Geschäftsbericht 2010 zur nachhaltigen Entwicklung der Schweizer Jugendherbergen



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Transkript:

Geschäftsbericht 2010 zur nachhaltigen Entwicklung der Schweizer Jugendherbergen

Jugendherberge St. Moritz (GR)

Inhaltsverzeichnis 03 Inhaltsverzeichnis 04 Vorwort 06 Leitbild 07 Netzwerkstrategie 08 Nachhaltigkeitsstrategie, Wertvorstellungsprofil 09 Organigramm, Vereinsorgane 11 Gönner 14 Corporate Governance, Risk-Management 15 Produkte- und Dienstleistungsentwicklung 19 Soziale Entwicklung 24 Ökologische Entwicklung 26 Internationales Engagement 27 Markt- und finanzwirtschaftliche Entwicklung 33 Überblick Kennzahlen 40 Bilanz 44 Betriebsrechnung 46 Mittelflussrechnung, Rechnung über die Veränderung des Kapitals 47 Anhang zur Jahresrechnung 51 Bericht der Revisionsstelle 54 Ausblick und Schwerpunkte 2011 Zugunsten der Lesbarkeit wird die männliche Form benützt. Selbstverständlich ist die weibliche Form damit eingeschlossen. Impressum Redaktion: Fredi Gmür, René Dobler, Janine Bunte, Nic Kaufmann Gestaltung: DDCom, Jacqueline Roth Druck: PROWEMA GmbH, Pfäffikon Fotos: Thomas Aemmer, Ralph Feiner, Michel van Grondel, Mirjam Kluka Übersetzung: USG Übersetzungs-Service AG, Ittigen Papier: Offset Euroset matt, SK 3, 100 g/m 2 (FSC-zertifiziert) Auflage: 4 000 Deutsch, 750 Französisch, 1 000 Englisch Herausgeber: Schweizer Jugendherbergen Schaffhauserstrasse 14 8042 Zürich Tel. 044 360 14 31 Fax 044 360 14 25 geschaeftsleitung@youthhostel.ch www.youthhostel.ch 3

Vorwort Für den Schweizer Tourismus waren die nicht beeinflussbaren Voraussetzungen im Jahr 2010 alles andere als positiv. Trotz guten Schneeverhältnissen schlechtes Wetter im Winter, ein Sommer, der eigentlich nicht stattgefunden hat, zaghafte Erholung der Wirtschaft und dann noch der starke Schweizer Franken respektive die Abwertung von Euro und US-Dollar. Gleichwohl blicken die Schweizer Jugendherbergen auf ein erfolgreiches 2010: Trotz einem leichten Minus an Übernachtungen von 0.2% bedingt durch die Teilschliessung der Jugendherberge St. Moritz wegen Umbau konnte der Umsatz um 1.4% auf CHF 41.1 Mio. gesteigert werden. Die Zahl an Mitgliedern nahm um 1.2% auf total 104 663 zu. An der Umsetzung von «Optima 2012», der Ende 2007 definierten mittelfristigen Planung unseres Netzwerkes, wurde weiter gearbeitet: Die Jugendherbergen Basel St. Alban und St. Moritz erstrahlen nach Um- und Erweiterungsbauten in neuem Glanz, in Interlaken entsteht eine neue Jugendherberge direkt beim Bahnhof Ost und die Projekte für Um- und Neubauten in Bern, Figino und Saanen nehmen Form an. Am letzten uns fehlenden A-Standort Saas-Fee ist die Realisierung einer neuen Jugendherberge in Griffnähe. Auch im sozialen und ökologischen Tätigkeitsgebiet verbuchten wir Fortschritte: Die Fluktuationsrate der Mitarbeiter reduzierte sich weiter auf 7%, was im Branchenvergleich als sehr tief zu beurteilen ist. Der Zufriedenheitsgrad liegt bei 96%. Energetische Verbesserungen senkten den spezifischen CO 2 -Ausstoss für Raumwärme im Vergleich zum Jahr 2000 um inzwischen bereits 37.1% (Vorjahr 27.9%), weit tiefer als die viel diskutierten Klimaziele von Kyoto, Kopenhagen oder Cancun. Der Wasserverbrauch pro Logiernacht konnte auf 132 Liter gesenkt werden. Ertragskraft und Rentabilität, Mitarbeiterförderung und gesellschaftliches Engagement, Ressourceneffizienz und Umweltverträglichkeit sind Garanten für die nachhaltige Entwicklung unserer Organisation. Unsere ehrenamtlich tätigen Vorstandsmitglieder treffen dazu die wichtigen strategischen Entscheide und unsere Mitarbeiter setzen diese mit Bravour um; dafür danken wir ganz herzlich. Kurz nach Jahresende anfangs Januar 2011 wurde den Schweizer Jugendherbergen als erste touristische Anbieter der Nachhaltigkeitspreis der Zürcher Kantonalbank verliehen. In der Laudatio hiess es, dass die Schweizer Jugendherbergen die Nachhaltigkeit als unternehmerische Herausforderung erkannt, als Chance ergriffen und in den letzten Jahren konsequent und schrittweise umgesetzt haben. Dies verpflichtet uns, den Weg weiter zu gehen und alles daran zu setzen, dass auch die nächste Generation das Angebot der Schweizer Jugendherbergen geniessen kann. Stephan Kurmann Präsident SJH s.kurmann@youthhostel.ch Fredi Gmür CEO SJH f.gmuer@youthhostel.ch René Dobler CEO SSST r.dobler@youthhostel.ch Janine Bunte CFO SJH/SSST j.bunte@youthhostel.ch 4

