AZ: 130.011 Feuerwehrbedarfsplan der Gemeinde Holzmaden Verabschiedet durch Beschluss des Gemeinderates am 18.01.2016 Verfahren: 1. Entwurfsstand: 19.06.2015 2. Überarbeitung FWK und 3 FWK-Stellvertreter am 19.10.2015 3. Vorlage KBM zur Kenntnis am 16.11.2015 und telefonische Rücksprache am 25.11.2015 4. Beratung FW-Ausschuss am 25.11.2015 5. Vorlage KBM zur Kenntnis am 06.12.2015 und telefonische Rücksprache am 08.12.2015 6. Internes Gespräch mit BMin Jakob am 10.12.2015, 17:00 Uhr, im Rathaus 7. FW-Ausschuss und Beschluss am 17.12.2015 8. GR-Vorstellung und Beschluss am 18.01.2016 9. Erneute Überprüfung durch Feuerwehr und Gemeindeverwaltung 2022 18.01.2016 Susanne Jakob Bürgermeisterin Seite 1
Das Feuerwehrgesetz für Baden-Württemberg fordert eine den örtlichen Verhältnissen entsprechende leistungsfähige Gemeindefeuerwehr. Der Feuerwehrbedarfsplan enthält wesentliche Angaben für die Beschreibung der feuerwehrtechnisch relevanten örtlichen Verhältnisse (Gefährdungsanalyse) und bildet die Grundlage für die Aufstellung und Ausrüstung einer für einen geordneten Lösch- und Rettungseinsatz erforderlichen leistungsfähigen Feuerwehr. Der Bedarfsplan ist für Investitionen - auch hinsichtlich etwaiger Zuschüsse im Feuerwehrwesen - notwendig. Bei Neubeschaffungen von Fahrzeugen muss daher ab dem Jahr 2007 mit dem Zuwendungsantrag zur Beurteilung der Bedarfsnotwendigkeit ein durch den Gemeinderat beschlossener Feuerwehr-Bedarfsplan vorgelegt werden. Der Bedarfsplan wurde 2007 in gemeinsamer Abspache im Verwaltungsraum erstellt. Da der bisherige Bedarfsplan lediglich fortgeschrieben wird und sich das Gefahrenpotenzial nicht wesentlich verändert hat, kann auf eine weitergehende Abstimmung im Verwaltungsraum, ähnlich wie bei der Fortschreibung der Bedarfspläne der Gemeinden Neidlingen und Bissingen, verzichtet werden. Der Feuerwehr-Bedarfsplan besteht aus folgenden Teilen: A Gemeindestruktur B Feuerwehrstruktur C Bewertung der Leistungsfähigkeit der Gemeindefeuerwehr Holzmaden D Individuelle Bewertung des örtlichen Risikos E Fahrzeug- und Gebäudekonzeption Seite 2
A Gemeindestruktur Allgemeine Informationen Einwohnerzahl: 2.317 - Hauptwohnsitz 2.008 - Nebenwohnsitz 129 Anteil Fläche gesamt: 309 ha (3 km x 1 km) 100% Fläche bebaut: 92 ha 30% hiervon Wohngebiet: 80 ha 26% Gewerbegebiet: 12 ha 4% Waldgebiet: 63 ha 20% Landwirtschaftliche Fläche: 154 ha 50% Wasserfläche: - Eintreffzeit: Quelle: http://udo.lubw.baden-wuerttemberg.de Gemäß den Hinweisen zur Leistungsfähigkeit der Feuerwehr liegt die Eintreffzeit für die erste Einheit bei 10 Minuten. Die Eintreffzeit ist die Summe aus Ausrückezeit und Anmarschzeit. Die Ausrückezeit zählt von der Alarmierung bis zum Ausrücken. Die Anmarschzeit ist die Zeit vom Ausrücken bis zum Eintreffen an der Einsatzstelle. Somit verbleiben 7 Minuten für die Ausrückezeit. Seite 3
