Löschwassereinrichtungen

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Transkript:

Franz-Josef Heinrichs, Lars Biskupek, Enrico Götsch, Herwig Haker, Jürgen Klement, Jakob Köllisch, Manfred Neuhaus-Melsheimer, Matthias Ott, Ulrich Petzolt, Bernd Rickmann Löschwassereinrichtungen Planung, Einbau, Betrieb und Instandhaltung Kommentar zu DIN 14462 1. Auflage 2012 Herausgeber: Zentralverband Sanitär Heizung Klima Mitgliederausgabe St. Augustin Beuth Verlag GmbH Berlin Wien Zürich

Herausgeber: Zentralverband Sanitär Heizung Klima Zentralverband Beuth Verlag GmbH Sanitär Heizung Klima Berlin Wien Zürich Rathausallee 6 Am DIN-Platz 53757 Sankt Augustin Burggrafenstraße 6 10787 Berlin Telefon: +49 (0) 22 41 92 99-0 Telefon: +49 30 2601-0 Telefax: +49 (0) 22 41 2 13 51 Telefax: +49 30 2601-1260 Internet: www.wasserwaermeluft.de Internet: www.beuth.de E-Mail: info@zentralverband-shk.de E-Mail: info@beuth.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechts ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung in elektronischen Systemen. für DIN-Normen DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin. Die im Werk enthaltenen Inhalte wurden vom Verfasser und Verlag sorgfältig erarbeitet und geprüft. Eine Gewährleistung für die Richtigkeit des Inhalts wird gleichwohl nicht übernommen. Der Verlag haftet nur für Schäden, die auf Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit seitens des Verlages zurückzuführen sind. Im Übrigen ist die Haftung ausgeschlossen. Satz: B & B Fachübersetzergesellschaft mbh, Berlin Druck: AZ Druck und Datentechnik GmbH, Berlin Gedruckt auf säurefreiem, alterungsbeständigem Papier nach DIN EN ISO 9706.

Autoren Autoren Franz-Josef Heinrichs Lars Biskupek Enrico Götsch Herwig Haker Jürgen Klement Jakob Köllisch Manfred Neuhaus-Melsheimer Matthias Ott Ulrich Petzolt Bernd Rickmann Stv. Geschäftsführer Technik und Referent Sanitärtechnik ZVSHK Zentralverband Sanitär Heizung Klima Sankt Augustin www.wasserwaermeluft.de Ressortleiter Feuerlöschsysteme GLORIA GmbH Wadersloh www.gloria.de Meister öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger Fachgebiet Sanitärtechnik GEP Industrie-Systeme GmbH Zwönitz www.gep-h2o.de Dipl.-Ing. Ingenieurbüro Trittau www.haker-engineering.de Dipl.-Ing. Versorgungstechnik Ingenieurbüro Klement Gummersbach www.klement-gm.de Meister Landesfachgruppenleiter Fachbetrieb Sanitär Heizung Elektro Neustadt an der Weinstraße www.jakob-koellisch.de Staatl. Gepr. Techniker Planerberater Wilo SE Dortmund www.wilo.de Dipl.-Ing. Berufsfeuerwehr München München www.feuerwehr.muenchen.de Dipl.-Ing. Leiter Produktmanagement Gebr. Kemper GmbH & Co. KG Olpe www.kemper-olpe.de Prof. Dipl.-Ing. Fachhochschule Münster Fachbereich Energie Gebäude Umwelt Münster www.fh-muenster.de/fb4 V

