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Perspektivplan ÖFB 12.11.2012 2
Perspektivplan (mehrjährige Planung) Jahresplan Monatsplan Wochenplan Trainingseinheit, Übungsstunde (1-2 Stunden) Inhalte: Anzahl Spiele/Turniere und TE/ÜS; Platz/Halle, Schwerpunkte (Spezielle Inhalte aus Technik, Taktik, Kondition); Belastung, Trainingsutensilien, Coachingpunkte! 12.11.2012 3
Der rote Faden : Es gilt als überholt, im gleichen Training ein bisschen Torschuss, ein bisschen Ballführen etc. zu trainieren. Damit erreicht der Trainer wenig. Vielmehr setzt er in jedem Training (lt. Monatsplan) einen Schwerpunkt. 12.11.2012 4
Dieses Element (Technik, Spielverständnis, koordinative Fähigkeiten ) wird intensiv trainiert und zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Lektion. Auch das Coaching ist auf diesen einen Aspekt fokusiert! 12.11.2012 5
Wie schon mehrfach erwähnt, sollte im Kinderfußball der Spielanteil höher als der Übungsanteil sein. Als Faustregel gilt: Je JÜNGER die Spieler sind, desto mehr Freiraum / Spielraum muss vorhanden sein! mind. 1xWoche freies Spiel! Je ÄLTER die Spieler sind, desto mehr kann beharrliches trainieren und üben eingefordert werden ( trotzdem muss der Spielanteil hoch sein!) 12.11.2012 6
Der Ausdruck GAG stammt aus dem Französischen (global analytique global) und ist als Ganzheitlich (Spiel), Analyse (Übung) und erneut Ganzheitlich zu übersetzten. In Österreich wird der Begriff STS (Spielen- Trainieren (Üben)-Spielen) verwendet 12.11.2012 7
1. Einstimmen 1. 2. Spielen 3. Trainieren 4. Spielen 5. Ausklang 12.11.2012 8
Einstimmen 15-20 Min. Spielerisches Bewegen: Ein kleines Spiel oder koordinative Übungen oder ein Wahrnehmungsspiel Beweglichkeit oder Schnelligkeit Spiel 1 15 Min. Ein Spiel mit bestimmten Aufgaben, die dem Schwerpunkt entsprechen (roter Faden) 1:1 bis 5:5 oder auch in Über- bzw. Unterzahl (3:2, 4:3, 5:4) Üben 20 Min. Nur zwei Teile aus den folgenden auswählen: Technische Fertigkeiten üben (Ballführen, Torschuss, Zuspiel, Ballannahme, Kopfball) Viererdrill! Koordinative Fähigkeiten trainieren Spielverständnis schulen (Raumaufteilung) Übungsspiel (mit bestimmten Aufgaben zum Thema) Spiel 2 15. Min. Freies Spiel Ziel: Spielfreude u. Kreativität. Der Trainer zieht sich zurück! Beobachten, Loben und aufbauende Kritik Ausklingen 10 Min. Kooperatives Spiel oder Wahrnehmungsspiel oder Auslaufen mit lustigen Aufgaben. Ein paar Worte des Trainers: Loben und aufbauende Kritik (Emotionen glätten, ruhig werden) 12.11.2012 9
Jede TE sollte in 3 Abschnitte gegliedert werden: Einleitung ALLGEMEINES Aufwärmen: Sportartübergreifende Inhalte (Gymnastik, Fangspiele, Laufschule ) SPEZIELLES Aufwärmen: Fußballspezifische Übungen (Einzelübung mit Ball, Passübungen, Spielformen ) Auf jeden Fall immer: Psychische Einstimmung (Schaffung optimaler Trainingsbereitschaft (Spieler und Trainer!), Motivation, Vorbereitung auf den Trainingsschwerpunkt) Physische Erwärmung (Aufwärmen des Organismus, Haltungsschulung, Gymnastik ) Hauptteil Erlernen, Festigen und Üben von technisch und taktischen Fähigkeiten, Fertigkeiten Ausklang Einleitung des Wiederherstellungsprozesses Freudbetonter Abschluss zur positiven Einstellung auf die nächste TE / ÜS 12.11.2012 10
