Untersuchung des elastischen und plastischen Verformungsverhaltens von mit Geogittern bewehrten Tragschichten im Erdbau

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Transkript:

Geographie Untersuchung des elastischen und plastischen Verformungsverhaltens von mit Geogittern bewehrten Tragschichten im Erdbau Diplomarbeit

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Untersuchung des elastischen und plastischen Verformungsverhaltens von mit Geogittern bewehrten Tragschichten im Erdbau GRIN Verlag

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Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 3 2 Aufgabenstellung 5 3 Grundlagen für Tragschichten im Erdbau 6 3.1 Straßenaufbau 6 3.2 Anforderungen an die Tragschichten 8 3.2.1 Tragschichten auf weichen Böden 9 3.3 Zusatzmaßnahmen 10 3.3.1 Erhöhung der Tragschichtdicke 10 3.3.2 Stabilisierung des Baugrundes durch Kalken 13 3.3.3 Bewehren der Tragschicht mit Geogittern 17 4 Konsolidation 23 4.1 Allgemeines 23 4.1.1 Unterkonsolidiert 27 4.1.2 Normalkonsolidiert 27 4.1.3 Überkonsolidiert 27 4.2 Abgrenzung und Voraussetzung 29 4.3 Grundlagen der Theorie 32 5 Numerische Simulation 36 5.1 Grundlagen des Rechenmodells 36 5.1.1 Das Input - Programm 37 5.1.2 Das Calculations - Programm 38 5.1.3 Das Output - Programm 38 5.1.4 Das Curves - Programm 38 5.2 Aufzählung der Stoffgesetze 39 5.3 Auswahl der relevanten Stoffgesetze 45 6 Auswertung und Vergleich der numerisch simulierten Modelle 46 6.1 Ergebnisse eines früheren Feldversuches 46 6.2 Numerische Simulation des Plattendruckversuches 49 Geotechnik Seite - 1

6.3 Ergebnisanalyse zur numerischen Berechnung einer LKW-Überfahrt 58 6.3.1 Einfluss des FE-Netzes auf das Rechenergebnis 58 6.3.2 Konsolidationsberechnungen mit einem Lastwechselspiel und einer Variation der Bodenkennwerte 61 6.3.3 Konsolidationsberechnungen mit einem Lastwechselspiel und einer Variation der Belastungsgröße 89 6.3.4 Weitere Lastabhängige Konsolidationsberechnungen unter Berücksichtigung eines anderen PET Produktes 115 6.3.5 Spannungen in der Fuge zwischen Schotter und Lehm 126 6.3.6 Betrachtung der Dehnung und axialen Kraft im Geogitter 127 7 Feldversuch 134 7.1 Planung des Feldversuches 134 7.2 Vorbereitung des Feldversuches 136 8 Fazit 139 Abbildungsverzeichnis 141 Tabellenverzeichnis 142 Abkürzungsverzeichnis 143 Literaturverzeichnis 144 Geotechnik Seite - 2

1 Einleitung In dieser Diplomarbeit geht es um die Untersuchung des elastischen und plastischen Verformungsverhaltens von mit Geogittern bewehrten Tragschichten im Erdbau. Die Problemstellung sieht wie folgt aus: Verkehrsflächen werden durch die Reifen von Fahrzeugen mit zum Teil hohen Lasten beansprucht. Um die Verkehrsflächen dauerhaft zu befestigen, werden Tragschichten aus Schotter zu Beispiel der Körnung 0/45 mm verwendet. Die Schottertragschicht muss eine gute Lastverteilung sicherstellen, so dass beim Übergang zum gewachsenen Baugrund dessen in der Regel deutlich geringere Scherfestigkeit durch die verbleibenden Beanspruchungen nicht überschritten wird. Bei Tragschichten auf weichen Böden können eine ausreichende Tragfähigkeit und die Minimierung von Setzungen häufig nur durch Zusatzmaßnahmen, z.b. die Bewehrung mit Geogittern, sichergestellt werden. Die Geogitter weisen im Gebrauchslastbereich ein ausgeprägt elastisches Materialverhalten auf, d.h. die bei Lastüberfahrten auftretenden Setzungen federn quasi zunächst in die Ausgangslage zurück. Demgegenüber verhalten sich Kalkstabilisierte Böden quasi starr. In den üblicherweise für Kontrolluntersuchungen eingesetzten Plattendruckversuchen führt das starre Verhalten zu höheren E V2 -Modulen und damit zu einer günstigeren Bewertung. Im Rahmen dieser Diplomarbeit wird zunächst anhand numerischer Simulationen des Plattendruckversuches bzw. wiederholter Lastwechsel, wie sie bei Überfahrten von Verkehrsflächen auftreten untersucht ob das elastische Verhalten der Geogitter zu einer Reduzierung der plastischen Setzung gegenüber unbewehrten Tragschichten führt. Darüber hinaus wird ein Feldversuch geplant, mit dem die Ergebnisse der numerischen Simulation in der Praxis überprüft werden können. Geotechnik Seite - 3

