POLIZEISPORT. Depesche

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Transkript:

POLIZEISPORT Das Online-Magazin des Deutschen Polizeisportkuratoriums Ausgabe 03.2013 Deutsches Polizeisportkuratorium Bronze, Silber und Gold: Polizeisportler national und international erfolgreich Willkommen und Abschied: Personelle Wechsel in Gremien und Verbänden Leise rieselt der Schnee: Vor Sotschi 2014

Inhalt 08 Editorial Grußwort des Bundesvorsitzenden des BDK André Schulz Seite 04 Auf meinem Schreibtisch Seite 05 20 Gremienarbeit 120. Tagung des Deutschen Polizeisportkuratoriums Seite 08 Führungskräfteseminar im Ostseebad Damp Seite 09 Neues aus den Verbänden: Olympiabewerbung Münchens für 2022 mehrheitlich abgelehnt Seite 10 Deutschland vernachlässigt seine Sportstätten Seite 10 9. DOSB-Mitgliederversammlung: Hörmann neuer Präsident Seite 11 Was für einen Sport wollen wir uns in Deutschland leisten? 3. Sportkonferenz des Deutschlandfunks Seite 12 Dienstsport in Bund und Ländern Tag des Polizeisports der Polizei Nordrhein-Westfalen in Wuppertal Seite 13 12. Polizeimeisterschaft des Bundes im Fußball ausgetragen Seite 14 23 Kolumne Neues von Achim Achilles: Schwippnichten-Alarm Seite 16 26 34 Wettkampf- und Spitzensport Ausgewählte Highlights im Sportjahr 2013: September bis Dezember Seite 18 Medaillenflut am Dnepr XIV. Europäische Polizeimeisterschaften im Schwimmen 2013 in Dnepropetrowsk (Ukraine) Seite 20 Bronzemedaille für deutsche Polizeiauswahl der Frauen II. Europäische Polizeimeisterschaft im Volleyball der Frauen 2013 in Prag Seite 23 Bundespolizei räumt ab: Erfolgreichstes Aufgebot bei den 34. Deutsche Polizeimeisterschaften der Leichtathleten in Lübeck Seite 26 Deutsche Polizeimeisterschaften als Highlight einer Sportlerkarriere Leichtathletin Jana Hartmann über die DPM aus Aktivensicht Seite 28 Gelungene Integration in den Münchner Stadtmarathon 5. Deutsche Polizeimeisterschaften im Marathon 2013 in München Seite 30 Ju-Jutsuka küren zum zehnten Mal ihre deutschen Polizeimeister Seite 32 Silbernes Lorbeerblatt für World Games-Goldstaffel Seite 34 Polizisten bei Deutschen Meisterschaften im Sportschießen gut dabei Seite 35 Goldader in der Kiesgrube 40. Kanurennsport-Weltmeisterschaften 2013 in Duisburg, Gesamt-Weltcup für Sebastian Brendel Seite 36 Einmal Gold und dreimal Silber im Gepäck 43. Ruder-Weltmeisterschaften im südkoreanischen Chungju Seite 37 Nächste Station Sotschi Eine Vorschau auf die XXII. Olympischen Winterspiele 2014 aus der Sicht der Bundespolizeisportschule Bad Endorf Seite 38 Bloß nichts verpassen! Unser Zeitplan für die Olympiatage 2014 hilft, die Auftritte von Friedrich, Pechstein & Co. nicht zu versäumen Seite 40 Wettkampf- und Veranstaltungskalender des DPSK Seite 53 02 POLIZEISPORT 3.2013

Inhalt 37 38 44 Wissenswertes Entwicklungshilfeprojekt Judo for Ethiopians schreitet voran Seite 44 Leistung ist planbar Eine Betrachtung der Leistungsfähigkeit von Polizeibeamten unter dem Einfluss der Körperschutzausstattung Seite 46 Verabschiedung von Olaf Becker (Bundespolizei) Fachwart Volleyball im Deutschen Polizeisportkuratorium von 2003 bis 2013 Seite 48 Neuer Fachwart Volleyball im Deutschen Polizeisportkuratorium Seite 49 Verabschiedung von Jürgen Hartmann (Polizei Hessen) Fachwart Schießen im Deutschen Polizeisportkuratorium von 2008 bis 2013 Seite 50 Verabschiedung von Peter Barnack (Polizei Hessen) Fachwart Gesundheits- und Präventionssport im Deutschen Polizeisportkuratorium 2011 bis 2013 Seite 51 Neuer Fachwart Schießen im Deutschen Polizeisportkuratorium Seite 52 Neuer Fachwart Gesundheits- und Präventionssport im Deutschen Polizeisportkuratorium Seite 54 In eigener Sache Seite 55 Neuer Polizeisportbeauftragter in Nordrhein-Westfalen Seite 56 Aus ärztlicher Sicht: Was folgt den Thüringer Notfalltagen? Suchtprävention und -krankenhilfe in der Thüringer Polizei Seite 57 Gut und günstig essen? Gesunde Ernährung zum Selbermachen! Seite 58 Im Rückblick: Skilangläufer Dieter Meinel Seite 60 Einst und heute: Was schrieb das DPSK vor 50 bzw. 25 Jahren? Seite 62 46 48 60 Auf dem Titel: Bobpilot Thomas Florschütz (Polizei Thüringen) mit seinem Anschieber Kevin Kuske in der Eisrinne in Königssee beim Weltcup-Rennen 2013 (Foto: BSD). Impressum Herausgeber: Redaktion: Deutsches Polizeisportkuratorium, bei der Polizeidirektion Dresden, Stauffenbergallee 18, 01099 Dresden Uwe Kilz (verantwortlich), Bernd Künzelmann, Tino Bonk, Sven Fischer, Oliver Wurdak, Ricky Kokel sowie siehe Einzelnachweis DPSK sowie siehe Einzelnachweis Ricky Kokel Fotos: Layout/Satz: Redaktionsschluss: 20. Dezember 2013 3.2013 POLIZEISPORT 03

