AUTISMUS. Übersicht. Seite 1. Früherkennung der autistischen Störung im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen U1 U8:

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Transkript:

Seite 1 Übersicht Früherkennung der autistischen Störung im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen U1 U8: Checkliste U1 U5 3 Checkliste U6 4 Checkliste U7 6 Checkliste U8 7 Checkliste für die Untersuchung von Schulkindern 10 Durch Anklicken gelangen Sie zur gewünschten Liste! Autismus Therapieinstitut Langen Westendstraße 2 b 63225 Langen email autismus.langen@t-online.de www.autismus-therapieinstitut-langen.de

Seite 2 Einleitung Früherkennung der Autistischen Störung ( ) Bei den folgenden Checklisten handelt es sich um eine Überarbeitung der Materialien zur Früherkennung der Autistischen Störung, welche der Autor im Juni 1999 für das Therapiezentrum Meppen (www.autismus-weser-ems.de) entwickelt hat. Die Checklisten sind ursprünglich für den Einsatz in einer kinderärztlichen Untersuchungssituation konzipiert worden, die sich an den Kinder-Vorsorgeuntersuchungen U1-U9 orientiert. Ausgangspunkt des Projekts damals war die Erkenntnis, daß spezielle Fördermaßnahmen für autistische Kinder sowie Hilfen für die Eltern selten vor dem fünften Lebensjahr beginnen, obwohl Eltern meist schon früh Auffälligkeiten in der Entwicklung ihres Kindes registrieren und beschreiben können. Die Ursachen dafür, daß die autistische Störung erst so spät erkannt und diagnostiziert wird, könnte durch ein Zusammentreffen verschiedener Faktoren zu erklären sein: In den Früherkennungsuntersuchungen (U1-U9) sind keine Items enthalten, die auf eine autistische Störung hindeuten. Die ärztlichen und sozialen Dienste sind gegenwärtig noch nicht ausreichend über die Früherkennungsmerkmale der autistischen Störung informiert. Die gebräuchlichen Materialien reichen für die Früherkennung dieses Störungsbildes nicht aus. Die Behinderung ist den Kindern äußerlich im Allgemeinen nicht anzusehen. Sie sehen manchmal sogar ausgesprochen hübsch aus und haben keine auffälligen körperlichen Behinderungen. Die besorgten Eltern werden daher oft als überängstlich bezeichnet, beruhigt und vertröstet. Manche Ärzte haben, obwohl sie Auffälligkeiten sehen, Bedenken, sich (und damit das Kind) zu früh auf die Diagnose Autistische Störung festzulegen. Der Begriff Autismus wird häufig noch zu ungenau verwendet! Es werden verschiedene Definitionen und Autismus- Klischees benutzt. Die beobachteten Merkmale werden oft auch anderen Krankheitsbildern zugeordnet. Die überarbeiteten Checklisten stehen nun sowohl Fachleuten als auch Eltern bzw. Laien zur Verfügung. Hierzu noch einige Hinweise: Da es zu Lebensbeginn noch keine spezifischen Hinweise gibt, sind erste Auffälligkeiten in einer Checkliste für die U1 bis U5 (Geburt bis 6./7. Lebensmonat) zusammengefaßt. Die U6 sollte zwischen 10. und 12. Lebensmonat durchgeführt werden, die U7 zwischen dem 21. und 24. Lebensmonat, die U8 zwischen 3,5 und 4. Lebensjahr, und die U9 schließlich zwischen 5 und 5,5 Jahren. Für die U9 und die spätere, beim Übergang zum Jugendalter durchgeführte J1 (12.-14. Lebensjahr) gibt es eine gemeinsame Checkliste für die Untersuchung von Schulkindern.

