Rhein-Ruhr-Express (RRX)

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Transkript:

Flughafen PFB 2 Neuss Hbf PFA 2.1 PFA 2.0 Köln Le Lever Lev Rhein-Ruhr-Express (RRX) Planfeststellungsbereich 2: Köln Das Projekt im Überblick Ziele des RRX Vorteile für Reisende und Pendler Grundlagen der Planung Geplante Infrastrukturmaßnahmen Schallschutz Die Basis der Zukunft.

Das Projekt im Überblick Die Rhein-Ruhr-Region ist die bevölkerungsreichste Metropolregion Deutschlands und zählt zu den fünf größten Ballungsräumen Europas. Aufgrund der dichten Besiedlung und der Lage im zentralen europäischen Wirtschaftsraum ist Rhein-Ruhr auch ein herausragender Verkehrsknotenpunkt: Täglich bewegen sich hunderttausende Reisende und Pendler in Nordrhein- Westfalen. Auf das gesamte Jahr betrachtet sind rund 500 Millionen Menschen auf dem Schienenverkehrsnetz des einwohnerstärksten deutschen Bundeslandes unterwegs. Und das bei steigender Tendenz, denn das Bedürfnis nach Mo bilität und somit auch das Verkehrsaufkommen steigen von Jahr zu Jahr. Verkehrskonzept als Lösung an: der Rhein-Ruhr-Express (RRX). Das für Nordrhein-Westfalen bedeutendste Infrastrukturprojekt für Zuwachs im schienengebundenen Personenverkehr sieht vor, die Metropolregion mit sechs Linien des RRX zu vernetzen. Kernstrecke ist dabei die Achse Köln Duisburg Essen Dortmund. Aufgrund der überregionalen Bedeutung des Projekts ist eine Förderung mit Mitteln des Bundes vorgesehen. Das Konzept des RRX berücksichtigt den integralen Taktfahrplan von Nordrhein-Westfalen und ermöglicht die von den Verkehrsverbünden in NRW vorgesehene Taktverdichtung im Kernkorridor zwischen Köln und Dortmund: Künftig wird hier alle 15 Minuten ein RRX für die Passagiere verkehren. Trotz der hohen Nachfrage können heute auf der Kernstrecke von Köln nach Dortmund nur wenige Direktverbindungen angeboten werden. Das heutige Regionalverkehrsangebot basiert auf Einzellinien im Stundentakt, die untereinander nicht vertaktet sind. Hier bietet sich der Schienenverkehr der Zukunft mit einem intelligenten Zukünftig verbessert der RRX-Betrieb die Verbindungen zwischen Rheinland und Ruhrgebiet. 2

Linienkonzept Rhein-Ruhr-Express Emmerich RRX 5 Gelsenkirchen RRX 1 Münster RRX 6 Minden Oberhausen Mülheim (Ruhr) Wattenscheid RRX 3 Kamen Hamm Duisburg Essen Bochum Dortmund RRX 4 Bielefeld RRX 2 Flughafen Aachen RRX 1 RRX 5 RRX 3 Köln Hbf RRX 2 Bonn Leverkusen Mitte Köln Messe/Deutz Köln/Bonn Flughafen RRX 4 Koblenz RRX 6 Linienkonzept des Rhein-Ruhr-Express Ziele des RRX: Taktverdichtung auf der Rhein-Ruhr-Achse Eine deutliche Verbesserung des Angebotes im Schienenpersonenverkehr in der Metropolregion Rhein-Ruhr ist vorran giges Ziel des RRX. Qualitativ soll das neue Schienenverkehrsprodukt zwischen dem heutigen Schienen personenfern verkehr (SPFV) und dem Regionalexpress (RE) angesiedelt sein. Das leistungsfähige Verkehrsangebot soll weitgehend ohne Beeinträchtigungen durch andere Zugsysteme verkehren und mit attraktiven Reisezeiten die regionalen Zentren im Rhein-Ruhr-Gebiet miteinander verbinden. Neues Verkehrskonzept Für den RRX hat das Land