Aquatische Habitatnutzung von Flusspferden (Hippopotamus amphibius) in Düsternbrook

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Transkript:

Aquatische Habitatnutzung von Flusspferden (Hippopotamus amphibius) in Düsternbrook Inhaltsverzeichnis André Battermann Dezember 2011/Januar 2012 1. Einleitung 2. Material und Methoden 2.1 Düsternbrook Gästefarm 2.1.1 Andreas' Damm 2.1.2 Flusspferde 2.2 Methoden 3. Ergebnisse und Diskussion 3.1 Nutzung der Wasserfläche 3.2 Tauchdaten der Flusspferde 4. Zusammenfassung

1. Einleitung Das Flusspferd (Hippopotamus amphibius) zählt zu den größten Landsäugetieren der Welt. Mit einem Durchschnittsgewicht von etwa 2000 kg kann es nur von einigen besonders großen Exemplaren des Breitmaulnashorns (Ceratotherium simum, bis zu 2500 kg) und den beiden Elefantenarten (Loxodonta africana, bis zu 6000 kg und Elephas maximus, bis zu 5000 kg) in der Masse übertroffen werden. Und auch in sonstigen Eigenschaften besitzt das Flusspferd einige Besonderheiten: Durch die semiaquatische Lebensweise stellt es hohe Ansprüche an sein Habitat und kommt nur vor, wo ganzjährig ausreichend Wasser- und Landflächen vorhanden sind. Den Tag verbringen Flusspferde normalerweise im Wasser, um ihre Haut, die keine verschließbaren Schweißdrüsen besitzt, vor Austrocknung zu schützen. Sie besitzen zwar eine körpereigene Sonnencreme, bestehend aus zwei Pigmenten, die an der Luft rötlich aussehen, diese schützt die Haut jedoch nur kurzfristig. Nachts grasen die Tiere für etwa fünf Stunden an Land, bevorzugt sind sie jedoch vor Sonnenaufgang wieder im Wasser zu finden. Ausgewachsene Bullen besitzen meist einen Harem aus mehreren Weibchen und deren Jungtieren, außerdem werden jüngere Männchen geduldet. Im Wasser sind Flusspferde durchaus territorial, wohingegen sie an Land kein Territorium besitzen und im Normalfall alleine grasen, um dem Konkurrenzdruck zu entgehen. Auch die komplette Fortpflanzung findet fast ausschließlich im Wasser statt, neben Paarung und Geburt auch das Säugen der Jungtiere. Weibchen erreichen mit etwa vier bis fünf Jahren, Bullen meist mit sechs bis sieben die Geschlechtsreife. Geboren werden die Jungtiere nach einer Tragezeit von etwa acht bis neun Monaten. Ziel der Studie war, herauszufinden, wie die Flusspferde den künstlich angelegten Stausee nutzen, welche Bereiche sie bevorzugen oder meiden sowie die durchschnittliche Tauchdauer der einzelnen Individuen zu messen.

2. Material und Methoden 2.1 Düsternbrook Gästefarm Die Studie wurde auf der Düsternbrook Gästefarm durchgeführt,die etwa 40 km nördlich von Windhoek, Namibia im zentralen Khomas Hochland liegt. Der vorherrschende Vegetationstyp ist die Dornbusch-Savanne, die in diesem semi-ariden Teil von Namibia weit verbreitet ist. Als älteste Gästefarm in Namibia, seit mehr als 50 Jahren aktiv im Gästebetrieb, wurde die ursprüngliche Rinderhaltung und -zucht zur Nahrungsmittelproduktion im Laufe der letzten zwei Jahrzehnte vom Konzept einer Game Farm abgelöst. Für dieses Konzept wurden einige Tierarten dem Wildbestand hinzugefügt, so zum Beispiel Breitmaulnashörner (Ceratotherium simum), Giraffen (Giraffa camelopardalis), Elenantilopen (Tragelaphus oryx) und Gnus (Connochaetes taurinus). 2.1.1 Andreas' Damm 1983 wurde im zentralen Gebiet der Farm ein künstlicher Staudamm an einem Flusslauf aufgeschüttet und befestigt, um den Tieren, zuerst vorrangig den Rindern und dem natürlichen Wildbestand, später auch den neu hinzugefügten Arten, eine durchgehende Wasserstelle zu bieten. Seit dem Errichten des Dammes lag der Stausee niemals trocken. Heute umfasst der See etwa eine Fläche von drei bis vier Hektar und bietet auch vielen Wasservögeln wie Nilgänsen (Alopochen aegyptiacus), Schlangenhalsvögeln (Anhinga melanogaster), Löfflern (Platalea leucorodia) und Waffenkiebitzen (Vanellus armatus) einen geeigneten Lebensraum. Abb. 1: Übersicht über den Andreas' Damm - Stausee