Seite 3 Checkliste für die Vorsorgeuntersuchungen U1 U5 Wichtiger Hinweis für die Nutzung: Die Checklisten sind für eine Diagnosestellung ungeeignet! Es handelt sich um Merkmalslisten, welche die Aufmerksamkeit auf Entwicklungsbesonderheiten von Kindern lenken sollen. Die unter den Oberbegriffen aufgeführten Einzelmerkmale müssen nicht alle vorhanden sein, zum Teil schließen sie sich sogar aus. Je mehr Merkmale (in allen Bereichen) gefunden werden, desto eher könnte eventuell eine autistische Störung vorliegen. Wahrnehmung / Sozialverhalten schreit länger, ohne daß Eltern dies als eindeutiges Signal für einen Zustand (z.b. Hunger, Schmerz) werten können verhält sich extrem ruhig, meldet sich wenig lächelt oder lacht nicht, wirkt wie ein ernstes Kind reagiert nicht auf die Mutter, streckt ihr nicht die Arme entgegen lehnt sich nicht mit dem Kopf an wirkt zufrieden, nimmt von sich aus wenig oder keinen Kontakt auf Geburt bis 6/7 Lebensmonat Falls Sie nach Verwendung einer der Checklisten den Verdacht hegen, daß das von Ihnen beobachtete Kind eine autistische Behinderung haben könnte, setzen Sie sich bitte mit Ihrem Kinderarzt in Verbindung. Hilfsangebote für autistische Kinder bzw. Anlaufstellen für eine diagnostische Abklärung können Sie erfragen über den Bundesverband der Elternvereinigung hilfe für das autistische kind (www.autismus.de). Falls Sie im Großraum Rhein-Main wohnen, setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung. Motorik macht sich steif beim Hochheben macht sich sehr schlaff auf dem Arm dreht sich weg, wenn eine Person das Kind hält Sprache lallt nicht bildet keine Silben (z.b. ga ga ga) macht vorgesprochene Laute oder Silben nicht nach (keine verbale Imitation) Eß-/Trinkverhalten Saugt oder trinkt nicht richtig hat spezielle Eß /Trinkvorlieben bzw. -gewohnheiten verweigert manche Speisen

Seite 4 Checkliste für die Vorsorgeuntersuchungen U6 Blatt 1 von 2 Wichtiger Hinweis für die Nutzung: Die Checklisten sind für eine Diagnosestellung ungeeignet! Es handelt sich um Merkmalslisten, welche die Aufmerksamkeit auf Entwicklungsbesonderheiten von Kindern lenken sollen. Die unter den Oberbegriffen aufgeführten Einzelmerkmale müssen nicht alle vorhanden sein, zum Teil schließen sie sich sogar aus. Je mehr Merkmale (in allen Bereichen) gefunden werden, desto eher könnte eventuell eine autistische Störung vorliegen. Wahrnehmung kratzt oder schabt auf Oberflächen beleckt Gegenstände verhält sich extrem ruhig, meldet sich wenig reagiert nicht auf laute Geräusche, wirkt wie taub reagiert überempfindlich oder ängstlich auf Geräusche (z.b. Staubsauger) kann sich nur schwer im Raum orientieren 10 bis 12 Lebensmonat Falls Sie nach Verwendung einer der Checklisten den Verdacht hegen, daß das von Ihnen beobachtete Kind eine autistische Behinderung haben könnte, setzen Sie sich bitte mit Ihrem Kinderarzt in Verbindung. Hilfsangebote für autistische Kinder bzw. Anlaufstellen für eine diagnostische Abklärung können Sie erfragen über den Bundesverband der Elternvereinigung hilfe für das autistische kind (www.autismus.de). Falls Sie im Großraum Rhein-Main wohnen, setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung. Sozialverhalten schreit oder weint lange und läßt sich nicht beruhigen spielt nicht kreativ mit Spielzeug untersucht Spielzeug nicht schaut Personen nicht an lehnt sich nicht mit dem Kopf an vermeidet Blickkontakt Lächelt oder lacht nicht, wirkt wie ein "ernstes Kind nimmt von sich aus keinen oder wenig Kontakt zu Bezugspersonen auf macht Verhalten von Personen nicht nach (keine motorische Imitation) zieht sich zurück, wenn Bezugsperson keinen Kontaktversuch macht Motorik schaukelt oder wiegt sich hin und her macht sich steif beim Hochheben macht sich sehr schlaff auf dem Arm dreht sich weg, wenn eine Person das Kind hält sitzt oder krabbelt nicht oder verspätet Weiter auf Seite 5

