Predigt PREDIGT ZU 1. KOR. 15,1-11 SEITE 1A SEITE 1B

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Transkript:

PREDIGT ZU 1. KOR. 15,1-11 SEITE 1A SEITE 1B Predigt 1. Kor. 15,1-11 Ostersonntag St. Andreas Hildesheim 27.03.2016 1Kor15,1-11 (3).docx Detlef Albrecht Lieber Tertius, erinnerst du dich noch an die Christen in Korinth? Das war eine Gemeinde, kann ich dir sagen! So begeistert, so engagiert! Damals kamen jeden Tag neue Menschen dazu. Ich, Paulus, bin selber einmal da gewesen, und es war wirklich großartig. So muss christliches Leben aussehen! Aber heute...? Da hat sich einiges geändert. Jetzt habe ich einen Brief aus Korinth erhalten. Von den Schwestern und Brüdern dort. Sie haben schwere Zeiten hinter sich. Und offenbar auch noch vor sich! Denn die Begeisterung vom Anfang ist umgeschlagen in einen großen Streit. Ja, um Himmels willen, was machen die denn da in Korinth? Sie schreiben von verschiedenen Lehrern, die dort aufgetreten sind, und darüber, dass jeder sein eigenes Verständnis vom Glauben hat. Einige halten das, was Apollo ihnen gesagt hat, für richtig, andere berufen sich auf mich. Es ist für alle sehr verwirrend. Hier, du kannst es selber lesen, was sie mir schreiben: Paulus, wir brauchen von dir eine Grundlage für unseren Glauben. Was sollen wir glauben? Wir haben vieles gehört, aber wir wissen jetzt nicht mehr, wem wir glauben sollen. Gib uns ein Fundament, Paulus! Ja, Tertius, du hast schon manchen Brief geschrieben, den ich dir diktiert habe. Aber dieses Mal ist es wohl etwas anderes. Es wird ein wirklich wichtiges Dokument werden. Wir müssen zurück zu den Anfängen, zu den Wurzeln. Und weißt du, was, Tertius? Wir fangen an mit der Auferstehung. Wenn die nicht gewesen wäre, dann säßen wir beide heute gar nicht hier! Ich war ja damals, bei Jesus, auch nicht dabei. Und in der Zeit danach habe ich die Christen ja noch verfolgt. Erst Petrus hat mir von diesem Moment berichtet, als die Frauen vom Grab zurückkamen. Das hat er immer wieder erzählt: Das Grab war leer! Das Grab war leer! Er konnte so lebhaft erzählen. Wie er das Entsetzen in den Gesichtern der Frauen beschrieben hat! Unbeschreiblich. Und dann hat er immer wieder bezeugt, wie Jesus selber bei ihnen war. Wie sie dadurch endlich ihre Angst verloren haben.

