Apostelgeschichte 1, Himmelfahrt 2010 St.Markus 1

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Transkript:

Apostelgeschichte 1,3-12 - Himmelfahrt 2010 St.Markus 1 Orgelvorspiel - Eg 501 Wie lieblich ist der Maien EG 501,1-3 Joh 12,32 Gebet Kanon: Die Herrlichkeit des Herrn EG-BEL 547 Schriftlesung Mt 28,18-20 Glaubensbekenntnis Lied. Jesus Christus herrscht als König EG 123, 1-4 Apostelgeschichte 1,3-12 3 Ihnen zeigte er sich nach seinem Leiden durch viele Beweise als der Lebendige und ließ sich sehen unter ihnen vierzig Tage lang und redete mit ihnen vom Reich Gottes. 4 Und als er mit ihnen zusammen war, befahl er ihnen, Jerusalem nicht zu verlassen, sondern zu warten auf die Verheißung des Vaters, die ihr, so sprach er, von mir gehört habt; 5 denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit dem heiligen Geist getauft werden nicht lange nach diesen Tagen. 6 Die nun zusammengekommen waren, fragten ihn und sprachen: Herr, wirst du in dieser Zeit wieder aufrichten das Reich für Israel? 7 Er sprach aber zu ihnen: Es gebührt euch nicht, Zeit oder Stunde zu wissen, die der Vater in seiner Macht bestimmt hat; 8 aber ihr werdet die Kraft des heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde. 9 Und als er das gesagt hatte, wurde er zusehends aufgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg. 10 Und als sie ihm nachsahen, wie er gen Himmel fuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in weißen Gewändern. 11 Die sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen. Seite - 1 -

Apostelgeschichte 1,3-12 - Himmelfahrt 2010 St.Markus 2 12 Da kehrten sie nach Jerusalem zurück von dem Berg, der heißt Ölberg und liegt nahe bei Jerusalem, einen Sabbatweg entfernt. Liebe Gemeinde! Drei Punkte zu diesem Kerntext zum Himmelfahrtstag heute: 1. Wo geht s denn hier in den Himmel? 2. Wie geht es weiter? Schaut nicht verträumt in den Himmel! 3. Was gibt es zu tun? 1. Wo geht s denn hier in den Himmel? Himmelfahrt ist nicht der Jahrestag der ersten Erdumrundung des Zimmermannsohnes Jurii Gagagrin am 12. April 1961 mit der Wostok 1, es ist auch nicht der Jahrestag Space-Shuttle-Gesellschaft. Himmelfahrt ist ein kirchliches Fest 40-Tage nach Ostern, mit dem viele so ihre Probleme haben. Im Neuen Deutschland stand am 17.5.1958 Was diesmal geschah? Sputnik III flog zum Himmel, sein Piep, Piep, übertönt das Glockengebimmel. Da lacht man: Himmelfahrt ; aber auf sozialistische Art. Der Mensch, stark beeindruckt von Dingen, Seite - 2 -

Apostelgeschichte 1,3-12 - Himmelfahrt 2010 St.Markus 3 hört aus dem All die Signale erklingen, stutzt: Himmelfahrt? Aha, Weltraumfahrt! Ach so! Bei der Mission von Sputnik III klappte die Aufzeichnung der Daten leider auch nicht, es war nicht die reine Erfolgsgeschichte. Aber damals wie heute haben Menschen Probleme mit der Himmelfahrt. Wo geht s denn hier in den Himmel, da denken alle nur an Weltraumfahrt. Inzwischen können die ganz reichen ja auch mal einen Flug buchen. Den biblischen Text kann man ja auch so verstehen: Und als er das gesagt hatte, wurde er zusehends aufgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg. Frühere Bilder der Himmelfahrt stellen die Wolke wie einen fliegenden Teppich da, der eine Art Fahrstuhl nach oben ist. Es zeigt die Schwierigkeit, sich Himmelfahrt vorzustellen, aber auch die Probleme, die viele überhaupt damit haben, den Sinn von Himmelfahrt zu verstehen. Wo geht es in den Himmel? Wir sind stolz darauf, dass wir technisch so weit sind, weite Strecken mit dem Flugzeug schnell zu überwinden, wenn nicht gerade zuviel Vulkan- Seite - 3 -

