zum Hochwasserschutzprojekt Günz

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Transkript:

Informationsblatt zum Hochwasserschutzprojekt Landkreis burg Gemeinde Deisenhausen Wasserwirtschaftsamt Kempten Inhalte: Vorwort von Herrn Landrat Hafner Vorwort von Herrn 2. Bürgermeister Durm Informationen des Wasserwirtschaftsamts Kempten

Liebe Bürger in Deisenhausen! Als Landrat setze ich mich seit meinem Amtsbeginn für eine umfassende Verbesserung des Hochwasserschutzes im gesamten Landkreis burg ein. Deshalb unterstütze ich das Projekt des Wasserwirtschaftsamtes Kempten mit großem Nachdruck, im Unterallgäu Rückhaltebecken an der und ihren Zuflüssen zu bauen. Diese Becken werden auch im Landkreis burg die Hochwassergefahr verringern. Deisenhausen profitiert voll von dem Projekt und wird dann bis auf kleine örtliche Schutzmaßnahmen keine Hochwasserschutzbauten mehr brauchen. Ich hoffe, dass das Projekt Hochwasserschutz tal bald in die Tat umgesetzt wird. Hubert Hafner Landrat Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger der Gemeinde Deisenhausen! Mit diesem Informationsschreiben, erhalten Sie, wie von mir im Mitteilungsblatt angekündigt, alle relevanten Informationen zum geplanten Hochwasserschutzprojekt an der. Sie bekommen damit die Gelegenheit sich selbst ein Bild über das gesamte Hochwasserschutzprojekt, über die Situation in Deisenhausen selbst und über die Finanzierung zu machen. Deisenhausen bietet sich nach mehr als 30 Jahren verschiedener Planungen und Diskussionen nun die Gelegenheit einen umfassenden Hochwasserschutz zu erhalten. Zudem wird die 1983 bei der Ausweisung des Gewerbegebietes eingegangene rechtliche Verpflichtung zum Bau eines Hochwasserschutzes erfüllt. Ich hoffe und wünsche mir, dass Sie sich durch diese Information mit diesem Projekt identifizieren können und uns in unserem Vorhaben bestärken, damit künftige Hochwasserereignisse schadlos an Deisenhausen und Bleichen vorüber gehen. Franz Durm 2. Bürgermeister

Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger in Deisenhausen, wir möchten Ihnen auf direktem Weg Informationen zum Hochwasserschutzprojekt zugänglich machen und Ihnen die Grundzüge der Konzeption in planerischer und v. a. in finanzieller Hinsicht auf den folgenden Seiten erläutern. Wir versichern Ihnen, dass mit der vorliegenden Konzeption ein Schutz vor Hochwasser für ein 100- jährliches Abflussereignis der auch in Deisenhausen erreicht werden kann. Die Vorplanungen für das Projekt sind abgeschlossen und wurden mit allen beteiligten Gemeinden in den letzten fünf Jahren abgestimmt. Um der Hochwassergefahr wirklich entgegen treten zu können, werden nun die vertraglichen Regelungen abschließend getroffen. Sobald dies erfolgt ist, werden wir mit allen Gemeinden sowie Betroffenen die detaillierteren Planungen abstimmen, um den örtlichen Gegebenheiten gerecht zu werden. Nach vielen Jahren der Abstimmungen und Verhandlungen über die Randbedingungen dieses Projekts, kann nun für sehr viele Menschen der Hoffung auf eine Befreiung von der Hochwassergefahr durch und Schwelk Rechnung getragen werden. Auch Deisenhausen trägt hierfür als Teil dieser einzigartigen Solidargemeinschaft der zwölf Gemeinden einen erheblichen Verantwortungsanteil mit. Zur weiteren Information wird am 18. Februar um 19:00 Uhr eine Informationsveranstaltung des Wasserwirtschaftsamts Kempten in der Alten Schule in Deisenhausen stattfinden. Mit freundlichen Grüßen Schindele Leitender Baudirektor Leiter des Wasserwirtschaftsamts Kempten