Seite 5 Checkliste für die Vorsorgeuntersuchungen U6 Blatt 2 von 2 Fortsetzung von Seite 4 Sprache spricht nicht bildet keine Silben (z.b. ga ga ga) macht vorgesprochene Laute oder Silben nicht nach (keine verbale Imitation) wiederholt Wörter oder Wortreste ohne erkennbaren Sinn spricht immer wieder gleiche Laute benutzt Worte nicht um Personen etwas mitzuteilen benutzt keine oder wenig sprachbegleitende oder ersetzende Mimik und Gestik Eß oder Trinkverhalten Saugt oder trinkt nicht richtig hat spezielle Eß /Trinkvorlieben bzw. -gewohnheiten verweigert manche Speisen

Seite 6 Checkliste für die Vorsorgeuntersuchungen U7 Blatt 1 von 2 Wichtiger Hinweis für die Nutzung: Die Checklisten sind für eine Diagnosestellung ungeeignet! Es handelt sich um Merkmalslisten, welche die Aufmerksamkeit auf Entwicklungsbesonderheiten von Kindern lenken sollen. Die unter den Oberbegriffen aufgeführten Einzelmerkmale müssen nicht alle vorhanden sein, zum Teil schließen sie sich sogar aus. Je mehr Merkmale (in allen Bereichen) gefunden werden, desto eher könnte eventuell eine autistische Störung vorliegen. Wahrnehmung kratzt, schabt oder leckt an Oberflächen Tastet oder klopft anhaltend an Gegenständen sieht lange auf bestimmte Muster (z.b. Tapeten) bewegt Gegenstände wiederholt vor dem Gesicht hin und her lauscht auf spezielle Geräusche (wie Rascheln, Zischen, Rauschen, Surren) überhört andere (leise oder laute) Geräusche, wirkt wie taub reagiert überempfindlich oder ängstlich auf Geräusche (z.b. Staubsauger) kann sich nur schwer im Raum orientieren bleibt an Raumgrenzen (z.b. Teppichkante) stehen 21 bis 24 Lebensmonat Falls Sie nach Verwendung einer der Checklisten den Verdacht hegen, daß das von Ihnen beobachtete Kind eine autistische Behinderung haben könnte, setzen Sie sich bitte mit Ihrem Kinderarzt in Verbindung. Hilfsangebote für autistische Kinder bzw. Anlaufstellen für eine diagnostische Abklärung können Sie erfragen über den Bundesverband der Elternvereinigung hilfe für das autistische kind (www.autismus.de). Falls Sie im Großraum Rhein-Main wohnen, setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung. Sozialverhalten spielt nicht mit Gleichaltrigen, Geschwistern oder Eltern sieht an Personen vorbei oder scheint durch sie hindurchzusehen auffälliger Blickkontakt: wenig, oder sehr kurz, oder lange und starr, selten direkt, meist peripher kann Körperkontakt nur zulassen, wenn es Dauer und Art kontrollieren kann, wehrt Kontakt sonst ab schreit oder weint lange und läßt sich nicht beruhigen kein oder ungewöhnliches Verlangen nach Trost in Situationen seelischer Not, bei Traurigkeit, Ärger oder Angst nimmt von sich aus keinen oder wenig Kontakt zu Bezugspersonen auf scheint mit sich selbst zufrieden zu sein macht Verhalten von Personen nicht nach (keine motorische Imitation) zieht sich zurück, wenn Bezugsperson keinen Kontaktversuch macht lächelt, lacht wenig, wirkt wie ein ernstes Kind Weiter auf Seite 7

Seite 7 Checkliste für die Vorsorgeuntersuchungen U7 Blatt 2 von 2 Fortsetzung von Seite 6 Motorik sitzt oder krabbelt nicht oder verspätet, beginnt verspätet mit den Laufen bewegt stereotyp bestimmte Körperteile und Gegenstände, manchmal sehr geschickt hat einen auffälligen Gang verdreht Augen, Finger, Hände, Hals wedelt mit Armen, Händen, Tüchern, Bändern o.ä. Sprache spricht (immer noch) nicht hört nach Sprechbeginn allmählich wieder auf wiederholt Wörter oder Wortreste ohne erkennbaren Sinn produziert stereotyp immer gleiche Laute oder Töne benutzt Worte nicht um Personen etwas mitzuteilen benutzt keine oder wenig sprachbegleitende oder ersetzende Mimik und Gestik Eß-/Trinkverhalten ißt auffällig, stopft, schlingt, schluckt nicht, kaut nicht nimmt nur Brei oder Flüssiges oder spezielle Speisen zu sich schläft schlecht ein oder wacht zu früh auf liegt stundenlang nachts wach ( braucht wenig Schlaf)

