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Transkript:

13.05.2014 Bericht: 2014 Sommer 102,0 Herbst 99,2 Winter /14 96,1 2014 105,7 Trend Der SchuldnerKlima-Index Deutschland (SKID) ist ein Informationsangebot der Creditreform Boniversum GmbH und wird seit September 2011 vierteljährlich veröffentlicht. Die Analysen basieren jeweils auf einer bundesweiten und bevölkerungsrepräsentativen Online-Umfrage von rund 1.000 Bürgern im Alter zwischen 18 und 69 Jahren. Der SchuldnerKlima-Index versteht sich als Trendindikator für das Überschuldungsrisiko der Verbraucher in Deutschland. Der Index wird aus den drei Einflussgrößen Ökonomisches Potenzial, Kreditaffinität und Schuldenstress gebildet. Ein Index über 100 Punkte kennzeichnet eine eher entspannte Überschuldungslage, ein Index unter 100 Punkte zeigt, dass sich die Verbraucher in Deutschland in einer eher angespannten Überschuldungslage befinden. Kurz gesagt: Je niedriger der Index, desto schlechter das SchuldnerKlima und desto wahrscheinlicher sind steigende Schuldnerzahlen und umgekehrt. Das SchuldnerKlima hat sich für die Verbraucher in Deutschland im 2014 nach vier Rückgängen in Folge wieder spürbar entspannt. Der aktuelle Index beträgt rund 106 Punkte und hat sich im Vergleich zum Winter /14 um fast 10 Punkte sprunghaft verbessert ( 2014: 105,7 Punkte; Winter /14: 96,1 Punkte; + 9,6 Punkte). Er liegt wieder deutlich über der 100-Punkte-Grenze und somit im positiven Bereich ( entspanntes SchuldnerKlima ). Das Überschuldungsrisiko der deutschen Verbraucher ist somit wieder gesunken und liegt im 2014 über dem (langjährigen) Mittelwert seit Beginn der SchuldnerKlima-Analysen im Herbst 2010. Der positive Trend basiert auf einem deutlichen Anstieg aller drei Teilindikatoren des SKID. So zeigen sich die Einschätzungen der deutschen Verbraucher für die eigene aktuelle und künftige wirtschaftliche Lage deutlich verbessert, wobei die aktuellen Einschätzungen nochmals positiver ausfallen als die Aussichten für die nahe Zukunft (Ökonomisches Potenzial 2014: 114,9 Punkte; Winter /14: 104,7 Punkte; + 10,2 Punkte). Die zum Jahresbeginn 2014 starke Konjunkturentwicklung in Deutschland, und mit Abstrichen auch im Euroraum, spiegelt sich somit in den Bewertungen der eigenen wirtschaftlichen Lage der deutschen Verbraucher wider. Befragung* SchuldnerKlima-Index Deutschland Ökonomisches Potenzial Kreditaffinität Schuldenstress 116,9 106,8 90,1 Sommer 106,1 106,0 87,9 Herbst 104,6 104,5 82,1 Winter /14 104,7 99,4 74,2 2014 114,9 105,0 86,7 Abweichungen zum Vorquartal +10,2 +5,6 +12,5 SchuldnerKlima- Index *Erhebungszeiträume: : 16./19.04.; Sommer : 16./18.07.; Herbst : 15./17.10., Winter /14: 21./23.01.2014; 2014: 15./22.04.2014. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) geht davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal 2014 um rund 0,7 Prozent angestiegen ist nach nur 0,4 Prozent im Gesamtjahr (2012: + 0,7 Prozent; 2011: + 3,3 Prozent). Export- und Investitionstätigkeit sowie insbesondere der Konsum der privaten Haushalte hätten zur deutlichen Wirtschaftsbelebung beigetragen. Für das zweite Quartal 2014 sei die kräftige Aufwärtsbewegung nur vorübergehend gedämpft, das DIW erwartet einen Anstieg des BIP um 0,4 Prozent für die Monate April bis Juni 2014. So ist es nicht verwunderlich, dass sich auch die anderen Indikatoren des SKID verbessert zeigen. So steigt der Indikator Kreditaffinität um rund sechs Punkte und landet in der aktuellen Analyse wieder über der 100-Punkte-Grenze ( 2014: 105,0 Punkte; Winter /14: 99,4 Punkte; + 5,6 Punkte). Allerdings verbleibt der Wert unter dem Niveau der besonders positiven Phase zwischen Sommer 2012 und Sommer. So haben die aktuelle Kreditnutzung sowie weitere finanzielle Verpflichtungen und Verbindlichkeiten der Verbraucher im Vergleich zum Vorquartal abgenommen, die Kreditnutzungsbe- Boniversum SchuldnerKlima-Index Deutschland: 2014 Bericht 1

reitschaft für die nächsten Monate verharrt hingegen mit leichtem Rückgang auf hohem Niveau. Im 2014 stehen (aktuelle und geplante) Kredite zur PKW-Finanzierung stärker noch als im letzten Quartal im Fokus der Verbraucher. Gleiches gilt für Kredite zur (aktuellen und geplanten) Immobilienfinanzierung, allerdings auf niedrigerem Niveau. Zudem zeigt der Indikator Schuldenstress zum ersten Mal seit vier Quartalen (seit Winter 2012/13) einen deutlichen Aufwärtstrend ( 2014: 86,7 Punkte; Winter /14: 74,2 Punkte; + 12,5 Punkte). Im 2014 geben noch knapp 10 Prozent der deutschen Verbraucher (9,8 Prozent; Herbst : 13,1 Prozent; - 3,3 Punkte) an, häufiger das Gefühl zu haben, dass ihnen die finanziellen Verbindlichkeiten über den Kopf wachsen könnten. Allerdings liegt dieser Teilwert immer noch rund 1,5 Punkte über dem Vergleichswert vom letzten (8,3 Prozent). Der aktuelle Gesamt-Index steigt in diesem Quartal fast sprunghaft an und liegt wieder deutlich im positiven Bereich ( entspanntes SchuldnerKlima ). Allerdings zeigt sich der deutliche Anstieg des SchuldnerKlima ungleich verteilt. So haben sich beispielsweise die Schuldner- Klima-Indexwerte der Gruppen der Geringverdiener (weniger als 1.500 Euro Haushaltsnettoeinkommen: 87 Punkte; + 3 Punkte) nur vergleichsweise leicht und insbesondere die der Normalverdiener (1.500 bis 2.500 Euro Haushaltsnettoeinkommen: 105 Punkte; + 16) und Gutverdiener (mehr als 2.500 Euro Haushaltsnettoeinkommen: 123 Punkte; + 7) wieder resp. nochmals deutlich verbessert. Daher ist alles in allem das aktuelle Ergebnis trotz positivem Gesamttrend nicht