Konzeption. der Kinderkrippe. im Humanistischen Haus. für Kinder in Mögeldorf

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Transkript:

Konzeption der Kinderkrippe im Humanistischen Haus für Kinder in Mögeldorf Stand: Februar 2010 1

Inhaltsverzeichnis 1. Vorwort 2. Unser Humanistisches Leitbild 3. Wir stellen uns vor 3.1 Räumlichkeiten, Lage und Ausstattung 3.2 Personal 3.3 Finanzierung 3.4 Öffnungs- und Schließzeiten 4. Das pädagogische Handeln 4.1 Entwicklungsstand im Krippenalter 4.2 Tagesablauf 4.3 Ausflüge / Naturerfahrung 4.4 Eingewöhnung 4.5 Elternarbeit 5. Entwicklungszentrierter Ansatz 5.1 Sprache 5.2 Bewegung 5.3 Kreativität 5.4 Soziales Miteinander 5.5 Rolle des Erziehers 2

1. Vorwort Der Humanistische Verband Deutschlands HVD-Bayern ist eine überparteiliche Weltanschauungsgemeinschaft, die bereits 1848 gegründet wurde. Er steht in der Tradition des bürgerlichen Liberalismus und der Arbeiterbewegung. Er ist als Interessenvertretung nicht-religiöser Menschen anerkannt (Körperschaft des öffentlichen Rechts) und zählt in Nürnberg und Umgebung ca. 1800 Mitglieder. Der HVD steht für eine Ethik des weltlichen Humanismus, wie sie im Humanistischen Selbstverständnis formuliert ist. Seine Grundwerte sind Rationalität, Selbstbestimmung, Freiheitlichkeit und Toleranz. Er ist Mitglied in der Internationalen Humanistischen und Ethischen Union (IHEU), die beratende Stimme in den Gremien der UNO, UNESCO und des Europarates hat. Mit verschiedenen Veranstaltungen und Gesprächskreisen macht er Angebote zur Auseinandersetzung mit geschichtlichen, philosophischen und wissenschaftlichen Themen. Er begleitet Menschen ganzheitlich durchs Leben. Nähere Informationen zum HVD Nürnberg finden Sie unter: www.hvd-bayern.de 2. Unser Humanistisches Leitbild Das Humanistische Kinderhaus Mögeldorf ist ein Ort für Kinder, an dem sie ihr Recht auf eigene Entwicklung zu selbst bestimmten und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten wahrnehmen können. Die Aufgabe unserer MitarbeiterInnen ist es, hierfür die bestmöglichen Bedingungen zu schaffen. Auf religiöse und moralische Instanzen wird bewusst verzichtet. In der überschaubaren Gemeinschaft lernen die Kinder im alltäglichen Miteinander Gefühle anderer wahrzunehmen und erfahren Solidarität und Toleranz. Wir unterstützen die Kinder demokratische Regeln anzuwenden und Konflikte ohne Gewalt zu lösen. Unsere Arbeit orientiert sich an humanistischen Werten. Diese erschließen sich den Kindern aus selbst gemachten Erfahrungen und über das bewusste Reflektieren eigenen Handelns. 3

3 Wir stellen uns vor 3.1 Räumlichkeiten, Lage und Ausstattung Die humanistische Kinderkrippe wurde an den humanistischen Kindergarten angebaut. Die Krippe besteht aus zwei Gruppen, der roten und der blauen Gruppe. Angegliedert ist jeweils ein Schlafraum. Zusammen werden das große Bad mit der dazugehörigen Wickelkommode und Kindertoiletten, der Lagerraum, die freundliche und großzügige Garderobe mit Flur und der Personalraum genutzt. Im Eingangsbereich besteht die Möglichkeit, Kinderwägen abzustellen, und sich über Aktuelles zu informieren. Zusammen mit dem Architekten hat das pädagogische Personal auf eine kleinkindgerechte, farbenfrohe und Licht durchflutete Atmosphäre geachtet. Gemeinsam mit dem Kindergarten bilden wir das Humanistische Haus für Kinder in Mögeldorf, Ziegenstraße 28. Natürlich sind wir bemüht, den Wunsch nach einem Kindergartenplatz nach der Krippenzeit zu erfüllen, können dies aber nicht garantieren. Eine gesonderte Anmeldung für den Kindergarten ist notwendig. 3.2 Das Personal Jedem Mitarbeiter/-in ist bewusst, dass er/sie durch ihr Auftreten und Verhalten die Einrichtung und den humanistischen Verband Deutschland nach innen und außen repräsentieren. In der Kinderkrippe arbeiten 3 Erzieherinnen und 3 Kinderpflegerinnen in Voll- und Teilzeit. Für das leibliche Wohl sorgt ein Bio Catering Service, der täglich frisch das Mittagessen liefert. 4

