TEAM. Wasserkraft für die Zukunft HAUSZEITSCHRIFT DER KRAFTWERKE OBERHASLI AG 2/2013

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Transkript:

TEAM HAUSZEITSCHRIFT DER KRAFTWERKE OBERHASLI AG 2/2013 Wasserkraft für die Zukunft Bereits im Mai 2011 beschloss der Bundesrat den geordneten Ausstieg aus der Atomenergie und Ende 2012 legte Frau Bundesrätin Doris Leuthard die Energiestrategie 2050 vor. Die Energiewende wird zum grossen ambitionierten Ziel von Politik und Gesellschaft. Erneuerbare Energien sind zwar in grossen Mengen verfügbar, Wind und Sonne fallen aber unregelmässig an. Der Umbau der Energiesysteme wird uns entsprechend stark fordern. Batterien werden zum Schlüssel für unsere künftige Versorgungssicherheit und wir werden Regel- und Ausgleichslösungen brauchen. Die KWO investiert in erneuerbare Energien, mit all ihrem Engagement und Know-how. Bei der KWO ist Wasserkraft gelebte Partnerschaft mit der Natur, aus Überzeugung und seit Jahren. Deshalb wird KWO-Wasserkraft künftig nicht nur einen weiteren, substantiellen Beitrag zur Energiegewinnung leisten, sondern auch die geforderte Batteriefunktion verlässlich und CO2-frei übernehmen. Einheimisch, erneuerbar und nachhaltig. Christine Häsler Leiterin Public Affairs haes@kwo.ch Baustelle Beruhigungsbecken Innertkirchen

TECHNIK INTERVIEW Technisches zum Varspeed Schh. Die KWO produziert seit Jahrzehnten sogenannte Regelenergie, welche zur Stabilisierung des schweizerischen und europäischen Stromnetzes notwendig ist. Bei niedrigem Verbrauch arbeitet das Kraftwerk Grimsel 2 im Pumpbetrieb. Da Pumpen nicht regelbar sind, muss bei geringer Wasserführung der Flüsse wertvolles Wasser aus den Speicherseen zur Produktion der geforderten Regelenergie verwendet werden. Denn die Leistung einer Pumpe kann nur durch Veränderung ihrer Drehzahl stetig beeinflusst werden. Dabei wird der Motor nicht mit Drehstrom konstanter Frequenz (50 Hertz), sondern mit variabler Frequenz versorgt. Die Apparate zu dieser Frequenzumwandlung werden Frequenzumrichter oder einfach Umrichter genannt. Der Umrichter im Grimsel 2 hat eine Leistung von 100 MW und arbeitet im Bereich von 45 bis 51 Hertz. Die Drehzahl der Maschine variiert von 680 bis 765 Umdrehungen pro Minute. Hans Schlunegger vor einem Teil des Umrichters, der für den variablen Einsatz der Maschine sorgt. Variabel zu mehr Effizienz Derzeit ist das Wort «Varspeed» im Zusammenhang mit dem Kraftwerk Grimsel 2 in aller Munde. Hans Schlunegger, Projektleiter, erklärt uns, was es damit auf sich hat. Sandra Schmitz, Assistentin Kommunikation, schm@kwo.ch vom Netz 2 Frequenz konstant 50 Hertz Umrichter Frequenz variabel 45 bis 51 Hertz zum Motor KWO TEAM 2/2013 Was haben wir unter «Varspeed» zu verstehen? Varspeed bedeutet variable Drehzahl. Im vorliegenden Fall verstehen wir darunter den Umbau der Maschine 1 im Kraftwerk Grimsel 2. Seit 30 Jahren läuft die Maschine ohne diese Regelung. Weshalb braucht es sie nun? Neu kann die Leistung der Maschine 1 im Pumpbetrieb stetig verändert werden (siehe auch Spalte links). Was waren die Herausforderungen des Projekts? Die Herausforderungen bestanden in der Untersuchung der in Frage kommenden Umrichterschaltungen, der Platzierung des Umrichters im hinteren Teil der Kaverne und im Einbezug in die Leittechnik. War es problematisch, etwas Neues in ein bestehendes System einzubauen? Glücklicherweise ist innerhalb der KWO viel Know-how zur