Apostelgeschichte 1,3-12 - Himmelfahrt 2010 St.Markus 4 asche in der Luft ist. Aber das hat mit Himmelfahrt nichts zu tun. Es wird berichtet, dass Jesus von einer Wolke aufgenommen wurde, verhüllt wurde und nicht mehr sichtbar war. Die Wolke ist ein Zeichen der Gegenwart Gottes. Gott können wir nicht sehen. Die Wolkensäule war beim Auszug Israels aus Ägypten ein Zeichen dafür, dass Gott das Volk führt. Aber die Menschen im Alten Testament hatten ein Problem damit, dass sie Gott nicht sehen konnten und sich auch kein Bild von ihm machen sollten. Das Problem von Himmelfahrt ist eigentlich kein besonderes Glaubensproblem. Es ist überhaupt das Problem, dass wir uns Gott nicht vorstellen können, ihn nicht in den Griff bekommen. So verstehen wir auch nicht, wie Gott in diese Welt hineinwirken kann und selber in die Welt kommen kann. Mit der Geburt Jesu, mit den Wundern und mit der Auferstehung gibt es die gleichen Probleme, konsequenter Weise dann aber auch damit, was denn nach dem Tod kommt, ob es ein ewiges Leben gibt, ob wir bei Gott sein werden. Wo geht s denn hier in den Himmel? - Menschlich gesehen haben wir da keine Antwort. Seite - 4 -

Apostelgeschichte 1,3-12 - Himmelfahrt 2010 St.Markus 5 Die Antwort, die uns Himmelfahrt gibt, ist eindeutig: Jesus ist vom Vater im Himmel gekommen, er hat alles getan, um uns zu erlösen, er ist zum Vater im Himmel zurück gekehrt, um sozusagen an höchster Stelle für uns da zu sein und alle für uns vorzubereiten. Vor seiner Kreuzigung sagte Jesus:»Ich bin der Weg, denn ich bin die Wahrheit und das Leben. Einen anderen Weg zum Vater gibt es nicht. (Joh 14,6) Er ist der Weg zum Vater. Das ist der Weg in den Himmel. Mehr, Genaueres, Anschaulicheres können wir nicht sagen. Das hatte Jesus aber nun schon vor seiner Kreuzigung gesagt. Seine Jünger hatten nach der Auferstehung eine ganze Reihe von Erscheinungen. Es war nicht wie vorher, die Geschichte mit der Gefangennahme, der Folter, der Kreuzigung und dem Tod war nicht einfach rückgängig gemacht worden. Aber sie wussten, dass es nicht aus und vorbei war. Jesus lebt. Er war ihnen erschienen. Sie waren wieder mit ihm zusammen, aber sie hatten ihn nicht wie vorher. Viele Fragen hatte er beantwortet, viele hatten sich sicher auch erledigt. Jesus verheißt ihnen die Sendung des heiligen Geis- Seite - 5 -

Apostelgeschichte 1,3-12 - Himmelfahrt 2010 St.Markus 6 tes. Aber sie wollten doch wissen, wie es nun weitergeht. Was bedeutet die Auferstehung, wann wird wirklich alles gut, wann werden alle Verheißungen erfüllt, wann wird Jesus endgültig und für alle sichtbar wieder da sein. Herr, wirst du in dieser Zeit wieder aufrichten das Reich für Israel? fragten sie. Darauf bekommen sie keine Antwort. Gottes Handeln ist Gottes Sache, da müssen wir nicht alles wissen und verstehen. Bleibt die Frage: was bedeutet Himmelfahrt für uns? Und wie für die Jünger ist es wichtig: Wie geht es weiter? 2. Wie geht es weiter? Welche Fragen und Erwartungen im Blick auf die Zukunft und das was kommt, werden von den meisten bewegt? - Ist es die Wirtschaftsentwicklung? Behalte ich meinen Arbeitsplatz? Bekomme ich überhaupt Arbeit, oder Bekomme ich wieder Arbeit? Wie geht es mit meinen Kindern, werden sie eine Chance haben? - Bei Kindern ist es vielleicht noch nicht so problemorientiert, sondern eher fröhlich zuversichtliche Erwartung. Als wir vor mehreren Jahren im Hauskreis ein Ehepaar hatten, die ihren Sohn mitbrachten, war er oft Seite - 6 -

