Magnesium. und seine Verbindungen. Experimentalvortrag AC Teresa Maria Albrecht

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Transkript:

Magnesium und seine Verbindungen Experimentalvortrag AC 11.02.2009 Teresa Maria Albrecht 1

Gliederung I. Einleitung II. Vorkommen (1. Versuch) III. Darstellung in der Technik V. Physiologische Bedeutung VI. (4. Versuch) Verwendung in der Technik (2. Demo & 5. Versuch) IV. Eigenschaften (2.,3. Versuch & 1. Demo) VII. Quellen 2

I. Einleitung - der Name Magnesium leitet sich von der kleinasiatischen Stadt Magnesia ab (heutige Türkei) - 1809 gewann Sir Humphry Davy durch Elektrolyse ( Amalgam-Verfahren ) erstmals unreines Magnesium Sir Humphry Davy (1778-1829) www.kjemi.uio.no 3

I. Einleitung - 1828 gelang es Antoine Bussy eine kleine Menge reines Magnesium herzustellen Antoine Alexandre Brutus Bussy (1794 1882) www.biographie.net - 1886 begann in Deutschland die Produktion von Magnesium im größeren Maßstab (Schmelzflusselektrolyse von Carnallit KMgCl 3 ) 4

I. Einleitung Elektronenkonfiguration: [Ne]3s 2 Schmelzpunkt: 650 C Siedepunkt: 1105 C Elektronegativität 1,6 Dichte (bei 20 C): 1,74 g/cm 3 http://www.periodictable.com/items/012.15/index.html 5

II. Vorkommen von Magnesium - in der Erdrinde mit einem Massenanteil von 1,94 % (Magnesium gehört damit zu den zehn häufigsten Elementen) - in der Natur kommt es nur in gebundener Form vor, z. Bsp.: - als Carbonate: Magnesit (MgCO 3 ) Dolomit (MgCO 3. CaCO 3 ) - in Kalisalzen: Bischofit (MgCl 2. 6H 2 O) Kieserit (MgSO 4. H 2 O) http://www.chemikus.de/litholexikon/dolomit.htm 6

II. Vorkommen von Magnesium - als Silikate Olivin (Mg,Fe) 2 [SiO 4 ] Talk [Mg 3 (OH) 2 ][Si 4 O 10 ] Enstatit Mg[SiO 3 ] - als Spinell: MgAl 2 O 4 - das Meerwasser enthält 1,3 mg/l Magnesium - Bitterwässer (Mineralwässer) enthalten MgSO 4 (Bittersalz: MgSO 4. 7H 2 O) - Bestandteil des Chlorophylls http://www.nhm.uio.no/geomus/utstillinger/norge/ba30059.html 7

Versuch 1 Magnesiumnachweis im Chlorophyll 8

Versuch 1: Magnesiumnachweis im Chlorophyll Auswertung: H 2 C CH R 1 R 2 CH 3 H 3 C CH 2 CH 3 CH 3 CH 3 2 CH 3 N Mg 2+ N Chlorophyll a: R 1 CH 3 N N H 3 C CH 3 Chlorophyll b: R 1 O CH 2 H CH 2 O COOCH 3 OOC R 2 9

Versuch 1: Magnesiumnachweis im Chlorophyll Auswertung: Chlorophyll (aq) + 2 H 3 O + (aq) Phaeophytin (aq) + 2 H 2 O (l) + Mg 2+ (aq) Mg 2+ (aq) + 2 OH - (aq) Mg(OH) 2(s) 10

Versuch 1: Magnesiumnachweis im Chlorophyll Auswertung: Mg 2+ (aq) + H 3 C N S SO 3 Na N N NaO 3 S N H N S CH 3 Titangelb (l) hellroter Niederschlag 11

Versuch 1: Magnesiumnachweis im Chlorophyll Schulrelevanz: - Erdalkalimetalle (fakultativ, 8G.2) - natürliche Farbstoffe (fakultativ, LK 11G.2) - Farbstoffe (Wahlthema Angewandte Chemie, 12G.2) - Bedeutung von Komplexverbindungen (Wahlthema Komplexchemie, LK 12G.2) - fächerübergreifend mit Biologie - Schülerversuch Natronlauge, c = 2 mol/l: C Ethanol: F http://www.gefahrstoffdaten.de/f_schule.gif 12

