Kinästhetik. Kinästhetik. Kinästhetik Geschichte der Kinästhetik. Geschichte der Kinästhetik. Ø Begriffserklärung

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Transkript:

Geschichte der Ø Begriffserklärung kinesis (griech.) Bewegung aesthetics (griech.) Empfindung, Wahrnehmung entstand aus dem Tanz Tanz ist Harmonie zwischen zwei Partnern Pflegende orientieren sich an den Fähigkeiten des Patienten und berücksichtigen dessen Ressourcen Frank Hatch entwickelte ein Konzept, das Methoden vermittelt, Bewegung besser zu verstehen Geschichte der Ø Begriffserklärung Lenny Maietta entwickelte Infant Handling um Kinder in ihrer Entwicklung zu unterstützen im Mittelpunkt stehen die Bewegungsaspekte der menschlichen Bewegung: Wie lernt ein Kind, das Gewicht seiner Körperteile in der Schwerkraft zu bewegen, sich vom Rücken auf den Bauch zu drehen, wie lernt es sitzen, wie lernt es, sich in verschiedenen Positionen fortzubewegen? 1

Geschichte der Ø Bewegungswahrnehmung beschreibt die Fähigkeit, Raum-, Kraft- und Spannungsverhältnisse der eigenen Bewegung wahrzunehmen wahrgenommene Bewegungen werden häufig unbewusst und zum Teil bewusst kontrolliert und gesteuert kinästhetische Wahrnehmung kann als propriozeptive Wahrnehmung (Eigenempfindung) oder Tiefensensibilität bezeichnet werden Geschichte der Ø Bewegungswahrnehmung Bewegungssteuerung findet hauptsächlich über den inneren Regelkreis statt innerer Regelkreis: Steuerung der Bewegung wird über die kinästhetische Sensibilität gesteuert äußerer Regelkreis: Steuerung der Bewegung findet vorwiegend über die optische Informationsaufnahme statt Geschichte der Ø Grundlagen Infant Handling Bewegungsfähigkeiten, Bewegungsmuster und Körperbild wird mit beeinflusst durch die Art wie Kinder gewickelt, gefüttert und getragen werden Qualität der Berührung und Bewegung in den ersten Lebensjahren sind wichtige Grundlage für die Entwicklung kommunikativer Fähigkeiten eines Kindes 2

Geschichte der Ø Grundlagen der Gesundheit wird als Status quo mit den vorhandenen Defiziten betrachtet versteht die Gesundheitsentwicklung als lebenslangen Prozess, bei dem vorhandene Bewegungsressourcen genutzt und weiterentwickelt werden Menschen beeinflussen ihre Gesundheit durch die Qualität ihrer Bewegungen in verschiedenen Lebensaktivitäten Funktionen und Fähigkeiten werden stetig verbessert und optimiert Geschichte der Ø Grundlagen der körperdialogische Arbeit mit Menschen in jedem Lebensalter Pflegende lernen, durch gezielte Wahrnehmungsschulung ihren Körper und ihre Bewegungen so einzusetzen, damit sie weniger Kraftaufwand ausüben und gleichzeitig pflegebedürftige Personen gesundheitsfördernd in ihrer Bewegung unterstützen können natürlichen Bewegungshaushalt fördern, zugunsten beider Beteiligten der ausführenden und der pflegebedürftigen Person Jljljlj - lkökök Ljkjklj 3