Stephan Kurmann, Janine Bunte, René Dobler und Fredi Gmür

Leitbild Verantwortungsvolles und nachhaltiges Handeln ist ein Anspruch, den die Schweizer Jugendherbergen an sich stellen. Entsprechend wurde bereits im Jahre 1994 mit dem Leitbild die Grundlage für ein ausgewogenes ökonomisches, soziales und ökologisches Handeln geschaffen. Unsere Ethik Wir wollen qualitätsbewussten, sozialverantwortlichen und umweltverträglichen Jugend- und Familientourismus fördern, die menschliche Begegnung in den Mittelpunkt stellen, dem partnerschaftlichen Gedanken auf allen Ebenen nachleben, unsere Stellung und unser Image als wichtigste jugend- und familientouristische Organisation stärken, angemessene wirtschaftliche Ergebnisse erzielen, die den Fortbestand unserer Organisation sichern. Unsere Gäste Wir tragen für unsere Gäste eine besondere Verantwortung, weil Reisen für sie in emotionaler und materieller Hinsicht ausserordentlich wichtig ist und sie dabei ein besonderes Bedürfnis nach Vertrauen, Sicherheit und Geborgenheit verspüren. Wir wollen den vielfältigen Gästeerwartungen in kreativer Weise entsprechen. Wir sehen unseren Gast als lebensfrohen, begeisterungsfähigen, interessierten, kontaktfreudigen Menschen, der bereit ist, Rücksicht auf die natürlichen Gegebenheiten und die Mitreisenden zu nehmen. Wir wollen solche Eigenschaften und Haltungen ansprechen und fördern. Unsere Mitarbeiter Wir wissen, dass alle Mitarbeiter in unserer stark auf persönliche Leistung und Beziehung ausgerichteten Organisation die entscheidende Rolle spielen. Ihrer Wichtigkeit entsprechend stellen wir hohe Anforderungen an sie. Wir setzen uns für eine fortschrittliche Mitarbeiterpolitik ein, insbesondere bezüglich Führungsstil, Arbeitsbedingungen, sozialer Sicherheit, Chancengleichheit, Eigenverantwortung und beruflicher Förderung. Unsere Partner und Mitglieder Wir wollen zu allen für uns wichtigen Personen, Unternehmungen und Institutionen Beziehungen pflegen, die auf echter Partnerschaft beruhen. Wir erachten die Pflege enger persönlicher Beziehungen und die gemeinsame Festlegung fairer Bedingungen als besonders bedeutungsvoll. Wir suchen eine aktive Zusammenarbeit mit allen für uns wichtigen touristischen Organisationen im In- und Ausland. Wir fördern zwischen- und überbetriebliche Kooperationen. Unser Verhältnis zur Bevölkerung und zur Umwelt Wir sind eine politisch und konfessionell neutrale Organisation und als solche in allen Landesteilen tätig. Wir sind uns bewusst, dass die einheimische Bevölkerung und die natürliche Umwelt in den Zielgebieten für uns und unsere Gäste von ausschlaggebender Bedeutung sind. Wir wollen auf die Interessen der einheimischen Bevölkerung grösstmögliche Rücksicht nehmen, ihre Eigenständigkeit und ihre Kultur achten und alles daran setzen, Umweltbelastungen so gering wie möglich zu halten. Wir setzen uns für umweltfreundliche und landschaftsschonende Jugendherbergen und Freizeitprogramme ein. Unsere Leistungen Unser erstes Ziel ist die Beibehaltung von preiswerten Leistungen. Trotzdem wollen wir auch den steigenden Qualitätsanforderungen entsprechen. Wir wollen durch eine bedürfnisgerechte, innovative Leistungsgestaltung unserem Gast ein Angebot machen, das attraktiv ist und ihm im Vergleich zu anderen Beherbergungsformen echte Alternativen bietet, d.h. das Einfache kultivieren. Besondere Aufmerksamkeit schenken wir überblickbaren Strukturen, der persönlichen Führung der Betriebe und einer angenehmen Atmosphäre. Unsere Information, unsere Werbung und unser Verkauf Wir wollen uns streng an den Grundsatz «Leistung kommt vor Werbung» halten. Dennoch wollen wir eine aktive Marktbearbeitung betreiben, nicht marktschreierisch-aggressiv, sondern mit Stil und Herz auftreten. Dabei sollen die Informationen stets grundehrlich, glaubwürdig und klar sein. Unsere Öffentlichkeitsarbeit Wir wollen unsere Überzeugungen und Ziele jederzeit offenlegen und eine weite Öffentlichkeit laufend über die Entwicklungen in unserem Tätigkeitsbereich informieren. Wir wollen enge persönliche Beziehungen zu Behörden, zu öffentlichen und privaten Institutionen und zu den Medien pflegen, für eine Verbesserung der wichtigsten Rahmenbedingungen eintreten und uns für sinnvolle Gestaltungsmöglichkeiten der Freizeit einsetzen. Unser Verhältnis zu Innovation und Forschung Wir wollen auf allen Ebenen unserer Organisation innovatives Denken und Handeln bewusst fördern, weil die Zukunftschancen in unserer schnelllebigen Zeit nur mit neuen Ideen wahrzunehmen sind. Wir unterstützen eine praxisbezogene, kritische Tourismusforschung und betrachten sie als wichtigen Informationslieferanten unserer ganzheitlichen und vorausschauenden Vereinspolitik. Unsere Wirtschaftlichkeit Trotz idealistischen Zielsetzungen wollen wir unsere unternehmerischen Leistungen nach dem Grundsatz einer grösstmöglichen Wirtschaftlichkeit ausgestalten und damit den Fortbestand unserer Organisation sichern. Wir streben deshalb das Erwirtschaften genügender Erträge an, wie auch eine ausreichende Liquidität, das Schaffen von Reserven sowie eine gesunde Kapitalstruktur. Bei grösseren Investitionen wie Neu- und Umbauten sind wir indessen auf die finanzielle Unterstützung der öffentlichen Hand angewiesen. 6

Netzwerkstrategie Die Netzwerkstrategie der Schweizer Jugendherbergen hat zum Ziel, ein gut abgedecktes Netzwerk an Jugendherbergen in touristisch attraktiven Regionen und Destinationen der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein sicherzustellen. Das Netzwerk ist in A-, B- und C-Standorte aufgeteilt. Standorte definieren nicht die Jugendherbergen selbst, sondern die Destinationen mit ihrem Angebot und der Marktattraktivität, in welchen sich die Betriebe befinden. A-Standorte: International bekannte Tourismuszentren. B-Standorte: Destinationen mit grosser nationaler Nachfrage. C-Standorte: Alle übrigen Standorte gelten als Ergänzung für das vielseitige Angebot und dienen einer guten Abdeckung des Netzwerkes, oder die Jugendherbergen sind von historischer Bedeutung. Stand Mai 2011 Basel Mariastein Delémont Le Bémont Solothurn Zofingen Brugg Beinwil am See Dachsen Baden Zürich Schaffhausen Stein am Rhein Fällanden Richterswil Zug Rapperswil -Jona Kreuzlingen Romanshorn St.Gallen Schaan -Vaduz Luzern Gersau Lausanne Avenches Fribourg Montreux Château -d Oex Bern Seelisberg Langnau i.e. Engelberg Brienz Leissigen Bönigen Grindelwald Hospental Saanen -Gstaad Fiesch Scuol Klosters Davos Sta. Maria Valbella Sils i.d. Pontresina St. Moritz Genf Bellinzona Sion Locarno Lugano Zermatt Figino Der Verein Schweizer Jugendherbergen (SJH) ist verantwortlich für den Betrieb der Jugendherbergen. Als Partnerorganisation ist die Schweizerische Stiftung für Sozialtourismus (SSST) Eigentümerin der 26 eigenen Häuser. Weitere 20 Jugendherbergen werden als Pacht-/Mietbetriebe und 11 als Franchisebetriebe geführt. Insgesamt stand 2010 in der Schweiz ein Netz von 57 Jugendherbergen mit total 6 411 Betten zur Verfügung. 7

Nachhaltigkeitsstrategie Die Schweizer Jugendherbergen bekennen sich zur Nachhaltigkeit. So ist Nachhaltigkeit ein wichtiger Bestandteil der Organisationsphilosophie, dies im Umgang mit Anspruchsgruppen, in der Gestaltung der Produkte und beim Umweltschutz. Unter Nachhaltigkeit verstehen wir die Berücksichtigung sozialer und ethischer Anliegen als Ganzes, genauso wie den vernünftigen Umgang mit Ressourcen. Die Schweizer Jugendherbergen wollen dazu beitragen, dass die Ziele der nachhaltigen Entwicklung gemäss Bundesverfassung und im Sinne des Erdgipfels von Rio de Janeiro 1992 in ihrem Einflussbereich langfristig erreicht werden können. Wir sind uns bewusst, dass die Ziele der nachhaltigen Entwicklung nicht von heute auf morgen erreicht werden können. Alle Entscheide werden mit den Zielen der nachhaltigen Entwicklung in Einklang gebracht und auf ihre Zukunftsfähigkeit überprüft. Bei der Zielerreichung setzen die Schweizer Jugendherbergen auf Vorbildwirkung und Motivation für die ganze Tourismusbranche. Ertragskraft und Rentabilität Wirtschaft Ressourceneffizienz und Umweltverträglichkeit Umwelt Gesellschaft Mitarbeiterförderung und gesellschaftliches Engagement Wertvorstellungsprofil Der Vorstand der Schweizer Jugendherbergen hat als Basis der strategischen Planung das Wertvorstellungsprofil definiert: Eigenkapitalbildung: Der Eigenfinanzierungsgrad soll 40% betragen. Überschussverwendung: Es darf keine Überschussausschüttung an die Mitglieder erfolgen. Investitionstätigkeit: Der erwirtschaftete Überschuss muss reinvestiert werden. Risiko bei Investitionen: Der Verein SJH muss die Investitionen der SSST tragen können. Die langfristige Vollkostendeckung muss gewährleistet sein. Umsatzwachstum: Branchenwachstum. Pricing: Bettenpreis der Mehrbettzimmer: vergleichbar mit Preisniveau der Mitbewerber vor Ort. Bettenpreis der Zweibettzimmer: Ausschöpfung der örtlichen Möglichkeiten. Angebot: Mehrheitlich Mehrbettzimmer. Marktleistungsqualität: Mehrbettzimmer besser als Mitbewerber, jedoch mindestens gemäss Bauhandbuch SSST. Reichweite/Standorte/Netz: Touristische Zentren der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein als Schwerpunkte. Eigentumsverhältnisse: An touristisch relevanten Standorten sind Häuser anzustreben, die auf eigene Rechnung betrieben werden. Zur Abrundung des Netzwerkes Franchisepartner, jedoch keine Konkurrenzsituation schaffen. Innovationsneigung: Orientierung an vorbildlichen Branchenleistungen sowie Nachfragetrends von Jugendlichen und Familien im Kerngeschäft «Unterkunft und Verpflegung» sind frühzeitig aufzunehmen. Verhältnis zu Entscheidungsträgern: Optimales Lobbying zur Erreichung unserer ideellen Ziele. Erreichung gesellschaftlicher Ziele: Gemäss Leitbild SJH und Mission Hostelling International. Berücksichtigung Interessen der Mitarbeiter: Soziales Verhalten gegenüber Mitarbeitern und Berücksichtigung der Mitarbeiter- Interessen, soweit unternehmensweit vertretbar. Führungsstil: Weitgehend kooperativ auf Basis Zielvereinbarung. 8