Verkehrswege: Land-/Kreisstraßen: Bundesstraßen: - Bundesautobahn: BAB-Anschlussstellen: DB-Strecke: - ÖPNV-Strecke Bus: K 1201 ca. 0,5 km K 1202 ca. 2,0 km (OD) L 1200 ca. 1 km BAB A8 - ca. 2 km Betriebsausfahrt in Holzmaden Autobahnausfahrt in Aichelberg Linie Kirchheim-Neidlingen Linie Kirchheim-Bissingen-Kirchheim Seite 4
Gebäude / Einrichtungen mit besonderer Art und Nutzung oder Gefährdung: Gewerbetriebe ohne besondere Gefahren: 30 Gewerbebetriebe mit besonderen Gefahren: Fa. Braun, Pulverbeschichtungen, Ohmdener Str. 2 Fa. Datalogic, Automatisierungstechnik, Gottlieb-Stoll-Str. 1 Fa. ECS, EDV-Technik, Zeller Str.13/1, Fa. FPS, Werkzeugmaschinen, Zeller Str. 19 Fa. Haible, Polster- und Bettenmanufaktur, Gottlieb-Stoll-Str. 9 Fa. Heinz Mayer; Sondermaschinenbau, Zeller Str. 11 Fa. Kammerer, Kunststofftechnik und Formenbau, Zeller Str. 1 Fa. Lang, Maschinenbau und Spanntechnik, Albstr. 1-4 Fa. NUM, CNC-Steuerung und Schaltschränke, Zeller Str. 18 Fa. Pfnür, Holzbau, Gottlieb-Stoll-Str. 12 Fa. Telepart, Distribution, Zeller Str. 17 Sammelunterkunft: Bahnhofstr. 29 (24 Betten) Schule: Grundschule Holzmaden, Friedhofstr. 19 (80 Schüler) Kindergärten: Kindergarten Seestr. 13 (56 Kinder) Kindergarten Schillerstr. 2 (30 Kinder) Aussiedlerhöfe: Birkenhof, Fam. Uebele, Aichelberger Str. 120, am Ortsende Richtung Aichelberg, Entfernung zum Wasserhochbehälter: 600 m Abgelegene Gebäude: Hochhäuser: - 5 landwirtschaftliche Gebäude der Familien Lempenau und Münsinger Verlängerung Brunnenstraße im Außenbereich, grenzt an Bebauung an. Sonstige Gebäude: Gaststätten: Größe: Sitzplätze: nach 38 LBO: Archie's, Bahnhofstr. 39 73 qm 50 Archie's Italiano, Bahnhofstr. 35 75 qm 50 Musikerhaus, Am Platz 1, OG 77 qm 50 Schützenhaus, Im Wasen 2 76 qm 50 Sportgaststätte, Jurastr. 3 152 qm 100 Na Mey, Bahnhofstr. 26 137 qm 90 Hotel, Bahnhofstr. 26 im 1. + 2. OG insgesamt ehemaliges Lamm, Wohnhaus, Hauptstr. 2 insgesamt 10 Wohnungen 21 Zimmer: 6 Einbett-Zi. 10 Zweibett-Zi. 5 Dreibett-Zi. Seite 5
Tiefgaragen: 1. Brühlstr. 22 + 24 (Wohngeb., gem. TG) 16 Stellplätze 2. Gottlieb-Stoll-Str. 1 (Fa. Datalogic) 21 Stellplätze 3. Marienstr. 2 (Wohn- + Geschäftsgeb.) 11 Stellplätze 4. Marienstr. 4 (Bürogeb. Jakobus & Partner) 8 Stellplätze 5. Rainstr. 2, (Wohn- + Geschäftsgeb.) 6 Stellplätze 6. Schulstr. 12 (Wohngeb.) 10 Stellplätze (5 Doppelparker) 7. Schulstr. 11 (Wohngeb.) 5 Stellplätze 8. Hauptstr. 16 + 18 (Wohngeb.) 4 Stellplätze Versammlungsstätten: Aussegnungshalle, Brühlstr. 3 200 Personen Evang. Kirche, Schulstr. 3 200 Personen - Gemeindesaal 48 Personen Missionsheim der Liebenzeller Gemeinschaft, Friedhofstr. 6 - Saal 100 Personen - 2 Jugendräume zusammen 35 Personen Gemeindehalle Holzmaden, Jurastr. 1 500 Personen Vereinszimmer Friedhofstr. 19 40 Personen Urwelt-Museum Hauff, Aichelberger Str. 90 Urweltsteinbruch + Museum Fischer, Aichelberger Str. 75 Historische Gebäude/ Rathaus, Bahnhofstr. 2 Kulturdenkmale: Pfarrscheuer, Kirchheimer Str. 9 Pfarrhaus, Schulstr. 1 Wohnhaus Fam. Hauff (Villa), Aichelberger Str. 90 Besondere Gefährdungen Überschwemmungsgebiet Erdbebenzone - Einflugbereich von Flughäfen - Gasfernleitungen ÜSG Trinkbach, Zeller Bach und Seebach, Größe auf Markung Holzmaden (= Seebach) 7,98 ha Lampertheim-Ulm, 3 km Seite 6