Geschichte der Ø Grundlagen der beschäftigt sich mit dem sensomotorischen Geschehen im menschlichen Körper keine feste Technik, sondern eine Methode, den Menschen seinen Gegebenheiten entsprechend in seiner Bewegungsempfindung und Bewegungsmöglichkeit zu fördern entwickelte sich aus dem Schulungsprogramm Infant Handling, welches Möglichkeiten der Interaktion zwischen Kindern jeden Alters unterstützt Geschichte der Ø Grundlagen der Konzept des Infant Handlings auch auf Pflege Erwachsener übertragbar Patienten, die durch z.b. Bettlägerigkeit, Schwäche oder Körperschäden in ihren Bewegungsfähigkeiten eingeschränkt sind beeinträchtigte Körperwahrnehmung durch Bewusstseinsstörung oder Sedierung Geschichte der Ø Ziel der Achtung auf die Gesundheitsentwicklung Betroffene sollen in ihren Alltagsaktivitäten und ihrer Bewegung unterstützt werden, sodass Eigenaktivität und Gesundheitsentwicklung möglich ist qualitative Unterstützung durch die Pflegeperson nur möglich, wenn diese auf die Qualität der eigenen Bewegung achtet Schulen von Bewegungsempfindung und kompetenz, erkennen von Bewegungsressourcen der Betroffenen um diese mithilfe der Interaktions- und Bewegungskonzepte 4

Geschichte der Ø Ziel der Schulen von Bewegungsempfindung und kompetenz, erkennen von Bewegungsressourcen der Betroffenen um diese mithilfe der Interaktions- und Bewegungskonzepte genutzt und weiterentwickelt werden Konzepte der Ø Vorteile der Patienten können durch Unterstützung und Förderung ihre eigenen Ressourcen besser einbringen Patienten sind häufig anschließend zufriedener, ruhiger und entspannter Pflegekraft lernt nicht nur Mobilität des Patienten zu unterstützen, sondern auch eigene Körpererfahrung ermöglicht rückenschonenderes Arbeiten aufgrund geringerer Kraftanstrengung Konzepte der Ø Umsetzung der Konzepte setzt Lernprozesse voraus grundlegende Muster der menschlichen Bewegung bewusst wahrnehmen kraftökonomisches Bewegungsverhalten entwickeln sensomotorische Interaktionsfähigkeit erlernen höheres Bewusstsein, mehr Flexibilität und Handlungsfähigkeit in der helfenden Beziehung zu erlangen persönliche und berufliche Kompetenzen im zwischenmenschlichen Bereich zu erweitern 5

Konzepte der Ø Grundlagen helfen jede menschliche Aktivität aus einer bestimmten Perspektive zu betrachten Situation bzw. Bewegungsprozess kann genau analysiert, reflektiert und verbessert werden Konzepte gehen in der praktischen Anwendung fließend ineinander über und beeinflussen sich gegenseitig die sechs Konzepte geben die Möglichkeit, Bewegung unter verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, Bewegung zu analysieren, zu optimieren und anzupassen Konzepte der Ø 1. Konzept: Interaktion unterteilt sich in die drei Unterthemen Sinne Bewegung Interaktionsformen beschreibt die Wechselbeziehung zwischen zwei und/oder mehrerer Handlungspersonen Qualität dieser Wechselwirkung ist abhängig von der Interaktions- und Anpassungsfähigkeit der beteiligten Personen 6

Konzepte der Ø 1. Konzept: Interaktion beinhaltet die verbale und nonverbale Kommunikation die Art und Weise der Berührung und Bewegung beeinflusst die Qualität des Zusammenspiels und die Interaktionskompetenz der Handlungspersonen Konzepte der Ø 1. Konzept: Interaktion Sinne sind die Basis der Interaktionsfähigkeit durch sie werden Reize von der Außensicht wahrgenommen Inneres sensorisches System - kinästhetisches Sinnessystem - eigene Bewegungen und Reize werden aus der Innensicht wahrgenommen - durch die Schulung der Wahrnehmung wird somit die Bewegungsund Anpassungskompetenz gesteigert - alle Sinne folgen der Bewegung Konzepte der Ø 1. Konzept: Interaktion Bewegungselemente: Bewegung wird bestimmt durch die drei Bewegungselemente Zeit, Raum und Anstrengung durch Anpassung der absolut individuellen Elemente wird die Qualität der Bewegung beeinflusst jede Aktivität setzt sich zusammen aus einer individuellen Zeitspanne, einem gewissen Maß an Anstrengung bzw. körpereigener Spannung und einem individuellen bzw. inneren Raum (abhängig von Gelenkbewegungen und der eigenen Anspannung) Wenn Zeit oder Raum, die von außen vorgegeben werden, nicht passend sind, hat das Einfluss auf 7