Nordrhein- Westfalen daher ein Bedienungskonzept mit sechs Linien entwickelt, die jeweils im Stundentakt verkehren und eine Höchstgeschwindigkeit von 160 Kilometern pro Stunde erreichen. Auf der Kernstrecke zwischen Köln und Dortmund sind vier durch gehende RRX-Verbindungen zu einem 15-Minuten-Takt gebündelt. Von den Endpunkten der einzelnen Linien außerhalb des Kernnetzes sind um steigefreie Verbindungen von fast allen Landesteilen zur Rhein-Ruhr-Achse möglich. Komplettiert wird das RRX-Konzept durch die im Stundentakt eingebundenen Strecken Duisburg Oberhausen Emmerich (heute RE 5) und Duisburg Gelsenkirchen Dortmund (heute RE 3). Die Halte außerhalb der Kernstrecke (Außenäste) des RRX lehnen sich an die Stations halte der heutigen Regionalexpress-Linien an. Lediglich zwischen Oberhausen und Emmerich sowie zwischen Dortmund und Hamm sind für einzelne Sta tionen Änderungen vorgesehen. Eine Besonderheit stellt Wattenscheid dar: Als Kompensation für den Wegfall der heutigen Halte der Linien RE 16/ RB 40 wird der RRX hier zwei Mal in der Stunde halten. 3

Ausbaumaßnahmen Rhein-Ruhr-Express I I I Knoten Köln bis Duisburg: Vier- bzw. sechsgleisiger Ausbau Duisburg bis Dortmund: Punktuelle Maßnahmen Knoten Dortmund: Umfangreiche Spurplananpassungen Köln Köln-Kalk Köln Messe/ Deutz Köln- Mülheim Leverkusen Mitte Flughafen Essen- Wattenscheid Steele Ost Bochum Bo-Langendreer Dortmund Wuppertal Hattingen Witten - Reisholz -Lierenfeld Duisburg Zeichenerklärung Oberhausen Mülheim (Ruhr) Bottrop Essen Ausbaubereiche (Verzicht auf Details) Fernverkehr Rhein-Ruhr-Express Regionalverkehr S-Bahn Güterzüge Essen- Steele Vorteile für Reisende und Pendler Dank des Verkehrskonzepts des RRX profitieren die Fahrgäste künftig von attraktiveren Verbindungen zwischen den Zentren ihrer Region: Die Taktverdichtung bewirkt eine deutliche Angebotsverbesserung. So fahren die Züge des RRX zwischen Köln und Dortmund im 15-Minuten-Takt. Durch die dichtere Zugfolge wird auch die Kapazität der Züge ausreichend gesteigert. Weitere Vorteile sind die bessere Vertaktung mit anderen Verkehren sowie eine höhere Anzahl von Direktverbindungen bis in alle Landesteile Nordrhein-Westfalens. Die Fernverkehrshalte Köln/Bonn Flughafen, Köln Hbf, Köln Messe/Deutz, Hbf, Flughafen, Duisburg Hbf, Essen Hbf, Bochum Hbf und Dortmund Hbf sind als RRX-Halte vorgesehen. Darüber hinaus wird der RRX im Kernbereich auch in Leverkusen Mitte und Mülheim (Ruhr) sowie in -Benrath halten. Künftiger Betrieb Der eigentliche Betrieb des RRX wird durch die nordrhein-westfälischen Zweckverbände Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), Nahverkehr Rheinland (NVR) und Nahverkehr Westfalen- Lippe (NWL) in Zusammenarbeit mit dem Nordhessischen Verkehrsverbund und dem SPNV-Nord aus Rheinland- Pfalz organisiert. Mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen wird das sogenannte NRW-RRX-Modell umgesetzt. Hierbei wurden die von der SIEMENS AG entwickelten, produzierten und später auch instand gehaltenen Fahrzeuge von den jeweiligen Zweckverbänden erworben. Diese stellen die Fahrzeuge dann als Eigentümer für den Betrieb