Studienauftrag Geschichte: Wende in Ungarn/Grüne Grenze

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Studienauftrag Geschichte: Wende in Ungarn/Grüne Grenze Ein kurzer Abriss über die Wende in Ungarn 1989 Am 23.10.1989 wurde Ungarn of6iziell als Republik ausgerufen. Doch wie konnte es dazu kommen? War Ungarn nicht lange von Sowjetunion besetzt und bildete sich dann nach der Besetzung nicht ein kommunistisches System heraus? Wie könnte aus dem Zentralregierten Land mit einem Parteien System eine Demokratie werden, die nicht nur aus dem Papier demokratisch war? Man kann sagen es begann damit, dass im dem Februar 1989 die Entscheidung des Zentralkomitee getroffen wurde, dass man ein Mehrparteiensystem erlaubt. Dadurch wurde die vorher illegal gegründeten oppositionellen Organisationen zu legalen Parteien gewandelt wurde. So entstanden das Ungarische Demokratische Forum, die Allianz der Freien Demokraten und die Föderation der jungen Demokraten, (deren heutiger Name lautet Ungarische Zivile Union). Der Grund für die Legalisierung der illegalen Organisationen als Parteien war vor allem die Offenlegung des Misstrauens der Oppositionsgruppen gegen die Regierung in den Jahren zuvor. Weiterhin hat man auch das Streiken erlaubt. Zudem gab es am Anfang des Jahres 1989 ein Umorganisation des seit 1949 existierenden Parteien, welche die Sozialistischen Demokraten, die Volkspartei der Christlichen Demokraten und die Unabhängigen Kleinbauern. Zwischen dem Juni 1989 und dem September 1989 verhandelte der Nationale Runde Tisch mit dem

oppositionellen Runden Tisch. Dabei wurde ein Zeitplan entwickelt wie und wann die politische Transformation verlaufen soll und zudem wurde eine neue Verfassung entwickelt. Zudem wurde die Entscheidung getroffen dass es eine Ausrufung gibt von freien Parlaments Wahlen Am 3.Mai 1989 kam es zu dem Abbau des Drahtzaunes auf der ungarisch österreichischen Grenze. Dies war ein Zeichen des politischen Willens in Ungarn, denn durch die Öffnung der Grenze gab es eine Öffnung des Landes für die Märkte. Hinzukam das ab diesen Zeitpunkt mehrere hundert DDR Bürger täglich über die Grenze ge6lohen sind. Dabei gingen sie zuerst nach Österreich und emigriert dann nach diesem Umweg ungehindert in die BRD. Am 16.Juni.1989 wurde auch der ehemalige Staatspräsident Irme Nagy und seine Verbündeten die 1958 hingerichtet wurden, rehabilitiert. Das war ein wichtiges Symbol, denn dieser wurde als Konterrevolutionärer und Gegner des Systems gehängt, das zeigte die Absicht des Regimes. Am 19.August.1989 gab es ein gesamteuropäisches Picknick nahe dem See Ferto. Dieses Picknick wurde von dem Ungarischen Demokratische Forum und der gesamteuropäischen Bewegung organisiert. Bei diesem Picknick konnte einige tausend DDR Bürger/innen nach Österreich gehen, in sogenanntes freies Land, denn die Grenze war of6iziell für ein paar Stunden geöffnet, jedoch danach wieder geschlossen. Doch nach langen BRD UDSSR Ungarn Verhandlungen wurde die Grenze of6iziell geöffnet. Am 23.Oktober.1989 wurde wie schon oben erwähnt Ungarns konstitutionelle Form in Republik geändert. Im Mai 1990 gab es die ersten freien Wahlen in Ungarn seit Jahrzehnte. Bewertend kann man sagen, dass die Umwandlung Ungarns in eine Republik eine besondere Umwandlung war. Denn sie war von der Regierung gewollt und wurde von dieser auch konsequent durchgezogen. Man kann auch von einer Wende von oben reden. Die Wende in Ungarn diente auch als Anstoß für den Fall des Kommunismus in anderen Staaten. Zudem spielte die ungarische Wende eine herausragende Rolle bei der Wiedervereinigung Deutschlands. (Doch dazu später mehr.) Die Öffnung der Grenze war zudem Anstoß für den Fall des Eisernen Vorhangs, wahrscheinlich hätte es ohne die Wende in Ungarn keine Wende in Ostblock gegeben und der Zusammenbruch wäre später oder gar nicht gekommen.