Konzepte der Ø 1. Konzept: Interaktion Bewegungselemente: wenn Zeit oder Raum, die von außen vorgegeben werden, nicht passend sind, hat das Einfluss auf die übrigen Bewegungselemente äußere Anstrengung ist die Kraft, die bei einer Anleitung oder Unterstützung durch eine andere Person auf den Betroffenen einwirkt äußere Anstrengung hat Einfluss auf die innere Anstrengung des Betroffenen und somit auf die Bewegung, da sich Anspannung überträgt Konzepte der Ø 1. Konzept: Interaktion Interaktionsformen durch die Art, wie Bewegungselemente zusammenspielen, werden die Interaktionsformen - gleichzeitig-gemeinsam - schrittweise oder - einseitig bestimmt Interaktionsformen sind als Lernprozess zu verstehen Konzepte der Ø 1. Konzept: Interaktion Interaktionsformen Gleichzeitig gemeinsam - entsteht hauptsächlich durch Berühren, Warten und Bewegen und wird durch das kinästhetische Sinnessystem wahrgenommen - unterstützende Person gibt einen Bewegungsimpuls durch Berühren und wartet auf eine Reaktion des Betroffenen, um dann mit ihm gleichzeitig die Bewegung zu beginnen - mit der gleichzeitig-gemeinsamen Interaktionsform ist nicht alleine die zeitgleiche Bewegung gemeint 8

Konzepte der Ø 1. Konzept: Interaktion Interaktionsformen Einseitig - der Betroffene kann die Bewegung selbst durchführen - der Unterstützende übernimmt die Kontrolle der Bewegungsunterstützung und wartet nicht auf die Reaktion des Betroffenen - im ersten Fall ist die einseitige Interaktion gewünscht und sogar das Ziel - im zweiten Fall ist sie als Manipulation zu verstehen Konzepte der Ø 1. Konzept: Interaktion Interaktionsformen schrittweise - findet hauptsächlich durch Anleitung in kleinen Schritten statt - es erfolgt immer eine Aktion und darauf eine Reaktion Konzepte der Ø 2. Konzept: Funktionale Anatomie Konzept mit den drei Unterthemen Muskeln Massen und Zwischenräume Orientierung Anatomie des Körpers wird aus funktionaler Sicht betrachtet, welche die eigene Bewegung beeinflusst 9

Konzepte der Ø 2. Konzept: Funktionale Anatomie Fokus liegt auf den Eigenschaften und Funktionen der verschiedenen Teile des Bewegungsapparates Unterscheidung zwischen harten stabilen und weichen instabilen Körperteilen Konzepte der Ø 2. Konzept: Funktionale Anatomie Knochen und Muskeln Knochen mit viel Gewicht sind hart und stabil, Muskeln mit wenig Gewicht sind dagegen leicht und flexibel Weiche flexible Muskeln bewegen harte stabile Knochen in der Art, dass sie das Gewicht an die Unterstützungsfläche abgeben Muskeln sollen frei von Gewicht sein, sodass Bewegung mit weniger Spannung und geringeren Schmerzen möglich ist Konzepte der Ø 2. Konzept: Funktionale Anatomie Massen und Zwischenräume Körper wird in sieben Massen (Kopf, Brustkorb, Becken Arme und Beine) und sechs Zwischenräume (Hals, Taille, Schulter- und Hüftgelenksebenen) eingeteilt Massen besitzen mehr schwerere und stabilere (knöcherne), die Zwischenräume mehr leichtere und flexiblere (muskuläre) Anteile Massen geben das Gewicht an die Unterstützungsfläche ab und die Zwischenräume leiten die Bewegung von einer Masse zur nächsten weiter 10

