Förderung der Bienenhaltung 2012

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Transkript:

Auszug aus dem Jahresbericht der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft AFR 3 Förderung der Bienenhaltung 2012 Das Wichtigste zuerst: Der Trend der von Jahr zu Jahr größer werdenden Antragstellerzahl setzt sich beim Schulimkern fort: 68 Schulen erhielten 2012 einen Zuschuss für das Wahlfach Bienenhaltung, damit hat sich die Anzahl der Antragsteller innerhalb von fünf Jahren mehr als verdreifacht. Eine ähnlich beeindruckende Entwicklung zeichnet sich auch bei den investiven Maßnahmen ab: In sieben Jahren haben sich dort die Förderfälle verdreifacht. Auch beim Probeimkern setzte sich der Aufwärtstrend fort: 2.120 Interessierte ließen sich im Rahmen von Imkern auf Probe von erfahrenen Imkern betreuen und sachkundig an die Imkerei heranführen. Die Zahl der Probeimker hat sich in fünf Jahren verdreifacht. 107 Kreisverbände erhielten Zuschüssen für 60.000 Einheiten von Varroose- Behandlungsmitteln. 25.000 Imker ließen sich durch Info-Veranstaltungen an Lehrbienenständen und Imkerschulen weiterbilden. In Deutschland betreuen rund 85.000 überwiegend Freizeit-Imker mehr als 700.000 Bienenvölker. Bayern nimmt hier offensichtlich mit knapp einem Drittel der Imker eine besondere Stellung ein. Insgesamt sorgen im Freistaat Bayern rund 29.000 Imker mit 250.000 Völkern für eine flächendeckende Präsenz der Honigbienen. Abb. 24: Biene beim Nektarsammeln an einer Storchschnabelblüte

Die Bedeutung der Imkerei für unsere ganze Kulturlandschaft ist immens. Um diese Arbeit zu unterstützen und die positiven Effekte einer nachhaltigen Imkerei auf Umwelt und Kulturlandschaft zu sichern und weiter auszubauen, bietet das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zur Verbesserung der Erzeugungs- und Vermarktungsbedingungen von Bienenzuchterzeugnissen verschiedene Fördermaßnahmen an. Für die Abwicklung dieser Maßnahmen ist die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Abteilung Förderwesen und Fachrecht zuständig. Abb. 25: Blühendes Rapsfeld Die Förderung basiert auf der EU-Verordnung VO (EG) Nr. 1234/2007. An Förderprogrammen im Sinne dieser Verordnung beteiligt sich die Europäische Gemeinschaft mit bis zu 50 % an den beihilfefähigen Ausgaben (kofinanzierte Maßnahmen). Darüber hinaus können die Mitgliedsstaaten nach bestimmten Vorgaben allein mit Landesmitteln weitere Programme anbieten (Landesmaßnahmen). Bayern nutzt beide Möglichkeiten und stellt den Imkern dadurch eine Vielzahl von weiteren Förderprogrammen zur Verfügung. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Gewinnung neuer Imker dazu bietet Bayern ein Probeimkerprogramm an und unterstützt Imkergruppen an Schulen. EU-kofinanzierte Maßnahmen: 1. Schulung von Fach- und Gesundheitswarten Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG), Fachzentrum Bienen, führt regelmäßig unter anderem am Fachzentrum Bienen in Veitshöchheim Schulungsmaßnahmen für Fach- und Gesundheitswarte durch. Die Reisekosten der Schulungsteilnehmer wurden gefördert, um die unverzichtbare Weiterbildung der Multiplikatoren zu unterstützen.

2. Weiterbildung der Imker durch Fachwarte und Lehrgänge an Imkerschulen und Lehrbienenständen Um die Imker vor Ort weiterzubilden, bieten Kreis-, Bezirks- und Landesverbände eine Reihe von Vorträgen und Schulungsveranstaltungen an. Um das hohe Niveau und die Präsenz in der Fläche zu gewährleisten, werden diese Veranstaltungen von Bayern unterstützt. Zum einen geschah dies in Form von Aufwandspauschalen für Fachwarte, die regionale und überregionale Vorträge halten. Zum anderen durch bezuschusste Lehrgänge an Lehrbienenständen und Imkerschulen. Abb.27: Imker-Schulung in der Praxis 3. Investive Maßnahmen der Imker Honig ist ein naturbelassenes und sehr reines Lebensmittel. Um wirtschaftlich und hygienisch einwandfrei produzieren zu können und um einen hohen Qualitätsstandard zu erreichen, sind hochwertige Geräte zur Honig- und Wachsgewinnung nötig. Dies stellt eine nicht unerhebliche finanzielle Belastung insbesondere für Jungimker dar. Der Freistaat Bayern unterstützt die Bienenhalter mit Zuschüssen zur Anschaffung von Geräten zur Honigund Wachsgewinnung. Die Förderung beträgt bis zu 30 Prozent der förderfähigen Netto-Anschaffungskosten. Wegen der hohen Zahl der Antragsteller lag der Fördersatz 2012 bei 22,22 Prozent. Das Mindestinvestitionsvolumen betrug 750, bei Anfängern 400. Abb. 28: Honigschleuder