Editorial Grußwort des Bundesvorsitzenden des BDK André Schulz Sport stärkt Körper und Geist André Schulz, Bundesvorsitzender des Bund Deutscher Kriminalbeamter Der Beruf des Polizeibeamten stellt hohe Anforderungen an die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit jeder Kollegin und jedes Kollegen. In einer immer stärker technologisierten Arbeitswelt, durch oft stundenlanges Sitzen am Schreibtisch oder im Streifenwagen und der aufgrund ständig neu hinzukommender polizeilicher Aufgaben, bei einem parallel immer kleiner werdenden Personalkörper stetig steigenden Arbeitsbelastung gilt der Grundsatz Sport stärkt Körper und Geist mehr denn je. Denn eine gute körperliche Verfassung ist die Voraussetzung für jedes professionelle polizeiliche Handeln. Sport ist die beste Möglichkeit, um einen Ausgleich zur täglichen Belastung zu schaffen. Aber gerade durch diese hohe Belastung im Alltag finden immer weniger von uns die notwendige Zeit für eine sportliche Betätigung. Der Erhalt der körperlichen Fitness gehört mit zu den Beamtenpflichten und auch die Bürgerinnen und Bürger erwarten zu Recht eine leistungsstarke Polizei. Beamtenpflicht heißt im Umkehrschluss aber auch, dass der Dienstherr den Sport in der Polizei im Wissen um die herausgehobene Bedeutung der körperlichen Leistungsfähigkeit für den Polizeivollzugsdienst nicht nur zu fordern, sondern auch zu fördern hat. Selbst wenn jede Polizeibeamtin und jeder Polizeibeamte einen eigenen Beitrag für die persönliche körperliche Fitness zu leisten hat, passt es nicht ins Bild, wenn wir uns jedes Jahr gegen Budgetkürzungen im Dienstsportbereich und gegen mahnende Rechnungshöfe zur Wehr setzen müssen. Dienstsport ist in unserem Beruf eine Priorität, die nunmal ihren Preis hat. Und das Geld ist gut angelegt, denn jeder für den Dienstsport ausgegebene Cent ist eine Investition in die Zukunft und in die Arbeitsfähigkeit der Polizei in Deutschland. Die Bedeutung des Dienstsportes gilt dabei aber natürlich nicht nur für die Beamtinnen und Beamten, sondern auch für die Tarifbeschäftigten innerhalb der Polizei, auch wenn die Materie geprägt durch das arbeitsrechtliche Verhältnis eine andere ist. Dem Deutschen Polizeisportkuratorium (DPSK) als der Dachorganisation des Polizeisports in Deutschland kommt eine entscheidende Schlüsselrolle zu. Das DPSK fördert den Spitzensport, veranstaltet Deutsche Polizeimeisterschaften, nominiert Sportlerinnen und Sportler sowie Mannschaften für Europäische Polizeimeisterschaften und nimmt an entsprechenden Tagungen teil oder führt diese durch. Ein weiterer Schwerpunkt des DPSK ist aber gerade die Beratung des Bundes und der Länder in Sachen Dienstsport, wo das DPSK ganz entscheidend auch den Fokus auf den Gesundheits- und Präventionssport lenkt, der im polizeilichen Alltag eine so große und wichtige Rolle spielt. Und hier gibt es weiterhin viel zu tun. Der derzeitig in einigen Ländern beabsichtigte Weg, den Dienstsport weiter drastisch zu reduzieren und oftmals nur noch das polizeiliche Einsatztraining als Dienstsport anzuerkennen, ist falsch und ein Holzweg. Hier gilt es, schnell wieder umzudenken! Der Bund Deutscher Kriminalbeamter unterstützt das Deutsche Polizeisportkuratorium bei seiner wichtigen Arbeit für die Kolleginnen und Kollegen und dankt all denen, die sich um den Sport in der Polizei nach Kräften und oftmals ehrenamtlich bemühen. Mit kollegialen Grüßen André Schulz Bundesvorsitzender des Bund Deutscher Kriminalbeamter 04 POLIZEISPORT 3.2013

Editorial Auf meinem Schreibtisch Liebe Kolleginnen und Kollegen Athleten, Funktionäre der Arbeitsund Führungsebene, meine Damen und Herren, das erste Jahr der Vorstandschaft der Polizei des Freistaates Sachsen für das DPSK ist mit Erscheinen der dritten PO- LIZEISPORT- unter sächsischer Ägide gleich Geschichte und der Autor und seine Mannschaft fragen sich nicht selten, wo die Zeit geblieben ist! Rückblick auf das Kalenderjahr Selbige verging im Handumdrehen, dafür sorgte schon der volle Polizeisportkalender 2013, die intensive Gremienarbeit, die Repräsentanz und das Standing in den für den Polizeisport relevanten Gremien und Organisationen und nicht zuletzt in vielen polizeisportlichen Begegnungen bei Bund und Ländern ohne die eigene physische Fitness zu vernachlässigen. Das DPSK hat 2013 acht Deutsche Polizeimeisterschaften bei Bund und Ländern begleitet und im Rahmen der Mitgliedschaft in der USPE fünf Europäische Polizeimeisterschaften auf der Liste gehabt, wovon vier von jeweils deutschen Kadern besucht und eine, nämlich die 9. EPM im Volleyball der Herren, in Deutschland ausgerichtet wurde. Die Ergebnisse können sich sehen lassen in Les Diablerets (Schweiz) wurden wir Mannschaftseuropameister in den verschiedenen Disziplinen neben vielen hervorragenden Einzelplatzierungen, im Vol ley ball der Herren in Frankfurt am Main wurde das Gesetz der Serie durchbrochen, und Deutschland wurde in einem Herzschlagfinale nach den Bulgaren Vize- Euro pameister, bei der EPM Schwimmen in Dnepropetrowsk (Ukraine) reichte es um den Abstand einer Goldmedaille zur Ukraine ebenfalls zum Vize-Europameister in der Mannschaftswertung und auch die Bronzemedaille der Frauen im Volleyball in Prag war alles andere als ein Selbstläufer! Also eine durchweg positive Bilanz im Wettkampfsport der deutschen Polizei! Ist damit alles in Butter im deutschen Polizeisport? Ich denke NEIN! Aus der Sicht der Vorstandschaft bleibt der Polizeisport mit seinen wesentlichen Facetten Dienstsport, Gesundheits- und Präventionssport als Bestandteil desselben, außerdienstlicher Polizeidirektor Uwe Kilz, Vorsitzender des Deutschen Polizeisportkuratoriums Sport und nicht zuletzt Spitzensport eine Baustelle, auf der es noch viel zu tun gibt! Häufig blicken wir mit Stolz auf die durch die 192. Tagung der IMK 2011 bestätigten Grundpositionen des DPSK zum Dienst- und Wettkampfsport zurück, müssen jedoch feststellen, dass ökonomische Zwänge und demografische Realitäten diesen relativ aktuellen Leitsätzen davon galoppieren. Dem hat sich das Gremium des DPSK konsequent zu stellen. Eines sei an dieser Stelle jedoch erwähnt ohne die leidenschaftliche Mitarbeit vieler Polizeisportbeauftragter von Bund und Ländern und nicht zuletzt der zuständigen Sportabteilung SP5 des BMI, namentlich des Kollegen Werner Steinhoff, wäre die heutige Bilanz und der erreichte Stand im deutschen Polizeisport nicht annähernd denkbar. Mein ausdrücklicher Dank geht an alle genannten und nicht genannten Protagonisten. Aber der Reihe nach was geschah im Berichtszeitraum? Seminar Führung und Fitness Vom 24. bis 26. September 2013 gab es in Damp/Schleswig-Holstein die achte Wiederauflage des Seminares Führung und Fitness für ausgewählte Führungskräfte von Bund und Ländern. Dank der unermüdlichen Unterstützung von Holger Böttcher (Schleswig-Holstein) und dem Bundesfachwart GPS Peter Barnack als auch dem Engagement des Vorstandes des DPSK gelang es, die Wiederauflage mit neuen Inhalten und Erkenntnissen auszurichten, einen illustren Teilnehmerkreis zu akquirieren (immerhin mehr als 20 gelistete Teilnehmer von Bund und Ländern) und das Bewusstsein und die Verantwortung von Vorgesetzten in Spitzenämtern für den Polizeisport in eigenen Beritt zu schärfen. Der Volksmund sagt nicht umsonst: Fisch stinkt immer am Kopf zuerst! Vorgesetzte, die begriffen haben, welche Effekte beim eigenen Personalbestand durch regelmäßige Teilnahme am Dienstsport erreicht werden können und die mit Beispiel vorangehen, haben die strategische Relevanz der Aussage, dass Fitness und Polizeiberuf einander bedingen und dass der Bürger bei Umsetzung seines Sicherheitsgefühls zu Recht auf fitte Polizeibeamte setzt, verstanden. Auch deshalb hat das Gremium in der Folge beschlossen, 2014 ein solches Seminar zu planen und die langjährige Tradition fortzusetzen. Gleichwohl wird selbiges nicht länger in Damp realisiert werden können. Zum Einen geht der langjährige 3.2013 05 POLIZEISPORT