Löschwasserversorgung durch Trinkwasserversorgung Hochzonenbehälter, Wasen 1 400 000 l gemäß DVGW 405: Wasserturm, Friedhofstr. 37 200 000 l durch Brunnen - durch Zisternen/Löschteiche - In folgenden Straßen sind keine Hydranten vorhanden: Teckstraße, Boslerweg und Auf der Höhe In folgenden Straßen sinkt der Leitungsdruck unter 1,5 bar bei einer Löschwasserentnahme von 48 m³/h: Marienstraße, Karlstraße, Turmbergstraße, Lettenstraße, Staufenstraße, Weilheimer Straße, Rainstraße, Hirtenstraße, Brunnenstraße und Aichelberger Straße 1 bis 54 In den Gewerbegebieten Kirchheimer Straße und Zeller Straße ist eine Löschwasserentnahme von 48 m³/h möglich. Bei den betroffenen Straßen wird im Einsatzfall das LF Kat und der SW 1000 der Feuerwehr Weilheim an der Teck mit alarmiert. Maßnahmen zur Verbesserung der Löschwasserversorgung werden seitens der Gemeindeverwaltung mit der zuständigen Feuerwehrbehörde, dem Netzbetreiber und der Feuerwehr abgestimmt. Seite 7
B Feuerwehrstruktur Feuerwehrangehörige insgesamt: 61 davon in davon weiblich Aktiver Abteilung: 37 1 Jugendfeuerwehr: 14 3 Altersabteilung: 10 - Personalentwicklung in den nächsten 8 Jahren: Aus aktueller Sicht ist der Nachwuchs der Einsatzabteilung durch die Jugendfeuerwehr gesichert. Die zukünftigen Mitgliederzahlen der Einsatzabteilung basieren unter der Annahme, dass alle Jugendfeuerwehrmitglieder der Jugendfeuerwehr erhalten bleiben und in die Einsatzabzeilung übernommen werden. Eine optimale Personalstärke für die Jugendfeuerwehr ist 10-15 Jugendliche, um den Nachwuchs der Einsatzabteilung sicherzustellen. Die Austritte aus der Jugendfeuerwehr und die Übernahmen in die Einsatzabteilung müssen durch Mitgliedergewinnung kompensiert werden. Durch den Übertritt der Jugendfeuerwehrmitglieder in die Einsatzabteilung und das Ausscheiden von zwei Kameraden in die Altersabteilung bleibt der Altersdurchschnitt bei ca. 35 Jahren. Eine wichtige Säule für die Zukunftssicherung und die Leistungsfähigkeit der Freiwilligen Feuerwehr Holzmaden bildet seit 1991 die Arbeit der Jugendfeuerwehr. Aus dieser Abteilung rekrutiert sich der Nachwuchs für die Einsatzabteilung. Gegenwärtig zählt die Jugendfeuerwehr 14 Mitglieder. Seite 8
Gesamt Zugführer Gruppenführer Maschinist Atemschutz Feuerwehrmann Verfügbarkeit der Feuerwehrangehörigen: Einteilung im Ort beschäftigt oder in direkt angrenzender Gemeinde 15 1 4 6 4 nicht im Ort beschäftigt, jedoch in 10 Min. am Feuerwehrhaus 3 1 1 1 beschäftigt im Schichtdienst bzw. Homeoffice 4 1 2 1 auswärts arbeitend 14 3 1 3 7 1 Gesamt 37 4 3 9 15 6 (max. ausgebildete Feuerwehrangehörige) (7) (14) (27) Seite 9