PREDIGT ZU 1. KOR. 15,1-11 SEITE 2A SEITE 2B Und wie er mit ihnen gegessen und getrunken hat. Ach, Tertius, manchmal wünschte ich, ich wäre damals auch dabei gewesen! Aber zurück zum Brief. Was schreiben wir nun an die Gemeinde in Korinth? Fangen wir doch mal mit dem Erinnern an. Zurück zu den Anfängen! Schreib, Tertius: Brüder und Schwestern, ich erinnere euch an die Gute Nachricht, die ich euch verkündet habe. Genau! Das ist es. Erinnern! Geht noch mal in Gedanken zurück zu dem Punkt, an dem ihr das Evangelium, die Gute Nachricht, gehört habt. Damit hat doch alles angefangen bei euch in Korinth. Und ihr hattet damals wirklich eine gute Zeit im Glauben. Also schreibe: die Gute Nachricht, die ich euch verkündet habe. Ihr habt sie angenommen. Genau! Erstmal erinnern. Auch daran, dass sie das alles für sich schon angenommen hatten. Und nun fragen sie nach dem Fundament. Was rettet uns denn nun wirklich, schreiben sie. Worauf stehen wir als Christen? Ja, Tertius, was soll ich darauf wohl sagen? Das Evangelium natürlich. Darum schreibe: die Gute Nachricht, die ich euch verkündet habe. Ihr habt sie angenommen; sie ist der Grund, auf dem ihr im Glauben steht. Denn, Tertius: Wenn wir das nicht bewahren, was uns überliefert ist wer soll es dann tun? Wenn der Glaube nicht weitergegeben wird, dann hat er auch keine Zukunft! Wir müssen das auch für unsere Kinder und Enkel festhalten. Und für alle, die nach uns noch zum Glauben kommen. Denn wenn sie es nicht festhalten, dann ist alles umsonst gewesen. Schreibe: Durch die Gute Nachricht werdet ihr gerettet, wenn ihr sie unverfälscht festhaltet und zwar dem Wortlaut entsprechend, in dem ich sie euch übermittelt habe. Hast du das fertig geschrieben? Und weiter geht es mit: Anderenfalls wärt ihr vergeblich zum Glauben gekommen! Denn, Tertius, das wäre das Schlimmste: Dass man sich enttäuscht vom Glauben wieder abwendet. Aber jetzt, mein Lieber: die Auferstehung. Wie gesagt, ich war selber nicht dabei. Darum müssen wir jetzt mal sammeln, welche Zeugen wir dafür haben. Immerhin ist das alles schon mehr als 20 Jahre her! Nicht mehr lange, und es lebt niemand mehr, der damals selber dabei war. Darum schreibe: Ich habe an euch weitergegeben, was ich selbst als Überlieferung empfangen habe. Was soll ich sonst auch tun, Tertius? Ich gehöre auch zu denen, die nur durch andere von Jesus gehört haben.

PREDIGT ZU 1. KOR. 15,1-11 SEITE 3A SEITE 3B Also schreibe, was die Grundlage für unseren Glauben ist: nämlich als Erstes und Grundlegendes: Christus ist für unsere Sünden gestorben, wie es in den Heiligen Schriften vorausgesagt war, und wurde begraben. Er ist am dritten Tag vom Tod auferweckt worden, wie es in den Heiligen Schriften vorausgesagt war. Schreibe sorgfältig, dass sie es gut lesen können. Mehr weiß ich auch nicht! Aber mehr brauche ich auch nicht zu wissen. In dieser Überlieferung steckt alles das drin, was wir brauchen, um glauben zu können. Also, welche Zeugen können wir den Korinthern nennen? Da war Petrus. Und natürlich die Jünger. Schreibe: Er hat sich Petrus gezeigt, danach dem ganzen Kreis der Zwölf. Das sind die wichtigsten und die ersten Zeugen! An denen kommt keiner vorbei. Aber es gibt noch mehr. Ich habe das aus verlässlichen Quellen. Schreib weiter, Tertius: Später sahen ihn über fünfhundert Brüder auf einmal; einige sind inzwischen gestorben, aber die meisten leben noch. Das ist ja das Problem, Tertius! Dass die wichtigsten Zeugen für die Auferstehung irgendwann nicht mehr leben! Werden die Menschen denn denen glauben, die selber nicht mehr dabei waren? Was meinst du? Wir können es nur hoffen. Wir können nur dafür beten! Aber es gibt noch mehr Zeugen. Schreib, Tertius: Dann erschien er Jakobus und schließlich allen Aposteln. Soweit erst mal die bekannten Zeugen. Ja, und dann komme ich noch. Ganz am Schluss. Ich habe mich da wirklich nicht mit Ruhm bekleckert, als ich die Christen verfolgt habe. Ich habe unseren Herrn erst erlebt, als er mich direkt angesprochen hat: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Das war in der Nähe von Damaskus. Ein ganz helles Licht war da um mich, so dass ich drei Tage lang wie geblendet war. Danach habe ich mit Hananias gesprochen, und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Jesus ist auch mein Herr geworden. Da habe ich mich gleich taufen lassen. Und habe seitdem mit dem Predigen und der Arbeit für die Gemeinden nicht wieder aufgehört. Was sagst du, Tertius? Das habe ich dir schon ein Dutzend Mal erzählt? Da kannst du mal sehen, wie wichtig dieses Erlebnis für mich war! Also, schreibe auch etwas von mir, Tertius: Ganz zuletzt ist er auch mir erschienen, der»fehlgeburt«. Ich bin der geringste unter den Aposteln, ich verdiene es überhaupt