bereit. Der Betrieb der Linien für eine Dauer von 15 Jahren wurde separat ausgeschrieben. Betreiber der neuen RRX-Linien sind zukünftig die Abellio Rail NRW GmbH sowie die National Express Rail GmbH. Mit Auslieferung der ersten Fahrzeuge zum Fahrplanwechsel 2018 beginnt der RRX-Vorlaufbetrieb mit den neuen Betreibern. Da die RRX-Fahrzeuge erst nach und nach zur Verfügung stehen werden, sollen Abellio und National Express den Betrieb der einzelnen Linien ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2018 bis Ende 2020 gestaffelt aufnehmen. Das vollständige Bedienkonzept mit dem geplanten 15-Minuten-Takt ist jedoch erst mit der Fertigstellung der Infrastruktur möglich. Weitere Informationen finden Sie auf den Internetseiten der SPNV-Aufgabenträger unter www.vrr.de, www.nvr.de und www.nwl-info.de. 4

Grundlagen der Planung Das Projekt Rhein-Ruhr-Express ist eine betrieblich notwendige und verkehrs politisch gewünschte Maßnahme. Aufgrund seiner überregionalen Bedeutung ist der RRX ein Bedarfsplanvorhaben und wird im Wesentlichen mit Mitteln des Bundes gefördert. Mit dem Bedarfsplan Schiene, auch Bundesverkehrswegeplan (BVWP) genannt, legt der Bund den Infrastrukturbedarf fest, dessen Realisierung für die Bewältigung des prognostizierten Verkehrsaufkommens erforderlich ist. Das EBA erlässt die am Ende der Verfahren stehenden Planfeststellungsbeschlüsse, welche die öffentlich-rechtliche Zulässigkeit des Vorhabens regeln. Zuvor werden jedoch durch die Bezirksregierungen Köln, und Arnsberg die Anhörungs verfahren und die sich daran anschließenden Erörterungstermine durchgeführt, in denen Verfahrensbeteiligte und Betroffene Gelegenheit haben, Stellung zu den Planungen zu nehmen. Aufgrund der Streckenlänge und der unterschiedlichen örtlichen Verhältnisse wird das Projekt in sechs Planfeststellungsbereiche und weiter in insgesamt 14 Planfeststellungsabschnitte unterteilt. Die Anfangs- und Endpunkte der einzelnen Planfeststellungsabschnitte orientieren sich an den kommunalen Grenzen der beteiligten Städte und Kommunen bzw. Landkreise. Diese Aufteilung ist bei Eisenbahnvorhaben üblich: Sie schafft überschaubarere Abschnitte und entsprechend übersichtlichere Planfeststellungsunterlagen. Bauherren für die Infrastrukturmaßnahmen des Projekts sind die DB Netz AG, die DB Station&Service AG und die DB Energie GmbH, die vom Bund mit der Umsetzung beauftragt wurden. Ablauf eines Planfeststellungsverfahrens DB (Vorhabenträgerin) erstellt Unterlagen für den Planfeststellungsantrag Planfeststellungsverfahren Mit dem in den Paragrafen 18ff des Allgemeinen Eisenbahngesetzes (AEG) gesetzlich vorgesehenen förmlichen Verwaltungsverfahren der Planfeststellung werden alle rechtlich relevanten Aspekte überprüft. Dabei werden die öffentlichen und privaten Belange gegeneinander abge wogen und auch die Einwendungen von Betroffenen geprüft. Die Deutsche Bahn erstellt als sogenannte Vorhabenträgerin die Unterlagen für die einzelnen Planfeststellungsanträge und reicht diese beim Eisenbahn-Bundesamt (EBA) ein. Das EBA ist die zuständige Aufsichts- und Genehmigungsbehörde. Antrag wird beim