SVI-Veranstaltung 15. Mai 2014, Luzern

Ähnliche Dokumente
Tempo- und Verkehrsregime in der Stadt Zürich

Strassenlärmsanierung durch Temporeduktion, das Beispiel Stadt Zürich

Tempo 30 als Lärmschutzmassnahme in der Stadt Zürich

Tempo 30 Konzept und Umsetzung am. Tempo 30 Konzept. 28. Januar 2016, Aarau. Erich Willi, Projektleiter. Qualität ISO 9001

Tempo 30 zur Lärmminderung in

Strassenlärmsanierung in Zürich: Die Rolle des ÖPNV

Strassenlärmsanierung der Stadt Zürich mit Fokus auf Massnahmen an der Quelle

Vorgehen und Stand Gemeindestrassensanierung

Tempo 30 - Potential. Umwelt- und Gesundheitsschutz Zürich UGZ 24. November 2016 anlässlich SGA Herbsttagung Rückblick - Ausblick Stefanie Rüttener

Informationsveranstaltung Stadtkreis 6

Pilotversuch Tempo 30 Kalchbühlstrasse

Lärmsanierungsprojekte

Aufwertung Zentrumsbereich Albisrieden Informationsveranstaltung 2. Juli 2013

Wechselwirkungen Tempo 30 und ÖV-Förderung

Umsetzung der Zürcher Mobilitätsstrategie.

Geschwindigkeit in städtischen Netzen - Ansprüche und Optimum

Nach der Lärmsanierungsfrist: Mehr Fenster oder weniger Tempo?

IDG-Status: öffentlich Medienmitteilung Website

Möglichkeiten und Grenzen von unterschiedlichen Geschwindigkeiten auf Hauptstrassen

Für die gesetzlich notwendige Lärmsanierung der Gemeindestrassen in der Stadt Baden sei ein Rahmenkredit von brutto CHF 750'000 zu bewilligen.

Lärmsanierung Staatsstrassen - Bericht akustisches Projekt

Polyzentrisches Zürich: Beispiele zur Stärkung von ÖV und Nahversorgung

Verkehr in Affoltern. Verkehrskonzept. Verkehrsplan der Stadt Zürich:

DEPARTEMENT BAU, VERKEHR UND UMWELT. Strategie lärmarme Beläge ab 2015

Krach bis es chlöpft - verweigerter Schutz vor Strassenlärm

Verkehrpolitik der Stadt Bern am Beispiel aktueller Strassenbauten

Charta für eine nachhaltige städtische Mobilität

Strassenlärmsanierung durch Geschwindigkeitsreduktion Zonenkonzept Tempo 30 kommunale Strassen

Charta für eine nachhaltige städtische Mobilität

Shared Space Von der Verkehrsschneise zum Stadtraum. Bregenz, 12. November 2010 Fritz Kobi, dipl. Bauing. ETH/SIA/SVI, Münsingen / Bern

Erfahrungen aus der Schweiz (1) und das Kooperationsprojekt Eco-Drive (2)

Strassenlärmsanierung

Tempo- und Verkehrsregimes mit ÖV-Trassierung. für die Aufwertung von Quartierzentren, zur Strassenlärmsanierung und für mehr Verkehrssicherheit

Beantwortung der Interpellation betreffend Strassenlärmbelastung Allschwil

Lärmsanierung Staatsstrassen Bericht Lärmschutzwände

Maßnahmen für einen leisen Straßenverkehr

Erfahrungen mit Tempo 30 nachts auf zwei Hauptverkehrsstraßen. Hans-Jörg Schraitle, Leiter Amt für Bürgerservice, Sicherheit und Umwelt

Bestimmung des Sanierungsbedarfs an Gemeindestrassen

Akustisches Projekt. Tiefbauamt Ingenieur-Stab / Fachstelle Lärmschutz. Gemeinde : 157 Oetwil am See. Sanierungsregion : Seeufer rechts Süd, SRS 3

Einbau von Schallschutzfenstern an den Objekten mit Immissionsgrenzwertüberschreitungen

Verkehrsentwicklung im Limmattal Ziele und Massnahmen

Die Lärmsituation in Deutschland nach der Umgebungslärmrichtlinie

Stadträume sind Lebensräume

Strassen : Ediker-, Grüninger-, Haupt-, Oberdürntner-, Pilgersteg-, Rüti- und Walderstrasse

Leistungsfähigkeit / Kapazität von Strassen des Basisnetzes. Ist die Geschwindigkeit relevant?

