der Kindertageseinrichtungen Baden-Württemberg 2015 T Öffnungszeiten der Kindertageseinrichtungen Baden-Württembergs 2015 Bildung, Soziales

Ähnliche Dokumente
Jugendhilfe in Hamburg 2016

Jugendhilfe in Hamburg 2014

Jugendhilfe in Schleswig-Holstein 2016

Mehr Kinder mit Migrationshintergrund in den Kindertageseinrichtungen Baden-Württembergs

Jugendhilfe in Schleswig-Holstein 2015

Statistische Berichte

Statistische Berichte

STAT IST I SCHE BERICHTE

Statistisches Bundesamt

Statistische Berichte

Anhang. Aus: Autorengruppe Fachkräftebarometer (2017): Fachkräftebarometer Frühe Bildung 2017.

Öffentliche Sozialleistungen

Thüringer Landesamt für Statistik

Spotlight: Jugendsozialarbeit in Zahlen Neue Befunde aus der Jugendhilfestatistik

Vom 13. November 1992 (GVOBl. Schl.-H. S. 500) Zuletzt geändert durch Landesverordnung vom 11. April 2012 (GVOBl. Schl.-H. S. 444)

Was sind uns Erzieherinnen und Erzieher wert? Fachkräftemangel: Herausforderungen für Politik und Praxis

Vermögensdelikte: häufigster Anlass für eine Verurteilung

Pro-Kopf-Ausgaben für Kindertagesbetreuung im Zehn-Jahres-Vergleich: 2006 bis 2015

Kinder in Tagesbetreuung

Mehr Personal in den Pflegeeinrichtungen des Landes Bremen drei Viertel sind teilzeitbeschäftigt

Statistischer Bericht

In Berlin ist ein Kind doppelt so viel wert wie in anderen Bundesländern: Pro-Kopf-Ausgaben für Kindertagesbetreuung von 2006 bis 2013

Kinder mit besonderem Förderbedarf. Davon betreute Kinder mit einer Zeit in Stunden pro Woche. mehr als 25 bis zu 35. mehr als 35 bis unter 45

Statistischer Bericht

Kindertagesbetreuung in NRW

Pflege Soziales

Vielfalt der frühkindlichen Bildung, Erziehung und Betreuung 9 ausgewählte Thesen

Abbildung 1: Zahl der Tagespflegepersonen nach Ort der Betreuung in Prozent (Bund, alte und neue Bundesländer; )

Vom. Mai Präambel

Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege sowie Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe in Bayern

Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung - Landesjugendamt -

Aktuelle Entwicklungen in der Kinderbetreuung

Kinder und tätige Personen in Kindertageseinrichtungen und öffentlich geförderter Kindertagespflege

Fachforum I: Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung

Dr. Jürgen Strohmaier, Referat Jahrestagung 2017 Einrichtungsleiterinnen und Einrichtungsleiter

Stadt Karlsruhe Amt für Stadtentwicklung STATISTIK AKTUELL KINDERTAGESBETREUUNG Große Unterschiede zwischen den Großstädten in Baden-Württemberg

vom 1. August 2013 (Fachkräftevereinbarung für Kindertagesstätten) Zwischen dem Land Rheinland-Pfalz, vertreten durch das

Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung Herausforderungen an Politik, Qualifizierungsorte und Praxisfelder

TPP. Persönliche Merkmale. Art und Umfang der Qualifikation. Stichtag: 1. März Rücksendung bitte bis März 2015

Schriftliche Kleine Anfrage

Zeitliche Entwicklung der Kindertagesbetreuung in Niedersachsen 2007 bis 2016

KOMPENDIEN

Pflege im Jahr Pflege

3 Kinder mit Migrationshintergrund und nichtdeutscher

PFLEGE. Pflegebedürftige nach SGB XI. Pflegestufen. Ambulante Pflege Pflegedienste. Pflegegeld. Pflegeheime. Stationäre Pflege

STATISTISCHES LANDESAMT. Statistischer Bericht

Statistiken der Kinder- und Jugendhilfe

Kita-Bericht 2014 Stichtag:

Vollstationäre und teilstationäre Hilfen zur Erziehung

Personal in Kitas: Wer betreut unsere Kinder?