Organigramm Stand Mai 2011 DELEGIERTENVERSAMMLUNG Revisionsstelle VORSTAND Finanzkommission Juristischer Ausschuss GESCHÄFTSLEITUNG Assistenz Geschäftsleitung Qualitätssicherung und Ökologie Fachbereiche Human Resources NEW TECHNOLOGY MARKETING & SALES FINANZEN & CONTROLLING BETRIEBE PROJEKTE Vertragswesen Versicherungswesen Lohnwesen Software & Application Development/Intranet Support/Controlling/ Schulung/Reservationssystem ASSD/E-Commerce MARKETING SALES FINANZEN & CONTROLLING Finanzbuchhaltung EIGENE BETRIEBE OST/MITTE/WEST-SÜD Betriebsleiter FRANCHISEBETRIEBE Sozialberatung Security/Infrastruktur/ Koordination Strategisches Marketing Produkte Kreditoren Betriebsleiter Stv Case Management Pensionskasse 2nd level Services/ Network/Internet/ Hardware/Server Gästeservice Corporate Design Verkaufsförderung Vertrieb Debitoren Anlagebuchhaltung Mitarbeiter Public Relations Digitales Marketing Statistiken Werbung Partner Vereinsorgane Delegierte Amtsperiode 2008 2011 Die Einzelmitglieder (zurzeit 104 663) wählen 20 bis 80 Delegierte auf 4 Jahre. Die Befugnisse sind u.a. Änderung der Statuten, Genehmigung des Geschäftsberichtes, Entlastung der Organe, Wahl von Vorstand, Präsident und Revisionsstelle sowie die Ernennung von Ehrenmitgliedern. Aebischer Andreas, Betriebsleiter, Baden Avesani Guerino, Rentner, Melano Büschlen Ruth, Lehrerin, Bonstetten Buschor Trudi, Lehrerin, Moosseedorf Délèze Emmanuel, Betriebsleiter, Genf Dolanc Oswald Marusa, Psychologin, Thun Eberhard Rudolf, Rentner, Zuchwil Frei Silvia, Detailhändlerin, Interlaken Fuchs Edwin, Elektro-Ingenieur FH, Zollikon Furger Christine, Pfarreisekretärin, Arlesheim Giacomazzi Fabio, Architekt, Manno Gisler Alfred, Geschäftsleiter, Luzern Granacher Bernhard, Betriebsleiter, Kreuzlingen Haag- Lochmann Helen, Hausfrau/Gärtnerin, Hirzel Haug-Kern Esther, Pflegefachfrau, Zürich Kasser Rosemarie, Sekundarlehrerin, Küsnacht Kaufmann Nic, Leiter Kommunikation, Allschwil (bis 31.12.2010) Keller-Giovanon Helene, Köchin/Bäuerin, Ossingen Lemberg Susanne, Designerin, Zofingen Lutz Béatrice, Pfarrerin, Birsfelden Mathies Andreas, Kaufm. Angestellter, Ettingen Meier Nicole, Tourismusfachfrau, Zürich Meyer Stefan, Sekretär, St. Gallen Mottier André, Rentner, Ste-Croix Müller Karin, Bewegungspädagogin, Bonstetten Paliaga Luciano, Unternehmensberater, Contra Paliaga Marco, Rentner, Chur Ramsperger Rolf, Sekundarlehrer/Schulleiter, Neuhausen am Rhein Rettenmund Anne-Marie, Kaufm. Angestellte, Langnau i.e. Sager Adrian, Stellvertretender Betriebsleiter, Interlaken-Unterseen Scherler Jolanda, Pflegefachfrau, Schmitten Schmid Theres, Ergotherapeutin, Münsingen Schwyter Faist Yolanda, Hausfrau/Pflegefachfrau, Zezikon TG Städler-Bischof Esther, Rechnungsführerin, Wattwil Steinmann Rolf, Zivilstandsbeamter, Cham Stiner Susanna, Kauffrau, Zürich Toedtli Marc, Kaufmann, Boppelsen Troendle Markus, Versicherungsmakler, Basel Uhlemann Luzia, Frontofficemitarbeiterin, Untervaz Vogel Manon, Rechtsanwältin, Hinwil Zulliger-Senn Annemarie, Hauswirtsch. Betriebsleiterin HF/Hausfrau, Volketswil 9

Vorstand Amtsperiode 2008 2011 Der Vorstand ist das oberste Leitungsorgan und wird von der Delegiertenversammlung auf 4 Jahre gewählt. Er definiert die strategische Ausrichtung und überprüft die operative Umsetzung. Abegg Thomas, Unternehmer, Wilen (seit 17.04.2010) Egloff Markus, Direktor, Zürich (seit 08.03.2003) Furrer Daniel, Tourismusfachmann HF, Luzern (seit 03.12.2004) Gendre Stéphane, Lehrer, Genf (seit 01.10.2005) Hitz Ursula, Hausfrau, Stein am Rhein (seit 12.06.1999) Jordan Amaury, Vermögensverwalter, Thalwil (seit 29.01.2003) Kurmann Stephan, Unternehmensberater, Hirzel (seit 17.06.1995) Lüdi Heinz, dipl. Bankfachexperte, Effretikon (seit 17.06.2000) Martin Pierre, Oberrichter, Zürich (seit 16.03.1996) Müller Christoph, Jurist, Fällanden (seit 17.06.1995) Roffler Erwin, Bankrat, Davos-Platz (seit 14.03.2009) Präsidium Stephan Kurmann, Präsident Ursula Hitz, Vizepräsidentin Finanzkommission Egloff Markus, Zürich Jordan Amaury, Thalwil (bis 17.04.2010) Lüdi Heinz, Effretikon (Präsident) Roffler Erwin, Davos-Platz (seit 17.04.2010) Geschäftsleitung Die Geschäftsleitung führt das operative Geschäft und ist dabei für die Umsetzung der unternehmerischen Inhalte verantwortlich. Es stehen ihr sämtliche Befugnisse zu, welche nicht ausdrücklich von Gesetz, Statuten oder vom Vorstand erlassenen Reglementen einem anderen Organ übertragen sind. Gmür Fredi, CEO SJH (seit 01.04.1996) Dobler René, CEO SSST (seit 01.05.1999) Janine Bunte, CFO SJH/SSST (seit 01.07.2001) Mitarbeiterkommission Die Mitarbeiterkommission vertritt die Interessen von sämtlichen Mitarbeitern gegenüber Geschäftsleitung und Vorstand. Krämer-Winzeler Corina, Stellvertretende Betriebsleiterin Jugendherberge Mariastein-Rotberg Raimann Angela, Abteilungsleiterin Member Service Scheu Simon, Betriebsleiter Jugendherberge Richterswil Specht Andrea, Betriebsleiterin Jugendherberge Zürich Revisionsstelle Bommer + Partner Treuhandgesellschaft, Bern Ehrenmitglieder Kern Jack, Zürich Lüdi Heinz, Effretikon Wälle Robert, Luzern Juristischer Ausschuss Martin Pierre, Zürich Müller Christoph, Fällanden Betriebsleitungen Stand 1. Mai 2011 Avenches Edith & Mohamed Dhyaf Baden Andreas & Adina Aebischer Basel St. Alban Tobias Wettstein & Yves Senn Beinwil am See Mario Stadelmann Bellinzona Chiara Sassi Bern Daniel Fahrni & Adrian Sager Bönigen Thomas Rosenthal Brienz Sabine Palme Brugg Saba Krezdorn & Jara Guldimann Château-d Oex Esther Hunziker Dachsen Katrin Graber & Adrian Bucher Davos Michael André Behling Delémont Peter & Ute Kägi Engelberg Petra & Fredy Liem Fällanden Martin Käser Fiesch Claudio Rossetti Figino Margarete Lenhardt & Isabelle Meister Fribourg Evie Sprecher Genf Emmanuel Délèze Gersau Dani & Ebi Angst Grindelwald Esther Suter Hospental Johanna Arn & René Honegger Klosters Myriam Niggl & David Busch Kreuzlingen Bernhard Granacher Langnau Liliane Sommer Lausanne Gaudenz Dorta & Jean-Marc Pochon Le Bémont Andrea Duffort-Kalbermatten Leissigen Jos Jägers Locarno Rosemarie Weyer & Carmen Gambetta Lugano- Savosa Lotti & Roland Majek Luzern Evelyn Gomer & Ursula Angele Mariastein-Rotberg Thomas & Corina Krämer-Winzeler Montreux Walter & Christine Pfister Pontresina Martin Künzli & Sabine Plater Rapperswil-Jona Peter & Brigitte Keller Richterswil Simon Scheu Romanshorn Josef & Doris Eichmann Saanen-Gstaad Ursula Eichenberger & Martin Koller Schaan-Vaduz Ute Möller Schaffhausen Urs Gretener Scuol Tamara & Retus Schmid Seelisberg Daniela Truttmann-Burckhardt Sils i.d. Erika Salzgeber Sion Rolf Krattiger Solothurn Pablo A. Bobrik de Boldva St. Gallen Milena Jung St. Moritz Martin Mätzler & Rita Schmid Sta. Maria Val Müstair Rosmarie Tinner Stein am Rhein Daniel & Susanna Meier Valbella-Lenzerheide Sandra Gehrig & Stefanie Schmid Zermatt Ueli & Julia Zürcher Zofingen Andrea Hafner Zug Monika Krezdorn Zürich Andrea Specht & Lukas Bossard Springerin Brigitta Gujan 10