Durchschnittliche Antrittstärke bei Alarmierung innerhalb 5 Minuten Montag - Freitag von 06.00-18.00 Uhr 12 Montag - Freitag von 18.00-06.00 Uhr und Samstag/Sonntag/Feiertag 33 Durchschnittliche Antrittstärke bei Alarmierung innerhalb 10 Minuten Montag - Freitag von 06.00-18.00 Uhr 15 Montag - Freitag von 18.00-06.00 Uhr und Samstag/Sonntag/Feiertag 33 Feuerwehrfahrzeuge Löschfahrzeuge: TSF-W Bj. 1997 LF 8 Bj. 1987 Sonstige Fahrzeuge: MTW Bj. 1999 Anhänger Bj. 1997 Überlandhilfe durch die Feuerwehren der direkt angrenzenden Nachbargemeinden. Beginn der Alarmierung bis zum Eintreffen des ersten Fahrzeuges: 9 Minuten Gemeinde: Feuerwehrfahrzeuge: Stadt Weilheim an der Teck DLA 23/12, ELW 1, HLF 20/16, LF 8, LF KatS, LF16/12, RW 2, SW 1000, VSA, LF 8/6, MTW, TSA Seite 10
Zuständige Feuerwehr mit überörtlichem Einsatzbereich Hubrettungsfahrzeug: FF Weilheim an der Teck DLA (K) 23/12 Eintreffzeit 9 Min. FF Kirchheim unter Teck DLA (K) 23/12 Eintreffzeit 20 Min. Gefahrstoffzug: GWG Nürtingen-Neckarhausen Eintreffzeit 30 Min. GW Mess, Ostfildern Eintreffzeit 30 Min. Strahlenschutzzug: FF Kirchheim unter Teck Eintreffzeit 20 Min. Technische Hilfeleistung: FF Weilheim an der Teck RW2, HLF 20/16 Eintreffzeit 9 Min. Löschwasserförderung: FF Weilheim an der Teck SW1000 Eintreffzeit 9 Min. Atemschutzeinheit: FW Esslingen am Neckar GW Atemschutz Eintreffzeit 30 Min. Führungseinheit: FF Weilheim an der Teck ELW1 Eintreffzeit 9 Min. Seite 11
2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Einsätze Einsatzstatistik - Einsätze der letzten 7 Jahre Zeitraum: 01.11.2008 bis 30.10.2015 Einsatzart Brände/Explosionen 1 3 1 3 4 1 4 1 18 Kleinbrände A: Einsetzen von nicht mehr als einem Kleinlöschgerät 2 2 4 Kleinbrände B: Einsetzen von nicht mehr als einem C-Rohr 1 1 2 1 1 6 Mittelbrände: Gleichzeitiges Einsetzen von 2 bis 3 C-Rohren 1 1 1 2 5 Großbrände: Gleichzeitiges Einsetzen von mehr als 3 C-Rohren 1 1 1 3 Technische Hilfe 1 12 4 3 2 17 6 6 51 mit Menschenrettung 1 1 1 3 mit Gefahrstoff ohne Beseitigung Ölspur 1 1 zur Beseitigung Ölspur 4 2 1 2 1 1 2 13 mit Hochwasser/Unwetter 1 2 1 1 16 1 22 infolge Sturms 1 1 mit Insekten 4 1 2 4 11 Brand als Überlandhilfe 1 1 als Überlandhilfe 1 1 Hilfeleistung als Überlandhilfe 1 1 als Überlandhilfe 1 1 Fehlalarm 3 3 durch Brandmeldeanlagen 1 1 Täuschungsalarm in gutem Glauben 2 2 Einsätze 2 15 5 6 6 19 13 8 74 Seite 12
C Bewertung der Leistungsfähigkeit der Gemeindefeuerwehr Holzmaden Personelle Mindestanforderungen der Hinweise zur Leistungsfähigkeit für 1. und 2. Gruppe erfüllt An Arbeitstagen während des Tages (06.00 Uhr-18.00 Uhr) 1. Gruppe innerhalb von zehn Minuten an der Einsatzstelle Mannschaftsstärke: 1/8/9 in 95 Prozent der Einsätze erreicht mit Löschfahrzeug: LF-8, Florian Holzmaden 41 für Brandeinsätze mit Schiebleiter oder TSF-W, Florian Holzmaden 48 + MTW mit 3 Feuerwehrmännern für Hilfeleistungseinsätze oder Brandeinsätze ohne Schiebleiter 2. Gruppe innerhalb von weiteren fünf Minuten an der Einsatzstelle Mannschaftsstärke: 1/8/9 in 100 Prozent der Einsätze erreicht mit Löschfahrzeug: LF 16/12, Florian Weilheim 44 An Arbeitstagen während der