Konzepte der Ø 2. Konzept: Funktionale Anatomie Massen und Zwischenräume Bewegung ist leichter möglich, wenn eine Masse nach der anderen bewegt wird und Zwischenräume nicht blockiert werden Zahl der Massen bzw. Zwischenräume ist bei Erwachsenen und Kindern identisch, Größe, Proportionen und Gewichtsverteilung sind allerdings sehr unterschiedlich - Baby: Hauptgewicht auf Kopf im Vergleich zum Körper - Erwachsener: Gewichtsverteilung auf Brustkorb, Becken und Beine Konzepte der Ø 2. Konzept: Funktionale Anatomie Orientierung im Körper Orientierung im eigenen Körper hilft, die Bewegung der einzelnen Massen mit der geeigneten Bewegungsrichtung so zu steuern, dass das Gewicht über die stabilen Anteile (Rückseiten) der einzelnen Massen an die Unterstützungsfläche geleitet wird Aktivität kann mit der angemessenen Anstrengung und größtmöglichen Kontrolle gestaltet werden Konzepte der Ø 2. Konzept: Funktionale Anatomie Orientierung im Körper Harte stabile Anteile (Knochen, Streckmuskeln) der Massen bilden geeignete Kontaktpunkte für Bewegung z.b. Kontakt bei der Masse Brustkorb am Rücken oder Rippenbogen günstiger als im Zwischenraum Taille, der die Bewegung vom Brustkorb zum Becken weiterleiten soll 11

Konzepte der Ø 3. Konzept: Menschliche Bewegung man unterscheidet zwischen zwei Bewegungsarten stabile Haltungsbewegung instabile Transportbewegung ergeben sich aus der Funktionalität der Anatomie Entwicklung eines spiraligen oder parallelen Bewegungsmusters Defizite stellen gewohnte Bewegungsmuster vor Herausforderung, Ziel: Betroffenen in seinen Bewegungsmustern zu unterstützen oder andere anzubieten Konzepte der Ø 3. Konzept: Menschliche Bewegung Haltungs- und Transportbewegungen um Bewegung durchführen zu können, sind stabile und instabile Anteile notwendig, man nimmt erst Haltung ein, um sich dann fortbewegen zu können Haltungsbewegung - ausgehend von den Massen - hält die Beziehung der Massen zueinander aufrecht - besteht aus kleinen Beuge- und Streckbewegungen, die von den Massen ausgehen Konzepte der Ø 3. Konzept: Menschliche Bewegung Haltungs- und Transportbewegungen Transportbewegung - geht von den Zwischenräumen aus - ist eine große Bewegung, findet in alle Richtungen statt und verändert die Beziehung der Massen zueinander Beide Bewegungsarten sind in jeder Bewegung in einem gleichmäßigen Verhältnis zueinander enthalten und garantieren trotz veränderter Beziehung der Massen zueinander eine Stabilität in der Bewegung 12

Konzepte der Ø 3. Konzept: Menschliche Bewegung Haltungs- und Transportbewegungen Wenn das Verhältnis zugunsten der Haltungsbewegungsanteile verschoben ist, bringt dies eine eine vermehrte Stabilität, aber auch eine bestimmte Steifheit bei einem schwachen Patienten ist das Verhältnis zugunsten der instabilen Anteile, der Transportbewegung, verschoben je nach Verhältnis unterscheidet sich das Unterstützungsangebot, entweder bietet man mehr Bewegungsrichtungen oder mehr Stabilität an Konzepte der Ø 3. Konzept: Menschliche Bewegung Parallele und spiralige Bewegungsmuster jeder Mensch hat sein eigenes gewohntes Bewegungsmuster Spiralige Bewegungsmuster - beim spiraligen Bewegungsmuster wird die Beziehung der Massen durch Bewegung in verschiedene Richtungen zueinander verändert - trotz vermehrter instabiler Transportbewegungsanteile kann die Bewegung in diesem spiraligen Muster kontrolliert werden, Stabilität durch Weiterleitung des Gewichtes über die Knochenstruktur an die Unterstützungsfläche Konzepte der Ø 3. Konzept: Menschliche Bewegung Parallele und spiralige Bewegungsmuster Parallele Bewegungsmuster - enthält vermehrt Haltungsbewegungsanteile - Beziehung der Massen zueinander wird kaum verändert - Gewicht wird hauptsächlich von den Muskeln getragen, was eine erhöhte Anstrengung erfordert 13