Eine gemeinsame Putzkraft steht sowohl dem Kindergarten als auch der Kinderkrippe zur Reinigung zur Verfügung. 3.3 Finanzierung Die Krippe verfügt über 24 Ganztagesplätze, die zum Teil aufgesplittet werden können. Diese Plätze werden von Kindern im Altern von 5 Monaten bis 3 Jahren belegt. Die Beiträge der Eltern bemessen sich nach den durchschnittlich gebuchten Betreuungszeiten ab 280 Euro. Hinzu kommen ca. 52,- monatlich für das hochwertige Bio-Essen, das in der Einrichtung von einem Koch frisch zubereitet wird. Des weiteren fallen für die gesamte Verpflegung (Frühstück und Nachmittagsvesper), sowie Getränke noch 15,- pro Monat an. 3.4 Öffnungs- und Schließzeiten Unser Haus ist von Montag bis Freitag täglich von 7.30 und 16.30 Uhr geöffnet. Die Schließzeiten der Einrichtung werden jeweils am Anfang des Krippenjahres festgelegt und schriftlich mitgeteilt. 5

4.Das pädagogische Handeln 4.1 Entwicklungsstand im Krippenalter In den ersten drei Lebensjahren durchlaufen die Kleinkinder drei verschiedene Entwicklungsstadien: Erstes Lebensjahr -Bindung zu einer Bezugsperson entwickelt sich -Das Fremdelalter beginnt -Wichtige Grundlagen für das Sprechen werden gelegt -Ab Mitte des ersten Lebensjahres beginnt die selbstständige Bewegungsentwicklung Zweites Lebensjahr -Laufen lernen -Im Spiel macht das Kind vielfältige Erfahrungen, spielen ist lernen! -Die Sprachentwicklung schreitet voran -Die Feinmotorik bildet sich langsam aus Drittes Lebensjahr -Sozialkontakte werden aufgebaut -Die Entwicklung des Ich-Bewußtseins wird abgeschlossen -Kinder erfahren Zusammenhänge durch Erkunden und Erforschen -Das Kind entwickelt Empathie 6

4.2 Tagesablauf Die Kinder erleben in der Krippe einen Tagesablauf, der durch feste Zeiten für bestimmte Tätigkeiten strukturiert ist. Dieser Rhythmus gibt Sicherheit und Orientierung. 7.30 8.45 Uhr Bringzeit 9.00 9.15 Uhr Morgenkreis (Begrüßung, Lieder, Finger- u. Bewegungsspiele) 9.15 9.45 Uhr Frühstück mit anschließender Körperpflege 9.45 11.15 Uhr Freispielzeit und Angebote / Ausflüge 11.15-12.00 Uhr Mittagessen mit anschließender Körperhygiene 12.00 14.00 Uhr Mittagsruhe 14.00 16.30 Uhr Freispiel, Vesper, Abholzeit Des Weiteren hat jede Gruppe einmal wöchentlich sowohl einen festen Ausflugs-, als auch Turntag. Speziell für unsere Großen bieten wir monatlich besondere Ausflüge an (Museum, Kinderweihnacht,.) Natürlich werden die Geburtstage jedes einzelnen Kindes besonders gefeiert. Dazu darf jedes Kind eine seiner Lieblingsspeisen für alle Kinder mitbringen. Neben einer kleinen Feier erhält jedes Kind ein kleines Geschenk. 7

4.3 Ausflüge / Naturerfahrung Die wöchentlichen Ausflüge in die nähere Umgebung dienen der Erkundung und Erforschung, sowie der Orientierung, eigene Grenzen erkennen und Einhalten von notwendigen Regeln. Naturerfahrungen bedeuten für Krippenkinder: -Natur kennen lernen -Sich selbst erfahren, sich in Beziehung zur Natur setzen -Sinneserfahrungen sammeln -Körpererfahrungen machen (balancieren, klettern, kriechen, laufen, tragen, schieben) -Beruhigung und Anregung -Natur als Spielort und das Spiel mit nicht vorgefertigtem Spielzeug erleben -Sensibel werden für Umwelt- und Naturschutz 4.4 Eingewöhnung In der Krippe sind die ersten Tage für Eltern und Kind sehr entscheidend. Wir erachten es als wichtig, dass sich die Eltern für die Eingewöhnung einige Wochen Zeit nehmen, denn der positive Einstieg in den Krippenalltag ist für die weitere Entwicklung von immenser Bedeutung. Jedes Kind wird individuell eingewöhnt. 8

4.5 Elternarbeit Die Zusammenarbeit mit den Eltern der Krippenkinder ist die Grundlage für eine gelingende pädagogische Arbeit. Elternabende und Entwicklungsgespräche bieten uns die Möglichkeit individuell auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen. Wir sehen die Eltern als Partner in der Erziehung ihrer Kinder. Der Elternbeirat sieht sich als Ansprechpartner, sowohl für das pädagogische Personal als auch für die Eltern. Dieser hilft auch bei der Organisation von Festen. Elternstammtische dienen dem zwanglosen Austausch der Eltern untereinander. 5. Entwicklungszentrierter Ansatz Jedes Kind ist einmalig und unverwechselbar und wird so akzeptiert wie es ist. Das Vertrauen des Erwachsenen in die Fähigkeiten und Möglichkeiten jedes einzelnen Kindes bestimmt die erzieherische Grundhaltung und ist Ausgangspunkt jedes pädagogischen Handelns. Alle pädagogischen Ziele und Absichten sind auf die eigenaktive Entwicklung des Kindes gerichtet, die vom Erwachsenen im Sinne einer Orientierungshilfe unterstützt, gefördert und bestärkt wird. Kindliche Entwicklung ist überwiegend Selbstentwicklung. Veränderungen und qualitative Entwicklungssprünge sind das Ergebnis dessen, was das Kind innerlich bereit ist zu vollziehen und was es dabei selbst zu bewältigen vermag. Alle Angebote, die Erwachsene an das Kind heran tragen, sollten davon ausgehen und so der Selbstentwicklung des Kindes dienen. Sie tun das in dem Maße, wie sie die Quellen der kindlichen Entwicklung nutzen: 9