Mitarbeiter Geschäftsstelle Stand 1. Mai 2011 Akermann Corinne, Marketing Bonaventura Sarah, Fachbereich Non-Food, Hygiene & Facility Management Brügger Debora, Praktikantin Buffoni Aldo, Bereichsleiter SSST Bunte Janine, CFO SJH/SSST Caenaro Davide, Ressortleiter Sales Dalla Costa Flavia, Auszubildende Dobler René, CEO SSST Friedrich Esther, Human Resources Fuchs Claudio, Auszubildender Gabrielpillai Sozanya, Auszubildende Gege Matthias, Finanz- und Rechnungswesen Gmür Fredi, CEO SJH Gmür Francielly, Praktikantin Grossenbacher Yvonne, Finanz- und Rechnungswesen Güller Luzia, Member Service Häfeli Hans-Urs, Bereichsleiter SSST Hedinger Sylvia, Member Service Hilber Petra, Finanz- und Rechnungswesen Hollenstein Christine, Ressortleiterin Human Resources Höneisen Maya, Redaktion MyHostelNews Imboden Ariana, Internet Johner Carole, Praktikantin Lang Andrea, Qualitätssicherung und Ökologie Levy René, Bereichsleiter Betriebe Mitte Lips Barbara, Member Service Lutz Walter, Bereichsleiter Projekte & Technik Kaufmann Nic, Bereichsleiter Marketing & Sales Mettauer Verena, Finanz- und Rechnungswesen Münger Laura, Assistentin Geschäftsleitung Nicotera Ralph, SSST Raimann Angela, Abteilungsleiterin Member Service Roscic Katarina, SSST Roth Jacqueline, Corporate Design Rüdisüli Anja, Auszubildende Ryser Brigitta, Qualitätssicherung und Ökologie Salzmann Patricia, Sales Schaufelberger Andrea, Member Service Schenk Jorn, Postdienst/Marketing Schib Emma, Bereichsleiterin Betriebe West-Süd Schober Martin, Ressortleiter New Technology Schoch-Sutter Carmen, Assistentin Geschäftsleitung Spörri Matthias, SSST Steiner Mike, New Technology Sturm Sandra, Member Service Tasidis Georgia, New Technology Weber Kathrin, Bereichsleiterin Betriebe Ost Witzig Emilienne Noëlle, Finanz- und Rechnungswesen Zollinger Markus, Human Resources Gönner Privatpersonen Fabienne Adolf, Domat-Ems Jean-Pierre Amstutz, Delémont Albert Baggenstoss, Richterswil René Bergamin, Lenzerheide Dr. med. Jürg Brunner, Flawil Silvia Eichelberger, Gebenstorf Hans Elber, Mammern Margrit Eugster-Weidel, Lachen Hugo Fessler, Luzern Dr. med. Kurt Frey-Bodmer, Schönenwerd Richard und Margrit Furter-Strickler, Zug Hans Beat Gamper, Zürich Heinrich Goldi, Schattdorf Norbert und Maria Kaufmann, Schaan Oscar Kochendörfer, Pontresina Domenic Lingenhag, St. Moritz Isle Matter-Haberstich, Zofingen Emil Meier, Eglisau Martin Meier, Winterthur Urs Metzger, Stein am Rhein Edouard Meyer-Desbaillets, Neu St. Johann Ruth Meyer, Dietikon Anton Muff, Emmenbrücke Prof. Dr. med M. Müntener, Zürich Karliso Neff, Rickenbach Simon Noël, Lausanne Romain Paratte, Saignelegier Michael Parpan-Lehmann, Valbella Fobus Petek, Engelberg Dr. Miroslav Risti, Dietikon Martin Schmidt, Zimmerwald Yolanda Schwyter, Zezikon Rolf Steinmann, Cham R. Stöckli, Olten Dr. H.R. Tschopp, Sissach Hans K. Wagner, Winterthur Karl und Heidi Weiss-Baumann, Dietikon Hans Widmer, Liebefeld A. Wildi, Ipsach Paul Zweifel, Zürich. Firmen, Institutionen, Lieferanten (Spenden ab CHF 100) Adank Davos AG, Davos AMAG, Zürich Andreas Moesching Schreinerei GmbH, Saanen Antalis AG, Lupfig Bäckerei Müller AG, Solothurn Benz Hauswirth AG, Gstaad Binggeli Frères S.A., Le Mont-sur-Lausanne Bommer + Partner Treuhandgesellschaft, Bern Brod'Art Viandes SA, Fribourg Cattaneo M. SA, Grancia Culinex AG, Härkingen Dualtherm AG, Zürich Elektro Seiler, Bönigen Ernesto Mantelli GmhH, Bern Gönnerverein Jugendherberge Stein am Rhein, Stein am Rhein Herzog Bau AG, Menziken Huwiler Getränke und Transporte AG, Ebikon K.F. Objektmöbel, Pery Koller Elektro AG, St. Moritz L.I.Z. Liegenschaften Investment AG, Zürich Maus AG, Eschenz Meier Beck, Sta. Maria Miele AG, Spreitenbach Prowema GMBH, Pfäffikon Raiffeisenbank Basel, Basel Romandie Energie Holding SA, Morges Solarspargenossenschaft SSGN, Liestal Souvena AG, Uster Spescha Haustechnik AG, Lenzerheide Sweet Dreams Collection AG, Reinach Swisstrails GmbH, Oberweningen Thymos AG, Lenzburg Thymos AG, Lenzburg Tourismus-Schweiz.ch GmbH, Diessenhofen Verkehrsladen im Bahnhof, Tecknau Victorinox AG, Ibach Zaech Elektro+ Telecom AG, Fällanden. Gemeinden, städte, kantone (Spenden ab CHF 100) Amriswil TG Arlesheim BL Bottmingen BL Brugg AG Effretikon ZH Einsiedeln SZ Erlenbach ZH Erlinsbach AG Gerzensee BE Horgen ZH Küsnacht ZH Meilen ZH Metzerlen-Mariastein SO Mosnang SG Oberägeri ZG Oberdorf SO Oberrieden ZH Riehen BS Schafisheim AG Speicher AR Sursee LU Unteriberg SZ Veyrier GE Volketswil ZH Wenslingen BL Zürich ZH. 11

Jugendherberge St. Moritz (GR)

