Das DIA-Rentenbarometer



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Transkript:

1 Das DIA-Rentenbarometer Köln, Februar 2003 Tanja Höllger, Projektleiterin psychonomics AG Tel. (0221) 42061-384; E-Mail: tanja.hoellger@psychonomics.de

2 Methodensteckbrief Erhebungsmethode: Grundgesamtheit: Auswahlverfahren: Stichprobengröße: CATI-gestützte BUS-Befragung Deutschsprachige Bevölkerung im Alter von 18 bis 65 Jahren im Bundesgebiet systematische Zufallsauswahl (repräsentativ) pro Befragungswelle 1.000 Befragte Erhebungszeitraum 1: 10. bis 16. Oktober 2001 Erhebungszeitraum 2: 11. bis 17. März 2002 Erhebungszeitraum 3: 05. bis 12. Juni 2002 Erhebungszeitraum 4: 01. bis 09. Oktober 2002 Erhebungszeitraum 5: 14. bis 22. Januar 2003

3 Rentenbarometer: Ausgangslage und Zielsetzung Seit Bestehen der Riester-Reform untersucht das DIA-Rentenbarometer kontinuierlich die Einstellung der Öffentlichkeit zur geförderten Altersvorsorge, aber auch zur Altersabsicherung allgemein. Rund 30 Mio. Angestellte in Wirtschaft und Öffentlichem Dienst sowie deren Ehepartner haben seit Anfang 2002 die Möglichkeit, mit staatlicher Förderung eine Zusatzrente abzuschließen. Hierfür wurden bereits zum fünften Mal Einstellungen und Verhaltensweisen von 1000 repräsentativ befragten Personen im Alter von 18 bis 65 Jahren rund um das Thema Altersvorsorge untersucht. Mit der Wahl dieser Altersgruppe wurde das Ziel verfolgt, ein möglichst allgemein gültiges Stimmungsbild zu ermitteln. Von besonderem Interesse ist diesmal die Beantwortung der Frage, ob der zum Jahresende von Politik und Wirtschaft prognostizierte Riester-Boom tatsächlich stattgefunden hat. Hat also ein Großteil der Kunden entsprechend der Empfehlungen von Verbraucherschutzorganisationen und Wirtschaftsmagazinen lediglich abgewartet, um gegen Ende des Jahres 2002 einen Vertrag abzuschließen? Oder ist die Riester-Rente grundsätzlich wenig attraktiv?

Stimmung: Abschluss (Zeitverlauf) 10 9 8 Wie beurteilen Sie die Sicherheit bzw. Verlässlichkeit der gesetzlichen Rentenversicherung? Skala von 0 = völlig unsicher bis 10 = völlig sicher 7,5 Sicherheit der privaten Vorsorge 7 6,3 6,4 6,5 6,3 6,3 6,2 6 5 4 5,0 4,5 4,1 4,2 4,3 4,0 3 2 1 Jahr 1980* Jahr 1988* Jahr 1993* Jahr 1996* Oktober 2001 (DIA) März 2002 (DIA) Juni 2002 (DIA) Oktober 2002 (DIA) Januar 2003 (DIA) *Die Daten der Jahren 1980 1996 stammen vom Allensbacher Archiv, IfD-Umfragen 1980-96 4

Einschätzung der bisherigen privaten AV Es gibt bereits seit längerem die Möglichkeit, zusätzlich privat für sein Alter vorzusorgen, zum Beispiel in Form von Lebensversicherungen, privaten Rentenversicherungen, Immobilien oder anderen Anlageformen. Wie ist das bei Ihnen? Haben Sie sich schon um Ihre eigene Alterssicherung gekümmert? Nein, ist auch nicht geplant Nein, ist aber geplant 13% 13% 13% 12% 8% 9% 9% 10% 22% sind bisher noch gar nicht zusätzlich privat abgesichert März 2002 Juni 2002 Oktober 2002 Januar 2003 Ja, aber nicht ausreichend und zukünftig nicht weiter geplant Ja, aber nicht ausreichend ist aber zukünftig geplant 17% 12% 13% 14% 14% 27% sparen bereits etwas für ihre private Absicherung Ja, bereits ausreichend 46% 46% 52% 51% 0% 20% 40% 60%!Die Hälfte der Befragten ist überzeugt, ausreichend vorgesorgt zu haben. Knapp ein Drittel (27%) hält ihre privaten Vorsorgemaßnahmen noch nicht für ausreichend. Konstante 22% dagegen haben bislang noch gar nicht privat vorgesorgt. 5