Editorial Das deutsche Aufgebot für die II. Europäischen Polizeimeisterschaften im Volleyball der Frauen 2013 vor der Abreise nach Prag. Auf der Rückreise eine Woche später hatten die Mädels Bronzemedaillen im Gepäck. Initiator und Impulsgeber Holger Böttcher in Pension (DANKE HOLGER DIR AL- LES GUTE!), zum Anderen hat mit Jochen Borchert (Rheinland-Pfalz) ein neuer Protagonist die GPS-Bühne als Bundesfachwart betreten und wird im engen Zusammenwirken mit der Vorstandschaft einen neuen Jahrgang des betreffenden Seminars generieren. Da passt es dann auch ziemlich gut, dass das Gremium die Befassung einer Arbeitsgruppe unter meiner Leitung zum Thema GPS-Dienstsport sanktioniert hat. Gescheitertes Projekt München 2022 Am 30. September 2013 fand in München eine international beachtete DOSB-Konferenz zum Thema Olympia-Bewerbung Winterspiele 2022 in München, Landkreis Garmisch-Partenkirchen und Landkreis Inzell unter Leitung des damaligen Interimsvorsitzenden des DOSB Dr. Michael Vesper statt. Die Spitzenverbände bzw. auch Verbände mit besonderen Aufgaben waren vertreten, u.a. das DPSK als einer der mitgliederstärksten Verbände votierten für die Olympia-Bewerbung, gleichwohl gelang es den Verantwortungsträgern aus Sport, Politik und Kommunen nicht, der bayerischen Bevölkerung die olympische Idee schmackhaft zu machen, auch wegen der zu erwartenden Kosten und der nicht unerheblichen Eingriffe in Natur und manifestierte Abläufe. Im gesellschaftlichen Bewusstsein ist die olympische Idee, möglicherweise auch unter dem Eindruck der Übernahme des IOC durch den vormaligen DOSB-Präsidenten Dr. Thomas Bach wieder auf eine Basis zurückzuführen, die nicht Kommerz in den Vordergrund stellt, sondern den Sport. Es wäre zu wünschen! Die Geschäftsstelle des DPSK auf Dienstreise Der Vorsitzende des Gremiums und der für die II. EPM Volleyball der Frauen 2013 zuständige Mitarbeiter des DPSK PHK Tino Bonk besuchten am 10. Oktober 2013 das deutsche Nationalteam der Damen beim Abschluss-Vorbereitungslehrgang bei der Bundespolizei in Blumberg, übergaben die beschaffte einheitliche Sportbekleidung und wünschten dem Team, dem Fachwart und Betreuern alles Gute, was mit dem Gewinn der Bronzemedaille in Prag auch entsprechend umgesetzt werden konnte, um im Anschluss bei der Bundespolizei Kienbaum zur Sportlerehrung des BMI und der anschließenden Würdigung von Spitzensportlern des Bundes teilzunehmen. Am Rande der Veranstaltung gab es zahlreiche Kontakte mit Polizeisportlern, Funktionären und nicht zuletzt mit dem Leiter des Leistungsstützpunktes Herrn EPHK Jochen Maron (Bundespolizei) mit der Zielstellung, das Thema Spitzensportförderung für Bund und Länder noch stärker als bisher unter dem Dach des Gremiums zu bündeln. 120. Jahrestagung des DPSK Vom 28. bis 29. Oktober 2013 fand im wunderschönen Potsdam die 120. Jahrestagung des DPSK statt. PD Heinz Ließke als langjähriger Polizeisportbeauftragter Brandenburg und dienstältester Polizeisportbeauftragter im Gremium hatte in Folge seiner bevorstehenden Pensionierung betreffende Tagung im Benehmen mit der Geschäftsstelle perfekt vorbereitet und mit durchgeführt. Neben der Verabschiedung der Polizeisportbeauftragten aus Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und dem Saarland und Gruppenbild der Teilnehmer der 120. Jahrestagung des DPSK in Potsdam. 06 POLIZEISPORT 3.2013

Editorial 5. USPE-Polizeisportkonferenz Vom 15. bis 18. November 2013 fand in Eger (Ungarn) die 5. USPE-Polizeisportkonferenz statt. Als Vertreter des DPSK nahmen der Vorstand an betreffender Veranstaltung teil, wobei DirBP Thomas Mürder einen Vortrag zum Thema, wie eine EPM zu organisieren und durchzuführen ist, am Beispiel der 14. EPM Handball 2012 in Göppingen, hielt. Schwerpunkt der Konferenz bildete darüber hinaus die Workshoptätigkeit zur Organisation/Durchführung einer professionellen EPM und die Vorstellung des neuen EPLA sowie die Implementierung in den Mitgliedsländern der USPE. Auf der 5. USPE-Polizeisportkonferenz in Eger. der Begrüßung von deren Nachfolgern (LPD Küpper, POR Merten, PR Schmitz) wurden auch langjährige Fachwarte im Fachausschuss, nämlich der Fachwart Volleyball Olaf Becker (Bundespolizei), der Fachwart Schießen Jürgen Hartmann (Hessen) und der Fachwart GPS Peter Barnack (Hessen) in teilweise sehr emotionalen Momenten verabschiedet. Den nun berufenen Fachwarten PD Edgar Dommermuth (Bundespolizei) für das Schießen, KHK Achim Genetsch (Saarland) Volleyball und PHK Jochen Borchert (Rheinland-Pfalz) GPS wurden durch den Vorsitzenden die Berufungsurkunden überreicht und ihnen Fortune gewünscht für die Aufgaben im Fachausschuss und mit den jeweiligen Nationalteams. Ein dominierendes Merkmal der 120. Jahrestagung war einmal mehr der Bereich der konzeptionellen Arbeit. Das Gremium fasste den Beschluss, die Arbeitsgruppe Leitfaden 290 SPORT IN DER POLIZEI unter Leitung des stellv. Vorsitzenden DirBP Thomas Mürder (Baden-Württemberg) und die Arbeitsgruppe Präsenz des GPS innerhalb des Dienstsportes unter Leitung des Vorsitzenden DPSK PD Uwe Kilz (Sachsen) einzurichten. Beide Arbeitsgruppen korrespondieren mit den Beschlüssen der 119. Tagung von Selm (Nordrhein-Westfalen) aus dem Jahr 2012, wo beschlossen wurde, sich mit dem Thema Physisches Anforderungsprofil an einen Polizeivollzugsbeamten auseinander zu setzen. Als Resultat der Vorstellung der Ergebnisse der UAG Wettkampfsport durch den Leiter DirBP Mürder gab es einen Folgeauftrag des Gremiums speziell zum Thema der Kampfsportarten Ju-Jutsu/ Judo und ggf. Ringen, auch um eine Entscheidung des Gremiums herbeizuführen, welche Wettkampfsportarten das DPSK zukünftig betreibt. 9. DOSB-Jahresmitgliederversammlung Der stellv. Vorsitzende LPD Rigo Klapa (Sachsen-Anhalt) und die Gleichstellungsbeauftragte des DPSK KORin Jenny Feist (Hessen) nahmen mit Mandat des Vorstandes an der 9. DOSB-Jahresmitgliederversammlung in Wiesbaden als Verband mit besonderen Aufgaben (VmbA) teil. Leitthema war die Wahl des neuen DOSB-Präsidenten. Mit 94,6 % der abgegebenen 459 Stimmen wurde der Allgäuer Alfons Hörmann (53 Jahre) zum Nachfolger des DOSB-Gründungspräsidenten Dr. Thomas Bach gewählt. Dr. Thomas Bach, der am 10. September 2013 zum ersten deutschen IOC-Präsidenten gewählt worden war, wurde mit einstimmigem Beschluss der Mitgliederversammlung zum Ehrenpräsidenten des DOSB ernannt. Die DOSB-Mitgliederversammlung äußerte außerdem ihr Bedauern über die abgelehnte Olympiabewerbung Münchens, war jedoch sehr deutlich in der Aussage, dass Olympische Spiele in Deutschland weiterhin ein Thema bleiben. Nach intensiven Verhandlungen der Delegierten des DPSK mit dem Direktor Leistungssport des DOSB Bernhard Schwank konnte zudem erreicht werden, dass auch die Landespolizeien mit in das neue Stützpunktkonzept des DOSB zukünftig eingebunden werden. So ist aus hiesiger Sicht eine noch engere Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Olympiastützpunkt im Rahmen der Spitzensportförderung möglich. Treffen zur Abstimmung aktueller Aufgaben und strategischer Überlegungen Last but not least: Vom 10. bis 11. Dezember traf sich die sächsische Geschäftsstelle des DPSK unter Leitung des Geschäftsführers mit den zukünftigen Vorsitzländern und deren Polizeisportbeauftragten Sachsen-Anhalt LPD Rigo Klapa und Niedersachsen LPD Jörg Müller in der vormaligen Geschäftsstelle des DPSK in Berlin, um aktuelle Aufgaben und strategische Überlegungen für das DPSK und seine Tätigkeit zu diskutieren und eine road map für den Polizeisport der Folgejahre zu skizzieren. Alles im allen ein bewegtes Jahr ich habe nicht gespürt, wie die Zeit vergangen ist, auch deshalb nicht, weil keine Zeit war, in die Retrospektive zu schauen! Jetzt stehen wir unmittelbar vor dem Jahreswechsel, und es sollte gelingen in dieser besinnlichen Jahreszeit durchzuschnaufen, Dinge und Sachverhalte setzen zu lassen und nach vorn zu schauen, in die Perspektiven des neuen Jahres 2014! Ich jedenfalls wünsche Ihnen ein frohes Fest und ein gesundes und erfolgreiches Neues Jahr! Mit sportlichen Grüßen Ihr Uwe Kilz Vorsitzender DPSK 3.2013 07 POLIZEISPORT