Apostelgeschichte 1,3-12 - Himmelfahrt 2010 St.Markus 7 im Gange Gummibärchen an die Erwachsenen zu verteilen, unsere Söhne haben es auch mal gemacht, als sie klein waren. Das ist so der Berufswunsch Gummibärchenverteiler - Wir möchten es gerne schön haben, immer kleine Freuden an andere verteilen, locker und lustig. - Bei Erwachsenen ist das manchmal etwas zugedeckt; da sind mehr Sorgen. Die werden manchmal nur mühselig überdeckt. Jeder kann da vielleicht seine eigenen Fragen und Erwartungen ergänzen. In den Versen, die ich vorlas, stehen die Fragen der Jünger: Wirst du in den nächsten Tagen das Reich Israels aufrichten? - Bei den meisten Menschen heute ist es viel persönlicher. Was bekomme ich, was habe ich zu erwarten? Auch Christen haben Fragen im Blick auf die Auferstehung und den Himmel. Im Gespräch in einem Gemeindekreis, als wir über die Erwartungen uns austauschten, wollten einige insgesamt nur Hoffnung und optimistische Erwartungen haben, andere verwiesen darauf, dass viele Verheißungen erst im Himmel erfüllt werden. Da kamen aber auch Zweifel und Fragen. hoch, wie das alles zu verstehen ist. - Wie bei Seite - 7 -

Apostelgeschichte 1,3-12 - Himmelfahrt 2010 St.Markus 8 den Jüngern biblische Fragen, durchaus fromme Fragen. Es ist bei uns oft wie bei den Jüngern, es bleiben unsere Frage, unsere Erwartung, wie es denn mit unseren Erwartungen und Hoffnungen weiter geht. Jesus redet anders. Er lehnt die Erwartungen nicht alle ab. Aber er hatte ein anderes Thema. Er hatte seine Verheißung gegeben. Jesus sagt: Ihr werdet empfangen... und zwar den Heiligen Geist. Die Verheißungen Jesu sind nicht irgendetwas, es sind keine unbestimmten Verheißungen, wo jeder reinlegen kann, was er möchte. Jesu Verheißungen sind klar definiert. Er verheißt, dass wir die Kraft des Heiligen Geistes empfangen. Das griechische Wort für Kraft, das hier steht, heißt δυναµις.. Ein dynamischer Fußballspieler, ist einer der sich durchsetzen kann. Wer die Kraft des heiligen Geistes empfangen kann, wird sich auch dynamisch durchsetzen können. Das verheißt Jesus: Ihr werdet euch auch durchsetzen, ihr werdet euren Weg gehen, ihr werdet den Weg weitergehen, den ich euch gewiesen habe. Seite - 8 -

