Zuwanderung und Integration in den ostdeutschen Ländern Ergebnisse des Mikrozensus

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Transkript:

Die Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg Zuwanderung und Integration in den ostdeutschen Ländern Ergebnisse des Mikrozensus Prof. Dr. Karin Weiss Vortrag auf der Fachtagung der Friedrich-Ebert-Stiftung Potsdam, 29. Mai 2009

Anteil der Personen mit Migrationshintergrund an der Bevölkerung im Jahr 2005 in den Kreisfreien Städten und Landkreisen 4,3 % aller Personen mit Migrationshintergrund leben in den ostdeutschen Bundesländern (bei 16,2 % der Gesamtbevölkerung der BRD) 4,7 % der Bevölkerung in den ostdeutschen Bundesländern haben Migrationshintergrund, in Brandenburg sind es fast 6 %. (BRD: knapp 20 %) 17 % aller Personen mit Migrationshintergrund in den neuen Bundesländern sind bereits in Deutschland geboren. Andere Zuwanderungsgruppen Erste/zweite Generation www.integrationsbeauftragte.brandenburg.de 2

Ausländerinnen und Ausländer sowie Menschen mit Migrationshintergrund im Land Brandenburg Quellen: Ausländerzentralregister Stand: 31.12.2007 Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, MZ2005 www.integrationsbeauftragte.brandenburg.de 3

Ausländerinnen und Ausländer nach Aufenthaltsdauer 70,2% Westdeutschland Ostdeutschland 37,6% 28,5% 22,4% 20,7% 13,1% 4,2% 3,2% unter 10 Jahren 10 bis unter 20 Jahre 20 bis unter 30 Jahre 30 und mehr Jahre Quellen: Ausländerzentralregister beim Bundesverwaltungsamt Köln ; Stand: 31.12.2007 Integrationsbeauftragte Brandenburg Februar 09 4

Ausländische Wohnbevölkerung nach Region und Aufenthaltsstatus Ostdeutschland Westdeutschland und Berlin 52,3% 47,7% 36,3% 63,7% Gefestigter Aufenthaltsstatus Ungesicherter Aufenthaltsstatus Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen www.integrationsbeauftragte.brandenburg.de 5

Bevölkerung nach Migrationsstatus und beruflichem Abschluss Quelle: Statistisches Bundesamt, Ergebnisse des Mikrozensus 2005, eigene Berechnungen Integrationsbeauftragte Brandenburg Februar 09

www.integrationsbeauftragte.brandenburg.de 7

Überwiegender Lebensunterhalt nach Migrationsstatus und Region Quelle: Statistisches Bundesamt, Ergebnisse des Mikrozensus 2005, eigene Berechnungen www.integrationsbeauftragte.brandenburg.de 8

Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund in verschiedenen Altersgruppen an der Gesamtbevölkerung der jeweiligen Altersgruppe in den ostdeutschen Bundesländern Quelle: Statistisches Bundesamt, Ergebnisse des Mikrozensus 2005, eigene Berechnungen www.integrationsbeauftragte.brandenburg.de 9

Verteilung nichtdeutscher Schülerinnen und Schüler auf die Schulformen in den ostdeutschen Bundesländern im Vergleich zum Bund insgesamt Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 11 Reihe 1 Stand: Schuljahr 2007/08 www.integrationsbeauftragte.brandenburg.de 10

Quelle: Granato in: WISO direkt, 9/07, 3 www.integrationsbeauftragte.brandenburg.de 11

Rahmenbedingungen der Integration Zuwanderung: Hohe Qualifikationen, Neuzugewanderte, Fluktuation, unsicherer Aufenthalt Rückgang der Zuwanderung per Zuweisung, Zunahme Familiennachzug Kaum verlässliches Datenmaterial, kaum Studien Begrenzter Arbeitsmarkt und begrenzte Ausbildungssituation Anhaltend hohe Fremdenfeindlichkeit, wenig Bewusstsein für interkulturelle Kompetenz als demokratische Grundkompetenz Kein öffentlicher Diskurs um Integration und das Potential von Zuwanderung, Perzeption von Zuwanderung: Belastung, kein ökonomischen Mehrwert - Defizitorientierung in der öffentlichen und fachlichen Wahrnehmung Begrenzte Wahrnehmung der zweiten Generation und ihrer Bedürfnisse Durch geringe Zahlen im Landesdurchschnitt wenig Aufmerksamkeit für Anforderungen in Schwerpunktgebieten Vernachlässigung des Potentials der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund durch das Bildungssystem (z.b. Förderung der Muttersprache) Mangelnde interkulturelle Kompetenz des pädagogischen Personals

Ausblick Bedeutung von Zuwanderung im Zusammenhang mit demographischem Wandel/Fachkräftebedarf/ europäische Integration Ressourcenorientierung Arbeitsmarktintegration: Anpassungsqualifizierungen und Förderung der Selbständigkeit Zweite Generation: Recht auf Bildung, Zwei- und Mehrsprachigkeit als Potential zweite Generation als Ressource Zunahme von Selbstorganisationen und Partizipation Einbindung in zivilgesellschaftliches Engagement Maßnahmen gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus als Teil von Integrationsmaßnahmen, einschließlich Formen von Alltagsrassismus - Antidiskriminierungsarbeit Integration als Querschnittsaufgabe - Notwendigkeit von interkultureller Öffnung auf allen gesellschaftlichen Ebenen - Interkulturelle Kompetenz für alle als demokratische Grundkompetenz Kommunale Integrationsarbeit www.integrationsbeauftragte.brandenburg.de 13