4.1 Die Bachtelstrasse wird durchgehend als T-30-Zone signalisiert und markiert und mit den bestehenden Tempo-30-Zonen zusammengeführt.

Steuerung der Verkehrsnachfrage Ansatz Parkierung in der Stadt Zürich

Strassenlärmsanierung durch Geschwindigkeitsreduktion Zonenkonzept Tempo 30 kommunale Strassen

Lärmschutz an Nationalstrassen

H E I E R L I. Akustisches Projekt. Tiefbauamt Stab / Fachstelle Lärmschutz. Gemeinde : 067 Rafz. EGL - Eglisau. Sanierungsregion:

Akustisches Projekt. Tiefbauamt Ingenieur-Stab / Fachstelle Lärmschutz. Gemeinde : 116 Grüningen

Einbau von Schallschutzfenstern an den Objekten mit Immissionsgrenzwertüberschreitungen

Lärmschutz Forchstrasse

Gute Beispiele für Lärmaktionsplanungen - interaktive Informationen für die Kommunen

nach Einsichtnahme in den Bericht und Antrag des Regierungsrates vom 29. Oktober 2014,

Parkraumplanung im Zeichen der Verdichtung

das Beispiel Zürich Fussverkehrs-Checks 2016 Auftaktveranstaltung Stuttgart, 26. Juli 2016 Erich Willi Fussverkehrsbeauftragter Stadt Zürich

Lärmschutz in der kommunalen Richtplanung

Begegnungszonen. Der richtige Weg zu einer guten Lösung mobile 06/16. DI Mag. Ekkehard Allinger-Csollich. Begegnungszonen

Akustisches Projekt. Tiefbauamt Stab / Fachstelle Lärmschutz. Gemeinde : 090 Niederhasli

Winterthur, 27. Mai 2009 GGR-Nr. 2009/009

Lärmsanierung Staatsstrassen - Bericht akustisches Projekt

LÄRMBELASTUNGSKATASTER WEBEREISTRASSE UNTERDORFSTRASSE (ABSCHNITT GEMEINDESTRASSE) REUSSGASSE OBERDORF- UND SCHAFISHEIMERSTRASSE

Lärmsanierung Staatsstrassen Akustisches Projekt

Lärmschutz in der kommunalen Richtplanung

Lärmauswirkungen. Fachtagung Tempo 30. IST EINE PRÄZISE ABSCHÄTZUNG MÖGLICH? Erik Bühlmann Grolimund + Partner AG 28. Januar 2016

Auszug aus dem Protokoll des Regierungsrates des Kantons Zürich

Neues Verkehrskonzept Altstetten

Winterthur, 26. Juni 2013 GGR-Nr. 2013/016

Verkehrsmanagement in der Region Bern

Stadt Luzern Tiefbauamt Unfallschwerpunkte kennen und beseitigen: Verbesserung der Verkehrssicherheit in der Stadt Luzern

eine Vision? Martin Besch Wiener Planungswerkstatt Wien, 27. März minuten unterwegs in wien Gegenwart und Zukunft der Mobilität

Der Stadtrat an den Gemeinderat

BRAUNSTEIN + BERNDT GMBH

Der Preis des Verkehrs und der Wert der Mobilität Politik und Praxis

Netzhierarchien, Strassenfunktionen und Geschwindigkeiten - Erfahrungen und Herausforderungen

Köniz verdichtet auch in Zukunft?

SVI Schwerpunktthema Mobilität in Zeiten der Dichte

Peter Gasser (F. Preisig AG) begrüsst die Anwesenden und moderiert die ERFA- Tagung.

Raum- und Verkehrsplanung im Kanton Zürich Ein Vorbild aus Umweltsicht?

