BAD TÖLZ Bürgerversammlung 2016

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Transkript:

STADT BAD TÖLZ Bürgerversammlung 2016

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, wie die Jahre zuvor, erhalten Sie wieder im Vorfeld der Bürgerversammlung diesen Rechenschaftsbericht. Sie können sich damit schon vorab über die kommunalen Aufgaben und die Tätigkeiten der Stadtverwaltung und der städtischen Einrichtungen informieren. Im vergangenen Jahr konnten durch die vertrauensvolle und sachorientierte Zusammenarbeit im Stadtrat sowie die professionelle Arbeit der Stadtverwaltung viele Projekte verwirklicht oder vorangetrieben werden. Manches davon haben Sie sicher schon in den Tölzer Stadtnachrichten gelesen, die wir seit 2012 im zwei bis drei Monatsrhythmus herausgeben. Noch aktueller erfahren Sie alle Entscheidungen der Stadtratsgremien natürlich in den Sitzungen. Gerne lade ich Sie deshalb ein, an den öffentlichen Sitzungen des Stadtrats und der Ausschüsse teilzunehmen. Während des Rathausumbaus finden die Sitzungen des Stadtrats im Feuerwehrhaus, die der Ausschüsse in der Jahnschule statt. Die Termine, Tagesordnungspunkte und Beschlüsse können Sie jederzeit im Bürgerinformationssystem der Internetseiten www.bad-toelz.de Bürger entnehmen, nachlesen und verfolgen. Mit vielen Tölzer Bürgerinnen und Bürgern konnte ich in der Vergangenheit bei Veranstaltungen, Bürgermeistersprechstunden und anderen Anlässen sprechen und ihre Anliegen entgegennehmen. Es ist mir weiterhin wichtig, Ihre Meinung zu erfahren. Darum bitte ich Sie, nutzen Sie den Kontakt mittels E-Mail über die Adresse buergermeisterbuero@bad-toelz.de, bzw. das Kontaktformular auf der städtischen Homepage oder wenden sich an das Büro des Bürgermeisters, telefonisch unter 504-111 oder per Fax unter 504-109. Liebe Tölzerinnen und Tölzer, nicht nur die aufgeführten Punkte im Rechenschaftsbericht, auch viele andere Themen gibt es, die auf der Bürgerversammlung diskutiert und besprochen werden könnten. Ich lade Sie deshalb sehr herzlich ein, kommen Sie zur Bürgerversammlung am Donnerstag, den 21. April 2016, um 19:00 Uhr ins Tölzer Kurhaus. Nicht eine einzelne Person, sondern nur eine gute Gemeinschaft kann die anstehenden Aufgaben und Probleme lösen. Es wäre deshalb schön, wenn Sie uns bei unserem Auftrag, die Stadt Bad Tölz erfolgreich in die Zukunft zu führen, weiterhin unterstützen. Herzlichst Ihr Josef Janker Erster Bürgermeister

Inhaltsverzeichnis Seite Bevölkerungsentwicklung 3 Friedhofsverwaltung 4 Standesamt 5 Schulen und Kinderbetreuung 6 Haushalt und Finanzen 8 Mehrgenerationenhaus 12 Tölzer Jugendförderung 14 Sing- und Musikschule 16 Volkshochschule 18 Stadtbibliothek 19 Stadtarchiv 21 Stadtmuseum 22 Stadtmarketing, Tourismus- und Wirtschaftsförderung 24 Planetarium 29 Tölzer Marionettentheater 30 Stadtbauamt: 32 -Objektplanungen -Straßen- und Brückenbau 34 -Kanalbau / Abwasser / Hochwasserschutz / Abfallbeseitigung 35 -Betriebshof 36 Verkehrsentwicklungsplan 38 Stadtwerke 39 Asklepios Stadtklinik 41 Josefistift 44 Personal & Organisation 45 Ehrungen 48 Fairtrade Stadt Bad Tölz 49 Städtepartnerschaften 50 Ausschüsse und Gremien des Stadtrats 51 Der Tölzer Stadtrat 52 Impressum: Rechenschaftsbericht der Stadt Bad Tölz; Ausgabe vom April 2016, Auflage: 10.000 Herausgeber: Stadt Bad Tölz, vertreten durch Ersten Bürgermeister Josef Janker Autoren: Armin Ebersberger, Bettina Emmrich, Martin Englert, Silke Furmanek, Christian Fürstberger, Hilde Heufelder, Elisabeth Hinterstocker, Brita Hohenreiter, Christopher Horn, Rita Knollmann, Sebastian Lindmeyr, Albert Maly-Motta, Andreas Nehm, Klaus Pelikan, Telsche Peters, Harald Roßberger, Claudia Salamon, Melanie Sappl, Florian Schallhammer, Sebastian Scheidl, Alexander Schindler, Wolfgang Steger, Hannes Strunz, Falko Wiesenhütter Fotos: Archiv der Stadtverwaltung, Marionettentheater, MGZ, Asklepios Stadtklinik 2

Bevölkerungsentwicklung Am 31.12.2015 waren 19.040 Einwohner mit Hauptwohnsitz in Bad Tölz gemeldet. Folgende Übersicht zeigt die Einwohnerentwicklung der letzten Jahre (jeweils am 31.12. mit Hauptwohnung gemeldete Personen, Datenbestand fortschreibend, laut Datenerfassungsprogramm der Stadt Bad Tölz): 21000 20000 19000 18000 17000 16000 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Jahr Bevölkerungsbewegungsstatistik 2015 (nur Hauptwohnsitze in Bad Tölz Mit Nebenwohnungen waren am 31.12.2015 in Bad Tölz 341 Personen angemeldet. Neubürgerempfang Am 11. März und am 25. November 2015 begrüßten im Mehrgenerationenhaus Bürgermeister, Stadträte, Mitarbeiter der Stadtverwaltung und des Mehrgenerationenhauses insgesamt 86 Bürger, die im vergangenen Jahr nach Bad Tölz gezogen sind. Die Neubürger freuten sich über die herzliche und informative Begrüßung und signalisierten z.t. spontan die Bereitschaft, sich ehrenamtlich für die neue Heimat zu engagieren. Die nächsten Neubürgerempfänge finden am Mittwoch, den 15. Juni und 9. November 2016 im Mehrgenerationenhaus statt. Um Anmeldung im Büro des Bürgermeisters wird gebeten: buergermeisterbuero@bad-toelz.de oder Tel. 504 111. 3

Herkunftsstatistik der ausländischen Einwohner: Friedhofsverwaltung Sterbefälle in Bad Tölz: Statistik 2015 (Werte Vorjahr in Klammern) lt. Beurkundung Standesamt 384 (357) Beerdigungen 80 (85) Urnenbeisetzungen 120 (135) Überführungen 209 (312) 4

Standesamt Eheschließungen Im vergangen Jahr wurde Bad Tölz seinem Ruf als Hochzeitshochburg im Oberland wieder gerecht. Im Standesamtsbezirk Bad Tölz gaben sich 216 Paare des Ja-Wort. Dies bedeutet, dass mehr als ein Viertel aller Ehen im Landkreis beim Standesamt Bad Tölz geschlossen wurden (28,53%). Anzahl der Trauungen im Landkreisvergleich* * Standesämter ab 30 Trauungen pro Jahr Die Nachfrage nach Trauungen außerhalb des Rathauses war so groß wie nie zuvor. Insgesamt 74 Paare (Vorjahr 46) haben die vom Standesamt Bad Tölz angebotenen Trauräume gemietet (Weißes Salettl im Kurhaus 47, Historischer Sitzungssaal im Stadtmuseum 18, Planetarium 9). An 25 Samstagen gaben sich insgesamt 54 Paare das Ja-Wort. Personenstandsfälle vom 01.01.2015-31.12.2015 5