Eisenbahn-Bundesamt eingereicht (= Beginn des Verfahrens nach Vollständigkeitsprüfung) Anhörungsverfahren durch die zuständige Behörde (Regierungspräsidium oder Bezirksregierung) Öffentliche Auslegung der Unterlagen für einen Monat (Beginn der Veränderungssperre) Einreichen von Einwendungen von Privatpersonen und Naturschutzverbänden (bis zu zwei Wochen nach Auslegung) Stellungnahme von Trägern öffentlicher Belange (bis zu zwei Monate nach Auslegung) Erwiderungen zu den Einwendungen und Stellungnahme durch die DB Erörterungstermin mit Einwendern, Fachbehörden, Trägern öffentlicher Belange, DB Abschließende Stellungnahme der Anhörungsbehörde Eisenbahn-Bundesamt prüft alle Sachverhalte Eisenbahn-Bundesamt erlässt Planfeststellungsbeschluss (Zustellung und Offenlage der Unterlagen bei der Anhörungsbehörde) 5

Rhein Nordrhein-Westfalen PFB 6 Hamm PFA 3.3 Duisburg PFB 3 Duisburg Hbf Duisburg PFA 3.2 Krefeld Oberhausen PFB 4 Mülheim Mülheim Hbf PFB 5 PFA 5a Essen Mülheim (Ruhr) Essen Hbf Essen Wattenscheid PFA 5b Bochum Bochum Hbf Bochum Ruhr Kamen Dortmund PFA 6.0 Dortmund Hbf Dortmund Unna PFA 3.1 PFA 3.0a PFA 3.0 PFB 2 Neuss PFB 1 PFA 4.0 Flughafen Mettmann Hbf PFA 2.1 Solingen PFA 2.0 PFA 1.3 Wuppertal Hagen PFB 1: Köln Langenfeld PFA 1.1: Köln-Mülheim Gbf Köln-Stammheim PFA 1.2: Leverkusen Chempark (ehem. Bayerwerk) Leverkusen-Küppersteg PFA 1.3: Leverkusen-Rheindorf Langenfeld-Berghausen PFB 2: PFA 2.0: -Hellerhof -Reisholz PFA 2.1: -Reisholz Wehrhahn Köln Köln Köln Hbf Bonn Leverkusen Leverkusen Mitte Leverkusen PFA 1.2 PFA 1.1 PFB 3: Duisburg PFA 3.0: Wehrhahn -Unterrath PFA 3.0a: -Unterrath -Kalkum PFA 3.1: -Kalkum -Angermund PFA 3.2: -Angermund Duisburg Hbf PFA 3.3: Duisburg Hbf Abzw. Duisburg Kaiserberg PFB 4: Mülheim (Ruhr) PFA 4.0: Mülheim (Ruhr)-Styrum Mülheim (Ruhr)-Heißen PFB 5: Essen Bochum PFA 5a: Stadtgebiet Essen PFA 5b: Stadtgebiet Bochum PFB 6: Dortmund PFA 6.0: Stadtgrenze Bochum/Dortmund Dortmund Betriebsbahnhof Die Planfeststellungsbereiche 1 6 6

Die zukünftige Situation am Haltepunkt -Reisholz Geplante Infrastrukturmaßnahmen Der Planfeststellungsbereich (PFB) 2 erstreckt sich von der Stadtgrenze zwischen Langenfeld und bis Wehrhahn. Wesentliche Maßnahmen in diesem Bereich sind der durchgängige sechsgleisige Ausbau zwischen -Reisholz und Hauptbahnhof sowie die hierfür nötige Aus- und Einfädelung der beiden neuen Gleise für den RRX in -Reisholz. Hierdurch erhalten S-Bahn, Fernverkehr und RRX (Regionalverkehr) zwischen -Reisholz und Hauptbahnhof jeweils eigene Gleise. Bisher teilen sich Regionalexpress und Fernverkehr die Gleise, wodurch sie sich heute im Verspätungsfall behindern und keine Überholungen möglich sind. Außerdem kann die Strecke keinen zusätzlichen Verkehr mehr aufnehmen. Der RRX und der Fernverkehr werden von Köln bis -Reisholz auf einer gemeinsamen Strecke geführt. Zwischen -Reisholz und Hauptbahnhof benötigen sie jedoch separate Gleise, damit der Fernverkehr den RRX überholen kann. Die Züge des Fernverkehrs sind schneller und sie halten an weniger Stationen als der RRX. Auf der Strecke zwischen Köln und hat der Fernverkehr den