WIE können die Inhalte den Kid s nähergebracht werden? Worauf muss geachtet werden? 12.11.2012 11
Eigentätigkeit, Eigenständigkeit Das Suchen nach Lösung (Freies Spielen / Trainer stellt Fragen) soll die Kreativität und Spontanität entwickeln. Lehrmethoden: Darbietende Lehrmethode: Trainer ordnet an, beschreibt, lässt üben und korrigiert. Entwickelnde Lehrmethode: Lernziel wird über Eigenaktivität des Kindes angestrebt. Selbständigkeit steht im Mittelpunkt. Förderung der Kreativität und Spielintelligenz. 12.11.2012 12
Lebensnähe Gerade im Fußball ist die Natürlichkeit der menschlichen Motorik anzustreben. Weiters sind lebensnahe Sprache und Ausdrucksweise wichtige Forderungen dieses Grundsatzes. (Fachausdrücke) Anschaulichkeit Kinder brauchen ein scharfes Vorstellungsbild des angestrebten Lernziels. Klarheit und Deutlichkeit können durch perfektes Vorzeigen (Trainer/Spieler) und Beschreiben erreicht werden. Natürlich können auch Bild-, Videomaterial, Zeichnungen und Symbole zur Unterstützung eingesetzt werden. 12.11.2012 13
Sachgemäßheit Das bedeutet, dass ein klarer Lehrweg zum angestrebten Ziel vorhanden sein muss. Dies setzt eine genaue Kenntnis des Ziels (Fachwissen) und ein bestimmtes Maß an Eigenkönnen voraus. Dauerhaftigkeit Das Erworbene soll dauerhaft behalten werden und bei Bedarf abgerufen werden können. Dementsprechendes Üben, festigen über einen längeren Zeitraum (1 Monat) und wiederholen, wiederholen ist unbedingt notwendig! 12.11.2012 14
Entwicklungsgemäßheit Sämtliche Inhalte und Methoden sind dem Entwicklungsstand des Kindes anzupassen. Besonders auf die motorische Lernfähigkeit und die Informationsaufnahmefähigkeit muss geachtet werden. (1vs1: Erklärung für 14jährige vs 6jährige?) Leitsätze Vom Einfachen zum Schweren. Vom Einfachen zum Komplexen. Vom Langsamen zum Schnellen. Vom Wesentlichen zur Vielfalt (Variation). Vom Bekannten zum Unbekannten. 12.11.2012 15
X Spieler der eigenen Mannschaft bzw. Angreifer O Spieler der gegnerischen Mannschaft bzw. Verteidiger Weg des Balles Laufweg ohne Ball Laufweg mit Ball, Dribbling 12.11.2012 16
Hauptprobleme zu Beginn der Trainerkarriere? Wie plane ich das Training? Wie gestalte ich die Übungen? Wie vermittle ich die einzelnen Schwerpunkte? 12.11.2012 17
Planung einer Trainingseinheit: Wie viele Spieler erwarte ich im Training? Welche Übungen, Spielformen möchte ich durchführen? Wie groß soll das Spielfeld sein? Wie grenze ich das Spielfeld ab? (Hütchen, Stangen, Bänder ) Welche Geräte möchte ich einsetzen? Sind genügend Bälle, Hütchen, Leibchen etc. vorhanden? 12.11.2012 18
Welche Aufstellungs-, Betriebsformen sind am effizientesten? 12.11.2012 19
Grundsätzlich ist IMMER zu beachten, dass die Kids: Spaß und Freude erleben viel SPIELEN in Bewegung sind und bleiben! (Stillstand, lange Pausen, monotone Übungen führen unweigerlich zu Konzentrationsverlust (Ablenkungen) und Langeweile!) viele Wiederholungszahlen erreichen Mit beiden Beinen arbeiten (Beidbeinigkeit fördern/fordern) Übungen abwechslungsreich u. den Kindern angepasst gestaltet werden oft und viel auf das Tor schießen 12.11.2012 20