Vornamenstatistik der Geburten: Diese Vornamensstatistik betrifft nur den Standesamtsbezirk des Standesamtes Bad Tölz. Im Gegensatz zu den bundeseinheitlichen Statistiken werden überwiegend bodenständige Vornamen vergeben. Ausgefallene und ausländische Vornamen sind durch das Standesamt vor der Beurkundung zu prüfen. Schulen und Kinderbetreuung Die Tölzer Grund- und Mittelschulen Aufgrund des verstärkten Zuzugs sind die Schülerzahlen im vergangenen Jahr wieder angestiegen. Im Jahr 2015 wurden auch etwa 60 Asylbewerberkinder in Bad Tölz beschult, einige davon in einer sogenannten Übergangsklasse. In Übergangsklassen werden die Schülerinnen und Schüler jahrgangsübergreifend vor allem im Fach Deutsch unterrichtet, um anschließend in die jeweiligen Regelklassen wechseln zu können. Seit Beginn des Schuljahres 2015/2016 wird die Übergangsklasse an der Grund- und Mittelschule Bad Tölz-Süd erstmalig im Ganztagsbereich angeboten. 6

Dass die Ganztagsangebote an den Schulen grundsätzlich verstärkt wahrgenommen werden, zeigt sich unter anderem darin, dass im aktuellen Schuljahr an der Südschule eine zweite Ganztagsklasse in der Jahrgangsstufe 5 gebildet wurde, um die Nachfrage decken zu können. Auch an der Jahn-Grundschule hat sich das Ganztagsangebot mittlerweile etabliert und wird immer mehr nachgefragt. Kinderbetreuung: Belegung der Kindertagesstätten im Stadtgebiet: Um die Träger der Kindertagesstätten bei der Qualitätsentwicklung zu unterstützen, hat der Freistaat Bayern die Förderbeträge 2015 deutlich erhöht. Die Ausgaben für die kindbezogene Förderung sind unter anderem deshalb noch einmal gestiegen und lagen in Bad Tölz 2015 erstmals über 4 Mio.. Rund 54 Prozent dieser Summe wird vom Freistaat Bayern übernommen. Da seit dem Neubau der Kinderland Krippe auf der Flinthöhe ausreichend Krippenplätze in Bad Tölz vorhanden sind und eher wieder Bedarf an Plätzen im Kindergartenbereich besteht, hat die Kindertagesstätte der Lebenshilfe ihre Unterstützung angeboten und die bislang als Krippe geführte Außengruppe in der Peter-Freisl-Straße zu Beginn des Kindergartenjahres 2015/2016 in eine Kindergartengruppe für über 3-jährige Kinder umgewandelt. Schwimmkurse Seit der Einführung 2013 bis Ende 2015 haben rund 250 Kinder bei Schwimmmeister Reinhard Oberleitner im Tölzer Hallenbad das Schwimmen gelernt, viele davon haben das Seepferdchen abgelegt und das alles auf Kosten der Stadt. Die rund 8000 Euro pro Jahr sind nach Meinung des Bürgermeisters und der Stadtverwaltung gut und sicher angelegt. Die Schwimmkurse werden allen Tölzer Kindern ab 5 Jahren bis zum Schuleintritt gezahlt, wenn sie mindestens 8 der 10 Schwimmstunden absolviert haben. Die Anmeldungen laufen über die Kindergärten und Schwimmmeister Oberleitner, Telefon 797206 im Tölzer Hallenbad. 7

Haushalt und Finanzen Der Haushalt 2015 wurde vom Stadtrat am 17. März 2015 mit einem Volumen von 47.000.000 im Verwaltungs- und 12.270.000 im Vermögenshaushalt genehmigt. Aufgrund von größeren Projekten, die erst nach der Haushaltsaufstellung 2015 bekannt wurden, hat der Stadtrat am 28.September 2015 einen Nachtragshaushalt beschlossen. Dadurch hat sich das Volumen im Verwaltungshaushalt auf 48.170.000 und im Vermögenshaushalt auf 17.060.000 erhöht. Die Einkommensteuerbeteiligung (inkl. Einkommensteuerersatz) als wichtigste städtische Einnahmequelle ist mit Gesamteinnahmen von ca. 10,90 Mio. gegenüber dem Jahr 2014 (10,23 Mio. ) weiter angestiegen. Die Gewerbesteuereinnahmen der Stadt Bad Tölz sind im Jahr 2015 um 0,35 Mio. auf 7,00 Mio. (2014 7,35 Mio. ) gesunken und unterschreiten das Rekordergebnis des Jahres 2012 (8,48 Mio. ) damit wieder deutlicher. Obwohl sich die Gewerbesteuereinnahmen in den letzten Jahren bei einem Wert zwischen 6 Mio. und 7 Mio. einpendeln und damit deutlich über den langjährigen Ergebnissen früherer Jahre von 2,7 Mio. bis 4,4 Mio. liegen, leidet der Haushalt der Stadt Bad Tölz immer noch an einer grundsätzlichen Strukturschwäche. Diese ist begründet in der Prägung von Bad Tölz als Fremdenverkehrsort. Bei einem strukturell normalen Haushalt sind die Gewerbesteuereinnahmen in etwa gleich hoch wie die Einkommensteuerbeteiligung, wovon Bad Tölz immer noch weit entfernt ist. Bei der Gewerbesteuer ist auch künftig mit Schwankungen zu rechnen. Bei der Kreisumlage sank der Hebesatz im Jahr 2015 gegenüber dem Vorjahr um 1,0 Prozentpunkte auf 53,0 % (Vorjahr 54,0 %). Durch die Senkung des Hebesatzes und wegen der, aufgrund der geringeren Gewerbesteuereinnahmen des Jahres 2013, wieder gesunkenen Umlagekraft für 2015, ergab sich eine Kreisumlage von 7.943.800 (Vorjahr 8.915.300 ) und damit im Vergleich zum Jahr 2014 ein Minderaufwand von 971.500. Bei gleicher Umlagekraft wie 2014 hätte sich durch die Reduzierung des Umlagesatzes nur eine Minderausgabe von 165.100 ergeben. 8

Entwicklung der Kreisumlage: Erfreulich ist der weitere Rückgang der Verschuldung um 551.646 gegenüber dem Vorjahr auf nunmehr 6.015.435. Damit liegt die Pro-Kopf-Verschuldung der Stadt bei etwa 47 % des Landesdurchschnitts. Im Jahr 2016 wird die Verschuldung der Stadt jedoch stark ansteigen, da dann die im Haushaltsplan 2015 und im Haushaltsplan 2016 eingeplanten Darlehen von insgesamt 6.700.000 tatsächlich aufgenommen werden. Von diesen Gesamtdarlehen werden 4,2 Mio. für die Errichtung der Gemeinschaftsunterkunft an der Anton-Höfter-Straße verwendet. Die Finanzierung des Schuldendienstes (Zins und Tilgung) kann künftig zum größten Teil aus den Mieteinnahmen bestritten werden. Zudem handelt es sich um Förderdarlehen mit sehr günstigen Zinssätzen. Auch die restliche Darlehensaufnahme von 2,5 Mio. erfolgt mit günstigen Zinssätzen. Mit einem Zinsaufwand von 237.900 wird der Haushalt daher auch im kommenden Jahr 2016 nur in einem verträglichen Maße belastet (Vorjahr 238.853 ). 9

Welche Beträge 2015 in den Haushalt für schulische, gemeinnützige und sportliche Zwecke eingeplant wurden zeigt folgende Übersicht: 10