Corporate Governance Die Schweizer Jugendherbergen orientieren sich bei ihrer Berichterstattung an den Standards des Swiss Codex of Best Practice. Folgende Elemente sind für die Corporate Governance kennzeichnend: Gute Beziehungen zu unseren Mitgliedern, eine effektive Zusammenarbeit von Geschäftsleitung und Vorstand sowie ein erfolgsorientiertes und zeitgemässes Vergütungssystem für Mitarbeiter und Führungskräfte. Die Rechnungslegung der Schweizer Jugendherbergen erfolgt in Übereinstimmung mit den Fachempfehlungen zur Rechnungslegung (Swiss GAAP FER) und vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Die Jahresrechnung 2010 wurde gemäss der Fachempfehlung Swiss GAAP FER 21 für gemeinnützige, soziale Nonprofit-Organisationen erstellt. Gestützt auf die Corporate Governance-Richtlinien für Nonprofit-Organisationen in der Schweiz, Swiss NPO-Code, sowie dem Reglement über das ZEWO-Gütesiegel für gemeinnützige Organisationen erbringen die Mitglieder des Vorstandes ihre Leistungen grundsätzlich unentgeltlich. Daraus resultierende effektive Spesen werden vergütet. Für die ehrenamtliche Tätigkeit erhalten Vorstandsmitglieder jährlich 14 Übernachtungsgutscheine zur kostenlosen Benützung von Jugendherbergen. Werden besonders zeitintensive Aufgaben im Sinne von Projektaufträgen an eines oder mehrere Vorstandsmitglieder übertragen, können unter Berücksichtigung des Nonprofit-Charakters der Organisation und im Rahmen der dafür im Swiss NPO-Code vorgesehenen Richtlinien Entschädigungen ausgerichtet werden. Leistungen dürfen erst entschädigt werden, wenn das persönliche ehrenamtliche Engagement 150 Stunden pro Kalenderjahr übersteigt. Als Entschädigung erhalten Delegierte pro Jahr 7 Übernachtungsgutscheine zur kostenlosen Benützung von Jugendherbergen sowie die Rückerstattung der effektiv entstandenen Spesen für die Teilnahme an den Delegiertenveranstaltungen, jedoch keine Bargeldentschädigung. Risk-Management Der Vorstand hat in Zusammenarbeit mit der Geschäftsleitung die Risikoanalyse auf Organisationsstufe überprüft. Dabei wurde ein Risikoinventar über alle Geschäftsbereiche/ -beziehungen erstellt, die Risiken beurteilt, Massnahmen zur Risikominimierung resp. Risikoabdeckung definiert, Verantwortlichkeiten festgelegt und Kontrollmechanismen auf ihre Wirksamkeit überprüft. Auf Betriebsstufe wurde von den Betriebs- und Bereichsleitungen nach gleicher Vorgabe die Risikoanalyse erstellt und von der Geschäftsleitung überprüft. 14

Produkte- und Dienstleistungsentwicklung Qualitätssicherungs- und managementsysteme Anzahl zertifizierte Jugendherbergen Qualitätssicherung und -verbesserung sind die wichtigsten Elemente, um Produkte und Dienstleistungen mit Erfolg anzubieten. Die Qualitätssicherungssysteme «Quality. Our Passion» vom Schweizer Tourismus-Verband und HI-Q von Hostelling International sind ein fester Bestandteil unserer Prozesse; mit der Einführung des EU-Umweltzeichens und Steinbocklabels sind zusätzliche Hilfsmittel geschaffen worden, die nachhaltige Qualität garantieren. Während das EU-Umweltzeichen Betriebe auszeichnet, die Energie, Wasser und Abfall reduzieren und umweltfreundliche Stoffe verwenden, bescheinigt das Steinbocklabel die nachhaltige Betriebsführung in den Bereichen Unternehmensführung, Betriebswirtschaft, Umweltmanagement, Mitarbeiter, regionale Wertschöpfung und Kultur. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Pilotphase in der Jugendherberge Baden haben wir uns bereits im Jahr 2007 entschlossen, alle Beherbergungsbetriebe nach den Vorgaben dieser zwei Labels zu führen, sodass bis im Jahr 2011 alle zertifiziert sind. Die Gesamtkosten bis zur Zertifizierung aller Betriebe belaufen sich auf CHF 685 554. Dies wurde vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) mit einer Finanzhilfe von CHF 300 000 aus dem Innotour- Fonds unterstützt. 2008 2009 2010 EU-Umweltzeichen 17 20 34... im Prozess 2 12 12 Steinbock-Label mit 2 Steinböcken 1 mit 3 Steinböcken 12 13 20 mit 4 Steinböcken 5 7 12 mit 5 Steinböcken 1... im Prozess 2 12 12 Q-Gütesiegel Q-Gütesiegel I 38* 47* 50* Q-Gütesiegel II 1 1 0 Q-Gütesiegel III 1 1 1 HI-Q HI-Q I 38* 47* 46* HI-Q II 2 6 * inkl. Geschäftsstelle Zürich Kostenzusammenstellung 2007 2010 Konzeptarbeiten CHF 22 080 Planung, Evaluation, Vorbereitung CHF 8 140 Pilotbetrieb CHF 8 000 Zertifizierung CHF 332 233 Folgekosten Ökologie, Zertifizierungskosten CHF 273 641 Schulung Mitarbeiter CHF 41 460 Total CHF 685 554 Steigende Kundenzufriedenheit Bei jedem Aufenthalt erhalten die Gäste die Möglichkeit, den Aufenthalt zu bewerten. Rund 12 700 Gäste machten 2010 davon Gebrauch. Bei der Gesamtbeurteilung konnte die Kundenzufriedenheit gegenüber dem Vorjahr um 2 Prozentpunkte gesteigert werden; auch die einzelnen Bewertungsbereiche liegen 1 bis 2 Prozentpunkte höher als 2009. Bis Ende 2010 sind alle vom Verein Schweizer Jugendherbergen geführten Herbergen, die den Anforderungen entsprechen, zertifiziert worden, resp. haben die Zertifizierungsunterlagen eingereicht. Erfreulicherweise hat die Jugendherberge Scuol fünf Steinböcke erhalten. Diese höchste Auszeichnungsstufe erreichen in der Schweiz nur gerade fünf Beherbergungsbetriebe. Das Qualitäts-Gütesiegel für den Schweizer Tourismus sowie das Hostelling International Managementsystem HI-Q sichern die Qualität. Alle Schweizer Jugendherbergen arbeiten nach deren Vorgaben oder denen gleichwertiger Qualitätssicherungssysteme (z.b. ISO 9001, ISO 14001, Valais Excellence) und sind entsprechend zertifiziert. Der nachhaltige Nutzen in den Bereichen Ökonomie, Soziales und Ökologie der Labels ist unbestritten und für uns enorm wertvoll. Die Labels bieten zudem die Möglichkeit, die Thematik sinnvoll zu kommunizieren und eine klare Positionierung auf dem Markt zu erreichen. Bewertung über alle Jugendherbergen 2008 2009 2010 Mitarbeiter 85 Pkte. 86 Pkte. 87 Pkte. Zimmer 73 Pkte. 72 Pkte. 73 Pkte. Dusche/WC 70 Pkte. 71 Pkte. 72 Pkte. Aufenthaltsraum 72 Pkte. 71 Pkte. 73 Pkte. Mahlzeiten 78 Pkte. 79 Pkte. 81 Pkte. Sauberkeit 82 Pkte. 82 Pkte. 84 Pkte. Atmosphäre 77 Pkte. 77 Pkte. 79 Pkte. Komfort 68 Pkte. 68 Pkte. 69 Pkte. Preis/Leistung 72 Pkte. 70 Pkte. 72 Pkte. Gesamtbeurteilung 75 Pkte. 75 Pkte. 77 Pkte. Bewertungssystem: «sehr gut» (100 Pkte.), «gut» (75 Pkte.), «zufrieden» (50 Pkte.), «nicht zufrieden» (1 Pkte.) 15