Die Neugier, die Lust am Probieren, am Erkunden und Untersuchen und nicht zuletzt das spontane Bestreben des Kindes, den Großen nachzueifern. 5.1 Die Welt der Sprache Bereits in den ersten Tagen nach der Geburt tritt der Säugling in die Welt der Sprache ein. Bedeutsam ist die enge Verknüpfung zwischen Sprache und Handlung im Prozess des Spracherwerbs. Über aktives Handeln und Ausprobieren erobert sich das Kind die Welt. Eine wichtige Funktion bei der Entwicklung des Kindes sind motorische Fähigkeiten, die auch bei der Sprachentwicklung eine bedeutende Rolle spielen. Aktives Handeln und Spielen sind zum Be greifen der Wortbedeutung entscheidend. Kinder erhalten ein besseres Sprachverständnis, wenn sie diese durch Bewegung und eigenes körperliches Empfinden erfahren. 5.2 Bewegung Bewegung ist Leben Leben ist Bewegung! Bewegung in Verbindung mit Spiel bildet für Kinder eine anregende Möglichkeit sich kreativ auszudrücken oder gemeinsam Bewegungen zu erarbeiten und diese zu koordinieren. Über die Bewegung entwickelt sich das Kind in alle Richtungen. Im täglichen Tun mit den Kindern greifen wir dies auf und bieten den Kindern auf allen Ebenen möglichst breitgefächerte Bewegungsspektrum. ( Turnen, Bewegungsspiele, Spielplatz, Ausflüge, Bällebad, kriechen, krabbeln, rollen, steigen, klettern, hüpfen) 10

5.3 Kreativität Da gerade Kleinstkinder ständig experimentieren, suchen, forschen, für sich Neues erschaffen, sind sie in höchstem Maße kreativ. Dazu benötigen sie vielfältiges Material und die Möglichkeit, damit zu experimentieren. Dies ermöglichen wir den Kindern durch Bereitstellen von verschiedensten Papieren, Stiften, Naturmaterialien, Farben, Kleister, Scheren,. Kreativität bedeutet: -erlernen von Frustrationstoleranz -Entwicklung von Durchhaltevermögen bei der Suche nach Lösungen -Erfolgserlebnisse -Entwicklung von Selbstwertgefühl -Bildung von Ich-Kompetenz Sprache, Bewegung und Kreativität gehen Hand in Hand und bedingen sich gegenseitig. 5.4 Soziales Miteinander In unserem täglichen Ablauf legen wir sehr viel Wert auf Freispiel. Hierbei entwickelt sich das Kind in sämtliche Richtungen (Sprache, Motorik, Soziales Verhalten, Konzentration, kognitive Fähigkeiten ). Durch das Freispiel erkennt es seine eigenen Bedürfnisse und versucht diese zu befriedigen. In Konfliktsituationen kann es somit kreativ Lösungen finden und lernt dadurch sich selbst viel besser kennen. Es über- und unterfordert sich somit nicht und entwickelt seine Fähigkeiten selbst optimal weiter. Die Neugier treibt es an sich stets neuen Herausforderungen zu stellen. Die Erfolgserlebnisse stärken das Selbstwertgefühl. Die Anstrengungsbereitschaft und 11

Selbstbewusstsein wächst. Gleichzeitig lernt das Kind im Freispiel auch die durch andere Kinder gesetzten Grenzen kennen. Dadurch entwickelt sich Einfühlungsvermögen. Im Freispiel handelt sich das Kind in freier Selbstbestimmung. Es wird nicht, wie in der meisten Zeit seines Alltags, von Erwachsenen bevormundet. Dadurch bieten wir einen Ausgleich zu den täglichen Pflichten des Alltags. 5.5 Rolle des Erziehers Wir als Erzieher sehen uns als Begleiter und Partner ihres Kindes. Wir bieten den Kindern den Raum all das selbst erfahren, erleben und erforschen zu können. Wir sehen uns als gefühlsmäßiges Band zwischen dem Kind und seinen engsten Bezugspersonen. Mit liebevoller Konsequenz gestalten wir mit den Kindern den Krippenalltag. Ich kann es selbst (nur etwas langsamer) (( und mit etwas Hilfe)) Cosima Ahmad Stefanie Dobmeier 12