2.1.2 Flusspferde Ende September 2010 wurden drei aus Südafrika importierte Flusspferde in den Stausee eingebracht. Wichtig hierbei war, dass die Tiere bereits aus einem Stausee-System kamen und nicht aus einem Flusslauf-System. Ein junges Männchen und ein junges Weibchen stammten aus dem gleichen Stausee, ein etwa zwei Jahre älteres Weibchen aus einem anderen. Bereits im Juni 2011 wurde ein erstes Jungtier geboren, woraus sich schließen lies, dass das Muttertier, das ältere Weibchen, bereits vor ihrer Ankunft trächtig gewesen sein musste, da Flusspferde im Durchschnitt acht Monate tragen, was etwa genau diesem Zeitraum entsprach. Außerdem wäre eine Paarung kurz nach dem Eintreffen der Tiere relativ unwahrscheinlich, da sie zum einen gestresst waren, zum anderen sich nicht kannten, zumindest das Männchen und das ältere Weibchen. Somit lag der Bestand von Flusspferden zum Untersuchungszeitraum bei 1,2,1 Individuen. 2.2 Methoden Zum Beginn einer etwa 10-stündigen Einsehphase wurden mit der ad-libitum Methode auffällige Verhaltensweisen aufgezeichnet. Danach wurde beschlossen, aufzuzeichnen, an welchen Stellen im Wasser sich die Tiere aufhielten. Gezählt wurde, wenn die Tiere sich länger als etwa zwei Minuten an mehr oder weniger der gleichen Stelle aufhielten, um Wanderungen durch die Wasserfläche auszuschließen. Darüber hinaus wurden im Verlauf der Studie von jedem Individuum je 30 Tauchzeiten zu verschiedenen Tageszeiten gemessen, um einen Überblick über die Dauer der Unterwasseraufenthalte zu bekommen.

3. Ergebnisse und Diskussion 3.1 Nutzung der Wasserfläche Nach mehr als 200 Stunden an Aufzeichnungen der Aufenthaltsorte der Flusspferde im See, konnten diese Punkte in eine Satellitenkarte eingetragen werden. Abb. 2: Aufenthaltsorte der Flusspferde (blaue Linie: Steg, blauer Punkt: häufigster Beobachtungsort) Hierbei lässt sich eindeutig eine Präferenz für den südlichen Teil des Sees feststellen, genauer sogar für zwei Stellen im See. Die eine liegt direkt südlich der länglichen Halbinsel, die andere Stelle nahe dem Ufer im südöstlichen Bereich des Stausees. Vor allem der westliche Teil, nahe der Staumauer, scheint stark gemieden zu werden. Der Grund hierfür dürfte die Wassertiefe sein. Nahe der Staumauer ist laut Aussage von Johann Vaatz das Wasser wesentlich tiefer als an anderen Stellen. Hier müssten die Tiere also weitaus mehr absinken, um den Grund zu erreichen, was dementsprechend auch mehr Energie benötigen würde. Ordnet man die Aufenthaltsorte noch nach der Tageszeit, also vormittags (5:30 Uhr 10:30 Uhr), mittags (10:30 Uhr 14:00 Uhr), nachmittags (14:00 Uhr 17:00 Uhr) und abends (17:00Uhr 20:00 Uhr) zu, ergibt sich folgendes Bild:

Abb. 3: Aufenthaltsorte nach Tageszeit (gelb: morgens, rot: mittags, blau: nachmittags, grün: abends) Hierbei lässt sich erkennen, dass der Ort im südöstlichen Teil des Sees bevorzugt zum Ruhen nach dem Grasen bei Sonnenaufgang ist. Allgemein befinden sich die Flusspferde morgens näher am Ufer als zu den anderen Tageszeiten. An einem einzigen Beobachtungstag konnte das Muttertier zusammen mit dem Jungtier nachmittags beim Grasen außerhalb des Wassers beobachtet werden, wodurch ufernahe Aufenthaltsorte auch am Nachmittag zu finden sind. 3.2 Tauchdauer der Flusspferde Für jedes Individuum wurden unabhängig voneinander je 30 Tauchzeiten gemessen und notiert. Hierbei sollte überprüft werden, ob man sich dem Literaturwert der maximalen Tauchdauer von fünf (300 Sekunden) bis sechs (360 Sekunden) Minuten annähern konnte. Die sich ergebenden Daten konnten dann zur weiteren Analyse herangezogen werden.

Tab. 1: Tauchzeiten der einzelnen Flusspferde in Sekunden Bulle Weibchen Muttertier Jungtier 109 74 185 32 36 156 29 35 202 35 143 24 168 260 173 16 179 154 74 45 23 172 27 52 87 135 48 13 114 129 165 32 13 19 138 13 134 177 217 42 234 156 156 32 29 201 138 13 191 63 53 27 147 85 85 38 132 27 94 26 56 206 26 63 73 225 164 47 69 175 114 31 114 148 132 46 156 190 173 29 174 67 27 36 231 89 145 52 46 83 86 59 97 235 37 52 75 154 35 36 36 94 165 31 243 116 213 27 47 65 165 14 111 241 172 9 165 124 78 29 Berechnet man nun die durchschnittliche Tauchdauer der einzelnen Tiere, so ergeben sich folgende Werte: Bulle: 116 Sekunden Weibchen: 135 Sekunden Muttertier: 115 Sekunden Jungtier: 33 Sekunden Die Tauchzeiten der adulten Tiere liegen somit alle recht nah beieinander, mit einem leichten Ausreißer nach oben (etwa 20 Sekunden mehr im Durchschnitt) im Falle des jungen Weibchens. Für Jungtiere wird eine durchschnittliche Tauchdauer von 20 bis 40 Sekunden angegeben, die jedoch mit dem Älterwerden ansteigt. Mit 33 Sekunden im Durchschnitt liegt das Jungtier genau in diesem

Bereich, es ist davon auszugehen dass dieser Durchschnitt bald ansteigt. Man erkennt bereits jetzt, dass die Höchsttauchdauer des Jungtieres bei 63 Sekunden lag, was weit über dem Durchschnitt liegt. Die Höchsttauchdauer der adulten Tiere (Bulle: 243 Sekunden, Weibchen: 260 Sekunden, Muttertier: 217 Sekunden) liegt etwa in einem Bereich zwischen 3,5 und 4,5 Minuten, was sich den vorgegebenen Werten annähert, der Durchschnitt liegt jedoch weit darunter. Grund für eine kürzere Tauchdauer könnte der fehlende Stress sein, da die Tiere aufgrund der geringen Populationsgröße wenig Konkurrenz untereinander haben und somit weniger Stress ausgesetzt sind.

4. Zusammenfassung Es lässt sich in dieser Studie eindeutig feststellen, dass die Flusspferde stellen im Stausee haben, die sie bevorzugt nutzen und welche, die sie eher oder sogar total meiden. Außerdem lässt sich im Vergleich zur Höchsttauchdauer von Flusspferden erkennen, dass die Individuen sich den Werten annähern können und es auch tun, dass die durchschnittliche Tauchdauer jedoch weitaus geringer ist. Alles in allem scheinen die Tiere ein sehr natürliches Verhalten zu zeigen, dass wenig von Störfaktoren beeinflusst zu sein scheint. Interessant wäre hierzu eine weitere Studie, die die Aufenthaltsorte mit der Wassertiefe vergleicht, um hier mögliche signifikante Zusammenhänge feststellen zu können. Außerdem wäre eine Aufnahme der nächtlichen Wanderungen interessant, um die Weidewege und gründe der Tiere besser zu identifizieren. Eine weitere Möglichkeit wäre ein Management-Plan für die Tiere aufzustellen, vor allem hinsichtlich einer zukünftigen Vermehrung der Tiere, eines Anwachsens der Population und vor allem einer Vermeidung der Inzucht.