Seite 8 Checkliste für die Vorsorgeuntersuchungen U8 Blatt 1 von 2 Wichtiger Hinweis für die Nutzung: Die Checklisten sind für eine Diagnosestellung ungeeignet! Es handelt sich um Merkmalslisten, welche die Aufmerksamkeit auf Entwicklungsbesonderheiten von Kindern lenken sollen. Die unter den Oberbegriffen aufgeführten Einzelmerkmale müssen nicht alle vorhanden sein, zum Teil schließen sie sich sogar aus. Je mehr Merkmale (in allen Bereichen) gefunden werden, desto eher könnte eventuell eine autistische Störung vorliegen. Wahrnehmung kratzt oder klopft, leckt an Gegenständen, Kleidung, Personen fühlt, riecht oder klatscht an Objekten und Materialoberflächen verschafft sich Lichteindrücke (grelles Licht, Lichtreflexe), bewegte Dinge vor dem Gesicht lauscht auf spezielle Geräusche, überhört andere (auch laute), scheint taub zu sein scheint unempfindlich gegenüber Kälte-, Hitze-, Schmerz- und unangenehmen Geschmacksreizen zu sein fügt sich schmerzhafte Reize zu (z.b. Kopf gegen harte Gegenstände schlagen, in Augen/Ohren bohren, Wunden aufkratzen) reagiert paradox auf Sinnesreize ( z.b. Augen bedecken bei Geräuschen, Ohren zuhalten bei Lichtreizen) kann sich nur schwer im Raum orientieren bleibt an Raumgrenzen (z.b. Teppichkante) stehen wehrt sich gegen das Tragen neuer Kleidung 3,5 bis 4 Jahre Falls Sie nach Verwendung einer der Checklisten den Verdacht hegen, daß das von Ihnen beobachtete Kind eine autistische Behinderung haben könnte, setzen Sie sich bitte mit Ihrem Kinderarzt in Verbindung. Hilfsangebote für autistische Kinder bzw. Anlaufstellen für eine diagnostische Abklärung können Sie erfragen über den Bundesverband der Elternvereinigung hilfe für das autistische kind (www.autismus.de). Falls Sie im Großraum Rhein-Main wohnen, setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung. Spielverhalten spielt gleichförmig mit Spielzeug spielt wenig kreativ und fantasievoll zeigt selten Neugier auf neue Dinge zeigt selten imitierendes Spielverhalten hat geringes Interesse an Fantasiegeschichten zeigt selten So tun als ob -Spiel spielt nie Versteckspiele Sozialverhalten hat starre Gewohnheiten und schreit, wenn diese durchbrochen werden reagiert ängstlich oder aggressiv, wenn gewohnte Wege, Zeitpunkte oder Reihenfolgen nicht eingehalten werden sieht andere Personen nicht an, schaut an ihnen vorbei auffälliger Blickkontakt: wenig, oder sehr kurz, oder lange und starr, selten direkt, meist peripher spielt nicht mit Gleichaltrigen, Geschwistern oder Eltern hat eher zu Erwachsenen als zu Kindern Kontakt zeigt wenig Distanz gegenüber Fremden kann Körperkontakt nur zulassen, wenn es Dauer und Art kontrollieren kann Weiter auf Seite 9