Auswertung unserer Interviews Um mehr Informationen zu unserem besuchten wir am Dienstag, den 14. Mai Budapest. Dort sahen wir eine gute unserem Thema Wendezeit in Ungarn zu interviewen. Thema vor Ort zu erlangen, 2013 das Nationalmuseum in Möglichkeit, Personen zu Nach unserem Rundgang im Museum trafen wir auf einen älteren Mann, der bereit war uns zu unserem Thema Auskunft zu geben. Dieser Mann berichtete uns, dass er zum Zeitpunkt der Grenzöffnung in Ostteil Deutschlands gelebt hatte, ursprünglich aber aus Ungarn stammte. So lebte er zwanzig Jahre lang in Deutschland und war dort als Heizungsmonteur tätig. Er berichtete uns, dass die Leute damals in Deutschland von der Grenzöffnung wussten. Die Vorfreude war groß, denn viele hatten große Teile der Familie in Westdeutschland. Für die Angehörigen im Osten war es schwierig, die anderen Teile der Familie im Westen zu besuchen. Mit einer Grenzöffnung würde dieses Problem beseitigt werden und die Familien würden wieder zusammen kommen können. Außerdem versprach man den Menschen in Ostdeutschland, dass der Lebensstandard beider Teile Deutschlands aneinander angepasst werden sollte. Es würde keine Unterschiede mehr machen, ob man aus dem Westen oder Osten kam. Alle sollten gleich leben. So der Glaube der Leute. Doch was geschah schilderte uns der Zeitzeuge ganz anders. Es sollte auch heute noch einen merklichen Unterschied zwischen damaligem Ost und West geben. Die Enttäuschung der Ostbürger war verständlicherweise groß. Unser Zeitzeuge sagte dazu nur: Es sollte eine neue Mauer errichtet werden. Aber um einen erneut möglichen Mauersturz verhindern, müsse die Mauer drei Meter höher sein als die Damalige. Dies beeindruckte uns sehr, da er auch mit seinen weiteren Ausführungen merken ließ, dass es damals besser war als heute. So beschrieb er, dass zur damaligen DDR Zeit in Ostdeutschland jeder Bürger Arbeit, Wohnung und soziale Sicherheit hatte. Keiner musste Hunger leiden, niemand war arbeitslos, es gab keine Obdachlosen und Kindergartenplätze, sowie Schul und Ausbildungsplätze waren für jeden sicher. Im Vergleich zu heute sagte er, dass es in Berlin heute keinen sichern Wohnplatz gäbe und auch die Arbeitslosigkeit sehr hoch sei.

Von der Lage in Ungarn an sich sprach er zuletzt und dies auch nicht mit guten Worten. Die Zukunft in Ungarn sei unsicher, die Politik eine Katastrophe und auch wirtschaftlich sei Ungarn schlecht. Der Zeitzeuge zweifelte an dem Begriff Leben in Ungarn und stellte ihn in Frage. Er erzählte uns, dass die Lebenserhaltungskosten in Ungarn im Gegensatz zu Deutschland sehr hoch seien, der Verdienst im Verhältnis dazu aber viel zu wenig sei. Die Essenspreise in Ungarn seien vergleichbar mit denen in Deutschland. Wohnungskosten waren jedoch circa ein Drittel (oft auch noch mehr) teurer als die Wohnungen in Deutschland. So erfuhren wir, dass unser Zeitzeuge pro Monat um die 200 Stunden arbeitete und dass seine Arbeit im Stehen verrichtet werden musste. Für diese Leistung bekam er umgerechnet nur um die 300 Euro. Der Mann stellte uns die Frage: Ist das Leben? Diese Frage konnte jeder für sich selbst beantworten, dennoch verfolgte uns Ist das Leben? noch eine ganze Weile. Zur Politik an sich sprach der Mann nicht viel. Er erwähnte nur immer wieder, dass die Politik schlecht sei und keine Zukunft hätte. Seiner Meinung nach, zeigt sich die Demokratie in Ungarn kaum, beziehungsweise auch gar nicht. Ungarn hätte in zwanzig Jahren keine politische Gruppe gehabt, die Ungarn zum Besseren gemacht hätte. Der Mann war ehrlich zu uns und sagte, dass er auch nichtmehr an eine Besserung in Ungarn glaubte. Er beschrieb Ungarn als verloren. Aufgrund seiner Arbeit und die Angst vor der Regierung, dass alle schlechten Äußerungen ans Licht kommen könnte, verschwieg uns der Mann sein Alter und seinen Namen. Dies war für uns verständlich und nachvollziehbar, da er uns ehrlich seine Meinung zur Lage in Ungarn offen und ehrlich erzählt hat und auch die negativen Seiten beleuchtet und nicht verschwiegen hat. Im weiteren Verlauf unserer Tage in Ungarn stellten wir fest, dass es sehr schwierig war Zeitzeugen zu 6inden, mit denen wir in Kontakt treten und Fragen stellen konnten. Meist waren die Leute, die diese Zeit miterlebt haben und sich auch noch daran erinnern können zu alt, oder sie konnten kein Englisch sprechen. Die Personen die wir getroffen haben und die mit uns Englisch reden konnten, die waren entweder zu der Zeit noch nicht geboren, haben sich in ihrem Alter noch nicht für Politik und das Ganze interessiert, oder sie waren einfach zu klein, um das Ganze wahrzunehmen, zu realisieren und zu begreifen. So ging es zum Beispiel unserem nächsten jungen Mann, den wir zu diesem Thema interviewt haben. Er erzählte uns, dass er zu dem damaligen Zeitpunkt noch zu klein war und deshalb nicht viel von der Grenzöffnung und dem politischen Geschehen drum herum erlebt hat. Aus seiner heutigen Sicht konnte er uns aber sagen, dass die Grenzöffnung Ungarn wirtschaftlich sehr voran gebracht hat und auch heute noch zu spüren ist. Am Balaton und in großen Städten sei der