Soziale Stiftungen und Unterstützungsleistungen Von Stiftungen, Vermächtnissen und aus dem Spendenkontingent der Stadtwerke GmbH wurden in 2015 folgende Beträge ausgeschüttet: Daneben wird das Bruderhaus, ein traditionelles Sozialwohnheim für Tölzer Bürger, von der Paul-Moderegger-Stiftung betrieben und unterhalten. Erwähnt sei an dieser Stelle auch der Nachlass von Walburga Madersbacher. Frau Madersbacher hat der Stadt einen Betrag in Höhe von 35.000, der für soziale Zwecke verwendet werden soll, vermacht. Die Stadt hat den Betrag einer Rücklage zugeführt und wird dessen Erträgnisse entsprechend dem Willen der Erblasserin verwenden. Alle genannten Einrichtungen tragen in hohem Maße zur sozialen Stadt Bad Tölz bei, sie sind gewissermaßen das soziale Auffangbecken für Bad Tölz. In Zeiten knapper Haushaltslagen sind sozialbewusste Bürger wie das Ehepaar Greiner, Maria Much, Paul Moderegger oder Walburga Madersbacher, die ihr Vermögen an die Allgemeinheit weitergeben von unschätzbarer Wichtigkeit, wofür die heutige Generation allen Stiftern zu großem Dank verpflichtet ist. 11

BRK Mehrgenerationenhaus Bad Tölz Wie in allen sozialen Bereichen hat auch im BRK Mehrgenerationenhaus die Asyl -Thematik großen Einfluss auf die tägliche Arbeit genommen. Bestimmend war und ist die Aufgabe, die Bedürfnisse der in Bad Tölz Schutzsuchenden mit den hiesigen Begebenheiten zusammen zu bringen. Schwerpunkt dabei ist alles, was sich um die Sprache dreht und wie der Alltag in unserem für die Flüchtlinge fremden Land zu bewältigen ist. Was begeistert, ist die große Bereitschaft in der Bevölkerung, Hilfe und Unterstützung zu geben. Im vergangenen Jahr haben sich ganz ohne großen Aufruf weiter sehr viele, hoch engagierte und verantwortungsvolle Bürgerinnen und Bürger gefunden, die bereit sind, Deutschunterricht zu geben, Kindern und Jugendlichen zu helfen, sich im schulischen Alltag zurecht zu finden und ganze Familien zu begleiten - selbst in sehr schwierigen Situationen. Wie schon erwartet, stieg im Laufe des Jahres der Bedarf an ehrenamtlichen Mitarbeitern. Es konnten die bereits bestehenden Angebote für Asylbewerber weiter ausgebaut werden: inzwischen gibt es sechs regelmäßige Deutschkursangebote. An vier Orten bekommen 24 Kinder aus den verschiedenen Grundschulklassen Hausaufgabenbetreuung und 22 Jugendliche aus der Mittelschule Unterstützung in ihrer Studierzeit im Unterrichtsablauf. Es konnte z.b. ein Schwimmkurs organisiert werden und die Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen wurde weiter ausgebaut. Die Arbeit der Hausaufgabenbetreuer an sich ist mit sehr viel Zeit, Liebe und vor allem Geduld verbunden. Kinder von Asylbewerbern, die im schulpflichtigen Alter sind, müssen so bald wie möglich eingeschult werden. Die Zuordnung der Klassenstufe erfolgt nach dem Alter der Kinder und damit steht das Lernpensum fest. Der Leistungsdruck ist hoch und es prallen Welten aufeinander. Jede Seite, Schule wie Kinder, versuchen so gut wie möglich zurecht zu kommen. Mit dem vermehrten Zuzug stieg auch der Bedarf an Unterstützung für klassische Familienverbände weiter an. Und das ist mit eine der intensivsten Aufgaben, der sich neben ausgebildeten Familienpaten auch Familienbegleiter widmen. Mit sehr viel Zeitaufwand und engstem Anschluss an das tägliche Geschehen sind hier die ehrenamtlichen Begleiter auf Zeit sehr gefordert. Das BRK Mehrgenerationenhaus ist ursprünglich im Jahr 2008 mit ganz anderen Themen angetreten, die auch weiterhin verfolgt werden. Auch sie wachsen stetig. Die Krabbelgruppen, bei denen sich Mamas und Papas mit ihren Kleinsten ungezwungen in den gemütlichen Räumen im BRK Mehrgenerationenhaus treffen und austauschen können, werden weiter sehr gut angenommen. Weitergeführt werden auch drei Vormittage mit den Spielgruppen, bei denen die jüngsten Besucher auf die Zeit in den Kindertagesstätten vorbereitet werden. Im Fokus steht dabei, erste soziale Kontakte zu knüpfen, erstes Basteln um damit auf spielerische Art motorisch gefördert zu werden, aber auch ganz viel in der freien Natur sein, im wunderschönen Klostergarten herumtollen und einfach wirklich Kind sein dürfen. Beliebt sind nach wie vor auch die beiden Mittagstische, die von ehrenamtlichen Köchinnen und Köchen wundervoll und mit viel Liebe gestaltet werden. 12

Eine Vielzahl von kleinen und großen Angeboten, die hier gar nicht alle aufgezählt werden können, belebt den Jahreslauf im BRK Mehrgenerationenhaus. Maßgabe ist dabei, das anzubieten, was den sich bereitwillig engagierenden Ehrenamtlichen auch selbst Freude macht. Den notwendigen organisatorischen Teil geben die hauptamtlichen Mitarbeiter des BRK dazu. Sie sorgen für gemütliche Räume, fachliche Unterstützung, offene Ohren für den Kummer und die Sorgen der ehrenamtlichen Mitarbeiter und Hilfe, wenn es Probleme gibt. Sie halten auch den Kontakt zu den anderen professionellen Einrichtungen, der Asylsozialberatung, der Familienförderstelle im Landratsamt, dem Sozialamt, dem Jugendamt, der Sozialplanung der Stadt Bad Tölz und vielem mehr. Diese Aufgaben sind im Jahr 2015 so groß geworden, dass mit der bisherigen personellen Besetzung weder die Qualität noch der Umfang auf Dauer gewährleistet werden konnte. 220 ehrenamtliche Mitarbeiter engagierten sich 2015 in den verschiedensten Feldern, mit ihren ganz unterschiedlichen Fähigkeiten. Das passierte insgesamt in rund 24.000 Stunden über das Jahr verteilt. Ein unglaublicher, engagierter Einsatz, wofür wir alle sehr dankbar sind und ohne den die sozialen Aufgaben in der Stadt Bad Tölz nicht bewältigt worden wären. Mit Unterstützung der Stadt Bad Tölz wurde im Oktober 2015 eine zusätzliche Vollzeitstelle mit dem Schwerpunktthema Asyl eingerichtet und somit wieder Luft für das Tagesgeschäft geschaffen. Der Fokus im Mehrgenerationenhaus konnte wieder auf die gesamte Bürgerschaft gerichtet werden. Die Aufgabe, Jung und Alt zusammen zu bringen bleibt weiter Hauptthema im BRK Mehrgenerationenhaus. Wie sehr jede Altersgruppe von diesem Ansatz profitiert, lässt sich nicht in Zahlen ausdrücken. Die Mitarbeiter des MGZ dürfen den Erfolg der täglichen Arbeit aber in den Augen und einem dankbaren Lächeln der Besucher sehen und daran, wenn es einem Schützling gelingt, den Schritt in ein selbständiges Leben zu schaffen. Weitere Infos unter www. mgh@kvtoel.brk.de Das Team im Mehrgenerationenhaus Bad Tölz: Gabi Steinbacher, Georgine Auer, Rita Knollmann, Esther Rein, Elisabeth Eberth, Elke Hoppe 13