Gremienarbeit 120. Tagung des Deutschen Polizeisportkuratoriums Heinz Ließke (links) wurde im Rahmen der 120. Tagung des DPSK vom Vorsitzenden Uwe Kilz feierlich verabschiedet. Am 28. und 29. Oktober 2013 tagte das Deutsche Polizeisportkuratorium zum bereits 120sten Mal. In diesem Jahr war das Bundesland Brandenburg der Ausrichter und ließ die Tagung in der Landeshauptstadt Potsdam stattfinden. Der Vorstand hatte sich mit zwölf Tagesordnungspunkten und 26 Unterpunkten für diese zweitägige Veranstaltung eine recht umfangreiche Tagesordnung gegeben. Darum galt es im wahrsten Sinne des Wortes sportlich an die Abarbeitung der Tagesordnung heranzugehen. Um es vorweg zu nehmen, es gelang das Arbeitspensum in der gegebenen Zeit zu bewältigen. Die Polizeisportbeauftragten des Bundes und der Länder hatten dabei manche weittragende Entscheidung zu treffen. Nicht abschließend seien nun einige Beschlüsse genannt. So wurde die Einsetzung einer Arbeitsgruppe zur Überarbeitung des Leitfadens 290 Sport in der Polizei (von 1997!) beschlossen. Unter Leitung des stellvertretenden Vorsitzenden DirBP Thomas Mürder (Baden-Württemberg) werden noch sechs weitere Mitarbeiter aus den Ländern sich dieses Themas annehmen. Um die Repräsentanz und Verortung des Dienstsports innerhalb des DPSK klarer zu akzentuieren, wurde unter Leitung des Vorsitzenden PD Uwe Kilz (Sachsen) eine weitere, insgesamt sieben Mitarbeiter umfassende Arbeitsgruppe beschlossen. Auch das Seminar Gesundheits- und Präventionssport für Führungskräfte sowie die jährliche Tagung der Fachwarte GPS aus Bund und Ländern soll in 2014 jeweils eine Fortführung erfahren. Gleichwohl gab es keine abschließende Entscheidung in Sachen Finanzierung bzw. standortmäßiger Verortung des GPS-Seminars für Führungskräfte. Hier wird nachberichtet. Nach diesen Beschlüssen senkte sich die Nacht über Potsdam und das Gremium vertagte sich auf den nächsten Morgen. Im Anschluss war eine abendliche Stadtrundfahrt durch Potsdam organisiert, welche durch einen Kollegen der Potsdamer Verhandlungsgruppe als sehr kompetenter Stadtführer geleitet wurde. Den Abschluss dieses arbeits- und eindrucksreichen ersten Tagungstages bildete ein gemeinsames Abendessen in einer urigen Potsdamer Gaststätte. Der folgende Dienstag stand an Arbeitspensum und Brisanz dem Montag nicht nach. So legte die UAG Wettkampfsport ihre Arbeitsergebnisse vor. Per Beschluss wurden die von ihr entwickelten Kriterien für die Aufnahme einer Sportart in das Wettkampfprogramm angenommen. Die diesbezügliche Betrachtung der Kampfsportarten und die damit einher gehende mögliche Fortentwicklung des Wettkampfkalenders des DPSK musste vertagt und eine Fortsetzung der AG-Tätigkeit unter Führung des DirBP Thomas Mürder in Auftrag gegeben werden. Im Weiteren musste das Gremium darüber befinden, welcher deutsche Kandidat sich beim USPE-Kongress 2014 in der Türkei der Wahl für die Technische Kommission (TK) stellen darf. Die Sportbeauftragten von Bund und Ländern entschieden sich für POR Jörn Durst aus Thüringen. Auf dem o. g. Kongress wird sich außerdem der amtierende USPE-Generalsekretär, POR Fred Kusserow (Berlin), zur Wiederwahl stellen. Außerdem wurde im Gremium bekannt gegeben, dass in jüngster Vergangenheit sowohl in die medizinische Kommission als auch in die Berufungskommission der USPE deutsche Kandidaten gewählt wurden. So ist nun Frau Petra Ehrig (Brandenburg) Mitglied in der Berufungskommission und Dr. Peter Munske (Sachsen) Mitglied der medizinischen Kommission. Ebenfalls wurde beschlossen, auch in 2014 durch das DPSK eine Ehrung von erfolgreichen Polizeisportlern/-innen des Jahres 2013 vorzunehmen. So wird am 3. April nächsten Jahres im UNESCO-Welterbe Zeche Zollverein Essen in Verantwortung des Landes Nordrhein-Westfalen die Polizeisportlerehrung des DPSK stattfinden. Schließlich wurden drei Polizeisportbeauftragte aus dem Gremium verabschiedet und ihre Nachfolger begrüßt. Außerdem schieden drei Fachwarte aus dem Fachausschuss und deren Nachfolger wurden in ihre Ämter berufen. Die scheidenden Kollegen bedankten sich mit teils sehr emotionalen Redebeiträgen. Zum Schluss soll nicht unerwähnt bleiben, dass mit dem Polizeisportbeauftragten von Brandenburg PD Heinz Ließke zum Jahresende einerseits der Organisator der Tagung und andererseits der mit 18 Jahren derzeit dienstälteste Polizeisportbeauftragte aus dem Gremium scheidet. Er hatte die Tagung an passendem Ort und mit ansprechendem Rahmen organisiert und damit gleichzeitig sein Meisterstück für das DPSK abgeliefert. Dafür sei ihm an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt. 08 3.2013 POLIZEISPORT

