Newsletter August 2012

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Transkript:

Neuste Themen: Newsletter August 2012 - Aktuelles aus dem Verein - Juvenile Nephropathie - Studie für Hunde mit Krebs in Österreich - MLS beim Beagle - Forschungsprojekt zu PHA, vwd und Hämophilie - Gezielte Zucht durch Gentests - Zwergpinschertreffen in Bad Hersfeld mit Patella und Augenuntersuchung Aktuelles aus dem Verein in eigener Sache: unsere diesjährige Jahreshauptversammlung wurde auf Grund beruflicher Termine in der Vorstandschaft auf Oktober 2012 verlegt, neuer Termin wird noch bekannt gegeben. Seit April wird unser Verein tatkräftig von Fr. Steffi Winter unterstützt. Fr. Winter ist unsere Ansprechpartnerin für Deutschland Nord. Eine Bitte an unsere Mitglieder die ihren Jahresbeitrag noch nicht entrichtet haben, bitte nehmt die Überweisung des Mitgliedsbeitrages vor. Juvenile Nephrophatie Was ist JRD? Juvenile Nephropathien (JRD - von engl.: juvenile renal dysplasia) bilden eine wichtige Untergruppe der Nierenerkrankungen bei Hunden. Dysplasie ist die krankhafte Fehlbildung von Zellen bzw. Organen. Bei JRD werden die Nieren in der Gebärmutter nicht richtig ausgebildet. Zum Zeitpunkt der Geburt weist die Niere unreife Strukturen auf, die aus undifferenzierten fötalen Zellen bzw. Gewebearten bestehen und die während der gesamten Lebensdauer des Tieres bestehen bleiben. Aus diesem Grund erkranken manche Hunde schon als Welpen schwer und versterben im ersten Lebensjahr. Andere werden erst im weiteren Lebensverlauf krank. Eine Behandlung kann diesen Hunden helfen, jedoch ist ihre Lebenserwartung aufgrund der Krankheit geringer. Bei den meisten Hunden mit dieser Mutation bricht die Krankheit nicht aus. Die Tiere aber, bei denen das aber der Fall ist, geraten in eine ernste und 1

lebensbedrohliche Situation. Worauf Sie bei jungen Tieren achten sollten Die ersten Anzeichen von JRD bei Welpen über 10 Wochen können übermäßiges Trinken und Urinieren sowie heller (verdünnter) Urin sein. Gehäuft treten Probleme mit der Stubenreinheit auf. *WICHTIG* Bei den meisten Tieren mit ein oder zwei Kopien dieser Mutation treten geringfügige Defekte der Nieren auf, die nur mittels Biopsie festgestellt werden können. Diese haben KEINEN negativen Effekt auf die Gesundheit des Tieres. Die Nieren arbeiten normal und zeigen einen normalen Befund bei der Grobmessung. Bei einigen fällt auch der Biopsiebefund negativ aus. Trotzdem können all diese Tiere Nachkommen mit JRD zeugen. Wenn klinische Fälle auftreten, sind die Befunde meist verheerend und die Tiere sterben an Nierenversagen im Endstadium. Wie wird JRD vererbt? JRD wird dominant mit unvollständiger Penetranz vererbt. Das bedeutet, dass Tiere mit ein oder zwei Kopien der Mutation das Risiko tragen die Krankheit zu entwickeln und/oder sie zu vererben. Das JRD-Risiko ist gering, das heißt, dass die meisten Tiere, die Träger oder Homozygot der Mutation sind, keine klinischen Erscheinungen zeigen. Welche Erkenntnisse gewinnen Sie aus dem Gentest? Die DNA-Testergebnisse werden folgendermaßen ausgewertet: a) Träger (eine Kopie der JRD-Mutation) b) Homozygotes mutiertes Allel = Homozygot (zwei Kopien der JRD-Mutation) c) Frei - Keine Kopie der JRD-Mutation vorhanden Bei a) und b) (siehe oben) ist das Tier möglicherweise von JRD betroffen oder klinisch normal. Ein klinisch normales Tier kann jedoch die Krankheit auf seinen Nachwuchs übertragen. Für Zuchtentscheidungen und -erfolge SIEHE: Infos zu JRD unter http://www.dogenes.com In der Zukunft Ihr großes Ziel ist die Verpaarung genetisch freier Tiere untereinander. Durch die effektive Nutzung des JRD-Tests und besonnene Zuchtentscheidungen können Sie JRD aus Ihrem Hundezwinger verbannen ohne den Genpool zu gefährden. Das geschieht durch die Zucht hin zu Trägern und freien Tieren. 2