Nacht (18.00 Uhr-06.00 Uhr) sowie an Sonn- und Feiertagen 1. Gruppe innerhalb von zehn Minuten an der Einsatzstelle Mannschaftsstärke: 1/8/9 in 100 Prozent der Einsätze erreicht mit Löschfahrzeug: LF 8, Florian Holzmaden 41 2. Gruppe innerhalb von weiteren fünf Minuten an der Einsatzstelle Mannschaftsstärke: 1/8/9 in 100 Prozent der Einsätze erreicht mit Löschfahrzeug: TSF-W, Florian Holzmaden 48 + MTW mit 3 Feuerwehrmännern Ab Brand 2 und Hilfeleistung 2 wird im Einsatzfall von der Leitstelle die Feuerwehr Weilheim an der Teck mit LF16/12 werktags zwischen 06.00 Uhr und 18.00 Uhr alarmiert. Mindestanforderungen der Hinweise zur Leistungsfähigkeit für den Drehleitereinsatz erfüllt In der Gemeinde Holzmaden gibt es folgende Gebäude, bei denen der zweite Rettungsweg über die Schiebleiter der Feuerwehr sichergestellt werden muss: - Musikerhaus, Am Platz 1 - Firma Rollteck, Gottlieb-Stoll-Str. 1 - Wohn- u. Geschäftshaus, Marienstr. 2 - Wohn- u. Geschäftshaus, Marienstr. 4 - Wohngebäude, Schulstr. 10 - Wohngebäude, Schulstr. 12 Aufgrund der dadurch bestehenden geringen Wahrscheinlichkeit eines Einsatzfalles und der Eintreffzeit der nächsten Drehleiter aus der Stadt Weilheim an der Teck mit einer Eintreffzeit von 9 Minuten, wird keine eigene Drehleiter vorgehalten. Seite 13
D Individuelle Bewertung des örtlichen Risikos Die Hinweise zur Leistungsfähigkeit einer Gemeindefeuerwehr fordern eine Bewertung des örtlichen Risikos. Als Grundlage dient die Zusammenstellung der Flächennutzung, der Verkehrswege, die Einsatzstatistik und vor allem Art und Anzahl der in der Gemeinde vorhandenen Gebäude und Einrichtungen mit besonderer Art und Nutzung und/oder einer besonderen Gefährdung. Hieraus ergeben sich eventuell Forderungen für eine zusätzliche Ausstattung der Feuerwehr. Berücksichtigt und bewertet werden jeweils Möglichkeiten zur Nutzung der nachbarschaftlichen Hilfe und der interkommunalen Zusammenarbeit. Für eine Gemeindefeuerwehr ist die Mindest-Fahrzeugausstattung für einen Standardbrand ein LF 10 nach den Hinweisen zur Leistungsfähigkeit der Feuerwehr. Die Mindest- Fahrzeugausstattung einer Gemeindefeuerwehr muss gegebenenfalls entsprechend der örtlichen Risikobewertung ergänzt werden. Eine Risikoberwertung für die Gemeinde Holzmaden wurde anhand der Feuerwehrbedarfsplanung auf der Homepage der Landesfeuerwehrschule Schleswig-Holstein durchgeführt. Bei der Risikobewertung wurden folgende Kriterien berücksichtigt: - Wohnbebauung - Gewerbebebauung - besondere Bebauung - Verkehrswege. Daraus ergibt sich ein Bedarf von 182 Fahrzeugpunkten. Mit den aktuellen Löschfahrzeugen hat die Gemeinde Holzmaden 170 Fahrzeugpunkte. Dies ergibt eine Differenz von -12 Fahrzeugpunkten. Aktuelle Fahrzeugpunkte: Fahrzeugtyp Punktzahl TSF-W 80 LF 8 90 Summe 170 Durch die anstehende Ersatzbeschaffung des LF 8 durch ein LF 10 ergibt es 195 Fahrzeugpunkte. Somit werden die erforderlichen Fahrzeugpunkte geringfügig überschritten. Zukünftige Fahrzeugpunkte: Fahrzeugtyp Punktzahl TSF-W 80 LF 10 115 Summe 195 Seite 14