Apostelgeschichte 1,3-12 - Himmelfahrt 2010 St.Markus 9 Das ist soweit klar, aber irgendwie noch nicht so ganz real. Für die Jünger Jesu bedeutet Himmelfahrt zunächst einmal Abschied. Die Zeit, in denen Jesus ihnen erschienen war, mit ihnen geredet hatte, war zu ende. Jesus war nicht tot. Das war gut. Aber nun ging er doch von ihnen. Die Verheißung war eine Ermutigung. Aber irgendwie waren sie dennoch ratlos. Wie geht es weiter? Jesus ist jetzt im Vater beim Himmel und wir sind hier. Wann er wiederkommt, können wir nicht wissen. Die Jünger sahen in den Himmel. Das wissen wir oft ja nicht, wie es weiter geht. Ich vermute einfach mal, dass es Dir manchmal auch so geht. Da steht man und denkt, was nun? Die Jünger starren in den Himmel. Die Wolke hatte Jesus aufgenommen und verhüllt. Sie konnten ihn nicht mehr sehen. Es war der Abschied. Was nun? Schaut nicht hinauf! Was steht ihr da und seht zum Himmel? Jesus kommt wieder. - Für die Jünger hieß es: Zurück nach Jerusalem. Die Jünger erhalten klare Anweisung: Seht nicht in den Himmel. Steht nicht da und gafft. Zurück nach Jerusalem. Dort werdet ihr den Heiligen Geist empfangen und dann an Seite - 9 -

Apostelgeschichte 1,3-12 - Himmelfahrt 2010 St.Markus 10 die Arbeit. Ihr seid noch nicht im Himmel. Ihr seid hier. Gott hat einen Auftrag für Euch. Euer Leben hier hat einen Sinn. Es gibt von Gott Gaben und Aufgaben. 3. Was gibt es zu tun? Jesus sagt den Jüngern klar: Ihr werdet meine Zeugen sein. Der Geist gibt nicht irgendwelche Kraft. Die Gabe des Geistes ist keine Spezialausrüstung für jede beliebige Aufgabe, zu der die Christen vielleicht Lust haben. Die Gabe des Geistes ist die nötige Gabe und Ausrüstung für den Zeugendienst. Ihr werdet meine Zeugen sein, sagt Jesus. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebte im Schwabenland ein Grobschmied mit dem Namen Huschwadel. Der war bärenstark und hatte geradezu Pranken als Hände. Als Geselle begab er sich auf die Wanderschaft. In einem kleinen Städtchen in Thüringen suchte er Arbeit und sah auf dem Weg ein Plakat an einer Gaststätte: Heute Abend um 20 Uhr spricht Herr Prof. XY aus Berlin im kleinen Saal des Ochsen zu dem Thema: Warum es Gott nicht geben kann. Huschwadel denkt bei sich: Warum es Gott nicht geben Seite - 10 -

Apostelgeschichte 1,3-12 - Himmelfahrt 2010 St.Markus 11 kann? - Ich habe doch gerade noch mit ihm gesprochen. Am Abend geht er in die Veranstaltung. Ein kleiner Mann aus Berlin zieht eine ganze Stunde mit lästerlichen Worten über Gott her. Seine Spottrede gipfeln in dem Satz: Liebe Leute, wenn es Gott wirklich gäbe, dann müsste er nach soviel Hohn und Spott jetzt einen Engel schicken, der mir vor Ihren Augen eine Ohrfeige gibt. - Huschwadel erhebt sich, geht in aller Ruhe auf die Bühne und sagt: Einen schönen Gruß von Gott, für solche Banausen wie dich schickt Gott keine Engel, das kann der Huschwadel auch besorgen! Und dann legt er ihm die Hand an die Backe. Wenn er zugeschlagen hätte, wäre der Professor wohl Matsch gewesen. Zeuge sein, einen Gruß von Gott weitergeben, das hat kraftvoll, schlicht und handfest der Huschwadel getan. Er hat nicht viele Worte gemacht, keine großen Reden gehalten, aber sein Zeugnis abgelegt. Er hat seinen Auftrag gesehen und ist ihm nachgekommen. Jesus sagt einfach: Ihr werdet. Es ist eine Verheißung. So ist es. Wir können da ganz normal und locker und unverkrampft mit umgehen. Es wird so sein. Es wird wirklich Seite - 11 -