REGIONALDOSSIER ZUM PFLEGEARBEITSMARKT

Fachforum I: Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung

Bedarf an pädagogischen Fachkräften im Lande Bremen

1. Wie hat sich die Zahl der Betreuungsplätze für unter Dreijährige von 2006 bis 2014 im Landkreis Emmendingen entwickelt?

TPP. Persönliche Merkmale. Art und Umfang der Qualifikation. Stichtag: 1. März Rücksendung bitte bis 28. März 2016

ver.di Kita-Befragung 2015 Befragung der Leitungen von Kindertageseinrichtungen in Baden- Württemberg

Statistik der Jugendhilfe - Teil III; Einrichtungen und tätige Personen; Tageseinrichtungen für Kinder

Statistiken der Kinder- und Jugendhilfe

Wie sehen Natur- und Waldkindergärten aus? Vergleich Kindertageseinrichtungen gesamt zu Natur- und Waldkindergärten

Willkommen im Blindeninstitut Würzburg

Statistischer Bericht

Statistischer Bericht

Der Arbeitsmarkt in Hamm und im Kreis Unna Die Arbeitslosigkeit nimmt insgesamt ab, die der Ausländer zu

Statistiken der Kinder- und Jugendhilfe

Online TPP. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg

Personal im öffentlichen Dienst in Bayern 2013

Statistiken der Kinder- und Jugendhilfe

(Sächsische Qualifikations- und Fortbildungsverordnung pädagogischer Fachkräfte. (SächsQualiVO) Verordnung

Änderung des 7 Kindertagesbetreuungsgesetz vom Fragen und Antworten (Stand )

Statistisches Bundesamt

KVJS Berichterstattung. Bestand und Struktur der Kindertageseinrichtungen in Baden-Württemberg

Statistische Berichte Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Einordnung des Lernorts Praxis in der Ausbildung sozialpädagogischer Fachkräfte in Schleswig-Holstein

Präambel. 1 Fachkräfte

Anlage 8 zum BAT-KF 1 Entgeltgruppenplan zum BAT-KF für Angestellte im Sozial- und Erziehungsdienst SuE-Entgeltgruppenplan zum BAT-KF

Kindertagesbetreuung 2010

Frühkindliche Sprachförderung und Sprachstandserhebungen im föderalen System

Berufl. Schulen im Mauerfeld. diverse Vollzeit- Schularten und Hauswirtschaft - Gesundheit und Pflege - Labortechnik. Berufl. Schulen im Mauerfeld

die Ergebnisse der repräsentativen Wahlstatistik, der Bundestagswahl 2009 in Baden-Württemberg

Frauendomäne Teilzeitarbeit Wunsch oder Notlösung?

Sächsische Qualifikations- und Fortbildungsverordnung pädagogischer Fachkräfte SächsQualiVO. Verordnung

Auswertungen der Einrichtungsstrukturen des Projektes AQUA für Thüringen

Aktuelle Daten zur rettungsdienstlichen Ausbildung

KiTaG Kindertagesbetreuungsgesetz Baden-Württemberg

REGIONALDOSSIER ZUM PFLEGEARBEITSMARKT

Auswertungen der Einrichtungsstrukturen des Projektes AQUA für Hamburg

Kindertagesbetreuung 2009

Die Kindertageseinrichtungen am in München

Datensatzbeschreibung JH Statistik der Kinder- und Jugendhilfe Teil III.3.1. Statistikidentifikator: - EVAS-Nummer: - Berichtszeit: 1.3.