Sind das non-plus-ultra im Kindertraining! Kleine Fußballspiele auf Tore sind der Mittelpunkt jedes Trainings im Kinderfußball. Denn: Kinder lernen Fußballspielen vor allem durch viel Spielen! Was wollen wir erreichen? Hohe Spielanteile Viele Ballkontakte Viele Torschussaktionen Überschaubares Spiel 12.11.2012 21
Wie können wir das erreichen? Mehr Spielen als Üben! Bildung von kleinen Gruppen/Mannschaften (2vs2 4vs4) Altersentsprechende, kleine Spielfelder = kurze Wege zum Tor = erlebnisreiches Spiel = viele Tore Bildung von homogene Gruppen = ausgewogene Spielstärke der Teams Verwendung von unterschiedlichen Toren (5m-Tore, Street-Soccer-Tore, Stangen, Hütchen, Dribbellinien ) 12.11.2012 22
Geführtes vs freies Spiel: Je Jünger, je mehr freies Spiel! Mindestens 1xWoche freies Fußballspielen ermöglichen Turnier auf 2 Feldern, Jeder gegen Jeden Turnier Trainer greift nur dosiert ein bzw. hält sich zurück = freies Spiel für die Kids! (ganz für sich, nach eigenen Regeln und Wünschen, ohne große Einflussnahme durch den Trainer oder die Eltern, nach eigenem Leistungsvermögen! = Straßenfußball!!) 12.11.2012 23
Wein Horst 12.11.2012 24
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4vs4 Turnier / 3 Teams: -Zwei Mannschaften spielen 4(5) vs4 (5) -Spielfreie Mannschaft: Technikübung, Ballgeschicklichkeitsübung, Motivationsspiel etc. -Welche Mannschaft ist Sieger nachdem jeder gegen jeden gespielt hat? 12.11.2012 26
4vs4 Turnier auf 2 Spielfeldern: 1. Runde: ofeld A: 1 vs 2 ofeld B: 3 vs 4 2. Runde: ofeld A: 1 vs 3 ofeld B: 2 vs 4 3. Runde: ofeld A: 2 vs 3 ofeld B: 1 vs 4 Wer wird Turniersieger?? 12.11.2012 27
JEDER gegen JEDEN-Turnier - 4vs4 Turnier auf 2 Spielfeldern An Hand einer vorgegebenen Liste spielen in jedem Spiel unterschiedliche Mannschaften gegeneinander. Ziel ist es, dass jeder Spieler für sich, so viele Punkte (Sieg = 3 / Unentschieden 2 / Niederlage 1 / für jeweils 2 geschossene Tore 1) wie möglich sammelt. Zum Schluss gibt es eine Einzelwertung. Wer ist der Sieger? 12.11.2012 28
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Auswertung Runde 1 JEDER gegen JEDEN - Turnier mit 4 Mannschaften Spieler R1 Feld R2 Feld R3 Feld R4 Feld 1 A B C D 2 B C D A 3 C D A B 4 D A B C 5 A B C D 6 B C D A 7 C D A B 8 D A B C 9 A B C D 10 B C D A 11 C D A B 12 D A B C 13 A B C D 14 B C D A 15 C D A B 16 D A B C 17 A B C D 20 D A B C Ergebnis A vs B Ergebnis C vs D Punkte MS A Punkte MS B Punkte MS C Punkte MS D Spieler 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 20 Pkt 12.11.2012 30
Zusatzregeln für Spielformen: Jeder Spieler der einen Treffer erzielt, läuft zum Trainer und holt sich dort ein Markierungshütchen ab. Welche Mannschaft hat die meisten Hütchen? Wechsel der Spielrichtung mit jedem erzieltem Treffer! Nach jedem Treffer muss ein Spieler das Spielfeld verlassen und eine Zusatzaufgabe erfüllen (um ein Hütchen rennen, Rolle vorwärts usw.) Auf Pfiff des Trainers wird der aktuelle Spielball liegen gelassen und mit dem vom Trainer neu eingeworfenen Ball weitergespielt! Nach jedem Treffer darf eine zusätzliche Aktion durchgeführt werden. (Zielschuss, Freistoß, Elf(Neun-)meter, Flanke, Eckball, Jonglieren etc.) Torschuss vs Ball halten 12.11.2012 31