Tölzer Jugendförderung Gelingende professionelle kommunale Jugendarbeit ist deutlich mehr, als ein Jugendzentrum zu betreiben. Es ist vielmehr der ausgewogene Mix aus Sport-, Kultur-, Bildungs-, und Freizeitangeboten einer Kommune, die sie zu einem attraktiven Ort für Kinder und Jugendliche macht. Kinder und Jugendliche, egal welcher Herkunft, identifizieren sich stark mit ihrem unmittelbaren sozialen Umfeld. Gerade unter diesem Aspekt muss es uns ein Anliegen sein, die Arbeit mit und die Angebote für diese Zielgruppe fachlich fundiert und mit einer richtig verstandenen Vorbildfunktion zu gestalten. Es wird zukünftig immer mehr an Relevanz gewinnen, dass wir die Kinder und Jugendlichen wieder mitgestalten lassen. Dabei bedürfen wir aber auch der notwendigen Strukturen und einem großen Maß an Spontanität: Jugendliche sind Sofortisten wenn sie sich für eine Sache engagieren, dann wollen sie sofort handeln und nicht von Verwaltungsstrukturen ausgebremst oder auf einen späteren Zeitpunkt vertröstet werden. Hier wiederum liegt die große Herausforderung für die Profis der Jugendarbeit vor Ort. Die Rahmenbedingungen müssen im oben genannten Sinne immer wieder an die sich verändernde Lebenswirklichkeit der Kinder und Jugendlichen angepasst und vor allem sehr transparent gemacht werden. Mit der sozialräumlichen Orientierung, der stets aktuellen Projektarbeit und der Einbeziehung der Kinder und Jugendlichen in die Programmgestaltung gelingt der Tölzer Jugendförderung eine sehr moderne und richtungweisende Arbeit. 14 Das Team der Tölzer Jugendförderung

Die Tölzer Jugendförderung 2015 in Zahlen Die Tölzer Jugendförderung ist eine Einrichtung der Stadt Bad Tölz. Hier arbeiten vier hauptamtliche Sozialpädagoginnen und -pädagogen mit insgesamt 3,5 Stellen. Alle vier haben sich inhaltlich spezialisiert und sind absolute Profis auf Ihrem jeweiligen Gebiet. Diese werden von ca. 30 ehrenamtlichen Helfern mit sehr viel Engagement unterstützt. Wir betreiben und unterhalten im Stadtgebiet verteilt drei Räume, die für die Offene Kinder- und Jugendarbeit der Stadt Bad Tölz bestens geeignet sind. Das Tölzer Jugendcafé in der Hindenburgstraße ist das Stammhaus der Jugendförderung. 194 Öffnungstage bei 20 Stunden pro Woche bis zu 80 Besuchern pro Tag im Alltagsbetrieb ca. 150 Besucher bei Sonderveranstaltungen ca. 30 ehrenamtlich Aktive Das Bürgerhaus an der General-Patton-Straße ist der Treffpunkt für die Kids aus dem Tölzer Süd-Osten 167 Öffnungstage bei 11,5 Stunden pro Woche ca. 25 Besucher pro Tag im Alltagsbetrieb ca. 15 ehrenamtlich Aktive Der neue Raum am Vichy-Platz - der WeltRaum - öffnete am 10. Februar 2016 seine Türe. Hier finden neben der Tölzer Jugendförderung auch die gemeinsame Arbeit des Arbeitskreises Senioren, die Kulturarbeit sowie ganz viele Angebote der Integration der diversen in Tölz lebenden Kulturen aus aller Welt ihren Platz. Das Jahr 2015 war für die Tölzer Jugendförderung von der großen Aufgabe dominiert, Angebote zu entwickeln, die dazu beitragen, die vielen in Bad Tölz angekommenen Flüchtlinge und Asylbewerber sinnvoll in den Alltag und in die Arbeit mit den Tölzer Kindern und Jugendlichen zu integrieren. Dabei gibt es viele von anderen Strukturen übernommene Aufgaben rund um die Themen Wohnen, Schule, Ausbildung, usw Der wichtigste Anteil der Integrationsarbeit aber, die Wertbildung und das Verständnis und die Akzeptanz unserer Werthaltungen und Normen in Bad Tölz, war und ist die Aufgabe der offenen Kinder- und Jugendarbeit. Diese Aufgabe haben die Kolleginnen und Kollegen der professionellen Jugendarbeit sehr engagiert und mit großer Bereitschaft angenommen und waren stets bereit, neue Wege in der täglichen Arbeit mitzugehen. Der Zugang war, ganz bewusst alle Angebote der Jugendförderung für alle jungen Menschen in Bad Tölz, egal welcher Herkunft, zu öffnen. In den Fällen, wo Sprache nicht weiterhalf, ist man sich eben im Tun begegnet. 15

So bietet das Team der Tölzer Jugendförderung jeden Dienstagnachmittag an der Gruppenunterkunft für Asylbewerber, dem ehemaligen Hotel Jodquellenhof, Spiel-, Sport- und Mitmachaktionen an. Wichtig ist hier besonders mit den dort lebenden Kindern und mit deren Eltern in Kontakt zu kommen und ein vertrauensvolles Verhältnis aufzubauen. Die Kinder und Jugendlichen können sich und die Kultur in Oberbayern in einem sicheren, betreuten Rahmen bei Spiel und Sport kennenlernen, sich miteinander messen und ausagieren und werden gleichzeitig spielerisch mit hiesigen Wertvorstellungen, wie z.b. fair play oder dem adäquaten Umgang mit Sieg und Niederlage vertraut gemacht. Durch den persönlichen Kontakt ist es den Profis der Jugendarbeit möglich, die Einzelnen quasi an die Hand zu nehmen und an individuell passende Angebote in den Einrichtungen der Jugendförderung, innerhalb des Projekts OPEN Haus SPORT und in der Tölzer Vereinslandschaft heranzuführen. Auf diese Art wird ein wichtiger Beitrag zur möglichst raschen und umfassenden Integration unserer neuen Mitbürger und Mitbürgerinnen geleistet. Dieses Angebot ist offen für alle Kinder und Jugendlichen aus Bad Tölz wir freuen uns über jede Unterstützung! Daneben fanden auch die geschlechtsspezifischen Angebote vor allem im Rahmen der Mädchenarbeit wieder sehr großen Anklang. Insgesamt konnten hier 79 Mädchen erreicht werden, die 608 mal an den Angeboten teilgenommen haben. Auch für die Buben war einiges geboten. Sie konnten bei Aktionen wie Mann oder Memme, beim Jungstag oder beim HipHop für Jungs unter sich sein und mit den Kollegen Männerthemen besprechen. Mehr auf der Internetseite: www.jugendfoerderung.info Sing- und Musikschule Bad Tölz Die Sing- und Musikschule Bad Tölz ist eine kulturelle Begegnungsstätte für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, welche sich der gesellschaftlichen Aufgabe der Erziehung, Bildung und Nachwuchspflege im Bereich der Musik widmet. Im vergangenen Jahr haben 39 künstlerisch und musikpädagogisch qualifizierte und staatlich geprüfte Lehrkräfte rund 900 Schülerinnen und Schüler auf dem jeweiligen Entwicklungsstand abgeholt und sich darum bemüht, ein individuell passendes Paket aus Fordern und Fördern anzubieten. Als öffentliche Einrichtung will die Sing- und Musikschule Schülerinnen und Schülern zu einem lebendigen, persönlichen und ausdrucksstarken Musizieren befähigen und die Grundlage für eine lebenslange Beschäftigung mit Musik schaffen. Breitenarbeit und Begabtenförderung werden entsprechend der Vorgaben der Bayerischen Singund Musikschulverordnung in folgenden Bereichen geleistet: Musikalische Grundfächer, Instrumentalfächer (Streich-, Holzblas-, Blechblas-, Saiten-, Schlag- und Tasteninstrumente). Vokal-, Ensemble- und Ergänzungsfächer runden das Angebot der Sing- und Musikschule ab. 16