RRX spätestens in Reisholz einholt. In der Gegenrichtung überholt der Fernverkehr den RRX vor -Reisholz, daher wird auch hier ein zusätzliches Gleis benötigt. Die zwei zusätzlichen Gleise für den RRX werden jedoch nicht neu gebaut. Vielmehr wird die Infrastruktur so optimiert genutzt, dass in weiten Teilen des PFB 2 die Infrastruktur umgebaut oder nur ein zusätzliches Gleis errichtet werden muss. Der PFB 2 untergliedert sich in zwei Planfeststellungsabschnitte (PFA). PFA 2.0: -Hellerhof -Reisholz Die derzeit vorliegenden Planungen für den PFA 2.0 berücksichtigen keinen Halt für den RRX in -Benrath. Ein zusätzlicher Halt in Benrath wurde im Rahmen des neuen Bundesverkehrswegeplans (BVWP) geprüft und mit dem Kabinettsbeschluss vom 3. August 2016 beschlossen. Die Planung des PFA 2.0 zwischen -Benrath und -Reisholz muss auf Basis dieser Entscheidung grundlegend überarbeitet werden. Hiermit wird in Kürze begonnen. Die Planungen zwischen -Reisholz und Hauptbahnhof sind hiervon nicht betroffen. Die nachfolgenden Erläuterungen beziehen sich auf die Planung ohne RRX-Halt in -Benrath. An der südlichen Ein- und Ausfahrt des Bahnhofs Reisholz muss die S-Bahn- Strecke verlegt werden, um Platz für 7

PFB 1 PFA 2.0 Urdenbach Rhein 59 Richtung Köln Strecke 2670/2650, km 24,05 Hellerhof - Hellerhof -Garath 8 N Garath Koblenzer Str. Frankfurter Str. Schloss Benrath Benrath Münchener Str. EÜ Bamberger Straße 8 59 228 - Benrath - Reisholz Ausbaubereiche RRX Bereiche ohne Baumaßnahmen (Baulücken) Schallschutzwände (nur im PFA 2.1 dargestellt) EÜ... Vom Ausbau betroffene Bauwerke PFA = Planfeststellungsabschnitt PFB = Planfeststellungsbereich EÜ = Eisenbahnüberführung EÜ Henkelstraße ein zusätzliches mittig zwischen den S-Bahn-Gleisen liegendes Puffergleis für den Güterverkehr zu schaffen. Hier können zukünftig Güterzüge auf die Ein- und Ausfahrt in den Güterbahnhof Reisholz warten, ohne den S-Bahn-Verkehr zu behindern. Durch diese Maßnahmen wird sich die Zahl der Güterzüge jedoch nicht wesentlich erhöhen. Es fahren auf dieser Strecke weiterhin lediglich vereinzelt lokale Güterzüge. Diese werden jedoch nach Ausbau der Infrastruktur für den RRX nicht wie heute über die Ferngleise geführt, sondern über die Gleise der S-Bahn, um zwischen Köln und Kapazitäten auf den Ferngleisen zu schaffen. Auf Höhe der bestehenden Bahnsteige in -Reisholz ist ein neuer Abzweig des RRX von den Ferngleisen geplant, da hier der sechsgleisige Ausbau beginnt. An dieser Stelle ist zudem der Neubau eines Kreuzungsbauwerkes zur Überführung der RRX-Gleise über die S-Bahn und die Fernverkehrsgleise vorgesehen. Die Verlegung der Gleise führt darüber hinaus zu einem Neubau der S-Bahn-Station -Reisholz, da der Abzweig auf Höhe des heutigen Bahnsteigs geplant ist und dieser im Rahmen der Umbaumaßnahmen verlegt werden muss. Die S-Bahn-Station erhält einen neuen barrierefreien Zugang über die Henkelstraße mittels Aufzug. Nördlich des Bahnhofs Reisholz wird ein zusätzliches Gleis für den RRX auf der Westseite der bestehenden Eisenbahntrasse gebaut. Als zweites RRX-Gleis kann die daneben liegende bestehende eingleisige