Tourismus und nachhaltige Entwicklung in Deutschland Dirk Dunkelberg, Stellv. Hauptgeschäftsführer

Ähnliche Dokumente
:l,y ) Tourismusverband e.v. ADA' q/: EDSB

Nachhaltiger Tourismus Nur ein Modewort oder gibt es ihn wirklich?

Nachhaltigkeit im Deutschlandtourismus

Camping und Caravaning im Kontext des Deutschlandtourismus

SPORTRAUM WASSER RAHMENBEDINGUNGEN, VERBANDLICHE HANDLUNGSSTRATEGIEN POLITISCHE ENTWICKLUNGEN, RECHTLICHE

Umwelt und Tourismus in Sachsen

Bayerischer Campingtag International 2012 Barrierefreiheit als ökonomische Chance für Campingplätze. Dr. Martin Spantig

Klimawandel und Tourismus Das Innovationsnetzwerk Klimaanpassung Brandenburg-Berlin (INKA-BB)

Nachhaltige Produkt- und Angebotsentwicklung

Windenergieanlagen und Tourismus. Konfliktfeld oder Potential?

Untersuchung deutscher Tourismusdestinationen zum Nachhaltigen Tourismus

Deutscher Kanu-Verband: Enttäuschung über Wassertourismuskonzept

Umsetzung der Koalitionsvereinbarung Wir werden ein Wassertourismuskonzept vorlegen

RHÖN TOURISMUS MARKETING. Entwicklung einer länderübergreifenden Marketingstruktur 27. November 2015

Anpassungsinitiativen des Tourismus an den nordostdeutschen Binnengewässern

UNESCO-Titel Ein Mehrwert für die touristische Vermarktung?

Naturschutz, Tourismus und Großschutzgebiete

Wer wir sind und für was wir stehen

Regionale Küche die Kulinarik als bedeutender Aspekt im Tourismus

Wer wir sind und für was wir stehen

Regionale Entwicklungsmöglichkeiten & touristische Impulse durch Nationalparke

Herausforderungen der Campingwirtschaft in einem eng umkämpften Markt (in einem härter werdenden Wettbewerb)

Nachhaltigkeit im Deutschland- Tourismus

WORKSHOP 6 Abenteuer mit Paddel, Segel & Motor

Weltnaturerbe: Das Potenzial für. Schutz der Biodiversität als Ergebnis oder Voraussetzung für Tourismus

Gefördert durch: Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Österreich

Klimawandel und Tourismus in Brandenburg

Entwicklung und Vermarktung barrierefreier Angebote und Dienstleistungen im Sinne eines Tourismus für Alle in Deutschland. Fact Sheet zum Projekt für

Überblick zur Förderung des Inlandstourismus in Deutschland

Branchentag Fahrrad Nachfrageentwicklung & Trends

Marketingoffensive Wassertourismus Deutschland. Grömitz, den

DIE TOURISMUSABGABE. Tourismus fair und nachhaltig finanzieren

(1) Tourismus ist Bestandteil der Wirtschaftspolitik des Landes Brandenburg. (2) Tourismus ist vernetzt mit der Daseinsvorsorge und Imagefaktor

Kulinarik aus der Sicht des Landesmarketing

Initiativen für einen barrierefreien Tourismus in Deutschland 11. September 2012 Potsdam

Die wirtschaftliche Bedeutung des Campingtourismus in Deutschland!

Unser Dorf hat Zukunft

Nachhaltigkeit im SH-Tourismus: Die neue Nachhaltigkeitsinitiative des Tourismus-Clusters

Marketing im maritimen Tourismus

Gemeinden im Klimawandel: Kommunale Betroffenheiten und Anpassungsbedarf Esther Chrischilles Kompetenzfeld Umwelt, Energie und Ressourcen

Deutschland Ein Wassersportland

Gegenwart und Zukunft: Integrität und Komplexität der Agenda 2030 und deren Übertragung auf Kommunen

Alpenweite Qualitätsstandards für naturnahen Tourismus

Tourismuswerkstatt am in Brake am in Goslar. Frau Staatssekretärin Daniela Behrens

Mobilitätskonzept KONUS. Fachkongress Nachhaltiger Tourismus, , Hochschule München

Kooperieren und profitieren!