Tourismus durch die Grenzöffnung gestiegen. Der Balaton lebe zum Beispiel einzig und allein vom Tourismus. Der Zeitzeuge meinte auch, dass die politische Lage in Ungarn heute besser sei als damals, warum konnte er uns aber nicht sagen. Unseren Interviewpartner sprachen wir darauf an, was er heute von Deutschland halte und ob er schon einmal Deutschland besucht habe. Er antwortete, dass er Deutschland nur durch seine Businessreisen kannte, habe aber einen guten Eindruck. Jedoch konnte er uns erneut nicht ausführen, warum. Als wir am Mittwoch, den 15. Mai 2013 das Parlament in Budapest besuchten, nutzten wir die Chance, um unsere Parlamentsführerin zu interviewen. Da diese meinte, sie sei sehr im Stress, gab sie uns nur sehr knapp bemessene Antworten. Unsere Interviewpartnerin Agnes sagte uns jedoch auch, dass sich viele Leute auf die Grenzöffnung gefreut haben, es aber wie überall auch Verfechter der Grenzöffnung gab. Sie verglich die Freude der Menschen in Ungarn mit der der Menschen in Deutschland. Es gab welche, die sich darauf freuten und welche, die sich nicht freuten. Zur politischen Situation sagte sie, dass diese heute besser sei als zur damaligen Zeit. Aber aufgrund von Zeitdruck konnte sie ihre Aussagen nicht erklären. Agnes sagte auch, dass man den Unterschied zwischen älteren und jüngeren Generationen merke. Die älteren Personen, die die Situation vor der Grenzöffnung erlebt hatten, seien mit der heutigen Situation eher unzufrieden. Jüngere Generationen, die die Situation vor der Grenzöffnung nicht kennen, fänden das politische System heute besser. Aber auch diese Ausführungen konnte Agnes uns nicht genauer erklären. Resümierend können wir sagen, dass es merkliche Unterschiede zwischen älteren und jüngeren Leuten gab. Des Weiteren waren die Personen meist sehr reserviert, was uns zeigte, dass die Angst etwas Falsches zu sagen und dass dies an die Öffentlichkeit gelangen könnte, sehr groß war. Wie schon gesagt war es auch schwierig für uns, Interviewpartner zu 6inden, die uns Auskunft zur damaligen Situation geben konnten. Entweder waren die englisch sprechenden Personen zu jung, oder haben sich in ihrem damaligen Alter noch nicht für die Politik interessiert. Das andere Problem war, dass die Personen, die die Zeit miterlebt und auch verstehen konnten, kein Englisch

oder Deutsch sprechen konnten. Wir können jedoch sagen, dass wir aus den Interviews sehr viel mitgenommen haben und es auch interessant fanden, wie unterschiedlich die verschiedenen Personen die Situation damals und die Auswirkungen auf heute sehen. Bewertung der Wendezeit in Ungarn für die Entwicklung der deutschen Geschichte bis heute Heute dienen Denkmäler von Stalin, Lenin und Marx in Budapest nur noch zu Museumszwecken, besitzen daher keine politische oder ideologische Bedeutung mehr. Durch die bereits genannten Persönlichkeiten wurde eine neue sozialistische Gesellschaftsform entwickelt. Zur Zeit des Sozialismus schlossen sich sozialistische Länder zusammen und es sollte eine gleichberechtigte Beziehung zwischen den Völkern geschaffen werden. Grund hierfür war im Allgemeinen das Auseinanderklaffen der Gegensätzlichkeit zwischen Arbeitern und Unternehmern. Mit dem durch den innerpolitischen Druck erzeugten Ende des SED Regimes in der DDR änderten sich zahlreiche Aspekte hinsichtlich Gesellschaftsform, Gesellschaftsnormen und werte, Wirtschaftsform, Bildung oder Presse und Meinungsfreiheit. Durch die Grenzöffnung Ungarns nach Österreich wurde es DDR Bürgern möglich, in den Westen zu 6lüchten, wobei die ungarischen Grenzposten die Menschen gehen ließ. Ungarn war bereits zu tiefsten Sozialismuszeiten liberaler als andere osteuropäischen Staaten. Ungarn war eher westlich orientiert, beispielsweise hinsichtlich der Warenauswahl oder der Reisefreiheit der Bürger. Demnach wurden westliche Touristen damals bevorzugt behandelt, gegen Devisen bekam man gutes Essen in Gaststätten oder genoss eine bessere Lage am Strand des Balatons. Dagegen konnten DDR Bürger nur eine begrenzte Geldsumme in Forint umtauschen und hatten somit keine Gleichheit zu dem, was sich Westbürger