Güterzugtrasse genutzt werden, sodass dem RRX zwei Gleise zur Verfügung stehen. Durch den Umbau und die Erweiterung der Gleisanlagen ist eine Anpassung beziehungsweise der Neubau verschiedener Brücken, so zum Beispiel der Eisenbahnüberführungen (EÜ) Henkelstraße und Bamberger Straße erforderlich. PFA 2.1: -Reisholz Wehrhahn Zwischen der Kissinger Straße und dem Viernheimer Weg wird auf der Westseite der bestehenden Eisenbahntrasse ein neues Gleis für den RRX errichtet. Das nächstgelegene östliche Gleis, das heute als Gütergleis verwendet wird, kann durch eine Umverteilung der Verkehre zukünftig als zweites RRX-Gleis genutzt werden. Durch die Erweiterung der Infrastruktur werden Umbaumaßnahmen an den EÜ über die Düssel, Karlsruher Straße und Darmstädter Straße erforderlich. Zudem muss der Haustertshofweg im Bereich zwischen der Düssel und der Karlsruher Straße verlegt werden. Im weiteren Verlauf Richtung Hauptbahnhof wird die S-Bahn- Strecke der Linie S1 angepasst. Die Rampen werden verkürzt, sodass sich die S-Bahn-Linien S1 und S6 zukünftig bis zum Abzweig der S1 zwei Gleise teilen können. Die dadurch frei werdenden zwei Gleise können vom RRX genutzt werden. Hierdurch kann auf den Neubau von zwei zusätzlichen Gleisen und somit auf einen dauerhaften Eingriff in die angrenzenden Privatgrundstücke verzichtet werden. Die Höhenänderung der Gleise erfordert jedoch den Umbau der EÜ Seeheimer Weg. In Höhe des Haltepunktes Oberbilk bis zur Emmastraße wird die bestehenden Infrastruktur umgebaut, zusätzliche Gleise sind in diesem Bereich nicht erforderlich. Die Gleise müssen jedoch verschoben werden, um sie an die folgenden Abschnitte anzupassen. Durch die Verschiebungen sind Anpassungen an der EÜ Siegburger Straße und der EÜ Emmastraße notwendig. Zwischen der EÜ Emmastraße und der EÜ Oberbilker Allee ist wiederum 8

PFA 2.1 PFB 3 Kölner Landstr. Strecke 2670/2650, km 32,8 Wersten 46 EÜ Kruppstraße Volksgarten Volksgarten Berliner Allee Güterbahnhof Further Str. Kreuzungsbauwerk Reisholz EÜ Krügerpark 46 EU über die Düssel EÜ Fußweg - Eller Süd Eller EÜ Karlsruher Straße Abstellbahnhof EÜ Darmstädter Straße EÜ Siegburger Straße Karl-Geusen-Str. Erkrather Str. - Oberbilk EÜ Seeheimer Weg 8 EÜ Emmastraße Kölner Str. Oberbilk Hbf Strecke 2670/2650, km 40,6 EÜ Erkrather Straße Wehrhahn Richtung Duisburg die Erweiterung der bestehenden Eisenbahntrasse um ein zusätzliches Gleis auf der Westseite, sprich auf der Seite des Volksgartens, erforderlich. Als zweites Gleis kann das heute in die Abstellanlage führende Gleis genutzt werden. Zwischen der EÜ Oberbilker Allee und dem Bahnhof Hbf sind lediglich Anpassungen der Bestandsinfrastruktur (Gleislageanpassungen, Einbau von Weichen etc.) geplant. Empfangsgebäude angebunden. Vom Nordtunnel ist der neue Bahnsteig sowohl per Treppe als auch barrierefrei mittels Aufzug erreichbar. Um das neue Gleis der RRX-Strecke an die heutige Infrastruktur anzubinden, sind im nordwestlichen Bahnhofskopf, also in Richtung Duisburg, diverse Maßnahmen notwendig. So müssen die Weichenverbindungen umfangreich umgebaut werden. Darüber hinaus sind der Umbau