Wie geht es weiter? Wassertourismus in Schleswig-Holstein

Umsetzung der Bundestagsinitiative Infrastruktur und Marketing für den Wassertourismus in Deutschland verbessern

Aktuelle Themen und Herausforderungen im Deutschlandtourismus aus Sicht des DTV. 19. Januar 2015 Tourismustag Nordsee, Wilhelmshaven

Deutsche Zentrale für tourismus e. V. Weltweites Marketing. für das Reiseland Deutschland

Landtag Brandenburg 11. (öffentliche) Sitzung der Enquete- Kommission 6/1

Qualitätskampagne Wanderwege & Regionen Fachworkshop Tourismus & biologische Vielfalt 9. September Kassel

DIALOGFORUM ZUR BIOLOGISCHEN VIELFALT

NATURA 2000, Sport und Sportfischerei in Schleswig-Holstein

Reisen für Alle. Informationen zur Einführung des bundesweit einheitlichen Kennzeichnungssystems in Bayern und den derzeitigen Sachstand

"Barrierefreie Nordsee Komfort und Service für Alle" Bad Zwischenahn, Dr. Kai Pagenkopf

Wer wir sind und für was wir stehen

Pressemitteilung. Deutscher Tourismuspreis 2015: Acht Finalisten starten ins Publikumsvoting

Die Förderung der ländlichen Entwicklung im Rahmen von LEADER. LELF, Referat 21 Frau Jutta Haase Tag des ländlichen Tourismus

Potentialermittlung zum Kulinarischer Tourismus in Brandenburg

Vertragsnaturschutz im Wald: Analyse der waldökologischen, ökonomischen und rechtlichen Optionen von Vertragsnaturschutz (WaVerNa-Projekt)

Sparkassen- Tourismusbarometer Deutschland 2010

Barrierefreier Tourismus in Schleswig-Holstein

ZAHLEN - DATEN - FAKTEN

Impulse für die innovative und nachhaltige Gestaltung von öffentlichen Beschaffungen

LABEL: Risikoangepasste Nutzung der Elbe in Sachsen-Anhalt

Barrierefreier Tourismus für Alle -

Strategien zur erfolgreichen Positionierung des Urlaubslandes Mecklenburg-Vorpommern

DOSB l Sport bewegt! DOSB l Bestandserhebung 2013

Jürgen Schwark. Handbuch. Sporttourismus. UVK Verlagsgesellschaft mbh Konstanz mit UVK/Lucius München

Bestandserhebung. Fassung vom 1. November 2016 Stichtag der Erfassung: 1. Januar 2016

Der Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen

Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie. Tourismus in Bayern

Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern Entwicklung Bedeutung Strukturen. tmv.de

Mehr Erfolg für das touristische Produkt durch übergeordnete Qualitätskampagnen und Zertifizierungen?

Tirol zählt weltweit zu den bekanntesten alpinen Wintersportdestinationen. Tourismus-Weltmeister Tirol.

Umsetzung des Beschlusses des Landtages Brandenburg Zukunft des Wassertourismus in Brandenburg sichern (Drs. 6/1230-B) vom

Serdecznie witamy Świnoujście

MOBILITÄT IN DER STADT UND AUF DEM LAND SICHERN.

Handbuch Sporttourismus

Tourismus in Bayern. Daten Fakten Zahlen. Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie.

Biogasanlagen in Schleswig- Holstein

Die Nachhaltigkeitsinitiative des Tourismus-Clusters für touristische Betriebe in Schleswig-Holstein. Schleswig-Holstein. Der echte Norden.

ALPINE PEARLS. KARL REINER, ÖAR, AUSTRIA OLYMPOS Dachmarke für sanft mobilen Tourismus. Management:

> Klimaschutz & Tourismus im Landkreis Grafschaft Bentheim

SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 18/ Wahlperiode des Abgeordneten Johannes Callsen (CDU)

Tourismus und Naturschutz an Gewässern Ein problemloses und produktives Miteinander?

Universitätslehrgang Aufbaustudium Tourismusmanagement Fürstenfeld

Planungsebenen in NÖ

Profilierung? Köhler-Arp Beratungsgesellschaft UG. Marketing Vertrieb Projektmanagement PR

Tourismusentwicklung in SH Impulse, Aufbruch, Wettbewerb

Mehr Baukultur im Tourismus!