Jede Mannschaft / Gruppe durchnummerieren (od. Buchstaben, Tiernamen geben ). Auf Zuruf des Trainers um die Hütchen und retour auf die Startposition sprinten! 12.11.2012 32
Auf Kommando des Trainers sprinten die Spieler um das Hütchen retour zur Startposition und klatschen dort den nächsten Spieler ab! Variante: Der erste Spieler legt am Markierungshütchen (oder darauf) einen Gegenstand (Leibchen, Ball..) ab u. läuft dann zur Startposition retour. Der nächste Spieler startet los, nimmt beim Hütchen den Gegenstand auf, läuft retour und übergibt den Gegenstand an den nächsten Spieler dieser startet wiederum mit diesem los usw. 12.11.2012 33
Jede Mannschaft wird in 2 Gruppen geteilt. Aufstellung gegenüber, hinter den Hütchen. Auf Trainerkommando startet der erste Spieler los zur anderen Gruppe, klatscht dort ab (oder übergibt dort einen Ball etc.) und reiht sich als Letzter ein. Der Spieler der abgeklatscht wird od. den Ball in Empfang nimmt sprintet in die gegenüberliegende Gruppe usw. Am Schluss stehen die Gruppen jeweils auf der anderen Seite (od. auf Startposition!) 12.11.2012 34
Jeder Spieler hat zwei Nummern, eine gerade und eine ungerade. Ruft der Trainer die gerade Zahl auf, so laufen die jeweiligen Nummern im Uhrzeigersinn um die Wette. Ungerade Zahl andere Richtung Welcher Spieler ist wieder zuerst auf seiner Startposition? 12.11.2012 35
Jeweils die Ersten jeder Mannschaftshälfte laufen gleichzeitig zueinander. Nach ihrer Begegnung, die zum Beispiel durch Übergabe eines Balls erfolgen kann, kehren sie wieder zur eigenen Reihe zurück. 12.11.2012 36
Varianten Startpositionen: Kniend, liegend, mit dem Rücken zum Partner, in der Grätsche od. im Langsitz hintereinander usw. Anstatt abklatschen : einen Ball i.d. Hand / zwei Bälle i.d. Händen / ein großer und ein kleiner Ball in Händen /Hände auf dem Rücken / auf einem Bein usw. Zusatzaufgaben einbauen (Rolle vw, rw; Purzelbaum, Hechtrolle, Hürden überspringen, durchkriechen; um Stangen im Slalom; Technik-Übungen einbauen (Torschuss, Kopfball, Hechtkopfball usw.) 12.11.2012 37
Varianten Gruppenvergrößerung: ein Spieler startet um ein Hütchen retour zum Ausgangspunkt, nimmt den Nächsten an der Hand u. startet mit diesem um das Hütchen. Dann übernimmt das Paar den dritten Spieler usw. Hütchen auf dem Kopf / Ball zwischen Beine klemmen 12.11.2012 38
Man baut verschiedene Trainingsstationen auf. An diesen werden verschiedene Übungen (Technik, Taktik) durchgeführt. Nach einer bestimmten Zeit erfolgt, wechselt die Spielergruppe zur nächsten Station (im/gegen den Uhrzeigersinn). Hat jedes Team alle Stationen durchlaufen ist das Stationentraining zu Ende. 12.11.2012 39
Man baut ca. 6-12 Trainingsstationen im Kreis auf. An diesen werden verschiedene Bereiche des Körpers über einen bestimmten Zeitraum (je nach Zielsetzung) trainiert. Danach sollte sich eine Regenerations-phase anschließen, in der zur nächsten Station weitergewechselt wird. Die gesamte Runde wird mehrere Male (Serien) durchlaufen werden. 12.11.2012 40