Geschäftsergebnis 2012 Bilanzsumme: 751 474 272 CHF, Flüssige Mittel: 79 901 065 CHF, Aktienkapital: 120 000 000 CHF EVENTS RUND UM DIE KWO Realisierung komplexer Projekte vorhanden. Die Kunst bestand einzig darin, den Richtigen zu fragen. Die Maschine ist die erste drehzahlvariable Pumpe dieser Grösse in der Schweiz. Was bedeutet das für die KWO? Unser Varspeed ist ein Pionierprojekt und der weltweit grösste je in einem Wasserkraftwerk eingebaute Umrichter. Das Interesse der Fachwelt ist geweckt worden und wird die Planung zukünftiger Pumpspeicherwerke, auch derjenigen der KWO, beeinflussen. Für die Kraftwerksbesucher gibt es eine Infotafel. Wer war an diesem Projekt beteiligt? Der Umrichter wurde von ABB geplant und geliefert. Die Montage wurde zum grossen Teil durch eigene Mitarbeiter ausgeführt und war sehr anspruchsvoll, denn sie umfasste nicht nur das Zusammensetzen der gelieferten Teile. Verschiedene Einzelteile mussten vor Ort ausgemessen und gefertigt werden. Die Stimmung innerhalb des Teams war sehr gut, denn wir begegneten uns immer mit gegenseitigem Verständnis und Respekt, aber auch mit Humor. Man kannte Dich ja vorher vor allem als Besucherführer, der Gäste auf Fachführungen durch die KWO begleitet hat. Wie kam es, dass Du die Projektleitung für den Umbau der Maschine übernommen hast? Nach meiner Pensionierung habe ich im Jahre 2006 mit den Besucherführungen begonnen. Seither darf ich Fachleuten aus aller Herren Länder unsere Kraftwerke zeigen. Diese sind immer beeindruckt vom tadellosen Unterhaltszustand unserer Anlagen. 2007 wurde ich beauftragt, die Möglichkeiten der Drehzahlvariation zu untersuchen. Ich hätte mir nie träumen lassen, nochmals eine derart interessante Aufgabe übernehmen zu dürfen, welche erst noch aus dem Gebiet meiner (nicht abgeschriebenen) Dissertation stammt. Zurück zu den Wurzeln könnte man sagen. Zu meiner Studienzeit lag die Realisierung einer Leistung von 100 MW in einem einzigen Umrichter jenseits jeglichen Vorstellungsvermögens. Damals füllte ein Umrichter mit der bescheidenen Leistung von 2 kw (50 000- mal weniger gegenüber dem Umrichter im Grimsel 2) einen ganzen Schaltschrank, heute nur noch eine Schuhschachtel. Leitlinien nachhaltige Entwicklung Mitarbeitende aus verschiedenen KWO-Abteilungen bringen Ideen in die Spurgruppe ein. Wit. Seit April diskutieren der Gestaltungsrat und eine eigens dafür einberufene Spurgruppe über die Zukunft der nachhaltigen Entwicklung in der KWO. Wie nachhaltig sind wir als Unternehmung und welche Aspekte der nachhaltigen Entwicklung sind für uns wichtig? Dies sind die zentralen Fragen, die wir in letzter Konsequenz nur selber für uns beantworten können. Daher werden die Ziele und Visionen für die kommenden Jahre in einem breit abgestützten Prozess entwickelt. Das Spannende dabei ist, dass zuerst Fragen im Raum stehen, die im Tagesgeschäft immer verloren gehen. Wofür stehen wir als Unternehmung? Welches sind unsere Grundwerte und welche Stärken zeichnen uns aus? Wie wird sich unser Umfeld entwickeln? Was bedeutet es konkret, ein vorbildlicher Arbeitgeber zu sein? Die Leitlinien und konkrete Massnahmen dazu sollen gegen Ende des Jahres vorliegen und uns nachhaltig in die kommenden Jahre führen. Wir werden regelmässig über Fortschritt und Resultate orientieren. Inputs, Fragen und Anregungen von Interessierten sind jederzeit willkommen. 3