Akustisches Projekt. Tiefbauamt Ingenieur-Stab / Fachstelle Lärmschutz. Gemeinde : 115 Gossau (Grüt)

Volksabstimmung. vom 18. Mai Initiative «Tempo 30 in ganz Chur»

Bundesgesetz über die Lärmsanierung der Eisenbahnen

Parlamentssitzung 26. Mai 2015 Traktandum 8

Verflixte Bestimmungen des Umweltrechts im lärmtechnischen Kontext, erläutert an praktischen Fallbeispielen. Vorbemerkungen. Synonyme für verflixt


Teststrecken lärmarme Beläge

Lärmaktionsplanung - allgemeine Grundlagen

Zusammenfassung: Entscheid des Bundesgerichts 1C.496/2009 vom 16. Juli 2010

Strassenlärmsanierung: Stand 2008 und Perspektiven ARPEA N 242 / OCTOBRE 09

Postulat der SVP-Fraktion gegen die Einführung von Tempo 30 in der Zuger Innenstadt (Vorlage Nr )

Auszug aus dem Protokoll des Regierungsrates des Kantons Zürich

Maßnahmen zur Lärmminderung in Autobahn-Gemeinden

Lärmschutzmassnahmen an Strassen im Kanton Uri

25/18 betreffend ein attraktives Ortszentrum für eine eigenständige Gemeinde Tempo 30 auf der Gerliswilstrasse

Zurich s Transport Planning for Quality of Living

Verkehrsberuhigung. Seminar für vom TBA beauftragte Tiefbauingenieurbüros sowie für die Gemeinden. Freiburg, 26. November 2018

Planungsinstrument Fuss- und Radwege- Konzept

Transkript:

Optimale Geschwindigkeiten in Siedlungsgebieten Strassenlärmsanierung durch Geschwindigkeitsreduktion SVI-Veranstaltung 15. Mai 2014, Luzern Erich Willi, Projektleiter SVI 15.5.2014, Luzern Seite 1

Uebersicht 1. Lärmsituation in Zürich und Vergleich 2. Rechtliche Vorgaben und Rechtsprechung 3. Handlungsspielräume innerorts 4. Wirksamkeiten 5. Entwicklung Konzept Tempo- und Verkehrsregimes 6. Tempo 30 nachts 7. Wirkungen 8. Optimale Geschwindigkeiten innerorts Ausklang SVI 15.5.2014, Luzern Seite 2

Situation in der Mehr als 130 000 Menschen leben mit zu hoher Strassenlärmbelastung. Davon 11 000 über Alarmwert. SVI 15.5.2014, Luzern Seite 3

Städtevergleich: Zürich hat ein spezielles Lärmproblem Quelle: Städtevergleich Mobilität, 12.2012 SVI 15.5.2014, Luzern Seite 4

Die Vorgaben der LSV Prioritäten Lärmschutzverordnung (LSV) 1. Verkehrs-/raumplanerische Massnahmen 2. Sanierungen a. Massnahmen an der Quelle b. Massnahmen auf dem Ausbreitungsweg 3. Ersatzmassnahmen a. Erleichterungen gewähren b. Schallschutzfenster SVI 15.5.2014, Luzern Seite 5

Rechtsprechung Strassenlärmsanierung erst vier Bundesgerichtsurteile (Aarau 2009, Münsingen 2010, Zug 2010, Alpnach/Alpnachstad 2012) Verzicht auf Massnahmen an der Quelle und auf dem Ausbreitungsweg nur unter Nachweis konkreter, belegter Nachteile möglich. Nachteile müssen schwerwiegender sein als öffentliches Interesse an Strassenlärmsanierung Erleichterungen/Ersatzmassnahmen nur ausnahmsweise möglich gilt für kommunale wie auch überkommunale Strassen SVI 15.5.2014, Luzern Seite 6

Was passiert nach Ablauf der Sanierungsfrist 2018? Erleichterungen verknüpft mit Ersatzmassnahmen (SSF) entbinden nicht von der Sanierung: Strassenbauprojekte mit wesentlicher Änderung lösen Sanierungspflicht erneut aus IGW-Überschreitungen nach 2018 können Schadenersatzpflicht durch Anlagehalter (Stadt, Kanton) auslösen Bund prüft «Spezialgesetzliche Ausgleichsnorm (SAN) für übermässige Lärmimmission»: Definiert Ausgleichsanspruch der von IGW-Überschreitungen Betroffenen. Hohe Zahl der in der Betroffenen würde die jährliche Zahlung von Millionenbeträgen auslösen SVI 15.5.2014, Luzern Seite 7