III. Darstellung in der Technik - 80 % der Weltproduktion an Magnesium wird durch Schmelzelektrolyse von MgCl 2 und Alkali- bzw. Erdalkalichloriden hergestellt (ca. 25%iger MgCl 2 -Anteil) +2-1 0 0 700-800 C, 5-7 V MgCl 2(l) Mg (l) + Cl 2(g) wasserfrei H o = + 641, 8 kj mol 0 0-1 +2 MgO (s) + C (s) + Cl 2(g) MgCl 2(s) + CO (g) wasserfrei H o = 150, 3 kj mol 13

III. Darstellung in der Technik - weitere Möglichkeit: +2 0 0 +4 2 MgO (s) + 2 CaO (s) + Si (s) 2 Mg (g) + Ca 2 SiO 4(s) in Form von gebranntem Dolomit (MgO. CaO) in Form von Ferrosilicium Si(Fe) 14

IV. Eigenschaften (1) - silberglänzend - trotz hoher Affinität zu Sauerstoff ist Magnesium bei Raumtemperatur gut haltbar => Grund: Oxidschutzhaut 15

Versuch 2 Verbrennen von Magnesiumpulver 16

Versuch 2: Verbrennen von Magnesiumpulver Auswertung: - das Magnesiumpulver verbrennt mit blendend weißem Licht 0 0 +2-2 Mg (s) + ½ O 2(g) MgO (s) H o = 602, 1 kj mol 0 0 +2-3 3 Mg (s) + N 2(g) Mg 3 N 2(s) H o = 661, 0 kj mol - auf der Erde ist das Magnesiumlicht intensiver als das Sonnenlicht 17

Versuch 2: Verbrennen von Magnesiumpulver Schulrelevanz: - Verbrennungsvorgänge in Alltag und Umwelt (7G.2) - Reaktionen von Metallen und Nichtmetallen mit Luft (Sauerstoff) (7G.2) - chemische Formeln und Reaktionsgleichungen (8G.1) - Erdalkalimetalle (fakultativ, 8G.2) - Redoxbegriff (10G) - Werkstoffe Metalle (12G.2) - Schülerversuch http://www.gefahrstoffdaten.de/f_schule.gif Magnesiumpulver: F 18

IV. Eigenschaften (2) - brennt mit blendend weißem Licht - Leichtmetall (35% leichter als Aluminium) => leichtestes Konstruktionsmetall - mittlere Härte (hämmern, walzen, gießen) - kristallisiert in hexagonal-dichtester Kugelpackung 19

IV. Eigenschaften (2) Kristallstruktur - die hexagonal-dichteste Kugelpackung wird auch als Magnesiumstruktur bezeichnet Grund: Magnesium ist ein repräsentativer Vertreter dieses Strukurtyps A B A 20

Demonstration 1 Metallische Eigenschaften von Magnesium 21

Demonstration 1: Metallische Eigenschaften von Magnesium typische Eigenschaften von Metallen: - hohe elektrische Leitfähigkeit (nimmt mit steigender Temperatur ab) - hohe Wärmeleitfähigkeit - leichte Verformbarkeit - metallischer Glanz 22

Demonstration 1: Metallische Eigenschaften von Magnesium Auswertung: - bei den Metallen überlappt das Valenzband immer mit dem nächst höheren Band Erdalkalimetall Riedel, 6. Auflage, S. 179/180 23

Demonstration 1: Metallische Eigenschaften von Magnesium Auswertung: Element elektrische Leitfähigkeit in S/m (bei 20 C) Silber 62,5 Kupfer 58,1 Aluminium 37,0 Magnesium 22,7 Eisen 10,2 24

Demonstration 1: Metallische Eigenschaften von Magnesium Auswertung: - Wärmeleitfähigkeit ist ebenfalls elektronisch bedingt Element Wärmeleitfähigkeit in W/m. K (bei 20 C) Silber 427 Kupfer 399 Aluminium 220 Magnesium 156 Eisen 81 25

Demonstration 1: Metallische Eigenschaften von Magnesium Schulrelevanz: - fächerübergreifend mit Physik - elektrische Leitfähigkeit und Wärmeleitfähigkeit (fakultativ, 7G.1) - Werkstoffe (Wahlthema: Angewandte Chemie, 12G.2) - Schülerversuch http://www.gefahrstoffdaten.de/f_schule.gif 26