Inhalt Inhalt Seite 1 Anwendungsbereich............................................. 5 2 Normative Verweisungen......................................... 6 3 Begriffe......................................................... 9 3.1 befähigte Person; Sachkundiger...................................... 9 3.2 Druckerhöhungsanlage; DEA......................................... 10 3.3 Fachfirma......................................................... 10 3.4 Feuerlösch-Schlauchanschlusseinrichtung.............................. 10 3.5 Füll- und Entleerungsstation......................................... 11 3.6 Hydrant.......................................................... 11 3.7 Hydrantenanlage.................................................. 13 3.8 Kontrollbuch...................................................... 13 3.9 Löschwasseranlage nass.......................................... 13 3.10 Löschwasseranlage nass/trocken................................... 13 3.11 Löschwasseranlage trocken........................................ 14 3.12 Löschwasserleitung................................................ 14 3.13 Löschwasserleitung nass.......................................... 14 3.14 Löschwasserleitung nass/trocken................................... 14 3.15 Löschwasserleitung trocken........................................ 15 3.16 Löschwasserübergabestelle; LWÜ..................................... 15 3.17 mittelbarer Anschluss............................................... 15 3.18 Trinkwasser-Installation............................................. 16 3.19 Trinkwasser-Installation mit Wandhydranten............................ 16 3.20 unmittelbarer Anschluss............................................ 17 3.21 Vorlagebehälter................................................... 17 3.22 Wandhydrant...................................................... 18 3.23 Wandhydrantenanlage.............................................. 19 3.24 Wasserversorgungsunternehmen; WVU................................ 19 4 Anforderungen an die Auslegung, Berechnung und Installation von Löschwasseranlagen......................................... 19 4.1 Allgemeine Anforderungen........................................... 19 4.1.1 Allgemeines...................................................... 19 4.1.2 Anforderungen an Feuerlösch-Schlauchanschlusseinrichtungen............ 21 4.1.3 Rohrleitungen, Befestigungen und Armaturen........................... 24 4.1.4 Rohrleitungsdimensionierung........................................ 27 4.1.5 Entwässerung..................................................... 32 4.1.6 Vorlagebehälter................................................... 33 4.1.7 Druckerhöhungsanlage (DEA)......................................... 35 4.1.7.1 Allgemeines...................................................... 39 4.1.7.2 Mindestanforderungen an die Ansteuerung............................. 43 4.1.8 Druckminderung................................................... 46 4.1.9 Füll- und Entleerungsstation......................................... 54 4.1.10 Entleeren......................................................... 55 4.1.11 Kontrollbuch...................................................... 55 4.2 Spezifische Anforderungen.......................................... 56 4.2.1 Löschwasserleitung trocken........................................ 56 4.2.1.1 Allgemeines...................................................... 56 VII

Löschwassereinrichtungen Seite 4.2.1.2 Anforderungen.................................................... 57 4.2.1.3 Beschilderung..................................................... 60 4.2.2 Löschwasseranlagen nass oder nass/trocken........................ 61 4.2.2.1 Löschwasseranlage nass.......................................... 61 4.2.2.2 Löschwasseranlage nass/trocken................................... 62 4.2.3 Trinkwasser-Installation mit Wandhydrant Typ S......................... 72 5 Inbetriebnahme und Abnahmeprüfung............................ 73 5.1 Allgemeines...................................................... 73 5.2 Inbetriebnahme von Löschwasseranlagen trocken...................... 76 5.3 Inbetriebnahme von Wandhydrantenanlagen............................ 77 5.4 Inbetriebnahme von Anlagen mit Überflur- und Unterflurhydranten.......... 80 6 Instandhaltung.................................................. 81 6.1 Allgemeines...................................................... 81 6.2 Wiederkehrende Instandhaltung von Löschwasseranlagen trocken........ 84 6.3 Wiederkehrende Instandhaltung von Löschwasseranlagen nass und nass/trocken.......................................... 85 6.4 Wiederkehrende Instandhaltung von Trinkwasser-Installationen mit Wandhydranten Typ S............................................... 86 6.5 Wiederkehrende Instandhaltung von Überflur- und Unterflurhydranten....... 87 Anhang A (informativ) Beispiele für die schematische Darstellung von Wandhydrantenanlagen, Löschwasseranlagen trocken und Anlagen mit Überflur- bzw. Unterflurhydranten................ 87 Anhang B (informativ) Hinweise für Planer, Errichter und Betreiber.......... 96 B.1 Brandschutzkonzept................................................ 96 B.2 Trinkwasserhygiene................................................ 98 B.3 Bereitstellung von Löschwasser....................................... 99 B.4 Planungsgrundsätze................................................ 101 B.4.1 Auswahlkriterien................................................... 101 B.4.2 Auswahl von Löschwasseranlagen für Wandhydranten.................... 101 B.5 Brandschutzarmaturen.............................................. 106 Anhang C (informativ) Aufbau eines Kontrollbuchs......................... 106 Anhang D (informativ) Beispiel für Aufkleber zur Kennzeichnung von Wandhydranten............................................. 108 Beiblatt 1 zur DIN 14462................................................. 110 Kontrollbuch Inbetriebnahme, Abnahme und Instandhaltung von Löschwasseranlagen, Feuerlösch- und Brandschutzanlagen........ 117 Beteiligungen........................................................... 143 VIII