Jugendherberge Basel St. Alban eröffnet 1851 erbaute die Seidenbandfirma «Sarasin & Co» am Kirchrain ihr Fabrikgebäude. Dank der Idee der Verwendung als Jugendherberge konnte 1979 die leer stehende «Rote Fabrik» vor dem Abbruch gerettet werden. Am 15. März 2010 hat die neue Jugendherberge in Basel St. Alban die Türen nach einem vollständigen Um- und Erweiterungsbau termingerecht wiedereröffnet. Das historische Gebäude der «Roten Fabrik» bietet 237 Gästen Platz und verfügt über Sechser-, Vierer- und Doppelzimmer. In vielen stehen Duschen und WC zur Verfügung. Die Umsetzung des Siegerprojektes des Architekturwettbewerbes gelang dem Architekturbüro Buchner Bründler aus Basel hervorragend. Die Jugendherberge mit ihrer grossen Präsenz ist zu einem Ensemble von Alt und Neu an einem herausragenden Ort der Stadt Basel geworden. Die Bausubstanz, kombiniert mit den denkmalpflegerischen Ansprüchen, erlaubte keinen Minergie-Bau, dafür konnten historisch wichtige Gebäudeteile wie zum Beispiel der Färberkeller erhalten werden. Als Teil des gesamtschweizerischen Projektes «Hindernisfreie Jugendherbergen» wurde die Jugendherberge Basel für behindertengerechte Aufenthalte konzipiert. Mit der Wiedereröffnung wurde die Jugendherberge Basel City geschlossen und das Mietverhältnis aufgelöst. Seit 1991 zeichnet Hochparterre «Die Besten» in Landschaft, Architektur und Design aus. Die Jugendherberge Basel gehörte zum erlesenen Kreis der Nominierten 2010, sie hat sich dabei eine «Anerkennung» geholt. In der Beurteilung steht: «Eine Jugi, die im 21. Jahrhundert angekommen ist, ohne ihre Geschichte und ihren groove zu verleugnen.» Jugendherberge St. Moritz in Rekordzeit umgebaut Am 13. April 2010 erfolgte der termingerechte Baubeginn für das anspruchsvolle Projekt einer energetischen Sanierung und Aufstockung der Jugendherberge St. Moritz. In der Sommersaison wurde der Betrieb teilweise wieder aufgenommen. Ein Höhepunkt im Bauablauf war das Solarprojekt von Greenpeace. Den Architekten Bosch & Heim aus Chur gelang es, die neuen Bauteile mit den bestehenden ideal zu verweben. Die Aussenfassade besticht durch verschiedenfarbige Holzflächen, je nach Himmelsrichtung. Die bestehenden Geschosse eins und zwei blieben unverändert. Das 3. Obergeschoss wurde durch den Einbau von einzelnen Bädern aufgewertet. Das neue 4. Obergeschoss erweitert das bisherige Angebot um moderne Doppel- und Familienzimmer mit Dusche/WC. Die Herberge umfasst neu 306 Betten und ist auch rollstuhlgängig erschlossen. Pünktlich am 1. Dezember nahm die Jugendherberge in neuem Kleid wieder ihren Vollbetrieb auf. Sie ist nun in der Top- Kategorie der Schweizer Jugendherbergen angesiedelt, so wie es sich für den Standort «Top of the World» gehört. Energietechnisch erreicht die Jugendherberge höchstes Niveau, so ist beispielsweise das gesamte Flachdach mit Sonnenkollektoren und Photovoltaikpanels belegt. Jugendherberge Zürich mit kontrollierter Lüftung Die Jugendherberge Zürich wurde 2002 bis 2004 umfassend renoviert und erweitert. Aus denkmalpflegerischen Überlegungen war die bauphysikalisch notwendige Aussendämmung nicht realisierbar. Durch eine reduzierte Bettenzahl wurde eine Eliminierung der Feuchtigkeitsprobleme erwartet. Die stark erhöhte Winterauslastung nach dem Umbau hat diese Erwartung aber zerschlagen. Eingehende Analysen haben gezeigt, dass das Problem nur mit einer kontrollierten Lüftung zu lösen ist. Nach einer kurzen Planungszeit konnte Mitte Januar gestartet werden, der Abschluss ist auf April 2011 vorgesehen; eine Teilschliessung in Etappen ist unvermeidlich. Für die Gäste ergibt sich ein sehr vorteilhafter Nebeneffekt: Die Luftqualität in den Mehrbettzimmern wird enorm verbessert. Schweizer Jugendherbergen und Raiffeisenbank bauen gemeinsam in Interlaken Die langjährige Suche nach Alternativen für die überalterte Jugendherberge Bönigen konnte zu einem glücklichen Abschluss gebracht werden. Die Raiffeisenbank Jungfrau und die Schweizer Jugendherbergen bauen gemeinsam direkt beim Bahnhof Interlaken Ost. Zusammen werden 27 Millionen Franken in ein zukunftsweisendes, nachhaltiges Projekt im Minergie-P-Eco Standard investiert. Nach einem Erstkontakt Mitte März war das Projekt per Ende Jahr bereits bewilligt und damit baureif. Die Jugendherberge Interlaken mit 220 Betten wird im Frühjahr 2012 eröffnet ein weiterer Meilenstein in der Netzwerkentwicklung. Jugendherberge Scuol brilliert weiter Die Jugendherberge Scuol hat an der zweiten Durchführung des «Award für Marketing + Architektur» triumphiert. Die Verleihung fand am 23. April 2010 unter Beisein von zahlreichen Besuchern im KKL in Luzern statt. Das Besondere ist, dass die Jugendherberge gleich 3 Preise abräumte, darunter den mit CHF 10 000 dotierten Hauptpreis. Ebenfalls mit nach Hause nehmen durfte die Delegation der Schweizer Jugendherbergen den Kategorienpreis «Hotels, Restaurants, Sport- und Wellnessanlagen» sowie den Sonderpreis «Green Technology». Nach dem Hans E. Moppert-Preis von 2008 ist dies eine weitere hohe Anerkennung für das gelungene Bauwerk für Planer und Bauherrschaft. Positiver Entscheid für den Um-/Erweiterungsbau der Jugendherberge Bern Am 1. Januar 2007 übernahm der Verein Schweizer Jugendherbergen die Jugendherberge vom Verein Ferien und Freizeit Bern. Seither suchen die Verantwortlichen zusammen mit der Stadt Bern nach Lösungen für die Weiterführung der sanierungsbedürftigen Jugendherberge. Gemeinderat und Stadtrat haben der Teilfinanzierung durch die Stadt Bern zugestimmt. Im kommenden Jahr wird die Schweizerische Stiftung für Sozialtourismus einen Studienauftrag erteilen. Vorher sind die rechtlichen Unklarheiten betreffend angrenzender Schutzzone und einer erforderlichen Grenzbereinigung zu klären. New Technology Durch ständige technische Innovationen ist es heute für die Tourismusbranche unerlässlich, sich neue Medien zunutze zu machen, um eine möglichst hohe Anzahl von potentiellen Gästen zu erreichen. So ist es auch nötig, sich ständig den neuen Herausforderungen und Gegebenheiten einer interaktiven Kommunikation zu stellen. Denn neue Medien erlauben es immer mehr, Freizeitangebote weltweit anzubieten und internationale Gäste zu gewinnen, was umgekehrt auch zu einer globalen Wettbewerbssituation führt. 16