Handlungsspielräume innerorts Verkehrs-/raumplanerische Massnahmen: Städte aktiv Stadtverkehr 2025: Aktionsplan SVI 15.5.2014, Luzern Seite 8

Handlungsspielräume innerorts Lärmarme Beläge Städtische Verhältnisse Fugen, Schienen, Betonplatten Bauabläufe, Mengen, Flicke Hohe Belastungen, Langlebigkeit Wirtschaftlichkeit Strategie in Zürich Messstrecken, Versuche mit lärmarmen Belägen Entwicklung national/international wird verfolgt ergänzend zu Temporeduktionen kein grossflächiger Einsatz, weil Langzeiterfahrungen fehlen Problematik städtische Verhältnisse Gleichbleibende? Wirtschaftlichkeit SVI 15.5.2014, Luzern Seite 9

Handlungsspielräume innerorts Lärmschutzwände: oft nicht sinnvoll und teuer Braucht viel Platz, problematisch fürs Ortsbild, schützt nur untere Stockwerke, punktuell und teuer Temporeduktionen sind oft die einzige realisierbare Massnahme, gleichzeitig am kostengünstigsten SVI 15.5.2014, Luzern Seite 10

Wirksamkeit und Auswirkungen von Tempo 30: Pilotversuch Tempo 30 Kalchbühlstrasse 2009 1:1-Versuch an der Kalchbühlstrasse mit umfassenden Erhebungen (Mengen, Geschwindigkeiten, Lärm, Bus-Verlustzeiten, Akzeptanz). Ergebnisse: V-Reduktion 12 16 km/h rund 3 db Lärmreduktion (entspricht Verkehrshalbierung) Verlustzeit Bus 2 /100 m hohe Akzeptanz bei Bevölkerung Effektive Lärmreduktion > als berechnete SVI 15.5.2014, Luzern Seite 11

Wirksamkeit von Tempo 30: Breite Erfahrungen in Deutschland Lärmreduktion auf Asphalt je 10 km/h effektiv realisierte Geschwindigkeitsreduktion rund 2 db(a). Reduziert sich die Geschwindigkeit infolge Tempo 30 statt 50 effektiv um 20 km/h beträgt die Lärmreduktion deutlich über 3 db(a). SVI 15.5.2014, Luzern Seite 12

Wirksamkeit von Tempo 30 Erfahrungen in Deutschland (Berlin, Jena, Freiburg) mit Tempo 30 nachts spürbare Lärmentlastung von 2 3 db(a) Lärmmodelle unterschätzen Wirkung von Geschwindigkeitsreduktionen innerorts deutliche Verminderung Spitzenpegel und damit Aufwachreaktionen ungenügender Einhaltegrad T30 nachts, Durchsetzung von T30 nachts schwierig SVI 15.5.2014, Luzern Seite 13

Entwicklung Konzept Tempo-/Verkehrsregimes, Überblick QUARZ: Aufwertung der Stadträume in den Quartierzentren (2007) Verkehrskonzept Innenstadt (StRB Januar 2011) Zonenkonzept Tempo 30 (StRB Mai 2012) Auftrag Temporegimes (PV, VTE, VGU, VIB) Konzept Tempo-/Verkehrsregimes umfasst die bestehenden Konzepte und ergänzt sie mit zusätzlichen Themen zu einer Gesamtsicht (alle Themen, ganzes Stadtgebiet) SVI 15.5.2014, Luzern Seite 14

Zonenkonzept Tempo 30 kommunale Strassen Tempo 30-Abschnitte auf kommunalen Strassen SVI 15.5.2014, Luzern Seite 15