ohne Widerspruch und spiegelt bei einer Detailbetrachtung auch die bestehenden geopolitischen Verunsicherungen wider, die sich offensichtlich seit Mitte Februar durch den Beginn der Ukraine-Krise verbreiten. Dies zeigen insbesondere die Analysen zur Sparneigung, die im Gegensatz zu allen vorhergehenden Analysen sprunghaft angestiegen ist. Ökonomisches Potenzial: deutliche Verbesserung Sparneigung steigt sprunghaft an Die deutschen Verbraucher bewerten die eigenen wirtschaftlichen Möglichkeiten im 2014 deutlich positiver als noch im letzten Winter. Sowohl die aktuellen Einschätzungen der eigenen wirtschaftlichen Lage als auch die Bewertungen für die nächsten Monate zeigen sich deutlich verbessert. Die Meinungen der Verbraucher spiegeln die deutlich verbesserte Konjunkturlage der letzten Monate und sie zeigen sich wieder spürbar optimistischer. Nicht zuletzt, da auch der Arbeitsmarkt wieder brummt, da die Arbeitslosenzahl im April 2014 auch dank des besonders milden Winters unter die Schwelle von drei Millionen und auf den geringsten Wert seit April 1992 gesunken ist. Der Teilindikator Ökonomisches Potenzial steigt auf 114,9 Punkte (Winter /14: 104,7 Punkte; + 10,2 Punkte) und erreicht seinen höchsten Wert seit dem. Derzeit bewerten wieder rund 32 Prozent ihre aktuelle eigene wirtschaftliche Lage mit einer guten oder sehr guten Schulnote (32,4 Prozent; Winter /14: 26,9 Prozent; + 5,5 Punkte). Und auch der Blick in die nähere Zukunft ist wieder deutlich positiver als im letzten Quartal. Knapp 35 Prozent der deutschen Verbraucher bewerten die eigene wirtschaftliche Lage für die nächsten Monate mit einer guten oder sehr guten Schulnote (34,9 Prozent; Winter /14: 30,4 Prozent; + 4,5 Punkte). Typ Regelmäßiger Sparer Unregelmäßiger Sparer Sparen derzeit nicht möglich Regelmäßiges Sparen noch nie möglich Basisdaten: Sparpotenzial Sommer Herbst Winter /14 2014 38% 32% 30% 30% 39% 30% 31% 31% 31% 29% 24% 26% 26% 29% 24% 8% 11% 12% 10% 8% Erstaunlicher Weise zeigt auf den ersten Blick der Zusatzindikator Sparneigung in diesem Quartal eine auffällige Aufwärtsbewegung, die der aktuell positiven Konjunkturbewertung entgegenläuft. Sparen steht bei den Verbrauchern üblicher Weise dann hoch im Kurs, wenn sich die Konjunkturlage eintrübt oder die Zinsen für Spareinlagen hoch sind bzw. steigen. Beides ist derzeit nicht der Fall. Die Sparneigung übertrifft in diesem die letzte Höchstmarke vom (37,9 Prozent). Der Anteil regelmäßiger Sparer nimmt im Vergleich zum Vorquartal drastisch um rund neun Prozentpunkt zu (Anteil regelmäßiger Sparer : 38,5 Prozent; + 8,8 Punkte). Im Winter /14 hatte sie noch mit nur noch knapp 30 Prozent einen neuen Tiefpunkt erreicht (29,7 Prozent). Zudem steigt der (gruppierte) Anteil sparbereiter Verbraucher in Deutschland im Vergleich zum letzten Quartal ebenfalls deutlich (Anteile regelmäßige & unregelmäßige Sparer: 67,4 Prozent; Winter /14: 61,0 Prozent; + 6,4 Punkte). Wenn Sparen und Sparguthaben als Präventivinstrumente gegen eine drohende Überschuldung der Verbraucher eingestuft werden können, wie auch frühere Analysen belegen konnten, ist der aktuelle Anstieg der Sparneigung als ein positives Signal für die Überschuldungsentwicklung der nächsten Monate zu bewerten. Personen mit Sparneigung bzw. Sparguthaben weisen deutlich geringere Belastungen durch Schuldenstress auf. Angesichts des in den letzten vier Quartalen gemessenen Rückgangs des SchuldnerKlima-Index und des damit verbundene Anstiegs des Überschuldungsrisikos kann dennoch keine Entwarnung gegeben werden. Bereits seit geraumer Zeit haben offensichtlich immer mehr Bürger entweder auf die Bildung von Rücklagen durch regelmäßiges, aber auch sporadisches Sparen verzichtet oder waren dazu nicht in der Lage, da die vorhandenen finanziellen Mittel zu gering sind. Zudem sind die Zinssätze für Bank- und Sparguthaben weiterhin sehr niedrig. Konsum wird derzeit daher von nicht wenigen Verbrauchern als pragmatische Gegenmaßnahme zur schleichenden Geldentwertung eingestuft, wie eine Analyse zum Anschaffungsverhalten der letzten Monate zeigt. Allerdings ist auch davon auszugehen, dass offensichtlich auch die Angst vor weiteren militärischen Auseinandersetzungen und Boniversum SchuldnerKlima-Index Deutschland: 2014 Bericht 2

vor den möglichen Rückwirkungen der Wirtschaftssanktionen der westlichen Staaten auch ihre Schatten auf die Stimmungslage und das Sicherheitsbedürfnis der deutschen Verbraucher wirft. Dies gilt, auch wenn die Annexion der Krim und der sich weiter verschärfende Konflikt um die Ost-Ukraine noch lokal begrenzt sind. Allerdings zeigen andere Meinungsumfragen, dass bereits jetzt viele deutsche Bürger aufgrund des Ukraine- Konflikts besorgt sind (s.u.). Kreditaffinität: aktuelle Verbindlichkeiten sinken spürbar Kreditnutzungsbereitschaft für die nächsten Monate sinkt leicht Die aktuelle Kreditnutzung der deutschen Verbraucher hat nach drei Anstiegen in Folge wieder spürbar abgenommen. Und auch die kreditbasierte Anschaffungsbereitschaft für die nächsten Monate ist wie im letzten Quartal, wenn auch nur gering, zurückgegangen. Der Indikator Kreditaffinität nimmt somit im 2014 wieder um 5,6 Punkte zu und liegt mit 105,0 Punkten wieder im grünen Bereich. Derzeit geben rund 60 Prozent der Verbraucher an, Kredite oder sonstige finanzielle Verbindlichkeiten und Verpflichtungen zu haben (59,7 Prozent; - 3,8 Punkte). Zudem hat die Bereitschaft der Verbraucher, zukünftige Anschaffungen mit Krediten bzw. nicht aus eigenen Mitteln tätigen zu wollen, nochmals