Gremienarbeit Führungskräfteseminar im Ostseebad Damp Gruppenbild der Teilnehmer des 8. GPS-Seminars für Führungskräfte Zum nunmehr achten Mal fand vom 24. bis 26. September 2013 im Ostseebad Damp (Schleswig-Holstein) das Bundesseminar für Führungskräfte statt. Es waren hochkarätige Führungskräfte aus fast der gesamten Bundesrepublik angereist, um in anspruchsvollen drei Tagen mehr Informationen, Innovationen und Impulse zum Thema Dienstsport/Gesundheits- und Präventionssport zu erhalten. Das bewährte Konzept wurde insgesamt außerordentlich gut angenommen. So konnten neben fachlich fundierten Vorträgen zu Themen wie Macht Arbeit krank?, Was ist ein gesunder Lebensstil oder Möglichkeiten von Verhaltensänderungen im Alltag auch verschiedene praktische Anwendungen erfahren werden. Das angebotene Aquajogging wie auch die propriozeptive Rückenschule traf auf interessierte und leistungswillige Kursteilnehmer und regte sowohl zur persönlichen Fortführung als auch zum Einsatz in den jeweiligen dienstlichen Bereichen an. Das frühmorgendliche Nordic-Walking entlang der Ostseeküste, die Möglichkeiten für Interaktionen und zum Gedankenaustausch zwischen den Führungskräften als auch das Angebot des persönlichen Medizinchecks beim polizeiärztlichen Dienst der Polizei SH erweiterten das Spektrum für jeden Seminarteilnehmer. Am Ende der drei Tage waren sich alle Anwesenden einig, dass das angebotene Seminar einer Fortsetzung bedarf und weiterhin durch das DPSK organisiert werden sollte. Schlüsselqualifikationen für den Polizeiberuf, wie die körperliche Leistungsfähigkeit der Beamtinnen und Beamten, die in diesem Zusammenhang bestehende Verantwortung und Vorbildwirkung der Vorgesetzten wurden erkannt und sollen in den nächsten Wochen Einfluss in den Alltag der Dienststellen und Einrichtungen finden bzw. neu belebt werden. Die Organisatoren der Veranstaltung (von links): Peter Barnack (Hessen), Holger Böttcher (Schles wig-holstein), Uwe Kilz (Sachsen). 3.2013 POLIZEISPORT 09

Gremienarbeit Neues aus den Verbänden Olympiabewerbung Münchens für 2022 mehrheitlich abgelehnt In der DOSB-Presse Nr. 46 vom 12. November 2013 war folgender interessanter Kommentar von Jörg Stratmann enthalten, der zum Thema der gescheiterten Olympiabewerbung Münchens für die Winterspiele 2022 passt und daher im Folgenden wiedergegeben wird. Demokratische Entscheidung An diesem Donnerstag wird das Internationale Olympische Komitee auf eine ansehnliche Gruppe von Städten blicken können, die sich um die Olympischen Winterspiele 2022 bewerben. Almaty in Kasachstan, Lwiw (das frühere Lemberg) in der Ukraine, Norwegens Hauptstadt Oslo (mit Lillehammer), Schwedens Hauptstadt Stockholm, dazu wohl Peking (mit Zhangjiakou) in China und eine kombinierte polnisch-slowakische Bewerbung mit Krakau an der Spitze. München ist nicht mehr dabei. Das haben die Menschen in der bayerischen Landeshauptstadt, der Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen und in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgaden abgelehnt. Selbstverständlich hat der Sport das Ergebnis dieser demokratischen Entscheidung, die er selbst zur Voraussetzung einer Bewerbung gemacht hat, akzeptiert. Aber an der Enttäuschung ändert das wenig. Denn fest steht auch: Eine große Chance für den Sport ist dahin. Repräsentative Umfragen haben gezeigt, dass mehr als 70 Prozent der Deutschen eine Olympiabewerbung befürwortet hätten. Aber die Menschen wollten es nicht vor der eigenen Haustür. Nicht der Gedanke an die Chancen hat die Meinungsäußerungen bei den Bürgerentscheiden bestimmt, sondern Unwohlsein angesichts eines weiteren Großprojekts. Mit Argumenten, seien sie auch noch so gut und sachlich, ließ sich diese Stimmung nicht drehen. Das war keine Entscheidung gegen das Konzept, das viel Zustimmung fand. Nur rund ein Prozent der nötigen Sportanlagen hätte neu und dauerhaft gebaut werden müssen. Gäbe es auch dafür einen Wettbewerb, wäre es ein Erfolg mit Weltrekord gewesen. Olympische Winterspiele, das zeigen die vielen Bewerber, wird es weiterhin geben. München 2022 aber hätte der Welt zeigen können, wie man solche Spiele auch nachhaltig veranstalten kann. Diese Chance ist leider nicht gewährt worden. Der Sport hält sich natürlich an die Spielregeln. Aber auch diese gilt: Wer das Spielfeld verlässt, anstatt weiter mitzumachen, der kann nicht mehr gewinnen. Deshalb muss der Sport diese Diskussion in den kommenden Monaten führen: Wie stehen wir zu großen Sportveranstaltungen und großen Sportprojekten? Wir dürfen sicher sein: Der Sportbegeisterung in Deutschland wird das Ergebnis vom Sonntag keinen Abbruch tun. Nicht nur der Fußball ruft sie hervor, sondern auch Ereignisse wie kürzlich die Kanu-Weltmeisterschaften, die Biathlon-Weltmeisterschaften in Ruhpolding oder die Leichtathletik-WM in Berlin. Das galt auch für die Alpin-Ski-Weltmeisterschaften in Garmisch-Partenkirchen, an deren Ende ein finanzieller Gewinn stand, der wieder in den Sport floss. Eine Olympiabewerbung wäre indes ein umfassendes Konjunkturprogramm für den deutschen Sport bis hinunter in Schulen und Vereine gewesen das wurde verpasst. Schade. Deutschland vernachlässigt seine Sportstätten Im DOSB-Newsletter 68/2013 vom 21. Oktober 2013 war ein interessanter Beitrag über den Zustand von deutschen Sportstätten bzw. den Umgang Deutschlands mit diesen enthalten. Hintergrund war die vom 22. bis 25. Oktober 2013 in Köln stattgefundene FSB-Messe, die internationale Leitmesse des Sportraumbereichs. Sie ist von Walter Schneeloch und der NRW-Sportministerin Ute Schäfer eröffnet worden. Im Vorgriff auf den Eröffnungstermin war der DOSB-Vize Schneeloch entsprechend zitiert worden. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) war, unterstützt durch A.d.R.: Die Ergebnisse des Bürgerentscheids zu München 2022 München (Wahlbeteiligung: 28,90 %): Ja: 47,90 % Nein: 52,10 % Landkreis Traunstein (Wahlbeteiligung: 39,98 %): Ja: 40,33 % Nein: 59,67 % Berchtesgadener Land (Wahlbeteiligung: 38,25 %): Ja: 45,98 % Nein: 54,02 % Garmisch-Partenkirchen (Wahlbeteiligung: 55,80 %): Ja: 48,44 % Nein: 51,56 % die Landessportbünde NRW, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern, als Vertreter von 27,8 Millionen Mitgliedschaften auf der FSB mit einem Stand und einem Fachprogramm vertreten. Das Thema ist auch für den Polizeisport bzw. die Polizeisportlerinnen und -sportler interessant, ist dieser bzw. sind diese doch gerade in der Linienorganisation zumeist auf das Angebot öffentlicher Sportstätten angewiesen. Deren Zustand ist dann natürlich mitentscheidend für Qualität, Ausgestaltung und Sicherheit der sportlichen Betätigung. Der DOSB-Newsletter-Inhalt wird im Folgenden wiedergegeben: Deutschland verfügt über 231 441 Sportstätten und 366 795 km Sportanlagen in Linienform, z. B. Loipen. Zu diesem Ergebnis kam jüngst eine Studie des Bundeswirtschaftsministeriums unter dem Titel Wirtschaftsfaktor Sport in Deutschland. Anlässlich der am morgigen Dienstag (22. Oktober) in Köln beginnenden FSB-Messe (Freiraum, Sport- und Bäderanlagen) weist der DOSB nochmals darauf hin, dass an diesen Sportstätten ein Sanierungsstau von mehr als 42 Milliarden Euro besteht, der allein in diesem Jahr durch das Hochwasser um knapp 90 Millionen Euro angewachsen ist. Deutschland vernachlässigt seine Sportstätten. Alle reden davon, Straßen und Brücken zu sanieren, aber auch im Sport besteht dringender Handlungsbedarf, wenn wir nicht eines Tages vom Sportstätten-Weltmeister zum Qualifikanten werden wollen, sagt der für Breitensport/Sportentwicklung zuständige DOSB-Vizepräsident Walter Schneeloch. Er appelliert an Bund, Länder und Ge meinden, die Sportstätten-Förderung kon sequent in den Blick zu nehmen und nachhaltig zur Beseitigung des Sanierungsstaus beizutragen. Laut DIFU-Studie der kommunalen Verbände herrscht in Deutschland bis 2020 ein kommunaler Investitionsbedarf z. B. für Straßen- und Schulbau von insgesamt rund 704 Milliarden Euro. In der Rangliste der Infrastrukturbereiche mit dem höchsten Investitionsbedarf nehmen die Sportstätten mit Platz sechs einen der vorderen Ränge ein. Derweil müssen immer mehr der 91000 deutschen Sportvereine in ihren Kommunen Nutzungsgebühren für ihre Sportstätten zahlen. Laut aktuellem Sportentwicklungsbericht betrifft dies 32,6 Prozent der Vereine Tendenz steigend. Hintergrund ist die angespannte Lage der kommunalen Haushalte. Dies erhöht den Finanzdruck für un- 10 POLIZEISPORT 3.2013