++ KWO plus Ticker ++ März 2012 Tandem: Volksabstimmung Stadt Bern (95 % Ja), Entscheid Gemeinderat Sta befürwortet Vergrösserung des Grimselsees ++ 5. September 2012 Grosser Rat des Kantons Bern erteilt Konze Seevergrösserung ++ März 2013 Beginn der 30-tägigen Beschwerdefrist ++ April Baustart Nebenzentrale Inn Handeck 2a sowie paralleler Stollen vom Räterichsbodensee zum Wasserschloss Handeckfluh und paralleler Dru KWO PLUS KWO PLUS Parallelschacht Innertkirchen 1 Loj. Für die Panzerung des Parallelschachtes Innertkirchen werden derzeit in Magdeburg, Deutschland, aus Grobblechen 3 Meter lange Rohre produziert. Durch Zusammenschweißen der einzelnen Rohre entstehen 9 und 12 Meter lange Montageeinheiten. 4 Rohrtransport von Magdeburg nach Innertkirchen. Diese machen sich dann auf den langen Weg durch Deutschland zu uns nach Innertkirchen. Insgesamt werden in den nächsten Monaten 233 Montageeinheiten transportiert. Die Rohre werden dann mit der Materialseilbahn Kapf ins Wasserschloss Kapf gebracht. Dort werden sie von einem Rohrtransportwagen übernommen und mit der Schachtbefahrungsanlage zum Montageort hinuntergelassen. Nach dem Ausrichten und Heften werden sie an dem vorherigen, bereits einbetonierten Rohr angeschweisst. Nachdem das Rohr gegen Auftrieb gesichert wurde, kann mit der Hinterbetonierung begonnen werden. Auch der Beton muss mit der Materialseilbahn und der Schachtbefahrung zum Einbauort transportiert werden. Benötigt werden ca. 24 m 3 Beton pro Montageeinheit. Länge Druckrohrleitung: Innendurchmesser: 2 km 2,4 m KWO TEAM 2/2013 Aktueller Projektstand und neue Ideen Im Investitionsprogramm werden derzeit folgende Vorhaben bearbeitet: Tandem, Grimsel 3, Grimsel 1E, die Erhöhung der Grimselseemauern und die Nutzbarmachung des Potenzials im oberen Gadmental. Im Folgenden wird der aktuelle Stand der Projekte vorgestellt. Daniel Fischlin, Vizedirektor, Leiter Engineering, fid@kwo.ch Tandem Mitte April erfolgte der Start der Arbeiten für die Aufwertung des Kraftwerks (KW) Innertkirchen 1. Der Teil Nebenkaverne und Unterwasserstollen wird von der ARGE AKI mit den Firmen Strabag, Gasser und Jäger ausgeführt. Das Beruhigungsbecken wird durch eine einheimische ARGE der Unternehmen Ghelma, Kohler Bau und Maurer Raz gebaut. Der grösste Teil der Ausbrucharbeiten des parallelen Druckstollens Kapf Innertkirchen wurde mit dem Durchstich im Kapf am 7. Februar 2013 bereits abgeschlossen. Seit April 2013 werden die Panzerrohre von der Firma DSD Noell eingebaut. Die 150 Megawatt (MW) Turbine und den 165 MVA Generator liefert die Firma Andritz Hydro. Die Inbetriebnahme des Kraftwerks ist im ersten Quartal 2016 geplant. Seit Mai 2013 laufen die Arbeiten für die Aufwertung des Kraftwerks Handeck 2. Den Parallelstollen Räterichsbodensee- Handeck und die Nebenkaverne Handeck baut die Firma Gasser Felstechnik. Die 90 MW Turbine wird von der Firma Andritz, der 105 MVA Generator von der Firma ABB geliefert. Die Inbetriebnahme ist im zweiten Quartal 2016 geplant.