Das endgültige Ziel ist es, aus den Untersuchungsergebnissen ein optimiertes Dimensionierungsverfahren für die Bewehrung von Tragschichten mit Geogittern abzuleiten. Geotechnik Seite - 4

2 Aufgabenstellung Im Einzelnen sind folgende Aufgaben zu bearbeiten: 1. Mit Hilfe des Programms PLAXIS und des vorhandenen Simulationsmodells für den Plattendruckversuch ist die Wirkung von Geogitterlagen in einer Tragschicht auf weichem bindigen Boden zu untersuchen. Dabei sind insbesondere die plastischen Setzungen der bindigen Schicht bei periodisch wiederkehrender Belastung zu erfassen. Variationen der Randbedingungen sind einzubeziehen. 2. Es ist ein Feldversuch für die Überprüfung bzw. Bestätigung des Rechenmodells zu planen. 3. Die Ergebnisse der Berechnung sind in einer geeigneten Form auszuwerten und hinsichtlich der Tragwirkung der geogitterbewehrten Tragschichten zu bewerten. Geotechnik Seite - 5

3 Grundlagen für Tragschichten im Erdbau 3.1 Straßenaufbau Der Aufbau einer Verkehrsfläche wird in drei Bereiche unterteilt: Oberbau Unterbau Untergrund Abb. 3.1-1: Beispiel für einen Straßenaufbau gemäß ZTVT-StB 95/98 Oberbau: Der Oberbau umfasst alle Schichten, die zur Gewährleistung der Tragfähigkeit der Verkehrsfläche baulich erforderlich sind, also alle Tragschichten! Normalerweise sieht man vom Oberbau nur die Deckschicht (Asphalt, Beton, Pflaster, Platten). Der gesamte Oberbau besteht aber aus diversen Schichten verschiedener Materialien. Der Oberbau einer Fahrbahn hat normalerweise eine Gesamtdicke von 40 90 cm. Für Geh- und Radwege beträgt die Gesamtdicke in der Regel 20 40 cm. Die Abfolge und Dicke der einzelnen Schichten des Oberbaus ist in Deutschland durch die RStO oder durch Vorgaben der örtlichen Tiefbauämter geregelt. Geotechnik Seite - 6

Unterbau: Als Unterbau wird der künstlich erstellte Erdkörper zwischen Oberbau und Untergrund bezeichnet, der vorrangig zur Erreichung der Höhenlage der Straße notwendig ist (z.b. Dammschüttungen). Für den Unterbau gelten die gleichen Anforderungen an die Tragfähigkeit wie für den Untergrund. E V2 Wert: 45 MN/m 2 auf dem Erdplanum. Untergrund: Der Untergrund ist der unterhalb des Oberbaus oder des Unterbaus anstehende Boden oder Fels. An den Untergrund gibt es im Straßenbau bestimmte Anforderungen bezüglich der Tragfähigkeit. Normalerweise sollte ein Verformungsmodul (E V2 Wert) von mindestens 45 MN/m 2 auf dem Erdplanum erreicht werden. Wird dieser Wert nicht erreicht, kann durch Bodenaustausch, Bodenverfestigung durch Kalken oder das Verlegen von Geogittern und Vliesen die Tragfähigkeit erhöht und somit verbessert werden. Geotechnik Seite - 7