ermöglichen konnten. Damit ist aus heutiger Sicht zu sagen, dass der Tourismus Ostdeutscher nach Ungarn zurückgegangen ist, da sich viele Menschen diese Ungleichheit zwischen West und Ostdeutschen einprägten. Für viele ehemalige DDR Bürger ist der ungarische Tourismus nicht attraktiv, da sie damals nur nach Polen, in die Tschechoslowakei, Sowjetunion, Bulgarien und Ungarn reisen konnten und ihnen die Länder bereits bekannt sind. Heute versucht man in Ungarn durch Traditionen oder Gewohnheiten, die zur Zeit der Wende in Ungarn vorhanden waren, Touristen wieder an sich zu binden. Die Flucht vieler DDR Bürger über Ungarn nach Österreich leitete wie bereits skizziert die politische Wende in der DDR ein, wodurch die Massen6lucht aus der DDR in den Westen begann. Der dadurch verursachte Druck auf die Regierung, die friedliche Revolution und der beschleunigte Weg zur Wiedervereinigung sind historisch sehr bedeutsam für unser heutiges Deutschland. Die Wiedervereinigung Deutschlands brachte zum einen Probleme, zum anderen Chancen mit sich. Aus wirtschaftlicher Sicht ist zu sagen, dass die DDR bankrott war und ostdeutsche Betriebe sich im Wettbewerb gegen westdeutsche Unternehmen nicht behaupten konnten, sodass viele Betriebe geschlossen oder übernommen wurden und zahlreiche Menschen ihre Arbeitsstelle verloren. Andererseits war dies die Chance zu einem wirtschaftlichen Neuanfang. Dieser historisch bedeutsame Schritt hat eine neue Generation hervorgebracht, die sich durch ihr Gemeinschaftsgefühl, ihre Weltoffenheit und ihr Engagement (sowohl aus politischer als auch gesellschaftlicher Sicht) auszeichnet. Mit Hilfe des Übergangs zur Bundesrepublik Deutschland wurde es den ehemaligen DDR Bürgern möglich, ihre eigene Meinung frei und offen preiszugeben, ihre Rolle als Individuum wahrzunehmen und ein Leben ohne vorgeschriebene Ideologie zu führen. Weiterhin ist zu vermerken, dass es für viele ehemalige DDR Bürger erschwert wurde, eine Arbeitsstelle nach der Wende zu 6inden. In der DDR haben auch Geringquali6izierte eine gut bezahlte Arbeitsstelle gefunden. Bis heute leiden also Menschen unter Stress und Leistungsdruck, um ihre eigene Zukunft und die ihrer Kinder zu sichern, was sich zwar positiv auf den Verdienst, jedoch negativ auf das Lebens und Gemeinschaftsgefühl und die Gesundheit auswirkt. In der DDR war jeder Bürger sozial abgesichert. Die Mieten waren extrem niedrig, die unteren Einkommen und Renten wurden erhöht, die Arbeitszeit wurde verkürzt und die Grundversorgung wurde abgesichert. Dadurch, dass der Staat alle möglichen Angelegenheiten übernahm, ging einigen Menschen ihre Selbstständigkeit verloren und nach der Wende mussten sie lernen, sich selbstbestimmt zu organisieren.

Von besonderer Bedeutung für die Bundesrepublik Deutschland bis heute ist die Wende durch die Grenzöffnung Ungarns in Form von Ausbauen der Stellung Deutschlands in der Welt und Europa Schaffung neuer Bundesländer Schaffung einer neuen Infrastruktur Ansiedelung westdeutscher Unternehmen, sodass neue starke deutsche Wirtschaft geschaffen wurde Möglichkeit zu einem vereinten Europa zu gelangen Bildquellen: http://www.br.de/themen/aktuell/inhalt/oesterreich ungarn demontage grenzzaun100~_vimage512_ 6a0b0d96186b94fd9ee05a84a1099a13ec9d3321.jpg?version=1343915662069 http://0.tqn.com/d/goeasteurope/1/0/u/s/ / /National Museum Budapest.jpg Selbst fotogra6ierte Bilder aus dem Nationalmuseum in Ungarn und aus dem Parlament