Im Berichtsjahr investierten wir rund CHF 169 000 für die Migration XEN Citrix Blade Virtualisierung. Mit dieser Investition konnte zusätzliche Speicherkapazität geschaffen und auch die Datensicherheit bedeutend erhöht werden. Ebenfalls wurde unsere Website nach neuesten Erkenntnissen für CHF 43 300 neu gestaltet und damit der direkte Buchungsprozess für Internet- und Smartphone-Benutzer wesentlich vereinfacht. Die Ermöglichung sozialer Interaktionen und Kollaboration in sozialen Medien gewinnen zunehmend an Bedeutung. So sind die Schweizer Jugendherbergen in Facebook und Twitter vertreten. Elektronische Vertriebskanäle 2008 2009 2010 Besucher auf www.youthhostel.ch 1 088 679 1 208 885 1 235 261 Ø Besucher pro Tag 2 982 3 310 3 381 Anzahl abgerufene Seiten 10 391 284 11 295 145 10 271 212 Anzahl Buchungen über Online-Systeme 45 673 41 743 43 462 Resultierte Übernachtungen aus Online-Buchungen 168 092 152 797 158 391 Resultierter Umsatz aus Online-Buchungen 6 752 793 6 405 344 6 739 845 Produkte- und Dienstleistungsziele 2010 Auswertung Qualitätssicherung und Qualitätsverbesserung Sicherstellung Qualitäts-, Arbeitssicherheits- und Umweltstandards (mindestens 1 Q-Audit pro Jugendherberge) Jugendherbergen verfügen über Checklisten für die einzelnen Prozesse Publizierte Gästeechos werden täglich analysiert und Massnahmen eingeleitet Qualitätssicherungssysteme Zertifizierung resp. Rezertifizierung aller Jugendherbergen mit Q-Gütesiegel und HI-Q Stufe 1 Zertifizierung Geschäftsstelle Zürich mit HI-Q Stufe 2 Nicht erreicht Zertifizierung von 10 Jugendherbergen mit HI-Q Stufe 2 Nicht erreicht Reklamationsmanagement Reklamations-Beatwortung innert 48 h Produkte Jugendherbergen sind über Partnerschaften und Produkte im Detail informiert Alle Packages beinhalten Zusatzleistungen oder Preisvorteile Besuch von mind. 4 Jugendherbergen durch die Mitarbeiter der Geschäftsstelle Zürich Teilweise erreicht Erarbeitung Jahresplan auf Betriebsstufe für Produktgestaltungs- und Kommunikationsmassnahmen Mehrheitlich erreicht Erreichbarkeit Sicherstellung der telefonischen Erreichbarkeit ausserhalb der Receptionsöffnungszeiten Weiterentwicklung Contact-Centers und Cross-Selling Buchungsmöglichkeiten Internet Tägliche Aktualisierung von Rubriken, Angeboten und Links Förderung Interaktionen (mind. 20 000 Newsletter werden bestellt) Reservationsmanagement Tägliche Aktualisierung des gesamten Verkaufsangebotes Mehrheitlich erreicht E-Commerce Alle verfügbaren Betten sind auf dem E-Commerce-System freigeschaltet Mehrheitlich erreicht Buchbarkeit 12 Monate im Voraus gewährleisten Intranet Tägliche Aktualisierung sämtlicher Rubriken Jeder Mitarbeiter informiert sich täglich über Neuerungen im Intranet Mehrheitlich erreicht Medienarbeit Positive Berichterstattung in den Medien mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit, junges unkompliziertes Lebensgefühl, Architektur, Sicherheit, Preis/Leistung und Komfort Im Zentrum der Medienarbeit steht «Eröffnung Basel St. Alban» Datenverwaltung Aktive Nutzung des MemberExchange Erstellung EINER Datenbank mit Selektionsmöglichkeiten Nicht erreicht Administration Konsequente Anwendung der Checklisten gemäss IQMS-Vorgaben auf allen Stufen Konsequente Umsetzung der Korrespondenzvorlagen gemäss CI/CD Mehrheitlich erreicht Rechnungswesen Konsequente Umsetzung IQMS und Anwendung der Checklisten gemäss IQMS Vorgaben Konsequente Einreichung der Investitionsanträge für Unterhalt und Ersatz 17

Kassawesen Konsequente Umsetzung IQMS und Anwendung der Checklisten gemäss IQMS Vorgaben Definierte Maximalkassabestände werden nicht überschritten Mehrheitlich erreicht Sämtliche Rechnungen der Abreisen sind spätestens am Folgetag abgeschlossen Mehrheitlich erreicht Einfacher Unterhalt Regelmässige und systematische Kontrolle Mehrheitlich erreicht Nulltoleranz gegenüber defekten Teilen und Schmierereien Mehrheitlich erreicht Führen eines «Logbuches» Dokumentation Software-Programmierungen/-Anwendungen Einführung der Technologie Virtualisierung/Blade-Server Sicherstellung EDV Hotline während 365 Tage/Jahr Fachbereich Non-Food Konsequente Einhaltung des Bestellablaufes für Sammelbestellungen Interne Verschiebungen nur mit Zustimmung SSST und Bereichsleiter Fachbereich Food & Beverage Konsequente Berücksichtigung der Vertragslieferanten Bestellmengen optimieren (kein Kleinmengenzuschlag) Frischprodukte nach Möglichkeit bei lokalen Lieferanten beziehen Standard Frühstücksbuffet konsequent einhalten & laufend auf Verbesserungen überprüfen Sortiment Kiosk- und Souvenir-Artikel optimieren Teilweise erreicht Fachbereich Hygiene Konsequente Umsetzung des Hygiene-Konzeptes Nulltoleranz gegenüber Schmutz; keine Beanstandungen von Lebensmittelinspektoren Durchführung von mindestens einer Reinigungsschulung für Mitarbeiter pro Saison Umstellung Reinigungsmittel auf umweltschonende Produkte 18

Soziale Entwicklung Hindernisfreie Jugendherbergen Im zweiten Umsetzungsjahr des Konzeptes «Hindernisfreie Jugendherbergen» konnten sowohl bei Bau, Information und Weiterbildung weitere grosse Fortschritte erzielt werden. Die Totalsanierung mit Erweiterungsbau der Jugendherberge Basel St. Alban ermöglichte, bestehende Mängel im Bereich des barrierefreien Bauens zu beseitigen. So ist der Haupteingang nicht mehr via Plattformlift, sondern wie für alle Gäste über einen Holzsteg mit leichtem Gefälle erreichbar. Die Geschosse sind über einen Aufzug, der für Rollstuhlfahrer komfortable Masse aufweist, erschlossen. Alle 63 Zimmer der Herberge sind hindernisfrei zugänglich. In St. Moritz war das Gebäude vor der Sanierung für Rollstuhlfahrer nicht zugänglich. Nach dem Umbau sind 190 von total 306 Betten für Personen mit Handicap nutzbar. Es stehen Gästen drei speziell für Rollstuhlfahrer adaptierte Zweierzimmer mit Dusche und WC zur Verfügung. Auch die Jugendherberge Luzern war bis anhin für Rollstuhlbenutzer nicht zugänglich. Nun hat sie bauliche Anpassungen erfahren, sodass sie als bedingt geeignet angeboten werden kann. Für alle Betriebe wurden detaillierte Daten zur Behindertengängigkeit erhoben. Die Betriebe wurden klassifiziert und neu in «geeignet» oder «bedingt geeignet» eingeteilt. Zusätzlich sind seit Dezember auf der Homepage der Schweizer Jugendherbergen pro Betrieb detaillierte Informationen zur hindernisfreien Anreise, zum Aufenthalt und zu Angeboten abrufbar. Im gleichen Zuge wurden die Einträge der Jugendherbergen auf www.rollihotel.ch aktualisiert. Sie werden nun durch die Schweizer Paraplegiker-Vereinigung nach deren eigenen Richtlinien geprüft. Bereits an der Mitarbeitertagung der Schweizer Jugendherbergen Ende 2009 wurden die Betriebsleitungen und die Mitarbeiter der Geschäftsstelle umfassend über die Bestrebungen zum hindernisfreien Bauen informiert. Im Berichtsjahr konnte erstmals ein Sensibilisierungstag für alle interessierten Mitarbeiter durchgeführt werden. Konkurrenzfähige Löhne sichern Fachkompetenz und Motivation Der Vergleich zu einer 2010 durchgeführten repräsentativen Umfrage im Schweizer Tourismussektor hat ergeben, dass die Schweizer Jugendherbergen sehr gute Anstellungs- und Besoldungsbedingungen haben. Für Führungskräfte besteht ein Lohnsystem, das auf einem Lohn- und Beteiligungsmodell basiert. Während die Lohnkomponenten nach gleichen Massstäben festgelegt sind, resultiert die Beteiligung aus dem Budgeterreichungsgrad und der Zielerreichung. Mitarbeiter werden nach den Vorgaben der Branchenverbände entlöhnt. Entgegen den Bestimmungen des Gesamtarbeitsvertrages der Hotellerie und Gastronomie wird allen Mitarbeitern schon seit Jahren ein 13. Monatslohn ausbezahlt. Um die Leistung der Mitarbeiter ausgedrückt durch die Zufriedenheit unserer Gäste für Freundlichkeit, Qualität des Essens und Sauberkeit zusätzlich zu honorieren, wurde neu ein Prämiensystem für Mitarbeiter der Jugendherbergen eingeführt. Diese Prämie wird in Form von Gutscheinen ausgeschüttet; im Berichtsjahr wurden Gutscheine im Wert von CHF 37 292 abgegeben. Nach dem Grundsatz der Lohngleichheit für Frau und Mann werden bei den Schweizer Jugendherbergen beide Geschlechter nach den gleichen Bedingungen/Ansätzen entlöhnt. 2008 2009 2010 Lohnsumme in CHF 14 202 581 14 299 898 14 844 585 Sozialleistungen in CHF 2 298 138 2 388 245 2 360 983 Erfolgsbeteiligung in CHF 589 207 459 611 461 017 Weiterbildung Die Weiterbildung ist ein wichtiger Pfeiler im Bestreben, die Qualität für unsere Gäste und Mitarbeiter zu steigern. So wurden 34 Kurse mit externen und internen Referenten angeboten, welche von 483 Teilnehmern besucht wurden. Zudem standen im April/ Mai für die Betriebsleitungen die zweitägigen Regionaltreffen auf dem Programm. Die Herbsttagung für Betriebsleitungen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle Zürich führte ins Ausland, in die Jugendherberge Lindau. Die Schwerpunkte der dreitägigen Weiterbildungstagung waren «Grenzen Grenzen überschreiten» und «Regional handeln global denken». Am Team-Event der Geschäftsstelle Zürich war voller Einsatz und Teamwork gefragt. Das eingespielte Personal der Jugendherberge Zürich wurde für einen Tag durch die Mitarbeiter der Geschäftsstelle ersetzt: von Housekeeping über Küche bis Rezeption wurden alle anfallenden Arbeiten erledigt. Nach einer kurzen Einführung durch die Profis wurde die Jugendherberge früh abends übergeben. Mehr oder weniger ins kalte Wasser geworfen, kämpften sich die Laien tagsüber wie auch nachts souverän durch die neuen Aufgaben. Beeindruckt von anspruchsvollen Tätigkeiten und notwendigen Planungen, entpuppte sich manch einer als begeistertes Talent. Nach 24 langen, ereignisreichen Stunden konnte die Jugendherberge einwandfrei an die Stammcrew der Jugendherberge Zürich zurückgegeben werden. Die gelungene Aktion wird bestimmt allen Mitarbeitern als unvergessliche Erfahrung in Erinnerung bleiben und als Motivation im Alltag begleiten. 2010 beschäftigten die Schweizer Jugendherbergen an der Geschäftsstelle Zürich 4 Lernende (kaufmännische Ausbildung) und 2 Praktikanten von Tourismusfachschulen; in den Jugendherbergsbetrieben waren total 8 Lernende/Praktikanten in Ausbildung. 2008 2009 2010 Angebotene Weiterbildungskurse 34* 31* 34* Anzahl Teilnehmer 386 368 483 Total Stunden für überbetriebliche 4 694 4 442 5 803 Weiterbildung Anzahl Personen im Förderprogramm 3 3 2 Anzahl Lernende und Praktikanten am 18 15 14 Stichtag 31.12. Anzahl Personen in externer Aus-/Weiterbildung 4 3 4 * plus Einzel- und Gruppenunterricht in französischer und englischer Sprache 19

