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Transkript:

Auslandssemester an der Universität Haifa in Israel WiSe 15/16 Ich hatte mich Ende 2014 dafür entschieden, mein Auslandssemester in Israel und nicht etwa in einem europäischen Land zu machen. Gründe dafür gab es verschiedene aber ich habe mich schon immer für den Nahen Osten interessiert und fand die Möglichkeit in Israel zu studieren einmalig. Ich musste mich bis Mitte Januar 2015 bewerben und bekam dann im Februar Bescheid, dass ich den Platz bekommen hatte. Da Israel kein EU Land ist, braucht man um einzureisen natürlich einen Reisepass und ein Visum, was ich bei der Botschaft in Berlin auch ohne Probleme bekommen hatte. Falls man jedoch vorher mit seinem Pass in einem arabischen Land war, sollte man sich am besten einen Neuen machen lassen, sonst stehen die Chancen für ein Visum eher schlecht. Genauso, falls man vorhat, während seines Aufenthaltes in Länder wie den Libanon zu reisen. Jordanien oder Ägypten dagegen sind kein Problem. Des weiteren, muss man für die Uni Haifa noch einen Gesundheitscheck machen lassen, den man dann natürlich auch leider selbst bezahlen muss. Anfang August 2015 ging es dann für mich los, da ich zusätzlich noch einen Arabisch Sprachkurs im Sommer, aus eigener Tasche, gebucht hatte. Ich persönlich fand ihn sehr gut und ich hatte im Anschluss noch die Möglichkeit, 6 Wochen in Israel und Jordanien herumzureisen und die Kultur kennenzulernen, bevor das Wintersemester im Oktober losging. Untergebracht war ich im Wohnheim an der Uni, was nicht ganz billig (ca 1350 Euro für 3 Monate) war, aber das ist Israel im Allgemeinen sowieso nicht. Die Universität Haifa liegt auf einem Berg und deshalb braucht man von, beziehungsweise in die Stadt 30-40min, genauso wie zum Strand. Deshalb war es gut, dass ich im Wohnheim untergebracht war und immer

nur 5min Fußweg zur Uni hatte. Haifa ist dafür die einzige Stadt Israels, an der am Samstag an Shabbat Busse fahren (zumindest einmal die Stunde). Für die Busse gibt es leider kein Monatsticket aber man kann sich eine RafKaf Card holen, mit der man vergünstigt (ca 1Euro für 1,5h) Bus fahren kann. Nach Tel Aviv kommt man in knapp 1,5h mit dem Zug und nach Jerusalem kann man in 2h mit dem Bus fahren. Das Wintersemester begann mit einem Orientierungstag, sodass man seine neuen Kommilitonen kennenlernen konnte. Einige kannte ich zum Glück schon aus dem Sommer. Betreut werden die internationalen Studierenden von den sogenannten Madrichim, den social activity Leitern, die sich das ganze Semester um uns gekümmert und Abende und Trips organisiert haben. So gab es zum Beispiel Karaoke Abende, eine Thanksgiving- und Weihnachtsfeier, einen Billiardabend und Wochenendausflüge zu den Golan Höhen oder zum Toten Meer. Was ich hierbei vielleicht noch erwähnen sollte, da ich es selbst vor meiner Reise nicht wusste ist, dass man am Anfang des Semester 800$ social activity fee bezahlen muss (unabhängig von Studiengebühren oder sonstigem). Ansonsten wurde uns alles sehr ausführlich in der ersten Woche erklärt und dann gingen am 2. Tag auch schon unsere Kurse los. Ich persönlich habe leider ein bisschen zu viel belegt, muss ich im Nachhinein zugeben. Ich hatte die Kurse: Arab-Israeli Relations, Honors Program in Peace and Conflict Studies (dafür muss man sich vorher selbstständig Bewerben), Political Psychology und Terrorism and Responses sowie Spoken Arabic. Obwohl alle Kurse sehr interessant waren, hätte ich mindestens Einen als audit machen sollen (also unbenotet und ohne Prüfungsleistungen). Am Ende musste ich nämlich 4 Hausarbeiten, alle 10-17 Seiten und 3 Klausuren schreiben und das war schon sehr viel Stress. Im Allgemeinen kann ich aber sagen, dass die Kurse alle sehr interessant waren und man auch viel Praktisches gelernt hat. Die Uni Haifa ist auch relativ groß und man hat viele Möglichkeiten sich in den Pausen Essen zu kaufen ( obwohl die Preise hier auch wieder eher teuer waren). Das Wohnheim hat zudem einen Minimarkt, in dem man das nötigste bekommen kann. Ansonsten, um in einem größeren und billigeren Markt einkaufen zu

gehen, muss man in das Drusendorf fahren (10min mit dem Bus) oder ins Horev Center (20min mit Bus). Die Uni hat auch ein Fitnessstudie, in dem man für 3 Monate etwa 70 zahlt, was ich aber empfehlen kann, grade wenn man sich wie ich einen kleinen Falaffelbauch angefuttert hat. Da Haifa ansonsten etwas ruhig war und der Campus schon weit von der Innenstadt entfernt ist, hab ich die Meisten meiner Wochenende bei Freunden in Tel Aviv oder Jerusalem verbracht, wo es auch mehr kulturelle Angebote gab. Hier muss man jedoch beachten, dass man die International School vorher informieren sollte. Da die Sicherheitslage in Israel nicht immer die Beste ist, muss man grade in Städten wie Jerusalem Vorsicht walten lassen. Da gab es in letzter Zeit zum Beispiel vermehrt Messerangriffe. Dennoch habe ich mich in Israel nie unsicher gefühlt. Man muss sich natürlich erst einmal daran gewöhnen, dass an jedem Eingang (Bahnhof, Einkaufsmarkt, Shops) die Taschen kontrolliert werden und das überall junge IDF Soldaten mit Waffen herumlaufen. Auch auf das Uni Gelände kommt man nicht ohne seine ID Karte. Dies sind jedoch alles nur Vorsichtsmaßnahmen, die sich in den letzten Jahren sehr bewährt haben und weswegen es kaum noch zu großen Terrorattacken kommt. Für mich hat sich das Semester in Israel auf jeden Fall gelohnt. Ich musste zwar mehr für die Uni machen als in Deutschland, das hat aber zum größten Teil auch Spaß gemacht. Man bekommt für Israel natürlich keine Erasmusförderung und muss sich um andere Unterstützung selbst kümmern. Israel ist ein teures Land, in dem Lebensmittel etwa 30% teuer sind als in Deutschland. Auch das Ausgehen kann man sich hier nur bedingt leisten und darauf muss man sich vorher einstellen. Auf öffentliche Verkehrsmittel sollte man sich auch nicht 100%ig verlassen. Busse kommen hier wann sie wollen und nicht unbedingt nach Plan und die Verkehrsregeln werden auch nicht so ernst genommen. Aber obwohl mich mein Auslandssemester fast Pleite gemacht hat, würde ich es jederzeit wieder tun. Ich habe sehr viel gelernt, neue Kulturen kennengelernt und gute Freunde gefunden.

Für den Rückflug sollte man sich allerdings etwas Zeit nehmen. Da in Israel die Sicherheit an erster Stelle steht, wurde ich bei meinem Heimflug ganzschön lange befragt. Grade, dass ich Arabisch und nicht Hebräisch gelernt hatte, fand man am Flughafen nicht so toll. Fotos High Gardens, Haifa Felsendom, Jerusalem

Strand, Tel Aviv Petra, Jordanien