Das Gesamtkonzept Folgende Kernpunkte liegen der Konzeption zugrunde: Die Ortschaften an Westlicher und Östlicher sowie Schwelk werden vor 100-jährlichem Hochwasserereignis mit Klimaveränderungen geschützt. (gesamtheitlicher Ansatz) Der Hochwasserschutz erfolgt an 76 km Gewässer für ein Einzuggebiet von 714 km². Es besteht ein geschätztes Schadenspotential von ca. 163 Mio. Euro entlang der und der Schwelk. Die Rückhaltung von Hochwasser erfolgt durch fünf übergebietlich wirkende Rückhaltebecken (HRB). Ergänzende innerörtliche Ausbaumaßnahmen sichern die Ortschaften gegen das 100-jährliche Ereignis ab. Die Beckenstandorte sind bei Engetried, Sontheim, Frechenrieden, Westerheim und Ottobeuren vorgesehen. Die Kostenbeiträge werden gemäß den rechtlichen Bestimmungen auf alle Gemeinden, welche von den Rückhaltebecken profitieren, verteilt. Zusätzlich wird umfangreich in die ökologische Aufwertung des tals durch den Freistaat Bayern investiert (ca. 5 Mio. ). Mittels sehr aufwendigen gutachterlichen Untersuchungen auf dem aktuellen Stand der Technik wurden Regenereignisse und Abflussszenarien für alle Gewässer im Projektgebiet ausführlich untersucht, simuliert und bewertet. Auf Basis dieser Ergebnisse wurde die Dimensionierung der Schutzbauwerke für verschiedene Planungsvarianten vorgenommen. Eine Kombination aus Rückhaltebecken und innerörtlichen Schutzeinrichtungen ist die wirtschaftlichste Variante (geringste Kosten), welche die Anforderungen an ein 100-jährliches Hochwasserereignis (bayernweiter Standard) für jede Ortschaft im Projektgebiet bewältigt. Das Projektgebiet endet bei Wattenweiler, da weiter unterstrom die Wirkung der Hochwasserrückhaltebecken auf bebaute Ortsteile nicht mehr nachgewiesen werden kann.

Situation in Deisenhausen Diverse Kombinationen von Regenereignissen werden mit der Konzeption abgedeckt. Weitere Zuflüsse zur wurden berücksichtigt (v. a. auch von Hasel und Gutnach). Die Rückhaltebecken vermindern die Spitzenabflüsse, sodass lediglich kleine innerörtliche Maßnahmen zum Schutz der Bebauung notwendig sind. Die Abflüsse der in Deisenhausen werden durch die Wirkung aller fünf Rückhaltebecken erheblich verringert. Um einen Hochwasserschutz für ein 100-jährliches Ereignis zu erreichen, sind zudem kleinere Verwallungen und Mauern im Ortsbereich nötig. Diese decken auch alle Zuflüsse bei kleinräumigen Starkregenereignissen zwischen den Rückhaltebecken und Deisenhausen ab. Dies gilt v. a. auch für die Zuflüsse der Hasel und der Gutnach. D. h., dass der Hochwasserschutz auch bei den verschiedensten Regenszenarien seine Schutzfunktion entlang der erbringt. Auch wurde mittels Berechnungen nachgewiesen, dass die maximalen Abflüsse an der Brücke abgeführt werden können. Grundsätzlich ermöglichen die Rückhaltebecken, dass die Verwallungen und Mauern entlang der im Ortsbereich geringe Ausmaße (kleiner 1 m Höhe) annehmen können. Hierdurch kann das Ortsbild weitestgehend erhalten bleiben. Zusätzlich ist vorgesehen, dass Uferbereiche abgeflacht und naturnah ausgebildet werden. Die Kosten für die innerörtlichen Maßnahmen werden derzeit auf 460.000 geschätzt. Der Anteil der Gemeinde Deisenhausen beträgt 50 Prozent (230.000 ). Die Finanzierung Die Übernahme der Unterhaltungsverpflichtung auf 100 Jahre bringt der Gemeinde Deisenhausen 2,4 Mio. Gutschriften ein. Die Vertragslaufzeit von 100 Jahren ist für die Gemeinden die wirtschaftlichste Alternative. Gemeinden unmittelbar unterstrom der Becken tragen auch den höheren Kostenanteil am jeweiligen Becken. Die hauptbeteiligten Gemeinden tragen anteilig die Bau- und Unterhaltskosten an den sie schützenden Hochwasserrückhaltebecken. Gemeinden im Landkreis burg bieten Deisenhausen freiwillig eine finanzielle Unterstützung bei den Unterhaltungskosten an. Die Gesamtkosten für die Rückhaltebecken betragen nach derzeitiger Kostenschätzung 49,2 Mio.. Die Gemeinden und der Freistaat Bayern tragen die Investitionskosten zu je 50 Prozent (bayernweiter Standard). Je nach Betroffenheit und Vorteil durch die Maßnahmen werden die Gemeinden in Hauptbeteiligte Gemeinden und Sonstige Nutzen ziehende Gemeinden unterteilt. Die Sonstigen Nutzen ziehenden Gemeinden bringen ca. 1,9 Mio. in das Projekt ein. Auf diese Weise beteiligen sich Kettershausen, Neuburg, Egg, Lauben, VG Ottobeuren und ZV Abwasserverband Oberes tal.