Auswertungen der Einrichtungsstrukturen des Projektes AQUA für Mecklenburg-Vorpommern

21 Pädagogische Fachkräfte

Träger von Kindertageseinrichtungen im Spiegel der amtlichen Statistik

PLATZBEDARF UND PERSONALBEDARF KINDERTAGESSTÄTTEN MARKTFLECKENS MENGERSKIRCHEN IN DEN DES

Auswertungen der Einrichtungsstrukturen des Projektes AQUA für Baden-Württemberg

Der Arbeitsmarkt im Dezember und Jahresrückblick 2016

I N F O R M A T I O N

Stetiger Wandel beim Personal

Natur- und Waldkindergärten heute Wie sehen Natur- und Waldkindergärten aus?

Statistiken der Kinder- und Jugendhilfe

Transkript:

Kindertageseinrichtungen in Baden-Württemberg 2015 Barbara Pflugmann-Hohlstein Kindertageseinrichtungen liefern einen wichtigen Beitrag zu Bildung und Betreuung insbesondere im frühkindlichen Bereich. Im Spannungsfeld zwischen weiterem Ausbau der Kleinkindbetreuung, Verlängerung der Betreuungszeiten und einer zunehmenden Zahl von Kindern mit Migrationshintergrund sind die Anforderungen an die Kindertageseinrichtungen in Baden-Württemberg wie vor hoch und lassen sich nur mit ausreichendem und gut geschultem Personal erfüllen. Im Folgenden soll die aktuelle Lage der Kindertageseinrichtungen anhand wichtiger Daten aus der Statistik der Kindertageseinrichtungen genauer beleuchtet werden. Mehr als die Hälfte der Kindertageseinrichtungen in freier Trägerschaft Im Jahr 2015 1 gab es 8 710 Kindertageseinrichtungen in Baden-Württemberg mit der Aufgabe der Bildung, Betreuung und Erziehung von Kindern. Von ihnen hatten 3 648 Einrichtungen oder 42 % einen öffentlichen Träger, die anderen 5 062 Einrichtungen oder 58 % einen freien Träger. Öffentliche Träger waren insbesondere Städte und Gemeinden. Bei den freien Trägern dominierten mit gut zwei Dritteln die kirchlichen Träger. 497 Einrichtungen wurden durch eine Elterninitiative selbst organisiert, 133 Einrichtungen standen vorwiegend den Kindern von Betriebsangehörigen offen. Acht von zehn Einrichtungen öffnen morgens zwischen 7:00 und 7:30 Uhr Öffnungszeiten von Kindertageseinrichtungen sind für Eltern eine wichtige Rahmenbedingung im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Hier ist positiv zu vermerken, dass die übliche Öffnungszeit der Kindertageseinrichtungen in Baden-Württemberg am frühen Morgen zwischen 7:00 und 7:30 Uhr beginnt. Fast acht von zehn Kindertageseinrichtungen (6 892) öffneten 2015 in diesem Zeitraum. 497 Einrichtungen (6 %) öffneten sogar schon vor 7:00 Uhr. Eine Öffnungszeit 7:30 Uhr hatten 1 321 Kindertageseinrichtungen (15 %). Das Ende der Öffnungszeit lag allerdings bei 4 709 Einrichtungen und damit bei mehr als der Hälfte (54 %) schon vor 16:30 Uhr. Weitere 1 130 Einrichtungen (13 %) schlossen im Zeitraum von 16:30 bis vor 17:00 Uhr. Exakt um 17:00 Uhr machten 2 137 Einrichtungen (knapp 25 %) Schluss. Nach 17:00 bis 18:00 Uhr endete die Öffnungszeit von 670 Einrichtungen (8 %). Nur 64 Einrichtungen im Land schlossen 18:00 Uhr (Tabelle). Zwei Drittel aller betreuten Kinder sind wie vor im Kindergartenalter In den Kindertageseinrichtungen wurden 406 430 Kinder betreut, davon in den öffentlichen Einrichtungen 175 669 (43 %) und in den Einrichtungen freier Träger 230 761 (57 %). Kinder im Kindergartenalter von 3 bis 5 Jahren machten mit zwei Dritteln den Hauptteil aller betreuten Kinder aus. Rund 90 800 Kinder im Alter von 4 Jahren und etwa 90 100 Kinder im Alter von 5 Jahren wurden in Kindertageseinrichtungen betreut. Dies waren 96 % aller Kinder des jeweiligen Altersjahres. Weitere gut 85 800 3-Jährige und damit 93 % der Kinder dieses Alters besuchten eine Kindertageseinrichtung. Dr. Barbara Pflugmann- Hohlstein ist Referentin im Referat Soziale Sicherung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg. T Öffnungszeiten der Kindertageseinrichtungen Baden-Württembergs 2015 Beginn Ende Einrichtungen vor 7:00 Uhr 7:00 bis 7:30 Uhr 7:30 Uhr vor 16:30 Uhr 16:30 bis vor 17:00 Uhr 17:00 Uhr 17:00 bis 18:00 Uhr 18:00 Uhr Anzahl 497 6 892 1 321 4 709 1 130 2 137 670 64 Anteil in % 5,7 79,1 15,2 54,1 13,0 24,5 7,7 0,7 1 Die Daten der Statistik der Kindertageseinrichtungen beziehen sich auf den Stichtag 1. März. 27

Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 2/2016 S1 Kinder in Kindertageseinrichtungen Baden-Württembergs 2014 und 2015 Alter der Kinder Anzahl Kinder 2014 2015 86 330 85 829 89 009 90 818 90 431 90 106 44 279 45 223 45 689 44 605 20 310 21 852 26 358 26 163 1 876 1 834 unter 1 1 2 3 4 5 6 7 bis unter 14 Alter der Kinder in Jahren Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 8 16 Von den 6-jährigen Kindern im Land erhielten rund 44 600 und damit knapp die Hälfte (46 %) eine Betreuung in einer Kindertageseinrichtung. Dies liegt hauptsächlich darin begründet, dass Kinder in diesem Alter zum Teil auch schon die Schule besuchen. Die Zahl der betreuten Kinder zwischen 3 und 6 Jahren insgesamt ist 2015 im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant geblieben (Schaubild 1). aber die Kleinkindbetreuung nimmt weiter zu Die Statistik der Kinder und tätigen Personen in Kindertageseinrichtungen ist Teil der Kinder- und Jugendhilfestatistiken dem Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII Achtes Buch Sozialgesetzgebung). Sie wird jährlich zum Stichtag 1. März erhoben und erstreckt sich auf alle Kindertageseinrichtungen für behinderte und/oder nicht behinderte Kinder. Kindertageseinrichtungen sind Einrichtungen, in denen Kinder ganztägig oder für einen Teil des Tages aufgenommen sowie pflegerisch und erzieherisch regelmäßig betreut werden. Sie müssen über entsprechendes Personal verfügen und es muss eine Betriebserlaubnis 45 SGB VIII vorliegen. 2015 besuchten erstmals mehr Kinder im Alter von 2 Jahren (rund 45 200) eine Kindertageseinrichtung als Kinder im Alter von 6 Jahren. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der 2-Jährigen um gut 900 (+ 2 %) an. Damit werden inzwischen 49 % aller Kinder in diesem Alter in Kindertageseinrichtungen betreut. Noch stärker gestiegen ist die Anzahl der betreuten 1-Jährigen. Sie nahm von rund 20 300 im Jahr 2014 auf knapp 21 900 zu (+ 8 %). Die Besuchsquote der 1-Jährigen erreichte damit 23 %. Leicht zurückgegangen ist die Zahl der betreuten Kinder, die das 1. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Rund 1 800 und damit 2 % der Allerjüngsten erhielten 2015 eine Betreuung in Kindertageseinrichtungen. Insgesamt stieg die Zahl der unter 3-Jährigen in Kindertageseinrichtungen um gut 2 400 oder knapp 4 % an. Die Besuchsquote der unter 3-Jährigen erreichte 24,3 %. Ganztagsbetreuung ausgeweitet Nicht nur für den Ausbau der Kleinkindbetreuung wird in den Kindertageseinrichtungen verstärkt Personal benötigt. Auch durch den Anstieg der Ganztagsbetreuung, wenn also Kinder durchgängig mehr als 7 Stunden pro Betreuungstag die Einrichtung besuchen, ist mehr Personal erforderlich. Am 1. März 2015 lag der Anteil der Kinder unter 3 Jahren, die ganztags betreut wurden, an allen betreuten Kindern bei 38,4 % und damit 2,5 Prozentpunkte höher als im Vorjahr. Auch hier setzt sich der steigende Trend der Vorjahre fort: 2007 hatte der Anteil der ganztags betreuten Kinder unter 3 Jahren lediglich 23 % betragen. In der Altersgruppe der 3- bis unter 6-Jährigen hat sich der Anteil der Kinder, die mit einer durchgehenden Betreuungszeit von mehr als 7 Stunden betreut wurden, ebenfalls laufend erhöht. Er lag 2007 noch bei 8,5 %, 2015 erreichte er 22,6 % (Schaubild 2). 28