Bei den investiven Maßnahmen haben sich die Antragszahlen in sieben Jahren fast verdreifacht! Abb. 29: Entwicklung der Anträge bei den investiven Maßnahmen von 2006 bis 2012 4. Einsatz von Varroosebehandlungsmitteln Die Völkerverluste durch die Varroamilbe sind nur durch aufmerksame und intensive Beobachtung und rasche Behandlung in den Griff zu bekommen. Deswegen fördert die EU die Bekämpfung der Varroose. Förderfähig sind dabei nur arzneimittelrechtlich zugelassene Varroosebehandlungsmittel. Die Förderung beträgt bis zu 50% des Nettoeinkaufspreises. Tab. 1: Varroosebehandlungsmittel, die 2012 gefördert wurden Bezeichnung des Varroosebehandlungsmittels: Ameisensäure 60 % ad us. vet. Milchsäure 15 % ad us. vet. Oxalsäuredihydrat-Lösung 3,5 % ad us. vet. Oxuvar Thymovar Apiguard API LIFE VAR

Abb. 30: Die Verteilung der Behandlungsmittel 2012 5. Analyse physikalisch-chemischer Merkmale von Honig Imker, die die Qualität eines Honigs aus der eigenen Imkerei labortechnisch analysieren ließen, konnten hierfür eine Förderung erhalten. Bei Vorlage eines staatlichen Berechtigungsscheins wurden dem Imker 75 % der Analysekosten ersetzt. Abb. 31: Honiganalyse im Labor in Veitshöchheim

Nur von Bayern finanzierte Maßnahmen: 6. Förderung der Belegstellen Der Freistaat Bayern unterstützt auch staatlich anerkannte Belegstellen bei der Züchtung von widerstandsfähigen und leistungsstarken Bienenvölkern. Die Belegstellen erhalten für die Begattung jeder angelieferten Bienenkönigin einen Zuschuss in Höhe von einem Euro. Abb. 32: Bienen auf einer Pollenwabe Abb. 33: Entwicklung der Belegstellenförderung von 2007 bis 2012

7. Bekämpfung von Bienenkrankheiten durch Bienengesundheitswarte Gesundheitswarte sind bei den einzelnen Imkern vor Ort und unterstützen diese bei der Bekämpfung von Bienenkrankheiten. Dazu können sie vom Freistaat Bayern einen Zuschuss von 1,50 je Bienenvolk erhalten. Die ehrenamtliche Vor-Ort-Arbeit wird mit 20 bis 30 pro Standbesuch gefördert. Abb. 34: Entwicklung der Förderung der Gesundheitswarte von 2008 bis 2012 8. Imkern auf Probe Schnupperkurs Imkern Vor einigen Jahren war die Imkerei meist das Hobby älterer Mitbürger. Seit 2008 können Imkervereine, die das Imkern auf Probe anbieten und damit den Imkernachwuchs fördern, unter bestimmten Voraussetzungen jede Patenschaft mit bis zu 100 pro Jahr bezuschussen lassen. Voraussetzung für den Anfänger ist mindestens ein Theoriekurs an einem Lehrbienenstand und die eigenständige Betreuung mindestens eines Bienenvolkes. Die Interessenten wenden sich an einen Imkerverein und werden Imker auf Probe. Im Laufe der Monate erhalten sie unter fachlicher Anleitung eines erfahrenen Imkers ( Pate ) Einblick in die theoretischen und praktischen Grundlagen der Imkerei. Nach Ablauf des ersten Jahres können sich die Probeimker entscheiden, ob sie ein weiteres, förderfähiges Probeimkerjahr absolvieren wollen. Nach zwei Jahren endet die Probezeit. Die Zahl der Probeimker steigt seit 2008 kontinuierlich an. Im Jahr 2012 waren rund 30% der Probeimker Frauen.

Abb 36: Entwicklung der Teilnehmerzahlen beim Probeimkern von 2008 bis 2012 Abb. 35: Erläuterungen an der offenen Beute

9. Imkern an Schulen - Imkern macht Schule Auch Imker brauchen Nachwuchs! Was liegt deshalb näher, als bereits Schulkinder an die Bienenhaltung heranzuführen und sie für die Imkerei zu begeistern. Immer mehr Schulen bieten lobenswerterweise entsprechende Wahlkurse an. Abb. 37: Schüler engagieren sich für die Bienenhaltung Die Schüler und Schülerinnen lernen in der Arbeitsgruppe Imkerei alle Arbeiten rund um das Bienenjahr kennen. Dieses Engagement wird vom Freistaat Bayern mit einem Zuschuss von bis zu 300 pro Schuljahr unterstützt. Im Jahr 2012 wurden 68 Schulen gefördert. Die Zahl der Fördermittelempfänger hat sich damit innerhalb von vier Jahren verdreifacht. Antragsberechtigt sind alle bayerischen Grund-, Haupt- und Realschulen sowie Gymnasien ( Primar- und Sekundarbereich ). Anrechenbare Ausgaben für die imkerliche Wissensvermittlung sind alle Kosten rund um den Kurs, wie beispielsweise Kosten für Referenten, Fachmedien, imkerliche Geräte zur Bearbeitung von Honig und Wachs, Beuten und Verbrauchsmaterial (Rähmchen, Honiggläser, Wachs, Dochte u. ä.). Abb. 38: Entwicklung der antragstellenden Schulen von 2008 bis 2012