Durch umfangreiche Zusammenarbeit mit allgemein bildenden Schulen, Staatlichem Schulamt, Kindertagesstätten, Kindergärten, evangelischer Kirche, katholischer Kirche, Tourist-Info, Tölzer Stadtkapelle, Tölzer Jugendstadtkapelle, sozialen, pädagogischen und kulturellen Einrichtungen, Seniorenwohnheimen, Lebenshilfe, Verbänden, Ausbildungsinstituten, professionellen Orchestern, Theater, Künstlern, Presse, Medien und Stadtverwaltung konnten auch im vergangenen Jahr Kräfte gebündelt und viele Menschen in verschiedensten Einrichtungen und Bereichen erreicht werden. Auftritte bei ungezählten öffentlichen Veranstaltungen haben im vergangenen Jahr die Ausbildung von Schülern unterstützt und begleitet. Großveranstaltungen der Sing- und Musikschule (Orchesterkonzerte, Musiktheater, Konzerte der Bigband, Konzerte von Wettbewerbsteilnehmern, Klassik für Schüler, Kammermusikkonzerte, Sonatenabend, Musiktheater, Musik zum Advent, Tölzer Adventssingen u.a.) sowie die maßgebliche Beteiligung an Veranstaltungen anderer Einrichtungen haben tausenden Besuchern Nachweis der Leistungsfähigkeit von Schülern, Lehrern und Einrichtung gegeben. Über den regulären Musikunterricht hinaus wurden diverse Möglichkeiten der speziellen Förderung angeboten. So haben sich dutzende Schüler erfolgreich an Freiwilligen Leistungsprüfungen des Verbandes Bayerischer Musikschulen und an Wertungsspielen des Musikbundes Ober/Niederbayern beteiligt. Zahlreiche Schüler wurden beim Wettbewerb von Jugend musiziert auf Regional-, Landes- und Bundesebene für ihre Leistungen mit ersten Preisen bedacht, andere Schüler wurden an Gymnasien auf die theoretischen und praktischen Prüfungen im Abiturfach Musik vorbereitet. Schüler des musischen Zweigs am Tölzer Gabriel-von-Seidl-Gymnasium wurden von den Lehrkräften der Sing- und Musikschule betreut und ebenfalls auf Prüfungen vorbereitet. Workshops, Seminare und Probenwochenenden dienten der Vertiefung der bereits vorhandenen Kenntnisse. Maßgeblich finanziert durch Schulgeldzahlung der Schüler/Eltern, städtische Unterstützung, staatliche Förderung, Spenden und sonstige Mittel, erfährt die Einrichtung flankierende Unterstützung durch die Stiftung zur Förderung der gemeinnützigen Ziele der Sing- und Musikschule Bad Tölz e.v.. Die seitens der Stadt Bad Tölz und der Tourist-Information im Jahr 2010 initiierte Neuausrichtung des musikalischen Veranstaltungsprogramms für Einheimische und Gäste wurde mit der Veranstaltungsreihe Bad Tölz Stadt mit der besonderen Note bereits in der fünften Saison maßgeblich von Kräften der Sing- und Musikschule gestaltet. Dabei wurden im vergangenen Jahr erneut mehr als einhundert Konzerte von zahlreichen begeisterten Zuhörern besucht. Seit Beginn des Schuljahres 2014/2015 ist die Sing- und Musikschule Ausbildungsbetrieb für die Ausbildung zum Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement. Darüber hinaus wurde im vergangenen Jahr mehreren jungen Menschen die Möglichkeit eröffnet, ein jeweils einwöchiges Praktikum zu absolvieren und betriebliche Abläufe kennenzulernen. Weitere und stets aktuelle Infos finden Sie im Internet: "http://www.musikschule-toelz.de" 17

Volkshochschule Mit einem vielfältigen Angebot hat die Volkshochschule Bad Tölz auch 2015 die Bildungsmöglichkeiten und Lerninteressen von vielen Menschen berücksichtigt. Im vergangenen Jahr wurden über 700 Kurse und Veranstaltungen angeboten. Wissenshungrige konnten wieder aus einer Vielfalt von Angeboten wählen. Als großer Erfolg erwies sich der neue Internetauftritt, der mit einem klaren, modernen Design, zeitgemäße Internet-Funktionen bietet. Seither melden sich über die Hälfte der Kursteilnehmer von zuhause aus an. Selbstverständlich sind nach wie vor die Anmeldungen mit den Anmeldeformularen per Post, Fax oder auch persönlich mit Beratung in der Geschäftsstelle der VHS im Greiner-Kulturhaus möglich! Die meisten Teilnehmer interessierten sich für die Bereiche Gesundheit und Sprachen. Mit der Erfahrung, Kompetenz und flächendeckenden Präsenz ist die Volkshochschule ein angesehener Partner in der Gesundheitsförderung. Der großen Nachfrage entsprechend wurde das Angebot 2015 in den Bereichen Ernährung, Erkrankungen & Heilmethoden, Bewegung & Fitness, Entspannung & Körpererfahrung und Körperpflege & Kosmetik wieder erweitert. Bei den Sprachen konnten die Interessenten aus 18 verschiedenen Sprachen wählen: Deutsch als Fremdsprache, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Neugriechisch, Arabisch, Russisch, Latein, Türkisch, Polnisch, Kroatisch, Norwegisch, Tschechisch, Ungarisch, Japanisch und Chinesisch. Ein zusätzlicher Arabischkurs am Wochenende wurde aufgrund der vielen Anmeldungen eingerichtet. Der Teil "Beruf und Karriere wissen wie es geht" reichte von Buchführungs- und EDV-Kursen, Sprech- und Telefontraining bis zu Schweißkursen und dem Ausbilderlehrgang. In den Bereichen Kultur konnten sich die VHS-Teilnehmer in über 140 Veranstaltungen in den Feldern Ernährung, Tanz, Fotografie und künstlerisches- und kunsthandwerkliches Arbeiten weiterbilden. Das Angebot im Bereich Gesellschaft mitten im Leben reichte von Pädagogik & Psychologie, Rechtsfragen zum Vererben und Wohnungseigentumsrecht bis zu Wissenswertem zu Mensch & Welt Land & Leute. Bei der VHS Bad Tölz sind laufend ca. 200 Honorarkräfte im Einsatz. Sie tragen mit dem umfassenden Kursangebot dazu bei, die Bildungsmöglichkeiten und Lerninteressen von vielen Menschen zu berücksichtigen und lebenslanges Lernen zur Freude werden zu lassen! Die VHS Bad Tölz war auch 2015 als Weiterbildungszentrum wieder ein Treffpunkt für Menschen jeden Alters, aller sozialer Schichten, Kulturen und Einkommensgruppen. Außerdem fungierte die Volkshochschule auch 2015 als Kooperationspartner für die Ganztagsbetreuung am Sonderpädagogischen Förderzentrum Bad Tölz. www.vhs.bad-toelz.de 18

Stadtbibliothek und Kurbücherei Im Bibliotheksjahr 2015 gab es einige große Meilensteine zu verzeichnen. Gabriela Freudenthal ging nach 16 Jahren als Leiterin der Stadtbibliothek Bad Tölz in den verdienten Ruhestand. Melanie Sappl trat im April 2015 ihre Nachfolge an. Sie freut sich in einer so attraktiven, lebendigen und aktiven Stadtbibliothek wirken zu dürfen. Mehr als 65.312 Besucher zählte die Stadtbibliothek im vergangenen Jahr, 2.189 aktive Leser haben aus dem Angebot von 46.601 Medien insgesamt 180.459 Ausleihen vorgenommen. Sogar im Ebook-Zeitalter gab es eine Steigerung von 114 aktiven Lesern und 6.922 mehr Ausleihen im Vergleich zum vergangenen Jahr. 280 Leser mit 7.410 Ausleihen nutzten das digitale Angebot der Onleihe, indem sie sich Ebooks von zu Hause aus entliehen. Etwa 6.200 Medien wurden neu erworben und fast ebenso viele aus dem Bestand genommen so blieb das Medienangebot aktuell. Im gemütlichen Lesecafé konnten die Leser unter mehr als 100 Zeitschriftentiteln wählen und die aktuellen Tages- und Wochenzeitungen lesen. Die Stadtbibliothek ist mit ihrem konventionellen Ausleihbetreib und ihrem digitalen Zusatzangebot der Onleihe eine sehr gut frequentierte und gefragte Kultureinrichtung der Stadt. Außerdem ist sie Bildungspartner für alle Schulen. Mit dem Gymnasium Bad Tölz konnte eine Kooperationsvereinbarung für die Zusammenarbeit der Schulbibliothek des Gymnasiums getroffen werden. Zahlreiche Schüler aller Schularten kamen zu einem Besuch mit Führung in die Bibliothek. Über die wissenschaftliche Fernleihe wurden 703 Bücher bestellt. Wissenschaftliche Literatur, die nicht im Bestand der Stadtbibliothek vorhanden ist, kann von anderen deutschen Bibliotheken bestellt werden. Ein weiterer Schwerpunkt der Bibliotheksarbeit ist die Planung und Durchführung von Veranstaltungen. Auszugsweise seien hier einige genannt: Am 2. Februar trafen sich Schülerinnen und Schüler aus 6. Klassen der Mittel- und weiterführenden Schulen des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen zum jährlichen Vorlesewettbewerb. Die beiden Erstplatzierten waren diesmal Felicitas Greck vom St. Ursula-Gymansium Hohenburg und Sophie Detter von der Grund- und Mittelschule Dietramszell. Das Drachengold Erzählfestival am 5. März in der Stadtbibliothek war gut besucht und begeisterte junge wie alte Zuschauer. Vor dem Beginn der großen Ferien startete wieder der Sommerferien-Leseclub. Vom 1. August bis zum 14. September lautete das Motto "Lesen, was geht!". Mehr als 80 Kinder beteiligten sich an dieser bayernweiten Ferienaktion, zu der die Stadtbibliothek nun schon zum fünften Mal eingeladen hatte. Wer mindestens drei gestandene Bücher gelesen und bewertet hatte (Comics sind davon ausgeschlossen), konnte an einer Verlosung attraktiver Preise teilnehmen, die von zahlreichen Sponsoren aus der Region gestiftet worden waren. 19