Test für folgende Rassen möglich: Alaskan Malamut, Bernhardiner, Boxer, Bull Mastiff, Cocker Spaniel, Collie, Golden Retriever, Irisch Wolfshund, Lhasa Apso, Zwergschnauzer, Neufundländer, Rhodesian Ridgeback, Rottweiler, Shih Tzu, Soft Coated Wheaton Terrier, Pudel, Weimaraner, Airedale Terrier Mehr Info und Testbestellung erfahren Sie von Heike Fahrenschon oder Steffi Winter. Studie für Hunde mit Krebs in Österreich Quelle: Lebensrecht für vier Pfoten, Mag. art. Kerstin Piribauer, Ottendorf 57, 8312 Ottendorf an der Rittschein, ÖSTERREICH, Telefon: 0043-664-24 200 17, www.4-pfoten-lebensrecht.at, Bitte unterstützen Sie mit uns "RotePfote - Krebsforschung für das Tier" (www.rote-pfote.at) Verbesserte Therapie für Hunde mit Krebs: Veterinärmedizinische Universität Wien behandelt Tumorpatienten im Rahmen einer Europäischen multizentrischen klinischen Studie Das Onkologiezentrum der Veterinärmedizinischen Universität Wien (Vetmeduni Vienna) bietet gemeinsam mit weiteren Europäischen Zentren eine klinischen Studie für Hunde mit Krebserkrankungen an, die die verbesserte Wirkung eines Medikaments gegen Krebs prüfen soll. Dafür werden Hunde mit Tumorerkrankungen gesucht, die chirurgisch und strahlentherapeutisch nicht behandelt werden können und daher auf eine systemische Behandlung angewiesen sind.. Die Behandlung ist für die PatientenbesitzerInnen kostenfrei. "Wir haben erstmals seit längerer Zeit wieder eine finanziell unterstützte klinische Studie für Tumorpatienten anzubieten, die für TierbesitzerInnen mit an Krebs erkrankten Hunden von großem Interesse sein kann", erklärt Studienkoordinator Dr. Michael Willmann. "Wir untersuchen in dieser klinischen Studie - einer klinischen Phase I/II-Studie - ein neu formuliertes Krebsmedikament, das in seiner ursprünglichen Form seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt wird. Neu ist eine Hülle um das Medikament, die eine verlängerte Verweildauer im Organismus und andererseits eine Anreicherung im Tumorgewebe ermöglicht und damit die Wirksamkeit erhöht.", so Dr. Willmann. Wichtige Teilnahmekriterien: Welche Patienten sind geeignet? Gesicherte Krebsdiagnose, bislang unbehandelt (Kein Kortison, keine Chemotherapie keine Strahlentherapie vor Einschluss in die klinischen Studie), ohne schwerwiegende Einschränkung der Organfunktionen mit eindeutig messbarer Erkrankung (z. B.: Lymphdrüsenkrebs, solide Tumore ohne Behandlungsmöglichkeit). 3