IV. Eigenschaften (3) - mit Iod aktiviertes Magnesium reagiert bei Raumtemperatur mit Wasser sehr lebhaft - mit Wasserdampf reagiert es unter Licht- und Wärmeentwicklung - Alkalilaugen greifen Magnesium nicht an - in Säuren hingegen löst es sich leicht 27

Versuch 3 Reaktion von Salzsäure mit Magnesium 28

Versuch 3: Reaktion von Salzsäure mit Magnesium Auswertung: 0 +1 +2 0 Mg (s) + 2 H 3 O + (aq) Mg 2+ (aq) + H 2(g) + 2 H 2 O (l) Reaktionswärme: Q p = ( T 1 T o ) ( m HCl c HCl ) T T 0 1 m c : : : : Anfangstemperatur maximale Temperatur Masse spezifische Wärmekapazität ( c HCl = 3,14 J / g K) 29

Versuch 3: Reaktion von Salzsäure mit Magnesium Auswertung: weiterhin kann berechnet werden: - geleistete Druck-Volumenarbeit: W = p V p V : : Druck Volumenänderung - Innere Energie: U = Q p p V für p = const - Reaktionsenthalpie: H = U + p V = Q p für p = const 30

Versuch 3: Reaktion von Salzsäure mit Magnesium Schulrelevanz: - chemische Reaktionen und Energieumsatz (7G.2) - Erdalkalimetalle (fakultativ, 8G.2) - der Redoxbegriff (10G) - Enthalpie, Entropie (LK 12G.1) - Energetik (fakultativ, LK 12G.1) - Schülerversuch Salzsäure, w = 0,1: Xi http://www.gefahrstoffdaten.de/f_schule.gif 31

V. Physiologische Bedeutung - Mg 2+ ist essentiell für Menschen - als Cofaktor in 90 Enzymen vorhanden - an allen Reaktionen von ATP beteiligt - der Mensch besitzt ca. 470 mg pro kg Körpergewicht (empfohlene Tagesdosis: 200-300 mg) 32

V. Physiologische Bedeutung Lebensmittel Magnesiumgehalt pro 100 g in mg Cashewkerne 270 Mandel (Nuss) 250 Sojabohne (getrocknet) 250 Bohne (grün) 194 Hirse 170 Reis (unpoliert) 143 Knäckebrot, Vollkorn 110 Banane (getrocknet) 90 33

V. Physiologische Bedeutung Beispiele für Arzneimittel mit Magnesium: - Magnesiumpräparate für Sportler oft in Verbindung mit Vitaminen (Muskelkrämpfe, Magnesiummangel) - Bittersalz (Verstopfungen) - Antazidum (Sodbrennen) 34

Versuch 4 Antazidum Rennie 35

Versuch 4: Antazidum Rennie 36

Versuch 4: Antazidum Rennie Auswertung: - Wirkstoffe in einer Tablette: Calciumcarbonat: 680 mg CaCO 3 schwer basisches Magnesiumcarbonat: Mg(OH) 2. 4MgCO 3. 4H 2 O ( Magnesia alba ) 80 mg Reaktionsgleichung allgemein: CO 3 2- (s) + 2 H 3 O + (aq) CO 2(g) + 3 H 2 O (l) 37

Versuch 4: Antazidum Rennie Auswertung: - 30 40 % der Allgemeinbevölkerung leiden monatlich einmal an Sodbrennen, 3 4 % sogar täglich - doch viele Wirkstoffe besitzen Nebenwirkungen 38

Versuch 4: Antazidum Rennie Schulrelevanz: - Salze (8G.3) - Eigenschaften von Säuren und Laugen (9G.2) - Salze in der Medizin (fakultativ, GK 12G.1) - Schülerversuch Salzsäure, w = 0,1: Xi http://www.gefahrstoffdaten.de/f_schule.gif 39

VI. Verwendung in der Technik - Reduktionsmittel zur Herstellung von Metallen (Be, Ti) - feuerfeste Steine (Magnesiumoxid) - organische Synthese (zur Gewinnung von Grignard-Reagenzien) - Legierungen im Flugzeug- und Automobilbau - Elektronmetalle, Legierungen mit 90 % und mehr Mg Zusätze: Al, Zn, Mn, Cu, Si Einsatz: Motorenblöcke, Flugzeugrümpfe und - fahrgestelle 40