Tourismustag Schleswig-Holstein 2016 Wie international ist der echte Norden? Wie international kann

DAS BLAUE PARADIES. Netzwerk zum Wasserwandern in Mecklenburg-Vorpommern & Brandenburg-Berlin. Antje Hansch TMV

RADOST Regionale Anpassungsstrategien für die deutsche Ostseeküste

Schwerpunkte des Nautischen Vereins Nordfriesland

Lila- Living Lahn Ausschusssitzungen des Landkreises Limburg-Weilburg Limburg, den LK Limburg-Weilburg

KommAKlima. Kommunale Strukturen, Prozesse und Instrumente zur Anpassung an den Klimawandel

Mehr Vielfalt für die Aller und ihre Aue

Der politische Rahmen für Klimaanpassung in Deutschland:

Transkript:

Tourismus und nachhaltige Entwicklung in Deutschland Dirk Dunkelberg, Stellv. Hauptgeschäftsführer Statuskonferenz Bundesprogramm Blaues Band Deutschland Olga Lyubkin Fotolia.com 08. Dezember 2015, Bonn

Der Deutsche Tourismusverband Der Spitzenverband des Tourismus in Deutschland (seit 1902) Aktuelle Mitgliederzahlen 57 Ordentliche Mitglieder: Tourismusorganisationen in den Ländern und Regionen sowie 43 Städte Alle Kommunalen Spitzenverbände 38 Fördernde Mitglieder (vom ADAC über die Deutsche Bahn bis hin zu Reiseversicherungen und Messe- Gesellschaften sowie die Wassertourismus- und Wassersportwirtschaft)

Themen des DTV auf einen Blick Qualität z.b. DTV-Klassifizierung i-marke Wassertourismus, Gelbe Welle, QMW Kanu Campingplatzklassifizierung z.b. Impulse Entwicklung und Tourismus sowie Deutscher Tourismustag Regenerative Energien Deutscher Tourismuspreis Deutsches Städte- und Kulturforum Fachausschüsse z.b. Nachhaltiger Tourismus & Mobilität Veranstaltungsreihe Beihilfe- & Vergaberecht Mitwirkung in verschiedenen Fachjurys Projekte, z.b. Kriterienentwicklung für nachhaltige Tourismusregionen Kulturtourismus im ländl. Raum z.b. Politik Leitfaden: Tourismus nachhaltig und fair finanzieren Positionierung Dauerwohnen- Ferienwohnen Wassertourismuskonzept Politische Gespräche Mitwirkung Radverkehrswege-plan Positionspapiere Nachhaltige

Föderal aufgebaute Organisationsebenen des Tourismus Landesebene Landesorganisationen z.b. Tourismusmarketing Brandenburg GmbH, Tourismusverband Schleswig-Holstein, etc. Regionale Ebene Regionale Zusammenschlüsse z.b. Eifel Touristik Kommunale Ebene Lokale Tourismusinfrastruktur z.b. Tourist-Information, touristische Marketingorganisationen in der Gemeinde Touristische Leistungsträger Z.B. Gaststätten, Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen, Campingplätze, Schifffahrtsgesellschaften, etc.

Deutschlandtourismus in Zahlen

Deutschlandtourismus in Zahlen

Nachhaltigkeit im Deutschlandtourismus Mitte der 80er Jahre: Erste kritische Auseinandersetzung mit der Thematik Nachhaltigkeit / Landschaftsverbrauch im Tourismus durch Prof. Jost Krippendorf ("Die Landschaftsfresser") 1986 DTV-Positionspapier "Naturschutz und Fremdenverkehr" RA 1988: Für 45 % der Inlandsurlauber "Natur Erleben" als eines der wichtigsten Reisemotive Ende der 80er Jahre: DTV-Fachausschuss Tourismus und Umwelt Einführung Umweltmanagement der TUI AG Parallel verstärkte Sensibilisierung innerhalb der Bevölkerung (Recycling / Grüner Punkt etc.)

Nachhaltigkeit im Deutschlandtourismus 1993 DTV-Positionspapier "Tourismus und Umwelt in Deutschland" Bundeswettbewerb "Umweltfreundliche Fremdenverkehrsorte in Deutschland 1996/97" Vorreiter auf Bundesebene Überblick über ökologisch wirksame und wirtschaftlich sinnvolle Initiativen in deutschen Fremdenverkehrsgemeinden Preisträger: Stadt Bad Dürrheim, Heidelberg, Waldkirch, Freiburg, Gemeinde Immenstaad am Bodensee, Stadt Baden-Baden u.a. 1997 Umwelterklärung der Spitzenverbände im Deutschlandtourismus (gemeinsam mit BMU / dwif) 2002 Einführung einer touristischen Umweltdachmarke Viabono

Aktuelle Entwicklung im Bereich Nachhaltigkeit RA 2014: Über 40 % der deutschen Bevölkerung wünschen sich ressourcenschonenden und umweltfreundlichen Urlaub Bewusstsein / Sensibilisierung innerhalb der Bevölkerung vorhanden Dennoch: Angebote ausschließlich mit Produktelementen zum nachhaltigen Tourismus sind noch ein Nischenprodukt - es geht jedoch um das nachhaltige Erlebnis vor Ort