Betreuung der Patienten "Tumorpatienten, die an den klinischen Studien teilnehmen, werden fünf Mal mit diesem neu formulierten Medikament behandelt und klinisch sowie durch regelmäßige Blutuntersuchungen und Ultraschall vorsorglich überwacht", beschreibt Dr. Willmann die optimale Betreuung der Patienten. Wesentlich ist, dass die Patienten nur unvorbehandelt in die Studie aufgenommen werden können. Kontakt Dr. Michael Willmann Onkologische Abteilung Klinik für Interne Medizin und Seuchenlehre Veterinärmedizinische Universität Wien T: 01-25077-5137 oder 6870 email: michael.willmann@vetmeduni.ac.at MLS beim Beagle Quelle: Laboklin Das Musladin-Luëke Syndrom (MLS) wurde in den frühen 1970er Jahren erstmals beim Beagle mit einer Inzidenz von 2-3% in der britischen und australischen Population beschrieben. Später wurde die Erkrankung nach den Beagle-Züchtern Musladin und Luëke benannt. Diese erbliche Erkrankung zeichnet sich durch eine ausgeprägte Haut- und Gelenksfibrose aus. Äußerlich sind betroffene Hunde leicht an ihrer kleinen Statur, der prallen Haut sowie dem breiten Schädel mit weit auseinanderstehenden Augen und knittrigen Ohren zu erkennen. Die stark eingeschränkte Beweglichkeit der Beine macht sich vor allem in dem hopsenden Ballerina-ähnlichen Gang bemerkbar. Erste Symptome treten bereits im Alter von 3 Wochen auf und verschlechtern sich im Laufe des ersten Lebensjahres. Ab dann stabilisiert sich die Erkrankung. Vor kurzem konnte die Arbeitsgruppe um Bader (Lerner Research Institute, Cleveland) und Neff (University of California, Davis) die ursächliche Mutation feststellen. Es handelt sich um eine Punktmutation im ADAMTSL2-Gen, der eine starke Assoziation mit MLS zugeschrieben wird. Da es sich um einen rezessiven Erbgang handelt, erkranken nur Hunde, die auf beiden Allelen die Mutation tragen. Bei der Verpaarung zweier mischerbiger Anlageträger fallen zu 25% betroffene Welpen. Das Wissen um den genetischen 4

Status der Hunde gewährleistet eine gerichtete Zuchtauswahl zur Vermeidung MLSbetroffener Welpen. Forschungsprojekt zu PHA, vwd und Hämophilie Quelle Laboklin Ihre Hilfe ist gefragt! Nachdem wir verschiedene Projekte zur Erkennung von Hämophilien bei einigen Hunderassen bereits erfolgreich durchgeführt und abgeschlossen haben, läuft die genetische Forschung auf diesem Gebiet natürlich weiter. So nehmen wir weiterhin gerne Proben von Hunden entgegen, die von Hämophilie A oder B sowie vwd (von Willebrand Erkrankung) betroffen sind. Über die jeweiligen Faktorentests weisen wir den Mangel nach und suchen dann nach der genetischen Ursache. Daneben haben wir auch ein Projekt gestartet zur Pelger-Huët Anomalie (PHA). Auch hierfür suchen wir betroffene Tiere sowie Verwandte. Über unsere Untersuchungen hoffen wir, jeweils die ursächliche Mutation zu finden. So entwickelte Tests können dann dem entsprechenden Züchter ermöglichen, die Krankheit durch Untersuchung und gezielte Verpaarung zu eliminieren. Wenn Sie uns in unserem Anliegen unterstützen wollen, kontaktieren Sie uns bitte im Vorfeld, um das weitere Vorgehen abzusprechen (labogen@laboklin.de oder Telefon 0971-72020, Frau Dipl.-Biol. A. Kehl). Gezielte Zucht durch Gentests Quelle: Laboklin Einer der großen Vorteile eines Gentests ist die Identifizierung klinisch unauffälliger Trägertiere, was mit anderen Laboruntersuchungen wie beispielsweise der Bestimmung des von Willebrand Faktors in der Regel nicht zu leisten ist. Die Erkennung von genetisch betroffenen Tieren ist bereits vor dem Auftreten der Erkrankung möglich. Damit ist ein gezieltes Monitoring durchführbar und gegebenenfalls individuelle Fütterung und Haltung möglich. Wie kann man nun dieses Wissen für eine gezielte Zucht und für eine eventuelle Eliminierung der Erkrankung nutzen? Grundsätzlich gilt es autosomal rezessive und dominante Erbgänge zu unterscheiden. Beim dominanten Erbgang erkranken die Tiere bei Vorliegen eines mutierten Allels, d.h. bereits heterozygote Tiere (N/X) erkranken. Dies ist z. B. der 5