Durch diese Entwicklungen ist es auch notwendig, dass immer mehr Kinder in den Einrichtungen mit Essen versorgt werden. 2015 erhielten 174 748 Kinder dort eine Mittagsverpflegung. Das entspricht einem Anteil von 43 % aller Kinder in Kindertageseinrichtungen. Auch dieser Anteil ist im Vergleich zum Vorjahr (40,8 %) erneut gestiegen. Mehr Kinder mit Migrationshintergrund Weitere Anforderungen an das Personal in Kindertageseinrichtungen werden durch die steigende Zahl von Kindern mit Migrationshintergrund gestellt. Hier kann für die vergangenen Jahre eine leichte Zunahme verzeichnet werden. So hatten 2015 von den insgesamt 406 430 Kindern in Kindertageseinrichtungen 147 343 Kinder (36,3 %) mindestens ein Elternteil, das aus dem Ausland stammt. Dies waren rund 3 800 mehr als im Jahr 2014. Bei 89 539 Kindern wurde in der Familie vorwiegend nicht deutsch gesprochen. Das waren 22 % aller in Kindertageseinrichtungen betreuten Kinder. Im Vergleich zu 2014 hat sich diese Zahl um rund 4 800 (+ 6 %) erhöht. Im Hinblick auf die aktuelle Flüchtlingssituation ist auch weiterhin mit steigenden Anforderungen an das Personal in Kindertageseinrichtungen zu rechnen. Personal in Kindertageseinrichtungen steigt weiter Die verschiedenen Aufgaben in Kindertageseinrichtungen wurden 2015 von insgesamt 93 123 Beschäftigten erfüllt. Gut 39 059 (42 %) waren bei öffentlichen Trägern angestellt, 54 064 (58 %) bei freien Trägern. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Beschäftigtenzahl um rund 5 900 Personen (+ 6,7 %) an. 81 680 Personen waren als pädagogisches Personal bzw. als Leitungs- oder Verwaltungspersonal beschäftigt. Weitere 11 443 Personen wurden im hauswirtschaftlichen und technischen Bereich eingesetzt. Rund zwei Drittel dieses hauswirtschaftlichen und technischen Personals kamen in Einrichtungen freier Träger zum Einsatz. 95 % des pädagogischen, Leitungsund Verwaltungspersonals waren Frauen. Da in den Kindertageseinrichtungen sehr viele Beschäftigte in Teilzeit arbeiten, lagen die Vollzeitäquivalente des pädagogischen, Leitungsund Verwaltungspersonals mit 63 239 deutlich unter der Anzahl der beschäftigten Personen. Zwei Drittel der Fachkräfte sind wie vor Erzieherinnen und Erzieher 67 % der Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen waren ausgebildete Erzieher oder Erzieherinnen. S2 Ganztags betreute Kinder in den Kindertageseinrichtungen Baden-Württembergs 2007 bis 2015 Altersgruppen Anteil an allen betreuten Kindern in % Kinder unter 3 Jahren Kinder von 3 bis unter 6 Jahren 38,4 32,9 33,8 35,9 28,3 30,0 23,0 23,4 25,1 20,9 22,6 12,1 13,7 15,5 17,0 18,6 8,5 9,8 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 9 16 29

Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 2/2016 Weitere 9 % hatten eine Ausbildung als Kinderpfleger oder Kinderpflegerin. Jeweils 4 % absolvierten das Praktikum im Anerkennungsjahr oder befanden sich noch in der Ausbildung, zum Beispiel im Rahmen der praxisintegrierten Erzieher ausbildung (PIA). Abschlüsse als Diplom- Sozialpädagoge oder -pädagogin, Diplom-Sozialarbeiter oder -arbeiterin und Erziehungswissenschaftler oder -wissenschaftlerin waren mit gut 3 % vertreten. Jeweils knapp 1 % der Fachkräfte waren staatlich anerkannte Kindheitspädagogen oder -pädagoginnen, Lehrer oder Lehrerinnen, Heilerzieher oder -erzieherinnen und Heilerziehungspfleger oder -pflegerinnen sowie Kranken- und Altenpfleger oder -pflegerinnen (Schaubild 3). Anteil der Fachkräfte mit Hochschulabschluss steigt auf 6 % Obwohl die Erzieherinnen und Erzieher wie vor den größten Anteil des Fachpersonals in Kindertageseinrichtungen ausmachen, so ist doch zu beobachten, dass dieser Anteil von Jahr zu Jahr leicht abnimmt. Betrachtet man insbesondere die Entwicklung seit 2013 dem Jahr, in dem der Landtag von Baden-Württemberg die Erweiterung des Fachkräftekatalogs verabschiedet hat, so zeigt sich, dass der Zuwachs bei Familienpfleger oder -pflegerinnen, Assistenten oder Assistentinnen im Sozialwesen sowie bei sozialen und medizinischen Helferberufen mit 78 % und bei den Personen aus Gesundheits- S3 Pädagogisches sowie Leitungs- und Verwaltungspersonal in den Kindertageseinrichtungen Baden-Württembergs 2015 höchstem Berufsausbildungsabschluss Anzahl Erzieher/-in 54 635 Kinderpfleger/-in 7 560 Praktikant/-in im Anerkennungsjahr 3 440 Noch in Berufsausbildung Dipl.-Sozialpädagoge/-pädagogin, Dipl.-Sozialarbeiter/-in, Dipl.-Pädagoge/-Pädagogin, Dipl.-Erziehungswissenschafter/-in 3 015 2 748 Staatlich anerkannter Kindheitspädagoge/ -pädagogin (Bachelor oder Master) 799 Lehrer/-in 674 Heilerzieher/-in, Heilerziehungspfleger/in 647 (Fach-)Kinderkrankenpfleger/-krankenschwester, Krankenpfleger/Krankenschwester, Altenpfleger/-in 579 Heilpädagoge/-pädagogin 502 Sonstige soziale/sozialpädagogische Kurzausbildung 479 Sonstiger Hochschulabschluss Beschäftigungs- und Arbeitstherapeut/-in (Ergotherapeut/-in), Bewegungspädagoge/-pädagogin, Bewegungstherapeut/-in (Motopäde/Motopädin) Familienpfleger/-in, Assistent/-in im Sozialwesen, Soziale und medizinische Helferberufe 457 283 180 Sonstige Gesundheitsdienstberufe 176 Sonstiger Berufsausbildungsabschluss 3 310 Ohne abgeschlossene Berufsausbildung 2 196 Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 10 16 30