Brandeinsätze - einschließlich Löschwasserversorgung Die Mindestausstattung zur Erfüllung der Kriterien aus den Hinweisen zur Leistungsfähigkeit einer Gemeindefeuerwehr besteht aus folgenden Fahrzeugen: LF 8 1/8/9 Besatzung TSF-W 1/5/6 Besatzung Mit diesen Löschfahrzeugen, dem SW 1000 und der Drehleiter DLA (K) 23/12 der Feuerwehr Weilheim an der Teck, kann der notwendige Grundschutz in der Gemeinde sichergestellt werden. Brandeinsätze, die den Einsatzwert dieser Fahrzeuge übersteigen, sind zwar nicht auszuschließen, aber mit so geringer Wahrscheinlichkeit zu erwarten, dass eine Beschaffung weiterer Fahrzeuge unverhältnismäßig ist. Im Einsatzfall werden die Feuerwehren der Nachbargemeinden alarmiert. Technische Hilfeleistung: Die Gemeinde verfügt über Straßen mit zeitweise erhöhtem Verkehrsaufkommen. Zur Durchführung der Ersteinsatzmaßnahmen und Technischen Hilfeleistung verfügt die Feuerwehr auf dem TSF-W über einen Rettungssatz und auf dem LF 8 über Geräte zur einfachen technischen Hilfeleistung. Bei Technischer Hilfeleistung größeren Umfangs wird alarmiert: FF Weilheim an der Teck RW2, HLF 20/16 Eintreffzeit: 9 Min. Seite 15
Gefahrstoffeinsätze: Im Bedarfsfall eines Einsatzes mit Gefahrgut werden zusätzliche Fahrzeuge bzw. Einheiten alarmiert: - RW 2 FF Weilheim an der Teck Eintreffzeit 9 Min. - GWG Nürtingen-Neckarhausen Eintreffzeit 30 Min. - GW Mess, Ostfildern Eintreffzeit 30 Min. Strahlenschutzeinsätze: Im Bedarfsfall wird der zuständige Strahlenschutzzug alarmiert: FF Kirchheim unter Teck Strahlenschutzzug Eintreffzeit 20 Min. Fahrzeugausstattung für den überörtlichen Einsatz Kreisweite Überlandhilfe mit örtlich notwendigen Fahrzeugen Es sind keine Feuerwehrfahrzeuge für Überlandhilfe im Landkreis eingeplant. Seite 16
E Fahrzeug- und Gebäudekonzeption 1. Fahrzeuge Fahrzeug Baujahr notwendig Beschaffung Ausmusterung LF 8 1987 ja 1987 2017 TSF-W 1997 ja 1997 2027 MTW 1999 ja 2003 2019 Anhänger 1997 ja 1997 2027 Ersatzbeschaffung LF 8: Das Fahrgestell des LF 8 ist dem Alter entsprechend in einem guten technischen Zustand. Die Mannschaftskabine und der Aufbau weisen an mehreren Stellen größere Roststellen auf. Der Feuerwehrausschuss empfiehlt, das 1987 beschaffte LF 8 durch ein LF 10 zu ersetzen. Das LF 10 ist das kleinste genormte Löschgruppenfahrzeug mit Löschwasserbehälter, auf dem eine Schiebleiter verlastet werden kann, die zwingend notwendig ist für die Gemeinde Holzmaden. Ersatzbeschaffung MTW: Der MTW wurde in Eigenleistung aus einem gebrauchten Transporter umgebaut. Dieser hat mittlerweile über 200.000 km, da der Transporter zuvor gewerblich genutzt wurde. Das Fahrzeug ist dem Alter entsprechend in einem guten Zustand. Dieses Fahrzeug leistet sowohl im Einsatzbereich und bei der Ausbildung aber auch für Zwecke der Jugendarbeit wichtige Dienste. Der Feuerwehrausschuss empfiehlt, den MTW nach 20 Jahren zu ersetzen und die Mittel für die Ersatzbeschaffung in die Finanzplanung 2019 aufzunehmen. Seite 17