Fall bei PKD der Perserkatzen oder beim Hereditären Katarakt der Australian Shepherds. Beim rezessiven Erbgang erkranken nur die homozygot betroffenen Tiere (X/X). Eine solche Form der Vererbung liegt bei den meisten bisher gefundenen Mutationen vor. Die klinisch unauffälligen Trägertiere (N/X) geben das mutierte Allel an 50% ihrer Nachkommen weiter. Sind beide Elterntiere Träger, können so durch die Verpaarung klinisch gesunder Tiere kranke Tiere entstehen. Daher setzt eine gezielte Zucht bei einem rezessiven Erbgang auf die Vermeidung solcher Verpaarungen. Man muss dafür die Träger nicht aus der Zucht ausschließen. Bei einer Verpaarung eines Trägers (N/X) mit einem genetisch gesunden Partner (N/N) entstehen zwar wieder Trägertiere (N/X), aber keine kranken Tiere. Es ist nicht empfehlenswert, alle heterozygoten Tiere auszuschließen, um einer Verknappung des Genpools entgegenzuwirken. Dadurch könnten andere Erkrankungen gefördert werden und die gesundheitliche Gesamtsituation der Rasse sogar noch verschlechtert werden. Man kann sogar unter bestimmten Voraussetzungen (Ausschluss einer Qualzucht!) mit einem betroffenen Tier züchten: Verpaart man mit einem genetisch gesunden Partner, fallen nur klinisch gesunde Trägertiere. So können gewünschte Eigenschaften eines betroffenen Tieres in der Zuchtlinie erhalten bleiben. Bei X-chromosomal rezessiven Erkrankungen ist die Besonderheit zu beachten, dass die männlichen Tiere nur ein X-Chromosom (auf dem ja das entsprechende Gen liegt) besitzen und statistisch gesehen die Hälfte der männlichen Nachkommen eines Trägerweibchens erkranken, während die Hälfte der weiblichen Nachkommen wiederum klinisch unauffällige Träger der Erkrankung sind. Ein gutes Beispiel für erfolgreiches Screening und gezielte Zucht stellt die PKD, eine dominant vererbte im homozygoten Zustand letale Nierenerkrankung der Perserkatzen, dar. 2005 wurden bei LABOKLIN 22% der untersuchten Tiere als mischerbig identifiziert. Die Zahl der heterozygoten Tiere nahm stetig ab und beläuft sich aktuell auf nur noch 2%. Dies zeigt, dass durch genetische Untersuchungen eine erhebliche Verbesserung der Gesundheit reinrassiger Tiere ermöglicht werden kann. Zwegpinschertreffen in Bad Hersfeld Wie jedes Jahr werden 2 Tierärzte vor Ort sein, damit die Hunde auf Patella und Augenerkrankungen untersucht werden können. Es werden wieder Blutproben für Studien gesammelt, bitte Kopie der Ahnentafel nicht vergessen, wir wären für eine Spende in Höhe von 10,00 dankbar, damit das Blut eingelagert werden kann. 6

Inoffizieller Beginn 10.00 Uhr, damit einige vor dem Besuchersturm auch reden können, offizieller Beginn: 12:00 Uhr Wann: 01. September. 2012 Wo: Hof Wehneberg 2, http://reitanlage-wehneberg.de/, 36251 Bad Hersfeld, Mobil 0160/9221346, e-mail: swgmbh@arcor.de Ansprechpartner: Bezirk Deutschland Mitte: Jutta Steinwitz - jutta.steinwitz@hundeforschung.de 7

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