leicht abgenommen. Dennoch plant weiterhin etwa jeder dritte deutsche Verbraucher (31,7 Prozent; - 0,4 Punkte), in den nächsten drei Monaten weitere Anschaffungen mit Krediten zu finanzieren. Die Entwicklung der aktuellen Kreditnutzung zeigt erstmals seit drei Quartalen einen merklichen Abwärtstrend. Der entsprechende Wert liegt derzeit wieder unter dem langjährigen Mittelwert. Offensichtlich hat die gute Konsumstimmung der letzten Monate etwas gelitten, auch wenn die kreditbasierte Anschaffungsbereitschaft weiterhin über dem langjährigen Mittelwert bleibt. Viele Verbraucher hatten in den Vorquartalen die mittels kreditbasierter Anschaffungsbereitschaft angekündigten Konsumwünsche realisiert. Diese hatten insbesondere in der letzten Analyse zeitversetzt zu einem (fast sprunghaften) Anstieg der aktuellen Kreditverbindlichkeiten geführt. Zudem zeigen aktuelle Zusatzanalysen zur Anschaffungsneigung, dass mehr als jeder dritte deutsche Verbraucher (36 Prozent) in den letzten Monaten Konsumanschaffungen getätigt hat. Von diesen wiederum gibt zwar eine Mehrheit (61 Prozent) an, diese Anschaffungen aus Notwendigkeit getätigt zu haben. Aber immerhin rund 39 Prozent derjenigen Verbraucher, die Konsumanschaffungen gemacht haben, geben an, diese Anschaffungen auch wegen der niedrigen Zinsen auf Sparguthaben gemacht zu haben. Sie haben folglich entweder Sparguthaben für Konsumanschaffungen aufgelöst oder erst gar nicht (weiter) aufgebaut. Auch wenn diese Konsumanschaffungen überwiegend von wenig überschuldungsaffinen Personengruppen (u.a. Personen mit Vollzeitarbeitsstelle, Normal- und Gutverdiener, ökonomisch Zufriedene, Sparer) getätigt wurden, setzen auch zahlreiche eher überschuldungsaffine Personengruppen (u.a. Arbeitslose, Geringverdiener, durch Schulden bereits gestresste Personen) überdurchschnittlich auf das Konsummotiv Niedrigzins. Zudem zeigt sich, dass derzeit etwa jeder fünfte deutsche Verbraucher Ratenkredite für Konsumanschaffungen (17 Prozent) nutzt, die wiederum mehrheitlich (56 Prozent) mit einer Null- Prozent-Finanzierung verbunden sind. Diese Ratenkredite für Konsumanschaffungen werden dabei auch deutlich überdurchschnittlich von Personen mit Schuldenstress (26 Prozent) genutzt. Offensichtlich wurde die gute Konsumstimmung der letzten Monate zumindest teilweise über (Raten-)Kredite finanziert oder auch durch die niedrigen Zinsen auf Sparguthaben stimuliert. Angesichts der weiterhin eher stabilen Werte für die kreditbasierte Anschaffungsbereitschaft ist auch für die nächsten Monate von einem tendenziellen Fortbestand der starken Konsumneigung der deutschen Verbraucher auszugehen, sofern nicht externe Ereignisse zu einer (weiteren) Verunsicherung der Verbraucher und zu einem spürbaren Anstieg der Ausgabenvorsicht führen. Derzeit hat sich das Überschuldungsrisiko für viele Verbraucher zwar wieder verringert, allerdings bleibt an dieser Stelle zu hoffen, dass es auch künftig immer mehr Verbrauchern in Deutschland gelingt, eine Balance zwischen Anschaffungsneigung, Kauflust und Ausgabenvorsicht zu halten. Basisdaten: Aktuelle Kredit- / Verbindlichkeitsstruktur Verbindlichkeitstyp Sommer Herbst Winter /14 2014 Kredite für Konsumgüter (wie z.b. für TV, 16% 17% 15% 17% 14% PC, Handy) Bankverbindlichkeiten (wie z.b. Bar-/ 30% 31% 32% 32% 30% Dispokredite) Kredite zur PKW-Finanzierung 16% 15% 14% 13% 16% Kredite zur Immobilienfinanzierung 22% 18% 19% 19% 20% Private Kredite bei Freunden oder 10% 10% 11% 11% 11% Verwandten sonstige Verbindlichkeiten (z.b. Nachzahlungen beim Finanzamt/Mietrückstände) 7% 9% 8% 8% 8% Die zusätzlichen Detailauswertungen zur aktuellen Kreditnutzung und zur kreditbasierten Anschaffungsbereitschaft für die nächsten Monate zeigen unter diesem Aspekt wieder einige Verschiebungen. So zeigen in diesem Quartal sowohl die Werte für konsumorientierte Verbindlichkeiten und Anschaffungen (aktuelle Nutzung: 14 Prozent; - 3 Punkte) als auch die kreditbasierte Anschaffungsbereitschaft bei Konsumgütern wieder spürbare Rückgänge auf (beabsichtigter Kauf von Konsumgütern: 34 Prozent; - 2 Punkte). Letztere sinkt zum dritten Mal in Folge. Im Gegenzug haben sich die Nutzung und Anschaffungsbereitschaft bei langfristigem, aber mobilem Nutzgüter wie PKW (aktuelle Finanzierung: 16 Prozent; künftiger Kauf: 26 Prozent; + 3 Punkte) spürbar verstärkt. Die Nutzung und Anschaffungsbereitschaft von wertstabilen Investitionsgütern wie Immobilien (aktuell: 20 Prozent; künftig: 12 Prozent: jeweils+ 1 Punkt) zeigt sich hingegen leicht verstärkt. Boniversum SchuldnerKlima-Index Deutschland: 2014 Bericht 3

Basisdaten: Kreditbasierte Anschaffungsbereitschaft Anschaffungstyp Sommer Herbst Winter /14 2014 Kauf von Konsumgütern* 34% 41% 38% 36% 34% Kauf eines PKW 21% 19% 23% 23% 26% Kauf einer Immobilie 12% 10% 11% 11% 12% Sonstige Anschaffungen 33% 30% 28% 29% 27% *wie z.b. TV, PC, Handy, Küchengeräte Die Verbraucher planen dennoch auch im 2014 am häufigsten die Anschaffung von kleinteiligen Konsumgütern (z.b. TV, Computer, Küchengeräte, Handy). Der Trend ist zwar leicht rückläufig, die Anschaffungsbereitschaft verbleibt aber auf hohem Niveau (künftig: 34 Prozent; - 2 Punkte). Auf Rang zwei rangieren nicht näher bezeichnete Anschaffungen (künftig: 27 Prozent; - 2 Punkte). Auf Rang drei folgt wie in den Voruntersuchungen der Kauf eines PKW, mit in diesem Quartal spürbarzunehmender Tendenz (26 Prozent; + 3 Punkte). Auf Rang vier verbleibt der beabsichtigte Kauf einer Immobilie, ebenfalls mit leicht zunehmender Tendenz (12 Prozent; + 1 Punkt). Billige Kredite, niedrige Zinsen für Bankguthaben, eine latente Skepsis gegenüber Aktien und die immer noch nicht ausgestandene Angst vor einem Zusammenbruch des Euro tun ihr Übriges, um Immobilien für deutsche Verbraucher attraktiv zu halten. Sie bleiben für viele Verbraucher trotz weiterhin deutlich steigender Preise bei Immobilienfinanzierungen als Geldanlage interessant. Zudem rückt offensichtlich auch der Kauf eines PKW wieder verstärkt in den Fokus der kreditbasierten Anschaffungsplanung. Alles in allem haben die Deutschen laut Statistischem Bundesamt so viel konsumiert wie noch nie. Die privaten Ausgaben lagen bei rund 1,57 Billionen Euro. Schuldenstress geht zurück Gruppe der Schulden- Ablehner vergrößert sich Der dritte Indikator bestätigt den insgesamt positiven Trend der aktuellen Analyse. Der so genannte subjektive Schuldenstress ist bei den Verbrauchern in Deutschland insbesondere im Gleichklang mit den deutlich positiveren Bewertungen der eigenen wirtschaftlichen Lage wieder spürbar gesunken. Der Gesamtwert des Indikators Schuldenstress im 2014 steigt nach vier Rückgängen in Folge um rund 13 auf nunmehr wieder 87 Punkte (Winter /14: 74,2 Punkte; + 12,5 Punkte). Der Indikator Schuldenstress liegt somit wieder über dem rechnerischen Mittelwert (84,2 Punkte) aller Umfragen seit Oktober 2010. Sowohl der Anteil der Verbraucher, die angeben, häufiger das Gefühl zu haben, dass ihnen ihre finanziellen Verbindlichkeiten über den Kopf wachsen könnten, ist nach drei Anstiegen in Folge (9,8 Prozent; - 3,3 Punkte), als auch der Anteil derjenigen Verbraucher, die sich manchmal von den finanziellen Verbindlichkeiten überfordert fühlen (31,8 Prozent; - 6,9 Punkte) spürbar zurückgegangen. Allerdings liegt der aktuelle Anteil der Verbraucher mit häufigem Schuldenstress mit rund 1,6 Punkten spürbar über dem Vergleichswert vom Vorjahresquartal ( : 8,3 Prozent). Und auch der Anteil derjenigen Verbraucher, die Personen aus ihrem persönlichen Umfeld kennen, die momentan oder auch dauerhaft in (handfesten) finanziellen Schwierigkeiten stecken, ist ebenfalls nur vergleichsweise wenig zurückgegangen ( 2014: 53,0 Prozent; - 2,6 Punkte). Basisdaten: Einstellung zur Verschuldung Typ Sommer Herbst Winter /14 2014 Der Schulden- 26% (-3) 28% (+2) 26% (-2) 23% (-3) 26% (+3) Ablehner Der Notfall-Schuldner 54% (+2) 51% (-3) 53% (+2) 58% (+5) 54% (-4) Der Schulden- 20% (+1) 20% (±0) 21% (+1) 19% (-2) 20% (+1) Pragmatiker Die Antwortvorgaben: 01 = Schulden lehne ich grundsätzlich ab, da man nur Geld ausgeben sollte, über das man verfügen kann. (Der Schulden-Ablehner) 02 = Schulden mache ich nur im äußersten Notfall, wenn es keine Alternative gibt. (Der Notfall- Schuldner) 03 = Schulden sind für mich Mittel zum Zweck, die ich zur vorübergehenden Finanzierung notwendiger und sinnvoller Konsum- und Lebenswünsche einsetze. (Der Schulden-Pragmatiker). Der spürbare Rückgang des Schuldenstress korrespondiert auch in der aktuellen Analyse mit den Haltungen bzw. Einstellungsveränderungen der deutschen Verbraucher zum Schuldenmachen. So ist in diesem Quartal die Anzahl der so genannten Notfall-Schuldner wieder zurückgegangen (54 Prozent; - 4 Punkte). Das SchuldnerKlima dieser größten Personengruppe hat sich nach drei Anstiegen in Folge wieder deutlich verbessert ( 2014: 102,8 Punkte; + 10,7 Punkte) und liegt damit wieder im positiven Bereich des SchuldnerKlima. Diese Personen geben an, Schulden nur im äußersten Notfall [zu] machen, wenn es keine Alternative gibt. SchuldnerKlima-Index nach Verschuldungstypen Typ Der Schulden- Ablehner Der Notfall- Schuldner Der Schulden- Pragmatiker 123,6 (-2,5) 104,0 (+3,8) 96,0 (-4,4) Sommer 116,2 (-7,4) 97,6 (-6,4) 93,5 (-2,4) Herbst 120,7 (+4,5) 93,8 (-3,9) 86,9 (-6,7) Winter /14 120,3 (-0,4) 92,1 (-1,7) 80,2 (-6,7) 2014 123,7 (+3,4) 102,8 (+10,7) 91,0 (+10,9) Im Gegenzug nimmt die drittgrößte Gruppe der Schulden- Pragmatiker im Vergleich zum Vorquartal wieder leicht zu (20 Prozent; + 1 Punkt). Schulden sind für diese Gruppe nur Mittel zum Zweck, die zur vorübergehenden Finanzierung notwendiger und sinnvoller Konsum- und Lebenswünsche eingegangen werden. Der SchuldnerKlima-Index dieser Gruppe verbessert sich nach drei Anstiegen in Folge wieder deutlich ( 2014: 91,0 Punkte; + 10,9 Punkte). Der entsprechende SchuldnerKlima-Index verbleibt aber weiterhin deutlich im roten Bereich. Schulden-Pragmatiker können als besonders überschuldungsaffin eingestuft werden, da ihre Kreditnutzung, kreditbasierte Anschaffungsbereitschaft und ihr Schuldenstress besonders hoch ist. Zudem hat sich die Gruppe der so genannten Schulden- Ablehner nach zwei Rückgängen in Folge wieder merklich vergrößert (26 Prozent; + 3 Punkte). Diese Gruppe gibt an, Schulden grundsätzlich abzulehnen, da man nur Geld ausgeben Boniversum SchuldnerKlima-Index Deutschland: 2014 Bericht 4