Kriterien für Tempo 30 auf überkommunalen Strassen Kriterien Randnutzungen Erscheinungsbild Strassenraum Ausprägung hinderlich keine publikumsorientierten Nutzungen verkehrsorientiert förderlich publikumsorientierte Nutzungen, Quartierzentrum siedlungsorientiert Funktion MIV durchleiten/kanalisieren verbinden/sammeln Ausweichverkehr öffentlicher Verkehr unerwünschte Verlagerungseffekte erhebliche Verlustzeiten infolge T30, viele Passagiere (Durchfahrer) betroffen kaum unerwünschte Ausw. oder flankierende Massn. kein öv vorhanden, unerhebliche Verlustzeiten, Fahrzeitgewinne, wenig Durchfahrer betroffen Strassenverkehrslärm Keine IGW-Überschreit. Lärmsanierung erforderlich Einbettung höhere Netzfunktion Abfolge von Strassenabschnitten mit Tempo 30 SVI 15.5.2014, Luzern Seite 16

Mehr Koexistenz statt Verkehrstrennung Verkehrskultur (gegenseitige Rücksichtnahme) Dominanzausgleich im Strassenraum (Umgestaltung) Ruhiger Verkehrsfluss (Betriebskonzept) Höschgasse: Tempo 30 auf überkommunaler Strasse Mühlackerstrasse: Tempo 30 mit Linienbusbetrieb Franklinplatz: siedlungsorientierte Gestaltung mit Mehrzweckstreifen als Querungs- und Abbiegehilfe SVI 15.5.2014, Luzern Seite 17

Tempo 30 in Quartierzentren vermehrte Koexistenz ca. 30 Quartierzentren gemäss Richtplan, mit überkommunalen Strassen Temporeduktion v.a. zur allgemeinen Aufwertung der Quartierzentren (QUARZ) Planungsstudie Albisrieden, Mischverkehr MIV,Tram, Velo mit Tempo 30-Regime SVI 15.5.2014, Luzern Seite 18

SVI 15.5.2014, Luzern Seite 19

Konzeptplan Tempo- und Verkehrsregimes Wichtige Aspekte: Nicht nur Tempo 30 statt 50 sondern auch 50 statt 60 sowie 60 statt 80 überkommunale T30-Abschnitte in QUARZ-Gebieten (z.b. Morgental, Rigiplatz, Hochschulgebiet) sowie auf regional klassierten Strecken mit Lärmsanierungsbedarf Kernbotschaft: Im Grundsatz gilt auf dem Hauptstrassennetz weiterhin Tempo 50 SVI 15.5.2014, Luzern Seite 20 Grün: vorgeschlagene Strecken T30 auf überkommunalen Strassen

Ergänzende stadtkreisweise Detailbetrachtung Auf Basis des Konzepts Tempo- und Verkehrsregimes wird stadtkreisweise im Detail geprüft, ob auf einzelnen zusätzlichen Abschnitten Temporeduktionen angezeigt sind. Kriterien dabei sind: sinnvolle Abschnittbildung Anzahl Betroffene mit IGW-Überschreitungen nachbessern kommunale Abschnitte Folgekosten ÖV. Erfahrung nach 4 Stadtkreisen: Detailbetrachtung mit Fokus Lärmsanierung führt je Stadtkreis zu 1-2 zusätzlichen Abschnitten mit Temporeduktionen. SVI 15.5.2014, Luzern Seite 21

Tempo 30 nachts auf Hauptachsen: Das Beispiel Berlin auf rund 50 km Hauptstrassen gilt T30 nachts Wirkung: deutlich wahrnehmbare Lärmre- duktion bis 2,7 db, in Abhängigkeit der effektiven Geschwindigkeitsreduktion starke Abnahme besonders lauter Einzelereignisse Signalisierung von Tempo 30 in Deutschland SVI 15.5.2014, Luzern Seite 22

Tempo 30 nachts Das Beispiel Berlin: Signalisierung Signalisierung mit Schild T30 plus Vermerk 22-6h. Bei jeder Einmündung in T30-nachts-Abschnitt Signalisierung nötig. SVI 15.5.2014, Luzern Seite 23

Tempo 30 nachts in Wohnquartieren in Zürich? Lärmüberschreitungen nachts in aller Regel höher, Ruhebedürfnis stärker ausgeprägt Einbezug der überkommunalen Strassen sowie der kommunalen mit IGW-Überschreitungen und weiterhin Tempo 50 profitieren könnten je nach Variante > 90 000 EinwohnerInnen Anwohnerdichte (Betroffene pro 100 m) wichtiges Kriterium SVI 15.5.2014, Luzern Seite 24