Zukünftige Planung Privater Altersvorsorge allgemein Es gibt bereits seit längerem die Möglichkeit, zusätzlich privat für sein Alter vorzusorgen, zum Beispiel in Form von Lebensversicherungen, privaten Rentenversicherungen, Immobilien oder anderen Anlageformen. Wie ist das bei Ihnen? Haben Sie sich schon um Ihre eigene Alterssicherung gekümmert? Nein, ist auch nicht geplant Nein, ist aber geplant Ja, aber nicht ausreichend und zukünftig nicht weiter geplant Ja, aber nicht ausreichend ist aber zukünftig geplant 13% 13% 13% 12% 8% 9% 9% 10% 17% 12% 13% 14% 14% 25% planen vorerst nichts für ihre AV zu tun März 2002 Juni 2002 Oktober 2002 Januar 2003 24% planen zukünftig mehr für ihre AV zu tun Ja, bereits ausreichend 46% 46% 52% 51% 0% 20% 40% 60%!Unter den Befragten, die bisher nach eigener Einschätzung nicht oder nicht ausreichend private Altersvorsorge betreiben, plant jeder Zweite zukünftig mehr bzw. überhaupt etwas für die eigene Altersabsicherung zu tun. 6

7 Zwischenfazit: Private Altersvorsorge allgemein Im Oktober letzten Jahres kurz nach der Bundestagswahl war das Vertrauen in den Staat und die Sicherheit der gesetzlichen Rentenversicherung seit Befragungsbeginn erstmals leicht angestiegen. Anfang diesen Jahres erreicht es dagegen einen neuen Tiefstand. Auch die private Vorsorge wird als nicht hundertprozentig sicher eingestuft. Sie schneidet mit einer geschätzten Sicherheit von 6,2 zwar besser als die gesetzliche Rentenversicherung ab (4,0) ist aber seit Befragungsbeginn kontinuierlich gefallen. Der Eindruck, dass das Vertrauen in langfristige Planungssicherheit gegenwärtig erschüttert ist, scheint sich immer mehr zu verfestigen. Auch im Januar 2003 bleibt der Anteil der Befragten, die bislang noch nicht privat vorsorgen, konstant bei 22%. Wie bereits im Oktober 2002 sind über die Hälfte der Befragten der Meinung, ihre eigene Alterssicherung sei ausreichend wobei das nicht bedeutet, dass dem auch tatsächlich so ist. Ein Viertel der Befragten plant keine zusätzliche private Vorsorge, obgleich mittlerweile 84% davon ausgehen, dass man sich im Alter nicht mehr allein auf die gesetzliche Rente verlassen dürfe.

Riester: subjektiver Informationsstand Die bestehende Rentenreform, die sog. Riester-Rente, führte zu vielen Änderungen in der staatlichen und privaten Altersvorsorge. Haben Sie sich bereits über die anstehenden Änderungen informiert? März 2002 Juni 2002 Oktober 2002 Januar 2003 Nein, interessiert mich nicht Nein, die Reform ist mir zu kompliziert Nein, noch nicht, ich plane dies aber in naher Zukunft 7% 7% 8% 8% 18% 17% 17% 17% 24% 24% 22% 23% 48% Nein (Okt: 47%) (Juni: 48%) (März: 49%) Ja, ich habe mich bereits informiert, aber noch nicht ausreichend Ja, ich habe mich bereits ausreichend informiert 24% 23% 23% 24% 27% 29% 30% 28% 52% Ja (Okt: 53%) (Juni: 52%) (März: 51%) 0% 10% 20% 30% 40% 50% Trotz Jahreswechsel und damit Verstreichen der staatlichen Förderung für 2002 hat sich fast die Hälfte aller Befragten immer noch nicht über die Riester-Rente informiert. Konstante 31% wollen sich diesbezüglich auch zukünftig nicht informieren. Vor diesem Hintergrund gibt es noch keine Anzeichen für den prognostizierten Riester-Boom zum Jahresende. 8