Ein besonderes Jubiläum konnte die Stadtbibliothek 2015 feiern. Seit 75 Jahren gibt es in Bad Tölz die Stadtbibliothek. Als Auftaktveranstaltung zum Jubiläumsjahr gab es am 13. Februar ein buntes Kostümfest mit dem Motto Raus aus dem Buch. Hierbei waren die Gäste aufgefordert, als literarische Figur aus einem Buch zu kommen. Im Herbst folgte eine besondere Veranstaltungsreihe: Literatur in den Häusern der Stadt. Hierbei fanden an besonderen Orten der Stadt Lesungen statt. Beispielsweise las Dritter Bürgermeister Dr. Botzenhart im Besprechungszimmer des Bürgermeisters die Filser-Briefe von Ludwig Thoma vor und das Redaktionsteam des Tölzer Kuriers gab im Redaktionsraum des Tölzer Kuriers mit Best of Heimatzeitung Skurriles und Lustiges aus dem Redaktionsalltag zum Besten. Hobbyautor Roland Kohlase begeisterte die Zuhörer mit seinem abenteuerlichen Roman Auf den Spuren verborgener Schätze am Walchensee im Lesesaal der Kurbücherei. Ein Familiensamstag am 5. Dezember zum 75. Jahrestag mit Angebot für Groß und Klein rundeten das 75. Jubiläum ab. Seit 2016 gibt es einen Literaturkreis als ständige Einrichtung, der sich im 6-wöchentlichen Rhythmus trifft und ein Forum für alle Bücher- und Literaturbegeisterten ist. Auch die Zweigstelle der Stadtbibliothek im Badeteil, die Kurbücherei, in unmittelbarer Nachbarschaft zum "Haus des Gastes" gelegen, wurde von Gästen und Bürgern des Badeteils wieder gut genutzt. 16.630 Ausleihen wurden dort 2015 statistisch erfasst - nicht mitgerechnet die zahlreichen Lesestunden in Zeitungen und Zeitschriften vor Ort im ansprechenden Lesesaal oder auf der sonnigen Terrasse. Dies sind 1814 Ausleihen mehr als im vergangenen Jahr. Im Laufe des Jahres wurden für die Kurbücherei rund 1.000 neue Medien bereitgestellt. Das Team der Stadtbibliothek dankt allen kleinen und großen Leserinnen und Lesern für die rege Nutzung dieser städtischen Einrichtung und freut sich jederzeit auf neue Medieninteressierte! 20

Stadtarchiv: Ausstellungen / Aktivitäten: - Hindenburgstraße - Egenberger-Ausstellung - Sitzungstreffpunkt für gemeinsame Projekte zwischen Stadtmuseum, Historischem Verein, Stadtarchiv (500 Jahre Reinheitsgebot, Vorträge, Vorbereitung Thomas-Mann-Jahr 2017) - Unterstützung Stadtchronikprojekt Stephan Bammer - Mitarbeit Kriegsendeausstellung Tölz 1945 - Treppenhaus-Ausstellung: großformatige Tafeln, Fotos und Bilder werden im Treppenhaus des Archivs gezeigt und sind für die Öffentlichkeit zugänglich Neuzugänge im Stadtarchiv - Übernahme der Standesamtsbücher und der dazugehörigen Sammelakten für die Jahre: 1984 (Sterbeurkunden), 1934 (Heiratsurkunden), 1904 (Geburtsurkunden) sowie der entsprechenden Bücher und Sammelakten der Standesämter Benediktbeuern und Bichl - Rathausumbau: Wappen, Bilder, Tafeln aus dem alten Neuen Rathaus - Gründungsurkunde der Tölzer Stadtkapelle - Filme: VKH Tölz und Kriegsversehrtensport, 1950er Jahre Kooperation mit dem Tölzer Kurier: Die Serie zum 1. Weltkrieg Der Krieg in der Heimat 1914-1918 im Tölzer Kurier wird von 2014 bis 2018 erscheinen. Das Stadtarchiv ist mit Informationen, Dokumenten (Feldpostbriefe), Bildmaterial usw. vertreten. Bei den Tölzer Stadtnachrichten hat das Stadtarchiv permanent eine Rubrik. Anfragen: 2014 gingen wieder viele Anfragen an das Stadtarchiv ein. Wie immer galt es, eine bunte Mischung von Interessen zu befriedigen: - Erbenermittler, Suchdienste und Familienforscher, Journalisten, Autoren - Hausforscher, z.b. auch für den Wiederaufbau der Seidl-Villa am Oberhof - Andere Archive: Marktarchiv GAP, Reichersbeuern, Wolfratshausen - Stadtbibliothek 75 Jahre: Quellenrecherche - Stadtmuseum: Recherchearbeiten für aktuelle Ausstellungen und Museumskonzept - Stadtinterne Anfragen: Standesamt und Einwohnermeldeamt, Bauamt, Liegenschaftsamt, Josefistift, Leonhardifahrt - Bürgermeisteramt: Übernahme, Beratung bei Gemälde für Bürgermeister Holzner, Nachrufe für verstorbene Stadträte - Touristinfo: Haus des Gastes (Vitalorte) Kooperation mit der Neuroberuflichen Reha Einrichtung (NRE) Bad Tölz: Betreuung von Praktikanten, deren Aufgabe die Erfassung der Kurlisten aus dem Tölzer Kurier (1880-1910) war. 21