Forderungen des DTV Grundlagen für den Tourismus erhalten Belastungen durch Tourismus begrenzen Angebote gestalten Nachfrage stimulieren

Bundeswettbewerb Nachhaltige Tourismusregionen 2012/13 Projektförderung: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Bundesamt für Naturschutz Projektträgerschaft: Deutscher Tourismusverband e.v. Wissenschaftliche Realisierung: BTE Tourismus- und Regionalberatung Projektbeirat: BMU, BfN, DTV, BMWi, DZT, DEHOGA, DRV, DB AG, DStGB, Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg, Viabono, WWF Deutschland

Wettbewerbskriterien Die Bewertung erfolgt anhand eines Kriterien- Katalogs mit insgesamt 50 Kriterien in den Bereichen: Ökologische Nachhaltigkeit Ökonomische Nachhaltigkeit Soziale Nachhaltigkeit Qualität Vermarktung/Kommunikation Leuchtturm-Angebot Themenschwerpunk Biodiversität Mobilität Klimaschutz und Energie

Laufende und aktuelle Aktivitäten im DTV Planung eines nächsten Bundeswettbewerbs Nachhaltige Tourismusdestinationen 2016/2017 (mit BMUB & BfN) Entwicklung von Kriterien und Indikatoren für nachhaltige Tourismusdestinationen (Leitfaden mit Handlungsempfehlungen im März 2016) (mit BMUB & BfN)

Projekt: Die Destination als Bühne: Wie macht Kulturtourismus ländliche Regionen erfolgreich? Projektauftraggeber: BMWi Sondermodul Wassertourismus: Ermittlung der wirtschaftlichen Potentiale im Wassertourismus in Ergänzung zum geplanten Wassertourismuskonzept der Bundesregierung mariya Fotolia.com @Quedlinburg-Tourismus-Marketing GmbH /Wolfgang Fischer

Positionspapier der Spitzenverbände des Wassersports, der Wasserwirtschaft und aus dem Tourismus zur zukünftigen wassersportlichen und -touristischen Nutzung von Bundeswasserstraßen Makuba Fotolia.com

20 Mio. Deutsche verbringen Urlaub oder Freizeit rund ums Wasser Dario Fotolia.com Wassersport & -tourismus: Eine Wachstumsbranche Ubi17 Fotolia.com Städte & Gemeinden entwickeln ihre Wasseranlagen 6 Mio. Wassersportler Hunderttausende Personenschifffahrtsgäste Regionen investieren in die Entwicklung des Wassertourismus TOM ANG Fotolia.com

gut ausgebaute maritime Infrastruktur größte zusammenhängende Wasserfläche in Europa bedeutende wassertouristische Destination naturnahe Erlebnisräume große Attraktivität auch für ausländische Touristen Wachstumschancen v.a. im Binnenbereich

Sonstige Wasserstraßen ca. 2.800km Länge >1/3 des Bundeswasserstraßennetzwerkes ehaselwanter Fotolia.com Rückzug des Bundes auf Eigentümersicherungspflichten Verbände befürchten Abgabe an alternative Betreiberorganisationen

Das Bundeswasserstraßennetz muss erhalten werden! Die Verbände lehnen diese Entwicklung ab: Deutscher Olympischer Sportbund Bundesverband Wassersportwirtschaft Bundesverband Kanu Deutsche Lebens- Rettungs- Gesellschaft Deutscher Bootsund Schiffbauerverband Deutscher Kanu- Verband Deutscher Motoryachtverband Deutscher Segler- Verband Deutscher Ruderverband Deutscher Wasserski- & Wakeboardverband Verband Deutscher Sporttaucher

Warum wird die Entwicklung abgelehnt? Investitionen werden vernichtet Bundesländer, die Infrastruktur ausgebaut und wassertouristische Aktivitäten gefördert haben, werden bestraft Fehlende Wirtschaftsleistung und Beschäftigungsmöglichkeiten insbesondere in strukturschwachen Regionen Verbindung zu Landesgewässern und Funktionalität des zusammenhängenden Gesamtsystems wird in Frage gestellt davis Fotolia.com

Forderung der Verbände Die Verbände fordern den Gesetzgeber auf, die gesetzlichen Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass die Wasserstraßen auch weiterhin für Wassersport, Wassertourismus und Personenschifffahrt genutzt und weiterentwickelt werden können mipan Fotolia.com

Bundesprogramm Blaues Band Deutschland vs. Wassertourismuskonzept der Bundesregierung?

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Okea Fotolia.com