Gremienarbeit Alfons Hörmann (mitte) ist neuer DOSB-Präsident. Vorgänger IOC-Präsident Dr. Thomas Bach (rechts) und Interimspräsident Hans-Peter Krämer übergeben ihm symbolisch das Steuerrad. Foto: picture-alliance/frank May sere Sportvereine, erklärt Schneeloch, auch Präsident des Landessportbundes NRW. Auf der anderen Seite verfügen mittlerweile 46,9 Prozent der Sportvereine über eigene Anlagen Tendenz ebenfalls steigend. Walter Schneeloch: Hier zeigt sich, dass die Vereine zunehmend eigene Verantwortung für ihre Sporträume übernehmen. 9. DOSB Mitgliederversammlung: Hörmann neuer Präsident Am 7. Dezember 2013 fand in Wiesbaden die 9. Mitgliederversammlung des DOSB statt. Das DPSK, als Verband mit besonderen Aufgaben (VmbA) Mitglied des DOSB, war durch seinen stellvertretenden Vorsitzenden Rigo Klapa (Sachsen-Anhalt) und seine Gleichstellungsbeauftragte Jenny Feist (Hessen) vertreten. Leitthema war die Wahl des neuen DOSB-Präsidenten. Mit 94,6 Prozent der abgegebenen 459 Stimmen wurde der Allgäuer Alfons Hörmann (53) zum Nachfolger des DOSB-Gründungspräsidenten Dr. Thomas Bach gewählt. Er nahm das Votum mit einem Vergelt s Gott an und erklärte, er fühle sich gestärkt, mit einem starken Präsidium den Marathon anzugehen. Mit diesem Bild wollte Hörmann zeigen, dass er gewillt sei, dieses Amt auch über das Ende dieser Legislaturperiode in einem Jahr für weitere vier Jahre anzugehen. Gut präpariert für die neuen Herausforderungen fühlt sich Hörmann unter anderem durch seine langjährigen beruflichen Erfahrungen. In den vergangenen 30 Jahren in Führungspositionen und Aufsichtsratsgremien traditioneller Mittelständler habe ich wertvolle Erfahrungen in den Themen Strategie, Führung und Organisation gesammelt. Gerade solche Themen wie soziale Kompetenzen und das teamorientierte Meistern von Höhen und Tiefen neben wirtschaftlichen Erfolgen seien es, die in diesem Umfeld erlernt würden. Als langjähriger Präsident des Deutschen Ski-Verbandes kennt Hörmann die Strukturen im Nachwuchsbereich, genauso wie den Spitzensport: Gerade deshalb bin ich überzeugt, dass nur über professionelle Nachwuchsarbeit an unseren Stützpunkten auch künftig Spitzensport erfolgreich möglich wird. Und ohne Breitensport wird es die erfolgreiche Leistungsspitze ebenfalls nicht geben. Deshalb gilt es, um Verbesserungen in Themen wie Schule und Sport auch künftig hart zu kämpfen. Dr. Thomas Bach, der am 10. September 2013 zum ersten deutschen IOC-Präsidenten gewählt worden war, wurde mit einstimmigem Beschluss der Mitgliederversammlung zum Ehrenpräsidenten des DOSB ernannt. Er freute sich riesig über diese große Zustimmung und bedankte sich bei seinen ehemaligen Präsidiumskolleginnen und -kollegen für die langjährige Loyalität. Der DOSB war, ist und bleibt ein Teil meines sportlichen Lebens. Danke für die sieben Jahre., sagte Bach nach der Ernennung. Die DOSB-Mitgliederversammlung äußerte außerdem ihr Bedauern über die abgelehnte Olympiabewerbung Münchens, war aber deutlich in der Aussage, dass Olympische Spiele in Deutschland weiterhin ein Thema bleiben. Weiterhin verfügt der DOSB künftig auch über einen Ethik-Code, den die Delegierten einstimmig verabschiedeten. Die DOSB-Führungsakademie und Transparency International hatten an der Ausarbeitung des Ethik-Codes mitgewirkt. Einen weiteren wichtigen Tagesordnungspunkt stellte der Anti-Doping-Antrag von DOSB-Präsidium und Deutschem Tischtennis-Bund dar. Das DPSK verfolgte als NADA-Mitglied und vor dem Hintergrund, dass die Polizeisportler hauptberuflich Angehörige der Exekutive sind, gerade dieses Thema mit großem Interesse. Der Antrag wurde mit überwältigender Mehrheit angenommen und erklärt die Bereitschaft des Sports, seinen Beitrag zur Finanzierung der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) von zwei Millionen Euro für das kommende Jahr deutlich zu erhöhen. Er begrüßt zudem die beschlossene Verschärfung des WADA-Codes ab 2015 und spricht sich für weitergehende strafrechtliche Regelungen einschließlich der Kronzeugenregelung aus. Daneben spricht sich der Antrag deutlich für die Sicherung der Integrität des sportlichen Wettbewerbs und die konsequente Bekämpfung des Doping- und Wettkampfbetrugs aus. Das ist ein deutliches Signal, sagte Michael Vesper, Generaldirektor des DOSB. Es zeigt, der Sport schöpft alle Möglichkeiten aus, die rechtlich tragbar sind und die Sportgerichtsbarkeit nicht aushebeln. Nach intensiven Verhandlungen der Delegierten des DPSK mit dem Direktor Leistungssport, Bernhard Schwank, konnte zudem erreicht werden, dass auch die Landespolizeien mit in das neue Stützpunktkonzept des DOSB eingebunden sind. So ist eine noch engere Zusammenarbeit mit den Olympiastützpunkten im Rahmen der Spitzensportförderung möglich. Ebenfalls wurde eine neue Fördersystematik für den nichtolympischen Spitzensport und ein Nachwuchsleistungssportkonzept 2020 verabschiedet. Bundesinnenminister Friedrich deutete jedoch intensiven Diskussionsbedarf, insbesondere im Hinblick auf die Leistungssportförderung, an. Er forderte den Sport zum Maßhalten auf. Es kann nicht sein, dass aus höher, schneller, weiter ein höher, schneller, weiter teurer wird, sagte er. Wenn der Topf leer ist, ist er leer. In keinem Bereich des Bundeshaushalts wachsen die Bäume in den Himmel. Zig-Millionen-Wunschzettel werden nicht weiterhelfen. Wir müssen uns konzentrieren. Damit sind die Hausaufgaben für den DOSB vorgegeben. 3.2013 11 POLIZEISPORT