Einleitung Einleitung Ursprünglich waren die grundlegenden Anforderungen an Wandhydrantenanlagen hinsichtlich Anlagenaufbau und Ausführung vorwiegend in DIN 1988-6 geregelt. Wo erforderlich fanden sich in diversen Produktnormen, insbesondere den Normenreihen DIN 14461 und DIN 14463, vielfach noch weitere Regeln zu Planung, Einbau und Betrieb der in der Norm jeweils geregelten Feuerlöschgeräte. DIN 14462 bestand mit der Ausgabe von Januar 1998 aus einem Teil 1, der lediglich schematische Darstellungen der Wandhydrantenanlagen enthielt, und einem Teil 2, einem eigenständigen Regelwerk für die heutige Löschwasseranlage trocken. Diese war aufgrund der fehlenden Verbindung mit dem Trinkwassernetz in DIN 1988-6 nicht enthalten. 2007 fand somit eine erste große Überarbeitung von DIN 14462 statt. Die Norm wurde dabei zu einem umfassenden Regelwerk für Planung, Errichtung und Betrieb von Wandhydrantenanlagen umgebaut. So wurden alle Regelungen aus anderen Normen, wie den einzelnen Produktnormen, in DIN 14462 zusammengeführt. Derartige Regelungen sind in DIN 14462 übernommen worden und werden bei der Überarbeitung der Produktnormen jeweils dort entfernt. Sofern sich noch Regelungen zur Errichtung oder zum Betrieb von Feuerlöschanlagen in diesen Produktnormen befinden, sind grundsätzlich die Regelungen in DIN 14462 bevorzugt anzuwenden. In der Zusammenarbeit zwischen dem NAW (Normenausschuss Wasser im DIN) und dem FNFW (Fachnormenausschuss Feuerwehrwesen) wurde dabei eine Schwerpunktverteilung zwischen DIN 1988-6 und DIN 14462 entwickelt: DIN 1988-6 regelt die Anforderungen hinsichtlich des Erhalts der Trinkwasserqualität und beschreibt damit insbesondere die Absicherung der Trinkwasserinstallation gegenüber Feuerlösch- und Brandschutzanlagen. Dagegen enthält DIN 14462 die brandschutztechnischen Anforderungen an die Wandhydrantenanlage. DIN 14462 und DIN 1988-6 waren somit zwei Regelwerke, die stets gleichzeitig und parallel zueinander beachtet werden mussten und sich gegenseitig ergänzten. Mit der aktuellen Neufassung von DIN 14462 und der Einführung von DIN 1988-600 wurde nun ein weiterer Schritt vollzogen: In DIN 1988-600 wurde erstmalig mit der sogenannten Löschwasserübergabestelle eine Schnittstelle zwischen der Trinkwasserinstallation und der Feuerlösch- und Brandschutzanlage beschrieben. Um die Regelwerke für den Anwender verständlicher zu machen, enthält DIN 1988-600 nun alle Regelungen bis zu dieser Löschwasserübergabestelle. Sie richtet ihren Fokus dabei auf die Absicherung der Trinkwasserinstallation gegen Einwirkungen aus Feuerlösch- und Brandschutzanlagen, beinhaltet aber auch brandschutztechnische Regeln für das Leitungssystem vor der Löschwasserübergabestelle. DIN 14462 enthält dagegen nunmehr alle Regelungen ab der Löschwasserübergabestelle, sodass eine klare Abgrenzung beider Normen gegeneinander besteht. Lediglich die Löschwasserübergabestelle selbst wird in beiden Normen geregelt, wobei DIN 1988-6 die Einsatzmöglichkeiten der verschiedenen Löschwasserübergabestellen definiert, während DIN 14462 mehr die Ausführung und Anforderungen regelt, aber auch Hinweise zur Auswahl von Anlagensystemen gibt. Bei der hier vorliegenden Überarbeitung wurde zudem der Bereich der Anlagen mit Überflur- und Unterflurhydranten im nicht-öffentlichen Bereich mit aufgenommen, da diese Anlagen in den verschiedenen Regelwerken bislang nur unzureichend geregelt waren. Hier war in der Praxis meist auf Vorgaben aus dem DVGW-Regelwerk verwiesen worden, wenngleich sich diese auf Hydranten im Netz des Wasserversorgers bezogen, das in der Regel eine völlig andere Durchströmung aufweist als derartige Anlagen und Rohrleitungssysteme auf privaten Grundstücken. Durch die Aufnahme dieser Anlagen in DIN 14462 wird dieser Bereich nun eindeutig geregelt. Die DIN 14462 ist damit heute das umfassendste und wichtigste Regelwerk in Bezug auf Wandhydrantenanlagen und Anlagen mit Überflur- und Unterflurhydranten, weshalb sich der Autorenkreis entschlossen hat, dieses umfassend und mit Bezug auf die Praxis zu kommentieren. 1

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