Die Hauptbeteiligten Gemeinden, auch Deisenhausen, sind mit 50 Prozent der Baukosten beteiligt. Dies sind für Deisenhausen ca. 3,6 Mio.. Weitere Hauptbeteiligte Gemeinden sind Sontheim, Westerheim, Ottobeuren, Markt Rettenbach und Babenhausen. Da die baldige Zahlung dieser Beiträge die Gemeinden finanziell gefährden kann, bietet der Freistaat Bayern den sechs hauptbeteiligten Gemeinden an, den Betrieb und die Unterhaltung der Becken gemeinsam für 100 Jahre zu übernehmen. Für diesen auf 100 Jahre kalkulierten Aufwand erhalten die sechs Gemeinden Gutschriften auf die Baukosten angerechnet. Deisenhausen erhält dadurch Gutschriften in Höhe von ca. 2,4 Mio.. Somit reduziert sich der Beitrag von ca. 3,6 Mio. auf ca. 1,2 Mio.. Diese Gutschriften, welche die späteren tatsächlichen Unterhaltskosten abdecken werden, entsprechen im Schnitt ca. 75.000 pro Jahr. Nach Ablauf der vertraglichen Bindung übergeben die Gemeinden die Bauwerke an den Freistaat Bayern. Dieser muss die Becken nach Ablauf der Laufzeit (entspricht der Lebensdauer der Bauwerke) auf eigene Kosten ertüchtigen, bzw. erneuern. Dies verschafft den Gemeinden wiederum verbesserte Konditionen. Geht die Gemeinde diese Unterhaltsverpflichtung nicht ein, so müsste der Betrag von 2,4 Mio. über ein Darlehen finanziert werden. Bei einem Zinssatz von nur 3 %, und einer jährlichen Rate von 75.000 hätte die Gemeinde nach 100 Jahren noch Verbindlichkeiten von ca. 600.000. Bei einem Zinssatz von 4 % und gleicher Rate würden die Verbindlichkeiten nach 100 Jahren auf ca. 28 Mio. ansteigen. Da der Ort Deisenhausen von jedem Rückhaltebecken im Hochwasserfall profitiert, bringt die Gemeinde einen Anteil je nach Wirkung des jeweiligen Beckens von 12 bis 16 Prozent der Gemeindebeteiligungen (50 %-Kostenanteil) ein. Das heißt, dass die anderen Gemeinden zwischen 84 und 88 Prozent der Gemeindebeiträge je Becken tragen. Die Ortschaften unmittelbar unterstrom der Becken tragen daher auch den größten Kostenanteil am jeweiligen Becken und benötigen ebenfalls ergänzende innerörtliche Ausbaumaßnahmen. Die Gemeinden können mit diesem Finanzierungsmodell derzeitige Schulden begrenzen und ihre Finanzhoheit, Gemeindebetrieb und Haushaltssteuerung langfristig weiter eigenverantwortlich wahrnehmen. Weiterhin können die Gemeinden durch eingebrachte Eigenleistung bei der Unterhaltung die jährlichen Aufwendungen maßgeblich senken. Die Vereinbarung zur finanziellen Beteiligung am Projekt haben alle sechs Hauptbeteiligten Gemeinden bereits vertraglich angenommen, auch die Gemeinde Deisenhausen. Diese eingegangene Verpflichtung kann jedoch nur in die Realität umgesetzt werden, wenn sich die sechs Hauptbeteiligten Gemeinden in einem Zweckverband zusammen organisieren. Weiterhin haben die tal-gemeinden im Landkreis burg der Gemeinde Deisenhausen einen Zuschuss in Höhe von ca. 1/6 der kalkulierten Aufwendungen zugesichert. Diesen erbringen die Gemeinden Breitenthal, Wiesenbach, Neuburg, Kötz, Ichenhausen, Ellzee, Waldstetten, Bubesheim und burg auf freiwilliger Basis.

Projektausblick 2014 Frühjahr: Offizielle Gründung des Zweckverbands 2014: Beginn der Planungen für das erste Rückhaltebecken in Eldern 2014: Beginn der Planung der innerörtlichen Maßnahmen in Deisenhausen 2015: Einleitung des öffentlich-rechtlichen Planfeststellungsverfahrens für das erste Becken 2015: Einleitung des öffentlich-rechtlichen Planfeststellungsverfahrens für die innerörtlichen Maßnahmen in Deisenhausen Weitere Informationen zum Hochwasserschutzprojekt können Sie auf der Homepage des Wasserwirtschaftsamts Kempten unter www.wwa-ke.bayern.de erhalten.