sollte, über das man verfügen kann. Die Schulden-Ablehner können als weitgehend überschuldungsresistent eingestuft werden der SchuldnerKlima-Index dieses Personenkreises verbessert sich spürbar ( 2014: 123,7 Punkte; + 3,4 Punkte), zumal er sich im letzten Quartal trotz deutlicher Eintrübung des Gesamt-Index nahezu konstant und deutlich positiv gezeigt hatte. Die letztgenannten Ergebnisse zeigen aktuell einen Rückgang des in den Vorquartalen formulierten Befunds einer (zunehmenden) Polarisierung der Überschuldungslage und -gefährdung der Verbraucher in Deutschland, auch wenn die Grundstruktur erhalten bleibt. So zeigen die eher überschuldungsaffinen und zum Teil auch überschuldungsgefährdeten Personenkreise (Schuldenpragmatiker / Notfall-Schuldner) ein eher negatives SchuldnerKlima, das meist unter der 100- Punkte-Grenze oder nur knapp darüber liegt. Die eher überschuldungsresistenten Personenkreise (Schulden-Ablehner) weisen durchgängig ein deutlich positives SchuldnerKlima auf, das meist sehr deutlich über der 100-Punkte-Grenze liegt. Hierbei spielen nicht nur die grundsätzlichen Werthaltungen und Vorsätze der Verbraucher eine Rolle, sondern auch und ganz entscheidend ihre materiell-finanzielle Ausstattung, die sich auf unterschiedliche Weise als Überschuldungsschutz erweisen kann, wie auch die Analysen zum SchuldnerKlima nach Einkommensgruppen zeigen. Die Analysen zum bundesweiten SchuldnerKlima werden seit dem letzten Jahr jeweils im durch vertiefende Analysen zum Überschuldungsrisiko in den 16 Bundesländern ergänzt. Die jeweils aktuelle sumfrage basiert auf einer deutlich vergrößerten Stichprobe und umfasst mindestens 150 Interviews je Bundesland, um auch für jedes Bundesland verallgemeinerbare Aussagen treffen zu können. Die Vergleichswerte für die Gesamtjahre 2011 bis werden auf Grundlage der Quartalauswertungen als Mittelwertberechnungen aggregiert. Im 2014 weisen Niedersachsen (113 Punkte; + 10 Punkte), Nordrhein-Westfalen (109 Punkte; + 3 Punkte) und Rheinland-Pfalz (109 Punkte; - 2 Punkte) das positivste SchuldnerKlima auf. Die beiden erstgenannten weisen (zum Teil deutlich) überdurchschnittliche Gewinne auf. Danach folgen im aktuellen SchuldnerKlima-Index-Ranking Baden-Württemberg (107 Punkte; - 2 Punkte), Mecklenburg-Vorpommern (105 Punkte; + 4 Punkte) und Bayern (104 Punkte; - 1 Punkt). Die insgesamt sehr positive Entwicklung des SchuldnerKlima im 2014 (106 Punkte) im Vergleich zum letzten Winter- Quartal /14 (96 Punkte: + 10 Punkte) spiegelt sich im Jahresvergleich zur letzten Detailauswertung nach Bundesländern Gesamtjahr nur begrenzt wieder. Im Vergleich der aktuellen Auswertung ( 2014) zum Gesamtjahr hat sich das SchuldnerKlima nur leicht verbessert (+ 2 Punkte). Das Überschuldungsrisiko hat sich somit in einer Gesamtsicht nur leicht verringert, auch wenn die Hälfte der 16 Bundesländer eine Verringerung des Überschuldungsrisikos aufweist. Acht Bundesländer müssen hingegen Rückgänge des SchuldnerKlima- Index hinnehmen und weisen somit einen Anstieg des Überschuldungsrisikos auf. In einer Gesamtsicht zeigt sich das SchuldnerKlima in Westdeutschland (einschließlich Berlin, 106 Punkte; +1 Punkt; 2011/14: + 3 Punkte) derzeit stabiler als im Osten Deutschlands (102 Punkte; + 3 Punkte; 2011/14: + 10 Punkte), wobei der mehrjährige Trend in den östlichen Bundesländern positiver war. Die Positiventwicklung der letzten Jahre ist aus dieser Perspektive stabil, das SchuldnerKlima überspringt im 2014 auch in den östlichen Bundesländern die 100- Punkte-Grenze in den grünen Bereich. SchuldnerKlima-Index Gesamtjahr 2. Quartal 2011 2012 2014 Baden-Württemberg 106,2 109,0 108,3 106,7 Bayern 111,1 105,9 104,5 103,9 Berlin 100,2 101,4 99,5 101,3 Brandenburg 89,1 88,5 95,7 96,2 Bremen 96,3 101,5 96,9 103,3 Hamburg 94,1 109,1 106,7 102,6 Hessen 103,6 108,3 107,0 103,8 Mecklenburg-Vorpommern 83,8 112,0 101,3 105,1 Niedersachsen 106,2 104,9 103,0 112,5 Nordrhein-Westfalen 103,7 106,0 105,5 108,8 Rheinland-Pfalz 115,5 105,5 110,2 108,8 Saarland 101,8 100,2 110,2 98,7 Sachsen 104,6 101,5 103,4 100,9 Sachsen-Anhalt 89,8 93,9 93,1 101,2 Schleswig-Holstein 101,6 109,0 106,8 99,3 Thüringen 95,1 98,5 99,8 101,5 Deutschland 103,3 104,9 104,2 105,7 nach Ost / West Westdeutschland (einschl. Berlin) 103,7 105,5 105,4 106,4 Ostdeutschland 92,5 98,8 99,1 102,3 Wichtige Anmerkung: Die vorliegenden Daten zu den 16 Bundesländern basieren auf zwei verschiedenen Datengrundlagen. Seit werden die sanalysen für die 16 Bundesländer mit Hilfe einer vertiefenden Zusatzumfrage erarbeitet. In jedem Bundesland werden mindestens 150 Bürger befragt, in den großen Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg wird die Stichprobe aus Gründen der Repräsentativität nochmals vergrößert. Die Vergleichswerte für die Jahre 2011 bis wurden auf Grundlage der Quartalauswertungen als Mittelwertberechnungen aggregiert (Gesamtjahr 2011: Welle 2 bis 5 = 4.176 Interviews; Gesamtjahr 2012: Welle 6 bis 9 = 4.137 Interviews; Gesamtjahr : Welle 10 bis 13 = 4.200 Interviews). Für die aktuellen Ergebnisse nach Bundesländern im 2014 wurden 2.717 Interviews ausgewertet ( : 2.633 Interviews). Vergleicht man zudem die Entwicklung des SchuldnerKlima- Index einerseits und der Realüberschuldung mit Hilfe der Schuldnerquoten des SchuldnerAtlas Deutschland für die Jahre 2012 und andererseits, zeigen sich folgende Parallelen: Bremen (Schuldnerquote : 13,85 Prozent; SchuldnerKlima- Index: 97 Punkte), Berlin (13,12 Prozent; 100 Punkte) sowie Sachsen-Anhalt (12,38 Prozent; 93 Punkte) wiesen auch im letzten SchuldnerAtlas Deutschland (Stichtag 01. Oktober ) die höchste Überschuldung auf. Dies zeigen die entsprechenden Schuldnerquoten, die deutlich über der Gesamtschuldnerquote für Deutschland lagen (: 9,81 Prozent). Boniversum SchuldnerKlima-Index Deutschland: 2014 Bericht 5