Konzepte der Ø 4. Konzept: Anstrengung Konzept beschäftigt sich mit den Anstrengungsarten Ziehen und Drücken, wodurch ein Spannungsnetz aufgebaut wird und dadurch Bewegung möglich wird je nachdem wie das Ziehen und Drücken organisiert ist, wird die Bewegung mit mehr oder weniger Anstrengung durchgeführt je höher die eigene Anstrengung ist, umso weniger kann die eigene und die Bewegung des anderen wahrgenommen werden 14

Konzepte der Ø 5. Konzept: Menschliche Funktionen die ersten vier Konzepte zeigen die Grundlagen der Bewegung bzw. des Bewegungsaufbaues auf dieses Konzept unterscheidet und beschreibt die einfachen und komplexen Funktionen der Bewegung Konzepte der Ø 5. Konzept: Menschliche Funktionen Einfache Funktionen (Grundpositionen) - Unterscheidung in sieben Grundpositionen - Körper nimmt immer eine Position ein, um Gewicht an eine Unterstützungsfläche abgeben zu können (kann direkt oder indirekt erfolgen) - Gewicht wird unterschiedlich zur Schwerkraft und zur Unterstützungsfläche organisiert ü im Liegen befinden sich alle Massen auf der Unterstützungsfläche Konzepte der Ø 5. Konzept: Menschliche Funktionen Einfache Funktionen (Grundpositionen) ü in jeder anderen Position fließt das Gewicht einiger Massen über die Massen, die gerade Kontakt zum Untergrund haben - Grundpositionen organisieren das Gewicht über die Rückseite der Massen zur Unterstützungsfläche hin - Abfolge der einfachen Funktionen vergleichbar mit Entwicklung der Bewegungskompetenz eines Säuglings 15

Konzepte der Ø 5. Konzept: Menschliche Funktionen Einfache Funktionen (Grundpositionen) Rückenlage Bauchlage mit Ellenbogenstütz Schneidersitz Hand Kniestand Einbein Kniestand Einbeinstand Zweibeinstsand 16

Konzepte der Ø 5. Konzept: Menschliche Funktionen Komplexe Funktionen wenn zu den einfachen Funktionen noch Bewegungsaktivität ausgeführt wird, wird von einer komplexen Funktion gesprochen Unterscheidung der komplexen Funktionen in - Bewegung am Ort Aktivität, die willkürlich (z.b. essen, schreiben, lesen, ausscheiden) oder unwillkürlich (z.b. schlucken, ausscheiden und atmen) ausgeführt wird - Fortbewegungsaktivität (z.b. gehen, auf dem Stuhl rückwärtsbewegen, im Bett kopfwärtsbewegen) Bewegung am Ort kann bestmöglich ausgeführt werden, wenn unterstützende Person weiß, wie sich Gewicht im Körper organisiert Konzepte der Ø 6. Konzept: Umgebung Umgebung hat Einfluss auf die Körperspannung und damit auf die Bewegungsmöglichkeit es ist wichtig zu erkennen, welche Umgebungsgestaltung möglich ist, um Anpassungen vornehmen zu können Unterscheidung in materielle, physikalische und personelle Umgebung durch die Umgebungsgestaltung kann die Bewegung der Massen erleichtert werden - weiche Unterlage hemmt die Bewegung - feste Unterlage unterstützt und fördert die Bewegung Konzepte der Ø 6. Konzept: Umgebung Körperteile/ Massen sollen ihr Gewicht an die Unterstützungsfläche abgeben können reduzieren der Körperspannung gezielte Unterstützung von Körperteilen ermöglicht Druck auf schmerzhafte Areale zu vermindern menschengerechte Bewegungsführung ist wichtiger Aspekt für rückenschonendes Arbeiten 17

Nützliche Hinweise für Transfers Gewicht rollen, führen oder verschieben, nicht heben Pflegende arbeiten mit entspannten Muskeln Beine nicht durchdrücken sondern beweglich lassen gebeugte Knie entlasten den Körper 18