PREDIGT ZU 1. KOR. 15,1-11 SEITE 4A SEITE 4B nicht, Apostel zu sein; denn ich habe die Gemeinde Gottes verfolgt. Ich könnte verzweifeln bei meiner Geschichte. Was glaubst du, wie lange ich mich gefragt habe, wie ich mich von dieser Schuld wieder befreien kann? Etwas Schlimmeres kann es doch kaum geben: Dass ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe. Es tut mir heute noch weh. Aber ich kann es nun mal nicht ungeschehen machen. Ich vertraue dem Wort unseres Gottes, der mir gesagt hat: Deine Schuld ist dir vergeben, Paulus. Das ist großartig. Und das schreibe bitte auch an die Korinther: 10 Aber durch Gottes Gnade bin ich es dennoch geworden, und sein gnädiges Eingreifen ist nicht vergeblich gewesen. Ich habe viel mehr für die Gute Nachricht gearbeitet als alle anderen Apostel. Obwohl, warte mal, Tertius: Das wirft jetzt ein falsches Licht auf mich. Ich habe viel mehr gearbeitet als sie alle ja, das stimmt vielleicht. Aber es klingt so, als wenn ich mich da für irgendwas rechtfertigen wollte. Und es stimmt ja vielleicht auch nicht. Andere haben genauso viel für die Gemeinde Gottes getan. Ich will mich da mal nicht so hervorheben. Deshalb lass es mal stehen, setze aber noch hinzu: Doch nicht mir habe ich das zuzuschreiben die Gnade Gottes hat durch mich gewirkt. Ja, so passt es: Aus Gottes Gnade sind wir, was wir sind. Und deshalb ist es auch egal, wer den Korinthern predigt. Es kommt nur darauf an, dass der Prediger auf dem festen Grund des Evangeliums steht. Deshalb will ich sie noch einmal daran erinnern. Schreibe: Mit den anderen Aposteln bin ich in dieser Sache völlig einig. Wir alle verkünden die Gute Nachricht genau so, wie ich es gerade angeführt habe, und genau so habt ihr sie auch angenommen. Ja, Tertius, so weit zu den Grundlagen unseres Glaubens. Denkst du, dass die Christen in Korinth damit etwas anfangen können? Ich hoffe ja sehr, dass dieser Brief den Streit unter ihnen wieder beenden kann. Dass sie wieder spüren, welches Fundament sie gemeinsam trägt. Was wären wir ohne die Auferstehung, Tertius? Petrus hat mir erzählt, wie sie nach der Kreuzigung alle völlig verzweifelt und am Ende waren. Und dann, als die Frauen vom Grab kamen

PREDIGT ZU 1. KOR. 15,1-11 SEITE 5A SEITE 5B und als Jesus mitten unter ihnen war, da waren alle Zweifel und alle Angst wieder weg. Ach, Tertius, wenn das doch die Christen, die nach uns kommen, auch alles noch erleben könnten! Ich glaube, es bleibt ihnen nichts anderes übrig, als uns zu vertrauen. Weil wir das aufgeschrieben haben, was Menschen in unserer Zeit erlebt haben. Gut, dass wir es aufgeschrieben haben, denn sonst wäre es vielleicht verloren gegangen. So, Tertius, nun genug für heute. Es gibt noch mehr Fragen aus Korinth, aber die werde ich morgen beantworten. Das Wichtigste ist das mit der Auferstehung. Was fragst du, Tertius? Wie das passiert ist? Das kann ich dir auch nicht erklären. Aber ich will das bezeugen, was andere gesehen und erlebt haben, damit es für die bleibt, die nach uns kommen. Nun erhol dich, Tertius, geh feiern mit den andern, damit die Freude über Ostern sich überall verbreitet! Amen.