Diese drei Bundesländer wiesen auch bei der ersten detaillierten Ausweitung des SchuldnerKlima-Index nach Bundesländern für das Gesamtjahr (neben Thüringen: 8,94 Prozent; 100 Punkte) und Brandenburg (9,95 Prozent; 96 Punkte) das negativste SchuldnerKlima auf. Die entsprechenden SchuldnerKlima- Index-Werte lagen fast durchgängig unter dem Scheitelpunkt (100 Punkte) zwischen positivem und negativem SchuldnerKlima. Allerdings blieb die Schuldnerquote in Thüringen deutlich unter der Schuldnerquote für Deutschland ein Positivtrend, der seit 2009 Bestand hat. In Brandenburg vollzieht sich seit etwa 2009 ein Wideranstieg der Überschuldung trotz leicht positiver Entwicklung des SchuldnerKlima. Im 2014 weisen Niedersachsen (113 Punkte; + 10 Punkte), Nordrhein-Westfalen (109 Punkte; + 3 Punkte) und Rheinland-Pfalz (109 Punkte; - 2 Punkte) das positivste SchuldnerKlima auf. Die beiden erstgenannten weisen (zum Teil deutlich) überdurchschnittliche Gewinne auf. Für diese drei Bundesländer, die in den letzten Jahren fast durchgehend eine überdurchschnittliche Überschuldung aufwiesen, deutet sich im positiven SchuldnerKlima-Index möglicherweise wieder eine Verbesserung der Überschuldungslage der Verbraucher an. Danach folgen im aktuellen SchuldnerKlima-Index-Ranking Baden-Württemberg (107 Punkte; - 2 Punkte), Mecklenburg- Vorpommern (105 Punkte; + 4 Punkte) und Bayern (104 Punkte; - 1 Punkt). Die Werte in Bayern und Baden-Württemberg bleiben auf hohem Niveau nahezu stabil, das die traditionell deutlich unterdurchschnittliche Überschuldung im Süden Deutschlands widerspiegelt. In Mecklenburg-Vorpommern korrespondiert das positive SchuldnerKlima mit der seit etwa 2008 positiven Überschuldungsentwicklung, auch wenn der Überschuldungstrend 2012/ wieder negativer war. Am Schluss des Rankings finden sich im 2014 Brandenburg (96 Punkte; ± 0 Punkte), das Saarland mit deutlichen Verlusten (99 Punkte; - 12 Punkte), Schleswig-Holstein (99 Punkte, - 8 Punkte) sowie Sachsen (101 Punkte; - 4 Punkte). Im Saarland und Schleswig-Holstein zeigt das SchuldnerKlima- Barometer derzeit eher auf Anspannung, in Bremen trotz traditionell letzten Platz im Ranking des SchuldnerAtlas Deutschland eher auf Entspannung (103 Punkte; + 6 Punkte). Sachsen verbleibt zwar knapp im grünen Bereich, der aktuelle Trend korrespondiert aber mit der sich seit 2009 vollziehenden (Wieder-)Zunahme der Überschuldung. In einer Gesamtsicht zeigen die seit dem letzten durchgeführten Sonderauswertungen (mit jeweils deutlich vergrößerten Stichproben), dass der SchuldnerKlima-Index auch auf Länderebene plausible Ergebnisse zum Überschuldungsrisiko der deutschen Verbraucher liefert. In den meisten Fällen konnte der berechnete Index-Wert den Entwicklungstrend von Überschuldungsrisiko und Schuldnerzahl (trotz Zensus-Effekt ) treffend prognostizieren. SchuldnerKlima-Index Deutschland 2012/14 Schuldner- Klima Schuldnerquote* Schuldner- Klima Schuldnerquote* Schuldner- Klima Bezug Gesamtjahr 2012 2012 Gesamtjahr 2014 nach Bundesländern Aggregierte Werte Oktober April Oktober April 2014 Baden-Württemberg 109,0 7,66% 108,3 7,87% 106,7 Bayern 105,9 6,98% 104,5 7,00% 103,9 Berlin 101,4 12,56% 99,5 13,12% 101,3 Brandenburg 88,5 9,77% 95,7 9,95% 96,2 Bremen 101,5 13,62% 96,9 13,85% 103,3 Hamburg 109,1 10,50% 106,7 10,92% 102,6 Hessen 108,3 9,69% 107,0 9,90% 103,8 Mecklenburg-Vorpommern 112,0 10,26% 101,3 10,50% 105,1 Niedersachsen 104,9 10,37% 103,0 10,44% 112,5 Nordrhein-Westfalen 106,0 11,17% 105,5 11,32% 108,8 Rheinland-Pfalz 105,5 9,90% 110,2 9,95% 108,8 Saarland 100,2 11,25% 110,2 11,24% 98,7 Sachsen 101,5 8,72% 103,4 8,96% 100,9 Sachsen-Anhalt 93,9 12,14% 93,1 12,38% 101,2 Schleswig-Holstein 109,0 10,81% 106,8 10,90% 99,3 Thüringen 98,5 8,78% 99,8 8,94% 101,5 Deutschland 104,9 9,65% 104,2 9,81% 105,7 nach Ost / Westdeutschland** Westdeutschland (einschl. Berlin) 105,5 9,63% 105,4 9,78% 106,4 Ostdeutschland 98,8 9,75% 99,1 9,97% 102,3 * Quellen für Schuldnerquote: SchuldnerAtlas Deutschland 2012, S. 11; SchuldnerAtlas Deutschland S. 12. ** Bezug: SchuldnerKlima-Werte für Ost-/Westdeutschland, jeweils Gesamtjahre = aggregierte Werte; Auswertungen für Halbjahr: Repräsentative Stichprobe. Die Vergleichswerte für die Jahre 2011 bis wurden auf Grundlage der Quartalauswertungen als Mittelwertberechnungen aggregiert (Gesamtjahr 2011: Welle 2 bis 5 = 4.176 Interviews; Gesamtjahr 2012: Welle 6 bis 9 = 4.137 Interviews; Gesamtjahr : Welle 10 bis 13 = 4.200 Interviews). Für die aktuellen Ergebnisse nach Bundesländern im 2014 wurden 2.717 Interviews ausgewertet (: 2.633 Interviews). Boniversum SchuldnerKlima-Index Deutschland: 2014 Bericht 6

Alle drei Teilindikatoren verbessern sich Sparneigung steigt deutlich Risiken bleiben Die verhalten pessimistische Prognose vom Winter /14 bestätigt sich dank deutlich verbesserter Konjunkturlage, zurückgehender Kreditnutzung und stagnierender Kreditnutzungsbereitschaft für die nächsten Monate durch die Verbraucher in Deutschland nicht. Das SchuldnerKlima in Deutschland hat sich nach vier Eintrübungen in Folge wieder erholt und liegt derzeit wieder im grünen Bereich. Allerdings, so ist einordnend anzumerken, wird die aktuelle und künftige Entwicklung für die nächsten Monate von den seit Mitte Februar andauernden politisch-militärischen Auseinandersetzungen in Osteuropa überschattet. Die Verbraucher in Deutschland müssen im 2014 trotz Positivtrend des SchuldnerKlima-Index einen psychologischen Spagat bewältigen, der zwischen Konjunkturoptimismus und Krisenangst changiert und sich auch in den vorliegenden Ergebnissen wiederspiegelt. Einerseits gewinnt die deutsche (und auch europäische) Konjunktur an Fahrt, das durchwachsene Jahr mit geringem Wirtschaftswachstum scheint überwunden, alle Konjunkturindizes weisen für das Gesamtjahr 2014 einen deutlichen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts aus. Die wieder deutlichen optimistischen Bewertungen der Verbraucher zur aktuellen und künftigen wirtschaftliche Lage korrespondieren mit den hoffnungsvollen Einschätzungen der deutschen Unternehmen und den vielversprechenden Prognosen der Konjunkturforscher für die nächsten Monate. Andererseits erzeugt der Konflikt in der Ukraine bei den Menschen in ganz Europa eine zum Teil offene, meist aber noch latente Krisenangst, die sich in der aktuellen Analyse insbesondere in einer besonders deutlichen Zunahme der Sparneigung resp. Sparbereitschaft niedergeschlagen hat. Offensichtlich schließen die Verbraucher nicht aus, dass der Ukraine-Konflikt weiter eskalieren und zu einer kriegerischen Auseinandersetzung mit Russland führen könnte. In einer Gesamtsicht ist daher derzeit nicht auszuschließen, dass die Überschuldungsgefahr für viele deutsche Verbraucher in den nächsten Monaten eher stagnieren als ansteigen wird. Hierfür spricht nicht nur, dass die überbordende Konsumlust der letzten Monate einen ersten Dämpfer erhalten hat, der ebenfalls auf eine zunehmende Verunsicherung der deutschen Verbraucher zurückgeführt wird. Möglicherweise führt die externe Drohkulisse bei den Verbrauchern zunächst aber auch zu einer Erhöhung von Ausgabenvorsicht und Konsumzurückhaltung, die zumindest kurzfristig einer Verringerung des Überschuldungsrisikos beiträgt. Zudem kann derzeit die Mehrheit der deutschen Verbraucher weiterhin von vergleichsweise stabilen Arbeitsplätzen (Arbeitslosenquote April 2014: 6,8 Prozent), moderaten Inflationsraten (April 2014: + 1,3 Prozent; März 2014: + 1,0 Prozent) und vergleichsweise hohen Lohnabschlüssen (: + 2,4 Prozent) profitieren, wie die entsprechenden Institute ausweisen. Und auch die aktuellen Bewertungen und Prognosen zur Konjunkturentwicklung für die nächsten Monate sind trotz Ukraine- Krise mehrheitlich positiv. So ist der ifo-geschäftsklimaindex im April trotz der Krise in der Ukraine nochmals gestiegen. Und für das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung befindet sich die deutsche Wirtschaft laut sgrundlinien 2014 von Mitte April derzeit im Aufschwung : Alles in allem wird das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr voraussichtlich um 1,9 Prozent steigen. Und auch die Deutsche Bundesbank rechnet in ihrem letzten Monatsbericht trotz zwischenzeitlicher Ermäßigung mit einem positiven Trend: Die konjunkturelle Grundtendenz dürfte allerdings vor allem in der Binnenwirtschaft angesichts des außerordentlich günstigen Konsumklimas und der lebhaften Wohnungsbaunachfrage weiter deutlich nach oben zeigen. (Monatsbericht, April 2014, S. 05). Alles in allem und trotz positiver Konjunkturprognosen kann insbesondere angesichts der geopolitischen Rahmenbedingungen keine Entwarnung für das SchuldnerKlima in Deutschland gegeben werden. Zwar ist der Positivtrend unverkennbar das aktuelle Überschuldungsrisiko hat sich aktuell verringert, der Schuldner- Klima-Index springt wieder in den positiv-grünen Bereich und die Sparneigung als Präventivinstrument gegen eine drohende Überschuldung ist wieder spürbar angestiegen aber neue Risikofaktoren, insbesondere für die konjunkturelle Weiterentwicklung, sind entstanden. So zeigen Analysen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), dass die Folgen einer eskalierenden Krise in der Ukraine die deutsche Wirtschaft deutlich stärker treffen könnten als bisher vermutet. Demnach würde bereits ein vergleichsweise moderater Rückgang der Exporte, kombiniert mit einer krisenbedingten Verteuerung des Ölpreises, ausreichen, um das Wachstum des deutschen Bruttoinlandsprodukts im laufenden Jahr zu halbieren. Die außenwirtschaftlichen Risiken steigen derzeit jedenfalls, nicht zuletzt, da die Verunsicherung der Wirtschaft, aber auch der Verbraucher in den letzten Wochen spürbar zugenommen. So machen sich laut aktuellem ARD- Deutschlandtrend (30.04.2014) drei von vier Deutschen (72 Prozent) sehr Boniversum SchuldnerKlima-Index Deutschland: 2014 Bericht 7

große oder große Sorgen, zwischen Russland und dem Westen könne ein neuer Kalter Krieg entstehen. Hiernach machten sich in der Kaukasus-Krise 2008, in der Russland in Georgien intervenierte, nur etwa Hälfte der Befragten Sorgen vor einem neuen Kalten Krieg. Die aktuelle Lage bleibt jedenfalls unübersichtlich, da sowohl der Fortbestand der konjunkturellen Hochphase mit der damit verbundenen deutlich überdurchschnittlichen Konsumlaune und wie auch eine Eskalation der Ukraine-Krise mit den möglichen Negativauswirkungen auf Konjunktur und wirtschaftliche Sicherheit deutliche Belastungen des SchuldnerKlima mit sich bringen würden. Boniversum SchuldnerKlima-Index Deutschland: 2014 Bericht 8