3.2 Anforderungen an die Tragschichten Die Grundfunktion der Tragschicht besteht in ihrer lastverteilenden Wirkung! Um eine ausreichende Tragfähigkeit der Tragschicht zu erreichen, ist es notwendig, den vorhandenen Untergrund und die eventuell nachträglich aufgetragene Tragschicht ausreichend zu verdichten. Diese Verdichtung sollte, wenn möglich mit Walzen oder schweren Rüttelplatten durchgeführt werden. Die Prüfung der erreichten Festigkeit ist besonders wichtig. Die Tragschicht sollte in einer Stärke von mindestens 15 cm geplant sein. Außerdem ist die Dicke noch abhängig von der Frostempfindlichkeit des Bodens, der Feuchtigkeit des Untergrundes und der Belastung. Die Praxis zeigt, dass Tragschichten meist in Dicken von 20 bis 25 cm hergestellt werden. Tragschichten ohne Bindemittel können sein: Frostschutzschicht Kiestragschicht Schottertragschicht Tragschichten mit Bindemittel können sein: Bodenverfestigung als Tragschicht Kiestragschichten mit hydraulischen Bindemitteln Schottertragschichten mit hydraulischen Bindemitteln Betontragschichten Geotechnik Seite - 8

3.2.1 Tragschichten auf weichen Böden Unter Tragfähigkeit wird die maximal aufnehmbare Kraft des Bodens verstanden, bis zu der es zu keiner bzw. innerhalb der Toleranzgrenzen liegenden Setzung des Untergrundes kommt. Besonders auf weichen Böden die schnell bei Belastung nachgeben und sich Verformen, ist es wichtig und unvermeidbar zusätzliche Maßnahmen zu treffen um eine ausreichende Tragfähigkeit zu erlangen! Zusatzmaßnahmen: Erhöhung der Tragschichtdicke Stabilisierung des Baugrundes durch Kalk Bewehren der Tragschicht mit Geogittern Geotechnik Seite - 9

3.3 Zusatzmaßnahmen 3.3.1 Erhöhung der Tragschichtdicke Ohne die Zuhilfenahme von Bewehrung oder Bindemitteln zur Verfestigung die gibt es die Möglichkeit die Tragschichtdicke zu erhöhen. Für die Erhöhung der Tragschicht ist ein zusätzlicher Bodenaushub erforderlich und die neue Tragschicht aus grobkörnigem Material wird dafür aufgetragen. Durch diese Maßnahme entstehen allerdings hohe Kosten für den Transport/Abfuhr des Bodenaushubs und die Deponierungsgebühr. Häufig verwendete Tragschichten werden aus Schotter mit den Körnungen 0/32 mm, 0/45 mm oder 0/56 mm hergestellt! Die am meisten verwendete ist die 0/45 mm, sie ist zugleich eine meist ausreichend gute Frostschutzschicht. Wenn auf einem relativ weichen Erdplanum aus bindigen Boden ein nichtbindiger Boden aufgebracht und verdichtet wird, nimmt dieser Untergrund einen großen Teil der aufgebrachten Verdichtungsarbeit ab, ohne wegen des hohen Wassergehaltes seine Dichte ändern zu können. Trotz lang andauernder Einwirkung durch Verdichtungsgeräte ist nur eine verhältnismäßig geringe Verdichtung des nichtbindigen Materials möglich. Beispiel: Bei einem niedrigen Verformungsmodul des Erdplanums (zwischen 10 MN/m² und 30 MN/m²) wird eine dicke der (Frostschutz-) Tragschicht von etwa 60 cm benötigt, um mit den üblichen Verdichtungsgeräten Verdichtungsgerade von 103% zu erreichen. Bei geringer Dicke der Tragschicht verläuft die Druckausbreitung unter einer Versuchslastplatte verhältnismäßig steil und reicht noch relativ weit in den Untergrund hinein. Geotechnik Seite - 10