der EÜ Erkrather Straße und der Neubau eines eingleisigen Kreuzungsbauwerks nötig. Ohne das neue Kreuzungsbauwerk müsste der RRX mehrere Strecken kreuzen und würde so die Ausfahrt in Richtung Duisburg blockieren. Außerdem muss die Anbindung der Strecke von und nach Wuppertal angepasst werden. Bedingt durch den Ausbau für den RRX muss die stillgelegte Güterzugverbindung zwischen der Abzweigstelle Berg und dem Bahnhof Lierenfeld wieder dauerhaft in Betrieb genommen werden, um vor allem während der Bauzeit die lokalen Güterzüge auf dieser Strecke an die Güterzugstrecke anzubinden. Schallschutzwand Rettungsweg RRX Köln RRX (bestehendes Güterzuggleis) Strecke 2670b S-Bahn Köln Bahnsteig für S-Bahn Hp Eller Süd Strecke 2670a S-Bahn Strecke 2650 Fernverkehr Köln Strecke 2650 Fernverkehr Rettungsweg Schallschutzwand Am er Hauptbahnhof hält der RRX zukünftig an Gleis 6 und 7. Dadurch rücken alle übrigen Bahnsteigbelegungen ein Gleis in Richtung Empfangsgebäude. Damit weiterhin der Verkehr problemlos abgewickelt werden kann, ist der Neubau eines zusätzlichen Bahnsteigs für die Züge der Strecke Wuppertal Neuss notwendig. Der neue Bahnsteig wird als Hausbahnsteig direkt über eine Treppe an das Neubau Bestand Querschnitt des sechsgleisigen Ausbaus mit Belegung der einzelnen Gleise am Haltepunkt (Hp) -Eller Süd 9

Schallschutzwände reduzieren den Lärm direkt an der Quelle. Schallschutz Neben einer leistungsfähigen Infrastruktur ist eine leise Bahn mit hoher Akzeptanz bei den Anwohnern entscheidend für die Zukunft des Ver kehrsträgers Schiene. Die Deutsche Bahn ist sich ihrer Verantwortung im Hinblick auf den Schallschutz bewusst und arbeitet intensiv daran, Lärmemissionen zu minimieren. Sie hat sich das anspruchsvolle Ziel gesetzt, den Schienenverkehrslärm von 2000 bis 2020 zu halbieren. Lärmvorsorge bei Ausbau- und Neubaustrecken Bei Ausbau- und Neubaustrecken wie dem Projekt RRX kommen die gesetzlichen Bestimmungen des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG) zur Anwendung ( Lärmvorsorge ). In Paragraf 41 heißt es, dass beim Neubau oder der wesentlichen Änderung von Verkehrswegen keine schädlichen Umwelteinwirkungen durch Verkehrsgeräusche hervorgerufen werden dürfen, die nach dem Stand der Technik vermeidbar sind. Von diesem Grundsatz kann nur dann abgewichen werden, wenn die Kosten der Schutzmaßnahmen in keinem angemessenen Verhältnis zum Schutzzweck stehen. Mit den geplanten Maßnahmen zur Lärmvorsorge erfüllt die Bahn die gültigen gesetzlichen Bestimmungen des Schallschutzes. Aktive und passive Schallschutzmaßnahmen Zukünftige Situation an der Gustav-Poensgen-Straße Die Vorkehrungen zum Schallschutz sehen eine Kombination von aktiven und passiven Schallschutzmaßnahmen 10