dt Zürich, Grimsel 3: Entscheid Konzession Grosser Rat Kanton Bern ++ 6. Juni 2012 Berner Regierungsrat ssion für Vergrösserung des Grimselsees (139 Ja / 14 Nein) ++ 31. Dezember 2012 Ablauf Referendumsfrist ertkirchen 1a sowie Beruhigungsbecken und Unterwasserstollen ++ Mai Baustart Nebenzentrale ckschacht vom Wasserschloss Handeckfluh zur Zentrale Handeck 2 PRODUKTION INFORMATIK GRIMSELWELT Baustelle beim Kraftwerk Innertkirchen 1. Grimsel 3 Grimsel 3 dient der Erhöhung der Pumpspeicherkapazität. Die Konzession für das 660 MW Pumpspeicherkraftwerk ist seit August 2012 rechtsgültig. Die Eingabe der Baugesuchsunterlagen und der Start der Submission kann durch den KWO-Verwaltungsrat ausgelöst werden, wenn sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Strommarkt ändern und die Wirtschaftlichkeit nach Beurteilung durch die Aktionäre gegeben ist. Grimsel 1 E Dieses Projekt schliesst eine Lücke zwischen Grimsel- und Räterichsbodensee mittels einer 150 MW Pumpturbine. Nach der Realisierung wird der Tandem- Hochleistungsstrang vom Räterichsboden- bis zum Oberaarsee weitergeführt. Neben dem Umwälzbetrieb dient das Kraftwerk auch der See- und Zuflussbewirtschaftung. Dadurch können Wasserverluste bei Hochwasser vermieden und ein wesentlicher Beitrag zum Hochwasserschutz geleistet werden. Das Projekt steht in keinem Zusammenhang mit der Vergrösserung des Grimselsees. Vergrösserung Grimselsee Die Konzessionsänderung hat der Grosse Rat des Kantons Bern im September 2012 erteilt. Gegen die Erteilung haben die Umweltverbände Beschwerde eingereicht. Sollte diese Beschwerde bis zur letzten Instanz, dem Bundesgericht, weitergezogen werden, wird mit einer Verzögerung von bis zu 3 Jahren gerechnet. Der frühestmögliche Baustart wäre somit 2018. Potenzial oberes Gadmental Die Folgen des Klimawandels sind im oberen Triftkessel extrem sichtbar. Der Gletscher hat sich soweit zurückgezogen, dass ein grosser See entstanden ist. Mit einer Sperre an der Drosiegg, am Standort der Hängeseilbrücke, könnte ein Speichersee mit einem Nutzinhalt von rund 50 Mio. m 3 realisiert werden. Dieser würde durch die Zuflüsse aus der Trift und von einer Fassung im Steingebiet gespiesen. Das neu über eine Stollenverbindung in den Räterichsbodensee geleitete Wasser würde über die Stufen Handeck und Innertkirchen genutzt. Restauration Wagen Gelmerbahn Schlw. Die Gelmerbahn wurde im vergangenen Winter einer Revision unterzogen. Alle sicherheitsrelevanten Teile, wie zum Beispiel die Bremsen, wurden überprüft. Natürlich wurden gleichzeitig auch alle anderen Teile generalüberholt. Ende Oktober 2012 wurde der Wagen vom Bahnteam zur Zentrale Handeck 1 transportiert. Dort wurden alle elektrischen Teile und der gesamte Holzaufbau entfernt. Übrig blieb das blanke Chassis. Die Garaventa AG hat das Chassis in Thun dann komplett zerlegt, bis auf die letzte Schraube alle Teile gereinigt, geprüft und wenn nötig ersetzt oder repariert. Mitte März wurde der Wagen zurück in die Zentrale Handeck geliefert, wo alle demontierten Leitungen, Schalter, Antennen und Elektroschränke wieder am Wagen angebracht wurden. Auch der Holzbelag des Fahrzeuges wurde ausgewechselt, da er durch die Jahre, in denen er Wind und Wetter ausgesetzt war, an Pilzbefall litt. Jetzt ist der Wagen frisch renoviert einsatzbereit für die Sommersaison. Anbringen des neuen Holzbelags im Kraftwerk Handeck 1. 5