Ausgewählte Befragungsergebnisse zum SchuldnerKlima-Index Deutschland Basisdaten Ökonomisches Potenzial Kreditaffinität Schuldenstress 1: Positive wirtschaftliche Lage: 2: Positive wirtschaftliche Lage: 3: Aktuelle Kreditnutzung 4: Künftige Kreditnutzung 5: Subjektivpersönlicher Zusatzvariable: Sparpotenzial 7: Sparneigung 6: Intersubjektiver Schulden- aktuell künftig Schuldenstress stress Herbst 2010 29,0% 32,1% 61,5% 17,1% 9,8% 55,9% 33,8% Winter 2010/11 28,1% (-0,9) 30,1% (-2,0) 65,0% (+3,5) 32,2% (+15,1) 12,4% (+2,6) 58,4% (+2,5) 32,1% (-1,7) 2011 28,8% (+0,7) 29,8% (-0,3) 64,4% (-0,6) 27,6% (-4,6) 10,0% (-2,4) 54,8% (-3,6) 35,0% (+2,9) Sommer 2011 34,6% (+5,8) 38,2% (+8,4) 61,9% (-2,5) 32,5% (+4,9) 9,1% (-0,9) 53,2% (-1,6) 35,8% (+0,8) Herbst 2011 29,1% (-5,6) 32,4% (-5,8) 62,0% (+0,1) 26,1% (-6,4) 9,1% (±0,0) 57,7% (+4,4) 32,5% (-3,3) Winter 2011/12 30,5% (+1,4) 31,5% (-0,9) 64,4% (+2,4) 27,8% (+1,7) 10,8% (+1,7) 57,8% (+0,2) 34,3% (+1,9) 2012 27,7% (-2,8) 28,9% (-2,6) 61,3% (-3,1) 29,8% (+2,0) 11,2% (+0,4) 54,3% (-3,6) 33,6% (-0,8) Sommer 2012 32,7% (+5,0) 34,8% (+5,9) 58,9% (-2,4) 23,9% (-5,9) 7,5% (-3,7) 51,9% (-2,4) 36,4% (+2,8) Herbst 2012 31,3% (-1,4) 31,5% (-3,2) 59,8% (+0,9) 31,3% (+7,4) 9,6% (+2,1) 54,9% (+3,0) 36,3% (-0,1) Winter 2012/13 32,9% (+1,6) 34,1% (+2,6) 59,1% (-0,7) 31,0% (-0,3) 8,9% (-0,7) 51,4% (-3,5) 37,7% (+1,4) 32,9% (±0,0) 36,1% (+2,0) 58,0% (-1,1) 32,1% (+1,1) 8,3% (-0,6) 52,4% (+1,0) 37,9% (+0,2) Sommer 27,6% (-5,3) 30,7% (-5,4) 58,8% (+0,8) 31,8% (-0,3) 10,8% (+2,5) 52,4% (±0,0) 31,8% (-6,1) Herbst 27,0% (-0,6) 29,9% (-0,8) 59,7% (+0,9) 32,3% (+0,5) 12,4% (+1,6) 51,0% (-1,4) 30,4% (-1,4) Winter /14 26,9% (-0,1) 30,4% (+0,5) 63,6% (+3,8) 32,1% (-0,2) 13,1% (+0,7) 55,6% (+4,6) 29,7% (-0,7) 2014 32,4% (+5,5) 34,9% (+4,5) 59,7% (-3,8) 31,7% (-0,4) 9,8% (-3,3) 53,0% (-2,6) 38,5% (+8,8) Abweichungswerte zu den Voruntersuchungen in Klammern. Die Erhebungszeiträume im Detail: Herbst 2010: 14./15.10.2010, Winter 2010/11: 19./20.01.2011, 2011: 20./21.04.2011, Sommer 2011: 19./21.07.2011, Herbst 2011: 18./20.11.2011, Winter 2011/12: 17./19.01.2012, 2012: 17./19.04.2012, Sommer 2012: 17./19.07.2012, Herbst 2012: 16./18.10.2012, Winter 2012/13: 15./17.01., : 16./19.04.; Sommer : 16./18.07.; Herbst : 15./17.10.; Winter /14: 21./23.01.2014; 2014: 15./22.04.2014. Definitionen und Eingrenzungen 1 Eigene wirtschaftliche Lage aktuell: sehr gute / gute Bewertung 2 Eigene wirtschaftliche Lage künftig: sehr gute / gute Bewertung 3 Aktuelle Kreditnutzung: mindestens ein aktuell genutzter Kredit- bzw. Verbindlichkeits-Typ 4 Künftige Kredit- und Anschaffungsplanung: mindestens eine künftige Anschaffung, die mit Kredit bzw. ohne eigene Mittel bezahlt werden soll 5 Persönlicher Schuldenstress: häufiges Gefühl der finanziellen Überforderung 6 Schuldenstress im sozialen Umfeld: Kenntnis von Personen, die in finanziellen Schwierigkeiten stecken 7 Sparneigung: regelmäßiges Sparen, d.h. regelmäßig Geld für Anschaffungen, den Urlaub oder ganz allgemein für die Zukunft beiseite zu legen Ein Lesebeispiel: Bei der -Umfrage 2014 bewerten knapp 35 Prozent der Befragten (34,9 Prozent) ihre künftige eigene wirtschaftliche Lage mit einer guten bis sehr guten Schulnote. Dies sind 4,5 Prozentpunkte mehr als noch im Winter /14. Boniversum SchuldnerKlima-Index Deutschland: 2014 Bericht 9

Der SchuldnerKlima-Index Deutschland erscheint einmal im Quartal. Er basiert jeweils auf einer bundesweiten und bevölkerungsrepräsentativen Online-Befragung von rund 1.000 Bürgern im Alter zwischen 18 und 69 Jahren. Der SchuldnerKlima-Index versteht sich als Trendindikator für das Überschuldungsrisiko der Verbraucher in Deutschland und wird im Wesentlichen auf der Grundlage von drei Indikatoren berechnet. Ein Index über 100 Punkte kennzeichnet eine eher entspannte Überschuldungslage, ein Index unter 100 Punkte zeigt, dass sich die Verbraucher in Deutschland in einer eher angespannten Überschuldungslage befinden. Kurz gesagt: Je niedriger der Index, desto schlechter das SchuldnerKlima und desto wahrscheinlicher sind steigende Schuldnerzahlen und umgekehrt. Die Verbraucher werden befragt nach ihrer aktuellen und künftigen wirtschaftlichen Lage (Ökonomisches Potenzial), nach ihrer derzeitigen und künftigen Nutzung von Krediten (Kreditaffinität) sowie nach dem Gefühl einer Überforderung durch vorhandene finanzielle Verbindlichkeiten (Schuldenstress). Ergänzend wird nach den Möglichkeiten gefragt, Geld zu sparen (Sparpotenzial). Wissen schafft Fairplay. Das ist unsere Maxime für eine faire Geschäftsbeziehung zwischen Unternehmen und Konsumenten. Als Bonitätswerk gibt die Creditreform Boniversum GmbH (Boniversum) Antworten zur Bonität von Konsumenten. Gegründet wurde das Unternehmen mit Sitz in Neuss 1997 und ist eine 100%ige Tochter der Creditreform Gruppe. Die Bonitätsdaten von Boniversum schützen Unternehmen vor Zahlungsausfällen bei der Vergabe von Geld-, Waren- oder Leistungskrediten an Konsumenten. Zusätzlich bietet Boniversum Services direkt für Privatpersonen an. Registrierte Konsumenten können ihre vollständige Selbstauskunft jederzeit online ansehen, an Dritte versenden lassen und über Änderungen in den Daten ihrer Selbstauskunft per E-Mail informieren lassen. Als dritte Säule informiert Boniversum mit ihrem Konsumentenportal kostenlos und werbefrei über die Themen Auskunft, Bonitätsprüfung und Datenschutz. Sperrvermerk Keine Veröffentlichung dieser Information, auch nicht in Auszügen vor Dienstag, den 13. Mai 2014, 11:00 Uhr. Ausführliche Tabellen zum Bericht stellen wir gerne auf Anfrage zur Verfügung. Die nächste Veröffentlichung findet Mitte August 2014 statt. Weitere Informationen finden Sie unter www.schuldnerklima.de. Impressum Verantwortlich Creditreform Boniversum GmbH Geschäftsführer: Siebo Woydt Hellersbergstr. 11 D-41460 Neuss www.boniversum.de www.bonigo.de www.meineauskunft.org Pressekontakt Dana Wipperfeld Fon +49 (0)2131 109-5103 D.Wipperfeld@boniversum.de Wissenschaftliche Beratung Dr. Rainer Bovelet, Aachen Basisdaten Bundesweite Online-Befragungen bevölkerungsrepräsentativ, 18 bis 69 Jahre Erhebungszeitraum: 2014 15./22.04.2014 Stichprobe umfrage: 1.074 Bürger Basis für die Sonderauswertung Bundesländer : 2.717 Bürger Erhebung Innofact AG, Düsseldorf Boniversum SchuldnerKlima-Index Deutschland: 2014 Bericht 10