vor. Aktiv nennt man Maßnahmen, die direkt an den Verkehrswegen liegen. Beispiele hierfür sind Schallschutzwände und das Besonders überwachte Gleis (BüG). Das BüG ist beim Neu- und Ausbau von Schienenstrecken eine Maßnahme, die durch regelmäßige Kontrolle und gegebenenfalls gezieltes Schleifen der Schienen eine anerkannte und doku mentierte Lärmminderung von 3 db(a) erbringt. Immissionsgrenzwerte in db(a) bei der Lärmvorsorge 69 64 57 59 54 49 47 59 Tag Nacht Passive Maßnahmen sind schall tech nische Verbesserungen an Gebäuden wie zum Beispiel der Einbau von Schallschutzfenstern und schalldämmenden Lüftern. Grundsätzlich besteht ein Vor rang der aktiven vor den passiven Maßnahmen. In einem Schallgutachten von unabhängigen Gutachtern erstellt werden die Schallimmissionswerte und die Veränderung durch die Bau maßnahme errechnet. Dabei basieren die Berechnungen auf den aktuellen Verkehrsprognosen, die dem Bundesverkehrswegeplan zugrunde liegen. Die Prognose der Zugzahlen, die relevant für die Dimensionierung des Schallschutzes sind, bezieht sich auf das Jahr 2025. Die in der 16. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (16. BImSchV) für bestimmte Tages- und Nachtzeiten festgelegten Schallimmissionsgrenzwerte sind für die Bemessung der Schallschutzmaßnahmen verbindlich. Schallausbreitung an Schienenwegen Kein Schallschutz Krankenhäuser Schulen Kurheime Altenheime Reine Wohngebiete Allgemeine Wohngebiete Kleinsiedlungsgebiete Schallschutzmaßnahmen im PFA 2.1 Auf Grundlage der am 1. Januar 2015 in Kraft getretenen novellierten Berechnungsvorschrift Schall 03 (Anlage 2 der 16. BImSchV) wurden durch einen unabhängigen Gutachter im Rahmen der Schalltechnischen Untersuchung die erforderlichen Schallschutzmaßnahmen dimensioniert. Die abschließende Entscheidung über die erforderlichen Maßnahmen obliegt dem Eisenbahn-Bundesamt. Kerngebiete Dorfgebiete Mischgebiete Gewerbegebiete Im PFA 2.1 ist eine Kombination aus aktivem und passivem Schallschutz vorgesehen. Als aktive Maßnahmen werden Schallschutzwände mit einer Gesamtlänge von 10,3 Kilometern und einer Höhe zwischen 2 und 6 Metern (i. d. R. 4 Meter) sowie das Besonders überwachte Gleis (BüG) auf einer Länge von rund 8,5 Kilometern eingesetzt. Dort wo aktive Maßnahmen aus technischen, wirtschaftlichen oder auch topografischen Gründen nicht realisiert werden können, oder ihre Wirkung nicht ausreicht, um die gesetzlich vorgeschriebenen Immissionsgrenzwerte vollständig einzuhalten, kommt im PFA 2.1 ergänzend der passive Schallschutz zum Einsatz. Im PFA 2.1 weisen 373 Gebäude dem Grunde nach Anspruch auf passiven Schallschutz auf. Schallschutzwand I Vergleich der Schallausbreitung: Die Linien beschreiben die Verteilung gleicher Schalldruckpegel (Isophonen) Schallschutzmaßnahmen im PFA 2.0 Im PFA 2.0 wird die Schalltechnische Untersuchung im Rahmen der anstehenden Planungsphase erstellt. Grundsätzlich kommt jedoch analog zum PFA 2.1 auch hier eine Kombination aus aktivem und passivem Schallschutz zum Einsatz. 11

Impressum Herausgeber: DB Netz AG Großprojekte West Mülheimer Straße 50 47057 Duisburg Telefon: 0203 3017-2799 E-Mail: rrx@deutschebahn.com www.deutschebahn.com/rrx Fotos: Michael Kolle (Titel), Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein- Westfalen/www.rrx.de (S. 2), Dirk Freder istock (S. 5 links), Lothar Mantel (S. 5 rechts, S. 10, oben), DB Netz AG (Seite 10, unten) Erhard Hehl (S. 7), Tibor Gugau (S. 11) Änderungen vorbehalten, Einzelangaben ohne Gewähr. Stand: August 2016