Tempo 30 nachts in Wohngebieten in Zürich: Konzeptvarianten Erarbeitung von 3 Konzeptvarianten: 1. «>50 Anwohnende/100 m», es profitieren ca. 93 000 2. «ÖV-Hauptachsen T50», es profitieren ca. 75 000 3. «keine ÖV-Zusatzkosten», es profitieren ca. 52 000. Stadtrat: Vor Grundsatzentscheid zu T30 nachts Auswirkungsanalyse anhand von 4 Pilotstrecken. SVI 15.5.2014, Luzern Seite 25

Tempo 30 nachts in Wohngebieten in Zürich: Pilotstrecken; Chancen-Risiken 4 Pilotstrecken Vorher-Nachher-Analyse Geschwindigkeit Verkehrsaufkommen/Verlagerungen Lärmimmissionen Auswirkungen auf ÖV Signalisation Akzeptanz Chancen Risiken: + Entlastung für sehr viele während der Nacht + tiefe Kosten, wenig negativ Betroffene - Kaum weniger IGW-Überschreitungen - Hoher Signalisationsaufwand - Durchsetzbarkeit schwierig SVI 15.5.2014, Luzern Seite 26

Tempo 30 nachts: Vorgesehener Versuch Auf 4 überkommunalen Strecken ist vorgesehen, Tempo 30 nachts zu testen: Hardstrasse (Hardplatz Albisriederplatz) Breitensteinstrasse Am Wasser Dübendorfstrasse (Schwamendingerplatz Probstei) Albisstrasse (Mutschellenstrasse Dangelweg). Der Versuch ist durch Einsprachen blockiert. SVI 15.5.2014, Luzern Seite 27

Wirkungen Zusammenstellung der geplanten Massnahmen an der Quelle zur Strassenlärmsanierung Programm kommunale Strassen T30 Abschnitte/ Projekte Profitierende Wohnbevölk. Strassenkilometer Bemerkungen 39 ca. 7000 ca. 17 beschlossen, in Umsetzung kommunale 6 ca. 1600 ca. 7 in Prüfung Strassen, weitere Abklärungen überkommunale Strassen T50/60 statt 60/80 T30 überkommunale Strassen ca. 20 ca. 4000 ca. 10 beschlossen, in Umsetzung 38 ca. 5000 ca. 7 beschlossen, in Umsetzung T30 nachts 4 (Versuch) bis > 90 000 offen vorerst Versuch SVI 15.5.2014, Luzern Seite 28

Optimale Geschwindigkeiten innerorts Versuch einer Gesamtsicht Anforderungen Temporegime muss vielfältige Anforderungen an Strassen berücksichtigen: Lärmschutz T30 > T50 Sicherheit T30 >T50 Kapazität/Erschliessungsqualität T30 = T50 Fuss-/Veloverkehr T30 > T50 öffentlicher Verkehr T50 > T30 Reisezeit MIV ASP/MSP T50 = T30, übrige Zeiten T50 > 30 Randnutzungen/Aufenthaltsqualität T30 > T50 Fahrspass MIV T60 > T50 > T30 SVI 15.5.2014, Luzern Seite 29

Optimale Geschwindigkeiten innerorts Pragmatische Weiterentwicklung Heute: Generell T50, in ausgewählten Quartieren T30 Zukunft: Grundsätzlich T30, auch im Orts- Quartierzentrum, auf ausgewählten Hauptachsenabschnitten T50 Quelle: BfU 2002/1, Zentren T30 E. Willi SVI 15.5.2014, Luzern Seite 30

Ausklang Die Lizenz zum Lärmen (TA, 18.1.2014): Autohersteller lassen bei Sportwagen serienmässig spezielle Auspuffanlagen einbauen, welche die Lärmgrenzwerte deutlich überschreiten. Art. 3 Abs. 1 LSV: Die Lärmimmissionen von Motor-, Luft-, Wasser- und Schienenfahrzeugen müssen so weit begrenzt werden, als dies technisch und betrieblich möglich sowie wirtschaftlich tragbar ist. SVI 15.5.2014, Luzern Seite 31