Case-Management und Sozialberatung Die Unfall- und Krankheitsfälle unserer Mitarbeiter werden von einem externen Vertragspartner professionell erfasst, der auch alle Massnahmen eingeleitet, damit Arbeitnehmende wieder integriert werden können. Zudem steht allen Mitarbeitern für persönliche, gesundheitliche, finanzielle, rechtliche oder administrative Fragen eine kostenlose externe Sozialberatungsstelle zur Verfügung. 2008 2009 2010 Vorsorgekapital in CHF 12 701 004 13 440 297 15 543 964 Frei verfügbare Mittel in CHF 818 238 840 325 910 544 Deckungsgrad 106.44% 106.14% 105.77% Aktive Versicherte 381 390 431 Rentenbezüger 22 23 25 2008 2009 2010 Case-Management: Betreute Mitarbeiter 22 15 25 Arbeitsunfähigkeit bis 5 Tage 9% 0% 4% 6 14 Tage 9% 13% 12% 15 30 Tage 36% 27% 36% 31 60 Tage 23% 27% 20% 61 90 Tage 9% 20% 8% 91 365 Tage 14% 13% 20% über 365 Tage 0% 0% 0% Sozialberatung: Fragestellungen/Beratungen persönlich/familiär 1 1 3 gesundheitlich 2 1 2 betrieblich 0 3 2 finanziell 3 0 0 Fachberatung 0 1 0 Spezielle Leistungen für Mitarbeiter, Vorstandsmitglieder und Delegierte Mitarbeiter, ehrenamtliche Vorstandsmitglieder und Delegierte erhalten zur kostenlosen Benützung von Jugendherbergen für sich und ihre Familienangehörigen jährlich Übernachtungsgutscheine. Im Jahr 2010 wurden so Leistungen im Wert von CHF 84 320 bezogen. Altersvorsorge-Stiftung der Schweizer Jugendherbergen Die Schweizer Jugendherbergen verfügen über eine eigene Altersvorsorge-Stiftung. Der Stiftungsrat setzt sich aus je vier Arbeitnehmer- und Arbeitgeber-Vertretern zusammen. Arbeitnehmer-Vertreter: Granacher Bernhard Hollenstein Christine Lutz Walter Zollinger Markus (Präsident) Arbeitgeber-Vertreter: Dobler René Gmür Fredi (Vizepräsident) Hitz Ursula Müller Christoph ZEwo zertifizierung FÜR WEITERE 4 JAHRE Die Schweizer Jugendherbergen wurden durch die ZEWO (Schweizerische Zertifizierungsstelle für gemeinnützige, Spenden sammelnde Organisationen) für eine weitere Periode bis 2013 rezertifiziert. Dies wurde an die Bedingung geknüpft, dass in absehbarer Zeit entweder in der jährlichen Berichterstattung eine Abbildung einer Konsolidierung der Posten «Verein Schweizer Jugendherbergen» gegenüber «Schweizerische Stiftung für Sozialtourismus» und «Stiftung für Jugendherbergen in der Schweiz» oder die personelle Trennung der obersten Leitungsorgane (Vorstand SJH/Stiftungsrat SSST) zu erfolgen habe. Vom Stiftungsrat SSST wie auch vom Vorstand SJH wird der Konsolidierungs-Vorschlag bevorzugt. Die Grundlagen dazu werden 2011 eingehend geprüft. Mitbewerber werden partner Die Schweizer Jugendherbergen gründeten zusammen mit der Interhome AG, REKA, TCS Schweiz (Camping) sowie Bed & Breakfast Switzerland eine Gesellschaft mit dem Namen PARAHOTELLERIE SCHWEIZ; als Delegierter (Primus inter pares) der Gesellschafter amtet Fredi Gmür. Gemeinsam decken die fünf Anbieter rund 13% des jährlichen Logiernächtevolumens der Parahotellerie in der Schweiz ab. Die neu gegründete Gesellschaft vertritt die Interessen einer qualitätsbewussten Schweizer Parahotellerie in tourismuspolitischen Fragen und fördert diese mit gezielten Partnerschaften und Aktivitäten. Als ersten Schritt konnte ein Zusammenarbeitsvertrag mit Schweiz Tourismus unterzeichnet werden, der eine strategische Partnerschaft für die Jahre 2011bis 2013 regelt. So wird künftig Schweiz Tourismus ein permanentes, marktgerichtetes Parahotellerie-Marketing unterhalten und mit gezielten Aktivitäten das positive Image der Parahotellerie und ihrer Unterkunftsbereiche fördern. Bereits produziert ist eine Broschüre mit dem vielfältigen Angebot der Gesellschafter, die in sechs Sprachversionen weltweit verteilt wird; systematische Webintegration auf www.myswitzerland.com und Verkaufsaktivitäten in den Zielmärkten von Schweiz Tourismus sind in Planung. Der Deckungsgrad liegt bei 105.77%. Durch die positive Finanzlage konnte der Stiftungsrat im Berichtsjahr die Altersguthaben der Mitarbeiter erneut um 1% höher verzinsen, als zu dem Bundesrat festgelegten BVG Mindestzinssatz. Die Vermögensanlagen der Vorsorge-Stiftung sind vollständig bei der AXA Leben AG rückgedeckt und unterliegen keinen Retrozessionen auf Vermögensanlagen. 20