Stadtmuseum Das Jahr 2015 war ein besonderes Jahr in den Tölzer Annalen. Die Reichersbeurer suchten, wie alle 10 Jahre am Faschingssonntag, die Isarmetropole heim. Aus diesem Grunde erstellte das Museum zusammen mit dem Muafaz-Komitee eine Ausstellung über die Geschichte dieses Faschingszuges. Die Zusammenarbeit mit den Reichersbeurern war von der Begeisterung an dem gemeinsamen Projekt, Vorfreude und großem Engagement geprägt und generierte so eine Ausstellung, die Jung und Alt bewegte und sehr gut besucht war. Überraschend stark frequentiert zeigte sich auch die Ausstellung 1945 Tölz erinnert sich, die mit viel Bürgerbeteiligung konzipiert wurde. Erinnerungsstücke von Tölzer und Isarwinkler Bürgern bildeten den Grundstock dieser Ausstellung, die sich mit dem schwierigen Thema des Nationalsozialismus und des II. Weltkriegs beschäftigte. Ein Highlight stellte der Vortrag Max Mannheimers dar. Ebenfalls sehr erfolgreich war die Ausstellung der Tölzer Bildhauerin Marieluise Wittreich, die endlich wieder einmal in ihrer Heimatstadt ausstellte. Der Sommer war dem Thema 90 Jahre Pionier-Faltbootwerft Bad Tölz gewidmet. Die Sonderausstellung wurde von zahlreichen Events wie der Faltbootregatta oder auch dem Faltbootcamp begleitet und begeisterte zahlreiche Besucher. Ernstere und doch auch sehr romantische Töne schlugen wir mit dem synästhetischen Projekt Johannes Green meets John Dowland an, indem wir experimentelle Photographie und englische Renaissancemusik zusammenführten. Ebenfalls zum Nachdenken regte Benedikt Fuhrmann mit seinem sehr erfolgreichen Projekt Bei uns dahoam an. In Zeiten sich verstärkender Flüchtlingsströme und zunehmender Ängste der Bürger vor Kriminalität und Übervölkerung, die in bedenklicher Weise dem rechten Lager Aufschwung verleihen, hat sich Benedikt Fuhrmann auf eine ganz menschliche Weise, er selbst spricht von mit-menschlich, diesem Thema angenommen. Ganz der Historie des Isarwinkles war die Jubiläumsausstellung Sigmund Egenberger gewidmet. Als Co-Produktion gaben Historischer Verein, Stadtarchiv und Stadtmuseum in wechselnden Themen-Ausstellungen einen Einblick in die Zeichnungssammlung des Tölzer Architekten, der gleich einem Dokumentar festhielt, was heute meist verloren ist. Denkmalgeschützte Häuser, die teils nicht mehr existieren, urige Werkstätten, Handwerksberufe, die nicht mehr ausgeübt werden und vieles mehr konnten die Besucher über mehrere Monate anhand von Egenbergers Zeichnungen studieren. 22

An Leonhardi präsentierten diverse Kunsthandwerker klein aber fein im Museum ihr Können. Für Tölzer und Touristen stand im Historischen Ratssaal das Leonhardi-Café offen. Eine besondere Freude war es uns, an diesem Tag auch den Eine-Welt-Laden mit einem Fair Trade Angebot dabei zu haben, denn das Tölzer Stadtmuseum soll zwar ein Ort der Isarwinkler Kultur- und Kunstgeschichte sein, andererseits wollen wir aber auch ein integratives und inklusives Zentrum der Kommunikation bilden, weltoffen und verbindend. Als besonderer Renner in der Adventszeit erwies sich die Ausstellung meine Kühe in den Jahreszeiten des Miesbacher Photographen Thomas Plettenberg. So gelang es im Jahr 2015 zwischen 8000 und 9000 Besucher in die neue Galerie an der Marktstraße und ins Stadtmuseum zu locken. Deutlich erkennbar ist jedoch, dass nicht jeder Kunstfreund, der die Galerie besucht, auch einen Rundgang durch das Museum anschließt. Dies ist dem Museumsteam Ansporn, durch die wieder aufgenommene Arbeit an der Neukonzeption und Neugestaltung, wie auch durch Projekte und Events einen Besuch im Tölzer Stadtmuseum attraktiver zu gestalten. Für unsere kleinen Besucher organisierte das Museumsteam zu Ostern wieder eine Hasensuche. Die Angebote für Kinder werden zukünftig noch stärker ausgebaut. Ein Highlight war auch dieses Jahr wieder der Besuch des Nikolaus vor dem Stadtmuseum, der vom Freundeskreis Stadtmuseum unterstützt wurde. Besonderer Dank geht an Rudi Kornbichler, Werner Gorn, Hias Krinner und den Freundeskreis Stadtmuseum. Der tagtägliche Museumsbetrieb, wie besonders auch die umfassenden Aufgaben Inventarisierung, Depotumzug und Sammlungspflege erfordern weiterhin einen großen Arbeitsaufwand. Es wurde bereits viel erreicht, es gilt aber immer noch viel aufzuholen. Trotzdem hat sich das Museumsteam das Ziel gesteckt, 2016 einen neuen Abschnitt der Dauerausstellung zu eröffnen. Die wissenschaftliche Vortragsreihe im Stadtmuseum, die in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv und dem Historischen Verein organisiert wird, hat sich mittlerweile etabliert. Namhafte Koryphäen und interessante Vortragsthemen bereichern seit 2013 das kulturelle Leben der Stadt und haben einen festen Besucherstamm generiert. Darüber hinaus fanden zwei Buchvorstellungen bzw. Premierenlesungen im Museum statt. Das Drachengoldfestival, Martin Englert, und der klingende Märchenteppich nutzten das ansprechende Ambiente im Historischen Ratssaal ebenso wie Roman Messerer und Klaus Wittmann, die mit dem Bairisch-Alpenländischen Volksmusikverein e.v. die Gedenkveranstaltung für Hedi Herers im Tölzer Stadtmuseum abhielten. Der guten Zusammenarbeit mit dem Tölzer Standesamt ist es zu verdanken, dass sich im letzten Jahr 18 Paare im Historischen Ratssaal das Ja-Wort geben konnten. Neben dem Freundeskreis Stadtmuseum, der seine Jahresvollversammlung und die Weihnachtssitzung im Stadtmuseum abhielt, gab sich auch 2015 der Stadtrat wieder die Ehre, seine traditionelle Jahresschluss- Sitzung in den Historischen Ratssaal zu verlegen. An dieser Stelle bedanken wir uns bei allen Helfern, Förderern, Sponsoren und Freunden, und natürlich auch bei unseren Kollegen, die uns das ganze Ausstellungsjahr über begleitet haben. Besonderer Dank muss dem Freundeskreis Stadtmuseum sowie dem Veteranenverein Tölz und dem Historischen Verein ausgesprochen werden. 23

Referat für Stadtmarketing, Tourismus- und Wirtschaftsförderung City-Management / Wirtschaftsförderung Branchenübergreifende Wirtschafts- und Standortförderung Der Internet-Ausbau in Bad Tölz hat 2015 einen entscheidenden Meilenstein erreicht: Nach Abschluss des Auswahlverfahrens wurde im Sommer mit der Telekom ein Kooperationsvertrag geschlossen. Diese hat nun bis Herbst 2016 Zeit für die Umsetzung. Insbesondere für die Mehrheit der rund 70 Unternehmen im Gewerbegebiet Farchet bedeutet das eine wesentliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Derzeit können suchenden Unternehmen kaum geeignete Gewerbeflächen angeboten werden. Auch deshalb wurden gemeinsam mit den Nachbargemeinden Reichersbeuern und Greiling Vorgespräche über die Machbarkeit eines interkommunalen Gewerbegebietes geführt. Auf der Stadtratsklausur im März wurde darüber hinaus die Bereitstellung von Flächen im Stadtgebiet thematisiert und für das Jahr 2016 als wichtiger Baustein für das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) festgelegt. Umso erfreulicher ist es, dass im vergangenen Jahr dennoch ein größeres Unternehmen Bad Tölz als zukünftigen Sitz favorisiert hat und hierfür eine geeignete Fläche gefunden wurde: Die Firma Biolink ist Hersteller lösemittelfreier Klebebänder und plant mit seinen ca. 70 Mitarbeitern einen komplett neuen Firmensitz im Sitec-Park an der B13. Der Arbeitskreis Schule-Wirtschaft, in dem auch die Tölzer Wirtschaftsförderung mitarbeitet, konnte den Unternehmen der Region einen neuen Weg für die Akquise von Auszubildenden anbieten. Beim Job-Speed-Dating im Oktober waren mehrere Tölzer Firmen beteiligt. Die ersten Ausbildungsverträge auf Grundlage der Veranstaltung wurden bereits geschlossen. City-Management Der Tölzer Die Wertkarte hat sich mittlerweile als universelles Geschenk etabliert. Sie kann bei zehn Verkaufsstellen erworben und in über 100 Akzeptanzstellen eingelöst werden. Ende 2015 haben schon sieben Tölzer Unternehmen die 1.000- -Umsatz-Marke mit der Wertkarte erreicht, zum Teil sogar weit überschritten. Neben der administrativen Projektabwicklung wurde trotz überschaubarem Budget wieder mit breit gefächertem Marketing für die Wertkarte geworben. 24