Seite 9 Checkliste für die Vorsorgeuntersuchungen U7 Blatt 2 von 2 Fortsetzung von Seite 8 Sozialverhalten riecht oder tastet an fremden Personen lächelt, lacht wenig, wirkt wie ein ernstes Kind nimmt nur zu Teilreizen einer Person Kontakt auf (berührt Haare, spielt mit Halskette usw.) hat Schwierigkeiten oder ist unfähig, Handlungen von Personen zu imitieren führt, wenn es etwas will, Person zum gewünschten Gegenstand Motorik bewegt stereotyp bestimmte Körperteile und Gegenstände, geht, läuft auffällig (z.b. Zehenspitzen, hüpfend) verdreht Augen, Finger, Hände, Hals wedelt mit Armen, Händen oder Gegenständen schaukelt oder wiegt sich hin und her Armflattern und Händeschütteln als Ausdruck emotionaler Erregung wirkt meist extrem unruhig (erhöhtes Aktivitätsniveau) wirkt meist antriebsarm (verringertes Aktivitätsniveau) Sprache spricht (immer noch) nicht hört nach Sprechbeginn allmählich wieder auf produziert stereotyp immer gleiche Laute oder Töne spricht verwaschen, zu hoch, zu schnell spricht mit spezieller Melodie, polternd wiederholt Wörter oder Wortreste ohne erkennbaren Sinn lacht oft ohne erkennbaren Grund Eß-/Trinkverhalten bevorzugt bestimmte Speisen, Getränke, lehnt andere völlig ab ißt auffällig, stopft, schlingt, schluckt nicht, kaut nicht schläft schlecht ein oder wacht zu früh auf liegt stundenlang nachts wach ( braucht wenig Schlaf)

Seite 10 Checkliste für Schulkinder Blatt 1 von 3 Wichtiger Hinweis für die Nutzung: Die Checklisten sind für eine Diagnosestellung ungeeignet! Es handelt sich um Merkmalslisten, welche die Aufmerksamkeit auf Entwicklungsbesonderheiten von Kindern lenken sollen. Die unter den Oberbegriffen aufgeführten Einzelmerkmale müssen nicht alle vorhanden sein, zum Teil schließen sie sich sogar aus. Je mehr Merkmale (in allen Bereichen) gefunden werden, desto eher könnte eventuell eine autistische Störung vorliegen. Werden Sie hellhörig, wenn...? Eine autistische Störung ist nicht immer leicht zu erkennen, besonders wenn daneben noch andere Behinderungen eine Rolle spielen (z.b. geistige Behinderung) oder wenn im Gegenteil die kognitive Entwicklung wenig auffällig (wie bei High-Functioning -Autisten) oder unbeeinträchtigt (wie bei der Asperger-Störung) verläuft. Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Zusammenstellung von Symptomen und Beispielen für konkrete Verhaltensweisen, wie sie Ihnen in der Praxis (etwa Schilderung durch Eltern) begegnen können. Treffen auf den ersten Blick auch nur einige dieser Auffälligkeiten zu, könnte es sich um eine autistische Störung handeln. (U9 und J1) 5 bis 14 Jahre Falls Sie nach Verwendung einer der Checklisten den Verdacht hegen, daß das von Ihnen beobachtete Kind eine autistische Behinderung haben könnte, setzen Sie sich bitte mit Ihrem Kinderarzt in Verbindung. Hilfsangebote für autistische Kinder bzw. Anlaufstellen für eine diagnostische Abklärung können Sie erfragen über den Bundesverband der Elternvereinigung hilfe für das autistische kind (www.autismus.de). Falls Sie im Großraum Rhein-Main wohnen, setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung. Wahrnehmung kratzt oder klopft, leckt an Gegenständen, Kleidung, Personen fühlt, riecht oder klatscht an Objekten und Materialoberflächen verschafft sich Lichteindrücke (grelles Licht, Lichtreflexe), bewegte Dinge vor dem Gesicht lauscht auf spezielle Geräusche, überhört andere (auch laute), scheint taub zu sein scheint unempfindlich gegenüber Kälte-, Hitze-, Schmerz- und unangenehmen Geschmacksreizen zu sein fügt sich schmerzhafte Reize zu (z.b. Kopf gegen harte Gegenstände schlagen, in Augen/Ohren bohren, Wunden aufkratzen) reagiert paradox auf Sinnesreize ( z.b. Augen bedecken bei Geräuschen, Ohren zuhalten bei Lichtreizen) kann sich nur schwer im Raum orientieren bleibt an Raumgrenzen (z.b. Teppichkante) stehen wehrt sich gegen das Tragen neuer Kleidung kann reale Gefahren nur schwer einschätzen hat Angst vor harmlosen Gegenständen oder Situationen schaut oft nur Teilabschnitte aus einem Film oder einer Werbung an, ist nicht am Gesamtfilm interessiert, erfasst Zusammenhänge nicht hat ein sehr gutes Gedächtnis z.b. für Wege, Namen, Daten oder Texte Weiter auf Seite 11