Gremienarbeit Was für einen Sport wollen wir uns in Deutschland leisten? Mit dieser Frage ging der Deutschlandfunk (DLF) von Ende September bis Anfang Oktober 2013 in insgesamt vier Diskussionsrunden, welche in ihrer Gesamtheit die 3. Sportkonferenz des DLF darstellten. Dabei diskutierten Athleten, Sportfunktionäre, Wissenschaftler sowie Politiker miteinander und versuchten Antworten zu finden. Die erste Diskussionsrunde versuchte einen Standpunkt zum Teilaspekt Anerkennung und Wertschätzung für den Sport in Deutschland zu finden. Dabei wurde festgestellt, dass die Attraktivität des Sports zum Großteil auch von der Attraktivität der Sportanlagen abhänge. Um diese auf das entsprechende Niveau zu heben bzw. dort zu halten sei es sehr wichtig, dass die Sportstättennutzungsgebühren auch für die Sportstättensanierung und nicht für die allgemeine Sanierung kommunaler Haushalte genutzt würden. Auch müsse die Zusammenarbeit zwischen Sportvereinen und Schulen bei der Gestaltung des offenen Ganztagsschulangebots (OGS) verbessert werden, denn das OGS-Angebot dürfe nicht dazu führen, dass den Sportvereinen der Nachwuchs ausbleibe. Außerdem seien die Schulen auf die Sportvereine insofern angewiesen, als dass jedes dritte OGS-Angebot zwar Sport bezogen, aber vor allem in Grundschulen ein hoher Prozentsatz der Lehrer ohne eine sportspezifische pädagogische Ausbildung sei. Außerdem wurde beklagt, dass die gesellschaftspolitische Arbeit des Sports nicht zufriedenstellend von der Politik und den Medien wahrgenommen werde. Würden in einem kommunalen Haushalt die Mittel für die Kultur gekürzt, gebe es einen medialen Aufschrei. Bei Sportmittelkürzungen sei dies nicht der Fall. In der zweiten Diskussionsrunde ging es um die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Leistungssportkarriere. Dabei wurden zunächst die Trainer betrachtet, die letztlich die medaillenträchtigen Leistungssportler hervorbringen sollen. Hier wurde zwar die Trainer-Offensive des DOSB ohne Trainer keine Medaillen begrüßt, aber auch festgestellt, dass Trainer in Deutschland häufig schlecht bezahlt würden und ihre arbeitsrechtliche Situation oft sehr schwach sei. Deshalb müssten zum einen ausreichende Mittel fließen, zum anderen aber auch mehr Anerkennung gerade den vielen Jugendtrainern gezollt werden, die für kleines Geld, aber mit viel Leidenschaft arbeiteten. Ausreichende Mittel müssten aber auch an die Das Deutschlandfunk-Gebäude in Köln Foto: Elke Wetzig Sportler fließen, die sich dem Leistungssport verschreiben Stichwort Sporthilfe. Denn den Leistungssport braucht Deutschland, weil von ihm eine große Vorbildfunktion ausgeht. Die Sporthilfe allein ist jedoch nicht das Allheilmittel. Vielmehr sei die duale Karriere die Chance schlechthin. Gute Leistungen im Sport parallel zu einem Studium erhöhten später auch die Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Außerdem sei die duale Karriere, wenn sie konsequent geplant werde, zugleich auch eine hervorragende Prophylaxe gegenüber allen Doping-Gefahren. Welchen Sport Fans, TV-Zuschauer, Sponsoren und Medien haben wollen, war schließlich Gegenstand der dritten Diskussionsrunde. So wurde gefordert, dem Sport in seiner Gesamtheit einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft zu geben. Dabei müsse letztlich durch die Medien auch bspw. dem Schulsport die notwendige Aufmerksamkeit entgegengebracht werden. Außerdem müsse die Teilnahme am Sport als Zuschauer für die breite Masse der Bevölkerung bezahlbar bleiben. Um den Sport auch echt abbilden zu können, sei zudem eine kritische Überprüfung der Bandbreite der olympischen Sportarten am Maßstab des zeitgemäßen Interesses notwendig, was speziell an die Adresse des IOC gehe. Außerdem war man sich einig, dass kommerzielle Auswüchse und damit oft zusammenhängend Doping und Wettbetrug eine Riesengefahr für den Sport seien. In der letzten Diskussionsrunde ging es um den Teilaspekt, dass der Sport seine eigenen Werte hochhalten muss. Dabei dürfe aber kein Neidfaktor in seinem Verhältnis zur Kultur aufgebaut werden. Auch sollten Politik, Gesellschaft und Medien nicht nur die Sieger wertschätzen, sondern auch z. B. den Sechstplatzierten, der sich auf die Entscheidung schließlich genau so hart vorbereitet hat. Weiterhin sei wichtig, dass sich unsere Gesellschaft den Sport nicht nur leisten solle, weil man damit Einsparungen bei Krankenkosten erzielen könne. Seine Werte seien vielmehr gerade für junge Menschen unersetzlich. Außerdem stellten erfolgreiche Sportler wiederum großartige Repräsentanten für unser Land dar. Einig war man sich auch um die Wichtigkeit des Kampfes gegen Doping. Dabei müssten Sport und Staat zusammenarbeiten. Ob hier ein eigenes Anti-Doping-Gesetz helfen könne, wurde kontrovers gesehen. Denn der Sport könne bei Anwendung seiner Regelwerke wesentlich schneller sanktionieren als der Staat. Man kann dieser 3. Sportkonferenz des DLF entnehmen, dass der Sport, der Umgang mit ihm, seine Darstellung und Wahrnahme, aber auch seine Notwendigkeit und Ausgestaltung eines ständigen Überdenken und Anpassen an die aktuellen Gegebenheiten und Anforderungen bedarf. Zudem ist zur Aufrechterhaltung der Wahrhaftigkeit des Sport der Kampf gegen negative Begleiterscheinungen wie bspw. Doping, Wettbetrug und Neid gegen andere gesellschaftspolitische Felder eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, wobei alle Beteiligten an einem Strang ziehen müssen. Nicht zuletzt wurde wieder einmal festgestellt, dass die duale Karriere, wie sie bspw. die Bundespolizei und fast alle Länderpolizeien anbieten, in der heutigen Zeit eine große Chance darstellt, unter sehr guten Bedingungen eine Leistungssportkarriere mit der finanziellen Absicherung im Leben nach dem Leistungssport zu verbinden. Quelle inhaltlich: DOSB Presse Nr. 41 8. Oktober 2013, Seite 21 12 POLIZEISPORT 3.2013