Riester: Abschlussbereitschaft - Verlauf 80% Haben Sie bereits einen förderfähigen Vertrag - sei es privat über ein Finanzinstitut oder betrieblich über Ihren Arbeitgeber - abgeschlossen oder planen Sie, einen abzuschließen? (alle Befragten: 18 bis 65 Jahre) 71% 71% 72% 69% 68% nicht geplant 60% 40% Entspricht ca. 3,1 Mio. PAV-Verträgen und etwa 2,0 Mio. bav-verträgen die bisher abgeschlossen wurden! Das Potenzial entspricht in etwa 5,3 Mio. Riesterwilligen (das sich zurzeit von der Präferenz her in 3,2 Mio. PAV und 2,1 Mio. bav aufteilt) 20% 23% 21% 19% 21% zukünftig geplant 6% 8% 9% 10% bereits abgeschlossen 0% Oktober 2001 März 2002 Juni 2002 Oktober 2002 Januar 2003 Die Zahl der Riester-Verweigerer nimmt leicht ab, ist aber mit 68% immer noch weit höher als erwartet. Allerdings hat bei vielen Planungswilligen der Jahresendspurt zu einem Mitnahmeeffekt geführt; denn der Anteil der Riesterabschlüsse ist von 10% im Oktober sprunghaft auf angestiegen. 9

Abschlussbereitschaft (nach Altersgruppen) Wollen Sie in naher Zukunft eine private oder betriebliche Vorsorge abschließen so wie in der Rentenreform vorgesehen bzw. haben Sie bereits eine abgeschlossen? Nur Januar 2003 Befragte Nein, habe ich nicht vor Abschlussbereitschaft 59% 63% 84% Vgl. Okt 2002 (58%) (64%) (86%) Ja, ich plane eine staatlich geförderte Vorsorge abzuschließen 5% 18% 25% (32%) (23%) (9%) Ja, ich habe bereits eine staatlich geförderte Vorsorge abgeschlossen 11% 19% bis 29 Jahre 30 bis 49 Jahre 50 Jahre und älter (10%) (13%) (5%) 0% 20% 40% 60% 80% 100% Wie zu erwarten ist die Anzahl der bereits abgeschlossenen Verträge in der Altersgruppe der 30- bis 49-jährigen mit 19% am höchsten. Die Bereitschaft zum Abschluss einer privaten oder betrieblichen Vorsorge ist bei den jüngeren Befragten (18 bis 29 Jahre) mit am höchsten. 10

Abschlussbereitschaft (nach Haushaltsnettoeinkommen) Wollen Sie in naher Zukunft eine private oder betriebliche Vorsorge abschließen so wie in der Rentenreform vorgesehen bzw. haben Sie bereits eine abgeschlossen? Nur Januar 2003 Befragte Nein, habe ich nicht vor Abschlussbereitschaft 65% 72% 69% Vgl. Okt 2002 (68%) (65%) (77%) Ja, ich plane eine staatlich geförderte Vorsorge abzuschließen 14% 18% 17% (22%) (23%) (15%) Ja, ich habe bereits eine staatlich geförderte Vorsorge abgeschlossen 10% 18% 17% bis 1.500 1.500 bis 3.500 über 3.500 (10%) (12%) (8%) 0% 20% 40% 60% 80% 100% Es sind eher die mittelmäßig bis gut Verdienenden, die bereits eine förderfähige Altersvorsorge abgeschlossen haben. Die Zurückhaltung bei den niedrig Verdienenden ist mit 72% bedauerlicherweise am höchsten. 11

12 Fazit: Abschlussbereitschaft Seit Oktober letzten Jahres wurden sowohl vermehrt private Verträge zur Riester-Rente als auch betriebliche Lösungen abgeschlossen (etwa jeweils eine Million!). Zu konstatieren bleibt aber auch, dass der Anteil der Riester- Verweigerer seit Beginn des Befragungszeitraumes nicht merklich gesunken ist, sondern lediglich ein Teil der abwartenden Planungswilligen gegen Ende des Jahres aktiv wurden. Mittlerweile haben sich der Bevölkerung zwischen 18 und 65 Jahren für die Riester-Rente entschieden. 60% davon haben sich für eine private Lösung bei einem Finanzinstitut mit Riesterzulage entschieden und 40% für eine förderfähige betriebliche Lösung. 3% der Befragten gaben an, dass Sie bereits schon einmal einen Riester- Vertrag gekündigt haben, beispielsweise weil er sich im Nachhinein für sie als nicht profitabel oder geeignet herausgestellt hat. Wird dieser Anteil zukünftig steigen? Betrachtet man nur die Gruppe der Pflichtversicherten im Alter von 20 bis 45 Jahren (Kernzielgruppe) liegt der Anteil der Verweigerer bei 59%; 19% planen zukünftig vielleicht einen geförderten Vertrag abzuschließen und 22% haben sich bereits zu dieser Entscheidung durchgerungen.