GRIMSEL HYDRO GRIMSEL HYDRO Laufraderneuerung Kaprun (A) der Verbund Hydropower AG Neue Grimsel Hydro-Website online grimselhydro.ch Grimsel Hydro zeigt sich online in einem komplett überarbeiteten Internetauftritt. Stolze vier Jahre alt ist unsere bisherige Webseite geworden. Und damit war sie, zumindest im Internet-Zeitalter, ganz schön in die Jahre gekommen. Sandra Maurer, Sachbearbeiterin Verkauf Innendienst Grimsel Hydro, sandra.maurer@grimselhydro.ch Das neue Laufrad. Sei. Das zweite von insgesamt vier neuen Peltonlaufrädern wird zurzeit durch Grimsel Hydro fertiggestellt. Das Laufrad legte unser Partner Turboinstitut für uns aus. Anhand von Modellversuchen wurden die Eigenschaften des Laufrades und dessen Zusammenwirken mit dem durch uns gefertigten Modellgehäuse untersucht und optimiert. Damit erreichten wir den geforderten Wirkungsgrad von 90.57 %. Die Firma Franci fräst die Peltonlaufräder aus vollen Schmiederohlingen. Grimsel Hydro stellt die Laufräder mittels Schleifen, Polieren, Wuchten und Prüfen fertig und montiert diese schliesslich beim Kunden. Allerhöchste Zeit also für einen rundum erneuerten Webauftritt. Die Seite präsentiert sich neu mit bedeutend mehr Bildanteil und auch mit kurzen Filmclips. Die vollflächigen Hintergrundbilder lassen die Webseite leicht und grosszügig erscheinen. Gleichzeitig vermitteln die Bilder viele Informationen über unser Unternehmen. Die Seite wurde in ihrem Design und in der Navigation stark vereinfacht und dient unseren Verkäufern, dank der einfachen Handhabung, auch zur Unternehmenspräsentation bei Kunden. Auch die Aktualisierung vereinfacht sich: die Daten müssen nur noch an einem Ort geändert werden und sind danach sofort für alle verfügbar. Sie erhalten auf der neuen Webseite mit wenigen Worten viele Informationen und gelangen dank der einfachen Navigation zielführend zu den gewünschten Kompetenzen, Referenzen oder Dienstleistungen von Grimsel Hydro. Die Webseite wurde mit unseren Partnern Arillo (arillo.net) und White Passion (white-passion.ch) entwickelt und umgesetzt. Wir wünschen viel Spass beim Durchklicken und freuen uns über Rückmeldungen. Die fertigen Laufräder haben einen Durchmesser von 2,83 m und ein Gewicht von 7 600 kg. Sie sind das Resultat der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Grimsel Hydro und ihren Partnern Turboinstitut in Slowenien, dem Spezialisten für die Auslegung, Simulation und Überprüfung von hydraulischen Maschinen sowie mit Franci, dem leistungsfähigen Spezialisten in spanabhebender Bearbeitung grosser Maschinenteile. 6 KWO TEAM 2/2013 Dreharbeiten für die neuen Filmclips.

Geschäftsergebnis 1925 (1. Geschäftsbericht) Bilanzsumme: 30 408 448.80 CHF, Kassa: 27 105 CHF, Aktienkapital: 30 000 000 CHF RUND UM DIE KWO FINANZEN GRIMSELWELT & OPERATIONS Neuer Aussenpool im Hotel und Naturresort Handeck V. l. n. r. Nadine Fischer, Rebekka von Bergen, Arjan Werren, Besucherführerin, Jezabel Schild, Patrick Wenk, Francisco Künzi, Marc Hugentobler, Livia Banholzer, Michael Wenger, Andreas Abplanalp, Chris Schär, Daniel Nägeli, Jonas Maurer, Daniel Kehrli, Filipe Lopes Cruz, Patrick Haltinner, Andrin Urweider, David Marty. Erholung an der Handeck auch bei schlechterem Wetter. Studienausflug der Lernenden 2013 Am 16. April 2013 durften wir Lernenden einen Ausflug in den Jura machen. Unser Ziel war das Solarkraftwerk Mont-Soleil und das Windkraftwerk Mont-Crosin. Als Bestandteil der Branchenkunde sollte das aktuelle Thema «Wasserkraft in Partnerschaft mit Wind und Sonnenenergie» erlebt und vertieft werden. Nadine Fischer und Jezabel Schild, Lernende Kauffrau Morgens um sieben brachen wir mit dem KWO-Car Richtung Bern auf. Zum Znüni gab es für alle Gipfeli und Kaffee in der Autobahnraststätte Münsingen. Nach der kurzen Pause ging es weiter Richtung Biel und Tramelan. Mit der Zeit wurde es immer ländlicher und schon bald konnten wir die ersten Windräder sehen. Über eine schmale Strasse erreichten wir dann um ca. 10.00 Uhr Mont-Soleil. Dort wurden wir von der Führerin schon erwartet. Sie erklärte uns, wie Photovoltaik funktioniert und wir waren beeindruckt von der grössten Schweizer Forschungs- und Demonstrationsanlage für Sonnentechnologie. Mit