Mit verschiedenen Veranstaltungen hat sich die Tölzer Wirtschaftsförderung auch 2015 für eine stärkere Zusammenarbeit speziell bei Innenstadt-Themen engagiert; darunter eine Informationsveranstaltung zu Onlinemarketing und Digitalisierung im Handel und mehrere Treffen zu verkaufsoffenen Sonntagen und Innenstadtevents. Auch 2015 wurden Gespräche mit Eigentümern über mögliche Entwicklungen von Innenstadtimmobilien geführt, die prinzipiell für die Ansiedlung zusätzlicher Magnetbetriebe infrage kommen. Information, Kommunikation, Netzwerkarbeit Mittlerweile ist die Tölzer Wirtschaftsförderung eine feste Adresse in der Stadt. Deutlich zugenommen hat 2015 die Zahl der Anfragen zur Suche nach Gewerbeimmobilien, zu Gründungsvorhaben, Fördermöglichkeiten, Betriebsverlagerungen oder zum Orts- und Baurecht. Darüber hinaus ist die Wirtschaftsförderung Wegweiser für Firmen bei der Suche nach Ansprechpartnern, Informationen, Behörden oder Unternehmenskooperationen. Intensiviert wurde der Kontakt der Stadt zu den Unternehmen auch durch zahlreiche Firmenbesuche; darunter einige gemeinsam mit dem Wirtschaftsbeauftragten des Stadtrates oder wie im März 2015 gemeinsam mit Bundes- und Landtagsabgeordneten, Bürgermeistern und Medienvertretern. Tourismus Für Bad Tölz war das touristische Jahr 2015 trotz schwieriger Umstände ein positives Jahr. In der um den Jodquellenhof bereinigten Gesamtstatistik erreichte Bad Tölz ein Ergebnis von 80.155 Ankünften (entspricht einem Plus gegenüber 2014 von 3,03 %; bzw. 2.358 Ankünften) und 347.551 Übernachtungen (entspricht einem Minus gegenüber 2014 von 1,15 %, bzw. 4.051 Übernachtungen). In einem Jahr, welches komplett durch die Medienberichterstattung zur Schließung des Alpamares überschattet wurde, ist die TI mit diesem Ergebnis durchaus zufrieden, insbesondere nachdem durch den Besitzer des Alpamares touristische Untergangsszenarien vorausgeschickt wurden. Diese haben sich nicht bewahrheitet, sondern die Einschätzungen der Tourismusfachleute in Bad Tölz haben sich bestätigt. Im Gegenteil: Es konnte ein Zuwachs bei den Ankünften verzeichnet werden. Erwähnenswert ist dabei, dass die Motivation der Gäste, die Bad Tölz zusätzlich besucht haben, eben nicht der Besuch des Alpamares war. Das ist sehr erfreulich, da dies für das positive Image und den hohen Bekanntheitsgrad des Ortes spricht. Bei der Betrachtung der Einzelergebnisse der Gastgeber kann man feststellen, dass es den meisten Häusern, die im vergangenen Jahr teils Rekordwerte verbuchen konnten, gelungen ist, diese Zahlen auch heuer zu halten bzw. noch einmal zu toppen. Natürlich hatte die Schließung des Hotels Jodquellenhof Ende November 2014 Einfluss auf das nichtbereinigte Jahresergebnis. Eine spezielle Bewerbung der ehemaligen Gäste des Hauses war nicht möglich, da die Jod AG der Stadt die Adressen aus Datenschutzgründen nicht verkaufte. Viele Privataufenthalte im Hotel waren außerdem an das hauseigene Alpamare gebunden. Die schließungsbedingt wegfallenden Gäste des Jodquellenhofs konnten aufgrund eines fehlenden ver- 25

gleichbaren Angebotes nicht durch andere Häuser aufgefangen werden. Trotz der derzeitigen schwierigen touristischen Rahmenbedingungen ist diese Marktbereinigung nicht negativ zu sehen. Schafft sie doch auch Raum, Neues entstehen zu lassen. In den nicht um den Jodquellenhof bereinigten Zahlen erreichte Bad Tölz ein Gesamtergebnis von -8,62 % bei den Ankünften und -6,20 % bei den Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahr 2014. Um zukünftig einen nennenswerten Aufschwung für die Tourismusdestination zu erreichen, ist es unerlässlich, Bad Tölz Kraft und Schub von außen zuzuführen. Die inzwischen sehr kleingliedrige Gastgeberstruktur in der Stadt und die fehlenden Bettenkapazitäten ermöglichen keine Regeneration von innen. Bad Tölz benötigt neue, zusätzliche und qualitativ hochwertige Betten in großen Häusern auch um wieder vermehrt Gruppenanfragen bedienen zu können. Entgegen der Sorge mancher Gastgeber werden diese neuen Angebote den vorhandenen Übernachtungsdienstleistern nicht schaden, sondern diese zusätzlich beflügeln und die Nachfrage abdecken. Weiterhin ist ein Infrastrukturangebot im Bereich Spa/ Wellness für die Stadtentwicklung unerlässlich. Den Mitarbeitern der Stadt Bad Tölz und dem Stadtrat sind diese Anforderungen bewusst und so wurde intensiv von deren Seite daran gearbeitet, die Projektentwicklung für die Spa- und Wellnessanlage voranzutreiben immer parallel zu den Hotelentwicklungen der Firma Redserve. Die Projektentwicklungen wurden 2015 abgeschossen. Das Jahr 2016 steht nun im Zeichen von einem Architekturwettbewerb und der Schaffung der baurechtlichen Rahmenbedingungen. Marketing Die Ende 2013 neu aufgelegte Imagebroschüre wurde 2015 überarbeitet und die Inhalte den aktuellen Entwicklungen angepasst. Der Themenbereich Gesundheit wurde komplett neu gestaltet. Die Auflage betrug nur 20.000 Stück, da aufgrund der aktuellen Entwicklungen im Bereich Spa-Anlage ein kurzfristiges Reagieren möglich sein soll. Das Gastgeberverzeichnis für 2016 erschien mit der bewährten Auflage von 38.000 Stück Anfang November 2015. Zusätzlich zur Überarbeitung der Gastgeberanzeigen wurden natürlich auch hier Optimierungen im redaktionellen Teil vorgenommen. Neu erschienen ist Anfang November 2015 mit einer Auflage von 20.000 Stück die 38-seitige Themenbroschüre Gesundheit in Bad Tölz, die einen Gesamtüberblick einerseits über das neu gestaltete und andererseits bewährte Gesundheitsangebot der Stadt Bad Tölz enthält. Außerdem wurde 2015 wieder eine Reihe von Themenflyern neu erstellt bzw. überarbeitet. Auch in 2015 zeigte sich durch die regelmäßigen statistischen Auswertungen über Google Analytics für die Homepage "www.bad-toelz.de" der Trend zur Informationssuche über das Internet. Die Auswertung bestätigte natürlich unter Berücksichtigung der Datenschutzbestimmungen mit rund 635.000 Besuchern und Seitenaufrufen von rund 2,0 Mio. die Zahlen vom Vorjahr. In der Online-Vermarktung hielt man sich weiterhin an den Trend, nicht Bad Tölz an sich, sondern spezielle Themeninhalte zu bewerben. Hier werden Themen wie der Tölzer Veg gezielt auf spezifischen Internetportalen ausgespielt, um sicherzustellen, dass Information und Angebote auch wirklich den interessierten Nutzer erreichen. 26