Nutzung der einzelnen Maßnahmen: All diese Maßnahmen wurden insgesamt mit über 800.000 pro Jahr gefördert. Bei den EUkofinanzierten Programmen (Nr. 1 bis 5) setzt sich die Förderung grundsätzlich zu gleichen Teilen aus EU- und Landesmitteln zusammen. Die Maßnahmen Nr. 6 bis 9 werden aus rein bayerischen Mitteln finanziert. Tab. 14: Fördervolumen der einzelnen Maßnahmen Nr. Name der Maßnahme Förderung 2012 1 EU Reisekosten Fach- u. Gesundheitswarte 9.078 2a EU Weiterbildung durch Fachwarte 34.200 2b EU Lehrbienenstände und Imkerschulen 55.850 3 EU Investive Maßnahmen 252.863 4 EU Varroosebekämpfung 174.730 5 EU Analyse von Honig 9.182 6 BY Belegstellen 30.195 7 BY Bienen-Gesundheitswarte 9.161 8 BY Imkern auf Probe 212.000 9 BY Imkern an Schulen 19.705 Summe 806.964

Abb. 33: Anteile der einzelnen Maßnahmen bei der Bienenförderung 2012 Tendenzen in der Förderung: Um beurteilen zu können, wie zielgerecht und nachfrageorientiert die Förderung im Ganzen und vor allem hinsichtlich der Nachwuchsförderung tatsächlich wirkt, ist es wichtig, die Entwicklung über mehrere Jahre hinweg zu beobachten: Tab. 15: Entwicklungen bei ausgewählten Maßnahmen Zeitraum Faktor Antragszahlen bei den investiven Maßnahmen 7 Jahre verdreifacht Anzahl der Schulen mit Wahlkurs Imkerei 5 Jahre verdreifacht Anzahl der Probeimker 5 Jahre verdreifacht Diese Zahlen belegen, dass das Förderangebot sehr nachfrageorientiert ausgerichtet ist.

Großen Anteil an dieser Entwicklung hatten die beiden bayerischen Maßnahmen Imkern auf Probe und Imkern an Schulen. Diese 2008 neu geschaffenen Förderinstrumente unterstützten 2012 mit über 230.000 direkt die Nachwuchsgewinnung. Der Imker-Nachwuchs nimmt häufig anschließend die günstigen Anfängermodalitäten bei den investiven Maßnahmen in Anspruch. Drei Viertel der Antragsteller sind hier mittlerweile Anfänger. Abb. 34: Anteile der Erwerbsimker, Imker und Anfänger bei den investiven Maßnahmen 2012 Die Gesamtzahl der Imker konnte damit erhöht und das durchschnittliche Alter der Imker gesenkt werden. Die Bekämpfung der Varroose bleibt leider - eine der Hauptaufgaben in der Bienenhaltung. Hohe Verlustraten bei den Bienenvölkern bedrohen die Existenz einzelner Imker. Die staatliche Förderung und Beratung tragen dazu bei, die Ausfälle möglichst gering zu halten.

Fazit: Die Bienenhaltung im Freistaat Bayern und vor allem die Arbeit der bayerischen Imker bringen neben Honig und Wachs eine Fülle weiterer oftmals nicht messbarer Vorteile und Leistungen für Umwelt und Gesellschaft. Umwelt und Gesellschaft brauchen deshalb dringender denn je eine zukunftsfähige, flächendeckende Imkerei in Bayern! Förderung und Beratung unterstützen die Bienenhalter bestmöglich in ihrem Engagement. Abb. 35: Biene auf einer Arnika-Blüte Alle aktuellen Unterlagen zur Förderung, Merkblätter und viele weiterführende Informationen finden Sie im Förderwegweiser unter www.lfl.bayern.de/foerderwesen/artikel/38693/index.php oder www.stmelf.bayern.de/foerderwegweiser Bienen Fachliche Informationen zur Bienenhaltung erhalten Sie unter www.lwg.bayern.de/bienen/

Ausblick 2013: Die bisherigen Maßnahmen Schulung von Fach- und Gesundheitswarten (Reisekosten), Weiterbildung der Imker durch Fachwarte und Lehrgänge an Imkerschulen und Lehrbienenständen werden nächstes Jahr zur neuen Maßnahme Fortbildung für Imker durch Vereine zusammengefasst. Die Bündelung hat folgende Auswirkungen: eine Verminderung des Anlastungsrisikos eine Effizienzsteigerung bei den Förderzielen eine vereinfachte Antragstellung für die Imker eine deutliche Verringerung des Verwaltungsaufwandes eine Stärkung der Stellung der Vereine Zusammengestellt: Eva Eidelsburger Dezember 2012