13 Riester geplant: Betriebliche vs. Private Vorsorge Neben der Möglichkeit, selbst aktiv zu werden und ein förderfähiges Produkt zu finden, gibt es auch die Möglichkeit, über Ihren Arbeitgeber einen Vertrag zur Altersvorsorge gemäß der Rentenreform abzuschließen. Was wäre Ihnen lieber? Befragte, die den Abschluss planen (16,3%): Selbst informieren und ein geeignetes Produkt abschließen 64% 59% 55% 61% März 2002 Juni 2002 Oktober 2002 Januar 2003 über den Arbeitgeber eine staatlich geförderte Vorsorge abschließen 36% 41% 45% 39% 0% 20% 40% 60% 80% 100%

14 Riester abgeschlossen: Betriebliche vs. Private Vorsorge Haben Sie Ihr förderfähiges Produkt über den Arbeitgeber abgeschlossen oder sind Sie selbst aktiv geworden und haben bei einem von Ihnen ausgewählten Anbieter abgeschlossen? Befragte, die bereits abgeschlossen haben (15,7%): Selbst informiert und geeignetes Produkt abgeschlossen 61% 78% 77% März 2002 Juni 2002 Oktober 2002 Januar 2003 60% über den Arbeitgeber ein geeignetes Produkt abgeschlossen 22% 23% 39% 40% 0% 20% 40% 60% 80% 100%

Direkte Ansprache 1) Wurden Sie bereits von einem Kreditinstitut, einer Versicherung oder Bausparkasse zum Abschluss einer Altersvorsorge gemäß der Rentenreform angesprochen oder angeschrieben? 2) Wurden Sie bereits von Ihrem Arbeitgeber, der Gewerkschaft oder dem Betriebsrat zum Abschluss einer Altersvorsorge gemäß der Rentenreform angesprochen oder angeschrieben? * Juni 2002 Oktober 2002 Januar 2003 Kreditinstitut, Versicherung oder Bausparkasse Arbeitgeber, Gewerkschaft oder Betriebsrat Ja, ich bin bereits angesprochen worden von... 57% 61% 61% 30% 38% 43% Nein, wurde noch nicht angesprochen von... 43% 39% 39% 57% 62% 70% 0% 20% 40% 60% 80% 100% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Der Anteil der Befragten, die bereits zu diesem Thema von Arbeitgebern, Gewerkschaften oder Betriebsräten angesprochen oder angeschrieben wurden ist seit Juni 2002 deutlich gestiegen. Die Aktivitäten der Finanzdienstleister dagegen stagnieren. *Frage wurde nur für Berufstätige ausgewertet. Bei Finanzdienstleistern dagegen für alle Befragten 15

16 Fazit: Betriebliche vs. Private Vorsorge Die staatlich geförderte betriebliche Altersvorsorge verliert bei der Planung von Vorsorgemaßnahmen Anfang 2003 erstmals an Bedeutung. Seit Anfang letzten Jahres stieg die Präferenz für eine betriebliche Lösung bei den Planungswilligen kontinuierlich an (Oktober 2002: 45%) und ist nun zum ersten Mal merklich gefallen (auf 39%). Dies ist zum einen darauf zurückzuführen, dass ein Teil der ehemals Planungswilligen ihren Plan bereits in die Tat umgesetzt haben. Ein anderer Teil war von der konkreten betrieblichen Lösung vermutlich doch nicht überzeugt oder der Betrieb blieb bislang Angebote schuldig, so dass das Interesse daran verloren ging. Wichtig ist hier jedoch anzumerken, dass nur die theoretische Präferenz abgefragt wird. Wie die Planungswilligen sich letztlich entscheiden und ob sie ggf. mit der betrieblichen Lösung sofern eine angeboten wird - zufrieden sind, geht hieraus nicht hervor.

Repräsentative Gesamtstichprobe 100% 80% 100% Geschlecht Mann Frau 100% 80% 79% West/ Ost West Ost 60% 48% 52% 60% 40% 40% 20% 20% 21% 0% Mann Frau 0% West Ost 100% 80% 60% Alter 18-29 30-39 40-49 50-59 60-65 100% 80% 60% HHN-Einkommen bis 1.000 bis 1.500 bis 2.000 bis 2.500 über 2.500 40% 20% 20% 25% 22% 20% 40% 20% 13% 11% 18% 22% 23% 26% 0% 18-29 30-39 40-49 50-59 60-65 0% bis 1.000 bis 1.500 bis 2.000 bis 2.500 über 2.500 17