Seite 11 Checkliste für Schulkinder Blatt 2 von 3 Fortsetzung von Seite 10 Sozialverhalten hat wenig oder keinen Kontakt zu anderen Kindern in Kindergarten, in der Schule oder in der Nachbarschaft nimmt unangemessenen Kontakt zu anderen Kindern auf (ist aggressiv gegen Kinder oder Gegenstände, stört andere Kinder, macht deren Sachen kaputt) es fällt ihm schwer, die Gefühle anderer zu verstehen (reagiert z.b. nicht oder unsensibel auf den Kummer anderer) kann sich nicht gegen andere Kinder wehren hat kein oder ein unverständliches Verlangen nach Trost in Situationen seelischer Not hat kein Verständnis für soziale Regeln lacht in sozialen Situationen oft unangemessen ist wenig sensibel für die Grenzen anderer Personen stellt häufig im Sozialkontakt stereotype Fragen hat Schwierigkeiten, in sozialen Situationen abzuwarten in Wettbewerbssituationen kann es nicht verlieren, will immer erster sein hat Schwierigkeiten oder ist unfähig, Handlungen von Personen zu imitieren, ahmt allenfalls mechanisch nach lehnt Körperkontakt ab, wenn es ihn nicht kontrollieren kann reagiert ängstlich oder aggressiv, wenn gewohnte Wege, Zeitpunkte oder Reihenfolgen nicht eingehalten werden scheint wie unter Zwang auf Ordnung bedacht zu sein kann nur schwer freie, unstrukturierte Zeit gestalten benötigt häufig die Möglichkeit, sich zurückzuziehen zu können kann nicht lügen Spielverhalten nimmt nicht aktiv an Gruppenspielen teil; spielt allein; benutzt andere Kinder beim Spielen als mechanische Hilfe hat ein großes Interesse an nicht-belebten Objekten zeigt wenig kreative und fantasievolle Aktivitäten; ist beeinträchtigt im sozial-imitierenden und So tun als ob -Spiel; hat ein geringes Interesse an Fantasiegeschichten spielt ungewöhnlich lang mit dem gleichen Spielzeug ordnet immer wieder Spielgegenstände (z.b. Figuren) gleichförmig an spielt gleichförmig z.b. mit Bindfäden oder Papierschnipseln beschäftigt sich intensiv mit einem Spezialthema, z.b. Dinosaurier, Geschichtsdaten sammelt seltsame Objekte (z.b. tote Insekten) zeigt wenig Neugier auf neue Dinge will immer wieder die gleichen Lieder oder Melodien auf der Kassette hören, läßt sich nur schwer aus seiner Gedankenwelt herausreißen Weiter auf Seite 12

Seite 12 Checkliste für Schulkinder Blatt 3 von 3 Fortsetzung von Seite 11 Motorik verdreht Augen, Finger, Hände, Hals wedelt mit Armen, Händen oder Gegenständen Armflattern und Händeklatschen als Ausdruck emotionaler Erregung reibt seine Hände wie beim Waschen schaukelt oder wiegt sich hin und her wirkt meist extrem unruhig; nestelt und manipuliert häufig an Gegenständen herum wirkt meist extrem antriebsarm; ist körperlich schnell erschöpft läuft unsicher, hat ein steifes oder staksiges Gangbild kann schlecht balancieren, hat ein unsicheres Gleichgewichtsempfinden kann nicht im Wechselschritt die Treppe heruntergehen verhält sich bei vielen Handlungen sehr unbeholfen (braucht z.b. Hilfe beim An- und Ausziehen)