hungrigem Magen fuhren wir zum Restaurant in der Nähe des Mont-Crosin, wo uns ein leckeres Mittagessen serviert wurde. Anschliessend absolvierten wir einen zwanzigminütigen Fussmarsch zum Mont-Crosin. Die riesigen Windräder waren wirklich beeindruckend. Erschöpft und um eine Erfahrung reicher, kehrten wir zum Bus zurück und machten uns auf den Heimweg. Aus unserer Sicht war es ein sehr informativer und spannender Ausflug. Wir können ihn nur weiterempfehlen. Zuc. Auch in diesem Jahr lässt die Grimselwelt mit einer Neuigkeit aufhorchen. Der Wellnessbereich im Hotel und Naturresort Handeck wird mit einem 32 Grad warmen Aussenpool mit Sprudelbecken und Gegenstromanlage ergänzt. So können die Gäste die Grimselwelt auch bei kühlem Wetter geniessen oder sich nach einer strengen Wanderung erholen. Das Quellwasser im 13.5 x 5 x 1.4 m grossen Pool wird mittels Wärmerückgewinnung aus der Lingerie und dem Wellnessbereich aufgeheizt. 7

Andi Schläppi, Instandhaltungsfachmann Kraftwerke Innertkirchen PERSONELLES Austritte Eintritte Nicole Michel per 30. April 2013 Kaufmännische Mitarbeiterin, Finanzbuchhaltung (DRF) Beat Tännler per 30. April 2013 Handwerker Kraftwerk Grimsel 1 + 2 (BPG) Luzia Fallegger per 31. Mai 2013 Admin. Sachbearbeiterin Kommunikation (GKK) Hans-Ueli Gerig ab 1. April 2013 Handwerker (MIB) Heinrich Neiger ab 1. April 2013 Fachstellenleiter Leittechnik (EEL) Sandra Schläppi ab 1. April 2013 Kaufm. Mitarbeiterin Finanzbuchhaltung (DRF) Arnold Kehrli ab 1. Mai 2013 Techn. Sachbearbeiter, Elektrotechnik (EEE) Martin Meister per 31. Mai 2013 Techn. Sachbearbeiter Entwicklung und Konstruktion Grimsel Hydro (TEK) Peter Streit per 31. Mai 2013 Handwerker Kraftwerk Grimsel 1 + 2 (BPG) Pensionierungen Andreas Labhart ab 1. Mai 2013 Techn. Sachbearbeiter, Bauleitung (EPB) Riet Negri ab 1. Mai 2013 Höherer Fachspezialist, Bauleitung (EPB) Judika Bachmann ab 1. Juni 2013 Fachstellenleiterin Marketing und Verkauf Grimselwelt (GKM) Melchior Blatter ab 1. Juni 2013 Fachspezialist Rechtsdienst (DV) Silvia Füchslin Admin. Mitarbeiterin Marketing und Verkauf Grimselwelt (GKM) per 31. Mai 2013 Jubiläen 10 Jahre Dionys Gasser Messen / Prüfen Grimsel Hydro (TQP) Manuel Krähenbühl Kraftwerk Innertkirchen 1 + 2 (BPI) 15 Jahre Andreas Amacher Werkhof (DWH) 20 Jahre Heinz Heim El. Installationen / Montage (BFM) Rolf Nägeli ab 1. Juni 2013 Handwerker Zentralmagazin (DMM) Hochzeit Stefan von Glutz ab 1. Juni 2013 Fachspezialist Elektrotechnik (EEE) Am 3. Januar 2013 haben Alma Gaite und Matthias Flück (EEL 1) geheiratet. Wir gratulieren herzlich. Geburten Am 28. März 2013 wurde Diego Bieri geboren. Wir gratulieren Corina Bieri und Christian Thüring (EBG) zu ihrem Sohn Am 11. April 2013 wurde Leandra Marty geboren. Wir gratulieren Bernadette und Matthias Marty (EEL) zu ihrer Tochter. Am 23. April 2013 wurde Amelie Lina Peter geboren. Wir gratulieren Franziska und Thomas Peter (BPH) zu ihrer Tochter. Am 3. Mai 2013 wurde Nadine Schläppi geboren. Wir gratulieren Ruth und Peter Schläppi (BAS) zu ihrer Tochter. Walter von Weissenfluh Montageleitung (BPM) 25 Jahre Dr. Gianni Biasiutti Direktion (G) 35 Jahre Otto von Weissenfluh Leittechnik (EEL) Impressum Redaktion und Texte: Urs Althaus (alu), Christine Häsler (haes), Thomas Herren (het), Marcel Kuhn (kum), Sandra Schmitz (schm), Martin Seiler (sei), Evelyne Wenger (wee) Erscheint 4 x jährlich Auflage: 900 Exemplare Textbeiträge: Nadine Fischer (fin), Daniel Fischlin (fid), José Lois (loj), Sandra Maurer (mas), Jezabel Schild (sje), Walter Schläppi (schlw), Hans Schlunegger (schh), Alfred Wittwer (wit) Corinne Zumbrunn (zuc) Textbeiträge können dem Redaktionsteam der KWO abgegeben werden. Fotos: Beat Kehrli, KWO Konzept / Gestaltung: Atelier KE, Meiringen Druck: Thomann Druck, Brienz