Dienstsport in Bund und Ländern Tag des Polizeisports der Polizei Nordrhein-Westfalen in Wuppertal Das Polizeipräsidium Wuppertal richtete Ende Mai 2013 den Landessporttag der Polizei NRW aus. Die Zielgruppe dieser Sportveranstaltung sind die Führungskräfte der Polizei NRW, welche dabei ihrer Vorbildfunktion und Verantwortung für den Dienstsport nachkommen. Der Einladung von Innenminister Ralf Jäger folgten dann auch 134 Sportlerinnen und Sportler aus dem höheren Dienst sowie Sportbeauftragte und Personalräte. Nach der Begrüßung durch Innenminister Ralf Jäger und die Wuppertaler Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher trainierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam auf dem Sportplatz Buschland für das Deutsche Sportabzeichen. Der Innenminister und zahlreiche Gäste liefen trotz Regen die 3 000 Meter und nahmen auch die weiteren Angebote wie Bogenschießen, Aquajogging, Badminton, Krafttraining, Leichtathletik, Mountainbiking, Nordic Walking, Rückenschule oder Thai Chi rege in Anspruch. Neben der Abnahme der unterschiedlichen Disziplinen Der Thai-Chi-Kurs wurde rege genutzt. Fotos: Jochen Tack Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (vorn) auf seinem 3000 m-lauf. des Sportabzeichens bestand somit auch die Gelegenheit neue Sportarten kennenzulernen. Informationsangebote (z. B. Messungen der Körperzusammensetzung), Informationsstände des Stadtsportbundes, des Polizeisportvereins und Vorführungen von Eingriffstechniken rundeten das Programm ab. Unterstützt wurde der mit viel Engagement organisierte Sporttag von zahlreichen Kolleginnen und Kollegen. Sie standen den Sportlerinnen und Sportlern an den einzelnen Sportstätten und an den Verpflegungsständen mit Rat und Tat zur Seite. Gesundheitskonzept fördert Leistung und Motivation Beim Start der Initiative zum Thema Gesundheitsmanagement hatte Innenminister Ralf Jäger Ende Oktober 2010 die Polizeipräsidentinnen und Polizeipräsidenten, Landräte und weiteren Führungskräfte der Polizei NRW zum Landessporttag nach Mönchengladbach eingeladen. Anfang Mai 2011 trainierte er dort erstmals gemeinsam mit rund 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmern für das Deutsche Sportabzeichen. Das ganzheitliche Konzept des Gesundheitsmanagements der Polizei NRW vereint Sport mit einem umfangreichen Vorsorge- und Beratungsangebot. Die Gesundheitsförderung dient der Erhaltung von Leistungsfähigkeit und Motivation der Polizistinnen und Polizisten für die besonderen Erfordernisse des Polizeidienstes und bietet die Möglichkeit, die Gesundheit und Fitness möglichst lange zu erhalten. Es ist Verpflichtung aller Vorgesetzten, auf die erforderliche Leistungsfähigkeit der Polizistinnen und Polizisten hinzuwirken und ihre Motivation zu sportlicher Betätigung zu erhalten. Der Vorbildfunktion von Vorgesetzten kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Der regelmäßig stattfindende Landessporttag bietet eine Möglichkeit, dieser nachzukommen. 3.2013 POLIZEISPORT 13

Dienstsport in Bund und Ländern 12. Polizeimeisterschaft des Bundes im Fußball ausgetragen Die Spiele in Uelzen und Westerweyhe waren hart umkämpft. Der SC Kirch-/Westerweyhe stellte nicht nur seine beiden Fußballplätze zur Verfügung, sondern sorgte vor Ort auch für eine perfekte Logistik rund um die Spiele. Nach der Durchführung der Polizeimeisterschaft des Bundes im Crosslauf in Swisstal Anfang des Jahres 2013 und der Ausrichtung und Durchführung der Deutschen Polizeimeisterschaften in der Leichtathletik in Lübeck im September 2013 wurde bei typischem Oktober-Fußballwetter vom 14. bis 18. Oktober 2013 in Uelzen die Polizeimeisterschaft des Bundes im Fußball für Männer und Frauen als Kleinfeldturnier ausgespielt. Nachdem am Montag über 220 Fußballerinnen und Fußballer aus allen Direktionen, der Bundespolizeiakademie, dem Bundespolizeipräsidium und dem Bundeskriminalamt in Uelzen angereist waren, konnten am Dienstagvormittag, nach einer Begrüßung und feierlichen Eröffnung durch den Präsidenten der Direktion Bundesbereitschaftspolizei Friedrich Eichele, den Bürgermeister der Stadt Uelzen, Otto Lukat und den Polizeisportbeauftragten des 14 POLIZEISPORT 3.2013

Dienstsport in Bund und Ländern Auch die Frauen gingen mit vollem Einsatz zur Sache. Der Präsident der Direktion der Bundesbereitschaftspolizei Friedrich Eichele eröffnet das Turnier. Bundes Polizeidirektor Jan Hohendorf vom Bundespolizeipräsidium Potsdam, die Spiele beginnen. An zwei Tagen wurden in jeweils zwei Männer- und Frauengruppen die Gruppensieger und Platzierten ermittelt, welche dann in einer Finalrunde die Platzierten und Sieger ausspielten. Die 42 Vorrundenspiele wurden sowohl auf dem Sportplatz der BPO- LABT Uelzen als auch auf zwei Sportplätzen der Nachbargemeinde Westerweyhe ausgetragen. Dankenswerterweise hatte der dort beheimatete SC Kirch-/Westerweyhe nicht nur seine beiden Fußballplätze für die Spiele zur Verfügung gestellt, sondern vor Ort auch für eine perfekte Logistik rund um die Spiele gesorgt. Nicht ganz unerwartet setzten sich in beiden hochklassigen Finals die Teams der Direktion Bundesbereitschaftspolizei durch. Alle Sportlerinnen und Sportler, Trainer und Betreuer waren sich einig, an einer rundum gelungenen Meisterschaft sowohl sportlich als auch logistisch teilgenommen zu haben. Das Organisationsteam der Bundespolizeiabteilung Uelzen hatte ganze Arbeit geleistet und hervorragende Rahmenbedingungen ge schaffen! Dafür, dass diese Titelkämpfe regelgerecht ab gelaufen sind, haben die zehn Schiedsrichter der Bundespolizei mit einer ebenfalls hervorragenden und souveränen Leistung gesorgt. Der anwesende Fachwart Fußball des Bundes sowie die Trainer der Polizeiauswahlmannschaften des Bundes haben die Meisterschaft gleichzeitig zur Sichtung für die Polizeiauswahlmannschaften des Bundes im Fußball genutzt, da sich die Männerauswahlmannschaft bereits im Frühjahr 2014 in der Vorrunde der Deutschen Polizeimeisterschaft (DPM) Fußball gegen die Polizeiauswahlmannschaften der Länder Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg für die DPM-Endrunde qualifizieren will. Zur besten Spielerin dieser Meisterschaft wurde Verena Baier von der BPOLD BP und zum besten Spieler Marco Weigl (BPOLD PIR) gewählt. Die Torjägerkanonen gingen an Daniela Gatz von der BPOLD B (vier Treffer) und Stefan Möhn vom BPOLP (elf Treffer). Gemäß dem Wettkampfsportkalender der Bundespolizei werden Meisterschaften in den Individualsportarten Leichtathletik, Schwimmen & Retten, Crosslauf und Triathlon sowie in den Mannschaftssportarten Handball, Fußball und Volleyball alle vier Jahre durchgeführt. Fußball wäre dann wieder 2017 dran! Im Jahr 2014 wird die Bundespolizei für das Deutsche Polizeisportkuratorium die Deutschen Polizeimeisterschaften im Schwimmen & Retten ausrichten und die Polizeimeisterschaften des Bundes im Triathlon und Volleyball organisieren und durchführen. PHK Jan König BPOLP, Ref. 72 AuF Die Direktion der Bundesbereitschaftspolizei avanciert zum Doppelsieger: Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen stellt sie das Siegerteam. 3.2013 POLIZEISPORT 15