Apostelgeschichte 1,3-12 - Himmelfahrt 2010 St.Markus 12 so sein. Das ist mir wichtig. Denn der Zeugendienst ist wichtig. Mission ist wichtig. Das muss sein. Aber es ist kein Krampf. Die Voraussetzung für den Zeugendienst ist keine besondere Leistung. Die einzige Frage an Dich ist: Kennst Du Jesus? Hattest eine Erfahrung des Glaubens, eine Begegnung mit Jesus. Dann bist Du Zeuge. Es geht nicht um eine besondere Wirksamkeit aus eigener Kraft. Ihr werdet es sein. Es ist so, es wird so sein. Wartet nur darauf, sagt seinen Jüngern. - Das ist unsere Sache, die Offenheit für das, was Jesus verheißt, darauf zu warten, den Geist und die Kraft und den Zeugendienst bejahen und annehmen. Kurz, knapp und präzise ist die Anweisung Jesu. Jetzt seid Ihr dran. Das ist wie im Physikunterricht. Der Lehrer hat den Versuch vorgemacht und erklärt. Den Schülern raucht der Kopf oder sie schlafen ein. Dann heißt es: Jetzt seid ihr dran. Schüler experimentieren. Jetzt wird s spannend. Selber eine Sache ausprobieren und sehen, wie es läuft. Selber losgehen hieß es bei den Jüngern, und heißt es für uns: Zeuge sein. Seite - 12 -

Apostelgeschichte 1,3-12 - Himmelfahrt 2010 St.Markus 13 Das kriege ich nie hin, denken manche Schüler, solange sie beim Lehrer zusehen. Aber wenn sie es ausprobieren und auch Hilfen bekommen, machen sie die Erfahrung: es klappt. Vielleicht denkst Du auch - ebenso wie ich: Ich bin doch nicht Jesus. So wie er leben und Menschen ansprechen, kann ich nicht. Das war bei den Jüngern auch nicht so, wie bei Jesus. Unser Zeugendienst muss auch nicht so sein. Aber wir dürfen die Erfahrung machen: Es funktioniert. Jesus hat ja den heiligen Geist als Helfer verheißen. Als Jugendlicher hatte ich bei einem Mitarbeiterseminar jede Menge Einwände gegen einen schlichten Zeugendienst, das müsste doch alles viel tiefer bedacht, ausdiskutiert und mit den Menschen besprochen werden und nicht einfach nur bezeugt. Als wir dann einfach losgeschickt wurden, traf ich in der Stadt als schlichter Schüler an einen pensionierten Schulleiter. Er war mir intellektuell haushoch überlegen. Seine Fragen und Einwände musste ich mir erst erklären lassen. Aber er hörte sich das schlichte Zeugnis an und wollte vom philosophischen Denken zum persönlichen Seite - 13 -

Apostelgeschichte 1,3-12 - Himmelfahrt 2010 St.Markus 14 Glauben kommen und sprach ein Gebet, in dem er Jesus sein Leben übergab. Jesus beauftragt nur zum Zeugendienst. Es geht wirklich, sonst gäbe es keine weltweite Kirche. Jesus verlässt sich darauf. Er hat uns beauftragt und seinen Geist gesandt. Der Geist macht zu Zeugen. Was kannst Du bezeugen? Du kannst Deinen Glauben bezeugen. Du kannst bezeugen, was Du auf Deinem Weg im Glauben erlebt hast. Du kannst Jesus als Herrn bezeugen. Wenn Du feststellst: Ich weiß nicht, was ich bezeugen kann, dann prüfe Deine Beziehung zu Jesus. Hast Du Dein Leben ihm anvertraut. Bist Du offen für seine Führung und seine Wege. Es geht hier um Glaube konkret, um ein Leben mit Jesus. Himmelfahrt bedeutet, Jesus ist nicht weg, sondern gerade weil er aufgefahren ist in den Himmel, kann er für uns da sein und wir können seine Gegenwart erleben. Er ist der Herr. Er will Dein Herr sein. Wenn Du das erlebst, kannst Du es bezeugen. Amen. Jesus Christus herrscht als König EG 123,6+8+9+11 Gebet, Vaterunser, Segen Geh unter der Gnade L 1 Seite - 14 -