2. Gebäudekonzeption Das Feuerwehrhaus mit zwei Fahrzeugstellplätzen wurde 1987 nach den damaligen Anforderungen und der DIN 14092 für Feuerwehrhäuser geplant und gebaut. Im Jahre 2004 wurde ein weiterer Stellplatz zur Unterbringung des MTW an das bestehende Gebäude angebaut. Seit dem Planungsstand 1987 haben sich folgende Rahmenbedingungen geändert: Änderungen in der DIN 14092 Aufnahme von Frauen in den Feuerwehrdienst Gründung der Jugendfeuerwehr 1991 zur Sicherung des Nachwuchses für die Einsatzabteilung Aus den geänderten Rahmenbedingungen sind folgende Maßnahmen erforderlich: 1. Erweiterung der Umkleide- und Sanitärräume Durch die steigende Anzahl der weiblichen Feuerwehrmitglieder (aktuell 4) müssen die Umkleide- und Sanitärräume im Feuerwehrhaus angepasst werden. Der Sanitärraum der Feuerwehrmänner wird derzeit provisorisch als Umkleideraum für die Feuerwehrfrauen genutzt. Der Zugang führt durch den Umkleideraum der Feuerwehrmänner. Durch eine Erweiterung in Richtung Süden und Umgestaltung der bestehenden Räume kann eine getrennte Wasch- und Umkleidemöglichkeit für Frauen und Männer geboten werden. 2. Erstellung Jugendraum Die Jugendfeuerwehr ist eine wichtige Einrichtung innerhalb der Feuerwehr und sorgt seit nunmehr über 24 Jahren für steten Mitgliedernachwuchs. Der durch die Erweiterung im EG entstehende Raum im OG soll als Jugendraum für die Jugendfeuerwehr ausgebaut werden. Bei Feuerwehrveranstaltungen, wie Hauptübung, Hauptversammlung und Kameradschaftsabend, ist der Schulungsraum zu klein. Hierzu könnte der neu entstehende Jugendraum mitgenutzt werden. 3. Erstellung Doppelgarage Feuerwehrgeräte und -material sind derzeit in unterschiedlichen Gebäuden untergebracht. Der Feuerwehranhänger ist zwischen zwei Feuerwehrfahrzeugen abgestellt. Dies ist nach Unfallverhütungsvorschrift nicht zulässig, da die Mindestabstände um die Feuerwehrfahrzeuge nicht eingehalten werden. Für eine geordnete und sichere Unterbringung des Feuerwehranhängers, von Sandsäcken, Ölbindemittel, Mülleimer, Mülleimer für Ölbindemittel und Wägen für die Schlauchreinigung soll eine Doppelgarage vor dem Feuerwehrhaus erstellt werden. Seite 18
Erstellt am 21.11.2006: Volker Bertsch, Feuerwehrkommandant, Thomas Beißer, stv. Feuerwehrkommandant, Klaus Bosler, stv. Feuerwehrkommandant, Horst Kirschmann, stv. Feuerwehrkommandant, Bürgermeister Jürgen Riehle und Hauptamtsleiterin Roswitha Haselbeck Überarbeitet am 10.12.2015: Thomas Polster, Feuerwehrkommandant, Michael Keuerleber, stv. Feuerwehrkommandant, Max Dopatka, stv. Feuerwehrkommandant, Horst Kirschmann, stv. Feuerwehrkommandant, Bürgermeisterin Susanne Jakob und Hauptamtsleiterin Roswitha Haselbeck Befürwortet: Bernhard Dittrich, Kreisbrandmeister,... (Unterschrift) Beschluss: Der Gemeinderat hat den vorliegenden Feuerwehrbedarfsplan in seiner Sitzung am 18.01.2016 beschlossen. 18.01.2016 Susanne Jakob Bürgermeisterin Seite 19