S4 Entwicklung des pädagogischen und des Leitungs- und Verwaltungspersonals in den Kindertageseinrichtungen Baden-Württembergs 2013 bis 2015 ausgewählten Berufsausbildungsabschlüssen 2013 = 100 240 220 200 Staatlich anerkannte Kindheitspädagogen/-pädagoginnen (Master oder Bachelor) 180 160 Familienpfleger/-innen, Assistenten/-innen im Sozialwesen, soziale und medizinische Helferberufe Gesundheitsdienstberufe 140 Dipl.-Pädagogen/-pädagoginnen, Dipl.-Sozialpädagogen/-pädagoginnen, Dipl.-Erziehungswissenschaftler/-pädagoginnen 120 Erzieher/-innen 100 2013 2014 2015 Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 11 16 dienstberufen mit 64 % deutlich höher lag als etwa bei Erziehern oder Erzieherinnen, deren Zahl im gleichen 2-Jahreszeitraum um 11 % zunahm (Schaubild 4). Der Anteil der Fachkräfte mit einem Hochschulabschluss lag im Jahr 2013 noch bei 4,8 %. Im Jahr 2015 waren schon 6 % der Fachkräfte Akademiker. Hierbei macht sich insbesondere auch die erfolgreiche Ausbildung im neuen Studiengang Kindheitspädagogik bemerkbar. Die Zahl der Fachkräfte mit einem solchen Hochschulabschluss hat sich seit 2013 mehr als verdoppelt. Jede siebte Fachkraft in Kindertageseinrichtungen ist befristet beschäftigt Knapp 11 700 Fachkräfte in den Kindertageseinrichtungen Baden-Württembergs hatten 2015 einen befristeten Arbeitsvertrag 2. Dies entspricht einem Anteil von 14,3 % am gesamten pädagogischen, Leitungs- und Verwaltungspersonal. Der Anteil der befristet Tätigen ist im Vergleich zum Vorjahr um 0,4 Prozentpunkte leicht gestiegen. Fast zwei Drittel der befristet angestellten Personen waren als Zweit- oder Ergänzungskräfte tätig, nur knapp ein Fünftel als Gruppenleitung. Zum Vergleich: Bei den unbefristet Tätigen waren knapp die Hälfte als Zweit- und Ergänzungskräfte und fast 41 % als Gruppen leiter oder Gruppenleiterinnen eingesetzt. Wichtig für die Beschäftigungsqualität in Kindertageseinrichtungen ist aber gerade auch die Frage der Dauerhaftigkeit des Anstellungsverhältnisses. Sichere Beschäftigungsbedingungen fördern einerseits die Bindung und Identifizierung des Personals mit ihrem Arbeitsplatz. Andererseits werden durch Befristungen stabile Beziehungen zwischen den Kindern und dem Personal gefährdet, vor allem dann, wenn es nur über einen kurzen Zeitraum in der Einrichtung angestellt ist. 3 Weitere Auskünfte erteilt Dr. Barbara Pflugmann-Hohlstein, Telefon 0711/641-25 40, Barbara.Pflugmann-Hohlstein@stala.bwl.de 2 Ohne Praktikantinnen und Praktikanten und ohne Personal im Freiwilligen Sozialen Jahr oder im Bundesfreiwilligendienst. 3 Christiane Meiner, Eva Strunz: Personalausstattung und Befristung zwei Qualitätsmerkmale der Kindertagesbetreuung, in KOM DAT (Kommentierte Daten der Kinder- und Jugendhilfe, Informationsdienst der Arbeitsstelle Kinderund Jugendhilfestatistik, AKJ Stat, Heft Nr. 3/14 17. Jg., S. 13. 31