VI. Verwendung in der Technik - Temporärimplantate in der Medizin (für Gefäßstützen, als Osteosynthesematerial) - Opferanoden-Legierungen mit Aluminium und Zink (Batterien in Schwimmwesten) - kathodischer Korrosionsschutz (Stahlbrücken, Schiffe) PdN-Ch. 7/39. Jg. 1990 41

Demonstration 2 Magnesium als Opferanode 42

Demonstration 2: Magnesium als Opferanode Auswertung: Anode (Magnesiumspitzer): 0 +2 Mg (s) Mg 2+ (aq) + 2e - Kathode (Eisennagel, Stahlklinge): +1 0 +1 2 H 3 O + (aq) + 2 e - H 2(g) + 2 H 2 O (l) 43

Demonstration 2: Magnesium als Opferanode Schulrelevanz: - Erdalkalimetalle (fakultativ, 8G.2) - Metalle als Werkstoffe (fakultativ, 10G) - Werkstoffe, Korrosion, Korrosionsschutz (Wahlthema Angewandte Chemie, 12G.2) - Lokalelemente (Wahlthema Elektrochemie, LK 12G.2) - Schülerversuch http://www.gefahrstoffdaten.de/f_schule.gif 44

Versuch 5 Blitzlichtpulver 45

Versuch 5: Blitzlichtpulver Auswertung: +5 0 +2-1 KClO 3(s) + 3 Mg (s) 3 MgO (s) + KCl (s) - ab 1883 verwendete G.A. Kenyon ein Gemisch aus Kaliumchlorat und Magnesium als Lichtquelle für Porträtaufnahmen (nicht hell genug damals) - 1887 verbessertes Verfahren von Adolf Miethe und Johannes Gaedicke (Zusatz: Schwefelantimon) 46

Versuch 5: Blitzlichtpulver Schulrelevanz: - chemische Reaktionen und Energieumsatz (7G.2) - Erdalkalimetalle (fakultativ, 8G.2) - der Redoxbegriff (10G) - Lehrerversuch Kaliumchlorat: Xn, O Magnesiumpulver: F http://h105.ath.cx/fwe.de/gefahrstoffdaten.de/f_lv.gif 47

VII. Quellen P. W. Atkins: Physikalische Chemie, 3. korrigierte Auflage, Weinheim, Wiley-VCH, 2001 Charles E. Mortimer/ Ullrich Müller: Das Basiswissen der Chemie, 8. komplett überarbeitete und erweiterte Auflage, Thieme Verlag 2003 Riedel: Anorganische Chemie, 5. Auflage, Berlin- New York, Verlag de Gruyter, 2002 Wiberg, N.:Lehrbuch der anorganischen Chemie, 102. Auflage, Verlag de Gruyter, 2007 Glöckner, W.: Alkali- und Erdalkalimetalle, Halogene, Aulis-Verlag Deubner, 1996 Mende D., Simon G.: Physik, Gleichungen und Tabellen, 14. Auflage, München Wien, Carl Hanser Verlag, 2005 48

Praxis der Naturwissenschaften-Chemie in der Schule, Heft 6/53, Halbergmoos, Aulis, Jahrgang 2004 Praxis der Naturwissenschaften-Chemie in der Schule, Heft 7/39, Halbergmoos, Aulis Jahrgang 1990 Praxis der Naturwissenschaften-Chemie in der Schule, Heft 4/51, Halbergmoos, Aulis Jahrgang 2002 RAAbits Chemie, I/C, M6, Seite 10 Naturwissenschaften im Unterricht, Heft 11 Nr. 55, Stuttgart, Klett, Jahrgang 2000 Elisabeth Rickelt, Lehrerfortbildung, Reaktionsenthalpie, Reaktion von Salzsäure mit Magnesium Axel Schunk: Experiment des Monats November 2003, Antazida www.chemie.uni-ulm.de/experiment/edm0311.html 49

Prof. Dr. F. Tuczek: Vorlesungsfolien zur Vorlesung: Chemie der Metalle, Uni-Kiel, Sommersemester 2005 www.chemievorlesung.uni-kiel.de/metalle/erdalkali_1.pdf W.Helmert, Dr.A.Salinger: Versuche zum Unterrichtsmodul Kohlenstoffoxide, Berlin, 1999 home.snafu.de/helmert/kerze/versuche/v_koxide.htm Lehrplan Gymnasium Chemie (G8) www.kultusministerium.hessen.de 50

Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit! 51