Inhaltliche Unterstützung Verband Deutscher Städtestatistiker (VDSt) www.staedtestatistik.de Tagungen, Informationsveranstaltungen Statistische Woche (Jährlich, 4 Tage) VDSt-Frühjahrstagung (Jährlich, 3 Tage) Tagungen der drei regionalen VDSt-AGs (Jährlich, je 2 Tage) Workshops (anlassbezogen z.b. OpenData, Rasterdaten, Zensus)

Hilfestellungen www.staedtestatistik.de /www.kosis.de

Fazit Es steht ein großer Datenschatz zur Verfügung, der auf der kommunalen Ebene gehoben werden kann. Das kommunalstatistische Netzwerk bietet umfangreiche Hilfestellungen sowohl technisch als auch inhaltlich. Der Einstieg in die kleinräumige Kommunalstatistik ist durch die Etablierung von technischen und inhaltlichen Standards und die die Verbreitung der GIS-Technologie einfacher denn je. Aufwand ist skalierbar (Einstieg: Einwohnerstatisik)

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Michael Haußmann Landeshauptstadt Stuttgart Statistisches Amt, Abteilung Bevölkerung und Wahlen E-Mail: michael.haussmann@stuttgart.de Telefon: +49 (0)711/216-98541

So machen s andere Beispiel Stadt Soest (rund 47.000 Einwohner)